Mittagsjournal 1998.12.31

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    Mittagsjournal.
    Grüß Gott, liebe Hörer.
    Am letzten Tag des alten Jahres, dem 98er, meldet sich Hans-Christian Scheidt aus dem Studio des Mittagsschanals.
    Und es ist ein interessanter Tag heute mit einem entscheidenden Schritt in Richtung eines vereinten Europas.
    Ein Startschuss, wenn Sie so wollen.
    In Brüssel ist die Geburtsstunde des Euro gekommen.
    Elf EU-Staaten, darunter auch Österreich, legen in etwa einer halben Stunde die Euro-Verordnung fest.
    Den Umrechnungskurs für den Euro, den fixen.
    Was bedeutet das für Europa?
    Ja, für die Welt.
    Hintergrundinformationen heute bei uns im Mittagsjournal.
    Dann bringen wir dazu auch ein Interview mit Finanzminister Edlinger, der derzeit den 15 EU-Finanzministern im sogenannten ECOFIN-Rat, dem Rat der Finanzminister in der EU, vorsteht.
    Ferner berichten wir auch über die Bürgerkriegssituation im afrikanischen Angola.
    Ja, bei uns geht das Jahr 98 Gott sei Dank friedlicher zu Ende, auch wenn dies nicht immer so scheint.
    Denkt man an die Silvesterknallerei etwa, wo hunderttausende Menschen Millionen Schilling verpulvern, verfeuern, in die Luft schießen.
    Geld, das sie vielleicht, aber das steht ihnen ja glücklicherweise frei, auch für wohltätige Zwecke spenden könnten.
    Kulturell ist dem Jahreswechsel angepasst.
    Neben Silvester-Gala-Konzerten wird traditionellerweise zum Jahreswechsel gerne die Operette Die Fledermaus von Johann Strauß aufgeführt.
    Und das in zahlreichen Musiktheatern im Land diesmal.
    Erster Programmpunkt bei uns jetzt die Nachrichten.
    Geschrieben wurden sie von Elisabeth Mahners und gesprochen werden sie von Alexander Jonach.
    Europäische Union Streng nach Protokoll werden derzeit in Brüssel die letzten Vorbereitungen zur Einführung des Euro und damit für eine neue Epoche in Europa getroffen.
    Die Notenbankchefs der Europäischen Union und der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, haben die Prozedur zur Festlegung des Euro-Kurses begonnen.
    Sie sind seit dem Vormittag in einer Videokonferenz zusammengeschaltet, um den Umrechnungskurs des Euro für die elf Teilnehmerländer zu ermitteln.
    Die Notenbanken schicken den letzten Wechselkurs ihrer Währungen zum Dollar nach Brüssel.
    Daraus errechnet die EU-Kommission den Wert der bisherigen Buchungswährung EQ.
    In etwa einer halben Stunde werden die Wirtschafts- und Finanzminister der EU zusammentreten, um die Euro-Kurse zu besiegeln.
    Finanzminister Edlinger wird als EU-Ratsvorsitzender die entsprechende Verordnung unterzeichnen.
    Die gemeinsame Währung gilt ab morgen, dem 1.
    Jänner 1999, Punktmitternacht für 290 Millionen Menschen in elf EU-Ländern, darunter auch in Österreich.
    Der Euro ist vorerst nur als Buchgeld gültig.
    Banknoten und Münzen gibt es erst ab 2002.
    Dazu ein Hinweis, ORF II überträgt live aus Brüssel ab 14.50 Uhr.
    Irak.
    Trotz der jüngsten Konfrontationen mit dem Irak setzen die USA ihren Truppenrückzug aus der Golfregion fort.
    Die Truppenstärke wird von 30.000 auf 20.000 Mann reduziert.
    Die verbleibenden Kräfte seien für die weiteren Aufgaben ausreichend, hieß es von Seiten des Verteidigungsministeriums in Washington.
    Das Pentagon wies die irakische Darstellung über den Abschuss eines westlichen Flugzeuges über dem Süden des Landes zurück.
    Der irakische UNO-Botschafter bekräftigte unterdessen, dass der Irak weiterhin auf britische und amerikanische Flugzeuge schießen werde, bis diese nicht mehr irakisches Territorium überfliegen.
    USA, Israel.
    Wegen einer Drohung ist die amerikanische Botschaft in Israel heute bis auf weiteres geschlossen worden.
    Der US-Botschafter soll nach Angaben des israelischen Rundfunks eine glaubwürdige und ernste Drohung erhalten haben.
    Details wurden nicht genannt.
    Erst vor kurzem haben die USA 40 ihrer Botschaft in Afrika vorübergehend geschlossen, um Vergeltungsschläge wegen der Militäraktion gegen den Irak zu verhindern.
    USA.
    Der Amtsenthebungsprozess gegen Präsident Clinton ist nach Informationen des Fernsehsenders ABC auf lediglich vier Tage angesetzt.
    Am Ende dieser vier Tage sollten die Senatoren darüber abstimmen, ob eine Amtsenthebung wegen der Lewinsky-Affäre gerechtfertigt ist, berichtete der Sender.
    Für den Fall, dass sich dafür nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit von 67 Senatoren findet, soll demnach sofort darüber entschieden werden, ob Clinton mit einer Rüge davonkommt.
    Die zeitliche Beschränkung des Verfahrens stößt bei erklärten Gegnern Clintons auf Widerstand.
    Henry Hyde, der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Repräsentantenhauses, warnte vor einem Prozess in aller Hast.
    Türkei, Zypern.
    Der Streit um die Stationierung russischer Raketen im östlichen Mittelmeer dauert an.
    Die Türkei lehnt auch den Plan ab, die von den Zypern-Griechen erworbenen Waffen auf Kreta statt auf Zypern aufzustellen.
    Für den Fall einer Stationierung auf Zypern hatte die Regierung in Ankara sogar mit militärischen Schritten gedroht.
    Nach dem Verzicht auf die Stationierung auf der Mittelmeerinsel hofft die griechisch-zypriotische Regierung auf einen schnellen EU-Beitritt.
    Die Entscheidung bietet die Gelegenheit,
    für eine Aufnahme in die EU ohne Hindernisse, erklärte ein Sprecher der Regierung in Nicosia.
    Jemen.
    Einen Tag nach der blutig verlaufenden Geiselbefreiungsaktion in Jemen sind vier deutsche Geiseln in dem arabischen Land freigelassen worden.
    Nach offiziellen Angaben haben sich die Entführer ergeben.
    Die Deutschen hatten sich mehr als drei Wochen in ihrer Gewalt befunden.
    Sie sind unterdessen den Umständen entsprechend wohlbehalten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa eingetroffen.
    Bei einer gewaltsamen Geiselbefreiung waren am Dienstag drei britische und ein australischer Tourist in Jemen getötet worden.
    Deutschland.
    Eine Woche nach der Festnahme des mutmaßlichen Bahn-Erpressers ist bei der Deutschen Bahn in der Nacht auf heute wieder eine anonyme Bombendrohung eingegangen.
    Daraufhin wurde ein ICE-Zug in Nürnberg gestoppt und durchsucht.
    Sprengstoff wurde jedoch nicht gefunden.
    Die Polizei vermutet, dass der Anrufer ein Nachahmungstäter war.
    Danke Alexander Jonach für diesen aktuellen Nachrichten-Überblick und jetzt zu Herbert Kartas und der aktuellen Wetterprognose.
    Nun zunächst aber noch ein kurzer Rückblick auf den Dezember.
    Der war im Westen relativ normal temperiert, in einigen Tälern war es zu warm und vom Weinviertel bis in die Südoststeiermark war es um eineinhalb bis zweieinhalb Grad zu kalt.
    Zu trocken war es im ganzen Land, extrem trocken in Osttirol und Oberkärnten mit weniger als einem Viertel der Normalmenge.
    Die Sonne schien überdurchschnittlich lang, in Klagenfurt gab es sogar ein Plus von 70%.
    Hier nun die aktuellen Meldungen.
    Wien und Eisenstadt Hochnebel minus ein Grad, St.
    Pölten und Linz Heiter plus ein Grad, Salzburg Hochnebel minus drei, Innsbruck Heiter plus drei, Bregenz Heiter plus ein Grad, Graz Hochnebel null und Klagenfurt Hochnebel minus drei Grad.
    Über weiten Teilen des Ostens, Oberösterreichs und Unterkärnten sowie in vielen Tälern der Steiermark liegt teils gefrierender Nebel oder Hochnebel, der auf 900 bis 1300 Meter reicht und sich kaum auflöst.
    Sonst scheint die Sonne.
    Am Alpenhauptgang bis hin zu den Hohentauern entstehen allerdings Wolken.
    Zudem weht auf den Bergen stürmischer, weiter unten lebhafter Süd- bis Südostwind.
    Damit ist es föhnig.
    Die Temperaturen minus 4 bis plus 2, bei Sonne auch 6 und in einzelnen Föhnstrichen 12 Grad oder mehr.
    In der Silvesternacht bleibt der Nebel bestehen, im Gebirge ist es zum Teil klar, im Westen und Süden ziehen Wolken auf.
    Windig und föhnig bleibt es auch, dennoch kalt mit minus 7 bis plus 3 Grad.
    Morgen am Neujahrstag ändert sich am Nebel wenig, aber auch in den Bergen gibt es weniger Sonne, am ehesten noch in den Föhnregionen vom Unterinntal ostwärts.
    Die Wolken überwiegen also und von Vorarlberg bis Kärnten muss man mit geringem Schneefall oder teils gefrierendem Regen rechnen.
    Und aus dem Nebel kann es nieseln oder Schnee kriseln.
    Der Wind lässt etwas nach und die Temperaturen erreichen minus drei bis plus fünf Grad, bei Föhn bis zu neun.
    Und am Wochenende bewölkt oder nebelig, etwas Schneefall oder Regen und allgemein eine Spur milder.
    Übrigens bringen wir gegen Ende der Sendung auch noch einen Rückblick auf das Wetter im ganzen Jahr, im ganzen zurückliegenden Jahr.
    Ausführliche Berichterstattung jetzt im Beitragsteil des Mittagsjournals.
    In Brüssel wird derzeit feierlich der Euro aus der Taufe gehoben.
    Die Wechselkurse werden in etwa 20 Minuten fixiert.
    Die Euro-Verordnung wird Österreichs Finanzminister Rudolf Edlinger unterzeichnen, weil Österreich ja bis Mitternacht noch die EU-Präsidentschaft inne hat und führt.
    Mit der offiziellen Einführung des Euro tritt unwiderruflich die dritte Ausbaustufe der Wirtschafts- und Währungsunion in Kraft, obwohl der Euro zunächst nur als Buchgeld eingeführt wird.
    Der Schilling bleibt noch drei Jahre lang das Zahlungsmittel in Österreich, nämlich bis zum 1.
    Jänner oder 1.
    Juli, das weiß ich jetzt nicht so ganz genau, 2002.
    ist aber mit dem Eurostart in Brüssel nur noch eine Unterordnung der neuen gemeinsamen europäischen Währung.
    Vom Finanzministertreffen zur Euro-Einführung berichtet nun aus Brüssel Herbert Hutter.
    Wie viel Schilling man für den Euro genau zahlen wird, das wird innerhalb der nächsten Stunde bekannt gegeben, hier im Ratsgebäude der EU in Brüssel.
    Inzwischen sind die Computer heiß gelaufen.
    Dass der Euro rund 13 Schilling 80 wert sein wird, das ist zwar bekannt, trotzdem gibt es noch einiges zu rechnen.
    Es wird die bisherige künstliche EU-Währung, der IQ, 1 zu 1 in den Euro umgewandelt.
    Es sind aber jene Währungen, die den IQ bilden, nicht identisch mit dem Elferklub der Euro-Länder.
    Das britische Pfund ist zwar im IQ, aber nicht im Euro.
    Der Schilling ist nicht im IQ, sehr wohl aber im Euro.
    Das hat historische Gründe, weil Österreich erst lange nach der IQ-Bildung der EU beigetreten ist.
    Dass der Schilling nicht im IQ ist, das hat übrigens keine Bedeutung, weil der Schilling bereits seit den 70er Jahren an der D-Mark hängt.
    Und sie ist ja die stärkste Währung Europas.
    Viel wird sich an den 13 Schilling 80, die der IQ gestern Wert war, durch den maßgebenden Tageskurs trotzdem nicht ändern.
    Denn die Wechselkurse der elf Euro-Länder untereinander sind seit Mai festgeschrieben.
    Der Euro-Kurs wird also auf sechs Stellen genau sein, vier davon hinter dem Komma.
    Man soll möglichst genau die Landeswährungen umrechnen können und es geht ja um sehr große Beträge und da ist jede Stelle hinter dem Komma wichtig.
    Erst bloß auf den Konten, Euroscheine und Centmünzen werden die Europäer erst 2002 in die Hand bekommen.
    Heute hat zuerst eine Telekonferenz der Notenbankpräsidenten des Euroclubs stattgefunden.
    Die Währungen der ÖQ und der Euroländer wurden mit dem Dollar abgestimmt.
    Der Dollar ist international die wichtigste Bezugsgröße.
    Der Kurs wurde dann in die Belgische Notenbank hier in Brüssel übertragen und die EU-Kommission macht dann ihren Vorschlag für den Eurokurs.
    Die Wirtschafts- und Finanzminister der EU werden dann den auf sechs Stellen genauen Euro-Kurs feierlich absegnen mit der Unterschrift von Ratspräsident Rudolf Edlinger.
    Ich habe mich übrigens in der Zwischenzeit aufklären lassen, der Schilling und der Euro als Zahlungsmittel werden zwischen 1.
    Jänner und 1.
    Juli 2002 parallel anerkannt sein.
    Ein Programmhinweis, wir berichten heute in einem Eurosonderjournal ab 18 Uhr über die Umstellungen im Zusammenhang mit dem Euro in Brüssel und zwar in diesem Programm, das Sie eben hören.
    Ernst Weinisch wird diese Sendung moderieren und Herbert Hutter, unser Brüssel-Korrespondent, wird ausführlich berichten.
    Übrigens, es könnte auch sein, dass sich Herbert Hutter mit Neuigkeiten aus Brüssel noch im Verlauf dieses Mittagsjournals meldet.
    Wenn in dieser Nacht nun von heute auf morgen die nationalen Währungen abgeschafft und der Euro in elf europäischen Staaten zumindest als Buchungsgeld eingeführt wird, dann betrifft das nicht nur den europäischen Kontinent.
    Den Euro als Währung wird es auch verstreut rund um den Globus geben.
    In Afrika genauso wie etwa in Südamerika.
    Zahlreiche ehemalige Kolonien, die noch über die Währung mit ihren Mutterländern verbunden sind, werden die Währungsumstellung ebenfalls mitmachen, berichtet Christian Hunger.
    Zunächst zu jenen Ländern, die auch für europäische Urlaubsreisende gleichsam vor der Türe liegen.
    Es handelt sich um jene Zwergstaaten, die zu klein sind, um einen Aufwand einer eigenen Währung zu betreiben.
    Dazu zählen Monaco, San Marino, Andorra und der Vatikan.
    Der Vatikan und San Marino haben die italienische Leere übernommen, Monaco den französischen Front und Andorra sowohl den Front als auch Spanische besäten.
    Nur der Vatikan hat selbst neben dem offiziellen Zahlungsmittel Lira eine sogenannte Vatikan-Lira eingeführt.
    Ein Geld, das aber eher Souvenir- und Sammlercharakter hat.
    Die Vatikan-Lira ist übrigens genauso viel wert wie die italienische Lira.
    Und damit zu den Überseeregionen, die ebenfalls den Euro übernehmen werden.
    Das sind zunächst die französischen Gebiete Französisch-Guiana in Südamerika, Guadeloupe und Martinique in der Karibik, sowie Réunion und Mayotte in Südostafrika.
    Weiters die spanischen Territorien, Kanarische Inseln, sowie Kauta und Melilla in Nordafrika und schließlich die portugiesischen Eroberungen Madeira und Azoan.
    Überall dort wird man in Zukunft mit Euros bezahlen können.
    Und dann gibt es noch 15 weitere afrikanische Länder, ehemalige französische Kolonien, die ihre Währung bisher fest an den französischen Frauen gebunden haben.
    Sie werden diese Bindung vom Frauen auf den Euro umstellen.
    Zu diesen Ländern zählen Burkina Faso, Niger, Senegal oder der Tschad.
    Diese afrikanischen Frauengemeinschaften machen nur 2% der gesamten französischen Geldmenge aus.
    Sie werden deshalb in der Eurogemeinschaft nur als sehr geringes Risiko eingestuft.
    Christian Hunger informierte, in den USA wollte man es lange Jahre nicht glauben, dass das Projekt Euro tatsächlich einmal Wirklichkeit werden könnte.
    Die Ambitionen der Europäer, eine gemeinsame Währung zu schaffen, wurden belächelt.
    Ernst genommen wurden sie von nur wenigen.
    So kann man sich also täuschen.
    Die meisten Amerikaner können mit dem Begriff Euro auch jetzt noch wenig anfangen.
    Unternehmern, Wirtschaftsforschern und Politikern ist aber in den vergangenen Monaten klar geworden, sozusagen ein Licht aufgegangen, dass sich mit der Einführung des Euro doch einiges ändern könnte.
    Und ein kleines bisschen Angst ist in den USA inzwischen zu bemerken, dass der Dollar seine Vormachtstellung als Weltwährung vielleicht doch einbüßen könnte, dass Anleger ihre Guthaben in Zukunft vielleicht lieber in Euro statt in Dollar halten werden und dass es für die USA damit vielleicht teurer werden könnte, Dollar-Kredite aufzunehmen.
    Hören Sie von Susanne Neverkley aus Washington, wie die Einführung des Euro in den USA betrachtet wird.
    Das Interesse am Euro beschränkt sich in Amerika auf eine kleine Gesellschaftsgruppe, sagt Universitätsprofessor Robert Salomon.
    Unternehmen, Handels- und Finanzinstitutionen, die mit Europa zu tun haben, sind interessiert und wissen, dass der Euro auch Auswirkungen auf sie haben wird.
    Die Leute in der Straße wissen aber kaum etwas über den Euro.
    Selbst für jene Amerikaner, die als Touristen nach Europa reisen, wird der Euro ja erst im Jahr 2002 eine konkrete Veränderung bringen.
    Und so macht man sich auch in den Medien erst seit dieser Woche einige Gedanken über den Euro.
    Ernst genommen wird die europäische Einheitswährung hier aber schon.
    Man geht hier davon aus, dass der Euro eine starke Währung werden kann und dem Dollar als Reservewährung weltweit Konkurrenz machen könnte.
    Die Zentralbanken verschiedener Länder könnten auf den Euro als Reservewährung umsteigen.
    Das würde hier in Amerika die Zinsraten hinauftreiben, spekulieren amerikanische Wirtschaftswissenschaftler.
    Waren aus Europa könnten sich dadurch für den amerikanischen Konsumenten verteuern, sagen sie voraus.
    Im besten Fall ist man hier überzeugt, entwickelt sich Europa durch den Euro zu einer Wirtschaftsmacht, die sich mit Amerika messen kann.
    Das könnte für die gesamte Weltwirtschaft als Motor wirken.
    Der Mann dieser Stunde ist in Brüssel der österreichische Finanzminister Rudolf Edlinger und er zeichnet in den nächsten Minuten als amtierender Vorsitzender des Finanzministerrates die Euro-Verordnung.
    Eine historische Vision der europäischen Gemeinschaft wird also ausgerechnet unter österreichischer Federführung Wirklichkeit.
    Michael Tschoklich hat mit Finanzminister Edlinger ein Gespräch darüber geführt, wie er persönlich seine aktuelle Rolle sieht, wie er die Steuerreformdiskussion weiterführen will und wie Rudolf Edlinger seine weitere Laufbahn beurteilt.
    Herr Finanzminister, haben Sie eigentlich schon einen Taschenrechner, um die Umrechnungen zu bewerkstelligen?
    Ich habe einen Taschenrechner, selbstverständlich, aber ich gehe davon aus, wenn der Euro dann tatsächlich körperlich vorhanden ist, und das ist ja eigentlich das relevante Datum für die Menschen in unserem Lande, denn es wird am 01.01.1999 kaum jemand etwas bemerken, dass es den Euro praktisch gibt, glaube ich, dass in der Anfangsphase sehr viele Österreicher einen Taschenrechner benötigen,
    werden, aber ich meine, dass das in wenigen Wochen bewältigbar ist, dass man dann nicht nur weiß, dass es den Euro gibt, sondern dass man den Euro auch fühlt und weiß, was man sich leisten kann und was nicht.
    Sie waren jahrzehntelang in der Wiener Kommunalpolitik tätig und sind erst 1994 in die Finanzpolitik vorgestoßen, zuerst als Wiener Finanzstaatrat und seit 1997 als Finanzminister.
    Jetzt setzen Sie am 31. als Ratsvorsitzende die entscheidende Unterschrift unter die Euroverordnung.
    Hätten Sie sich das vor ein paar Jahren eigentlich träumen lassen, dass Sie quasi den Euro aus der Taufe heben?
    Nein, eigentlich nicht, denn in meine ursprüngliche Lebensplanung hat ganz sicher eine wichtige Funktion im Rahmen der österreichischen Bundesregierung nicht gezählt.
    Allerdings mit der Übernahme der Funktion im Jänner 1997 als österreichischer Finanzminister
    hat sich das von selbst ergeben, weil Österreich die Präsidentschaft im letzten halben Jahr
    vor der Euro-Einführung inne hat und sich daher dieser Akt als Schlusspunkt der österreichischen Präsidentschaft ergibt.
    Dass Österreich ein Euro-Land ist, ist auch ein Verdienst der Österreicher, die ja immerhin zwei Sparpakete mitgetragen haben, um die sogenannten Maastricht-Kriterien zu erreichen.
    Viele fragen sich jetzt, hat sich das Ganze ausgezahlt?
    Ich glaube, dass der größere Teil der Österreicher in der Zwischenzeit davon überzeugt ist, dass es richtig war, alles daran zu setzen, dass Österreich in der ersten Gruppe jener Länder dabei ist, die die gemeinsame Währung einführen.
    Wir haben die niedrigste Inflationsrate in der Geschichte der Zweiten Republik.
    Wir haben niedrigste Zinsen, die dazu geeignet sind, Investitionen anzureizen und damit die Beschäftigung zu sichern.
    Der Euro soll neben dem Dollar auch eine Rolle als Leitwährung in der Welt spielen.
    Wird er diese Rolle erfüllen können Ihrer Meinung nach?
    Nun, Europa ist ein sehr großer Markt.
    Wenn man die Europäische Union als Gesamtheit betrachtet, leben in dem Raum mehr Menschen als in den Vereinigten Staaten.
    Wenn es daher gelingt, dass auch die Wirtschaftspolitiken koordiniert werden, was ja ein ganz wesentlicher Bereich ist und was sich auch im letzten halben Jahr recht gut angelassen hat,
    dann glaube ich, dass Europa nicht nur von der Währung, sondern auch von der Wirtschaftskraft stark wird.
    Und ich gehe davon aus, dass innerhalb weniger Jahre der Euro und der Tola nebeneinander als Reservewährungen existieren werden.
    Das wichtigste Land, das nicht dabei ist, ist zweifellos Großbritannien.
    Bis wann glauben Sie denn, dass Großbritannien dem Euro angehören wird?
    Siehen Sie, die Briten sind natürlich ein eigenes Problem, wenn ich das so formulieren darf.
    Sie waren jahrzehntelang von einer Regierung geführt, die die räumliche Nähe Großbritanniens zu den Vereinigten Staaten kürzer eingeschätzt haben als zur Kontinentaleuropa.
    Das hat sich geändert.
    Ich gehe davon aus, dass dies in einer relativ kurzen Frist nach den nächsten britischen Wahlen passieren wird.
    Alle möglichen Äußerungen von wichtigen britischen Regierungsmitgliedern deuten in diese Richtung.
    Sie haben bereits die Stabilität angesprochen.
    Jetzt ist vor kurzem beschlossen worden, dass die Steuerreform eine Nettoentlastung von 30 Milliarden Schilling bringen soll.
    Das ist mehr, als Sie ursprünglich zugestehen wollten.
    Was bedeutet denn 30 Milliarden Schilling für das mühsam abgebaute Budgetdefizit?
    30 Milliarden Schilling verteilt natürlich auf alle Gebietskörperschaften und die Fonds, ist das Maximum einer möglichen Steuerentlastung, das möchte ich in aller Deutlichkeit sagen.
    Und wir haben selbstverständlich natürlich auch Wachstumseffekte und vor allem eine verstärkte Inlandsnachfrage, die dazu führt, dass mit höheren Steuereinnahmen zu rechnen ist.
    Das heißt, die Österreicher bezahlen sich die Stabilität des Euro eigentlich selbst?
    Nun, ich glaube, dass man das nicht so sagen kann.
    Natürlich bezahlen sich immer die Menschen alle selbst, denn die Steuermittel sind letztendlich die Gelder, die die Österreicherinnen und Österreicher bezahlen.
    Meine Aufgabe ist es, mit diesen Geldern möglichst sparsam umzugehen.
    Und ich glaube auch, dass ich in den zwei Jahren meiner Tätigkeit durchaus nachweisen kann, dass ich immer mit besonderer Sorgfalt mit den Steuermitteln umgegangen bin.
    Etwas anderer Ansicht ist der Vorsitzende des Staatsschuldenausschusses, Helmut Frisch, der sagt, die 30 Milliarden sind nicht finanzierbar, ohne die Stabilität des Euro zu gefährden und das Budgetdefizit um gut ein halbes Prozent auf fast zweieinhalb Prozent hinaufzusetzen.
    Teilen Sie diese Meinung?
    Nun, ich habe nicht gesagt, dass die 30 Milliarden kein Problem sind, das wäre schon eine sehr leichtfertige Äußerung, sondern ich habe gesagt, dass die 30 Milliarden bewältigbar sind, dass man selbstverständlich beim Budgetvollzug weiterhin mit extremer Sparsamkeit vorgehen muss und dass wir vor allem
    in den nächsten zwei, drei Jahren mit einer massiven Ausgabenkontrolle dort einschreiten müssen, wo es möglich ist, auch mit bestimmten Ausgabepositionen restriktiver umzugehen.
    Das sehe ich im Connex.
    Was wünschen Sie sich denn persönlich vom neuen Jahr, außer dem Meistertitel für Ihren Lieblingsklub Rapid?
    Da gibt es eine Menge Dinge, die ich mir wünsche.
    Ich wünsche mir zum Beispiel, dass nicht durch Begehrlichkeiten das Budget überfordert wird.
    Das wünsche ich mir gar nicht für mich persönlich, sondern im Interesse der Steuerzahler wünsche ich mir, dass das Budget nicht überfordert wird.
    Richtet sich das auch an die eigene Partei?
    Ja, das richtet sich an alle, inklusive meiner Person selbst, denn ich habe ja auch Wünsche, die, so wie jeder andere, manchmal nicht erfüllbar sind.
    Ich wünsche mir Gesundheit, ich wünsche mir eine friedliche Entwicklung auf der Welt und vor allem wünsche ich mir, dass ich ein bisschen mehr Zeit für meine Familie habe.
    Was sieht Ihre Lebensplanung noch vor?
    Als ich 17 war, hat mir eine Zigarnerin bei einem Zigarnerfest am Neusiedler See geweißt, ich wäre 94.
    Also ich habe noch eine, nachdem ich an solche Dinge natürlich glaube, eine große Phase meines Lebens vor mir.
    Und da habe ich eigentlich nicht vor, den größeren Teil dieser Phase noch in der Öffentlichkeit, in einer öffentlichen Funktion zuzubringen.
    Sie wollen 2000 in Pension gehen, stimmt das noch?
    Da wünschen wird man sich ja was können.
    Ja, sich etwas wünschen dürfen wird ja noch erlaubt sein, auch dem Finanzminister und das eben so zu Silvester, nicht ausschließlich zu Weihnachten.
    Am 1.
    Jänner übernimmt Deutschland für ein halbes Jahr die EU-Präsidentschaft von Österreich.
    Die Staffette wird sozusagen weitergegeben, wie das Außenminister Schüssel jüngst auch symbolisch in Wien beim EU-Gipfel an den deutschen Außenminister Joschka Fischer gemacht hat.
    Sein Hauptziel sei die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch einen europäischen Beschäftigungspakt, betont wiederum der europäische Bundeskanzler Gerhard Schröder.
    Sein ehrgeizigstes Ziel, und da werden wir alle ihn wohl beim Wort nehmen oder nehmen müssen sogar, sei die Verabschiedung des umkämpften EU-Reformpaktes Agenda 2000 beim Sondergipfel der EU Ende März in Brüssel.
    Die EU will dadurch für die Aufnahme neuer Mitglieder fähig werden.
    Über die Europapolitik der rot-grünen Regierung in Bonn und die Aussichten der EU-Präsidentschaft auch unter Einbeziehung humanitärer und beschäftigungspolitischer Initiativen berichtet Paul Schulmeister.
    In der Nacht zum 26.
    März wird für Bundeskanzler Schröder die europapolitische Stunde der Wahrheit schlagen.
    Dann wird sich zeigen, ob es, wie so oft in den letzten Minuten eines EU-Gipfels gelungen ist, die Konträreninteressen zu bündeln.
    Die Aussichten dafür sind düster.
    Schröder gibt sich zwar zweckoptimistisch, das umkämpfte EU-Reformpaket Agenda 2000 planmäßig unter Dach und Fach zu bringen.
    Doch die meisten Experten fragen sich, wie es der deutschen Diplomatie in nur drei Monaten gelingen soll,
    die Reform der EU-Agrarpolitik, die Konzentration der Strukturfonds auf die wirklich armen Regionen sowie die Neuordnung der EU-Finanzierung zu meistern.
    Der neuen rot-grünen Regierung fehle jede europapolitische Erfahrung.
    Außerdem stehe sie vor dem Dilemma, einerseits als EU-Vorsitzender wie ein ehrlicher Makler für Kompromisse sorgen zu müssen, andererseits sich frühzeitig massiv auf eine Senkung der deutschen Nettozahlungen festgelegt zu haben.
    Deutschland trägt 60 Prozent aller Nettozahlungen in der EU.
    Zuletzt waren das mehr als 150 Milliarden Schilling im Jahr.
    Schon die Vorgängerregion Kohl wollte hier eine Revision erreichen.
    Doch das geht nur entweder durch eine Senkung der EU-Agrarausgaben, hier hat gerade Deutschland gebremst, oder durch eine Verkleinerung der EU-Strukturfonds und hier sagt Spanien kompromisslos nein.
    Mehr als die Hälfte der Beiträge, die in Europa verbraten werden, bezahlen die Deutschen, hat Bundeskanzler Schröder formuliert.
    Jetzt wolle seine Regierung Europas Probleme nicht mehr mit dem deutschen Scheckbuch lösen und sich das Wohlwollen der Nachbarn nicht mehr finanziell erkaufen.
    Solche Töne kommen zwar an den deutschen Stammtischen an, haben aber bei den EU-Partnern den Widerstand gegen den neuen Bonner Kurs eher verhärtet.
    Viele langjährige Europa-Beobachter sehen daher in Schröders Konzentration auf die Finanzfrage einen schweren verhandlungstaktischen Fehler.
    Manche sprechen sogar schon von einer drohenden Pleite, denn ohne Agenda 2000 und ohne Institutionenreform in der EU sei die Osterweiterung gefährdet, räumt auch der Staatsminister im Bonn-Außenministerium Günther Verheugen ein.
    Ein Scheitern des Brüsseler Gipfels Ende März würde zu einer schweren EU-Krise führen.
    Deutschland lehne zwar eine Verzögerungstaktik bei der Osterweiterung ab, aber wir wollen es richtig und gründlich machen, sagte Verheugen.
    Dass die meisten Partner nicht schon unter österreichischem, sondern jetzt erst unter deutschem EU-Vorsitz ernsthaft verhandeln wollen,
    liegt auch daran, dass sie sich bessere Chancen auf einen für sie günstigen Kompromiss ausrechnen, wenn Deutschland ein Scheitern vermeiden will und bei der Finanzfrage doch stärker als beabsichtigt nachgeben muss.
    Verkürzt könnte man sagen, entweder kriegt Schröder ein innenpolitisches Problem, weil er keine größere Senkung des deutschen Nettobeitrags erreichen kann oder die EU schlittert in eine schwere Krise und jene Osterweiterung wird vertagt, die eigentlich das strategische Hauptziel Deutschlands ist.
    Denn Deutschland will ja nicht auf Dauer am östlichen Rand der europäischen Stabilitätszone liegen.
    Dabei geht die widersprüchliche Bonner Verhandlungsposition schon auf die Vorgängerregierung Kohl zurück.
    Nun sperren sich in der EU die Nettoempfänger im Süden gegen eine Verringerung der EU-Strukturhilfen.
    Die Briten lehnen eine Abschaffung ihres Beitragsrabats ab.
    Und für Frankreich kommt die von Deutschland geforderte nationale Mitfinanzierung der EU-Agrarpolitik überhaupt nicht infrage.
    Beim Wunsch nach einer Steuerharmonisierung in der EU, vor allem bei den Unternehmenssteuern, hat sich der deutsche Finanzminister Lafontaine nach einem Proteststurm in Großbritannien
    bereits eine blutige Nase geholt.
    Und auch der deutsche Wunsch nach Energiesteuern auf Europaebene findet immer weniger Unterstützung.
    In dieser ungemütlichen Situation hofft die neue Bundesregierung wenigstens beim Kölner EU-Gipfel Anfang Juni zu zwei Erfolgen zu kommen.
    Zur erstmaligen Verabschiedung eines europäischen Beschäftigungspaktes, so ungewiss seine Effekte auch sind, sowie zur Ernennung eines hohen Repräsentanten der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, des viel zitierten Mr. oder der Mrs. Gasp.
    Als Vorsitzender in der Westeuropäischen Union könnte es Deutschland auch gelingen, bei der Integration der WEU in die EU und bei der jetzt auch von Großbritannien unterstützten europäischen Verteidigungsidentität etwas voranzukommen.
    Außerdem, und das wird die deutsche EU-Präsidentschaft atmosphärisch erleichtern, steht von morgen an zunächst alles im Zeichen des gelungenen Eurostarts.
    Paul Schulmeister meldete sich aus Bonn, bald wird er sich aus Berlin melden, der künftigen neuen alten Hauptstadt in Deutschland.
    Zur Halbzeit des Mittagsjournals, eine Minute nach halb eins, kommen wir jetzt in dieser Sendung im Gegensatz zur EU in eine benachteiligte Region.
    Aus Angola kommen nämlich zuletzt neue Meldungen über Kämpfe zwischen der Regierungsarmee und den Einheiten der Rebellenbewegung UNITA.
    Die Friedensbemühungen der UNO führen zwar immer wieder zu dem einen oder anderen Versprechen, eingehalten werden die Zusagen aber meist nicht.
    Bisweilen geben sich die Kriegsparteien nicht einmal die Mühe, kompromissbereit zu erscheinen.
    Derzeit gibt es einen besonders krassen Fall.
    Die UNO hat ein in der Vorwoche abgestürztes Flugzeug nach tagelanger Suche orten können.
    Doch ihre Mitarbeiter werden nicht zum Absturzort gelassen.
    Der Sicherheitsrat ist deshalb jetzt zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen worden.
    5 Tage ist es jetzt her, dass in Angola ein Flugzeug der Vereinten Nationen verunglückte.
    Bis jetzt ist nicht klar, ob es abgeschossen wurde oder abstürzte.
    Die UNO bat daraufhin sofort die beiden Bürgerkriegsparteien, Regierungsarmee und UNITE, für 48 Stunden ihre Kämpfe in der Umgebung von Huambo einzustellen, damit eine Rettungsmannschaft vor Ort gelangen kann.
    Doch nichts geschah.
    Dann kam am Montag plötzlich Hoffnung auf Überlebende auf, weil zweimal ein SOS-Signal aus dieser Gegend empfangen wurde.
    Am Dienstag teilte die UNO mit, sie wisse, dass das Flugzeug relativ unbeschadet am Boden liegt.
    Die Quelle wurde nicht genannt, doch es dürfte sich um Aufnahmen eines amerikanischen Spionagesatelliten handeln.
    Aber all dies reicht nicht aus, um die Bürgerkriegsgegner zur zeitweiligen Waffenruhe zu bewegen.
    Im Gegenteil.
    Präsident José Eduardo dos Santos erklärte brüsk, er lasse sich nicht durch internationalen Druck dazu bringen, die Offensive gegen die UNITA abzublasen.
    Wir werden niemals Forderungen von außerhalb des Landes akzeptieren, erklärte er.
    Dabei sind es die Vereinten Nationen und internationale Hilfsorganisationen, die das angolanische Volk ernähren, die alles daran setzen, dass das Land endlich Frieden bekommen kann.
    Über ein Dutzend ausländische Helfer hat dafür das Leben gelassen.
    Aber die Brüskierung von Präsident Dos Santos hat einen Hintersinn.
    Er will die UNO-Beobachter aus seinem Land raushaben, um unkontrolliert gegen seine Widersacher vorgehen zu können.
    Die internationale Gemeinschaft kann zwar sein Volk ernähren, aber bitte nicht in seine Politik hineinreden.
    Die UNITA ist auch nicht viel besser.
    Sie spielt den Ahnungslosen.
    Auch wenn die Meldung des Flugzeugunglücks durch die ganze Welt ging und bei den Rebellen wohl bekannt sein dürfte, auch wenn die UNITA erklärte, dass sich der Absturzort in einem von ihr kontrollierten Gebiet befindet, so teilte ihr Generalsekretär Gatow mit, man habe keine offizielle Anfrage erhalten.
    Die Rebellen von Jonas Savimbi sind ohnehin auf die Vereinten Nationen nicht gut zu sprechen, weil sie von ihr wegen der ständigen Verzögerungen des Friedensabkommens von 1994 mit Sanktionen belegt wurde.
    Die UNO ist also nach Savimbis Ansicht parteilich und ein Instrument der Regierung, also des Gegners.
    Also wird ihr auch nicht geholfen.
    Und dass die internationalen Hilfsorganisationen nach dem Flugzeugunglück ihre Versorgungsflüge nach Huambo und Quito einstellten, die beiden Städte, die die UNITA umzingelt hat, kommt den Rebellen nur recht.
    Denn es werden ja die Menschen der anderen Seite betroffen, die nun dargen.
    Im wahnwitzigen Bürgerkrieg Angolas stören die Vereinten Nationen nur.
    Und deshalb hat auch keine der beiden Seiten ein Interesse an der Hilfeleistung für vielleicht noch lebende 14 Menschen der verunglückten Maschine.
    Barbarentum kennt keine Skrupel.
    UNO-Generalsekretär Annan, der jetzt noch einmal um Unterstützung bat, steht in zwei Wochen vor einer schwierigen Entscheidung.
    Dann muss er dem Sicherheitsrat empfehlen, ob die UNO-Blauhelme aus Angola abgezogen werden oder bleiben sollen.
    Für den Abzug spricht, dass sie ohnehin längst paralysiert sind und keinen Frieden dort garantieren können.
    Dagegen aber, dass sich dann Regierungen wie UNITA, die beide nicht die UNO wollen, unbeobachtet wissen und ihren blutigen Krieg noch verstärken.
    Dem angolanischen Volk würde der Abzug signalisieren, dass die Welt sie aufgibt.
    Dort aber zu bleiben und nichts tun zu können signalisiert, dass die UNO zahnlos ist und nichts erreicht.
    Es wird eine schwerwiegende Entscheidung werden.
    Und um den Gegensatz jetzt noch etwas krasser erscheinen zu lassen, nach Österreich.
    Silvesternacht, das ist auch die Nacht der Knallfrösche, der Böller und der Feuerwerke.
    Und es kracht jetzt schon in den Straßen.
    Was da so an Millionen verpulvert wird, was da alles so passiert und was da so an explosiver Silvesterfreude gekauft wird, das ist das Thema unseres folgenden Beitrags, gestaltet hat ihn Hans-Christian Unger.
    Die Warnung in der legendären Szene das Feuerwerk mit dem unvergesslichen Karl Valentin und seiner Partnerin Liesl Karlstadt hat an Aktualität nichts verloren.
    Zwei bis 300 Verletzte, viele davon schwer, das ist die alljährliche Bilanz von Unfällen mit Feuerwerkskörpern.
    Und die meisten davon passieren natürlich zum Jahreswechsel.
    Gehörsschäden stehen übrigens an der Spitze.
    Silvesterfreude hat aber oft auch schwere Sachschäden zur Folge.
    Vergangenes Jahr etwa ging ein 100 Millionen Schilling teures Gebäude, der Welser Volksbank, in Rauch und Flammen auf, weil eine Rakete eingeschlagen war.
    Glaubt man dem Fachhandel, dann wird's heuer weniger laut in den Straßen, dafür umso bunter am Himmel.
    Denn Knaller und Böller sind out, der Verkauf geht deutlich zurück, das Feuerwerk ist dagegen in.
    Und das dürfte auch alte Menschen, Kranke und die Tiere freuen.
    Statt bloßen Lärmerregern zählen heuer der Kolibri, die wilde Hummel, der Feuerfalter, der Silberregen, der Vulkan, der Wasserfall und das Feuerrad und wie die Attraktionen alle heißen zu den Rennern.
    Raketen, Raketen.
    Blau, ah, wunderbar.
    Schauen Sie, viele Farben.
    Ja, was ist denn das?
    Da schauen Sie, lauter Silber und Gold.
    Wunderbar, wunderbar.
    Die Österreicherinnen und Österreicher lassen sich das einiges kosten.
    Nach ersten Schätzungen des Handels kracht's und funkelt's heute Abend im Wert von etwa 120 Millionen Schilling.
    Die Umsatztendenz ist seit Jahren steigend.
    Wer etwa 1000 Schilling investiert, dem wird von den Feuerwerkern schon einiges geboten.
    Während heute Nacht die Tausender nur so im Himmel verpuffen werden, ist der Handel bereits mit den Orders fürs kommende Jahr beschäftigt.
    Denn an der Wende zum ominösen Jahr 2000 rechnet man mit Umsätzen um die 200 Millionen.
    Damit es dann zum nächsten Silvester noch öfter und noch kostspieliger heißt.
    Schön war's und kracht hat's oft, aber stinken tut nach einem Feuerwerk pur Spaß, jaja.
    Es riecht nicht alles gut, was Kraft.
    Ja, so lustig kann also Silvester sein, wie uns Hans Christian Unger nahegebracht hat.
    Reden wir noch einmal in dieser Sendung über das Wetter.
    Im Jahr 1998, also im zurückliegenden Jahr, haben wir uns Klima und Wetter immer wieder beschäftigt.
    So das El Niño Phänomen mit den unterschiedlichsten Folgen, Kältestare in Kanada oder das Ausbleiben des Monsunregens in Südostasien, mit extremer Trockenheit und verheerenden Bränden, Dürren im Sudan oder katastrophalen Überschwemmungen in China.
    Die tödlichen Hurricanes oder Wirbelstürme im Herbst, George und besonders Mitch, wurden eher als Konsequenz des Abklingens von El Niño gedeutet.
    Weltweit war es zu warm, auch in Österreich.
    Details zum heimischen Geschehen in einem Bericht von Peter Starzinger und Herbert Carters.
    In Österreich war es von November 1997 bis zum August 1998 durchgehend zu warm und selbst die Rekordkälte im Spätherbst konnte dieses Übergewicht nicht mehr wettmachen.
    Im Jänner gab es Temperaturextreme bis 13 Grad über den Normalwerten.
    Spitzenreiter ist Mönchkirchen in 1000 Meter Höhe mit 16 Grad.
    Dann die Rekorde im Februar.
    21,2 Grad in Klagenfurt, um gleich 4 Grad mehr als am bisher wärmsten Februartag im Jahr 1994.
    22,3 Grad in der Südsteiermark, als 50-jähriges Ereignis.
    Fünf aufeinanderfolgende laue Nächte in Wien, bei Temperaturen von 11 bis 12 Grad, wie im Mai.
    Auch ein absoluter Rekord.
    In Graz, Klagenfurt und Innsbruck war es der wärmste Februar des Jahrhunderts.
    Und so endet der mildeste Winter seit Generationen.
    In Wien seit Beginn der Aufzeichnungen 1772.
    Der März, kälter als der Vormonat, aber immer noch zu mild, bringt an der Alpen-Nordseite drei- bis viermal so viel Schnee oder Regen als normal.
    Im Süden hingegen ist es schon der dritte extrem trockene Monat.
    Ein Kälteeinbruch am 20. bringt Schneegewitter samt Hagel.
    Ostern war winterlich, Ende April folgt die erste Hitzewelle mit bis zu 27 Grad im Raum Linz.
    Der Juni bringt zu Beginn gleich eine Hitzewelle mit der Jahreshöchsttemperatur von knapp 37 Grad in Tulln, in Wien mit knapp 35, einen absoluten Rekord für die Jahreszeit.
    Dann immer wieder ergiebiger Regen, in Niederösterreich am 13. stellenweise Hochwasser.
    Der sehr nasse Juli erscheint den Urlaubern zu kalt, am 9. wird sogar im Gebirge winterlich, mancherorts muss das Vieh abgetrieben werden.
    Aber es ist trotzdem insgesamt weiterhin zu warm.
    Am 12.
    August, dem heißesten Tag, werden fast überall 30 Grad überschritten.
    Gegen Monatsende gibt es den ersten Reif.
    Der September endlich einmal zu kühl und wieder zu feucht mit dreimal so viel Regen wie normal, besonders in Wien.
    Sehr nass auch der Oktober mit Gewittern, Stürmen und extremen Temperatursprüngen zum Monatsende.
    Bisweilen tiefwinterlich dann und viel zu kalt der November.
    Am 18. melden nur zwei von weit über 100 Stationen in Österreich positive Temperaturen.
    Am 22.
    Früh hat es in Salzburg minus 18,4 Grad, ein mindestens 50-jähriger Rekord ist das.
    Am 23.
    November liegt in ganz Österreich Schnee.
    Auch der Dezember war insgesamt zu kalt, sonst ohne Sensationen.
    Zunächst sehr frostig, dann sowohl vor als auch nach Weihnachten stellenweise zu mild, mit Tauwetter bis hoch hinauf.
    Sozusagen kalt und warm haben wir es bekommen jetzt von unseren Kollegen von der Radio-Wetter-Redaktion Peter Sterzinger und Herbert Carthas.
    In Wien machen sich die Vorläufer des Johann-Strauß-Jahres bemerkbar, das kommendes Jahr im Gedenken an den bedeutenden österreichischen Komponisten gefeiert wird.
    allen Musiktheaterbühnen die Fledermaus, die traditionelle Operette zur Jahreswende aufgeführt.
    Sie wissen, das ist die Operette mit dem Frosch.
    Eine von Schauspielern wie Sängern gleichermaßen begehrte Rolle, darin ist eben dieser betrunkene Gefängniswärter Frosch.
    Auf ihn hat Susanna Bruckner ihr Hauptaugenmerk gelegt und ist auf die Suche nach den Fröschen dieses Jahres gegangen.
    Was sieht der Herr Frosch?
    Scherben.
    Was sieht der Herr Frosch noch?
    Bitte Herr Direktor, es stehen zwei Damen und es kann aber auch in meinem Zustand nur eine sein.
    Fritz Mulnier ist in den vergangenen Jahren zum lokalen Matador in der Wiener Staatsoper geworden.
    In der prunkvoll alt-wienerischen Inszenierung von Otto Schenk verkörpert er ihn auch heuer wieder als betrunkenen Zyniker, der allerdings in den vergangenen Jahren mit saftig politischen Bonbons gespart hat.
    Ich würde ein paar Glänze in den Spaß mischen, aber ich möchte mich weder in die Wiener Kulturpolitik noch in die andere Politik hineinmischen.
    Nicht mehr und besonders nicht am Silvester, denn das soll ein fröhliches Fest sein.
    Ganz anders Robert Hollmann, der Frosch der Wiener Kammeroper.
    In der von den Medien ziemlich umstrittenen Inszenierung von Thomas Mittmann verkörpert der Wiener Kabarettist einen in seiner betrunkenen Verzweiflung rührenden Charakter.
    Ich sing gar nicht mit, ich bin böse auf dir!
    Endlich ein vernünftiger Vorschlag!
    Was faszinierend an dieser Rolle ist, ist glaube ich, dass es eine schwierige Rolle ist, auch deshalb, weil viele schon den Frosch derartig brillant gebracht haben, dass das nicht mehr viel überbleibt, um dazwischen durch sich seine eigene Bahn zu finden.
    Das heißt, man muss erst nicht darüber nachdenken, sich ganz zurücknehmen, ganz auf sich selber konzentrieren und sich den Frosch in sich selber suchen und dann wird das ganz gut funktionieren.
    Und während im Ronnacher Magic Christian, Österreichs erfolgreicher Illusionskünstler, in der Inszenierung von Christian Ludwig Attersee sein Glück als Schauspieler en suite versucht, gibt es an der Wiener Volksoper zwei Routiniers alternierend zu sehen.
    Rudolf Wasserloff, seit den 70er Jahren Mitglied des Hauses, von Japan bis Deutschland ein vielgefragter Frosch.
    Ich weiß nicht, ob Sie diese Sendungen kennen von der Spira im Fernsehen.
    Da kommt der Frosch immer wieder vor.
    Da habe ich eigentlich die ganze Inspiration für den Frosch gefunden.
    Dieser kleine Beamte, dieser verschlammte, versoffene, also bitteschön, das ist ja nicht heute, heute gibt es solche nimmer mehr, weit entfernt, außer bei der Spira.
    Silvesternachmittag und am 1.
    Jänner ist Josef Forstner zu sehen.
    Ich habe schon so viele Frösche gesehen.
    Jeder spielt einmal ein bisschen anders.
    Und das ist auch gut so, weil durch das ist eigentlich die Rolle aufgewertet worden.
    Man geht in die Fledermaus, man hört sich die Musik an, aber irgendwie wartet man eigentlich schon am dritten Akt, wo der Frosch kommt.
    Der Muller ist ein Schauspieler, der in seiner Art eben der Muller ist und dann spielt er den Frosch auch als Muller.
    Helmut Lohner ist übrigens der Frosch der Münchner Staatsoper.
    Die Jahresenden sind in der letzten Zeit schon ohne Frosch zu Ende gegangen.
    Ich habe das das letzte Mal vor zehn Jahren gespielt und jetzt kam wieder die Münchner Staatsoper und hat gesagt, ob ich wieder Frosch machen möchte.
    Das hat mich auch gereizt zu sehen, ob man das noch kann nach doch einiger Zeit.
    Ich hatte das eigentlich schon abgelegt und
    Das war schon einfach mehr oder weniger Biografie, dass man das auch gemacht hat.
    Naja, jetzt holt man es wieder vor, um bemüht sich was Neues zu finden.
    Wir bieten Ihnen zwar jetzt in diesem Mittagsschornal keine ganze Operette, keine Oper, kein Musical, kein Konzert, wie Sie solcherlei heute Abend in Österreich zahlreich serviert bekommen können, trotzdem eine Musikbrücke in dieser Schornalsendung.
    Wir hören César Franck, die Sonate für Klavier und Violine in A-Dur Allegretto Moderato.
    ...Musik spielt...
    ... Musik ...
    ... Musik ...
    Untertitel der Amara.org-Community
    Die Chefs der Notenbanken der EU-Länder und der Präsident der Europäischen Zentralbank, kurz EZB, Wim Deusenberg, haben am späten Vormittag die Prozedur zur Festlegung des Euro-Kurses begonnen.
    In einer Videokonferenz ermitteln sie derzeit die Grundlagen, um den Umrechnungskurs des Euro zu den Währungen der elf Teilnehmerländer zu fixieren.
    Auf dieser Grundlage errechnet die EU-Kommission die Kurse.
    Die EU-Finanzminister beschließen sie.
    EU-Kommissionspräsident Jacques Santer ist jetzt in Brüssel am Wort und für uns live dabei ist wieder Herbert Huter.
    Ich frage ihn einfach jetzt in die Telefonleitung frisch und frei heraus, was gibt es Neues in Brüssel?
    Nun, die Kurse, auf die eigentlich alle mit großer Spannung warten, diese Kurse sind noch nicht draußen.
    Es hat die Festsitzung des EU-Finanzministerrates
    Finanzminister Rudolf Edlinger eröffnet.
    Er sprach von einem historischen Projekt der europäischen Geschichte, die Verordnung über die Kurse des Euro im Verhältnis zu den Teilnehmerländern des Elferklubs.
    Diese gemeinsame Währung ist als Prozess der politischen Integration zu verstehen, sagte Edlinger.
    Und diese politische Integration ist auch nicht zuletzt friedensbildend.
    Edlinger, wie gesagt, war gerade am Wort.
    Er hat einen historischen Rückblick gegeben.
    Jetzt ist, wie gesagt, Kommissionspräsident Xanthar am Wort.
    Alle warten gespannt, wie die Kurse jetzt dann wirklich aussehen.
    Es werden 13 Schilling 80 sein plus minus.
    Zum Schluss sollen sechs Stellen genau herauskommen.
    Zwei vorm Komma, vier nach dem Komma.
    Wie gesagt, 13 Schilling 80 circa wird es sein.
    Es ist noch nicht so weit im Laufe des Nachmittags sicher.
    Dankeschön, Herbert Huter.
    Ich muss mich entschuldigen für diesen Zwischenhusterer vorhin, da war ein Mikrofon zu viel offen.
    Aufklärung über die Zahlenspiele in Brüssel erhalten Sie dann heute Abend bei uns in einem Eurosonderschanal ab 18 Uhr in Österreich 1.
    Ernst Weinisch wird sich melden, dann wieder gemeinsam mit dem Kollegen Herbert Huter, den wir eben aus Brüssel gehört haben.
    Und jetzt noch einmal in dieser Sendung ins Nachrichtenstudio.
    Um die Amtszeit des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Wim Duyssenberg, ist ein neuer Konflikt ausgebrochen.
    Frankreich reagierte verärgert auf öffentliche Überlegungen Duyssenbergs, möglicherweise doch volle acht Jahre in dieser Funktion zu verbleiben.
    Duyssenberg ist für acht Jahre offiziell bestellt worden.
    Frankreich beruft sich jedoch auf eine Abmachung beim Euro-Gipfeltreffen in Brüssel im vergangenen Mai.
    Demnach sollte Duyssenberg nur vier Jahre im Amt bleiben und dann dem Franzosen Jean-Claude Trichet Platz machen.
    Irak.
    Trotz der jüngsten Konfrontationen mit dem Irak setzen die USA ihren Truppenrückzug aus der Golfregion fort.
    Die Truppenstärke wird von 30.000 auf 20.000 Mann reduziert.
    Die verbleibenden Kräfte seien für die weiteren Aufgaben ausreichend, hieß es von Seiten des Verteidigungsministeriums in Washington.
    Das Pentagon wies die irakische Darstellung über den Abschuss eines westlichen Flugzeuges über dem Süden des Landes zurück.
    Der irakische UNO-Botschafter bekräftigte unterdessen, dass der Irak weiterhin auf britische und amerikanische Flugzeuge schießen werde, bis diese nicht mehr irakisches Territorium überfliegen.
    USA, Israel
    Wegen einer Terrordrohung ist die amerikanische Botschaft in Israel heute bis auf Weiteres geschlossen worden.
    Der US-Botschafter soll nach Angaben des israelischen Rundfunks eine glaubwürdige und ernste Drohung erhalten haben.
    Details wurden nicht genannt.
    Erst vor kurzem haben die USA 40 ihrer Botschaft in Afrika vorübergehend geschlossen, um Vergeltungsschläge wegen der Militäraktion gegen den Irak zu verhindern.
    Türkei, Zypern.
    Die Erstreit um die Stationierung russischer Luftabwehrraketen im östlichen Mittelmeer dauert an.
    Die Türkei lehnt auch den Plan ab, die von den Zypern-Griechen erworbenen Waffen auf der zu Griechenland gehörenden Insel Kreta statt auf Zypern aufzustellen.
    Nach dem Verzicht auf die Stationierung auf der Mittelmeerinsel hofft die griechisch-zypriotische Regierung auf einen schnellen EU-Beitritt.
    Die Entscheidung biete die Gelegenheit für eine Aufnahme in die EU ohne Hindernisse, erklärte ein Sprecher der Regierung in Nicosia.
    Jemen.
    Einen Tag nach der blutig verlaufenden Geiselbefreiungsaktion in Jemen sind vier deutsche Geiseln in dem arabischen Land freigelassen worden.
    Nach offiziellen Angaben haben sich die Entführer ergeben.
    Die Deutschen hatten sich mehr als drei Wochen in ihrer Gewalt befunden.
    Sie sind unterdessen den Umständen entsprechend wohlbehalten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa eingetroffen.
    Bei einer gewaltsamen Geiselbefreiung waren am Dienstag drei britische und ein australischer Tourist in Jemen getötet worden.
    Deutschland
    Eine Woche nach der Festnahme des mutmaßlichen Bahn-Erpressers ist bei der Deutschen Bahn in der Nacht auf heute wieder eine anonyme Bombendrohung eingegangen.
    Daraufhin wurde ein ICE-Zug in Nürnberg gestoppt und durchsucht.
    Sprengstoff wurde jedoch nicht gefunden.
    Die Polizei vermutet, dass der Anrufer ein Nachahmungstäter war.
    Das Wetter für heute Nachmittag.
    Nördlich der Alpen sonnig, sonst vielfach nebelig trüb, lebhafter, auf den Bergen stürmischer Wind.
    Die Höchsttemperaturen je nach Sonne und Wind zwischen minus drei und plus zwölf Grad.
    In der Silvesternacht wieder häufig Nebel oder Hochnebel, im Südwesten auch Wolken und etwas Regen oder Schneefall, sehr windig und Temperaturen um null Grad.
    Ja quasi ein Blitz hat bei uns jetzt im Mittagschanal eingeschlagen.
    Eine Blitzmeldung der Austria Presse Agentur ist soeben über den Computer hereingekommen und zwar geht es dabei um den Euro-Wechselkurs.
    Der ist jetzt fix festgelegt worden.
    Er lautet 13,7703 Schilling pro Euro.
    Das ist jetzt die Blitzmeldung, diese aktuelle, wichtige Meldung, die noch im Mittagschanal Platz haben.
    musste.
    Regie Agathe Zupan, Tontechnik Franz Trünker, Moderator Hans-Christian Scheidt.
    Wir alle, dieses Team des Mittagsjournals wünschen Ihnen schon jetzt einen angenehmen Rutsch ins neue Jahr und ein glückliches, friedliches und erfolgreiches 1999.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Kartas, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Euro wird "unterschrieben"
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Währung ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wo gilt der Euro
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Hunger, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Währung ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA und der Euro
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Newrkla, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Währung ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview Finanzminister Edlinger
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Csoklich, Michael [Gestaltung] , Edlinger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Interview ; Finanzpolitik ; Parteien / SPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Deutschland übernimmt EU-Präsidentschaft
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Schulmeister, Paul [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Angola: wieder Unruhen
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Räther, Frank [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Angola
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Silvester Knallerei
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetterjahresrückblick
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Sterzinger, Peter [Gestaltung] , Kartas, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Rückblick ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Österreichische "Frösche" in der "Fledermaus" auf Silvestertour
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Bruckner, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; E-Musik ; Kultur ; Vokalmusik - Operette ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Füllmusik ORF
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hutar live zu Euro
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Moderation] , Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Währung ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.12.31
    Spieldauer 00:55:37
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.12.31 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-981231_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Verortung in der digitalen Sammlung

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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