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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Mit Hubert Arnem Ellison im Journalstudio.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagsstunde.
Die Selbstmordanschläge im Gaza-Streifen von heute früh, eine Milliardenklage gegen europäische Versicherungsgesellschaften, darunter auch österreichische, wegen nicht ausbezahlter Lebensversicherungen von Holocaust-Opfern und in Österreich Diskussionen um das sogenannte Rückkehrprogramm für bosnische Flüchtlinge, kritisiert wird das Innenministerium zu den Vorwürfen, werden Sie Minister Schlögl hören.
Das sind die Schlagzeilen dieses Mittagsschanals.
Darüber hinaus ein Porträt des kommenden Landeshauptmanns von Vorarlberg, Herbert Sausgruber, der bisher Martin Putschers Stadthalter war.
Und natürlich noch vieles mehr.
Einen ersten Informationsüberblick hat Edgard Haider.
Zusammengestelltes liest Georg Schubert.
Nahe Osten.
Im Gazastreifen sind heute früh zwei Selbstmordanschläge palästinensischer Extremisten fehlgeschlagen.
Die beiden Männer sprengten sich in der Nähe zweier jüdischer Siedlungen in die Luft, als mit Schulkindern besetzte Busse vorbeifuhren.
Die Schüler wurden nicht verletzt, die beiden Attentäter kamen ums Leben.
Ein anonymer Anruf verteilte dem israelischen Rundfunk mit, die Anschläge seien in Zusammenarbeit der Extremistenorganisationen Hamas und Dschihad verübt worden.
Ein hochrangiges Hamas-Mitglied dementierte jedoch, dass seine Organisation etwas damit zu tun habe.
Israelische Polizisten haben heute früh in der Nähe einer jüdischen Siedlung bei Hebron im Westjordanland einen Palästinenser erschossen.
Der Mann war einer Aufforderung der Polizei nicht nachgekommen, seinen Wagen anzuhalten.
Er fuhr einen der Polizisten an und verletzte ihn leicht.
Daraufhin eröffnete die Polizei das Feuer.
Österreich.
In einer Munitionsfabrik in Tilmitsch im steirischen Bezirk Leibniz hat sich heute früh eine schwere Explosion ereignet.
Eine Person wurde schwer verletzt.
Das durch die Explosion ausgelöste Feuer konnte unterdessen gelöscht werden.
Es besteht jedoch nach wie vor Explosionsgefahr.
Die Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt.
Es wird vermutet, dass der Motor einer TNT-Mühle überhitzt war.
Im Bundesland Salzburg ist ein Lebensmittelskandal aufgedeckt worden.
Die Gesundheitsbehörden beschlagnahmten mehr als 3600 Konservendosen.
Der Lack der Innenbeschichtung dieser Dosen übersteigt den von der EU zugelassenen Grenzwert um das bis zu zwölffache.
Die chemische Zusammensetzung des Lackes kann Veränderungen in der Erbsubstanz und im Hormonhaushalt der Konsumenten verursachen.
Betroffen sind stark öl- und fethaltige Konserven, wie etwa Fisch-, Fleischschmalz- und Aufstrichkonserven.
Der Salzburger Gesundheitslandesrat Buchleitner versicherte, alle bedenklichen Erzeugnisse seien vom Markt genommen worden.
Niederlande.
In Den Haag ist heute früh vermutlich aus rassistischen Motiven ein Brand in einem Wohnhaus gelegt worden.
Verletzt wurde niemand.
In dem Haus wohnte ein Mann, der am Karfreitag einen Trauerzug für die Opfer des Brandanschlags vom vergangenen Mittwoch organisiert hatte.
Dabei waren eine Türkin und ihre fünf Kinder ums Leben gekommen.
Der Mann und andere Organisatoren des Trauerzuges erhielten anonyme Drohbriefe.
Darin ist allerdings kein Bekenntnis zu dem Anschlag auf die türkische Familie enthalten.
USA.
Gegen sieben europäische Versicherungen, darunter die Wiener Allianz, ist in den USA Klage erhoben worden.
Die Versicherungen werden beschuldigt, Opfern des Holocaust, die ihnen zustehenden Versicherungssummen nicht ausbezahlt zu haben.
Nach Angaben eines Anwaltes begründen die Versicherungsgesellschaften das Ausbleiben der Zahlungen damit, die Versicherungsnehmer hätten ihre Beiträge nicht bezahlt.
Dies habe aber daran gelegen, dass die Betroffenen in den meisten Fällen in Konzentrationslagern inhaftiert waren, erläuterte der Anwalt.
Russland, Weissrussland.
Die Parlamente der beiden Staaten sind heute in Moskau zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengetreten.
Beraten wird über den Entwurf eines Vertrages zur Gründung einer Union zwischen Russland und Weissrussland.
Der Vertrag soll bereits morgen von den Präsidenten Yeltsin und Lukaschenko unterzeichnet werden.
Russische Medien wiesen darauf hin, dass die geplante Union nicht zu einer Vereinigung der beiden Staaten führen werde.
Spanien.
In der Nähe der Stadt Pamplona hat sich gestern Abend ein schweres Zugunglück ereignet.
Vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit entgleisten drei Waggons eines Schnellzuges.
19 Menschen kamen ums Leben, weitere 80 wurden zum Teil schwer verletzt.
Rettungsmannschaften suchen in den verteilten Trümmern des Zuges nach weiteren Opfern.
Heute früh entgleiste in der Nähe von Madrid ein Zug.
Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, mindestens 17 wurden verletzt.
Die Ursache dieses Unglücks ist noch nicht geklärt.
Österreich, in der jüngsten Runde des Lotto 6 aus 45 gibt es keinen Sechser.
In der nächsten Checkbot-Runde sind voraussichtlich 33 Millionen Schilling im ersten Rang zu gewinnen.
Vier Spieler hatten in der gestrigen Runde die richtigen Joker-Zahlen.
Ihr Gewinn beträgt jeweils 1,2 Millionen Schilling.
Nun zum Wetter.
Der Frühling findet derzeit statt und das bis Donnerstag, versichert Andreas Thiesner.
Recht mild die nächsten Tage und es sieht wieder mehr nach Frühling aus, so steht bald aber auch die nächste Pollenwelle bevor.
Diesmal sind es besonders die Birkenpollen.
Die Sonne macht sich, vor allem in der Osthalb der Österreichs, weiterhin rar, da immer wieder Wolken diesmal von Südosten heranziehen.
Auch ein paar Regentropfen sind nicht auszuschließen und zum Wochenende hin, also etwa Freitag, könnte es dann noch einmal winterlich werden.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt stark bewölkt, 11 Grad, St.
Pölten und Linz stark bewölkt, 9, Salzburg stark bewölkt, 8 Grad, Innsbruck wolkig, 7, Bregenz, Heiter, 5 Grad, stark bewölkt, 11 und Klagenfurt stark bewölkt, 10 Grad.
Während in Vorarlberg im Nordtiroler Oberland, in Süd- und Osttirol sowie in Oberkernten jetzt schon meist die Sonne scheint, wird es im übrigen Österreich nur langsam auflockern.
Die Temperaturen, 8 bis 16 Grad.
Morgen dann etwas Nebel in der Früh, besonders in einigen Alpentälern.
Viel Sonne tagsüber in Vorarlberg, Tirol, Salzburg sowie in Teilen Kärntens.
Sonst aber dürften sich zumindest zeitweise Wolken bemerkbar machen.
10 bis 17 Grad morgen in 2000 Metern um 0.
Viel Sonne dann am Donnerstag, aber wieder vor allem in der Osthälfte Österreichs ein paar Wolken und weiterhin mild.
Im Morgensjournal haben wir bereits über die beiden Selbstmordanschläge auf Schulbusse im Gazastreifen berichtet.
Keines der Kinder wurde verletzt, weil die beiden Attentäter sich in die Luft gesprengt hatten, bevor jeweils Busse mit den Schülern eintrafen.
Damit setzt sich die Terrorwelle weiter fort, die durch die Entscheidung der Regierung Netanjahu, eine Siedlung im palästinensischen Teil Jerusalems zu bauen, ausgelöst worden war.
Die Siedlungspolitik Israels hat die Lage im Nahen Osten wieder völlig unkontrollierbar gemacht.
Sowohl Palästinenser als auch die Staaten der Arabischen Liga bilden nun gegen Israel wieder eine Front.
Zur aktuellen Lage meldet sich nun aus dem Nahen Osten unser Korrespondent Ben Segenreich.
Arbeitsunfälle von Selbstmordterroristen.
So stuft man hier etwas zynisch die beiden Explosionen ein, die sich heute früh im Gaza-Streifen ereigneten und bei denen nur die Attentäter getötet wurden.
Beim jüdischen Siedlungsblock Gush Katif, südlich des autonomen palästinensischen Gebiets, flog ein Palästinenser
in die Luft, der einen Eselskarren kutschierte.
Der israelischen Armee zufolge hat der Attentäter offenbar zur Tarnung eine palästinensische Polizeiuniform getragen und darunter einen Sprengstoffgürtel.
Die Explosion ereignete sich, als der Karren von einem palästinensischen Taxi überholt wurde, dessen sieben Insassen wurden verletzt.
Unweit davon, bei der jüdischen Siedlung Nezarim, ging wenig später
eine zweite Bombe hoch, die offenbar ebenfalls ein Terrorist am Körper getragen hatte.
Jüdische Siedler behaupten, dass ein nahegelegener Posten der palästinensischen Polizei ausgerechnet zur Zeit der Explosion nicht besetzt war und schließen daraus, dass der Anschlag mit den palästinensischen Behörden abgesprochen gewesen wäre.
Doch der in dem Abschnitt kommandierende israelische
habe sich in relativ großer Entfernung von den palästinensischen Polizeiposten ereignet.
Ein Sprecher der Hamas bestritt, dass diese radikale Palästinensergruppe die Attentäter ausgeschickt hätte.
Es handele sich vielmehr um eine von Israel eingefädelte Provokation.
Die Anschlagsversuche sind für die Israelis ein neuerlicher Beweis dafür, dass die palästinensische Führung nicht genug gegen den Terror tut.
Beide Attentäter hatten es vermutlich auf Schulbusse abgesehen.
Wenn die Anschläge heute gelungen wären, dann wäre der Friedensprozess wohl für sehr lange Zeit zum Stillstand verurteilt gewesen.
So haben aber die zaghaften politischen Initiativen, die sich zu regen begonnen haben, doch noch eine Chance.
Und als Ordnungsmacht gefordert sind natürlich wieder die Amerikaner.
Man munkelt, dass es vielleicht schon nächste Woche in Washington zu einem Gipfeltreffen zwischen Israels Premier Netanyahu und Palästinenser Chef Arafat kommen könnte.
Umgekehrt schließt die amerikanische Außenministerin Madeleine Albright eine Nahost-Tour nicht aus.
Und vielleicht kann König Hussein von Jordanien wieder vermittelnd eingreifen.
Er wird heute von Präsident Clinton im Weißen Haus empfangen.
In Israel redet man, wie fast immer in Krisenperioden, wieder von einer Einheitsregierung, einer großen Koalition von Likud und Arbeiterpartei.
Gerüchten zufolge sind insgeheim sogar schon die Ministerposten aufgeteilt worden.
Oppositionschef Shimon Peres gilt als sehr interessiert, er nähert sich dem Ende seiner politischen Karriere und es wäre für den 74-Jährigen die letzte Gelegenheit, noch einmal eine wichtige Rolle zu spielen.
Und Premier Netanyahu gibt zu, dass er über eine große Koalition nachdenkt,
Ein breiter israelischer Konsens wäre sehr nützlich für die Verhandlungen über den endgültigen Status.
Diese Verhandlungen würden nämlich letztlich zustande kommen, glaubt Netanyahu, denn die arabische Seite werde einsehen, dass Israel vor ihren Forderungen nicht kapituliere.
Selbst nach mehr als 50 Jahren warten Überlebende des Holocausts ihre Familien und Nachfahren noch immer darauf, dass wenigstens finanziell versucht wird, so etwas wie Entschädigung zu leisten.
Im folgenden Beitrag geht es aber gar nicht um diesen Versuch einer Wiedergutmachung, sondern um Lebensversicherungen, die zwar abgeschlossen wurden, wo dann aber die Beiträge nicht weiter eingezahlt werden konnten, weil die Versicherungsnehmer in Konzentrationslagern interniert waren.
In den USA wird jetzt Klage erhoben gegen sieben Versicherungsgesellschaften in Europa, denen vorgeworfen wird, dass sie diese Lebensversicherung nicht ausbezahlt hätten, die spätere Holocaustopfer abgeschlossen hatten.
Insgesamt geht es um mindestens eine Milliarde Dollar, also um mehr als 10 Milliarden Schilling.
Unter den sieben Versicherungsgesellschaften, die geklagt werden, sind auch österreichische.
Josef Schweitzer informiert.
Die betroffenen Versicherungen sind die Wiener Allianz und die Versicherung der Anker.
Sie gehören zu einer Gruppe von sieben europäischen Versicherungsgesellschaften, die vom amerikanischen Anwalt Edward Fagan mit einer Klage verfolgt werden.
Fagan vertritt rund ein Dutzend, zum Teil 80 und 90 Jahre alte amerikanische Kläger.
Sie werfen den Versicherungsfirmen vor, sie verweigerten Ansprüche, die vor dem Zweiten Weltkrieg erworben worden seien,
und hätten stattdessen das Geld zum Teil sogar den Nazis gegeben.
Fagin erwartet, dass sich der Kreis der Kläger auf 10.000 Menschen ausweitet.
Den Wert der Klage gibt er mit umgerechnet 80 Milliarden Schilling an.
Zum Teil geht es um tragische Einzelschicksale.
Die Eltern von Martha Cornell kamen im Toreslager Auschwitz um.
Nach dem Krieg fand Frau Cornell eine handschriftliche Notiz ihres Vaters mit Polizennummern von Lebensversicherungen einer italienischen Gesellschaft.
Die Firma verweigerte die Auszahlung mit dem Hinweis, der Vater habe die Prämien nicht gezahlt, als er im Konzentrationslager war.
Nach diesen Erfahrungen entschloss sich Martha Cornell gemeinsam mit anderen Betroffenen zur Klage, vertreten durch jenen Anwalt, der Holocaust-Ansprüche auch schon bei Schweizer Banken eingeklagt hat.
Bei den in der Klagsschrift angeführten Versicherungen in Österreich gibt man sich vorerst noch ratlos.
Man habe noch keine Unterlagen erhalten, auf Medienberichte könne man keine Stellungnahme abgeben, heißt es sowohl bei der Wiener Allianz als auch beim Anker.
Ein Sprecher des Anker, übrigens eine 100%-Tochterfirma der schweizerischen Helvetia-Versicherung, zeigte sich skeptisch, dass noch Aufzeichnungen der Vorkriegszeit aufliegen.
Die Zentrale am Wiener Hohen Markt sei 1945 komplett abgebrannt.
Bei der Wiener Allianz weist man darauf hin, dass man den Namen, eben Wiener Allianz, erst seit 1938 führe.
Vorher hieß die Firma Phoenix Allgemeine Versicherungs AG.
Auch diese Bezeichnung wird in der Klage des amerikanischen Anwalts angeführt.
Doch die Wiener Allianz betont dazu, sie verkaufe erst seit 1960 Lebensversicherungen.
Es habe vor dem Zweiten Weltkrieg noch eine Allianz und Gisela-Vereinigung
und eine österreichische Phoenix-Lebensversicherung gegeben, aber beide existierten nicht mehr und hätten mit der Allianz nichts zu tun.
Grundsätzlich ist man bei den Versicherungen bereit, Ansprüche anzuerkennen, wenn ein Betroffener sie nachweisen kann.
Doch wie es scheint, dürften Historiker und Juristen noch viel Arbeit bekommen.
Und es wird vor allem für Holocaust-Opfer sehr schwer sein, diesen Anspruch nachzuweisen.
Eine Versicherungsklage in zig Milliarden Höhe gegen sieben europäische Versicherungsgesellschaften also.
Italien, das sich am Anfang der Albanien-Krise als schneller Helfer etablieren konnte, ist nun bei den Albanern zum Feindbild geworden nach der Schiffskatastrophe in der Adria.
machen Überlebende und Angehörige der Opfer, den Kapitän des italienischen Bootes und indirekt die Blockadepolitik der Regierung Italiens für den Tod von mehr als 80 Menschen verantwortlich.
Dadurch könnte nun der Einsatz einer internationalen Schutztruppe unter der Führung Italiens gefährdet sein und auch die italienische Regierung selbst ist von den Folgen des Unglücks schwer angeschlagen.
Andreas Feichter dazu aus Italien.
Die Meldungen, die Paolo Foresti, Italiens Botschafter in Tirana, derzeit nach Rom weitergibt, sind besorgniserregend.
Hunderte Drohanrufe seien in der Botschaft eingelangt.
Auch gestern beteiligten sich wieder mehrere tausend Menschen an einer anti-italienischen Kundgebung in der Hafenstadt Flora.
Ein Rebellenkomitee hat gar angekündigt, in Südalbanien werde man auf alle italienischen Soldaten schießen.
Diese Vorkommnisse und Drohungen haben in Italien ein Umdenken bewirkt.
Die oberste Heeresführung in Rom spricht von einer äußerst schwierigen und delikaten Situation.
Albanien müsse selbst die Bedingungen schaffen, dass dem Land von außen geholfen werden kann.
Erst dann könne die militärische Mission zum Schutz der Hilfslieferungen starten.
Die italienische Regierung ihrerseits ist jedenfalls bemüht, das Vertrauen der Bevölkerung des Nachbarlandes wiederherzustellen.
Am Vormittag wurden albanische Experten nach Rom eingeladen.
Sie sollen gemeinsam mit italienischen Militärs den tragischen Vorfall vor der Küste von Brindisi untersuchen.
Das Militärgeheimnis rund um den Fall wurde aufgehoben.
Die Staatsanwaltschaft hat volle Ermittlungsbefugnisse.
Zur Stunde steht Verteidigungsminister Nino Andreata, dem Parlament in Rom, Rede und Antwort.
Die Schiffskollision hat auch zu einer Krise innerhalb des Regierungsbündnisses geführt.
Die Grünen und die orthodoxen Kommunisten drohen mit einer Aufkündigung der Regierungszusammenarbeit und fordern ein sofortiges Ende der Seeblockade gegen Albanien.
Anstatt die fundamentalen Menschenrechte zu respektieren, lasse man in dilettantischer Art und Weise die Muskeln spielen, sagte Grünen-Sprecher Luigi Manconi.
Refondazione Comunista fordert den Rücktritt des Verteidigungsministers und will der Regierung die Unterstützung versagen, sollte die Politik der Härte gegen die albanischen Flüchtlinge aufrecht bleiben.
Auch hohe Kirchenvertreter haben gegen die italienische Albanienpolitik scharf protestiert und das Vorgehen der Behörden gegen die Bootsflüchtlinge als puren Rassismus bezeichnet.
Für morgen ist die Abstimmung über den italienischen Albanien-Einsatz in der Abgeordnetenkammer vorgesehen.
An sich hätte es ein reiner Formalakt werden sollen, dem alle Parteien zustimmen.
Nach dem tragischen Vorfall vom Karfreitag und den Polemiken, die darauf hin entbrannt sind, fordern immer mehr politische Kräfte eine neue Albanien-Politik.
Das Abstimmungsergebnis über die Albanien-Mission ist wieder offen.
Italiens Rolle im Albanienkonflikt ist gezeichnet derzeit einerseits von der Führungsrolle, die sie bei der internationalen Schutztruppe übernehmen sollen und andererseits von den Flüchtlingen, die von Albanien aus nach Italien drängen.
Nun zu einem österreichischen Problem, ebenfalls mit Flüchtlingen.
Beim Rückkehrprogramm der Regierung für bosnische Flüchtlinge führen offenbar noch viele ungeklärte Fragen zu einer Verzögerung des Projekts.
Die Caritas, neben drei weiteren Hilfsorganisationen maßgeblich an der humanitären Aktion beteiligt, macht den Bund dafür verantwortlich.
Hauptkritikpunkt bis jetzt sei das Kontaktkomitee, das sämtliche Rückkehraktivitäten koordinieren sollte, noch immer nicht gebildet.
Im Innenministerium dagegen spricht man von einem zügigen Ablauf des Projekts.
Helmer Poschner und Hannes Eigelsreiter berichten.
Die Rückkehrhilfe sollte bis August laufen.
Sie ist auf jene 10.700 Bosnier beschränkt, die sich noch in Bundesbetreuung befinden.
Laut Caritas ist unklar, ob durch die jetzige Verzögerung der Zeitplan gehalten werden kann.
In jedem Fall hätte das Rückkehrerprogramm Mitte März starten sollen.
Daran beteiligt sind vier Hilfswerke, die Caritas, das Rote Kreuz, das Diakonische Werk und das Hilfswerk Austria.
All jene bosnischen Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückkehren wollen, werden finanziell und organisatorisch unterstützt.
Bis jetzt sind nach Mitteilungen aus dem Innenministerium bereits alle Betroffenen schriftlich über die Rückkehrhilfe verständigt worden.
Eine erste Umfrage unter den Bosnien hat ergeben, dass rund 70 Prozent wieder zurück wollen.
Die Caritas schätzt, dass in den nächsten Monaten an die 5.000 Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren werden.
Die Aktion sei aber dadurch verzögert worden, dass es noch kein Organisationskomitee gebe, so die Kritik der Hilfsorganisationen.
Es fehle an den Ansprechpartnern in den Ländern und beim Bund und es mangle noch an zuverlässigen Informationen, etwa über eine detaillierte Aufstellung der österreichischen Hilfsprojekte in Bosnien.
Dadurch stecke das Projekt fest, so die Kritik der Caritas an Innenminister Karl Schlögl.
Dieser wiederum versteht die Vorwürfe gegen ihn nicht.
Ich bin ein wenig überrascht über diese Kritik.
Ich glaube, dass sie eine unberechtigte ist, weil wir unmittelbar nachdem diese Hilfsaktion für die Rückkehr der bosnischen Kriegsflüchtlinge nach Bosnien in der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist, mit der Umsetzung der Aktivitäten begonnen haben.
Innerhalb von 14 Tagen kann man natürlich noch nicht alle Aktivitäten auf die Schienen setzen, wie wir wollen.
Aber ich bin der Überzeugung, dass wir auf gutem Wege sind.
und dass viele Aktivitäten in den nächsten Wochen greifen werden.
Aber nochmals, die Hilfsorganisationen und insbesondere die Caritas sagt, die Rückkehraktion stoppt.
Die Caritas schreibt sogar einen Beschwerdebrief an den Kanzler.
Wo liegt das Problem?
Gab es größere Kommunikationsschwierigkeiten?
In einem Zeitraum von 14 Tagen kann es keine großen Kommunikationsprobleme geben.
14 Tage sind relativ wenig Zeit, um Vorbereitungsarbeiten zu treffen.
Trotzdem hat das Kontaktkomitee getagt, trotzdem habe ich mich mit dem zuständigen Caritas-Präsidenten zweimal in dieser Zeit getroffen und wir waren beide übereinstimmend der Meinung, dass wir auf diesem Weg weitergehen.
Deshalb glaube ich, dass das da eher im Bereich der Missverständnisse liegt.
Noch dazu, wo wir uns am Donnerstag dieser Woche wieder treffen werden und eine Reihe von Projekten durch diese
Sie sagen, es hat Missverständnisse gegeben zwischen Hilfsorganisationen und der Regierung offenbar.
Was werden Sie tun, um diese Missverständnisse, wie Sie es nennen, auszuräumen?
Am Donnerstag dieser Woche tagt wieder das Kontaktkomitee.
Da werden alle offenen Probleme diskutiert werden und ich bin überzeugt davon, dass wir zu einem gemeinsamen Weg, den wir bisher immer gegangen sind, auch wieder finden.
Innenminister Karl Schlögl weist die Kritik durch die Caritas zurück und will die Missverständnisse bei einem Gespräch innerhalb des Kontaktkomitees wieder ausräumen.
Nun zu einem Bericht nach Vorarlberg.
Vorarlberg bekommt morgen einen neuen Landeshauptmann.
Nach genau 3.556 Tagen legt Martin Purtscher sein Amt nieder.
Sein Nachfolger wird der 50 Jahre alte bisherige Landeshauptmann-Stellvertreter Herbert Sausgruber.
Der promovierte Jurist war im Landesdienst tätig, bis er 1981 Politprofi wurde.
Sausgruber ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Er wird der vierte Landeshauptmann Vorarlbergs in der Nachkriegsgeschichte.
Ein politisches Porträt von Herbert Sausgruber gestaltet von Matthias Neustädter aus dem Landesstudio in Dornbirn.
Der Name Herbert Sausgruber steht für politische Kontinuität im Ländle.
Als ÖVP-Landesparteiobmann bestimmte Sausgruber während der letzten zehn Jahre die Politik in Vorarlberg neben Martin Putscher stark mit.
Grundlegende Weichenstellungen, wie beispielsweise die EU-Frage Anfang der 90er Jahre, wurden maßgeblich vom Duo Sausgruber-Putscher mitgetragen.
Wenngleich Herbert Sausgruber nach aussen hin ein völlig anderer Politikertypus als Martin Putscher ist.
Der neue Vorarlberger Landeshauptmann verkörpert den geradlinigen Pragmatiker.
Das alemannische Attribut des sparsamen Rechners ist ihm nicht nur als Vorarlberger Finanzlandesrat geradezu auf den Leib geschrieben.
Auch in den vier Verhandlungen zum Sparpaket mit den damaligen Ministern Klima und Diez sowie mit Landeshauptmann Stix brachte Sausgruber seine Spartalente ein.
Spricht man ihn auf die BundesöVP an, dann lässt sich Herbert Sausgruber mit der Antwort meist noch mehr Zeit als bei herkömmlichen Fragen.
Er legt Wert darauf, dass seine Vorarlberger ÖVP autonom agieren kann.
Und so hält sich Sausgruber mit Kritik an der BundesöVP, wenn es seiner Ansicht nach sein muss, auch nicht zurück.
Was seinen Einfluss in der BundesöVP anbelangt, da kann man ruhig sagen, er ist einer von den ÖVP-Granten.
Trotz der neuen Aufgabe als Landeshauptmann will Sausgruber eines nicht verlieren, die Zeit für die Familie.
Was ich nicht so gern mag in der Freizeit, wenn irgendwie Stress auftaucht, den habe ich sonst genug.
Ich werde das auch in Zukunft machen, ich schneide mir gelegentlich Zeiten heraus.
Herbert Sausgruber, der kommende Landeshauptmann von Vorarlberg.
Am frühen Vormittag ist in der Munitionsfabrik Dynamit Nobel im südsteirischen Tilmitsch ein Brand ausgebrochen, der zu einer Explosion geführt hat.
In ersten Meldungen war von einem Verletzten die Rede.
Franz Neger berichtet, nachdem knapp vor 10 Uhr die Feuerwehr Brand ausmelden konnte.
Kurz vor viertel neun Uhr ist es in der Munitionsfabrik in Tilmitsch bei Leibniz zur gewaltigen Explosion gekommen.
Ein 25 Jahre alter Mitarbeiter der Fabrik wollte den Brand löschen.
Er erlitt schwerste Verletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Graz gebracht werden.
Mehr als 30 weitere Mitarbeiter mussten aus dem Werk evakuiert werden.
Das Gelände wurde großräumig abgesperrt.
Es bestand extreme Explosionsgefahr.
Passiert ist das Unglück in einem Bunker bei einer sogenannten TNT-Mühle, sagt Walter Huser von der steirischen Landessicherheitsdirektion.
Die TNT-Mühle ist zur Aufbereitung des TNTs konzipiert worden.
Da werden TNT-Brocken zerkleinert, zermahlen und dann wiederverwertet.
Man weiß noch nicht, wie es zu diesem Unfall wirklich gekommen ist, wie es dazu kommen konnte.
Wir werden erst die Erhebungen dann zeigen, im Beisein mit den Sachverständigen.
Wir werden das genau überprüfen müssen.
Einer der Geschäftsführer der Munitionsfabrik vermutet, dass die Explosion durch die Überhitzung eines Motors bei der TNT-Mühle verursacht worden sein könnte.
Aber wie gesagt, das ist vorerst noch Spekulation.
Mittlerweile ist hier in Tilmitsch Brand ausgegeben worden.
Dennoch ist das Gelände abgeriegelt.
Die Explosionsgefahr sei noch immer nicht gänzlich gebannt.
Wir kommen jetzt um 12.23 Uhr wieder ins Ausland mit unseren Berichten.
Schon am Wochenende wurden viele Osterurlaube in Paris überrascht von den Streiks auf dem Flughafen.
Und auch heute nach Paris zu fliegen wäre sicherlich schön, aber nicht ratsam.
Denn beide Flughäfen, sowohl Charles de Gaulle als auch Orly, werden bestreikt.
Die Abfertigung der Flüge wird dadurch stark behindert.
Eva Twaroch schildert, wie es aussieht und auch die Hintergründe der Arbeitsniederlegung.
Viele Flugverbindungen mussten heute früh ganz abgesagt werden, andere haben große Verspätungen.
Für die Passagiere heißt es einmal mehr Geduld bewahren.
Nicht alle zeigen Verständnis für den neuerlichen Streik, der den Pariser Flughafen Orly quasi lahmlegt.
Wie schon am Osterwochenende machen genervte Passagiere immer wieder ihrem Unmut Luft.
Die Informationsschalter werden belagert, die Hostelsen haben alle Hände voll zu tun.
durch ihre Möglichkeiten, die Situation zu beruhigen, sind begrenzt.
Solange bei den Verhandlungen der Air France Geschäftsführung mit den streikenden Piloten und dem Bodenpersonal der innerfranzösischen, früher Air Inter genannten Fluglinie keine Fortschritte erzielt werden, ist kein Ende der Proteste in Sicht.
Anlass der neuerlichen Arbeitsniederlegungen, die heute in Kraft getretene Zusammenlegung
der innerfranzösischen Fluglinie mit Air France.
Pünktlich am Tag der Liberalisierung des europäischen Luftraums reagiert Frankreich mit der de facto Fusion der beiden staatlichen Fluggesellschaften auf die veränderte Marktsituation.
Die Zusammenlegung und Umstrukturierung
soll nicht nur Einsparungen und damit eine größere Konkurrenzfähigkeit mit sich bringen, sondern auch die bevorstehende Privatisierung der französischen Fluggesellschaft vorbereiten.
Im Laufe der nächsten zwölf Monate könnte sie jedes nach den Vorstellungen des Air France-Generaldirektors über die Bühne gehen, wobei noch nicht klar ist, in welchem Ausmaß künftig der französische Staat an der Air France-Gruppe beteiligt bleiben soll.
Bis dahin gilt es jedoch vor allem, die schwer defizitäre innerfranzösische Fluglinie zu sanieren.
Und so bedeutet die Anpassung an der France für die ehemaligen Eranter-Angestellten, dass sie in Zukunft den Gürtel enger schnallen müssen.
Mit ihrem heutigen Streik protestieren die Piloten und auch das Bodenpersonal gegen geringere Aufstiegs- und Karrierechancen
und niedrigere Löhne, die die Anpassung an das Gehaltsschema des großen Bruders mit sich bringen dürfte.
Sie wollen sich nicht damit abfinden, dass Sie den Preis für die totale Öffnung der Märkte zahlen sollen.
Ein Teufelskreis müssen Sie sich doch heute vorwerfen lassen, mit Ihren regelmäßigen Arbeitsniederlegungen und Protesten immer mehr Fluggäste in die Arme der Konkurrenz zu treiben.
Nach der heute effektiv gewordenen totalen Öffnung auch der innerfranzösischen Verbindungen für europäische Fluggesellschaften dürfte sich diese Situation weiter zuspitzen.
Die europäischen Marktleader, die deutsche Lufthansa und British Airways, sind mit ihren Tochtergesellschaften auf dem besten Weg den französischen Markt zu erobern.
Eine Konkurrenzsituation, von welcher vor allem die Fluggäste profitieren dürften.
Nachdem der Preiskrieg schon vor der gänzlichen Liberalisierung des Flugverkehrs eingesetzt hat, wird künftig um die Kunden mit Service und Qualität geworben werden.
Und dazu gehört die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Flugverbindungen, von der die französischen Fluggäste heute, am x-ten Streiktag bei Air France Europe, wieder einmal nur träumen können.
Eva Twaroch war das aus Paris, wo beide Flughäfen heute bestreikt werden.
Die Briten wählen am 1.
Mai, der Wahlkampf ist im vollen Gange, allerdings ein wenig einseitig, weil die derzeitige Regierungspartei, die konservativen Tories, nicht so richtig Zeit finden, um ihre Wahlkampfstrategie zu entfalten.
Wobei gerade sie es dringend nötig hätten.
Denn alles deutet darauf hin, dass die Labour-Party mit dem smarten Tony Blair an der Spitze, John Major, den Rang ablaufen wird.
Aber die Mannschaft rund um den Major bröckelt ab innerparteiliche Probleme, vom Sexskandal bis zu Korruptionsaffären, lassen wahlwerbende Imagepflege lächerlich erscheinen.
Dabei legen gerade die Tories so viel Wert auf Werte, Tradition und Sitte.
Der britische Premierminister und Chef der Konservativen John Major ist ein geduldiger und ausdauernder Mensch.
Nur so ist es zu erklären, dass er noch nicht alles hingeworfen hat.
Während Major in einem aufopfernden Wahlkampf versucht, die Konservativen aus dem hartnäckigen Umfrage tief zu führen, kracht hinter ihm die Partei zusammen.
Jüngster Fall, der 46-jährige Abgeordnete des Südlondoner Wahlbezirks Beckham, Piers Merchant.
Er wird beschuldigt, ein Verhältnis mit einem 17-jährigen Animiermädchen des Rotlichtviertels Soho zu haben oder zumindest gehabt zu haben.
Obwohl die Boulevardzeitung des Sun Fotos veröffentlicht hat, die genau zeigen, wie der Abgeordnete
Die blonde Nachtclub-Schönheit küsst und herzt, bestreitet der Vater von zwei Kindern der Fähre.
Wir sind lediglich gute Freunde, ich hatte nie Sex mit ihr, erwidert der Abgeordnete auf Vorwürfe der Presse und der konservativen Parteispitze, die ihm auch unmissverständlich den Rücktritt nahegelegt hat.
Doch Merchant pfeift auf den Rat seines Parteichefs Major.
Er küsste vor einer Schar von Pressefotografen demonstrativ seine Frau, mit der er 20 Jahre verheiratet ist, und ließ sich von den Parteifreunden seines Wahlbezirks das Vertrauen aussprechen.
Auch der Abgeordnete Neil Hamilton hat Premierminister Mage auf ähnliche Art und Weise im Regen stehen gelassen.
Bei ihm ging es allerdings nicht um Sex, sondern um Geld.
Die linksliberale Tageszeitung The Guardian hat Beweise, wonach Hamilton knapp 200.000 Schilling Schwarz kassiert hat, und zwar vom Eigentümer des Kaufhauses Harrods, vom Ägypter Mohammed Al-Fayed.
Der Abgeordnete hatte Alphajet versprochen, seine Interessen besonders vertreten zu wollen.
Hamilton soll in diesem Zusammenhang auch ganz ungeniert nach Zuwendungen wie Flugtickets, Möbeln oder Gemälden gefragt haben.
Ein anderer konservativer Abgeordneter, Tim Smith, stand ebenfalls auf der Zahlliste des Kaufhausmilliardärs Alphajet.
Während Tim Smith aber die Konsequenzen gezogen hat und zurückgetreten ist, hat sich Hamilton von seinen Parteifreunden im Wahlbezirk stützen lassen.
Rücktritts-Aufforderungen der Parteispitze prallen an Hamilton ohne Reaktion einfach ab.
Drei andere Konservative, die ebenfalls Geld und Geschenke für illegalen Lobbyismus kassiert haben sollen, denken vorerst ebenfalls nicht an Konsequenzen.
Politische Kommentatoren beginnen sich langsam zu fragen, ob Majors eine konservative Partei überhaupt noch im Griff hat.
Majors Anweisungen werden meist nicht zur Kenntnis genommen.
Die Parteispitze ist bereits so weit, dass sie ihre tiefe Dankbarkeit ausdrückt, wenn ein Sünder wirklich einmal zurücktritt.
Als am Samstag der Vorsitzende der schottischen Konservativen wegen eines aufgeflogenen homosexuellen Verhältnisses mit einem Parteimitarbeiter sein Amt sofort niedergelegt hatte, da schrieb ihm Mage einen Dankesbrief, in dem der Premierminister mit salbungsvollen Worten den Ehrbaren schrittwürdigte.
Angesichts dieser Skandale ist es nicht verwunderlich, dass die Labour-Party nach neuesten Umfragen derzeit mit 55 Prozent der Stimmen rechnen kann.
Die Konservativen liegen rund 25 Prozentpunkte hinter der Labour-Party.
Das ist ein Rückstand, der bis zur Wahl am 1.
Mai kaum noch aufgeholt werden kann.
Seit nunmehr drei Jahren ist zwischen Armenien und Aserbaidschan ein Waffenstillstand in Kraft.
Sie erinnern sich vielleicht, davor haben einander die beiden Nachfolgestaaten der Sowjetunion ja blutige Kämpfe um die armenische Enklave in Aserbaidschan, Bergkarabach, geliefert.
Einen Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan gibt es allerdings immer noch nicht.
Das Verhältnis der beiden Staaten ist nach wie vor gespannt.
Letzte Woche hat allerdings Armenien angekündigt, alle aserbaidschanischen Kriegsgefangenen freizulassen.
Heißt das nun, dass die von internationalen Organisationen wie der OSZE lange erhofften Entspannung in dem Konflikt bevorsteht?
Nicht unbedingt, meint unsere Korrespondentin in Moskau, Karin Koller.
Hören Sie ihre Analyse der armenischen Innenpolitik und der Politik des Kaukasus-Staates gegenüber Aserbaidschan.
Armenien ist der kleinste der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.
Knapp 3,7 Millionen Menschen leben in dem Land, das eingezwängt zwischen der Türkei, Georgien und Aserbaidschan im Kaukasus liegt.
Wenn man vor den letzten Präsidentenwahlen vergangenen Herbst politische Beobachter über Armenien befragte, dann sprachen sie allgemein von einer vergleichsweise stabilen politischen Lage im Land.
Doch dann kam es zu Ausschreitungen bei den Wahlen, Massendemonstrationen wegen vermuteten Wahlbetrugs fanden statt, Schüsse fielen in der Hauptstadt Yerevan.
Der nur knapp wiedergewählte Präsident Levon Ter-Petrosyan ließ die Oppositionsführer verhaften.
Damit zeigte sich, welcher Preis für diese politische Stabilität in Armenien bezahlt werden muss.
Die Oppositionellen wurden später wieder freigelassen, doch politisches Wirken ist für sie in Armenien nur schwer möglich, ist auch die Presse und das Fernsehen zum Großteil in Ter-Petrosians Händen.
Trotz allem ist der Präsident bei seinen Landsleuten beliebt.
Während des bewaffneten Konflikts um die im benachbarten Aserbaidschan liegende armenische Enklave Bergkarabach konnte sich Ter-Petrosian bei seinen Leuten behaupten,
Die Azeris wurden aus Bergkarabach vertrieben.
Zwischen der Enklave und dem armenischen Mutterland wird von den Armeniern ein Korridor kontrolliert.
Seit drei Jahren wird nun ein Waffenstillstand eingehalten.
Seither bemüht sich Armenien aus seiner politischen wie auch geografischen Isolation herauszukommen.
Hier spielt auch der Petrosians aktive Außenpolitik eine große Rolle.
Er brachte Geld ins Land.
Armenien mit seinen Reformansätzen gilt als kreditwürdig.
Eine finanzstarke armenische Diaspora unterstützt das Land.
Das alles ist aber nur kurzfristige Hilfe.
Die langfristig viel wichtigeren, großen, ausländischen Investitionen lassen aber auf sich warten.
Der Kaukasus hat ein schlechtes Image.
Er gilt als permanenter Unruheherd.
Positives weist die EBAD, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, über Armenien zu berichten.
Ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent wird prognostiziert.
Doch bei einer Wirtschaft, die dermaßen da niederliegt, bedeuten solche Wachstumsraten bei Weitem nicht, dass es den Menschen bald besser gehen wird.
Der Alltag in Armenien ist äußerst hart.
Noch immer leiden die Menschen an den Folgen des verheerenden Erdbebens von 1988.
Viele wohnen noch immer in Notunterkünften.
Das Durchschnittseinkommen ist extrem niedrig.
Mit umgerechnet 200 Schilling im Monat müssen die Menschen ihr Auskommen finden.
Erschwert wird ihr Leben auch noch durch die ständigen Stromabschaltungen.
Ganze Gegenden sind überhaupt ohne Elektrizität und ohne Heizung.
Bei den rauen Wintern im hohen Kaukasus eine echte Katastrophe.
Die Energiekrise ist Armeniens Erbe aus dem Konflikt mit Aserbaidschan und Bergkarabach.
Aserbaidschan verhängt ein Embargo gegen seine Nachbarn.
Armenien ist seither einzig auf jenes russische Erdgas angewiesen, das auf Umwegen über Georgien transportiert wird.
Rein wirtschaftlich gesehen muss Armenien an einer Entspannung mit Aserbaidschan interessiert sein.
Es sind wohl innenpolitische Zwänge, Zugeständnisse an die nationalen Kräfte, die Armeniens Politik zu Aserbaidschan zwiespältig erscheinen lassen.
Da wurde einerseits diese Gutwillgeste mit der angekündigten Freilassung aller Kriegsgefangenen gesetzt, doch fast gleichzeitig bestellte Präsident Per Petrosian einen Mann zu Armeniens neuem Ministerpräsidenten, der für Aserbaidschan wie eine diplomatische Ohrfeige erscheinen muss.
Die Rede ist von Robert Kocharian, der vergangenen Herbst in den international umstrittenen Wahlen in Bergkarabach zum Präsidenten gewählt wurde.
Seine Ernennung zum armenischen Ministerpräsidenten kommt für Aserbaidschan einem Affront gleich.
und trägt sicherlich nicht zur Vertrauensbildung bei.
Ebenso wenig wie die jüngst bekannt gewordenen Waffenlieferungen Russlands an Armenien.
In nächster Zeit sollen in Moskau Verhandlungen zwischen Aserbaidschan und Armenien zur endgültigen Beilegung des Karabach-Konflikts stattfinden.
Die Ausgangsbedingungen dafür sind nicht unbedingt die besten.
Karin Koller hat die Situation um Armenien und Aserbaidschan analysiert.
Es ist jetzt 12.35 Uhr.
Ziemlich unerfreulich beginnt die Woche nach Ostern für die internationalen Börsen.
Nachdem der Dow Jones Index an der New Yorker Wall Street seit vergangenen Freitag um 5% gefallen ist, ziehen jetzt auch die europäischen Börsen nach.
Von London über Paris und Frankfurt bis hin zur Wiener Börse werden zum Teil drastische Kurseinbrüche gemeldet.
Details dazu von Christian Hunger.
Mit 1180 Punkten, so der aktuelle Stand, liegt der Wiener Börsenindex ATX um fast 3% unter der Marke vom vergangenen Donnerstag, dem letzten Börsenhandelstag.
Und manche Händler rechnen, dass es noch weiter hinuntergehen könnte, nicht heute, aber im Verlauf der Woche.
1120 Punkte liegen bereits im Visier.
Angesichts des lange Zeit überhitzten Marktes eine Korrektur, die lange erwartet, aber nicht erhofft worden ist, heißt es.
Auslöser sind eindeutig die anhaltenden Zinsspekulationen in den USA.
Nachdem die Zinsen wie erwartet in der Vorwoche um ein Viertel Prozent angehoben worden sind, glauben viele, dass dieser Anhebung jetzt weitere folgen könnten.
Und hohe Zinsen sind schlecht für die Aktienmärkte.
Im Moment sieht es an den europäischen Aktienmärkten gemessen an den jeweiligen Indizes folgendermaßen aus.
London minus 2,2%, Paris minus 3,5%, Frankfurt minus 4%, ebenso viel wie in der Schweiz, Wien wie gesagt minus 3%.
Über die weitere Entwicklung sind Prognosen derzeit schwierig, manche rechnen aber mit einem weiteren Fallen der Kurse in den nächsten Tagen.
Wenn der umstrittene Semmering-Basistunnel gebaut wird, dann weiß man seit etwas mehr als einer halben Stunde von wem.
Denn heute um 12 Uhr mittags hat die Einreichfrist für die privaten Angebote für den Semmering-Basistunnel geendet.
Geöffnet werden die Kuvers am Donnerstag.
Es sind mehrere Bewerber, die den Tunnel gemeinsam mit dem Staat bauen und betreiben wollen.
Wer den Zuschlag erhält,
Das ist noch Gegenstand von Verhandlungen.
Sicher ist aber eines, wenn der Tunnel gebaut wird, dann nicht ausschließlich auf Kosten des Budgets.
Herbert Hutter.
Es sind drei Konsortien, die sich um den Bau und den Betrieb des Semmering-Basistunnels bewerben.
Und zwar erstens die Baufirmen Porr und Strabag gemeinsam mit Siemens, zweitens die Baufirmen Universale, Ilbau und mit einem französischen Partner und drittens hat die Raiffeisengruppe mit der neuen Reformbau und der Ärabau, wie es heißt, ihr Interesse deponiert und auch die vorläufige Qualifikation geschafft.
Das Modell einer gemischten privaten und staatlichen Finanzierung des Semmering-Basistunnels sieht so aus.
Es wird eine Konzessionsgesellschaft gegründet, an der zu Beginn des Tunnelsbaus das private Konsortium mehr als 90 Prozent der Anteile hält, der staatliche Partner hält den Rest.
Die Konzessionsgesellschaft bringt als Eigenkapital 20 Prozent der geschätzten Bausumme ein, die mehr als die zuletzt genannten 7,5 Milliarden Schilling ausmachen wird.
Während der Bauzeit verschiebt sich das, zu Betriebsbeginn wird dann der staatliche Partner mehr als 50 Prozent halten.
Das heißt, die Risiken während des Baues, also geologische und hydrologische Verhältnisse, hat überwiegend das private Konsortium zu tragen.
Die Konzessionsdauer beträgt 35 Jahre ab Baubeginn.
Der private Projektbewerber ist zwölf Monate an sein Angebot gebunden, das heißt der Verkehrsminister kann sich mit dem Zuschlag noch Zeit lassen.
Gegenstand von Verhandlungen ist auch noch die Benützungsgebühr, die die ÖBB an die Tunnelgesellschaft zu zahlen haben wird.
Vorgeschlagen sind 300 Millionen Schilling pro Jahr.
Stellt man in Rechnung, dass die ÖBB zurzeit rund 150 Millionen Schilling in die Erhaltung der alten Semmering-Strecke stecken muss, dass ohne den Basistunnel umfangreiche Verbesserungsarbeiten nötig wären und dass der Betrieb im Tunnel dann wesentlich billiger käme, so lässt sich der Verhandlungsspielraum abschätzen.
Auch Umfang und Form einer Staatshaftung sind noch nicht ganz klar.
Am Donnerstag werden die Kuverts geöffnet, die Angebote werden dann von einer Kommission geprüft und in den nächsten Monaten wird der Zuschlag erteilt.
Baubeginn kann noch heuer sein.
Bei der Hochleistungs AG ist man nach dem Wassereinbruch jetzt wieder guter Dinge.
Nicht nur, dass die private Teilfinanzierung gesichert erscheint, das Wasser aus dem Erkundungsstollen ist nun endgültig abgepumpt, ab heute wird der Stollen wieder vorgetrieben.
Ein Beitrag zum Konsumentenschutz jetzt im Mittagsjournal.
Die Salzburger Lebensmittelbehörde hat mehr als 3.600 Konservendosen mit Fisch-, Fleisch-, Malz- und Aufstrichprodukten beschlagnahmt.
Diese Dosen sollen innen mit einem Lack beschichtet sein, der die Erbsubstanz verändern und den Hormonhaushalt durcheinander bringen kann.
Allerdings sollen mit der Beschlagnahme, die bereits Anfang März gemacht worden ist, alle Gefahr gebannt sein, meint man in Salzburg.
Es berichtet Gerhard Jock.
Batch ist ein Weichmacher, der die Innenbeschichtung der Konservendosen haltbar machen soll.
Dieser Stoff löst sich beim Sterilisieren in der Fabrik besonders leicht mit Öl.
Fleischmalz- oder Ölsardinenkonserven sind daher besonders anfällig für Batch-Verunreinigungen.
Schweizer Gesundheitsbehörden haben im Vorjahr nach Untersuchungen alle Dosen beschlagnahmt, in denen mehr als 0,02 Milligramm Batch pro Kilogramm gefunden wurde.
Ein sehr strenger Grenzwert, die entsprechende EU-Richtlinie liegt beim 50-fachen.
Die Salzburger Gesundheitsbehörden haben sich die Schweizer Aktion zum Vorbild genommen und Anfang März wurden auch in Salzburg Proben gezogen.
Nur 17 von 70 untersuchten Dosen waren badgefrei.
3.600 Konserven wurden daraufhin aus den Regalen geräumt.
Die Hersteller hätten von sich aus die Schmalz- und Fischkonserven zurückgezogen, einige Firmen hätten mittlerweile auf teurere badgefreie Dosen umgestellt, sagt der Salzburger Gesundheitsreferent Gerhard Buchleitner.
Er habe gleichzeitig auch Gesundheitsministerin Barbara Prammer informiert.
Firmennamen der beanstandeten Produkte könne er nicht nennen.
Das Lebensmittelgesetz verbiete das, sagt Buchleitner.
Erstens einmal hoffe ich stark, dass es in der nächsten Zeit im Parlament endlich eine Änderung der Rechtsvorschriften dahingehend gibt, dass man die Firmen auch beim Namen nennen kann.
Das Zweite, jetzt auf diese Aktion bezogen,
Es geht ja auch eigentlich nicht um den Inhalt der Dose, sondern es geht um die Beschichtung der Dose und offensichtlich sind hier billige Produkte am Weg und daher geht es darum, dass mit den vier Konservenherstellern verhandelt wird.
Das ist eine Angelegenheit des Ministeriums.
Die Salzburger Gesundheitsbehörden beruhigen und versichern, in Salzburg seien keine badgehältigen Konserven mehr im Handel.
Aus dem Landesstudio Salzburg hat Gerd Jokk berichtet.
Die Osterferien sind fast vorbei, heute ist ja noch schulfrei und damit auch der jährliche Staukoller auf Österreichs Straßen.
Zeit damit für eine erste Unfallstatistik.
Der Trend der letzten Jahre hat angehalten und das ist eine schlechte Nachricht, denn wieder gab es mehr Tote als im letzten Jahr.
Karl Jakowski zieht Bilanz.
10 Tote, das ist die traurige Bilanz des Osterwochenendes.
Die Zahl der Todesopfer ist im Vergleich zum Vorjahr um einen Toten gestiegen.
Bei 340 Verkehrsunfällen wurden 474 Personen verletzt.
Das ist gegenüber Ostern 1996 eine Steigerung von 17 Prozent.
Hauptunfallursache der tödlichen Verkehrsunfälle ist nach wie vor Schnellfahren.
Dem steht gegenüber, dass es trotz Großeinsatz von Gendarmerie und Polizei weniger Führerscheinabnahmen wegen Alkoholisierung und viel weniger Anzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung gab.
Waren es im Vorjahr 46.684, so sank diese Zahl um rund 14.000 auf 32.514 Anzeigen.
Nach Angaben der Exekutive waren am Osterwochenende weniger Verkehrsteilnehmer unterwegs und die Kraftfahrer sind disziplinierter gefahren.
Festzustellen ist heuer wieder eine Zunahme der Verkehrstoten.
In den ersten drei Monaten sind auf den Straßen 199 Menschen ums Leben gekommen, um 14 mehr als im Vorjahr.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit sieht einen Trend, dass die Unfallzahlen wieder ansteigen könnten und fordert Gegensteuerungsmaßnahmen, wie Einführung der 0,5 Promille-Grenze und des Punkteführerscheins.
12.43 Uhr ist es und ich möchte Sie hinweisen auf eine Sendung heute Abend.
Vor den beiden Volksbegehren der kommenden Woche liefert das Journal Panorama die Hintergrundinformation.
Heute, was will, was kann, was soll das Frauenvolksbegehren?
Es diskutieren die Mitinitiatorin Eva Rossmann vom Unabhängigen Frauenforum, Ingrid Klein von der Katholischen Frauenbewegung und Martin Maier, Leiter der sozialpolitischen Abteilung der Bundeswirtschaftskammer.
Diskussionsleitung Christel Reiß.
Journal Panorama, 18.20, Österreich 1.
Und jetzt ein Beitrag zu einem weiteren Volksbegehren, das uns demnächst ins Haus steht, das sogenannte Gentechnik-Volksbegehren.
Weltweit werden immer mehr genmanipulierte Pflanzen angebaut.
Etwa 3000 gentechnische Experimente mit Pflanzen auf freiem Feld gibt es derzeit.
Die Betreiber dieses Gentechnik-Volksbegehrens wenden sich jetzt gegen solche Freisetzungen in Österreich, wobei aber unsicher ist, inwieweit das in der Europäischen Union überhaupt durchsetzbar wäre.
Über die Gentechnik in der Landwirtschaft berichtet jetzt Christoph Kuckenberger.
In Amerika sind die gentechnischen Wunderpflanzen schon zugelassen.
Die Zucchini, der ein Angriff von Pflanzenviren nichts mehr ausmacht.
Kartoffel, die nebenbei ein Gift erzeugen, das den Kartoffelkäfer tötet.
Für die Landwirtschaft besonders interessant sind Pflanzen, denen auch die stärksten Unkrautvernichtungsmittel nichts mehr anhaben können.
Die Gentechniker erhoffen sich davon, dass man insgesamt weniger Gift einsetzen müsste.
Doch Kritiker befürchten, dass die Unkräuter immun gegen die Gifte werden.
Helmut Gaugitsch vom Umweltbundesamt in Wien.
Das heißt, dass man das Unkräutervernichtungsmittel zwar eine Zeit lang anwenden kann, aber sicherlich nicht auf Dauer.
Das heißt, man muss dann wieder andere Herbizide anwenden.
vielleicht, wenn bis daher keine neuen entwickelt wurden, andere Herbizide, die bedenklich sind und die wir geglaubt haben schon, nicht mehr verwenden zu müssen.
Säuerpflanzen, die mithilfe der Gentechnik auch starke Unkrautgifte aushalten, sind auch Rohstofflieferanten für die Nahrungsmittelindustrie.
Dabei könnten allerdings, so die Kritiker, die manipulierten Gene auch vom Menschen aufgenommen werden.
Die Schwierigkeit allerdings dabei ist es, die Gene überhaupt nachzuweisen.
Zum Beispiel im Lecithin, einem Säuerprodukt.
Man kann im Rohlecithin seit kurzem auch die veränderten Gene nachweisen.
Man kann es zur Zeit noch nicht in den Produkten, in denen das Lecithin dann eingesetzt wird, nachweisen, wie Schokolade und wie Kakao.
Da sind die Nachweismethoden noch nicht sensitiv genug und da ist der prozentuelle Anteil des Lecithins einfach zu gering.
Mit Hilfe der Gentechnik kann man Pflanzen auch als Rohstofflieferanten nutzen.
Zum Beispiel, um aus Kartoffeln Industriestärke zu gewinnen.
Der Vorteil, den die Gentechniker dabei sehen, die Produktionsmethode wäre biologischer.
Helmut Gaugitsch.
Vorteile können darin liegen, dass man umweltfreundlicher bestimmte Industrierohstoffe produzieren kann, die bisher auf die chemische Produktion angewiesen waren und die jetzt auf die biologische Produktion umsteigen könnten.
damit einhergehen kann eine Reduktion des Einsatzes von Rohstoffen, Energie und so weiter.
Auch Tiere wie Schafe oder Kühe werden in manchen Ländern wie den USA bereits gentechnisch manipuliert, um als Turbo-Kuh zum Beispiel mehr Fleisch zu geben oder mehr Milch zu produzieren.
Genmanipulierte Kühe, das zeigen neue Studien, setzen sich allerdings noch nicht durch, weil sie zu krankheitsanfällig sind.
Deswegen setzt man jetzt doch wieder Wachstumshormone ein und zumindest die werden gentechnisch hergestellt.
Und jetzt zur Frage, was im österreichischen Budget drinnen ist für Wissenschafts- und Forschungsausgaben.
In den vergangenen Tagen hat es quer durch die politischen Parteien heftige Diskussionen um das Einfrieren staatlicher Budgetmittel für Universitäten und Forschungseinrichtungen gegeben.
Auslöser war die österreichische Akademie der Wissenschaften, die über ein Minus von 8 Prozent klagte.
Auch die Industrie sieht durch mangelnde Innovationen ihre Exportmärkte in Gefahr.
Sparpakete für Universitäten gibt es aber nicht nur bei uns, sondern beispielsweise auch in der Schweiz, berichtet Anton Mayer.
Als sich in der Schweiz zu Beginn der 90er Jahre Anzeichen eines Konjunkturabschwungs zeigten, wurden auch die Mittel für die Universitäten gekürzt oder zumindest eingefroren.
Die Universitäten mussten aber auch im Rahmen ihrer Entscheidungsautonomie Maßnahmen treffen.
Und so hat beispielsweise die Eidgenössische Technische Hochschule, die ETH in Zürich, bereits 1992 beschlossen, mit einem Null-Wachstum an Bundesmitteln zu leben, berichtet deren Präsident Prof. Jakob Niersch.
Weil wir gesehen haben, dass die Geldmittel einfach nicht mehr so fliessen können, haben wir gedacht, wir müssen auch einen Beitrag leisten an die Sanierung der Finanzen unseres Staates.
Und wir haben dann ein Nullwachstum deklariert und haben das sehr erfolgreich eingehalten.
Also die staatlichen Mittel, die die ETH zur Verfügung
erhält, Jahr für Jahr, sind praktisch jetzt nicht gewachsen über die Jahre.
Dagegen haben wir festgestellt, weil unsere verschiedenen Institute, Professoren ja einen Beitrag leisten mussten, ein Opfer leisten mussten, wenn man so will, haben sie mehr Drittmittel hereingeholt.
Also hatten wir, wenn wir jetzt die Bilanz machen, einmal ein leichtes Wachstum, das über vermehrte Drittmittel lief.
Möglich wurde das auch durch eine seit 1990 laufende Qualitätskontrolle aller Abteilungen der Universität durch internationale Experten.
Jede Abteilung kommt einmal in fünf Jahren dran, einschließlich einer Bewertung der Lehre.
Wir haben ein System kreiert, das den Studierenden erlaubt, die Lehre der Professoren zu evaluieren.
Und alles das fließt zusammen.
Und aufgrund dieser Leistungsdaten, die natürlich sehr verschieden sind, wenn wir sagen,
das Departement Chemie betrachten oder das Departement Humanwissenschaften.
Das ist klar, da gibt es Unterschiede und man muss dann sachgerechte Kriterien anlegen.
Aber das kann man überall.
Dann versuchen wir so, die Leistung auch zu belohnen über Mittel, die wir hineinstecken.
Damit wir aber das können, muss die Schulleitung Reserven haben.
Und diese Reserven schafft sie sich dadurch, dass alle einmal drei Prozent ihrer Mittel abgeben mussten.
In knapp zwei Jahren haben das alle Institute der ETH Zürich getan, sodass jetzt ein Finanzpolster vorhanden ist, der schwerpunktmäßig für Forschungsprojekte zur Verfügung steht.
Für das heftige Rauschen des Interviews bitte ich Sie höchst um Entschuldigung, machen wir doch die hohen Schweizer Berge dafür verantwortlich.
Eine eigenwillige Literaturverfilmung kommt diese Woche vor ihrer Fernsehausstrahlung in die Kinos.
Michael Hanekes Version von Franz Kafkas Schloss.
Der durch Filme wie Bennis Video und Der siebte Kontinent bekannt gewordene Haneke hat Kafkas Romanfragment mit Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Paulus Manker und Nikolaus Parilla in wichtigen Rollen so textgetreu wie möglich umgesetzt.
Und mit einem Kafka Zitat beginnt Hans Langsteiners Filmvorschau.
Es war spätabend, als K. ankam.
So beginnt Franz Kafkas posthum veröffentlichtes Romanfragment Das Schloss.
Und so beginnt auch Michael Hanekes Verfilmung, die diesem rätselvollen Text um den Landvermesser K., der nie zum Dorf und weltbeherrschenden Schloss vordringen kann, all seine Brüche und Geheimnisse belässt.
Regisseur Michael Haneke über Franz Kafka
Kafka beginnt ja, zumindest in der deutschsprachigen Literatur, das, was man gemeinhin moderne heißt, also der Bruch mit der Gewissheit, dass Wirklichkeit in Toto abbildbar und damit erklärbar ist.
Das heißt, bei Kafka wird die Wirklichkeit nicht wiedergegeben, sondern es werden Fragmente der Wirklichkeit sich gegenübergestellt.
Und das ist eine Erzählweise, die, denke ich, unserem Wirklichkeitsempfinden
entspricht heute, entspricht.
Anders als der deutsche Theaterregisseur Rudolf Nölte, der Kafkas Schloss in den späten 60er Jahren zur betont kafkaesken Parabel verdichtet hatte, zeigt Haneke das titelgebende Machtzentrum nie im Bild.
Umso suggestiver ersteht es im Kopf des Zuschauers, der sich auf die düsteren Episoden im winterlich verschneiten Kafkadorf selbst einen Reim zu machen hat.
Haneke liefert, dem Thema gemäß, nur fragmentarische Deutungsmöglichkeiten.
Es ist bei Kafka natürlich ein zentrales Thema, dass Schuldlos schuldig werden.
Das heißt, indem wir existieren, indem wir uns einfach verhalten, kommen wir gar nicht umhin, uns schuldig zu machen.
Und dieses klassische Sündenfall-Syndrom ist etwas, was in der jüdisch-christlichen Tradition natürlich eine große Bedeutung hat.
Und es ist auch etwas, was in meinen
Filmen eigentlich immer ein entscheidender Punkt ist und da habe ich mich, sagen wir mal, angesprochen gefühlt in dem Roman, aber es ist keine Interpretation in dem Sinn, sondern das ist in dem Buch einfach drin.
Aus deinen irrtwegen scheinbar besorgten Reden sprach gänzlich unverdeckt nur die Rücksicht auf deine Geschäfte.
Du betrugst die Frau noch, ehe du sie gewonnen hast.
Sie sollte dir Zugang zum Schloss verschaffen.
Susanne Lothar als Frieda.
So nahe die Dialoge auch an Kafka bleiben, so wortgetreu sich Udo Sammels Stimme mit Buchzitaten auch immer wieder über die Szenen legt, eines weiß Regisseur Haneke nur zu genau.
Man kann ja nicht auch nur annähernd glauben, das im Wesentlichen wiedergegeben zu haben.
Es wird immer nur ein Versuch sein, eine Annäherung.
Wenn dieser Versuch dazu führt, dass der eine oder andere, der den Film sieht, sich dann das Buch kauft und es liest, dann hat der Film schon seinen Zweck erfüllt, denke ich.
Der seit Jahren in Wien arbeitende Münchner hat inzwischen seinen allerneuersten Film fertiggestellt.
Er heißt Funny Games und wurde erstmals seit 35 Jahren ins Wettbewerbsprogramm der renommierten Filmfestspiele von Cannes geladen, wo er heuer, zum 50.
Jubiläum des Festivals, ganz besonders im Licht des Weltinteresses stehen wird.
Der internationale Durchbruch der Haneke da gelingen könnte, würde seinen künstlerischen Rang nicht begründen, nur bestätigen.
Den hat er sich längst erarbeitet.
Nicht zuletzt mit so kompromisslos strengen Filmen wie diesem Schloss.
Kafkas Schloss kommt in die Kinos und jetzt in den letzten Minuten noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Georg Schubert.
Nahe Osten.
Im Gazastreifen sind heute früh zwei Selbstmordanschläge palästinensischer Extremisten fehlgeschlagen.
Die beiden Männer sprengten sich in der Nähe zwei jüdischen Siedlungen in die Luft, als mit Schulkindern besetzte Busse vorbeifuhren.
Die Schüler wurden nicht verletzt, die beiden Attentäter kamen ums Leben.
Ein anonymer Anruf verteilte dem israelischen Rundfunk mit, die Anschläge seien in Zusammenarbeit der Extremistenorganisationen Hamas und Dschihad verübt worden.
Ein hochrangiges Hamas-Mitglied dementierte jedoch, dass seine Organisation etwas damit zu tun habe.
Österreich.
In einer Munitionsfabrik in Tillmitsch im steirischen Bezirk Leibniz hat sich heute früh eine schwere Explosion ereignet.
Ein Arbeiter wurde bei Löschversuchen schwer verletzt.
Das durch die Explosion ausgelöste Feuer konnte bereits gelöscht werden.
Es besteht jedoch nach wie vor Explosionsgefahr.
Ursache der Explosion dürfte die Überhitzung des Motors einer TNT-Mühle gewesen sein.
Im Bundesland Salzburg sind mehr als 3.600 Konservendosen beschlagnahmt worden.
Der Weichmacher der Innenbeschichtung dieser Dosen übersteigt den von der EU zugelassenen Grenzwert um das bis zu Zwölffache.
Die chemische Zusammensetzung des Weichmachers Badge kann Veränderungen in der Erbsubstanz und im Hormonhaushalt des Konsumenten verursachen.
Der Salzburger Gesundheitslandesrat Buchleitner versicherte, alle bedenklichen Erzeugnisse seien vom Markt genommen worden.
Soweit die Meldungen und nun noch das Wetter heute Nachmittag.
Entlang der Alpen zwischen Kitzbühel und Mariazell sowie im Südosten noch länger trüb, sonst aber deutlich mehr Sonne und Höchstwerte heute zwischen 8 Grad und 16 Grad.
Das war das Mittagsschonal am 1.
April.
Herbert Hainer, Tontechnik.
Für die Sendung, ohne jeden April-Scherz verantwortlich, war Helga Maier und der Mikrofonhubertarinem Ellison.
Diversen Versicherungen wird vorgeworfen, von Holocaustopfern abgeschlossene Versicherungen nicht ausbezahlt zu haben. Die Ansprüche waren vor dem Zweiten Weltkrieg erworben worden, konnten aber von den betreffenden Personen aber aufgrund ihres Todes durch den Holocaust nicht mehr ausgelöst werden. Die Kläger sind teilweise schon hochbetagt.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
Datum:
1997.04.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Finanzwesen und Kreditwesen
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Zweiter Weltkrieg
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Völkermord und Holocaust
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Justiz und Rechtswesen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Nach der Kollision eines italienischen Militärschiffes mit einem albanischen Flüchtlingsboot kommt es zu anti-italienischen Demonstrationen in Albanien, Rebellen drohen auf italienische Truppen im Land zu schießen.
Mitwirkende:
Feichter, Andreas [Gestaltung]
Datum:
1997.04.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Schifffahrt
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Sicherheit
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Militär
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Kurseinbrüche sind mit Zinsspekulationen in den USA zu erklären, die Zinsanhebungen wirken sich negativ auf die Aktienmärkte aus.
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
Datum:
1997.04.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Finanzpolitik
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Gerhard Buchleitner. Die Dosen sollen innen mit einem Lack beschichtet sein, der den Hormonhaushalt und das Erbgut verändern kann.
Mitwirkende:
Zschock, Gerhard [Gestaltung]
, Buchleitner, Gerhard [Interviewte/r]
Datum:
1997.04.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Industrie
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten