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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Aus dem Studio meldet sich Werner Löw.
Guten Tag.
Auf unserem Programm unter anderem folgende Themen.
Der Abschluss der ersten Konsultationsgespräche des Präsidenten mit den Parteichefs.
Heute ist SPÖ-Chef Klima bei Bundespräsident Klestil.
Die neue politische Landschaft in Österreich nach den Wahlen aus Sicht der Gewerkschaften und zwar der sozialistischen wie auch der christlichen Fraktion.
Kundenschwund bei Telekom.
Der ehemalige Monopolist Post bekommt die neue private Konkurrenz zu spüren.
Letzter Tag im Prozess gegen den Bürgermeister von Wiendisch-Garsten.
Es geht bekanntlich um Vergewaltigung und sexuelle Nötigung von Mitarbeiterinnen und Weiterungen im Fall der geschönten Befunde aus der Ordination eines Linzer Frauenarztes.
Außerdem die neuen Hoffnungen der Skierzeuger in die neue Saison und was sie schon immer über das Kartenspiel wissen wollten, Anlass ist die laufende Poker-Europameisterschaft in Baden bei Wien.
Aus dem Ausland das erwartete Urteil eines Londoner Gerichts über die Auslieferung oder Nichtauslieferung von Augusto Pinochet an Spanien und das deutsche Entschädigungsangebot für NS-Zwangsarbeiter.
Dazu heute Stimmen aus Deutschland.
Im Kulturteil die Backen von Euripides am Wiener Burgtheater.
Heute Abend ist Premiere.
Bei uns jetzt gleich im Mittagschanal die Nachrichten zusammengestellt von Elisabeth Mahners und Nachrichtensprecherin ist Ingeborg Cani.
Österreich.
Bundespräsident Klestil schließt heute seine Konsultationsgespräche nach der Nationalratswahl ab.
Er hat am Vormittag den SPÖ-Vorsitzenden Klima empfangen.
Den Auftrag zur Regierungsbildung wird Klestil vermutlich erst Mitte kommender Woche erteilen, dann wird das offizielle Endergebnis der Nationalratswahl nach Auszählung aller Wahlkarten vorliegen.
Für die Arbeiter der Metallbranche und die Industrieangestellten beginnt heute die Herbstlohnrunde.
Aus einer Erhöhung der Mindestgehälter und der Istgehälter steht die Verlängerung der befristeten Vereinbarung über flexible Arbeitszeiten in der Metallbranche zur Diskussion.
Am vergangenen Jahr wurde die Erhöhung der Istlöhnung um 2,9 Prozent vereinbart.
Diesen hohen Abschluss wollen die Arbeitgeber heuer ausgleichen.
Die offizielle Kirchenstatistik Österreichs weist erstmals weniger als eine Million Messbesucher auf.
Mit etwa 966.000 regelmäßigen Besuchern der Sonntagsmessen wurde im vergangenen Jahr der neue Negativrekord aufgestellt.
Die Zahl der Kirchenbesucher hat sich damit seit Beginn der 70er Jahre nahezu halbiert.
Die Gesamtzahl der Katholiken in Österreich ist in diesem Zeitraum um etwa 15 Prozent auf 5,9 Millionen gesunken.
Großbritannien.
Im Auslieferungsverfahren gegen den früheren chilenischen Diktator Augusto Pinochet wird heute in London das Urteil verkündet.
Das Gericht gibt bekannt, ob Pinochet an die spanischen Justizbehörden überstellt wird oder in seine Heimat zurückkehren kann.
Eine endgültige Entscheidung fällt heute in keinem Fall.
Sowohl die Anwälte Pinochets als auch die spanische Regierung haben Berufung angekündigt, sollte das Urteil nicht nach ihren Vorstellungen ausfallen.
Spanien will den ehemaligen chilenischen Diktator wegen Völkermordes, Terrors und Folter anklagen.
Unter der Herrschaft Pinochets wurden mehr als 3000 seiner politischen Gegner ermordet.
Darunter waren auch spanische Staatsbürger.
Drei Tage nach dem schweren Zugunglück in London werden immer noch 127 Fahrgäste vermisst.
30 Tote wurden bisher gefunden.
Die Bergung der anderen Leichen wird noch Tage dauern.
Nach Angaben der Polizei ist die Stabilisierung des am stärksten ausgebrannten Waggons so schwierig, dass er vorläufig noch nicht betreten werden kann.
In vielen Fällen werden wahrscheinlich nur DNA-Experten die Toten identifizieren.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Im Kommando der Kosovo-Friedenstruppe KFOR wird heute ein personeller Wechsel vollzogen.
Der deutsche General Klaus Reinhardt übernimmt die Nachfolge des britischen Generals Michael Jackson.
Reinhardt will nach eigenen Angaben die Sicherheitslage im Kosovo erheblich verbessern.
Dabei lege er auf absolute Unparteilichkeit besonderen Wert, sagte der General.
Die Serben werfen der Schutztruppe vor, die Minderheit der Serben im Kosovo nicht ausreichend vor Racheakten der Kosovo-Albaner zu bewahren.
Russland.
Im Tschetschenien-Konflikt hat sich der tschetschenische Präsident Maschadov angeblich an die NATO gewarnt.
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA soll Maschadov die NATO aufgefordert haben, bei der Beendigung der Kämpfe in seiner Republik zu helfen.
Demokratie und Menschenrechte in Tschetschenien würden verletzt, erklärte der tschetschenische Präsident in seinem Schreiben an den neuen NATO-Generalsekretär George Robertson.
Russische Bodentruppen rücken derzeit bis zum Fluss Terek in der abtrünnigen Kaukasusrepublik vor, um dort eine Sicherheitszone zu errichten.
Nach russischem Verständnis gehört Tschetschenien trotz seiner Unabhängigkeitserklärung weiterhin zur russischen Föderation.
Moskau will die Militäraktion daher als interne Angelegenheit betrachtet wissen.
Tschetschenien ist auch von keinem Land diplomatisch anerkannt worden.
Deutschland hat den ehemaligen NS-Zwangsarbeitern eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet 42 Milliarden Schilling angeboten.
Die ersten Leistungen könnten bereits Mitte kommenden Jahres ausgezahlt werden, betonte der deutsche Chefunterhändler Graf Lambsdorff.
Die Anwälte der Opfer lehnten das Angebot als unzureichend ab, sie fordern das Drei- bis Vierfache der Summe.
Der stellvertretende amerikanische Finanzminister Eisenstein sprach dagegen von einer guten Vorlage für ernsthafte Verhandlungen.
Mexiko.
Bei den schweren Überschwemmungen in Mexiko sind mehr als 200 Menschen umgekommen.
Man rechnet damit, dass die Zahl der Opfer noch steigen wird.
In den am stärksten betroffenen Gebieten wurden mehr als 150.000 Menschen obdachlos.
Soweit die Nachrichten.
Wir kommen zum Wetterbericht, natürlich besonders interessant vor einem Wochenende.
Jörg Stieber, bitte.
Die vergangene Nacht war die bisher kälterste des heurigen Herbstes.
Minus 4 Grad hat es im Lungau, minus 1 Grad im Mühl- und Waldviertel im oberen Murtal und stellenweise auch in Kärnten.
In den nächsten Tagen und Nächten wird es aber milder.
Allerdings kommt auch recht feuchte Luft zu uns.
Vor allem am Sonntag muss man in der Osthälfte Österreichs mit etwas Regen rechnen.
Derzeit scheint aber vielerorts die Sonne, in Wien ist es wolkig bei 12 Grad, Eisenstadt wolkig 13, St.
Pölten und Linz heiter 9, Salzburg heiter 12, Innsbruck heiter 10, Bregenz heiter 11, Graz wolkig 14 und Klagenfurt heiter 9 Grad.
Heute Nachmittag scheint in ganz Österreich zumindest zeitweise die Sonne.
Allerdings ziehen von Nordwesten her auch einige Wolken durch.
Etwas dichter sind sie derzeit in Oberkärnten, der Obersteiermark und im südlichen Niederösterreich.
Der Westwind legt allmählich zu, die Temperaturen steigen noch auf 11 bis 17 Grad.
Heute Nacht werden die Wolken dann mehr, an der Alpen-Nordseite und im Osten kann es ab und zu auch ein wenig regnen.
Dafür kühlt es nicht mehr ganz so stark ab, die tiefsten Temperaturen liegen diesmal zwischen 2 und 10 Grad.
Morgen Samstag ist es wechselnd bewölkt, einzelne Regenschauer gibt es dabei vor allem in Ober- und Niederösterreich.
Zumeist aber bleibt es trocken und zwischendurch kommt auch die Sonne heraus, am häufigsten in Vorarlberg, Teilen Tirols und in Kärnten.
Der Westwind wird stärker auf den Bergen mitunter stürmisch und auch im Donauraum erwarten wir Böen bis etwa 80 km pro Stunde.
Die Temperaturen erreichen morgen 13 bis 20 Grad in 2000 Meter Höhe etwa 5 oder 6.
Und am Sonntag überwiegen die Wolken und besonders in Ober- und Niederösterreich, der Obersteiermark sowie in Teilen Salzburgs und des Burgenlands regnet es zeitweise.
Die Schneefallgrenze steigt aber rasch auf weit über 2000 Meter.
Nach Süden und Westen zu wird der Regen seltener und da und dort kommt auch die Sonne hervor.
Der Wind bleibt sehr kräftig und die höchsten Temperaturen liegen übermorgen zwischen 11 Grad etwa im Waldviertel Roldemgesäuse und 19 Grad im Rheintal.
Danke, Jörg Stibor.
An unseren Berichten zur großen Innenpolitik wird derzeit noch gearbeitet.
Wir beginnen im Mittagsschanal deshalb diesmal mit Chronik, mit Affären und Prozessen.
Im Prozess gegen den Bürgermeister von Windisch-Garsten wird am Landesgericht Steyr heute das Urteil erwartet, möglicherweise innerhalb der nächsten Stunden.
Dem Angeklagten wird von mehreren Frauen Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung und der Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses vorgeworfen.
Der betroffene SPÖ-Politiker seinerseits spricht von einer Intrige.
Und die Zeugenaussagen während des Verfahrens waren bis zuletzt recht widersprüchlich.
Aus dem Landesgericht Steier, ganz aktuell, Werner Hofer.
Hier im Gerichtssaal in Steier gingen heute bei den Schlussplädoyers nochmals die Emotionen hoch.
Sichtlich erregt, betonte Staatsanwalt Friedrich Enzenbrunner, er habe fast nicht geschlafen, weil er an die Opfer habe denken müssen.
Er habe sich in diesem Prozess schmutzig gefühlt, weil hier die Opfer, arme Haschels oder Staatsanwalt wörtlich, durch die Mühlen des Strafverfahrens gezogen werden mussten.
Es gebe keine ernsthaften und vernünftigen Zweifel an den Aussagen der mutmaßlichen Opfer.
Hufnagel sei daher schuldig zu sprechen, so der Staatsanwalt.
Entsprechend scharf die Replik von Verteidiger Josef Weichselbaum in seinem Schlussplädoyer.
Die Ausführungen des Staatsanwalts hätten ihm die Sprache verschlagen.
Der öffentliche Ankläger habe hier ein Spiel mit Emotionen und Stimmungsmache betrieben.
Er sehe beim Staatsanwalt den Verdacht des Realitätsverlustes, sagte der Verteidiger.
In der Sache unterstrich der Verteidiger, dass die entlastenden Momente für Hufnagel im Beweisverfahren verstärkt worden seien.
Es hätten sich zahlreiche Indizien zugunsten des Angeklagten ergeben.
Er sei daher zutiefst von der strafrechtlichen Unschuld Hufnagels überzeugt und forderte einen Freispruch, sagte der Verteidiger.
Derzeit hat sich das Schöffengericht zur Beratung zurückgezogen.
Werner Hofer aus Steyr.
In der Affärierung gefälschte Krebsbefunde aus der Ordination eines Linzer Frauenarztes, dann laufen jetzt die Ermittlungen der Justizbehörden.
Sie ermitteln nicht nur gegen die verdächtige Sekretärin, auch die Verantwortung des Arztes wird jetzt geprüft, wenngleich gegen ihn vorerst kein konkreter Verdacht vorliegt.
Hören Sie mehr von Heinz-Peter Ziegler.
Die Justiz ist in den Fall eingeschaltet, seit ihr vom Frauenarzt und dessen Rechtsvertreter eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt wurde.
Darin wird die ehemalige Sekretärin des Mediziners beschuldigt, sie habe bei der Krebsvorsorge Proben gar nicht ans Labor geschickt, sowie zurückkommende Befunde verfälscht oder verschwinden lassen.
Ein entsprechendes schriftliches Geständnis liegt vor.
Die Justiz wird sich bei ihren Ermittlungen jedoch nicht nur mit der Sekretärin, sondern auch mit dem Arzt beschäftigen.
Vor allem dürfte geprüft werden, ob es Organisationsmängel in der Praxis gibt.
Derzeit bestehen jedoch keine konkreten Verdachtsmomente, heißt es aus Justizkreisen.
Der Mediziner verfügt überdies über ein Gutachten eines gerichtlich beeideten Sachverständigen, das ihm bescheinigt, dass seine Ordination einen hohen Sicherheitsstandard aufweise.
Die verdächtigte Mitarbeiterin blieb bei ihrer Einvernahme dabei, ihr hätten die Frauen leidgetan, wenn sie unter der Belastung einer möglichen Krebserkrankung litten.
Was ihr wirklich strafrechtlich droht, bleibt abzuwarten.
Denn jetzt muss durch Nachuntersuchungen geklärt werden, ob es Frauen gibt, bei denen sich der Gesundheitszustand durch die Manipulationen verschlechtert hat.
Sollte bei einer Patientin deswegen die Gebärmutter entfernt werden müssen und kann sie somit keine Kinder mehr bekommen, dann wäre das rechtlich gesehen eine Körperverletzung mit Dauerfolgen.
Bei einer Verurteilung drohen dabei bis zu fünf Jahre Haft.
Heinz-Peter Ziegler aus Oberösterreich.
Der ÖGB, der Österreichische Gewerkschaftsbund, wird unmittelbar vor Beginn der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen nächste Woche im Wiener Austriacenter unter dem Motto Sicherheit im Wandel seinen großen Bundeskongress abhalten.
Und dieses Ereignis wirft schon jetzt seine Schatten voraus vor dem Hintergrund der wirklich spannenden und gespannten innenpolitischen Situation.
Es gab heute dazu auch Pressekonferenzen.
Von der mit ÖGB-Präsident Ferzendnitsch berichtet uns zunächst Wolfgang Geyer.
Der ÖGB sei überparteilich und bereit, mit jeder politischen Kraft zusammenzuarbeiten.
Das betont Gewerkschaftspräsident Fritz Ferzitnitsch heute mehrmals.
Zur Situation der SPÖ, für die der ÖGB-Chef auch in den Nationalrat mit Sitz und Stimme einziehen wird, meint Ferzitnitsch heute.
Aus meiner Sicht, das sage ich jetzt als Sozialdemokrat,
bin ich überzeugt davon, dass man auch nicht vergessen sollte, dass die SPÖ nach wie vor die stimmenstärkste Partei in diesem Lande ist, zum Ersten.
Zum Zweiten bin ich auch überzeugt davon, dass die Sozialdemokratie nicht abgehen sollte von den Schwerpunkten, die sie vor der Wahl gesagt hat, auch meiner Meinung nach vielleicht zu wenig deutlich gesagt hat.
Und letztendlich, ausgehend von diesen Schwerpunkten, nicht Regierungsbeteiligung um jeden Preis anstreben soll.
Das ist meine Position zu dieser Frage.
Auf die Frage, ob am vergangenen Sonntag die Sozialpartnerschaft geschwächt oder abgewählt worden sei, entgegnet der ÖGB-Chef, die Sozialpartnerschaft sei gar nicht zur Wahl gestanden.
Auf die Frage, wie der ÖGB darauf reagieren werde, dass nun offenbar die FPÖ zur Arbeiterpartei geworden sei, meint Ferzinic, dass Jörg Haider immer wieder seine Richtungen ändere und die Gewerkschaft ihre Forderungen gegenüber jeder Partei anbringen werde.
Zur gestrigen Entscheidung gegen einen Betriebsrat in den steirischen Magnerwerken von Frank Strong nach, sagt der ÖGB-Präsident heute.
Natürlich muss man diese Meinungsäußerung respektieren.
Es ist aber nicht mehr als eine Meinungsäußerung.
Wenn einer der Kolleginnen oder Kollegen, die in diesem Betrieb tätig sind, dort den Wunsch äußert, einen Betriebsrat zu installieren, dann ist er durch diese Urabstimmung in keiner Weise gebunden.
Das Arbeitsverfassungsgesetz hat weiterhin seine Gültigkeit.
Zustimmendes Nicken kommt dazu von Hans Salmutter, dem Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten.
Intern präsentierte die Gewerkschaft heute einen weiteren Schritt Richtung Organisationsreform.
Die vier Teilgewerkschaften Druck, Papier, Post, Kunst, Medien, Freie Berufe und jene der Privatangestellten unterzeichneten einen Verbundvertrag, der mehr Zusammenarbeit und weniger interne Überschneidungen bringen soll.
Beim nächste Woche beginnenden ÖGB-Bundeskongress erwartet sich Fritz Fertzenitsch neben der Wiederwahl der Gewerkschaftsführungsspitze vor allem Diskussionen über Themen wie Arbeitszeitverkürzung und Ansätze zu einer generellen Neubewertung der Arbeit.
Zu Wort gemeldet hat sich heute aber auch die kleinere Fraktion im ÖGB, die der Christgewerkschafter.
Und da berichtet Klaus Webhofer.
Auch wenn sie oft verteufelt werde, sagt der Chef der christlichen Gewerkschafter, Fritz Neugebauer, die Sozialpartnerschaft sei am Sonntag sicher nicht abgewählt worden.
Über allfällige Koalitionen möchte sich Neugebauer bis zum Vorliegen des Endergebnisses nicht weiter auseinandersetzen.
Aber sie dürfen doch mitnehmen, dass wir an einem Gegenüber interessiert sind.
das berechenbar ist, Handschlagqualität hat und auch wirklich mit den Sorgen der Leute umgehen kann.
Mit Menschen, die nicht berechenbar sind, die heute so sagen und morgen so, kann man in der Sozialpartnerschaft eigentlich schwer Handschlagqualität beweisen.
Damit lässt Neugebauer durchblicken, dass er mit einer FPÖ in der Regierung gewisse Probleme hätte.
Die zuletzt von verschiedener Seite geäußerte Kritik, die Gewerkschaft müsse flexibler werden, kann Neugebauer so nicht nachvollziehen.
Ich denke, dass der ÖGB in seinen differenzierten Gliederungen über die Fachgewerkschaften, Sektionen hin,
jetzt sage ich das einmal von meiner Gewerkschaft, ein sehr hautnah am Geschehen der Belegschaft ist.
Angesprochen auf sein Verhältnis zur Mutterpartei, der ÖVP, räumt Neugebauer ein, dass es schon Irritationen gegeben habe, etwa bei der Pensionsreform 1997, doch das habe sich erledigt.
Das Verhältnis sei heute keineswegs unterkühlt, auch weil sich ÖVP-Chef Schüssel ja immer wieder klar zur Sozialpartnerschaft bekannt habe.
Kritik lässt Neugebauer aber an der größten ÖGB-Fraktion durchklingen.
Dass seit Sonntag die Freiheitlichen die neue Arbeiterpartei seien, sei in erster Linie ein Problem der sozialdemokratischen Gewerkschafter.
in einem überparteilichen ÖGB sich zu Hause fühlen, wo sie sicher ist, dass dieser ÖGB nicht parteipolitisch vereinnahmt wird.
Die Wiederwahl von Ferdzettnitzsch sei deshalb kein Problem.
Die werde man am Bundeskongress unterstützen, kündigt Neugebauer an.
Soviel zu den Wortmeldungen von österreichischen Gewerkschaftern heute Vormittag.
In den nächsten Minuten geht es um Wirtschaft.
Im Rahmen der EU werden die Märkte liberalisiert, wo es für die als Monopolkunden aufgewachsene Österreicher schon recht verwirrend wird.
Sogar der Strom aus der Steckdose und das Gas aus der Leitung soll im Grunde fast denselben Regeln unterliegen wie die Flasche Bier im Supermarkt.
Gerade beim Beispiel Gas ist es aber noch gar nicht ausgemachte Sache, dass die kommende Liberalisierung die Preise ähnlich dramatisch wird sinken lassen, wie das bei Strom oder in der Telekommunikation tatsächlich der Fall war.
Die Vorreiter der Liberalisierung, wie Wirtschaftsminister Fahnleitner, erwarten das zwar, das Sinken der Preise, aber die Gaswirtschaft, von der kleinen Landesferngasgesellschaft bis hin zum gigantischen Gasprom in Russland, die sehen das nicht ganz so.
Der russische Bär jedenfalls zeigt sich machtbewusst, berichtet Herbert Hutter.
Gas ist anders.
Es wird nicht wie Strom in tausenden einzelnen Kraftwerken erzeugt, die einander über zig Konzerne in Europa Konkurrenz liefern.
Gas kommt aus Russland, aus Norwegen und aus Algerien.
Und die Russen sitzen auf einem ganz langen Ast.
Sie haben nicht nur die größten Reserven, sondern auch die meisten und für sie günstigen Lieferverträge mit Westeuropa.
Die Europäer haben sich in den letzten Jahren nahezu einen Wettlauf ums Erdgas geliefert.
Gas ist umweltfreundlich, in großen Mengen verfügbar und der Bedarf steigt weiter.
Und das alles zu so günstigen Preisen, dass Konkurrenzenergien aus dem Feld geschlagen wurden.
Denn der Großhandelspreis für Erdgas folgt dem Ölpreis nach einer international vereinbarten Formel.
Rohöl, Heizöl schwer und Ofenheizöl sind die Maßstäbe für Erdgas.
Preissenkungen der letzten Zeit, also etwa in Wien oder in der Steiermark, sind also indirekte Auswirkungen des Ölpreisverfalls.
Damit ist es jetzt vorbei.
Die Ölpreise werden die Gaspreise mitziehen, wie es aussieht.
Und die Gasversorger kommen in die Zwickmühle.
Die Gaskunden erwarten von der Liberalisierung billigeres Gas und haben es bis jetzt auch, siehe Ölpreis, bekommen.
Die Russen haben aber jetzt wissen lassen, sie denken nicht daran, etwa wegen der Liberalisierung im fernen Westeuropa ihre Gaspreise zu senken.
Zu gut sind für sie die international üblichen Lieferverträge.
Take or pay heißt das, also zahlen in jedem Fall, ob das Gas jetzt genommen wird oder nicht.
Ein milder Winter mit Überschussmengen geht also voll auf Kosten der heimischen Gasversorger.
Werden etwa die von der 10-mal so großen Ruhrgas auf den österreichischen Markt geworfen, so wird es eng für OMV und Ferngas.
Schon jetzt gibt sich die Ruhrgas mit Blick auf ihre Größe selbstbewusst.
Finanziell ein langer Atem und Gas nicht nur aus Russland, sondern auch aus der Nordsee.
Bei dem derzeit 5% Marktanteil in Österreich soll es nicht bleiben, lässt man wissen.
Für erhebliche Druckaufpreise reichen aber auch schon relativ kleine Mengen, die schnell verfügbar sind.
Minus 10 bis minus 15% gibt selbst die steirische Ferngas zu, hat sie nachgeben müssen.
Österreichs Gasversorger basteln daher hektisch an Modellen, um das Überleben zu sichern.
Wie immer ist von einer österreichischen Lösung die Rede, die OMV lässt aber auch einen ausländischen Partner nicht aus dem Auge.
Das Bayernwerk bietet sich an.
Die Karten will die OMV aber erst im November auf den Tisch legen.
Für die Konsumenten könnte sich eine wenig erfreuliche Perspektive bieten.
Auch wenn die Gaswirtschaft rationalisiert, das Arbeitsplatzargument gegen die Liberalisierung ist ja auch schon auf dem Tisch, könnten sich die Gaspreissenkungen in engen Grenzen halten.
Denn wenn es den Russen auch nicht gelingt, in einer Art Gasobjekt ihre Konkurrenten an der Nordsee mit ins Boot zu holen, es wird zumindest versucht, die Gaspreise mit den Ölpreisen mitsteigen zu lassen.
Wie gesagt, eine empfindliche Zwickmühle für die Gasgesellschaften, denn die Kunden wollen, wenn schon liberalisiert wird, auch was davon haben.
Herbert Hutter hat berichtet.
Grenzenloses Einkaufen ist durch die Öffnung des europäischen Wirtschaftsraums sicher einfacher geworden.
Aber das bringt nicht nur Vorteile.
Bei Reklamationen ist es für den Verbraucher in vielen Fällen schwierig, zu seinem Recht zu kommen.
Sogenannte Euro-Gichets, also europäische Beratungsstellen, sollen da helfen und eine der ersten dieser Beratungsstellen wurde heute in Österreich eröffnet, Karl Benedikter berichtet.
In Zukunft soll es für den Konsumenten leichter werden, mithilfe dieser EU-Geschäße seine Rechte innerhalb der EU durchzusetzen, verspricht Verbraucherschutzministerin Barbara Bramer.
Ja, es ist auf alle Fälle so, dass diese Beratungsstellen engsten Kontakt haben zu den anderen Beratungsstellen im Ausland und dann von der jeweiligen Stelle im Ausland versucht wird, die Probleme dort zu lösen, auch im Interesse unserer Konsumentinnen und Konsumenten.
Hilfe kann sich der Konsument zu Themen wie beispielsweise Autoimport, Timesharing sowie Gewährleistungs- und Garantieansprüchen beim Einkauf im Ausland erwarten.
Und ich erwarte mir, dass hier gerade die europäischen Rechte natürlich ganz besonders in den Mittelpunkt gestellt werden.
und hoffentlich auch viele Schwierigkeiten ausgeräumt werden können, wo zum Beispiel Österreicherinnen und Österreicher in einem europäischen Nachbarstaat, vielleicht auf Urlaub waren, Probleme es gegeben hat, dass das auch hier ausgeräumt werden kann.
Derzeit existieren zehn Verbraucherberatungsstellen in acht EU-Staaten.
Einige sollen noch folgen, erklärt Jens Niemann-Christensen von der Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherschutz der EU-Kommission in Brüssel.
Ich erwarte mich, dass am 1.
Januar eröffnen wir das Euro-Informations- und Beratungszentrum in Helsinki.
Ich war in Athen seit fünf Tagen, um genau diese Frage zu diskutieren mit der griechischen Regierung und mit den griechischen Verbraucherorganisationen.
Ich hoffe, dass am Ende Frühling Jahr 2000 fehlt nur Belgien, Niederlande und mein eigenes Land Dänemark.
Spätestens ab 2001 soll es in allen 15 EU-Ländern solche Beratungsstellen geben.
An Themen wird es auch in Zukunft nicht mangeln.
Ich glaube, dass die Frage von E-Commerce ein sehr wichtiges neues Feld ist.
Betreut wird die Beratungsstelle in Österreich vom Verein für Konsumenteninformation, der eine Hotline mit der Nummer 0810 810 225 eingerichtet hat.
Weiters gibt es fünf Anlaufstellen für persönliche Beratung.
In Wien auf der Mara-Hilfer-Straße, in Innsbruck, in Linz, Graz und Eisenstadt.
Auf der eigens eingerichteten Homepage www.europakonsument.at kann sich der Konsument über seine Rechte informieren und sogar ein eigenes EU-Formblatt für Verbraucherbeschwerden ausdrucken.
Karl Benedikter hat berichtet, ergänzend die neue europäische Verbraucherberatungsstelle
Die Telefonhotline, die von ganz Österreich aus zum Ortstarif erreichbar ist, die Nummer 0810 810 225.
0810 810 225.
Der nächste Winter kommt bestimmt, auf den Bergen ist er eigentlich schon da.
Und in den Sportgeschäften warten die neuesten Skimodelle auf Käufer.
Dass die kommen werden, daran zweifeln die Hersteller nicht, denn Hermann Mayer und Co.
haben einen wahren Ski-Boom ausgelöst, der die noch vor wenigen Jahren angeschlagene Ski-Industrie aus ihrem Tief geholt hat.
Ernst Weinisch berichtet.
Skifahren ist wieder zur Trendsportart geworden, seit die Sportartikelhersteller ein neues Skikonzept auf den Markt gebracht haben.
Das Wunderding heisst Carving Ski.
Er hat nicht nur den leichten Schwung schon eingebaut, sondern auch der angeschlagenen Ski-Industrie einen neuen, kräftigen Schwung verliehen.
Die Zahlen sprechen für sich.
Vor zwei Jahren wurden in Österreich 450.000 Paar Alpinski verkauft,
Heuer sollen es deutlich mehr sein, sagt Alfred Schwab, Chef des größten österreichischen Sportartikelverkäufers.
Ja, nachdem von den drei Millionen österreichischen Skifahrern erst 600.000 Carving-Ski haben, sind zwei Millionen Skifahrer ohne Carving-Ski und nach dem Erfolg in der vergangenen Jahr rechnen wir damit, dass der Markt auf 550.000 pro Jahr, also über 10 Prozent,
wachsen wird.
Die halbe Million sollte heuer überschritten werden.
Deutliche Zugewinne erwarten sich alle Hersteller.
Von Marktführer Atomic mit einem Anteil von knapp einem Drittel über Hed, Fischer und Blizzard, die um Platz zwei kämpfen.
Hoffen dürfen die Shia-Zeuge auch wieder am Hoffnungsmarkt Japan.
Nach eben überstandener Wirtschaftskrise könnte dort heuer das Geschäft wieder langsam in Schwung kommen.
Im Vorjahr gab es ja einen Einbruch um 50 %, jetzt aber beginnt auch in Japan der Carving-Boom.
Die Erfolge von Hermann Mayer oder Alexandra Maisnitzer haben aber auch dazu beigetragen, dass alte österreichische Skimarken auch in anderen Wintersportländern wie der Schweiz oder Frankreich gefragt sind, wo ja die Weltmarktführer Rossignol und Salomon zu Hause sind.
Nicht ganz so gut sieht es beim Tennis aus.
Zwar beginnt auch dort die Generation nach Thomas Muster langsam zu ziehen.
Schett, Kubek und Co.
sorgen zwar wieder für mehr aktive Tennisspieler.
Die Preise für Schläger gehen aber noch immer zurück.
Im Vorjahr gab es ein Minus von 15 Prozent.
Dafür wächst das immer noch kleine, aber teure Segment Golf ständig.
Ein Vergleich.
In Österreich spielen 30.000 Personen aktiv Golf, 300.000 Tennis und 3 Millionen Fahnski.
Auch sportlich steht die neue Saison im alpinen Ski-Weltcup nämlich vor der Tür.
Die ersten Rennen finden in drei Wochen am 30. und 31.
Oktober am Gletscher im französischen Thin statt.
Und nach dem erfolgreichen Weltmeisterschaftsjahr will das ÖSV-Team auch heuer den Ton angeben, berichtet Gerhard Prohaska.
Das Ziel für den heurigen Winter kann nur heißen annähernd erfolgreich sein wie im vergangenen Rekordjahr.
Auf der ÖSV-Visitenkarte 9899 stehen 39 Weltcup-Siege, 9 von 12 Kristallkugeln für die Weltcup-Wertungen, dann der Gesamt-Weltcup-Sieg von Alexander Meissnitzer und 5 WM-Titel.
Ein ganz großer Höhepunkt war aber sicherlich auch der historische 9-fach-Triumph beim Herrn Super G in Innsbruck.
In der heurigen Saison gibt es zwar kein Großereignis, die nächste Weltmeisterschaft findet ja 2001 in St.
Anton statt, trotzdem Ziele gibt es genug, wie Herrn Cheftrainer Toni Giger bestätigt.
Die großen Ziele sind sicher den Gesamtweltcup wieder zurück zu erobern.
Da werden wir sicher schauen Riesenthal auf Abfahrt, dass wir da wieder ein Wörtchen mitreden.
Und was man nicht vergessen darf ist die Nationenwertung, die wir zwar jetzt seit Jahren aufgrund einer super Mannschaftsleistung haben, aber das ist auch nicht selbstverständlich.
Das ist natürlich auch ein Ziel, dass wir die wieder erreichen.
Die Zugpferde im ÖSV-Team sind altbekannte.
Bei den Herren orientiert sich alles an Superstar Hermann Mayer und dieses Szenario hat sich bereits im Training abgezeichnet.
Es schaut so aus, dass der Hermann sehr gut in Schuss ist, aber er hat seine eigenen Läufe im Nacken, möchte ich einmal sagen.
Wir haben sehr ausgeglichene Zeitläufe gehabt bis jetzt.
Und die Mannschaft bietet ein sehr ausgeglichenes, gutes Bild.
Bei den Damen ist Alexandra Maisnitzer das Masterdinger.
Sie hat ja auch den Gesamtweltcup zu verteidigen.
Ich mache mir das nicht zum Saisonziel, weil ich muss jetzt einmal schauen, wie es mir bei den ersten Rennen überhaupt geht.
Die Karten sind neu gemischt und jeder weiß, wie schnell das gehen kann.
Innerhalb von ein paar Monaten, dass du wieder nicht mehr so überlegen bist oder nicht fahren dabei.
Und der Herr wartet jetzt einmal ab.
Und der Gesamtweltcup, der ergibt sich dann eh, wenn ich gut fahre.
Und wenn nicht, dann ist es nicht so tragisch.
Ich habe mich ja schon.
Aber schön wäre es schon.
In der Vorbereitung auf diese Saison sind die Damen und Herren getrennte Wege gegangen.
Meier und Co waren zum Schneetraining in Neuseeland, wo es sicherlich kein Nachteil war, wie auch Rainer Salzgeber bestätigt.
Wir hatten eigentlich kaum Kontakt zu den anderen Nationen, aufgrund dessen, dass wir die Möglichkeit hatten, neben den Übersetzen zu trainieren.
Das hatten eigentlich die anderen Nationen nicht.
Diese auch mit unteraus finanziellen Aspekten heraus.
Das ist natürlich für uns schon sehr gut.
Die Damen sind in Europa geblieben und haben vor allem am Gletscher in Zermatt trainiert.
Wir waren insgesamt fünfmal in Zermatt, also wir haben da schon fast gewonnen im Sommer.
Wir haben aber sehr viel Glück gehabt mit dem Wetter und haben, wie im letzten Jahr, sehr gute Bedingungen vorgefunden und daher glaube ich schon, dass wir gut vorbereitet sind.
Also trainiert haben wir mal sicher genug.
Siebenmal macht der Weltcup in dieser Saison in Österreich Station.
Die Herren fahren in Kitzbühel dann die WM-Generalprobe in St.
Anton, in Schladming und Hinterstodda.
Die Damen sind in Lienz, in Altenmarkt-Sauchensee und am Bacakovl zu Gast.
Der große Abwese in dem heurigen Winter ist Patrick Ortlieb, der nach seinem schweren Sturz in Kitzbühel seine Karriere beendet hat.
Der Olympiasieger und Weltmeister hat aber bereits neue Aufgaben gefunden und macht mittlerweile als FPÖ-Politiker Schlagzeilen.
Stefan Eberharter war darüber doch etwas überrascht.
Der Patrick Holm ist ein Typ, der so auf Professor-mäßig gemacht hat.
Ob er jetzt einen richtigen Job gefunden hat, weiß ich nicht.
Ein Beitrag von Gerhard Prohaska war das.
Punkt halb eins ist es und wir wechseln zu Auslandsthemen.
In London ist für die Mittagszeit erwartet worden die Entscheidung der Richter im Fall Pinochet.
Kann der und wird der chilenische Ex-Diktator Augusto Pinochet wegen der Foltervorwürfe an die spanische Justiz ausgeliefert werden oder nicht?
Und es hat sich gerade mein Kollege Franz Kössler aus London gemeldet.
Der Richterspruch ist gefallen.
Ja, der Richter hat vor etwa drei Minuten seine Entscheidung bekannt gegeben.
Pinochet kann nach Spanien ausgeliefert werden.
Das ist eine sehr wichtige Entscheidung und eine, die sehr mit großer Spannung erwartet worden war, weil es zum ersten Mal einen Staatschef, einen ehemaligen Staatschef betrifft und weil man sich zum ersten Mal in ein Territorium wagt, das bisher noch kaum
begangen worden war, nämlich internationales Recht, das Verbrechen gegen die Menschenrechte zum ersten Mal auf internationaler Ebene verfolgt.
Die Entscheidung ist in der Magistrates Court gefallen in London.
Vor dem Gebäude waren hunderte von Unterstützern und Gegnern Pinochets versammelt und bei den einen ist natürlich großer Jubel,
ausgebrochen, die anderen sind bestürzt.
Die Tatsache ist jetzt, dass Pinochet ausgeliefert werden kann.
Das war die heutige Entscheidung.
Bisher hatten die Gerichte immer nur gesagt, ob die Verhaftung legitim war oder nicht.
Und jetzt steht zum ersten Mal fest,
Er kann ausgeliefert werden.
Die Entscheidung allerdings liegt jetzt beim britischen Innenminister, der sagen muss, ob das tatsächlich geschehen soll oder nicht.
Der General selber, er ist 83 Jahre alt und hatte angeblich in den letzten Wochen mehrere Schlaganfälle erlitten.
war heute bei der Urteilsverkündung nicht anwesend.
Und das könnte sehr bezeichnend sein, denn jetzt kann der britische Innenminister entscheiden, ihn aus humanitären Gründen eben wegen seiner angeschlagenen Gesundheit, wegen seines hohen Alters doch nicht nach Spanien zu schicken, sondern nach Chile.
freizulassen, also freizulassen und ihm die Rückkehr nach Chile zu ermöglichen.
Aber das ist eben die Entscheidung, die der Innenminister treffen muss.
Die Voraussetzung dafür, ist es ein bisschen kompliziert, aber ich glaube doch wichtig, die Voraussetzung dafür ist, dass Pinochets Anwälte jetzt sagen, dass sie diesen Spruch akzeptieren.
Wenn sie nicht akzeptieren und Berufung einlegen, dann geht das juristische Prozedere weiter, dann
wird es wieder in ein höheres Gericht verwiesen, vielleicht zurück sogar in das House of Lords.
Das könnte Monate und Jahre dauern.
Die große Frage ist jetzt, was werden die Anwälte machen und das ist zur Stunde noch nicht bekannt.
Wobei, Franz Köstler, Sie haben das Stichwort oberstes Gericht, House of Lords, genannt.
Die haben ja schon einmal entschieden.
Allerdings, glaube ich, ging es da um die Frage, für welche Vorwürfe Pinochet überhaupt belangt werden kann nach britischem Recht.
Ja, alle bisherigen Entscheidungen
haben die Frage betroffen, war die Verhaftung gerechtfertigt?
Und das House of Lords, das ist die oberste, die Lord-Richter sind die oberste gerichtliche Instanz in Großbritannien, die haben gesagt, er darf nur für die Vergehen verantwortlich gemacht werden, die er nach 1988, also in den letzten zwei Jahren seiner Diktatur begangen hat.
Denn erst 1988 hat Großbritannien die internationale Konvention gegen die Folter unterzeichnet.
Und nachdem ihm Folter vorgeworfen wird, ist der Zeitraum sehr beschränkt.
Das sind nur wenige Fälle, für die er verantwortlich gemacht werden kann.
Und der heutige Richterspruch bedeutet, dass diese wenigen Fälle dennoch ausreichend waren, um eine Auslieferung an Spanien zu rechtfertigen.
Vielen Dank, Franz Köstler in London.
Am Telefon jetzt auch Josef Manola in Madrid.
Herr Manola, Spanien hat ja diese Auslieferung beantragt in Großbritannien.
Ist die Entscheidung schon bekannt in Spanien?
Jawohl, diese Entscheidung wurde natürlich mit Spannung verfolgt, weil die Affäre Pinochet seit ihrem Ausbruch vor knapp einem Jahr, am 16.
Oktober, jährt sich als eine Verhaftung.
wirklich ein großes Thema in der Öffentlichkeit war.
Die große Sorge des offiziellen Spanien, also wenn man so will der Regierung und der Wirtschaft, gilt seit dem Ausbruch dieser Affäre den Beziehungen zur ehemaligen Kolonie.
Eine deutlich ausgesprochene Drohung des chilenischen Außenministers an die Direktoren der wichtigen spanischen Unternehmen mit Niederlassungen in seinem Land.
Die Affäre könnte Konsequenzen für Spaniens Interessen haben, blieb auf keinen Fall ohne Wirkung.
Das schlimmste Szenario für die spanischen Staatsinteressen wäre zweifellos das Ableben des Ex-Diktators fern seiner Heimat.
Seine Anwälte haben ja in den letzten Tagen bewusst den heiklen Gesundheitszustand ins Spiel gebracht.
Die Bilder dieses alten Mannes, wie er unter Schmerzen in ein Auto gehoben wird, blieben nicht ohne Wirkung.
Nach dem heutigen Urteil und
Man erwartet doch einen Einspruch der Verteidiger Pinochets, rechnet man, nein, hofft man in den Regierungskreisen in Madrid auf eine Entscheidung des britischen Innenministers, bevor das Verfahren jetzt in die nächste und übernächste Runde geht.
Jack Strong könnte ja aus humanitären Gründen eine Freilassung und Rückführung Pinochets nach Chile anordnen.
Und das wäre im politischen Interesse Madrids?
In gewissem Interesse der Regierung, im Interesse der Wirtschaftskreise,
Und es hat sich auch schon eine gewisse Pinochet-Mündlichkeit innerhalb der spanischen Bevölkerung breitgemacht.
An die Möglichkeit, der Diktator könnte tatsächlich ausgeliefert und in Madrid vor Gericht gestellt werden, glauben inzwischen eigentlich nur mehr wenige.
Man muss daran erinnern, dass der 83-Jährige schon aufgrund seines Alters laut der geltenden Rechtsprechung in Spanien eine eventuelle Haftstrafe nie antreten müsste.
Ein Anwalt, der im Namen der Opfer der Diktatur als Privatkläger in diesem Prozess auftritt,
hat es vor wenigen Minuten so formuliert.
Ungeachtet des Ausgangs des Verfahrens war es die Mühe wert.
Es hat nämlich gezeigt, dass sich Diktatoren nirgendwo vor einer Strafverfolgung sicher fühlen können.
Vielen Dank, Josep Manola in Madrid.
Also eine völkerrechtlich in jedem Fall wichtige Entscheidung.
Augusto Pinochet kann ausgeliefert werden aus Großbritannien, der ehemalige Staatschef.
Allerdings wird das Verfahren offenbar noch länger dauern.
Vor allem dann, wenn die Verteidiger Pinochets in Großbritannien jetzt ein Rechtsmittel ergreifen, dann geht das also wieder in die nächste Instanz.
Berichtet haben Franz Kössler aus London und Josef Manola aus Madrid.
Deutschland hat gestern in Washington ein Angebot vorgelegt, ein Entschädigungsangebot für die NS-Zwangsarbeiter.
Bei den amerikanischen Anwälten der Opfer trifft die Summe auf Empörung.
Die deutsche Seite meint, die angebotenen umgerechnet 42 Milliarden Schilling seien ein vorzeigbares Offert.
Mehr könne die deutsche Wirtschaft derzeit nicht leisten.
sprechen die amerikanischen Anwälte von einem Spottpreis, mit dem sich die deutsche Industrie von ihrer moralischen Schuld freikaufen will.
Im folgenden Beitrag fasst Fabio Polli zusammen, wie das Verhandlungsergebnis in Deutschland selbst gesehen wird.
Es sollte eine humanitäre Geste sein, aber von Humanität ist schon lange keine Rede mehr und die Geste ist denkbar dürraus gefallen.
Geschäft und Moral liegen bei den Verhandlungen über die Entschädigung von Zwangsarbeitern in der Nazizeit eng beieinander, hat der deutsche Unterhändler Otto Graf Lambsdorff gesagt.
Die Reaktionen, vor allem in den Medien, reichen bis zur Empörung.
42 Milliarden Schilling hat die deutsche Seite als angeblich letztes Angebot auf den Tisch gelegt.
Das klingt viel, ist es aber bei näherer Betrachtung nicht.
Höchstens 70.000 Schilling soll es pro Person geben, aber auch nur für die, die in Konzentrationslagern gelitten haben.
Alle anderen ehemaligen Zwangsarbeiter bekommen höchstens zwischen 15.000 und 30.000 Schilling.
Das entspricht hochgerechnet über die fast 60 Jahre, die seitdem vergangen sind, nicht einmal dem Lohn für die versklavten Arbeiter.
Die 16 deutschen Unternehmen, die gemeinsam mit der Regierung den Geldtopf für die Opfer füllen sollen, sind wohl von zwei Urteilen mutig gemacht worden.
In den USA sind nämlich zwei Einzelklagen abgewiesen worden, mit der Begründung, das sollten deutsche und nicht amerikanische Gerichte entscheiden.
Die Angst vor Absatzverlusten in den USA ist bei den deutschen Unternehmen dadurch gesunken.
In Deutschland gibt es aber schon Präzedenzfälle.
Einem Polen zum Beispiel hat ein deutsches Gericht mehr als 100.000 Schilling zugesprochen.
Würde man diese Summe als Grundlage heranziehen, müsste die deutsche Industrie vermutlich jene Summe zahlen, die die amerikanischen Anwälte der Opfer verlangen, und das ist ein Vielfaches der 42 Milliarden, die jetzt geboten sind.
Die deutsche Industrie könnte sich aber auch verrechnet haben, denn schon jetzt gibt es in amerikanischen Zeitungen Boykottaufrufe und nichts fürchten Betriebe wie VW, Siemens oder Bayer mehr, als den profitablen amerikanischen Markt zumindest teilweise zu verlieren.
Das letzte Wort dürfte also noch nicht gesprochen sein.
Aber die Zeit arbeitet gegen die Opfer, denn sie sind schon in einem Alter, in dem die Lebenserwartung nicht mehr in Jahrzehnten gemessen wird.
Friss oder stirb, die wörtlich genommene Devise wird heute auch von vielen Zeitungen in Deutschland als unmoralische Taktik angeprangert.
An der Wirtschaftskraft der Unternehmen kann es nicht liegen, so sind sich die Kommentatoren einig, dass keine höhere Summe gezahlt wird, es liegt ausschließlich am Willen der Industrie.
Auch wenn sie das in der Öffentlichkeit bestreitet.
Die 16 Unternehmen, die bei der Entschädigung der Opfer derzeit mitmachen, profitieren von ihren Zahlungen sogar doppelt.
Einmal, weil sie die für sie so leidige Angelegenheit dann endgültig erledigt haben und ein zweites Mal, weil sie die gezahlten Summen auch noch von der Steuer absetzen können.
Wie hart gepokert wird, zeigt sich auch an einer Wortmeldung von Industrie-Sprecher Klipowski.
Er wurde im Deutschlandradio gefragt, ob sich die gesamte Entschädigungssumme von 42 Milliarden Schilling erhöhen würde, falls sich noch weitere deutsche Unternehmen beteiligen.
Klare Antwort, keineswegs.
Es verringert sich nur die Summe, die jedes einzelne Unternehmen einzahlen muss.
Einig ist man sich in Deutschland, dass die Opfer jetzt wenigstens rasch ihr Geld bekommen sollen.
Es wird aber mindestens ein Jahr vergehen, bevor der erste Schilling ausgezahlt wird.
Vorausgesetzt, die nächste Verhandlungsrunde im November bringt nicht wieder neue Ergebnisse.
Die Zahl der Opfer wird jedenfalls stetig kleiner und das weiß auch die deutsche Industrie.
Fabio Polli hat berichtet und wir bleiben noch kurz bei Auslandsthemen mit einem Blick auf unser heutiges Abendprogramm.
Freitag ist heute und da gibt es bei uns immer das Europa-Journal.
Bei mir im Studio jetzt die Gestalterin der Sendung, Susanne Scholl.
Frau Scholl, was gibt es denn da bei Ihnen heute Abend zu hören?
Zunächst eine Geschichte über Russland und zwar die Frage, was tun mit Tschetschenien?
Das ist ein historischer Hintergrund, aber auch der Versuch zu klären, wie es dort weitergehen kann.
Zum zweiten berichten wir über eine Studie, die den Titel trägt Rassism on the Top.
Das ist eine Untersuchung sieben europäischer Parlamente, wo sich herausstellt, dass rassistische Redewendungen gerade bei den politischen Eliten auch durchaus salonfähig zu sein scheinen.
Österreich auch dabei?
Österreich auch dabei.
Gut, wir werden es hören.
Und sonst?
Nächster Punkt, ein Bericht über eine deutsch-tschechische Historiker-Kommission, die es seit zehn Jahren, also seit dem Fall des Eisernen Vorhangs gibt.
Und die versucht, auch die Gemeinsamkeiten, nicht nur das Trennende in der Geschichte dieser beiden Länder zu untersuchen.
Und schließlich ein Gespräch mit einem deutschen Politologen zum Thema, was wird aus den Nationalstaaten in Zeiten der EU-Integration und wo die EU ja zunehmend in eine Richtung geht, wo man denkt, dass sie die Nationalstaaten sozusagen unnötig macht, überflüssig macht.
Danke Susanne Scholl.
Bundespräsident Klestil hat heute seine Konsultationsgespräche nach der Nationalratswahl abgeschlossen mit einer Unterredung mit SPÖ-Chef Viktor Klima.
Die Gespräche sind vor wenigen Minuten zu Ende gegangen.
Es berichtet Hanno Sättile.
Bundespräsident Thomas Klestil nimmt es genau.
Fast auf der Minute gleich lang wie das Gespräch mit Jörg Haider dauerte heute Mittag auch seine Unterredung mit Bundeskanzler Viktor Klima 75 Minuten.
Themen des Gesprächs waren laut Klima die anstehenden Aufgaben der näheren Zukunft, die Imagekorrektur Österreichs im Ausland und natürlich die Regierungsbildung.
Obwohl feststeht, dass Klima der Chef der stärksten Partei sein wird, hat dem Bundespräsident Klestil heute noch kein Mandat zur Regierungsbildung erteilt.
Ich darf in Erinnerung rufen, dass die Sozialdemokratie bei diesen Wahlen
zur stärksten Partei in Österreich gewählt wurde.
Wir nahezu sieben Prozent Abstand haben zur nächststärksten Partei.
Und nochmals erwähnen, dass wir nach dem Vorliegen des endgültigen Wahlergebnisses noch einmal ein Gespräch führen werden.
Hat der Herr Bundespräsident Präferenzen gezeigt, was er gerne hätte?
Ich glaube, dass dieser Teil des Gesprächs ein vertraulicher Teil war und ich bin gewohnt, mich in Gesprächen mit meinem Bundespräsidenten an die vertraulichen Passagen zu halten.
Auch vertraulich, aber nicht ganz so geheim.
Beide Spitzen des Landes hatten ja in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme mit der Lunge.
Auch das wurde besprochen.
Der Bundespräsident
den ich ja auch persönlich gut kenne, hat mich gefragt, wie die Durchuntersuchung vorgestern ausgesehen hat, welches Ergebnis sie geliefert hat, und ich konnte ihm erfreulicherweise sagen, dass die Ärzte meinen, ich kann schon wieder laufen, Marathon laufen, bergsteigen und alles was nötig ist.
Rauchen?
Das nicht.
Sie wissen, dass ich seit Mittwoch vor zwei Wochen 22.15 Uhr nicht rauche.
Vorläufig war das der letzte Besuch eines Parteichefs beim Staatsoberhaupt.
Aber wie gehört, wird ja Thomas Klestil, Viktor Klima nach der Auszählung der Wahlkarten noch einmal zu sich laden und damit zurück ins Funkhaus.
Die Telekom Austria verliert jeden Monat tausende Festnetzkunden.
Allein im September wurden 3.000 bis 4.000 Anschlüsse abgemeldet.
Ein Teil dieser Kunden bleibt der Telekom zwar erhalten, jene Kunden nämlich, die lediglich zu ISDN wechseln,
Der Rest sucht sich aber billigere Anbieter.
Großfirmen wechseln zu alternativen Anbietern, wenig Telefonierer, denn es hauptsächlich um die Erreichbarkeit geht, verzichten ganz aufs Festnetz und legen sich ein Handy zu.
Zum Jahresende wird es in Österreich voraussichtlich mit 4 Millionen Handybesitzern erstmals mehr Mobilkunden als Telefonierer im Festnetz geben.
Katerle Gennaro mit Einzelheiten.
Auf die Konkurrenz der alternativen Anbieter hat die Telekom Austria heuer mit einer Tarifumstellung reagiert.
Die Grundgebühr wurde erhöht, die Gesprächstarife sind billiger geworden.
Die Tarifreform scheint sich aber nicht zu bewähren.
Viele verzeihen der Telekom die hohe Grundgebühr nicht und suchen sich billigere Varianten.
Großfirmen steigen auf andere Festnetze um.
Bereits jedes achte Großunternehmen hat sich einen alternativen Anschluss legen lassen.
Eine Investition, die sich für den Privatkunden nicht auszahlt.
Wenn der seinen Festnetzanschluss aufgibt, bleibt ihm nur noch der Griff zum Handy.
Diese Entscheidung warnt der Berater Thomas Kaden, muss sich nicht unbedingt rentieren.
Der Trend geht jetzt zwar dahin, dass viele Leute wechseln zum Mobiltelefon, aber wenn Sie sich da auch nur mal die Taktungen anschauen, es wird immer aller 30 Sekunden getaktet, was auch eine Verteuerung ist.
Und im Festnetz haben sie bei den meisten Alternativanbietern die sekundengenaue Taktung.
Also ich würde jetzt nicht unbedingt empfehlen, komplett das Festnetz aufzugeben und komplett zu Mobiltelefonen überzuschwenken.
Denn das nächste ist auch, wenn sie jetzt nur Mobiltelefon haben und wollen Auslandsgespräche führen, haben sie auch wieder eine Verteuerung.
Die Telekom versucht den Kundenschwund mit Rabatten im Firmengeschäft zu stoppen.
Ihr Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist die technische Zuverlässigkeit.
Was bei der Telekom Austria ja gewährleistet ist, ist die Qualität und da müssen jetzt diese neuen Anbieter erstmal zeigen, dass sie da auch mithalten können.
Kadens Rat an die Telekom.
Eine Umstellung von diesem Impulsverfahren auf sekundengenaue Abrechnung.
Laut Telekom Austria wird es erst zum Jahreswechsel 2000-2001 soweit sein.
Die Karte die Gennaro hat berichtet.
Es gibt übrigens im Internet jetzt eine Gratis-Software, mit der Sie Ihre Telefonkosten analysieren können.
Und auf dieser Internetseite gibt es auch laufend aktualisierte Informationen über den heimischen Telefonmarkt.
Die Internetadresse können Sie beim Ö1 Hörerservice erfahren.
Wiener Nummer 501 70 371.
501 70 371, das Ö1 Hörerservice.
In Baden-Berlin geht es in diesen Tagen ums große Geld.
400 Pokerspieler aus ganz Europa spielen seit gestern um den Titel des Europameisters.
Dem Sieger winkt eine Gewinnsumme von 7 Millionen Schillingen.
Veranstaltungen wie diese sind aber nur die spektakuläre Spitze des Eisbergs, wenn es um die heimische Leidenschaft fürs Kartenspiel geht.
Wobei Spiel fast eine Untertreibung ist.
Karten prägen unser Denken und unsere Kultur mehr als wir glauben.
Schon einmal rein in unserer Sprache.
Wir können zum Beispiel im Leben schlechte Karten haben, weil sich das Schicksal so gemischt hat.
Aber das können wir mit einem Poker-Face ertragen, denn wir wissen, irgendwann erhält jeder einen Trumpf in der Hand.
Oder wir blöffen uns einfach durch.
Andererseits, besonders in Wien, weiß man, einer hat immer das Bummerl.
Genug der Einleitung, lassen Sie mich Harald Weiglin aus dem Ermel ziehen und ausspielen.
Er hat sich den Kulturfaktor Kartenspiel näher angeschaut und er beginnt seinen Beitrag mit einer Szene aus einem der wohl berühmtesten Kartenspielerfilme, The Cincinnati Kid.
Pokern um Millionenbeträge.
Verluste nimmt man hin, ohne mit der Wimper zu zucken.
So verlangt es die Spielerehre.
Dieses Klischee stimmt höchstens für die USA, sagt Dieter Strehl, Geschäftsführer der Firma Piatnik.
In Österreich gehen die Uhren anders.
klischeehaften österreichischen Nationalcharakter entgegenkommt, glaube ich, kann man sagen.
Und welche Spiele entsprechen dem österreichischen Charakter?
Das beliebteste Kartenspiel in Österreich, haben Sie ganz recht, ist das Schnapsen mit großem Abstand.
Je nach Region wird das mit französischen oder doppeldeutschen Karten betrieben.
Das zweitbeliebteste ist das Römi oder Jolly, wie man in Wien und Umgebung sagt.
Und an dritter Stelle kommt das Tarok.
60 Prozent aller Österreicher beherrschen das Kartenspiel, hat eine Untersuchung der Firma Piatnik ergeben.
Den typischen Kartenspieler, den gibt es nicht.
Die Begeisterung für diverse Spiele geht quer durch alle Altersgruppen, Gesellschaftsschichten und über alle Geschlechtergrenzen, sagt Peter Zellmann, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Freizeitwissenschaft.
Ausgehend von den Freizeitaktivitäten, die regelmäßig ausgeübt werden, wird es zunächst überraschend sein.
dass Kartenspielen und Gesellschaftsspiele relativ weit oben in der Beliebtheitsskala liegen.
Deutlich vor regelmäßig Sporttreiben, deutlich vor der regelmäßigen PC-Nutzung ist Kartenspielen, Gesellschaftsspiele unter Freunden in der Familie offensichtlich Freizeitkultur gut.
Das Kartenspielen entspreche genau dem Gesellschaftstrend des Cocooning, so Zellmann weiter.
Es ist sozusagen ein Vorwand, um gemeinsam das Alleinsein zu genießen.
Elektronische Spiele oder das Internet tun der Liebe zum Kartenspiel keinen Abbruch, sagt Piatnik-Geschäftsführer Strehl.
Die Wiener Firma produziert seit 175 Jahren Spielkarten.
Noch vor 100 Jahren, also noch lange vor Fernseher, Radio und Internet, habe man in Österreich wesentlich weniger Karten verkauft als heute.
Wer Karten spielt, der will eben wirklich ein Blatt in der Hand halten.
Ein Computerbildschirm ist dafür kein Ersatz.
Warum aber die guten alten Spielkarten der elektronischen Konkurrenz derart erfolgreich Paroli bieten können, dafür hat Strehl eine einfache Erklärung.
Bei den Paketkarten kann ich überall hin mitnehmen, in den Urlaub, zu Freunden, auf den Berg, ein kleines Paketkarten, um wenig Geld, für viele Stunden Unterhaltung.
Seit 600 Jahren gibt es das Kartenspiel in Europa.
Die genauen Umstände seiner Entstehung liegen im Dunkel der Geschichte begraben.
Dass der Teufel höchstpersönlich den Menschen die Spielkarten geschenkt hat, wie die Legende behauptet, das entlockt Piatnik-Geschäftsführer Strehl nur ein Lachen.
Das überrascht aber nicht wirklich.
Für jemand, der pro Jahr 20 Millionen Kartenspiele in aller Welt verkauft, für den sind sie wohl eher ein Geschenk des Himmels.
Und wir kommen vom Kulturfaktor Karten zum Kulturfaktor Theater.
Im Wiener Burgtheater gibt es heute Abend eine Premiere, die zu den Ursprüngen des europäischen Theaters zurückgeht.
Die Backen des Euripides, eine über 2.500 Jahre alte Tragödie, die über die Jahrhunderte hinweg Gelehrte und Theatermenschen beschäftigt hat.
In diesem rätselhaften Stück sind viele altbekannte Burgtheater-Stars zu sehen, von Elisabeth Orth über Kirstnähne bis Wolfgang Gasser.
Gernot Zimmermann führt sie ein in die geheimnisvolle Welt der Backen.
Dionysos, der gliederlösende Gott des Tanzes und des Theaters, des Weines und der Ekstase, hält in Themen Einzug, erscheucht die Frauen aus den Häusern und macht sie zu rasenden Menaden und Bachantinnen, gefährdet die bestehende Ordnung.
Der aus Rumänien stammende Regisseur Silvio Purcarete lässt sich auf diese archaische Welt der Mysterien und Riten ein.
Ein Brunnen spendet im Burgtheater Wasser, riesige Stierfiguren erscheinen in dieser dunklen, geheimnisvollen Welt.
Es gehe ja, so Purcarete, in diesem überaus poetischen Stück des Euripides um den Gott und die Essenz des Theaters.
Extrem poetisch und mysteriös.
Und er spricht von Tänzern.
Ein orientalischer Gaukler ist er, ein Scharlatan.
Der vorgibt ihn alles, was er will, könne er sich verwandeln.
Er drückt die Haare lang, hat parfümierte Locken.
Ein süßes Lächeln im Gesicht und die Wangen rosig, das Muttersöhnchen.
Den Kopf abhacken werde ich eben.
Ein unerbittlicher Konflikt zwischen Pentheus und Dionysos ist die Folge.
Der österreichische Dichter Raoul Schort hat den Text des Euripides neu übersetzt.
Wenn so die berühmte Frage ist, was für ein Stück wird man auf eine Insel mitnehmen, oder wenn das ganze Theater nur auf ein Stück reduziert werden müsste, was es hoffentlich nicht zu sein hat, dann ist es immer dieses Stück, denn es ist der Gott des Theaters, der als Schauspieler auftritt.
Und es ist ein ganz einfach gebautes Stück mit einem sehr geradlinigen Plot, aber es ist gleichzeitig ein unauflösbares Paradoxon, denn die Frage ist immer, was ist gut, was ist schlecht, was ist der Gott, was ist der Mensch?
Kadmus ist alt geworden.
Das Erbrecht seiner Herrschaft hat er an Agaues Sohn, den Pentheus, übertragen.
Und der bekämpft nun mich und mit mir alles Göttliche.
Silvio Pucarete hat den Dionysos mit einer Frau, mit der für Wien neuen Schauspielerin Sylvie Rohrer, besetzt, weil es schwierig sei, so Pucarete, Dionysos, diesen ambivalenten Gott des Theaters, darzustellen.
Deswegen habe er die Travestie gewählt.
um die Ambiguität dieses Typen, dieses Charakters, dieses Göttes, zu erinnern.
Silvio Porcarete hat sich immer wieder mit der griechischen Tragödie beschäftigt, mit der Phedra und den Danaeen.
Sie waren bei den Wiener Festwochen zu Gast.
Und der ehemalige Festwochenintendant und jetzige Burgtheaterdirektor Klaus Bachler hat ihn wohl auch aufgrund dieser Inszenierungen nach Wien eingeladen.
Heute Abend ist Premiere und jetzt noch in aller Kür zu den wichtigsten Mittagsmeldungen.
Großbritannien, Chile.
Ein Londoner Gericht hat entschieden, dass der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet an Spanien ausgeliefert werden soll.
Menschenrechtskämpfer haben in Chile die Entscheidung der britischen Justiz mit Jubel aufgenommen.
Die Präsidentin der Familienangehörigen von Verschwundenen erklärte, man habe auf das internationale Recht vertrauen müssen.
In Chile sei den Betroffenen Gerechtigkeit versagt geblieben.
Österreich-Bundespräsident Klestil schließt heute seine Konsultationsgespräche nach der Nationalratswahl ab.
Als letzter war Bundeskanzler Klima als Vertreter der stimmstärksten Partei an der Reihe.
Für die Arbeiter der Metallbranche und die Industrieangestellten beginnt heute die Herbstlohnrunde.
Und wir kommen zum Wetter heute Nachmittag.
Es wird zeitweise sonnig sein.
Vor allem im Norden und Osten ziehen auch einige Wolken durch.
Höchstwerte 11 bis 17 Grad.
Ja und das war es aus dem Studio des Mittagschannals.
Rainer Kaiser, Technik, Ilse Oberhofer, Regie und Werner Löw, ihr Moderator.
Sportlich steht die neue Saison im alpinen Skiweltcup vor der Tür. Die ersten Rennen finden am 30./31. Oktober statt. Nach dem vergangenen Rekordjahr will das ÖSV-Team erneut dominieren. Einblendung: Archivaufnahme Skirennen, Interview: Cheftrainer Herren Toni Giger, Interview: Ski-Rennläuferin Alexandra Meissnitzer, Interview: Ski-Rennläufer Rainer Salzgeber, Interview: Ski-Rennläufer Stefan Eberharter.
Mitwirkende:
Prohaska, Gerhard [Gestaltung]
, Giger, Anton [Interviewte/r]
, Meissnitzer, Alexandra [Interviewte/r]
, Salzgeber, Rainer [Interviewte/r]
, Eberharter, Stefan [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Sport
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Vorschau
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Rückblick
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Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bundespräsident Klestil hat seine Konsultationsgespräche nach den Nationalratswahlen mit einem Gespräch mit Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzenden Klima abgeschlossen. Themen waren die Aufgaben in naher Zukunft und die Regierungsbildung. Interview: Bundeskanzler Viktor Klima
Mitwirkende:
Settele, Hanno [Gestaltung]
, Klima, Viktor [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wahlen
;
Parteien / SPÖ
;
Regierung
;
Verhandlung
;
Interview
;
Medizin
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Baden spielen 400 Pokerspieler aus ganz Europa um den Titel des Europameisters. Ein Bericht über den Kulturfaktor Kartenspiel. Einblendung: diverse Filmausschnitte "Cincinnati Kid", Interview: Piatnik Dieter Strehl, Interview: Freizeitforscher Peter Zellmann.
Mitwirkende:
Waiglein, Harald [Gestaltung]
, Strehl, Dieter [Interviewte/r]
, Zellmann, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Reportage
;
Interview
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Sucht
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Soziologie
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Handwerk und Gewerbe
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten