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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnem Ellison am Mikrofon.
Jugoslawien hebt das Kriegsrecht auf.
Aus Belgrad berichtet unser Korrespondent Werner Heritsch in wenigen Minuten.
Aus dem Kosovo hat uns Christoph Varga eine Reportage überspielt.
Flüchtlinge, die in den Wäldern überlebt haben, kehren in die zerstörte Stadt Podojewo zurück und stehen vor dem Nichts.
Die Lage der Flüchtlinge wird uns weiter beschäftigen.
Das Rote Kreuz bereitet winterfeste Zeltlager vor.
Berichte über die militärische Schlappe der NATO tauchen auf.
Aus Brüssel wird Oliver Tanzer darüber informieren, was an den Berichten der britischen Times dran ist, wonach die NATO-Bomben hauptsächlich Pappendeckelpanzer getroffen hätten.
Wie analysieren Politologen die Ausgangssituation im Wahlkampf, der bereits voll im Gang ist vor den Nationalratswahlen?
Wie werden Kleinbewerber den Wählerstrom durcheinander bringen?
Mit welchen Argumenten und Themen werden die großen Parteien die Wähler zu kanalisieren versuchen?
Zum 2000-Problem, das alle Computerbenutzer fürchten, haben wir im AKH in Wien nachgefragt, wie dort die Vorbereitungen auf den Jahreswechsel laufen.
Ein Krankenhaus muss sich ja mit besonderer Vorsicht darauf einstellen.
Schließlich berichten wir über die Probleme, die sich in Graz durch den Wechsel des Bühnenintendanten Brunner, der nach Berlin geht, ergeben.
Jetzt zu den Nachrichten.
Es liest Ingeborg Cani.
Geschrieben hat die Nachrichtenzusammenstellung Paul Kraker.
Bundesrepublik Jugoslawien.
NATO-Generalsekretär Solana und der Oberbefehlshaber in Europa, General Clark, besuchen den Kosovo.
Sie treffen mit dem Befehlshaber der KFOR-Truppen, General Jackson, Vertretern der Führung, der Kosovo-Albaner und der serbischen Behörden zusammen.
Es wird erwartet, dass Solana und Clark die serbische Bevölkerung in Kosovo auffordern, die Provinz nicht zu verlassen.
Die KFOR hat erklärt, sie werde Serben und Albaner im Kosovo schützen.
Das Bundesparlament in Belgrad entscheidet über die Aufhebung des Kriegszustandes.
Am 24.
März waren mit Beginn der NATO-Luftangriffe die allgemeinen Bürgerrechte wie Meinungsversammlungs- und Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt worden.
NATO-Generalsekretär Solaner hat vor einigen Tagen die endgültige Einstellung der Luftangriffe verkündet.
Der Westen hat an die Kosovo-Albaner appelliert, auf Gräueltaten der Serben nicht mit Selbstjustiz zu antworten.
In Pristina sagte der britische Außenminister Cook, der Kreislauf der Gewalt müsse unterbrochen werden, um eine friedliche Zukunft des Kosovo zu ermöglichen.
Cook hatte ein Massengrab in dem Dorf Velika Kruša besichtigt, gemeinsam mit dem deutschen Verteidigungsminister Scharping und dem deutschen Außenminister Fischer.
Fischer sagte, Frieden könne nicht auf Rache, sondern nur auf Gerechtigkeit aufgebaut werden.
Soldaten der KFOR-Schutztruppe haben nach jugoslawischen Angaben Albaner an der Besetzung des Rundfunkgebäudes in Pristina gehindert.
Die Albaner hätten Glastüren und Fenster eingeschlagen, um in das Gebäude einzudringen.
Das Rundfunkgebäude wird von Serben kontrolliert.
Gestern waren amerikanische Soldaten der KFOR in einen Schusswechsel verwickelt worden.
Nicht-identifizierte Personen eröffneten an einem Kontrollpunkt der US-Marine-Infanterie das Feuer.
Die Amerikaner schossen zurück und töteten einen Angreifer.
Zwei wurden verwundet, einer gefangen genommen.
Die US-Soldaten blieben unverletzt.
Frankreich, Österreich.
Der neu gewählte Generalsekretär des Europarates, Walter Schwimmer, fordert eine Stärkung der Rolle des Europarates.
Schwimmer sagte, der Europarat müsse schneller entscheiden, agieren und reagieren können.
Es sei ein Nachteil in der Vergangenheit gewesen, dass der Rat dies nicht gekonnt habe.
Schwimmer sprach sich außerdem für einen verstärkten Dialog zwischen dem Europarat und der EU aus.
Schwimmer war gestern Abend zum neuen Generalsekretär des Europarates gewählt worden.
Er ist der dritte Österreicher, der diese Funktion ausübt.
Österreich
Nach SPÖ und Freiheitlichen legt heute die ÖVP ihre Richtlinien für den Nationalratswahlkampf fest.
Generalsekretärin Rauch-Kallert kündigte an, die ÖVP werde sich deutlicher als früher gegenüber den anderen Parteien abgrenzen.
Das ÖVP-Wahlkampfkonzept legt den Schwerpunkt auf Familie, Wirtschaft, Sicherheit und Bildung.
Die Zahl der Zivildiener steigt weiter.
Nach Angaben des Innenministeriums verrichteten 1998 mehr als 8.900 Männer Zivildienst bei knapp 39.000 Wehrpflichtigen.
Auf 100 Wehrpflichtige kommen knapp 23 Zivildiener.
Vor zwei Jahren lautete das Verhältnis 100 zu 19.
Die österreichischen Bundesbahnen haben 1998 Umsatz und Gewinn gesteigert.
Nach der Jahresbilanz stieg der Gewinn gegenüber 1997 von einer Milliarde auf 1,6 Milliarden Schilling.
Der Umsatz steigerte sich um etwa 700 Millionen Schilling.
Trotz des guten Ergebnisses ist der Beitrag des Bundes an die ÖBB nur leicht gesunken.
Der Beitrag deckt das negative Ergebnis der Infrastruktur der ÖBB ab.
USA Die US-Regierung lässt mehr Fleisch einfuhren aus der EU zu.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums gibt es in der EU keine schweren Tiererkrankungen.
Türkei Auf der Gefängnisinsel Imrali hat der 8.
Verhandlungstag im Prozess gegen PKK-Chef Öcalan begonnen.
Der Sitzungsbeginn hatte sich um etwa eine Stunde verschoben.
Das Schiff mit den Anwälten und Angehörigen Öcalans erreichte die Insel Wengerauer See mit Verspätung.
In der heutigen Verhandlung planen die Verteidiger, ihr Plädoyer abzuschließen.
Anschließend wird Kurdenführer Öcalan ein Schlusswort sprechen.
Ihm droht wegen Hochverrats die Todesstrafe.
Das Urteil wird kommende Woche erwartet.
Thomas Wostal, die Wetterprognose bitte.
Der Sommer nimmt einen neuen Anlauf.
In den nächsten Tagen scheint oft die Sonne und die Temperaturen nähern sich langsam aber sicher wieder sommerlichen Werten.
Zu einem richtigen Sommer gehören allerdings auch Gewitter und die sind vor allem am Wochenende im Westen und im Süden Österreichs sehr wahrscheinlich.
Zu den aktuellen
Ausstellungen aus den Landeshauptstädten Wien und Eisenstadt jetzt wolkig bei 18 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 16, in allen anderen Landeshauptstädten ist es jetzt heiter in Linz, Salzburg und Innsbruck bei 18 Grad, Bregenz 17, Graz 19 und Klagenfurt im Moment 17 Grad.
Heute Nachmittag ist es meist sonnig, wenn auch nicht allzu warm bei Temperaturen zwischen 17 und 24 Grad.
Ein paar dichtere Wolkenfelder machen sich in den nächsten Stunden am ehesten im Mühlviertel, in Niederösterreich und in Wien bemerkbar, sowie in Osttirol und in Oberkärnten.
Für kurze Regenschauer reicht es aber höchstens ganz vereinzelt.
Der morgige Freitag beginnt kühl mit nur 5 bis 10 Grad.
Bald setzt sich aber überall die Sonne durch und dann bleibt es überwiegend sonnig.
Die Temperaturen steigen daher auf immerhin 18 bis 25 Grad.
Es wird also ein wenig wärmer als heute.
Auf den Bergen in 2000 Metern liegen die Höchstwerte zwischen 3 Grad am Hochschwab und 8 in der Silvereiter.
Und die Wahrscheinlichkeit für Regenschauer und Gewitter bleibt morgen noch gering.
Am Samstag und am Sonntag sollte man aber jeweils am Nachmittag mit gewitterigen Regenschauern rechnen, vor allem, wie schon erwähnt, im Westen und im Süden Österreichs.
Alles in allem ist das Wochenende aber oft sonnig und sommerlich warm, bei Höchstwerten zwischen 20 und 27 Grad.
Danke Thomas Wostal für die Wetterprognose.
Es soll der Eindruck erweckt werden, dass sich das Leben nun wieder normalisiert.
Das Kriegsrecht wird aufgehoben.
Eben jetzt in diesen Minuten stimmt das jugoslawische Parlament vermutlich über eine Empfehlung der jugoslawischen Regierung ab, die sie heute noch einmal gegeben hat.
dass es eben keine Gründe mehr für die Aufrechterhaltung des Kriegsrechts gebe.
Wird das auch Pressefreiheit bringen und damit die Diskussion über die politische Zukunft des Landes?
Werner Heritsch berichtet aus der Hauptstadt Belgrad.
Lange haben sich die jugoslawischen Machthaber Zeit gelassen, um das Kriegsrecht aufzuheben, weil es ihnen hilft, ihre Interessen besser zu vertreten.
In den vergangenen Tagen haben sich zahlreiche führende Politiker von Slobodan Milošević abwärts bemüht,
sich als Garanten für die politische Stabilität und den Wiederaufbau des Landes zu präsentieren.
Die gleichgeschalteten Fernsehnachrichten haben ausführlich darüber berichtet.
Sollte heute das Kriegsrecht fallen, dann sind auch die Zeiten der Einheitsmeinung vorbei.
Bisher hat es überhaupt keine kritischen Stimmen zu dem gegeben, was die serbischen Streitkräfte in Kosovo angerichtet haben und wer für die Misere im Land verantwortlich ist.
Beim staatlichen Fernsehen wird das wohl auch so bleiben.
Aber andere Medien werden freier berichten können.
Das Ende des Kriegsrechtes würde auch das Ende des Versammlungsverbotes bringen.
Noch vor einigen Tagen sind zwei serbische Flüchtlinge aus dem Kosovo, die die Regierung für den Exodus der Serben im Kosovo verantwortlich machen und vor dem Bundesparlament protestieren wollten, verhaftet und zu einem Monat Gefängnis verdonnert worden.
Der heutige Tag ist auch der Startschuss für die Opposition, die sich jetzt freier bewegen und äußern kann, um gegen das Regime mobil zu machen.
Bereits für kommendes Wochenende hat die sogenannte Allianz für Veränderungen, ein Bündnis kleiner Oppositionsparteien, Demonstrationen angekündigt.
Die Maßnahme, die die serbische Bevölkerung aber wohl am meisten erfreuen wird, ist die wiedererlangte Reisefreiheit.
Männer im wehrfähigen Alter durften ja zu Zeiten des Kriegsrechts das Land nicht verlassen.
Jetzt in der Urlaubszeit werden viele der reisefreudigen Serben, die es sich leisten können, zunächst einmal Erholung im Ausland suchen.
Einzelne oppositionelle Parteien befürchten, dass heute zwar das Kriegsrecht aufgehoben werden wird, dass aber das von der Milošević-Partei diktierte Parlament gleichzeitig Verordnungen erlässt, mit denen Bestimmungen des Kriegsrechtes, die die Freiheit der Bürger einschränken, sozusagen per Gesetz wieder festgeschrieben werden.
Neben dem Tagesordnungspunkt Aufhebung des Kriegsrechtes soll das Jugoslawische Parlament heute auch Maßnahmen für den schnellen Wiederaufbau des Landes beschließen.
Nach Berechnungen unabhängiger Belgrader Wirtschaftsexperten benötigt Jugoslawien dazu fast 400 Milliarden Schilling.
Rechnen kann das Land aber nur mit einem Bruchteil davon, der als humanitäre Hilfe aus dem Ausland kommen würde.
Den Aufbau von Wirtschaft und Industrie wird der Westen nicht finanzieren, solange Slobodan Milošević hier an der Macht ist.
Und das bleibt er noch längere Zeit.
Denn die Maßnahmen, die die Opposition gegen ihn ergreift, können erst, wenn überhaupt, in Monaten Früchte zeigen.
Aus Belgrad hat Werner Heritsch berichtet, wo in diesen Minuten über die Aufhebung des Kriegsrechts abgestimmt wird.
Elf Wochen Luftangriffe und 13 Panzer der jugoslawischen Armee zerstört.
Wenn diese Meldung der britischen Times den Tatsachen entspricht, war das keine militärische Meisterleistung der NATO-Truppen.
Aber laut Times ließen sich die NATO-Flieger durch Panzerattrappen foppen und haben außer PAP-Panzer nur 13 echte Panzer außer Gefecht gesetzt.
Times beruft sich in ihrem Bericht auf Aussagen serbischer Militärs gegenüber KFOR-Truppen.
Oliver Tanzer hat im NATO-Hauptquartier in Brüssel den Standpunkt der NATO eingeholt.
Je länger der Abzug der jugoslawischen Armee aus dem Kosovo dauerte, desto größer wurde das Erstaunen der Journalisten und auch der NATO-Offiziere.
Denn die hunderten und tausenden Armeelaster und Panzer, die in Richtung Belgrad rollten, sollten wenigstens nach den Statistiken der NATO zum Teil zerstört sein.
Da erinnerte man sich wieder an die dutzenden Aufnahmen von der Zerstörung jugoslawischer Panzer durch NATO-Bomben und die oft dazu verkündeten Sätze wie etwa, auch heute haben wir das Herz der jugoslawischen Armee getroffen.
Getroffen hat man vielfach, so weiß man jetzt, in Italien hergestellte aufblasbare Panzer- und Geschützattrappen.
Die haben sich schon im Golfkrieg in Saddam Husseins Armee bewährt und den amerikanischen Zielvorrichtungen und Piloten ein Angriffsziel geboten, das sich nach dem Treffer der Raketen oder Bomben in Stoffwetzen auflöste.
Bedenken, was die Trefferquote betrifft, so heißt es im NATO-Hauptquartier hier in Brüssel, habe man schon beim Studium der ersten Aufnahmen aus den Flugzeugen gehabt.
Denn nach den Detonationen sollte man eigentlich zumindest Metallteile sehen, die von den Fahrzeugen übrig geblieben sind.
Doch da war nichts, nur eben verpuffte Luft.
Wie viele solcher Dummies da getroffen wurden, lässt sich nicht genau sagen.
Der Oberkommandierende NATO-General Wesley Clark sagt nur so viel, es waren viele.
Und so dürften sich nach jüngsten Schätzungen die Abschussquoten der NATO etwa halbieren.
Ob aber nun 122 serbische Panzer zerstört wurden, wie die NATO sagt, oder nur 50, wie Belgrad behauptet, ob nun 5000 Soldaten getötet wurden, wie die NATO sagt, oder 500, wie Belgrad behauptet, eines steht fest.
Weder im Golfkrieg noch im Kosovo haben die Potemkin'schen Armeen der Diktatoren dem Krieg eine Wende geben können.
Und sicher ist auch, dass die Führung der jugoslawischen Armee sich nicht vor der Zerstörung aufblasbarer Fetzen fürchtete, sondern vor realen Verlusten, als sie Milosevic vor wenigen Wochen zum Einlenken drängte.
Jetzt aber sind die KFOR-Truppen am Zug und es geht vor allem um die Rückkehr der Flüchtlinge in den Kosovo.
Nicht allen Kosovo-Albanern war ja die Flucht ins benachbarte Ausland gelungen.
Tausende haben es nur bis in die Wälder ihrer Heimat geschafft und haben dort überlebt.
während ihre Dörfer niedergebrannt und zerstört wurden.
Jetzt wagen auch die Überlebenden aus den Wäldern die Rückkehr und Christoph Varga hat in Podujevo mit einigen von ihnen gesprochen.
Podujevo ist nicht weit von der Grenze zu Serbien entfernt, war von Anfang an im Zentrum der Zerstörung und Vertreibung.
Die folgende Reportage hat uns vor kurzem aus dieser kleinen Stadt Podujevo im Nordosten von Pristina überspielt.
Podujevo, eine Kleinstadt im Norden des Kosovo, fünf Kilometer von der Grenze zu Serbien entfernt.
Fast alle Häuser sind zerstört, niedergebrannt, bis auf die Grundmauern.
Die Geschäfte sind verwüstet, keine Schaufensterscheibe ist ganz geblieben.
Männer flanieren die Hauptstraße auf und ab, scheinbar ziellos.
Ich bleibe stehen und frage einen, wie er den Krieg überstanden hat.
Wenig später bin ich von 40, 50 Männern umringt, vom Schüler bis zum Kreis.
Ich brauche nicht viele Fragen zu stellen.
Jeder hier hat seine Geschichte zu erzählen und jeder will erzählen.
Meine Aufgabe ist es, zuzuhören.
Was ich habe gesehen, in meinem Dorf waren über 20 getötet, waren sieben massakriert.
Wir haben vor ein paar Tagen, drei Wochen schon, sieben Toten in einer Familie gefunden.
Das war ohne Kopf, ohne Hand, ohne Auge, ohne Nase, alles richtig... Das glaubt keiner.
Ich habe alles überlebt, aber was ich habe gesehen, habe ich noch nie im Kino gesehen.
Die Menschen aus Podujevo sind in die umliegenden Wälder geflohen.
Mittelgebirge bis 1700 Meter hoch.
Die einen nach Süden Richtung Pristina, die anderen nach Norden.
Seit 24.
März waren wir auf der Flucht nach Norden.
15.000 Leute in einem Track.
Bis jetzt waren wir da oben.
Einer meiner Söhne ist bei einem Granatenangriff getötet worden.
Allein bei der letzten Offensive der Serben sind 30 umgekommen.
Fünf sind massakriert worden.
Was wir gegessen haben,
Maisfladen und Futtermais haben wir gehabt, sonst nichts.
Zwei Wochen sind sie in einem Dorf geblieben, dann sind die Serben gekommen und haben das Dorf beschossen.
Sie mussten weiterziehen, bei Schnee und bei Regen.
Mit schwangeren Frauen und Kindern waren wir unterwegs.
Eine der Frauen hat ihr Kind mitten auf der Straße bekommen.
Während es die Nordflüchtlinge offenbar geschafft haben, den Serben zu entwischen, sind die Südflüchtlinge entdeckt worden.
Kein Wunder, hat ihr Track doch hunderttausend Menschen umfasst.
Die Serben haben uns gefunden und gezwungen nach Pristina zu marschieren, erzählt einer, von dort wieder zurück nach Podujevo.
Sie haben uns als Geiseln genommen, als menschliche Schutzschilde gegen die NATO-Angriffe.
Mehl, das sie ihnen zuvor gestohlen haben, haben die Serben den Albanern verkauft, 35 Schilling das Kilo.
Unterdessen haben die Flüchtlinge im Norden noch im Wald gehaust.
Anfangs hatten sie Kurzwellenradios und damit Informationen über den Krieg.
Irgendwann waren die Batterien leer.
Wie sie vom Ende des Krieges erfahren haben?
Sie konnten von den Bergen die Straßen beobachten.
Zunächst war die Straße von den Serben blockiert.
Das konnten wir von den Bergen aus sehen.
Irgendwann haben wir dann beobachtet, wie die serbischen Zivilisten mit ihren Traktoren abgezogen sind.
Hinter ihnen sind andere albanische Flüchtlinge aus den Bergen gekommen.
Von ihnen haben wir erfahren, dass es aus ist.
Am vergangenen Wochenende sind sie nach drei Monaten in den Wäldern in ihre Heimatstadt zurückgekommen.
Ein alter Mann steht in der Gruppe.
Papa, sagen sie zu ihm.
Er ist gebrechlich, aber nicht gebrochen.
Mit seinem stechenden Blick fesselt er die Zuhörer.
Als die anderen auf der Flucht waren, blieb er im Dorf, um auf die Geschäfte aufzupassen, wie er sagt.
Natürlich habe ich Angst gehabt, aber irgendwann kommt der Punkt, wo das aufhört.
Die Serben haben mir die Waffe in den Mund gesteckt.
Sie wollten Geld.
Als ich ihnen keines gegeben habe, haben sie mich niedergeschlagen.
Dann haben sie auf mich gezielt, aber neben mir in den Boden geschossen.
Das war vor meiner Haustür.
Sie können sich das anschauen.
Was Sie jetzt am nötigsten brauchten, frage ich.
Baumaterialien brauchen wir, vor allem Baumaterialien, weil die produzieren wir hier nicht selbst.
Aber eigentlich brauchen wir alles, von A bis Z. Wir warten, dass die Industriestaaten uns helfen.
Aber keine Angst, wir bleiben nicht schuldig.
Wir wollen nichts geschenkt.
Wir haben fruchtbares Land hier und wir wissen, wie man arbeitet.
Aber nicht nur materielle Güter werden benötigt.
Ich glaube, dass die Menschen, die später leben, mit Trauma sind.
Und ich brauche hier eine große Hilfe, weil jeder hat die Angst immer nur in der Seele.
Die Serben, was sie hier gemacht haben, das ist unglaublich für mich.
Das ist eine Katastrophe selbst für die Serben, nicht nur für die Albaner.
Das berichten Kosovo-Albaner, die jetzt wieder zurückgekehrt sind in ihre zerstörte Heimatstadt.
Christoph Wager und Christian Lieninger sind für uns derzeit im Kosovo unterwegs und berichten von dort.
Es ist jetzt 12.19 Uhr und wir kommen mit unserem nächsten Bericht nach Israel.
Die israelischen Wahlen vom 17.
Mai haben große Hoffnungen genährt, dass der unter dem früheren Premier Netanyahu eingeschlafene Friedensprozess wieder in Bewegung komme.
Der neue israelische Premier Ehud Barak von der Arbeiterpartei hat jede Menge Vorschusslorbeeren erhalten.
Doch mit der Wahl zum Regierungschef allein ist es noch nicht getan.
Jetzt heißt es eine
mehrheitsfähige Regierung auf die Beine zu stellen und das bedeutet in Israel angesichts der vielen Parteien im Land langwierige und mühsame Koalitionsverhandlungen.
Deshalb ist es bis jetzt noch zu keiner Regierungsbildung gekommen, obwohl eben, wie gesagt, am 17.
Mai schon gewählt worden war.
Bis zum 8.
Juli muss die neue israelische Regierung allerdings stehen.
Jetzt wird aber noch heftig um Posten verhandelt, aus Israel dazu Ben Segenreich.
Kaum zu sehen und kaum zu hören ist Ehud Barak seit seinem großen Wahlsieg im vorigen Monat.
Das Schweigen, so glauben manche, ist ein Zeichen von Souveränität.
Der designierte Premier sagt absichtlich nicht, worauf er hinaus will, um die potenziellen Koalitionspartner taktisch zu verunsichern.
Genauso gut kann man es aber umgekehrt sehen.
Barak tut sich mit der Regierungsbildung wirklich schwer.
Das Parteienmosaik im Parlament ist so kompliziert, dass sich einfach keine sinnvolle Koalition zusammensetzen lässt.
Wie auch immer, Barack muss jetzt langsam zur Sache kommen, nur noch knapp zwei Wochen bleiben bis zu dem Termin, zu dem laut Gesetz das Kabinett stehen muss.
Da Barack wohl nicht bis zur letzten Sekunde pokern will, wird er vielleicht schon nächste Woche eine Koalition präsentieren.
Die angestrebte große oder doch bloß eine kleine.
In den letzten Tagen ist das Koalitionspendel mehrmals hin und her geschwungen.
Jetzt sieht es wieder so aus, als würde der konservative Likud der große Partner der Arbeiterpartei werden.
Wieder out ist hingegen die religiöse Schas-Partei.
Mit ihr gab es Meinungsverschiedenheiten über die Vergabe des Innenministeriums und die Einführung der Wehrpflicht für Religionsstudenten.
Recht durchsichtig ist dabei, dass Barack den Likud gegen Schas ausspielt, um die Forderungen beider Parteien zu reduzieren.
Wer am Ende tatsächlich in der Regierung sein wird, ist noch immer offen.
Gewisse Garantien soll Barak der Rechten schon gegeben haben, etwa, dass keine Siedlungen aufgelöst werden und dass das umstrittene Har-Humar-Projekt in Ost-Jerusalem weitergebaut wird.
Beim Likud besteht man jedenfalls darauf, nicht bloß ein Anhängsel zu sein, sondern die Nahostpolitik mitzugestalten.
Sonst ist es schade um die Zeit, sagt einer der verhandelnden Likud-Minister, und die Koalition wird sehr schnell zusammenbrechen.
Aber wie man es dreht und wendet, ist die Optik nicht schön.
Auch in einer kleinen Koalition müsste Barack Parton aus dem ganz linken und dem religiösen Lager zusammenspannen, die kaum miteinander auskommen können.
Und in einer Koalition mit dem Likud würde dessen provisorischer Chef, der alte Falke Ariel Sharon, einen gewichtigen Platz einnehmen.
Die Palästinenser und die Syrer, die ungeduldig auf die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen warten, haben daher gemischte Gefühle.
Es gibt einen Vertrauensvorschuss für Barak, aber so der palästinensische Minister Nabil Schad, angesichts des Kräfteverhältnisses in Israel auch viel Skepsis.
Wir sehen mit Besorgnis die Versuche, die neue israelische Regierung durch Bedingungen zu fesseln, die den Friedensprozess unmöglich machen werden.
Lorenz Galmezza berichtet jetzt aus Frankreich von Schwierigkeiten mit dem Europarat.
Der Europarat ist ja bei uns oft gar nicht so sehr im Gespräch und wurde erst gestern Abend wieder ein bisschen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, dadurch, dass der Österreicher Walter Schwimmer zum Generalsekretär gewählt worden ist.
Im November 1992 hat der Europarat eine Charta verabschiedet, wo es um die Anerkennung der Regional- und Minderheitssprachen in den jeweiligen Mitgliedsländern des Europarats geht.
Diese Charta wurde mittlerweile von 18 Staaten unterzeichnet und von sieben Staaten ratifiziert.
Österreich selbst hat die Charta unterschrieben, noch zu Zeiten, als Alois Mock Außenminister gewesen ist.
Aber die Charta wurde in Österreich noch nicht ratifiziert, also im Parlament wurde noch nicht darüber abgestimmt.
Und nun sagt Frankreich Nein zur Anerkennung der Regional- und Minderheiten-Sprachen in seinem Land.
Nach einem monatelangen Tauziehen zwischen dem sozialistischen Regierungschef Lionel Jospin und dem konservativen Staatschef Jacques Chirac hat dieser Chirac jetzt die Anerkennung der europäischen Charta zum Schutz der Regionalsprachen und Kulturen
endgültig abgelehnt, weil seiner Ansicht nach diese Karte nicht mit der französischen Verfassung in Einklang steht.
Hören Sie dazu Lorenz Galmezza.
Für die Verteidiger der Regionalkulturen und der ethnischen Minderheiten in Frankreich, wie etwa im Elsass, dem Baskenland, auf Korsika oder in der Bretagne, bedeutet die Entscheidung des Staatspräsidenten einen schweren Rückschlag.
Die Karte des Europarats sieht nämlich folgende Maßnahmen zum Schutz und zur Entfaltung der Regionalkulturen vor.
Unterricht der Regionalsprachen im Kindergarten und der Schule, wenn es die Eltern und Schüler wünschen, Übersetzung der wichtigsten Gesetzestexte in diese Sprachen, zweisprachige Ortsschilder in gewissen Gebieten und Allgemeinhilfe zur Entwicklung dieser Kulturen.
Noch vor knapp drei Jahren hatte Chirac erklärt, er sei mit den Prinzipien der Charta einverstanden.
Die Linksregierung unter Lionel Jospin hatte daraufhin den Text 1997 in Budapest unterzeichnet und wollte ihn jetzt vom Parlament ratifizieren lassen.
Doch da ließ Präsident Chirac den Verfassungsrat prüfen und dieser kam zum Schluss, dass die Charta nicht mit der französischen Verfassung vereinbar sei.
Darin heißt es nämlich, dass Französisch die einzige offizielle Landessprache ist.
Die Charta des Europarats würde den Prinzipien der Unteilbarkeit der Republik, der Gleichheit vor dem Recht und der Einheit des französischen Volkes widersprechen.
Der sozialistische Regierungschef Jospin forderte daraufhin eine Abänderung der Verfassung.
Präsident Chirac hat nun sein Veto eingelegt und somit die Ratifizierung der Charta verhindert.
Die Trennlinie in dieser Frage geht allerdings quer durch die Parteien.
Während im konservativen Lager Zentrumsdemokraten und Liberale für eine Anerkennung der Regionalsprachen eintreten, sind die in der Ampel-Koalition vertretenen Kommunisten dagegen und der sozialistische Innenminister Jean-Pierre Chevènement sieht darin gar die Gefahr einer Balkanisierung Frankreichs.
Wieder einmal, wie schon in der Haltung zur EU, zeigt sich eine in Frankreich als Partei der Souveränisten bezeichnete Koalition von linken und konservativen Kräften, die alles ablehnen, was in ihren Augen Frankreich und den Zentralstaat schwächen könnte.
Die Zeitung Le Monde schrieb zum Entscheid des Verfassungsrates, er sei Ausdruck eines unnachgiebigen Jakobinismus und eines gegenüber den Entwicklungen der Geschichte unsensiblen Archaismus.
Jedenfalls handelt es sich um eine Karikatur des so oft zitierten französischen Sonderwegs in Europa.
Aus Paris hat Lorenz Galmez uns diesen Beitrag überspielt, wo es darum geht, dass es in Frankreich Schwierigkeiten gibt, die Regional- und Minderheitssprachen anzuerkennen.
Und wir kommen jetzt mit unserem nächsten Bericht, es ist 12.25 Uhr, ins Inland und da zunächst
zu einer Pressekonferenz, die die österreichischen Bundesbahnen gegeben haben.
Denn morgen ist für die ÖBB ein wichtiger Tag, da soll die Entscheidung über den Semmering-Basistunnel fallen.
Schon heute hat das Unternehmen seine Bilanz für das abgelaufene Jahr präsentiert und neue Investitionen angekündigt, vor allem um den Komfort für Bahnreisende zu erhöhen, aber auch um im Kampf gegen den Lkw im Güterverkehr besser bestehen zu können, Ernst Wainisch berichtet.
Wir machen unsere Pressekonferenz schon heute, weil Sie sonst nur Fragen zum Semmering-Tunnel stellen würden, sagt ÖBB-Sprecherin Viktoria Kickinger gleich zu Beginn.
Ob es eine Trasse durchs Burgenland geben wird oder andere Alternativen, sollte der Semmering-Bahntunnel nicht gebaut werden.
Darüber darf also noch bis morgen weiter spekuliert werden.
Für ÖBB-Generaldirektor Traxler steht heute noch eines im Vordergrund.
Die Bilanz 98 ist die beste Bilanz seit dem Stehen des Unternehmens ÖBB und es ist mit ein Zeichen, dass wir einiges ernten konnten, was in einem doch nicht immer ganz einfachen Restrukturierungsprozess in den letzten Jahren gelaufen ist.
Dazu gehören auch Einsparungen beim Personal.
Immerhin, der Betriebserfolg macht 1998 1,6 Milliarden Schilling aus, ein Plus von fast 70 Prozent gegenüber 1997.
Jetzt wird weiter kräftig investiert.
Neue Waggons werden angeschafft, um zum Teil alte, nicht mehr ganz zeitgemäße Garnituren aus dem Verkehr zu ziehen und so speziell für Pendler angenehmere Reisebedingungen zu schaffen.
Bereits um 100 Millionen Schilling wurden 41 neue Bahnbusse angeschafft.
Immerhin ist jeder dritte ÖBB-Passagier mit dem Bus unterwegs.
Und 6 Milliarden werden in moderne Loks gesteckt.
Auch die Bahnhöfe werden saniert, darunter Innsbruck, Linz oder Baden.
Den schärfsten Wettbewerb liefern sich die ÖBB mit den Frechtern.
Der Kampfstraße gegen Schiene wird, weil auch die Gewinnspannen seit der Ostöffnung immer kleiner werden, härter.
Aber diese enormen Volumensteigerungen, Transportsteigerungen, Güterverkehr haben sich nicht ganz parallel entwickelt, die Umsätze, weil wir natürlich im härtesten Wettbewerb sind.
Die Spanne ist nicht ganz so, wie wir uns das wünschen.
Der Wettbewerb zum Lkw ist ein äußerst harter, das müssen wir zur Kenntnis nehmen.
Und wie gesagt, im Personenverkehr mussten wir über 390, 400 Millionen eigentlich verkraften, wo von heute auf morgen in der Schülerfreifahrt für uns dramatische, negative Veränderungen
zu bewältigen waren.
Sagt ÖBB-Chef Traxler.
Dennoch, die Bahn hat insgesamt 1998 ein gutes Jahr gehabt.
Wie konkurrenzfähig sie in Zukunft sein wird, hängt nicht zuletzt von der Entscheidung über den Bau des Semmering-Tunnels oder einer möglichen Ersatzstrecke ab.
Und darüber, so hat uns Ernst Wainisch informiert, gibt es aber erst morgen dann entsprechende Informationen seitens der ÖBB.
Bleiben wir bei Wirtschaftsthemen.
Die österreichische Mode hält den Billigimporten aus Asien im Großen und Ganzen stand.
Während andere europäische Länder Einbrüche hinnehmen mussten, sind die Umsätze der heimischen Bekleidungsindustrie im letzten Jahr stabil geblieben.
Der Export konnte sogar leicht gesteigert werden.
Besonders in die Modeländer Italien, Frankreich und Spanien wird jetzt deutlich mehr Austro-Look verkauft.
Näheres dazu von Katja De Gennaro.
Der Gesamtumsatz der Bekleidungsindustrie ist im Vorjahr mit knapp 13 Milliarden Schilling in etwa gleich geblieben.
Verändert hat sich das Verhältnis zwischen Inlands- und Auslandsfertigung.
Die Produktion in Österreich hat abgenommen, zugunsten der Produktion und des Zukaufs von Fertigbekleidung in Billiglohnländern.
wobei sich die Auslandsfertigung naturgemäß im kostenintensiven Bereich der Nähtätigkeit in erster Linie abspielt.
Diese Auslandsfertigung ist nach wie vor steigend und machte im vergangenen Jahr
mit rund 4,7 Milliarden Schilling circa 40 Prozent des Umsatzes der österreichischen Begleitungsindustrie aus.
Sagt Christoph Heidinger, Geschäftsführer des Fachverbandes.
Das hat sich auch auf die Beschäftigungslage in Österreich ausgewirkt.
Im letzten Jahr ist die Zahl der Mitarbeiter um anderthalb Prozent zurückgegangen.
Auch die Exporte haben sich insgesamt gut gehalten.
Bei der Ausfuhr von Dessous, Trachten, Mode und Sportbekleidung nach Italien, Frankreich und Spanien gab es sogar Steigerungen zwischen 30 und 40 Prozent.
Das ist unter anderem der Einführung des Euro zu verdanken.
Heute ist es für die Bekleidungsindustrie weniger riskant, in neue europäische Märkte zu investieren, erklärt Franz Pitnick vom Fachverband.
Man kann also jetzt neu
in den spanischen Markt gehen, wenn man das bisher vermieden hat aus Währungsgründen oder in den italienischen und hat hier ein bei weitem verringertes Risiko, dass durch Währungsabwertungen man in zwei, drei Jahren noch getätigte Investitionen in Vertretersuche etc.
etc.
dann in diesem Markt plötzlich wieder verliert.
Die Frage, wie der Kleiderkasten der Zukunft bestückt sein wird, bereitet der Branche trotzdem Sorgen.
Immer mehr Leute kaufen bei Filialisten und Ketten ein.
Der heimischen Industrie sterben ihre traditionellen Kunden, die Einzelhandelsgeschäfte weg.
Das bringt mit sich, dass unsere Exportchancen tendenziell sinkend sind.
Die Bekleidungsindustrie bekommt vor allem den Druck der zunehmenden Vollimporte aus Asien zu spüren.
Die werden, so fürchtet die Branche, durch den Wegfall der EU-Einfuhrquoten im Jahr 2004 noch weiter in die Höhe schnellen.
Die Bekleidungsindustrie fordert deshalb im Gegenzug, dass auch die EU-Zölle für Importwaren aus Osteuropa abgeschafft werden.
Pitnicks Zukunftsvision?
Ich kann asiatische Meterware einsetzen, kann die in Osteuropa konfektionieren, aber zum Nullzoll.
zurückbringen.
Also Auslandsfertigung in europäischen Niedriglohnländern statt Vollimporten aus Asien.
Den Kampf um die Änderung des sogenannten Präferenzzollrechts führt die heimische Industrie zusammen mit einer Reihe europäischer Fachverbände.
Exportsteigerungen bei österreichischer Mode, vor allem in die Länder Italien, Frankreich und Spanien, also äußerst modebewusste Länder.
Kata De Gennaro hat uns darüber informiert.
Der Konkurrenzkampf auf dem Markt der Telekommunikation bringt fast schon wöchentlich immer neue Angebote.
Heute hat der Mobilfunkbetreiber Max Mobil ein neues Produkt vorgestellt.
Ab Juli werden Max Kunden auch im Festnetz zu günstigeren Tarifen telefonieren können.
Damit wachsen das Mobil- und das Telefon-Festnetz zusammen.
Was bringt's?
Christian Hunger berichtet.
Der Handy-Boom ist in Österreich umgebrochen.
Heute telefonieren bereits 2,8 Millionen Österreicher mobil.
Das entspricht einer Marktpenetration von 35 Prozent.
Österreich liegt damit im internationalen Spitzenfeld.
Rund 1,1 Millionen Kunden zählt MaxMobil.
Der Handybetreiber hält damit 39 Prozent Marktanteil.
Noch ist kein Ende des Wachstums der Branche abzusehen.
Dr. Georg Bölzl, Geschäftsführer bei MaxMobil, führt den Mobilfunk-Boom vor allem auf den beinharten Wettbewerb in Österreich zurück.
Vor dem Markteintritt von MaxMobil als erster Privatkonkurrent zur Mobilcom der Post, war Österreich mit einer Penetration von gerade einmal 7 Prozent Europas Mobiltelefonschlusslicht.
In einem ersten Schritt sind mal die Tarife um 40 bis 60 Prozent nach unten gegangen.
Zum Beispiel die günstigste Grundgebühr, die es damals gegeben hat, liegt um mehrere hundert Prozent über der günstigsten Grundgebühr, die wir heute haben.
Da gibt es eine Anzahl von Beispielen.
Das heißt, das Tarifniveau ist nach unten gegangen und die gesamte Qualität, Netzqualität, Angebot von Produkten, von intelligenten neuen Dienstleistungen hat sich seither entwickelt.
Österreich war vorher im Dornröschenschlaf.
Bundeskanzler Klima hat es unterwegs einmal so ausgedrückt, dass er sagt, wenn es MaxxMobil nicht gäbe, dann würden wir heute noch Formulare ausfüllen und drei Wochen auf die Zuteilung eines Handys warten.
MaxxPlus heißt das neue Produkt, das MaxxMobil ab 8.
Juli seinen Vertragskunden anbietet.
Um einen Schilling pro Minute, den MaxxMobil bereits für Gespräche innerhalb des MaxxNetzes verrechnet, wird man dann auch von Festnetz zu Festnetz telefonieren können.
Georg Bölzl.
Der MaxxSchilling wird von uns jetzt ins Festnetz übernommen.
Das heißt, Sie telefonieren von Festnetz zu Festnetz, nicht nur netzintern von Max zu Max, sondern auch im Festnetz von Festnetz zu Festnetz, also Max plus zu Festnetz, genauer gesagt in Zukunft um einen Schilling.
Und zwar österreichweit und rund um die Uhr.
Das ist der entscheidende Punkt.
Die MaxxMobil-Kunden erhalten bei ihrer Anmeldung gratis einen sogenannten Router.
Das ist ein Gerät, das zwischen Steckdose und Telefonapparat platziert wird und das automatisch bei jedem Gespräch die Vorwahl 1067 anwählt, die Zugangsnummer zum MaxxNetz.
Die Grundgebühr für den jeweiligen Festnetzanschluss wird dann weiterhin von der Telekom der Post verrechnet.
Die jeweilige Tarifabrechnung wird gemeinsam mit der Handyrechnung von MaxxMobil ins Haus gestellt.
Die Neuigkeiten auf dem Telefonmarkt diesmal mit neuen Angeboten von Max Mobil, der jetzt auch im Festnetz zu günstigeren Tarifen sein Angebot erstellt.
Christian Hunger hat berichtet.
Wir kommen jetzt zur österreichischen Innenpolitik.
Heute wurde im Bundesparteivorstand der ÖVP Ottmar Karas als Generalsekretär offiziell verabschiedet und natürlich bei dieser Gelegenheit auch innerparteilich bedankt.
Karas scheidet offiziell mit seiner Angelobung als EU-Abgeordneter am 20.
Juli aus dem ÖVP-Generalsekretariat aus und damit bleibt Maria Rauch-Kallert allein Generalsekretärin.
Im Interview mit Franz Renner erklärt Otmar Karas, dass die Trennung in zwei Generalsekretäre nicht der weisheitlichste Schluss gewesen sei.
Herr Dr. Karas, in den vier Jahren, in denen Sie ÖVP-Generalsekretär waren, hatten Sie da auch einmal Spaß an der Politik?
Ich sage gleich dazu, den Eindruck hatte ich eigentlich nie.
Ich habe immer Spaß an der Politik, sonst würde ich es nicht machen.
Ich trage gerne Verantwortung.
Ich bin gerne mit Menschen beisammen.
Ich bin neugierig nach neuen Ideen.
Und das ist ja mit ein Grund, warum ich eigentlich seit meiner Schülerzeit politisch Verantwortung trage und Funktionen inne habe.
Und ich bin froh, dass ich zu einer Zeit Generalsekretär der ÖVP sein durfte und sein konnte, wo wir bei allen drei Wahlen, die wir in diesen vier Jahren zu schlagen hatten, jedes Mal prozentuell zugelegt haben und daher erfolgreich waren.
Sie sagen, Sie haben Spaß an der Politik.
Meine Frage kommt ja nicht von ungefähr.
Man merkt es Ihnen nicht so wirklich an.
Können Sie das nicht so nach außen geben?
Ich glaube, dass dort, wo ich mit Menschen beisammen war und bin alleine 250.000 Kilometer in den vier Jahren nur zu Veranstaltungen und Gesprächen innerhalb der Partei gefahren, die haben schon meine Leidenschaft mitbekommen.
Ich muss nur eines sagen,
Die Funktion ist ja nicht die leichteste, die die Politik zu bieten hat.
Darf ich gleich nachfragen zur Funktion?
Wenn was gut gegangen ist in der ÖVP, war es der Obmann, wenn was schiefgelaufen ist, war es der Generalsekretär, waren es Sie?
Haben Sie da mal einen Moment gehabt, wo Sie gesagt haben, aber jetzt reicht es mir, jetzt haue ich einmal auf den Tisch?
Das habe ich eh vorher gewusst.
Aber noch einmal zu Ihrem Spaß machen.
Für mich ist die Funktion des Generalsekretärs nicht eine Funktion der Profilierung der Person, sondern sie ist eine Funktion der Wahrnehmung einer Aufgabe und der Verantwortung.
Die Generalsekretär-Management-Aufgabe ist eher in der Arbeitsaufteilung zwischen Maria Rauch-Kallert und mir eine gewesen, wo ich eher der Generalsekretär nach innen und sie eher die Vertreterin der Partei nach außen war, auch durch die Tatsache, dass sie im Nationalrat war.
Vielleicht ist diese Knochenarbeit, über die ist nicht täglich zu berichten.
Sie sind schon so lange in der Politik, dass man eigentlich vergisst, dass Sie noch relativ jung sind.
Sie sind erst 41, haben in der ÖVP aber schon fast alles erreicht, außer Parteiobmann und Minister vielleicht.
Und das Ganze noch relativ unauffällig.
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Totaler Einsatz, Freude und Spaß und Leidenschaft.
Fred Sinowaz hat einmal gesagt, ohne Partei bin ich nichts.
Er hat es positiv gemeint, es wurde ihm negativ ausgelegt.
Können Sie mit dieser Aussage etwas anfangen?
Überhaupt nicht, weil ich zu jenen Politikern gehöre, die sowohl in der Privatwirtschaft tätig waren und sind und erfolgreich waren, als auch in der Politik.
Und ich bin auch froh, dass ich beide Welten kenne.
Die Arbeitswelt, die Welt des Unternehmens und die politische Welt, weil ich glaube, dass wir voneinander sehr viel lernen können.
Angenommen, eine gute Fee stellt Ihnen einen Wunsch frei, den Wunsch, eine Sache in der ÖVP zu ändern, was wäre das?
Ich wünsche mir, dass die Gemeinschaft Österreichische Volkspartei ihre Stärke besser ausspielen kann, als uns das in der Vergangenheit gelungen ist.
Sie sprechen zum Beispiel die Streitereien zwischen den Bünden an.
Nein, ich spreche das Zusammenwirken von Gemeinde, Land, Bund und den Teilen der Volkspartei an.
Da ist jeder so mit sich auch beschäftigt, dass es uns oft nicht gelingt, die Gemeinschaft und das größere Ganze stärker zum Ausdruck zu bringen.
Das hat nichts mit Streit zu tun, aber mir ist wichtig, dass die Gemeinschaft ÖVP auch stärker spürbar und sichtbar ist und mir ist wichtig, dass wir gemeinsam unser Ziel, jede Wahl gewinnen zu wollen, weil wir sie gewinnen können, erreichen.
Haben Sie mit dem Einzug ins Europaparlament Ihr politisches Lebensziel schon erreicht?
Sie sind erst 41, wie gesagt.
Oder soll es noch ein bisschen mehr werden?
Was schwebt Ihnen vor?
Jetzt bin ich nicht einmal noch angelobt, jetzt möchte ich einmal ein guter österreichischer Europaabgeordneter sein.
Angelobt wird Ottmar Karas am 20.
Juli.
Er scheidet damit aus dem Generalsekretariat der ÖVP aus und Franz Renner hat mit Ottmar Karas darüber das Interview geführt.
Es ist 12.40 Uhr.
Worauf sich die beiden Regierungsparteien nicht verständigen konnten, haben die Grünen heute präsentiert.
Einen Optionenbericht zur künftigen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Dass das Büchlein sicher ohne NATO heißt, verwundert ebenso wenig wie der Umstand, dass darin die aktive Neutralitätspolitik als effektive Variante ausgegeben wird.
Für das Bundesheer selbst lautet das grüne Konzept grob gesagt Abrüsten und Umrüsten.
Der Idee eines Berufsheeres können die Grünen dabei durchaus etwas abgewinnen, berichtet Klaus Webhofer.
Fünf Punkte umfasst das grüne Friedenskonzept.
Beibehaltung der Neutralität, verstärkte Beteiligung an UNO-Friedenseinsätzen, Grenzsicherung in Österreich, Ausbau des Katastrophenschutzes und Aufbau eines zivilen Friedensdienstes.
Parteichef Van der Bellen.
Im Bereich des Heeres, was das Personal betrifft,
stellen wir uns vor, dass das etwa zu gleichen Teilen in Zukunft besteht aus der freiwilligen Miliz, aus Zeitsoldaten und aus Berufssoldaten.
Die freiwilligen Miliz für die Grenzsicherung, die Berufssoldaten für die Auslandseinsätze im Rahmen der UNO.
Zu machen sei dies alles mit 12.000 bis 13.000 Mann Friedensstärke, glaubt Van der Bellen.
Das reicht.
Bitte, Minister Fasslabend scheint
scheint auszugehen von der Wiederholung der Panzerschlachten des Zweiten Weltkriegs.
Das halte ich für vollkommen unrealistisch und wenn es dazu käme, können wir in so einem Fall, auch in der Vergangenheit, könnten wir in so einem Fall nur das hier machen.
sprachs und fuchtelte kameragerecht mit einem weißen Taschentuch herum.
Und einen symbolischen Schuss abfeuern, okay.
Das ganze grüne Konzept beruht auf Freiwilligkeit, das gilt auch für den zivil und den neu zu schaffenden Friedensdienst, abzuleisten im Ausland, vorzugsweise zur zivilen Bewältigung von Konflikten und Krisen.
Das kann sein die Förderung von Medien, das kann sein
die Organisation des Gesprächs zwischen verfeindeten Gruppen, seien sie jetzt ethnischer Art oder politischer Art, Berichtsmissionen, Wahlbeobachtung im Rahmen internationaler Organisationen, das wäre etwa eine Verstärkung im Rahmen der OSCD auch,
Die Implementierung gewaltfreien Widerstandes bei Demokratiegefährdung, das muss man ja lernen alles, diese Auseinandersetzungen.
Das sind wir nicht gewöhnt.
Wir sehen nur noch gut, eine Zeit lang geht es gut und wenn irgendwas passiert, dann schlagen wir noch einmal drauf.
10.000 bis 15.000 Schilling kann sich Van der Bellen als Entlohnung für Zivil- oder Friedensdienst vorstellen.
Mit der radikalen Abspeckung und Umorientierung des Heeres sei dieses Konzept durchaus mit den laufenden Heereskosten von gut 20 Milliarden Schilling zu finanzieren.
Schließlich sei auch der Zivildienst nicht so billig, wie man gemeinhin glaube, argumentiert der grüne Parteichef und zählt auf.
Grundzollt, Zuschüsse fürs Essen und Wohnen, Befreiung von der Grundgebühr für Strom und Telefon und last but not least enorme Transaktionskosten durch die Unterhaltung des dazugehörigen Verwaltungsapparates, sagt Van der Bellen.
Bis zum 3.
Oktober, dem Tag der Nationalratswahl, haben wir zwar noch ein wenig Zeit, aber der Wahlkampf der Parteien hat bereits voll begonnen.
Noch werden die Rezepte und Strategien in den Parteizentralen weitgehend zurückgehalten.
Kein Wahlkampfleiter will zu früh seine Trümpfe ausspielen.
Wolfgang Geier hat deshalb bei Politikexperten nachgefragt, was die Wähler in den kommenden Monaten bis zum Herbst zu erwarten haben.
Sicherheit, Wirtschaft, Familien und der Umgang mit Ausländern, das werden nach Ansicht von Politikwissenschaftler Fritz Plasser die vier zentralen Themen im herannahenden Wahlkampf sein.
Das Thema Neutralität werde in den kommenden Wochen aber tiefgehender diskutiert werden, mit der Schwarz-Weiß-Argumentation, NATO oder Neutralität, sei es bald vorbei, so Plasser.
Meinungsforscher Peter Ullram glaubt, dass vor allem die SPÖ im Verlauf des Wahlkampfs auf eine Änderung der Themenliste hinarbeiten werde.
Die Sozialdemokratie wird thematisch nach wie vor mit Sicherheit und Neutralität.
und Arbeitsplätzen antreten.
Im Laufe des Wahlkampfes wird sich ihre Argumentation immer stärker zuspitzen auf Kanzler Klima und den Versuch, ein Duell Klima-Heider und Manus-Schwarz-Blau zu verhindern aufzubauen.
Bei der Frage, wer aller Voraussicht nach zweitstärkste Partei hinter den Sozialdemokraten wird, hänge vieles davon ab, ob es den Freiheitlichen oder der Volkspartei gelingt, ins direkte Duell mit Kanzler Klima einzusteigen.
Das wisse man auch in der Parteizentrale der Volkspartei, so Peter Ullram.
Die Volkspartei hat natürlich ein gegenteiliges Interesse.
Das heißt, sie wird die Personalauseinandersetzung auf Klima und Schüssel zuspitzen.
Sie wird mit Fragen wie Familie, Alternativen in der Wirtschaftspolitik, auch Sicherheitspolitik in einer Neuauflage kommen.
Eben mit dem primären Ziel, die Hauptlinie Volkspartei versus Sozialdemokratie
Eine mögliche Eintracht innerhalb der Koalition, sich mit sachlichen Auseinandersetzungen wechselseitig im Rampenlicht zu halten und die FPÖ damit auf Distanz zu bringen, ordnet Politikwissenschaftler Fritz Plasser.
Wenn die zentralen thematischen Konfliktlinien, Auseinandersetzungen, unterschiedliche Positionierungen zwischen den beiden Regierungsparteien verlaufen,
haben andere Parteien, und hier denkt man offensichtlich in erster Linie an die Freiheitliche Partei, große Probleme, sich thematisch zu positionieren.
Auch wenn der Spitzenkandidat der Freiheitlichen noch nicht bekannt sei, Jörg Haider werde im Zentrum des freiheitlichen Wahlkampfes stehen, indem es so Fritz Plasser um Themen wie Ausländer, EU-Osterweiterung und Drogen geht.
Die Erwartung in anderen Parteizentralen, Jörg Haider werde durch seine Funktion als Landeshauptmann in Kärnten weniger präsent sein, hält Plasser für unangeboten.
gebracht.
Ich halte diese Überlegungen für rührend bis naiv.
Der de facto Spitzenkandidat, der Chefkommunikator, ja der Gladiator des FPÖ-Wahlkampfes wird neuerlich Dr. Haider sein.
Einen in ihren Grundzügen ähnlichen Wahlkampf wie zuletzt erwarten die Experten von den Grünen, auch wenn Zugpferd Johannes Foggenhuber diesmal nicht zur Verfügung stehe.
Neben dem Wirtschaftsprofessor dürften aber auch andere Kandidaten präsentiert werden, stärker als zuletzt bei der Europawahl.
Auch bei der Wahlkampflinie der Liberalen gebe es wenig Zweifel, heißt es bei den Politikforschern.
Peter Ullram.
Die Liberalen werden mit einem Thema antreten, das heißt wir brauchen Liberale.
Der neuen Partei Richard Lugnus, den Unabhängigen, geben beide Experten wenig Chancen, im Wahlkampf längerfristig Aufmerksamkeit zu finden.
Nur am Anfang seien die Medien neugierig, so Fritz Plasser.
Auch der christlich-sozialen Allianz und den Kommunisten werde es kaum gelingen, im Medienwahlkampf ihre Botschaften einer breiteren Öffentlichkeit vorzutragen.
Polit-Experten haben Wolfgang Geier gegenüber nachgedacht, wie die Wähler in den kommenden Monaten bis zur Nationalratswahl am 3.
Oktober die Politiker und die Parteien und die Strategien erleben werden.
Und jetzt zu einem Programmhinweis.
Zahlen machen Politik und die Politik macht Zahlen.
Statistiken sprechen eine klare Sprache, schwarz auf weiß steht zu lesen, was Sache ist.
Statistiken vermitteln Objektivität, eine Objektivität, die aber durchaus trügerisch sein kann.
Zahlen sind selten Absolutwerte, Statistiken sehr oft relativ.
Je nachdem, wie gerechnet wird, verändern sich die Ergebnisse.
Ein Beispiel, die Asylstatistik.
Bis jetzt war es immer so, dass man sich angeschaut hat, die Summe aller im Jahr XY erledigten Fälle, das waren 100 Prozent, und dann hat man geschaut, wie viele davon sind positiv erledigt worden, und das hat dann die Anerkennungsquote gegeben.
Nun hat offenbar das Innenministerium den Berechnungsmodus geändert.
und lässt quasi mehr als die Hälfte aller Fälle wegfallen aus der Berechnungsgrundlage.
Die 100% schrumpfen jetzt plötzlich, weil nur noch die positiv und die negativ erledigten Fälle gegeneinander aufgerechnet werden.
Und dann komme ich auf 12%.
Würde ich nach der alten Methode weiterrechnen, indem alle diese Fälle einbezogen werden, wären es nicht mal die Hälfte.
Wie kann im Bereich der Krankenversorgung das Jahr 2000 Problem in den Griff bekommen werden?
Am Beispiel des größten Spitals Österreichs, dem Wiener AKH, schauen wir uns an, wie man sich in der Medizin für den Jahreswechsel rüstet.
Harald Weiglein.
Der Haupteingang des Wiener Allgemeinen Krankenhauses.
20.000 Menschen gehen hier tagtäglich ein und aus.
Patienten, deren Angehörige und die Beschäftigten des Spitals.
Seit Anfang 98 beschäftigt man sich im AKH mit dem Jahr 2000 Problem.
Die Arbeiten sind zu 70 Prozent abgeschlossen.
Einer der größten Brocken dabei, die medizinischen Geräte, sagt Eduard Frosch, der Jahr 2000 Beauftragte für den medizinischen Bereich.
Wir haben
37.400 medizinische Geräte hier im Haus zu betreuen.
Und es war nun eine relativ schwierige Aufgabe, diese Geräte, nachdem man also 37.000 Geräte ja nicht einfach einzeln durchprüfen kann, diese in Typen unterteilt.
5.500 verschiedene Typen hätten sich ergeben, so Frosch.
Bei allen wurden die Herstellerfirmen kontaktiert.
Darüber hinaus hat man die Geräte auch in kritische, also im Ernstfall lebenswichtige und weniger kritische eingeteilt.
Mit den kritischen Geräten wurden Einzeltests durchgeführt.
Nun, was hat sich da herausgestellt?
Bei Beatmungs- oder Narkosemaschinen zum Beispiel, dass das Jahr 2000 nicht so angezeigt wird, sondern als 00 oder das Jahr springt zurück auf 1900.
Das ist aber keine Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit der Geräte.
Sie funktionieren.
Und man kann also damit umgehen, es ist kein Problem.
Sollte doch ein Gerät ausfallen, beruhigt Frosch.
Die meisten Geräte seien mehrfach vorhanden, man könne also einfach umschalten.
Das sei aber gar nicht immer notwendig.
Wenn ein Beatmungsgerät zum Beispiel ausfällt für eine kurze Zeit, so ist ja jeder Mediziner aufgrund seiner Ausbildung in der Lage eine händische Beatmung
kurzzeitig durchzuführen.
Und wenn sie heute nicht mit einem Laserskalpell oder mit einem Hochfrequenzchirurgieskalpell schneiden können, dann können sie auf jeden Fall schneiden mit einem normalen Skalpell.
Sagt Frosch.
Im Bereich der Haustechnik habe man im AKH ebenfalls umfangreiche Tests durchgeführt.
Die Kommunikation, also etwa das Paging-System für die Ärzte, aber auch alle Aufzüge seien 2000 sicher.
Und sollte das Strom ausfallen, kann die AKH-eigene Notstromanlage drei Tage lang den Betrieb aufrechterhalten.
Am Silvesterabend werde man, um das immer vorhandene Restrisiko auszuschalten, in allen Bereichen die Belegschaft verstärken.
In einigen Bereichen ist das ohnehin nichts Neues.
Traditionell verstärkt werden am Silvesterabend etwa die Augen und die Unfallchirurgie.
Harald Weiglein hat informiert, wie das größte Spital Österreichs, das Wiener AKH, mit dem sogenannten Jahr 2000 Problem mit den Computern umgehen wird.
Die Bühnen Graz haben heute ihre Saisonbilanz vorgelegt.
Das Opernhaus konnte mit 75-prozentiger Auslastung sein Vorjahresergebnis halten.
Im Schauspiel gab es einen Einbruch.
Ernst Grochotowski hat mit Intendant Gerhard Brunner gesprochen, der Graz in zwei Jahren verlassen wird, um in Berlin Ballettschef der drei großen Opernhäuser zu werden.
Herr Intendant Brunner, die Bühnen Graz machen heute Saisonbilanz.
Grob gesprochen kann man sagen, die Oper hat sich gehalten, was die Auslastung angeht.
Im Schauspiel gab es einen Einbruch.
Wie schaut es im Detail aus?
Ich glaube, das Opernhaus hat in seinem 100.
Bestandsjahr vielleicht die beste Saison, die mir gelungen ist, im Verband mit dem ganzen Haus.
Wir haben mit zwei Produktionen, mit Salomon und Macbeth, sensationelle Ergebnisse gehabt und sind dafür weit in Europa gefeiert worden.
Das Schauspielhaus war künstlerisch auch nicht so schlecht, wie es das Publikumsauslastung zeigt, aber wir müssen reagieren darauf.
Das Publikum hat immer recht.
Was waren denn die Gründe, was einfach der Spielplan, der dem Publikum nicht gepasst hat, denn die Auslastung ist ja unter 70 Prozent gefallen, 65 circa kann man sagen.
Ja, ich möchte nur jetzt eines nicht ins Gespräch bringen, dem Publikum Schuld zu geben.
Das Publikum hat nie Schuld.
Es hat immer Recht, wir haben zu reagieren darauf, auf das Publikum.
Es scheint in Graz und in der Steiermark so zu sein, dass man in Saisonen denkt.
Und wenn der Rundspruch einmal um sich greift, es ist eine schlechte Saison, dann ist das ein Rundspruch, den man nicht mehr aufhalten kann.
Wir steuern dagegen.
Wir haben mit dem Schauspielhaus Gespräch gehabt, Mark Winter, und haben einen Spielplan vorzulegen, der mit den Geschichten aus dem Wiener Wald, der Herzogin von Malfi und den schönen Bescherungen sehr attraktiv beginnt.
Wir haben im vorigen Jahr auch gelitten darunter an einem wirklich schlechten Start, der uns gemeinsam mit dem steirischen Herbst passiert ist, mit dem Sergiej, und der uns dann lange nachhing.
Aber ich möchte das nicht als einen einzigen Grund nennen, es ist eine von mehreren Ursachen.
Nur insgesamt, wir werden den Kopf über Wasser haben, vielleicht nicht sehr hoch, aber wir werden ihn drüber haben.
Schauspieldirektor Mark Günther hat noch eine Spielzeit in Graz, Sie noch zwei.
Wie schauen Ihre Zukunftspläne aus?
Sie gehen nach Berlin, definitiv?
Definitiv.
Ich arbeite an einem Projekt in Berlin.
Das Projekt ist keine Rückkehr zum Tanz, denn Palettdirektion als Thema habe ich hinter mir.
Das war in der Staatsoper in Wien sehr viel und sehr schöne und ich glaube auch erfolgreiche Jahre.
Wenn ich das noch einmal tue, weil ich ein Modell kreieren möchte.
Und das ist in dem Fall die Unabhängigkeitserklärung für den Tanz und die Tänzer, weil ich glaube, dass Tanz und Tänzer kreativ in einem Verband, der einseitig und eindeutig Opern nominiert ist, nicht gedeihen können.
Wenn der Tanz kreative Zukunft hat,
und man dem wirklich als Ausdrucksmittel große Zukunft gibt und Berlin ist eine Stadt von morgen, auch schon von heute, dann muss es ein Modell geben, dass Tanz und Tänzer gleich geordnet sind, autonom und nicht das fünfte Rad am Wagen und untergeordnet.
Und das möchte ich kreieren, nicht auf meine Person bezogen, ich bin vielleicht der erste Intendant dafür,
wenn das dahingeht, dass es mir auch Spaß macht in zwei Jahren das zu tun, sondern dass das jeder Intendant machen kann, aber er muss gleichgeordnet sein.
Und dass dieser Intendant in der Opernkonferenz in Berlin schon gleichgeordnet ist und dem Senator sozusagen die Rechte untersteht, ist ein großer Fortschritt für den Tanz als Form.
Sagt Intendant Gerhard Brunner in Graz.
Er wird nach Berlin gehen und dort Palettschef der drei großen Opernhäuser in Berlin werden.
Noch kurz jetzt zum Abschluss der Sendung zum Wetter.
Überwiegend sonnig, aber nicht allzu warm bei 17 bis 24 Grad.
Regenschauer höchstens vereinzelt.
Am ehesten im Norden Ober- und Niederösterreich sowie in Osttirol und in Oberkernten.
Das war das Mittagsschonal mit Toni Benedikt, Tontechnik Ilse Oberhofer, Regie und der Mikrofon bei Deinem Edelstuhl.