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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.10.22
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Mittagssjournal.
Willkommen zum Mittagssjournal.
Udo Bachmeier begrüßt Sie.
Die wichtigsten Themen umfassen aus Österreich den Abschluss der Klubklausur der Grünen, Bilanz und Analyse.
Weitere Reaktionen aus der Industriellen Vereinigung zu Regierungskonstellationen.
Einen Überblick über die Zinsenlandschaft.
Die Zinsen gehen wieder nach oben.
Ergebnis eines Pressegesprächs mit Vertretern des Kirchenvolksbegehrens Wir sind Kirche.
Aus dem Ausland näheres zum russischen Raketenangriff auf Grossny, sowie ein Gespräch mit einem Politologen zu den bevorstehenden Wahlen in der Schweiz.
Darüber hinaus Kreditkartenkriminalität in Ungarn.
Ein Jahr Viagra.
Die Frage Was ist Österreich?
Das sind weitere Themen dieses Mittagsschonals.
Und jetzt eine erste Nachrichtenübersicht.
Russland.
Nach anfänglichem Dementi hat die russische Armee heute Vormittag doch einen Angriff im Zentrum der tschetschenischen Hauptstadt Grozny zugegeben.
Nach russischer Version wurde eine Spezialoperation zur Zerstörung eines Marktes von Waffenhändlern und eines Munitionslagers durchgeführt.
Zivilisten könnten dabei nicht ums Leben gekommen sein, weil sie keinen Grund hätten, sich abends an diesem Ort aufzuhalten, sagte ein Armeesprecher.
Er machte keine näheren Angaben über die Art des als Spezialoperation bezeichneten Einsatzes.
Es sollen aber weder Artillerie noch Luftwaffe zum Einsatz gekommen sein.
Ganz anders lauten die tschetschenischen Angaben.
Demnach wurde das Zentrum von Grozny mit Raketen angegriffen.
Diese sollen in einem Entbindungsheim neben dem Präsidentenpalast eingeschlagen sein.
Mehr als 100 Menschen kamen ums Leben, mindestens 400 wurden verletzt.
Finnland.
Ganz im Zeichen des wieder aufgeflammten Tschetschenien-Konfliktes steht das EU-Russland-Gipfeltreffen, das heute in Helsinki begonnen hat.
Die EU drängt die russische Regierung, den Konflikt mit Tschetschenien auf dem Dialogweg zu lösen.
Weitere Themen des Gipfeltreffens sind die bevorstehenden Parlamentswahlen in Russland, die dortige wirtschaftliche Lage sowie der Kampf gegen die organisierte Kriminalität.
Schweiz – Frankreich Der als NS-Kollaborateur verurteilte Franzose Maurice Papon ist nach mehrtägiger Flucht in der Schweiz festgenommen worden.
Der 89-Jährige hielt sich in einem Hotel im Berner Oberland auf.
Er hatte sich durch Flucht ins Ausland dem Antritt seiner Haftstrafe entzogen.
Papon wurde im April des Vorjahres in Frankreich wegen Beihilfe zur Deportation von mehr als 1.500 Juden während der deutschen Okkupation zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Vor der Berufungsverhandlung setzte er sich jedoch ab, das Urteil wurde damit für rechtskräftig erklärt.
Österreich.
Die Sparzinsen in Österreich zeigen wieder steigende Tendenz.
Am kommenden Montag hebt die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich die Zinssätze für alle Vermögenssparbücher um ein Achtel bis ein Viertel Prozentpunkte an.
Die Volksbanken AG wird die Zinsen für alle Sparbücher um ein halbes Prozent erhöhen.
Die Bank Austria wird sich am Nachmittag entscheiden.
Andere Geldinstitute warten die Entwicklung vorerst ab.
Für etwa 300.000 Handelsangestellte beginnen heute in Wien neue Lohnverhandlungen.
Die Gewerkschaft zeigt sich zurückhaltend.
In ihrem Forderungspapier heißt es lediglich, die Gehaltssteigerung sollte eine den wirtschaftlichen Möglichkeiten entsprechende Höhe haben.
Im vergangenen Jahr wurden die Anhebung der Mindestlöhne um 2,2 Prozent vereinbart.
Die Grünen haben die neue Abgeordnete Eva Lichtenberger als Kandidatin für das Nationalratspräsidium nominiert.
Obwohl nur viertstärkste Partei beanspruchen die Grünen den Posten des zweiten oder dritten Nationalratspräsidenten für sich.
Österreichs Beamte sind häufiger im Krankenstand als alle anderen Berufsgruppen.
Dies geht aus einer im Auftrag des Arbeitsmarktservice durchgeführten Studie hervor, die in der nächsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins Format erscheint.
Demnach fehlt durchschnittlich täglich einer von acht Beamten krankheitshalber am Arbeitsplatz.
Das ist eine Quote von 12,5 Prozent.
Im Vergleich dazu haben hochqualifizierte Angestellte und Führungskräfte in der Privatwirtschaft mit 4,3 Prozent die geringste Krankenstandsrate.
Das Nationalbewusstsein der Österreicher ist ungebrochen.
Nach einer Fessel-GFK-Umfrage, die wenige Tage vor dem Nationalfeiertag durchgeführt wurde, sind 60 Prozent der Befragten uneingeschränkt stolz, Österreicher zu sein.
83 Prozent glauben an die österreichische Nation.
Die Insolvenz der Firma Keindl ist heute Gegenstand eines Prozesses am Landesgericht Wien.
Die Brüder Kurt und Peter Keindl müssen sich wegen fahrlässiger Krieder verantworten.
Ihnen wird vorgeworfen, trotz fortschreitender Umsatzrückgänge und sinkender Handelsspannern, Kredite zur Fortführung der Geschäfte aufgenommen zu haben.
Die beiden Angeklagten bekennen sich als nicht schuldig im Sinne der Anklage.
Die Insolvenz von Keindl war im Vorjahr die drittgrößte in Österreich.
Taiwan.
Die Insel ist heute von einem weiteren Erdbeben erschüttert worden.
Genau einen Monat nach der Bebenkatastrophe, bei der 2400 Menschen ums Leben kamen, wurden Erdstöße der Stärke 6,4 nach Richter registriert.
Etwa 200 Menschen wurden verletzt.
An mehreren Stellen brach Feuer aus, Gasleitungen und Häuser wurden beschädigt.
Meldungen waren das präsentiert von Josef Wenzl-Chnatyk und zum Wetter jetzt Peter Sterzinger.
In den Alpen und nördlich davon ist es bis morgen Vormittag föhnig, dann meist bewölkt und feuchter, am Sonntag von Westen her wieder aufgelockert.
Spätestens am Montag dürfte der Föhn wiederkommen.
Wesentlich für das Wetter auch der nächsten Tage ist die anhaltende Südwestlage, die neben Feuchte auch Wärme zu uns bringt.
Deshalb bleibt es bis über das Wochenende hinaus fast überall mild und auch im Osten steigen die Temperaturen, wo es bisher durch eine Eigenheit dieser Wetterlage relativ zu kalt war.
Die aktuellen Meldungen, Wien bedeckt 7, Eisenstadt bedeckt 8°C, St.
Pölten 9°C, Linz 11°C, Salzburg 12°C, in Innsbruck der bisher höchste Wert heute, Heiter 19°C, Bregenz 12°C, Graz 8°C und Klagenfurt 9°C.
In den nächsten Stunden wird der Wind stärker, aber nicht so stark wie gestern.
Der Föhn ist wieder da und bewirkt Sonnenschein vor allem in Vorarlberg, Nordtirol, dem Großteil Salzburgs und Oberösterreichs sowie im niederösterreichischen Mostviertel.
Sonst überwiegen die Wolken.
Nachmittagstemperatur 9 bis 14 bei Föhn bis 20 Grad etwa.
Während der frostfreien Nacht beginnt es dann im Westen leicht zu regnen, sonst ist mit viel Nebel oder Hochnebel zu rechnen.
Morgen Samstag kann in der gesamten Osthälfte Österreichs für kurze Zeit noch die Sonne herauskommen, während es in Vorarlberg, Tirol und Salzburg zeitweise regnen wird und hier sind sogar Gewitter denkbar.
Am Nachmittag dann Regen auch weiter im Osten, doch schwächer und an der Alpen-Nordseite stellenweise trocken, wie auch eventuell im Raum Wien.
Mangels Föns morgen mehr ausgeglichene Höchsttemperaturen zwischen 10 und 16 oder 17 Grad im 2000 Meter Höhe um 8.
Spätestens in der Nacht zum Sonntag wird der Regen im Westen und Süden intensiver.
Der Sonntag kurz im von Westen her allmählich sonnig, im Osten in der Früh noch ein bisschen Regen.
Windig und mild übermorgen bei maximal 10 bis 19 Grad.
Und bis zum Nationalfeiertag ist keine Kälte in Sicht.
Im Gegenteil, die Temperaturen dürften weiter steigen.
Danke, Peter Sterzinger.
Ein Blick auf die Uhr.
Zwölf Uhr und acht Minuten war es soeben.
Von der Außenwelt nahezu unbemerkt sind in den vergangenen Tagen die Gehaltsverhandlungen für 132.000 Industrieangestellte über die Bühne gegangen.
Offensichtlich waren alle Verhandlungsparteien an einer raschen Einigung interessiert und da hätten Zurufe von außen nur gestört.
Die Gehaltsverhandlungen für die Angestellten der Metallindustrie waren schon vergangene Woche mit einem Plus von 1,9 Prozent abgeschlossen worden.
Heute wurden die Ergebnisse für die übrigen Industrieangestellten bekannt gegeben.
Hören Sie Hans Vogenhuber.
Die Erhöhung der Istlöhne bewegt sich zwischen 1,4 und 1,8 Prozent.
Bei den Kollektivvertragsgehältern liegen die Erhöhungen zwischen 2 und 2,4 Prozent.
Die neuen Gehälter gelten ab 1.
November.
Der heutige Gehaltsabschluss betrifft die Branchen Metall, Chemie, Glas, Papier, Stein und Keramik sowie Nahrungs- und Genussmittel, die in einer sogenannten Globalrunde verhandelt wurden.
Erstmals war heuer auch die Papierindustrie dabei.
Die heutigen Abschlüsse von 1,4 bis 1,8 Prozent lassen betriebliche Individualregelungen zu.
Für die Angestellten der Papierindustrie wurde über zwei Jahre abgeschlossen.
Sie erhalten ab 1.
November 1999 1,9% mehr und ab 1.
November 2000 2% mehr Istlohn.
Die Lehrlingsentschädigungen werden in allen Branchen um 2,3% erhöht.
Außerdem werden künftig Vordienstzeiten, die im Ausland erworben wurden, auch von inländischen Arbeitgebern angerechnet.
Die Verhandlungen sind im Ganzen gesehen in der Sache hart, aber sonst ruhig verlaufen, hört man aus der Gewerkschaft.
Heute beginnen in der Wirtschaftskammer die Gehaltsverhandlungen der Handelsangestellten.
Und auch die Sparer können sich freuen, die Sparbuchzinsen in Österreich steigen nämlich.
Einige Institute erhöhen ihre Zinsen bereits am kommenden Montag.
Nähere Einzelheiten dazu von Harald Weiglein.
Der Weltspartag wirft seine Schatten voraus.
Für die Banken ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Kunden vom allgemein gestiegenen Zinsniveau profitieren zu lassen.
So hebt etwa die Raiffeisen Landesbank Wien NÖ ab Montag die Zinsen für alle Vermögenssparbücher um ein Achtel bis ein Viertel Prozent.
Weniger erhöht wird bei kurzen Laufzeiten, so gibt es für 12 Monate jetzt 2,75% statt bisher 2,25%.
Für 5 Jahre Laufzeit hingegen zahlt Raiffeisen jetzt 3,75% statt bisher 3,5%.
Noch weiter geht die Volksbanken AG.
Sie erhöht ab Montag die Zinsen bei allen Formen ihres goldenen Kapitalsparbuchs um ein halbes Prozent.
Das wirkt sich stärker bei den kurzen Laufzeiten aus.
Für zwölf Monate Bindung gibt es bei der Volksbank jetzt zwei, drei Viertel Prozent statt bisher zwei, ein Viertel, also mehr als bei Raiffeisen.
Bei fünf Jahren hingegen liegt die Volksbank genau gleich wie Raiffeisen bei 3,75 Prozent.
Einige andere Institute überlegen noch.
Bei der Bank Austria fällt die Entscheidung über eine etwaige Zinserhöhung heute Nachmittag.
Die PSK will vorerst noch ein wenig den Markt beobachten.
Die Erste Bank lässt ihre bisherigen Sparbuchzinsen unverändert.
Sie zahlt allerdings schon bisher etwa für zwölf Monate Bindung genauso viel wie jetzt die Volksbanken und mehr als Raiffeisen, nämlich zwei, drei Viertel Prozent.
Auf das höhere Zinsniveau reagiert die erste mit zwei neuen Kapitalsparbüchern mit 5- und 7-jähriger Laufzeit.
Für das 5-Jährige zahlt die erste 3,5 Prozent Zinsen, also weniger als Raiffeisen und die Volksbanken.
Des Sparers Freud bedeutet allerdings des Schuldners Leid.
Höhere Zinsen bedeuten auch, dass die Kredite teurer werden.
Und zum Teil sind sie das auch schon.
Informationen waren das von Harald Weiglein.
In Wien geht heute die Klubklausur der Grünen zu Ende und das der Öffentlichkeit wohl am meisten interessierende Thema dabei, die Wahl des Wahlgewinners Van der Bellen, nun auch zum Klubchef der Grünen, der in dieser Funktion die bisherige Klubchefin Madeleine Petrovic ablöst.
An Gabi Waldner die Frage, welche sind weitere Weichenstellungen jetzt am Ende dieser Klubklausur?
Ja, viel weitere Weichenstellungen hat es eigentlich nicht gegeben.
Sie haben das schon angesprochen, die wichtigste sicher jetzt die neue Doppelfunktion von Alexander Van der Bellen als Parteichef und Klubchef.
Eine weitere Entscheidung, die heute gefallen ist, ist jene, dass die langjährige Tiroler Landesrätin Eva Lichtenberger
von den Grünen als Gegenkandidatin zu Thomas Prinzhorn für das Amt des zweiten Nationalratspräsidenten aufgestellt wird.
Die Grünen haben ja ausgeschlossen einen Freiheitlichen zum zweiten Nationalratspräsidenten zu wählen.
Der Grund dafür ist der aus grüner Sicht abzulehnende
Anti-Ausländer-Wahlkampf der Freiheitlichen.
Weitere Personalentscheidungen, die eigentlich angekündigt waren für diese Klubklausur, nämlich die Wahl der verschiedenen Bereichssprecher im Parlamentsklub, sind vertagt worden.
Die sollen erst am 4.
November fallen.
Zurück, Gabi Waldner, zur Entscheidung pro Van der Bellen auch als Klubobmann der Grünen im Parlament.
Zu früheren Zeiten sind ja solche personellen, weichen Stellungen nicht ganz ohne Streit und Hader abgelaufen.
Wie glatt, wie harmonisch ist diese Rocherart nun verlaufen?
Nun, für Grüne verhielten sie sich ja relativ glatt.
Man war deutlich um Konsens bemüht im Vorfeld dieser Wahl, dieser Entscheidung, beachtlich dabei die Parteidisziplin, die alle Beteiligten an den Tag gelegt haben.
Jene Grünen, die Petrovic halten wollten, haben sich
nach Diskussionen, die es sicher gegeben hat, an den Mehrheitswunsch gehalten.
Und auch Madeleine Petrovic selbst hat, obwohl sie persönlich tief getroffen wirkte und noch immer wirkt, sich diesem Wunsch gebeugt und es nicht zur Kampfabstimmung kommen lassen.
Letztendlich ist aber diese Wahl von Alexander Van der Bellen sicher eine logische und für etablierte Parteien
entsprechende Entscheidung, nämlich einen erfolgreichen, bei Wahlen erfolgreichen, intern und außerhalb der Partei auch geachteten Parteichef nun auch in die Funktion des parlamentarischen Oppositionsführers zu heben.
Das heißt sozusagen Harmonie als Strategie und die Grünen sind zu einer sogenannten normalen Partei geworden, kann man das so sagen?
Harmonie als Strategie, aber eine Harmonie, die sich die Grünen sicher erarbeitet haben.
Ein Wort noch kurz zu den möglichen Regierungskonstellationen.
Kanzler Klima strebt ja weiterhin eine Koalition mit der ÖVP an.
Er bemühe sich aber auch um eine Zusammenarbeit mit den Grünen.
Das sagte der Bundeskanzler in der gestrigen ZIP2.
Gibt es da bei den Grünen, aus den Reihen der Grünen bereits Reaktionen?
Da gibt es natürlich Reaktionen.
Das war auch ein Thema hier heute bei der Pressekonferenz von Partei- und Klubchef Alexander Van der Bellen.
Und hier das, was er gesagt hat.
Ich halte das derzeit für eine Drohgebärde gegenüber der ÖVP, die, wie Sie ja wissen, zögert und zögert.
Als solche, nämlich als Gebärde verzichtbar, ich denke, angesichts der arithmetischen Verhältnisse im Parlament.
Es wäre angesagt, die Energie in Verhandlungen zu stecken und nicht in Ausstiegsszenarien.
Im Übrigen hat Van der Bellen gesagt, sei es zwar schmeichelhaft, dass die Grünen immer wieder in letzter Zeit in Sachen Regierungsbeteiligung genannt werden, aber mehr als das genannt werden, sagt Van der Bellen, sei das letztlich nicht.
Ja, danke recht herzlich, Gabi Waldner.
für diese Informationen, für diese Analyse.
Auf Wiederhören.
Zurück wieder zu einem Wirtschaftsthema im Mittagsjournal.
Die Industriellenvereinigung hat heute ihren jüngsten Konjunkturbericht veröffentlicht und der sieht nicht schlecht aus.
Gleichzeitig haben die Industriellen auch zu den Fragen der Kammerreform und zu Fragen der europäischen Sicherheitspolitik mit Blick auf Geschäftschancen Stellung bezogen.
Herbert Hutter.
Die Forderungen der Initiative Modernes Österreich, die Beiträge zur Wirtschaftskammer radikal zu kürzen, um den Reformdruck zu erhöhen, hält industriellen Generalsekretär Lorenz Fritz für überzogen.
Wir sehen das nicht für realistisch, wenn man es von innen heraus als Reform macht.
Wir sagen in fünf Jahren nächste Periode, jedes Jahr 5 Prozent, das kann man auch einer Kammer zumuten, weil fünf Jahre sind 25 Prozent nach fünf Jahren und die sagen 45 Prozent nach drei Jahren.
Das ist ein wesentlicher
quantitativer Unterschied und da muss man sich klar werden, geht das oder geht das nicht.
Wir würden der Mehrheit der Mitglieder nicht sagen, dass es geht.
Für nicht förderlich im Sinne einer Reform hält Fritz auch das harsche Auftreten des modernen Österreich in der Öffentlichkeit.
Was die Reformbemühungen der Kammer selbst angeht, so verweist Fritz auf den großen Einfluss der Länderkammern, die Präsident Madadana locker überstimmen können und das auch tun.
Zweites Thema, Sicherheitspolitik.
Österreich soll endlich klar Position beziehen, fordert Fritz.
Es geht um Aufträge, um Zulieferungen an die europäische Rüstungsindustrie, nicht nur um Gegengeschäfte, wenn das Bundesheer was kauft.
Man wird, wenn man nämlich auch den europäischen Prozess ernst nimmt, das europäische Heer, auch Umgestaltung auf Berufsheer, was da jetzt in österreichischer Diskussion auch ist, das heißt ja auch aufrüsten.
Das heißt zwar reduzieren in der Mannschaftsstärke, aber heißt materiell aufrüsten.
Und da sind unglaubliche Investitionen unterwegs.
Da werden österreichische Firmen halt nicht teilnehmen.
Derzeit haben wir nur einen militärischen Arm, NATO-Neu.
Dort kommen wir gar nicht hinein.
Wir kriegen nicht einmal die Spezifikationen.
Wir können nicht anbieten.
Wir können nur anbieten über ausländische Töchter, wenn wir zufälligerweise welche haben, die in einem NATO-Land sitzen.
Österreichs Industrie soll Zugang zur zentralen Beschaffungsagentur der NATO erhalten.
Da müssen wir uns ja noch nicht als NATO-Land im Sinne der militärischen Landesverteidigung, im Sinne unserer eigenen Sicherheitsbedürfnisse deklariert haben.
Wir müssen als Wirtschaftsstandort nur dieselben Chancen haben wie die anderen 14.
Haben wir derzeit nicht.
Spekulationen über die Stimmung für oder gegen eine bestimmte Regierungskoalition gab es heute von der Industrie nicht.
Informationen von Herbert Hutter.
Unter dem Motto Keine Koalition mit dem Rassismus ist am 12.
November, dem Tag der Republik, eine Kundgebung gegen die Ausländerpolitik geplant.
Am Wiener Stephansplatz will die Plattform Demokratische Offensive insgesamt 50.000 Menschen versammeln, um gegen Fremdenhass und gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ zu demonstrieren.
Getragen wird die Kundgebung von Initiativen wie SOS Mitmensch und zahlreiche
Die FPÖ habe einen rassistischen Wahlkampf geführt und dürfe deshalb nicht an einer Regierung beteiligt werden.
So steht es in dem Aufruf der Plattform Demokratische Offensive.
Mehr als 200 Prominente haben bereits unterzeichnet.
Schriftsteller wie Elfriede Jelinek und Peter Turini, der Diplomat Wolfgang Petric und Ex-SPÖ-Finanzminister Ferdinand Latziner gehören dazu.
Mit ein Auslöser für die Kundgebung am 12.
November, laut Ariel Musikant, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, hat die Zahl der Angriffe gegen jüdische Mitbürger spürbar zugenommen.
Seit etwa vier Wochen vor der Wahl und in den letzten zwei Wochen nach der Wahl eine drastische Erhöhung der Drohbriefe, Schmähbriefe, Drohanrufe und Ähnliches.
Etwa das Zehnfache als die Norm.
wenn man von einer Norm sprechen kann.
Und es gab zusätzlich etwa 85, wir nennen es physische Übergriffe gegen Juden, die man als solche erkennt.
Beschimpfungen, Anrempelungen, Bespuckungen und Ähnliches.
Zu den Mitveranstaltern zählt auch Ex-SPÖ-Finanzminister Ferdinand Latziner.
Er ortet eine Verschärfung des innerösterreichischen Klimas und spart auch nicht mit Kritik an der Sozialdemokratie.
Jede Stimme mehr für die Freiheitlichen bedeutet, dass dieser Geist an Boden gewinnt.
Dagegen kann eine Regierung nur bis zu einem gewissen Grad etwas tun, aber was ich mir erwarte, ist von der Partei
der ich angehöre, dass sie auch etwas tut und zwar vielleicht entschlossen als bisher.
Vor sechs Jahren demonstrierten 250.000 Menschen in Wien mit Kerzen in den Händen gegen Ausländerfeindlichkeit.
Der Begriff Lichtermeer blieb als Erinnerung zurück.
Dieses Mal erwarten sich die Veranstalter für ihre politisch stärker akzentuierte Versammlung.
Nach eigenen Angaben etwa 50.000 Teilnehmer.
Nicht eingeladen sind dieses Mal Regierungspolitiker.
Mitveranstalter Max Koch als Sprecher der Initiative SOS Mitmensch.
Wir haben beim letzten Mal beim großen Lichtermeer die Erfahrung gemacht, dass viele Politiker, auch der damalige Verkehrsminister,
Klima mitgegangen ist und große Reden gehalten hat gegen den Rassismus und am nächsten Tag nach der Kundgebung verschwunden waren.
Das wurden die Forderungen der FPÖ, der Heidel, des Ausländervolksbegehrens umgesetzt, fast punktgenau.
Die Kundgebung am 12.
November beginnt vor dem Parlament und führt zum Platz vor dem Stephansdom, jenem Ort, an dem vor gut drei Wochen die FPÖ ihre Wahlkampfschlussveranstaltung abgehalten hat.
Wolfgang Geier hat berichtet.
Der französische Nazi-Kollaborateur Maurice Papon ist in der Schweiz festgenommen worden.
Der 89-Jährige war bereits für die Verhaftung und Deportation von mehr als 1.500 Menschen verurteilt worden.
Vor der Berufungsverhandlungen floh er vergangene Woche aus Paris.
Daniela Nicolai.
Seit mehr als einer Woche war der frühere Nazi-Kollaborateur Maurice Papon bereits auf der Flucht.
Seit gestern wurde er mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Aber erst jetzt gelang es der Schweizer Polizei, den 89-Jährigen in der Gegend von Bern festzunehmen.
Seine Flucht aus Frankreich hatte Papon übrigens seit langem öffentlich angekündigt.
Er ließ sogar ein Rechtfertigungsschreiben in einer Zeitung veröffentlichen.
Papon war im April 1998
in Frankreich wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Während der deutschen Besatzung hatte der gelernte Jurist als Generalsekretär in der Präfektur von Bordeaux zwischen 1942 und 1944 die Verhaftung und Deportation von 1560 Juden angeordnet, unter ihnen auch 223 Kinder.
Nur acht seiner Opfer kehrten aus den Konzentrationslagern zurück.
Nach Kriegsende gelang es Papon, seine Nazi-Vergangenheit zu verschleiern.
Ende der 50er-Jahre wurde er sogar als ehemaliger Widerstandskämpfer anerkannt.
Einer politischen Laufbahn stand so nichts mehr im Weg.
Papon wurde zunächst Pariser Polizeichef.
Am Höhepunkt seiner Karriere berief in 1978 Präsident Giscard d'Estaing als Haushaltsminister in die französische Regierung.
Anfang der 80er Jahre wurde Papon erstmals mit Judendeportationen in Verbindung gebracht.
Strafrechtlich verfolgt wurde er deswegen aber erst unter Präsident Chirac.
Maurice Papon ist also jetzt in der Schweiz festgenommen worden zu werden, dazu Daniela Nicolai.
Mehr als 100 Tote und mehr als 400 Verletzte, das ist die jüngste Opferbilanz einer Explosion, die sich gestern Abend auf einem der größten Märkte in der tschetschenischen Hauptstadt Krosny ereignete.
Die tschetschenische Führung gibt an, die russische Armee habe den Platz bombardiert.
Die russische Führung in Moskau dementiert das.
Nicht leugnen kann Moskau allerdings, dass die Einheiten der Armee wenige Kilometer vor Grozny stehen und dass Politiker und Militärs in den vergangenen Tagen nicht ausschließen wollten, die Stadt zu erobern.
Der Westen und hier vor allem die Europäische Union verfolgen den Konflikt mit wachsender Besorgnis.
Zur Stunde findet in Helsinki ein Treffen zwischen der EU und Russland statt und das steht ganz im Zeichen des Krieges in Tschetschenien.
Georg Dox.
Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin hat vor dem heutigen Treffen mit den Spitzen der Europäischen Union in Helsinki hundertprozentige Informationen über die Situation in Tschetschenien angekündigt und die Lage in der tschetschenischen Hauptstadt Krosny ist in der Tat erklärungsbedürftig.
Tschetschenische Quellen sprechen davon, dass gestern bei einem Raketenangriff auf den Marktplatz der Stadt
Mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sind.
Ein Spital, eine Moschee und der Amtssitz des Präsidenten sollen beschädigt worden sein.
Unter den Opfern sollen sich hauptsächlich Frauen und Kinder befinden.
Die russische Seite hat den Vorfall anders dargestellt.
Einmal wurde mitgeteilt, es habe keine Raketenangriffe auf Krosny gegeben, später wurde gesagt, russische Spezialeinheiten hätten einen Waffenmarkt in Krosny angegriffen, die Opfer seien Terroristen bzw.
ihre Waffenlieferanten.
Ziel des Angriffes, wie immer er sich auch abgespielt hat, könnte aber sein, die noch verbliebene Zivilbevölkerung von Krosny in Angst zu versetzen und so zur Flucht zu bewegen.
Aber ob eine Stürmung der Stadt oder langsames Vorrücken, das Ziel ist ohnehin klar.
Grozny soll über kurz oder lang von russischen Truppen eingenommen werden.
Wladimir Putin hat gestern bei seinem Eintreffen in Helsinki erklärt, der Kampf gegen den Terrorismus sei auch im Interesse der Europäischen Union und der internationale Terrorismus sei auch ein europäisches Problem.
Tschetschenien wird also heute in der finnischen Hauptstadt Helsinki die breite Palette von Themen überdecken, die Putin mit den Vertretern der Europäischen Union, darunter Kommissionspräsident Romano Prodi und der außenpolitische Repräsentant der EU, Javier Solana, wohl auch behandeln muss.
Natürlich steht da die Osterweiterung der Europäischen Union ebenso auf der Themenliste wie Russlands Wirtschaftsprobleme.
Russland wünscht sich eine strategische Partnerschaft mit der Europäischen Union und das bedeutet nicht mehr oder weniger als eine privilegierte Stellung gegenüber den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
Auch die in Helsinki besonders wichtigen Beziehungen zwischen Russland und den nordeuropäischen Staaten, Visa, Zoll und Steuerprobleme sollen zur Sprache kommen.
Der frühere NATO-Generalsekretär Javier Solana wird heute auch das erste Mal in seiner neuen Funktion als außenpolitischer Repräsentant der Europäischen Union an den Verhandlungen teilnehmen.
12 Uhr und 26 Minuten ist es jetzt zum Schwerpunktthema Schweiz in diesem Mittagsjournal.
Drei Wochen nach den Wahlen in Österreich wird auch in der Schweiz ein neues Parlament gewählt.
Morgen und übermorgen entscheiden 4,6 Millionen Wahlberechtigte über die 246 Sitze der Bundesversammlung, die aus dem Nationalrat sowie aus dem Ständerat besteht.
Nach allen Umfragen steht ein Rechtsruck bevor.
Ursache ist die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei mit Christoph Blocher.
Sämtliche Meinungsumfragen sagen der SVP Stimmenzuwachs voraus.
Ob sich deshalb die politischen Verhältnisse und das Regierungsgefüge verändern, wird allerdings bezweifelt.
Jürgen Schenkenbach berichtet.
Wie schon bei den letzten Wahlen und Volksabstimmungen werden nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten von ihren Stimmrechten Gebrauch machen.
Das ist nur eine der Eigenschaften der Schweizer Demokratie.
Eine andere ist das seit 40 Jahren bestehende Regierungsgefüge.
Die vier größten Parteien stellen seither die sieben Bundesräte, wie Minister in der Schweiz genannt werden.
Zusammen stellen die vier Parteien über 80 Prozent der Parlamentsabgeordneten.
Dazu gibt es die sogenannte Zauberformel, eine Art Agreement, das diese Ministerposten den Regierungsparteien zuordnet.
Je zwei den Sozialdemokraten, zwei den Freisinnigen und zwei der Christlichen Volkspartei, einen der rechtskonservativen Schweizer Volkspartei.
Und diese SVP ist nun auf dem Weg von der kleinsten zur möglicherweise zweitgrößten Regierungspartei zu werden.
Umfragen sagen ihr Zuwachs von 15 auf etwa 20 Prozent voraus.
Sie hat vor allem mit Parolen gegen Ausländer, gegen Europa und mit der Betonung nationaler Standpunkte gepunktet.
Vor allem aber durch Christoph Blocher, den milliardenschweren Populisten, der zuletzt Farbe in den ansonsten flauen Wahlkampf brachte.
Blocher hat in einem Dankesbrief das Buch eines Holocaust-Leugners gelobt und uneinsichtig den anderen Parteien eine Schmutzkübelkampagne vorgeworfen.
Das sind Anwürfe vor den Wahlen, weil die drei Parteien Angst haben, weil sie nichts entgegenzusetzen haben für die Freiheit der Schweiz, weil sie nicht zur Schweiz gestanden sind, weil sie die Steuertauern erhöht haben und weil sie den Asylrechtsmissbrauch nicht gelöst haben.
Letzte Umfragen sehen mit 23% die Sozialdemokraten in Front, gefolgt von der SVP, den Freisinnigen mit 20% und der CVP mit 14%.
Sie würde verlieren, vor allem auf Kosten der SVP.
Einer ihrer Hoffnungsträger, Außenminister Josef Deiss, zu den Rechtstendenzen.
Vielleicht kann man das einerseits so interpretieren, dass das ein Trend ist, der auch in anderen europäischen Ländern festzustellen war.
dass vielleicht von diesem Lager gerade auf sehr sensiblen Themen etwas direkter politisiert wird.
Aber die letzten Wochen zeigen, dass das vielleicht dann nicht bis zum Ziel reicht und langsam wird es vielleicht des Guten zu viel sein.
Der Wahlkampf selbst hat keine hohen Wellen geworfen.
Die Parteien konzentrierten sich auf Themen wie Asylpolitik, Steuersenkungen, Europa und die Sanierung der Staatsfinanzen.
Von allem nur ein bisschen.
Frauen- und Umweltthemen blieben in der Versenkung.
Wer wählt nun wen?
Wir haben versucht, die Stimmung auszuloten, und zwar unter Besuchern der St.
Galler Olma, der größten Landwirtschaftsmesse in der Schweiz.
Jedenfalls nicht rechts außen, das ist ganz klar, und auch nicht links außen.
Das ist unbürgerlich.
Bürgerlich jedenfalls, ja.
Blochen?
Nein, nein, nein, gar nicht.
Ich wähle sozial.
In Österreich würde ich den Haider wählen.
Ja, sicher, wir hätten ein wenig rechts halten müssen.
Heisst?
Blochen.
Ja, nicht unbedingt, aber wir sollten schon ein wenig zeigen, den anderen, wo es wieder lang geht.
Wählen Sie Blochen?
Blochen nicht.
Gegen Blochen.
Zum Beispiel Christoph Blocher, ein ehrlicher Mann.
Er sagt, was er denkt.
Er setzt einen Teil seines Vermögens ein für die bürgerliche Politik.
Linksgrün.
An der Regierungszusammensetzung dürfte der erwartete Wahlausgang nichts bewirken, auch wenn Blochers SVP, die in einen liberalen Berner und einen radikalen Zürcher Flügel gespalten ist, einen zweiten Bundesratssitz fordern sollte.
Soviel von Jürgen Schenkenbach und wir bleiben beim Thema und ich begrüße dazu im Studio in Zürich den bekannten Schweizer Politologen Claude Langean vom Institut für praktische Sozialforschung.
Kein wirklich herausragendes Sachthema hat es im Wahlkampf vor den Schweizer Wahlen gegeben.
Der Wahlkampf war eher, wie wir gehört haben, geprägt von einer emotionellen Polarisierung rund um den rechtsnationalen Spitzenkandidaten Blocher.
Wie ist es nun dazu gekommen,
dass dies alles andere offenbar überschattet hat.
Ich denke, man darf nicht übersehen, dass es in der Schweiz in der Vorwahlkampfphase eine ganz heftige thematische Auseinandersetzung gegeben hat, wie ja in ganz Europa auch.
Es war der Kosovo-Krieg und insbesondere die Folgen des Kosovo-Krieges für die Flüchtlinge, für die Asylpolitik, für die Aufnahme von Schutzsuchenden.
in den verschiedenen anderen europäischen Staaten.
Dieses Thema hat am stärksten das politische Klima in der Schweiz wie auch in anderen Ländern geprägt und hat am stärksten auch die politische Debatte, diesen Schutzmechanismus gegen zu viele Ausländer oder auch gegen zu viele
Flüchtlinge eigentlich geprägt gehabt.
In der Folge war dann vor allem das Bemühen der Regierungsparteien, die sich nicht auf diesem Thema profilieren wollten, dieses Klima etwas zu moderieren, dieses Klima wieder auch ein bisschen abzubauen, denn diese starke Emotionalität, die mit diesem Thema auch verbunden war, und auch die Gewinne vor allem für die rechtsnationalen politischen Kräfte, die waren natürlich ein Bedrängnis für die Regierungsposition.
Welche Folgen hat die Auseinandersetzung im Wahlkampf zu diesem Thema?
Nun wird die Partei der Rechtsnationalen davon so weit profitieren können, dass die Schweizer Volkspartei tatsächlich zur stärksten der drei bürgerlichen Parteien werden könnte?
Allgemein wird damit gerechnet, dass sie die Christdemokraten wählermässig überholen wird.
Ob sie auch die freisinnig-demokratische Partei überholen wird, ist noch etwas offen.
Was die Wählerstärken anbelangt, in Prozenten ist es möglich, wenn auch nicht sicher.
Was die Sitzzahlen anbelangt, ist es allerdings ziemlich sicher, dass die freisinnig-demokratische Partei die stärkste der bürgerlichen Parteien bleiben wird.
Wir wählen ja an diesem Wochenende zwei Kammern.
Die Volksvertretung, dort dürfte die SVP deutlich gewinnen.
während dem im Ständerat der Länderkammer damit zu rechnen ist, dass die Zentrumsparteien, die Christdemokraten und die Freisinnigen die doch führende Rolle behalten werden.
So wird es also allerhöchstens ein halber Sieg sein und deshalb auch nur halbe Konsequenzen in Aussicht stellen.
Das heißt, dieser Aufruf, der überall zu sehen und zu lesen war, der Aufruf der Sozialdemokraten und der Christdemokraten, öffnet die Augen, bevor es zu spät ist, an die Adresse der Rechtsnationalen, das ist Ihrer Meinung nach eher eine Dramatisierung der Situation?
Es ist natürlich auch eine Abgrenzung von einer ganz bestimmten Art Politik zu betreiben, einer populistischen Art Politik zu betreiben, sich Themen auch anzunehmen, insbesondere der Asylfrage.
Es ist aber auch eine Abgrenzung in verschiedenen anderen Sachpolitiken damit verbunden.
Und es ist nicht zuletzt auch darin zu sehen, dass man sich eben gegen den Spitzenkandidaten dieser Partei, gegen den Unternehmer Christoph Blocher, auch ganz stark abgrenzen will im bürgerlichen wie auch im linken Lager.
und auch jetzt doch einigermassen klare Signale ausgesendet hat, dass die ganze politische Macht nicht an einen rechtsnationalen Anführer gehen soll.
Seit Jahrzehnten umteilen sich Sozialdemokraten und die drei bürgerlichen Parteien nach einem ungeschriebenen Gesetz, der Zauberformel 2 zu 2 zu 2 zu 1, die sieben zu vergebenden Ministerposten.
Seit Jahrzehnten baut auch die Schweiz auf dieses auch im Ausland oft gepriesene sogenannte Konkordanzmodell.
Erscheint Ihnen dieses Modell gefährdet?
Ganz hoch geliebt ist die Zauberformel oder diese Zusammensetzung der Regierung in der Schweiz auch nicht mehr nach diesen 40 Jahren.
Alternativen dazu haben sich eigentlich keine herausgestellt, keine glaubwürdigen und auch keine in Sachfragen überzeugenden herausgestellt.
Ein Element darf man eben nicht vergessen.
Die Wahlen, die stattfinden an diesem Wochenende, sind das eine.
Die Volksabstimmungen, die Sachentscheidungen, die wir direkt fällen können, eben auch an der Urne, die sind das andere.
Und bei denen gilt, dass die Opposition sich eben fallweise mal links, mal rechts äussert und dass diese Opposition etwas moderiert werden kann, wenn die verschiedenen politischen Kräfte einigermassen in der Regierung vertreten sind.
Würde man beispielsweise die Sozialdemokraten aus der Regierung ausschliessen,
hätte man ganz klar in der Schweiz eine Mitte-Rechts-Regierung, die ganz eindeutig kohärenter politisieren könnte.
Sie sähe sich aber sehr schnell einer sozialdemokratischen Opposition gegenüber, die ganz massiv mit den Möglichkeiten der Erfolgsabstimmungen der direkten Demokratie dieser Regierung auch sehr rasch wieder Schaden zufügen könnte.
So bleibt wahrscheinlich.
Nach diesen Wahlen nicht viel anderes übrig, als man eine Diskussion führen wird, ob die zahlenmässige Zusammensetzung noch die richtige ist.
Aber eine eigentliche Alternative zu dieser Regierungszusammensetzung glaubt niemand, dass wir das am 15.
Dezember bei den nächsten Regierungswahlen tatsächlich eine andere haben werden.
Was würden denn erdrutschartige Gewinne etwa für die Rechtsnationalen bezogen auf die Außenpolitik der Schweiz bewirken?
Konkret etwa was einen möglichen EU-Beitritt betrifft oder ist das eher ein Randthema zur Zeit in der Schweiz?
Die Schweiz ist im Moment dabei, sich auf dem Weg der bilateralen Verträge eine einigermassen akzeptable Form des Arrangements mit der EU erarbeiten zu können und will auch diesen Weg sicherlich jetzt so kurz vor dem Ziel eigentlich auch innenpolitisch noch zu einem Erfolg führen, sodass ich davon ausgehe, dass drei, vier oder fünf Prozent Wählergewinne der Rechtsnationalen auf die Aussenpolitik wenig Konsequenzen hätte.
Claude Langean in Zürich, danke für dieses Gespräch.
Und wir bleiben weiter, allerdings diesmal nur kurz beim Thema, dem Thema Schweiz, das auch Susanne Scholl im Europasjournal heute hat.
Ja, auch wir beschäftigen uns mit diesen Wahlen in der Schweiz, bei denen ja ein massiver Rechtsruck vorausgesagt wird.
Darüber hinaus bringen wir ein Portrait der Lega Nord.
Es hat ja in den letzten Tagen einige Aufregung um diese Gruppierung gegeben.
Wir schauen uns genauer an, was ist das für eine Partei.
Und wir beschäftigen uns heute mit zwei Büchern.
Zum einen mit dem Buch des EU-Aufdeckers van Beuthenen.
Der hat jetzt seine Erfahrungen im Kampf gegen die Korruption innerhalb der EU-Kommission und der EU-Bürokratie in Buchform vorgestellt.
bei der Frankfurter Buchwoche auch und ebenfalls in Frankfurt vorgestellt wurden zwei Bücher, die versuchen, den Kosovo-Krieg zu analysieren, wobei bei dem einen der jetzige UNO-Beauftragte für Bosnien und unser früherer Botschafter in Belgrad, Wolfgang Petric, Herausgeber ist.
Ein interessantes Programm, also heute wieder im Europa-Journal 18.20.01.
Die ungarische Polizei schlägt Alarm.
Budapest ist in den letzten Jahren zum Zentrum der sogenannten Kreditkarten-Mafia geworden.
Zahlreiche durchorganisierte Profibanden haben sich in der ungarischen Hauptstadt darauf spezialisiert, Kreditkarten während eines Zahlungsvorganges zu duplizieren.
Das Problem des Kreditkartenmissbrauchs ist derart angewachsen, dass das Budapester Polizeipräsidium nun eine internationale Konferenz dazu abgehalten und Kriminalbeamte aus 20 europäischen Ländern über die Praktiken der ungarischen Kreditkartenmafia informiert hat.
Aus Budapest, Ernst Gelex.
Wer beim Zahlen in Ungarn die Kreditkarte aus der Hand gibt, ist bereits in Gefahr, Opfer der Kreditkarten-Mafia zu werden.
In nur wenigen Sekunden, oft vor den Augen des ahnungslosen Kunden, ist eine Kreditkarte dupliziert.
Dabei ziehen die Betrüger die Karte ihres Opfers durch ein Lesegerät, das so ähnlich aussieht wie die Kreditkarten-Online-Geräte zur Überprüfung der Karte.
Das Lesegerät kopiert die Daten des Magnetstreifens der Kreditkarte.
Mit Hilfe eines PCs können diese Daten dann auf einen anderen Magnetstreifen übertragen werden.
Die Fälschung der reinen Plastikkarte, auf die der duplizierte Magnetstreifen angebracht wird, ist für die Mafia nur noch ein Kinderspiel.
In den letzten Jahren sind in Budapest zahlreiche Fälscherwerkstätten entstanden, wie der Chef der ungarischen Wirtschaftspolizei Jozef Csaba bestätigt.
Leider muss ich sagen, dass Ungarn zum europäischen Zentrum der Kreditkartenbetrüger geworden ist, weil vor allem in Budapest alle elektronischen Mittel zur Fälschung der Karten leicht und billig zu bekommen sind.
Es ist äußerst schwierig, Betrüger zu fassen, denn eine gefälschte Karte wird nur sehr kurze Zeit benutzt, und zwar meist im Ausland.
Nach zwei oder drei Einkäufen wird die duplizierte Kreditkarte vernichtet.
Das Opfer bemerkt den Schaden sehr spät, erst dann, wenn die nächste Monatsabrechnung kommt.
Das kann vom Zeitpunkt der Fälschung bis zu vier Wochen dauern.
Nach Angaben der ungarischen Polizei betrug das Schadensausmaß allein im Vorjahr rund 250 Millionen Schilling.
Die ungarischen Banken haben sich bereits zusammengeschlossen und ein sogenanntes Kreditkartenmissbrauchsforum gebildet, das eng mit der Polizei zusammenarbeitet und Schutzmaßnahmen überlegt.
Die Forumsvorsitzende Agnes Lazar hat in einem Informationsblatt zusammengefasst, was Kreditkartenbesitzer in Ungarn unbedingt beachten sollten.
Verfolgen Sie genau den Weg Ihrer Karte, also lassen Sie Ihre Karte niemals aus den Augen.
Erlauben Sie nicht, dass jemand mit Ihrer Karte für kurze Zeit verschwindet.
Das ist in Restaurants allerdings schwierig.
Üblicherweise verschwindet der Kellner mit Karte und Rechnung und kommt erst Minuten später mit dem zu unterschreibenden Kreditkartenbeleg zurück.
Daher rät die Polizei, wer in Budapester Restaurants absolut sicher sein will, sollte eher bar bezahlen.
Das heißt aufgepasst, die Kreditkarten-Mafia treibt in Ungarn ihr Unwesen.
Sie hören dazu Ernst Gelecs.
12.41 Uhr.
Einige österreichische Bischöfe wollen den Dialogprozess über Reformmaßnahmen in der katholischen Kirche offensichtlich entgleisen lassen.
Das vermutete der Sprecher des Kirchenvolksbegehrens Hubert Feichtlbauer bei einer Pressekonferenz heute Vormittag in Wien.
Anlass ist der erste Jahrestag der Salzburger Delegiertenversammlung und das Ende der Bischofssynode in Rom.
Viele der Arbeitsgruppen, die die katholischen Bischöfe im letzten Jahr eingesetzt haben, seien Alibi-Aktionen, die zu nichts führen können, so Feichtlbauer.
Die Plattform Wir sind Kirche hat deshalb auch über zukünftige Aktivitäten nachgedacht, wie sie den Reformprozess wieder in Gang bringen kann.
Wolfgang Klein.
Die Forderungen des Kirchenvolksbegehrens, wie die Weihe von Frauen, eine Lockerung der kirchlichen Sexualmoral oder mehr Demokratisierung, etwa bei der Ernennung von Bischöfen, sind Forderungen, die aus allen Ecken und Enden der Weltkirche kommen, sagt Hubert Feichtlbauer, der Sprecher des Kirchenvolksbegehrens.
Das habe sich wieder gezeigt bei einem internationalen Treffen in Rom, von dem Feichtlbauer erst vergangene Woche zurückgekommen ist.
Jetzt, ein Jahr nach der Salzburger Delegiertenversammlung, wo diese Forderungen bekräftigt wurden, zieht Feichtlbauer eine ernüchternde Bilanz.
Es ist sicher enttäuschend zu erleben, wie sehr man das Ganze hat zusammenbrechen lassen und dass die Bischöfe nicht den Mut haben zu sagen, wir dürfen nicht, Rom erlaubt uns nicht die Weiterführung des Dialogs.
Die Arbeitsgruppen, die die Bischöfe eingerichtet haben, seien Alibi-Aktionen, die letztlich zu nichts führen können.
Einige Bischöfe bemühten sich zwar ehrlich um den Dialog, etwa die Bischöfe Weber, Ibi, Eichern oder Kotgasser.
Aber einige andere sind ganz sicher bemüht, den ganzen Prozess
endgültig zum Entgleisen zu bringen.
Und in einer solchen Situation darf man sich österreichweit nicht Dramatisches versprechen.
Daher hat die Plattform Wir sind Kirche ein Motto gefunden, von dem sie glaubt, dass es vertretbar ist.
Nichts gegen die Bischöfe, so viel wie möglich mit den Bischöfen, aber wenn sie es selber so haben wollen, dann auch ohne Bischöfe, was ohne Bischöfe geht und das ist eine ganze Menge.
Bei der europäischen Bischofssynode in Rom, die heute zu Ende gegangen ist, habe sich jedenfalls bis auf wenige Ausnahmen gezeigt, dass von den Bischöfen nicht viel zu erwarten sei.
In der römischen Synode haben zölibatäre Männer hinter den verschlossenen Türen des Vatikans, in dem es keine Frauen und keine Kinder gibt, die Situation der Kirche besprochen, durchaus in dem redlichen Bemühen, ein realistisches Bild zu gewinnen, aber
ohne erkennbare Bereitschaft, sich den Lebenswirklichkeiten der Christinnen und Christen so zu erschließen, wie es notwendig wäre, dass man sagen kann, ja, die wissen, worum es geht, die wissen, wo uns der Schuld rückt und von denen können wir eine baldige Änderung erhoffen.
Und so fordert die Plattform Wir sind Kirche neuerlich eine geschwisterliche Kirche.
Wo nicht mehr von oben angeschafft und verboten wird, was möglich und unmöglich ist, sondern wo gemeinsam der Weg beschritten wird, der die Kirche zu glaubwürdigen Zeugen der Botschaft Jesu macht.
Dieses Prinzip sollte als eine Art Verfassung aufgenommen werden in die katholische Kirche, ähnlich wie die Verfassungen demokratischer Staaten.
In Zukunft möchte die Plattform jedenfalls enger zusammenarbeiten mit anderen Laienorganisationen, die ähnliche Ziele anstreben, wie etwa die Katholische Aktion oder die Arbeitsgemeinschaft Katholische Verbände, um den eingeschlafenen Dialogprozess doch noch in Gang zu bringen.
Die Plattform Wir sind Kirche mit neuen Plänen, mit neuer Kritik an der katholischen Amtskirche.
Sie hatten einen Beitrag von Wolfgang Klein.
Dass die Österreicher im Durchschnitt die übergewichtigsten Europäer sind, wurde schon letzte Woche bekannt.
Eine weitere Studie macht das Bild jetzt komplett.
Wie ist Österreich?
Fragte das Nielsen-Marktforschungsinstitut 3000 Österreicherinnen und Österreicher und kam zu bezeichnenden Ergebnissen.
Vorweg, die Schnitzelköche haben nach wie vor Hochsaison.
Näheres von Martin Heidinger.
Das Wiener Schnitzel, schön bröselig und mehr oder weniger fett paniert, ist nicht zu schlagen.
12 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher geben es als absolute Lieblingsspeise an, zwei Drittel davon sind Männer, die sich aber mehrheitlich guten Gewissens als gesundheitsbewusst bezeichnen.
Sie fallen unter jene 35 Prozent, die ausgesprochene Fleischesser sind.
Auf den traditionellen Bröselteppich folgen Pizza und Spaghetti, bei den unter 24-Jährigen haben diese Italo-Speisen das Schnitzel sogar überholt.
Gemüse und Fisch sind damit 6% schon weiter abgeschlagen, gleich auf die gehaltvolle Welt der Süßspeisen.
Gesundheitliches Kruppel kennt man hierzulande nach wie vor kaum, sagt Marktforscherin Margit Haberl.
Da tritt der Österreicher hin vor jeden, isst seinen Teil und lässt die Ärzte reden.
Der Österreicher ist in erster Linie ein genussorientierter Esser.
Das heißt, dass das Essen gut schmeckt und auch, dass das Essen der Familie gut schmeckt, ist einfach das wichtigste Argument für alle Altersgruppen und alle Zielgruppen.
Das geht quer durch.
Also in erster Linie muss das Essen dem Österreicher schmecken.
Danach kommen die Aspekte, die Qualität des Essens, wobei aus meiner Sicht sehr interessant ist, dass das Argument natürlich gentechnisch nicht verändert, ganz stark hervortritt und zum Beispiel wichtiger ist, als dass das Essen qualitativ hochwertig ist.
Und erst an dritter Stelle kommen die Gesundheitsargumente, wo der Österreicher sagt, ich möchte gesund essen, ich möchte vitaminreich essen, ich möchte fettarm essen.
56 Prozent bevorzugen Hausmannskost.
Gesunde und leichte Küche findet bei 20 Prozent Anklang, die Tendenz ist aber in allen Altersgruppen steigend.
Bei der ausländischen Küche führen die Italiener leicht abgeschlagen Exoten und Feinschmeckereien.
Fastfood will überhaupt nur ein Prozent konsumieren.
Tatsächlich tun es aber 15 Prozent.
Vom Hamburger über die Wurstsemmel bis zum Würstel.
Alles zusammengenommen essen 85 Prozent der Österreicher zu Hause und nicht in der Gastronomie.
Vieles deutet aber darauf hin, dass der Anteil der Auswärtsesser gemäß internationalen Trends steigen wird.
So isst also Österreichs Werdender zu Martin Heidinger.
Seit einem Jahr gibt es Viagra, die Wunderpille gegen Potenzstörungen.
Mit Ausnahme von China wird sie auf der ganzen Welt verkauft.
Auch in Österreich hat sich die Pille durchgesetzt.
15.000 Pillen werden derzeit verschluckt und es sollen mehr werden, wie Edith Bachkönig berichtet.
Ein großes Potential an impotenten Männern ist für die Erzeugerfirma Pfizer noch offen, die Diabetiker.
Die meisten brauchen ein stimulierendes Mittel, bekommen es aber nicht.
Die Krankenkassen zögern noch, denn es geht um viel Geld, um geschätzte 100 Millionen Schilling pro Jahr.
Derzeit bekommen es Diabetiker nur in Ausnahmefällen, wenn sie eine Operation hatten, die ihnen die Lust auf Sex verleidet.
Ein 72-jähriger Wiener, der diesem Krankheitsbild der Kassen nicht entsprach, hat nun geklagt.
Er will sich das Medikament nicht kaufen, er will es bekommen.
Wie viele andere, vor allem junge Diabetiker, die sich noch Kinder wünschen, aber durch sexuelles Unvermögen nicht bekommen können.
Ob ihnen Viagra zusteht, ist noch strittig.
Für Ärzte wie den Wiener Urologen Christoph Klingler aber ist die Sache klar, diese Menschen sind krank.
Eine der Hauptproblematik ist, dass es zu einer Gefäßsklerose der kleinen Gefäße, also eine Arteriosklerose geben kann,
Die bewirkt einfach, dass es eben zu Gefäßstörungen und natürlich auch dann zu Potenzstörungen kommt.
Daneben gibt es auch noch andere Probleme, wie zum Beispiel nervale Steuerungsprobleme.
Aber diese ganze Gruppe von diesen Störungen, die typischerweise beim langjährigen Diabetiker auftreten, führen eben zur Impotenz oder zur Erektionsschwäche.
Und darum sind sehr häufig und sehr viele Diabetiker von dieser Krankheit betroffen.
Derzeit bekommen die Pille nur Männer mit schwerwiegenden Potenzproblemen, Querschnittgelehmte, MS-Kranke und Prostataoperierte.
Alle anderen zahlen rund 200 Schilling pro Tablette.
Nach Verschreibung durch den Arzt.
Bestellungen per Internet oder Versandhandel können gefährlich werden.
Erstens ist nicht garantiert, dass der Wirkstoff, der zur Erektion verhilft, tatsächlich drinnen ist und zweitens ist nicht garantiert, dass die Pille nicht schadet.
Drei Männer sind heuer in Österreich nach der Einnahme von Viagra verstorben.
Wahrscheinlich aufgrund der körperlichen Anstrengung.
Aber die Herstellerfirma gibt eindeutige Warnhinweise.
Männer, die vor kurzem einen Herzinfarkt hatten oder bestimmte Herz-Kreislauf-Medikamente nehmen, sollten auf das Vergnügen verzichten.
Den meisten aber kann mit Viagra geholfen werden, sagt der Urologe Klingler.
Der Patient ist jetzt nicht mehr dazu verdammt, irgendwelche Injektionen zu geben bzw.
andere Hilfsmittel zu nehmen, sondern er kann ein orales Medikament nehmen.
Das ist für viele Patienten natürlich besonders von Vorteil und wird vielfach auch viel mehr akzeptiert.
Guter Teil ist natürlich auch, dass viele Patienten jetzt in Frage kommen, die oft zum Beispiel für die Injektionstherapie nicht in Frage gekommen sind, weil sie einfach unter Anführungszeichen zu gut waren.
Und wir können heute eine Vielzahl von Patienten behandeln, bei denen wir vorher relativ wenig Medikamente und Mittel in der Hand gehabt haben.
60.000 Männer haben Viagra in Österreich bereits genommen.
Weltweit mehr als 5 Millionen Männer.
Zehn Minuten vor 13 Uhr ein Beitrag der Kulturredaktion.
Die Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien, die vormalige Musikhochschule, erhält mit dem heutigen Tag eine neue Adresse.
Anton von Webern Platz 1 im dritten Bezirk in Wien.
Das ehemalige Areal der Veterinärmedizinischen Universität wurde in zweijähriger Bauzeit für die Musikuniversität neu adaptiert und heute Vormittag eröffnet.
Vor der Eröffnung ist Susanna Bruckner mit Rektor Erwin Ordner und Architekt Reinhard Kalister durch das neue Gebäude gegangen und hat den folgenden Beitrag zur Vergangenheit und Zukunft der Universität für Musik und Darstellende Kunst gestaltet.
Rund zwei Drittel der über ganz Wien verteilten Klassen der Universität für Musik haben ihre neue Heimat nun auf dem über 13.000 Quadratmeter großen neuen Campus gefunden.
Die Platznot war in den vergangenen Jahren ja dramatisch eskaliert.
Die Kompositionsklassen beispielsweise waren in desolaten Wohnungen untergebracht gewesen.
Die Instrumentalabteilung klagte über einen Mangel an Orchesterstudios.
Für die rund 1.000 Veranstaltungen pro Jahr gab es keinen eigenen Konzertsaal.
Von Aufenthaltsräumen für Studenten ganz zu schweigen.
Abgesehen von zahlreichen Hör- und Unterrichtszählen, Tonstudios, Professorenzimmern gibt es am neuen Campus auch drei Konzertsäle.
Rektor Erwin Ortner.
Es gab das ursprüngliche Konzept, wo man sagt, welche Gebäude können renoviert werden, adaptiert werden und welche
welcher Bedarf es ist, an neuen Gebäuden zu errichten.
Und in diesem großen Konzept war auch immer eine Raumaufteilung, also welche Instrumente, welche Studienrichtungen, welche Abteilungen, welche Institute hier sich einmal untergebracht werden sollen.
Dieses Konzept wurde natürlich immer wieder ein bisschen modifiziert, auch aufgrund von baulichen Notwendigkeiten.
Bezüglich der vorhandenen Bausubstanz hat es nämlich die größten Überraschungen gegeben.
Denn der scheinbar robuste und intakte Bau erwies sich nach Öffnung der Wände als Konglomerat alter Leitungen und alter Installationen.
Hinter vierfachen Verschallungen befanden sich Schächte und Hohlräume, die zuerst einmal aufgespürt, später schalldicht geschlossen werden mussten.
Mit ein Grund, warum der auf 80 Millionen Schilling veranschlagte Umbau schließlich auf 191 Millionen angewachsen ist.
Architekt Reinhard Gallister.
Es war unfassbar, auch für Bauprofis.
Ich habe das immer so genannt, ich habe geglaubt, das ist ein Massivbau.
In Wirklichkeit war es schon fast ein Skelettbau, so ausgehöhlt war das Ganze.
Was natürlich für ein
Gebäudefunktion, die akustisch äußerst anspruchsvoll ist, das schwierigste überhaupt zu bewältigen ist.
Auf der anderen Seite hat sich das Gebäude selbst in seiner historischen Struktur als ungemein strenge, disziplinierte, klare Anlage erwiesen.
Wenn man all das, was hineingebaut worden war über 170 Jahre, bereinigt hat, hat man im Grunde eine
Für die Reinhard Galista eine fast puristische Formensprache entwickelt hat, die mit klaren Formen, wenig Farben und wenig Materialien auskommt.
Die Raumkonglomerate wurden geöffnet, schmale verwinkelte Gänge durften wieder zu breiten Foyers werden,
Gewölbe wurden ebenso freigelegt wie die massiven Steinsäulen in Gängen und Foyers.
Die neu hinzugefügten Elemente aus Glas, Holz und Edelstahl heben sich durch ihre präzise Geometrie ganz bewusst von der alten Substanz ab.
Die Adaptierung des Hauptgebäudes sowie der beiden Seitenflügel ist somit abgeschlossen.
In den zahlreichen Nebengebäuden dahinter gibt es aber noch genügend Betätigungsmöglichkeiten, meint Rektor Erwin Ortner.
Denn die heutige Eröffnung sei der erste Schritt in Richtung Zentralisierung der Universität für Musik und darstellende Kunst.
Auch wenn in weiterer Zukunft Lehrstätten wie Reinhardt-Seminar, Schönbrunner Schlosstheater oder Filmakademie in der Metternichgasse erhalten bleiben sollen.
Zu viel von Susanna Bruckner und jetzt noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Die Sparzinsen in Österreich zeigen wieder steigende Tendenz.
Am kommenden Montag hebt die Raiffeisen-Landesbank Niederösterreich die Zinssätze für alle Vermögenssparbücher um ein Achtel bis ein Viertel Prozentpunkte an.
Die Volksbanken AG wird die Zinsen für alle Sparbücher um ein halbes Prozent erhöhen.
Die Bank Austria wird sich am Nachmittag entscheiden, andere Geldinstitute warten die Entwicklung ab.
Nach den Gehaltsverhandlungen für die Angestellten der Metallindustrie sind heute die Abschlüsse für die übrigen Industrieangestellten bekannt geworden.
Die Erhöhung der Istlöhne bewegt sich zwischen 1,4 und 1,8 Prozent.
Bei den Kollektivvertragsgehältern beträgt sie zwischen 2 und 2,4 Prozent.
Wirksam werden die Vereinbarungen mit 1.
November.
Das Wetter von Vorarlberg bis zu den niederösterreichischen Voralpen häufig sonnig, föhnig und warm, mit bis zu 20 im Osten und Südosten trübwindig und kalt bei nur 7 Grad.
Und das war das Mittagsjournal vom 22.
Oktober.
Technik Gabinel, Regie Ilse Oberhofer und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
In Wien geht die Klubklausur der Grünen zu Ende. Die Wahl des grünen Klubchefs im Parlament war die zentrale Frage. Zur Auswahl stand einerseits der Obmann der Grünen Alexander van der Bellen oder die bisherige grüne Klubobfrau Madeleine Petrovic. Ein Moderatorengespräch. Interview: Journalistin Gabi Waldner, Interview: Obmann Grüne Alexander van der Bellen.
Mitwirkende:
Bachmair, Udo [Interviewer/in]
, Waldner, Gabi [Interviewte/r]
, Van der Bellen, Alexander [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / Grüne
;
Interview
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Kongress
;
Parlament
;
Opposition
;
Wahlen
;
Regierung
;
Diskussion
;
Verhandlung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Schweiz wird ein neues Parlament gewählt. In den beiden Folgetagen entscheiden 4,6 Millionen Wahlberechtigte über die 246 Sitze der Bundesversammlung. Sie besteht aus dem Nationalrat und dem Ständerat. Nach allen Umfragen steht ein Rechtsruck bevor. Sämtliche Meinungsumfragen sagen der SVP um Christoph Blocher Stimmenzuwachs voraus. Ein Überblick über die Situation. Einblendung: SVP Christoph Blocher, Interview: CVP Außenminister Joseph Deiss, Interview: diverse anonyme Bürger.
Mitwirkende:
Schenkenbach, Jürgen [Gestaltung]
, Blocher, Christoph [Interviewte/r]
, Deiss, Joseph [Interviewte/r]
, Anonym, Bürger [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Regierung
;
Opposition
;
Parlament
;
Direkte Demokratie
;
Rechtsextremismus
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Schweiz
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Schweiz wird ein neues Parlament gewählt. In den beiden Folgetagen entscheiden 4,6 Millionen Wahlberechtigte über die 246 Sitze der Bundesversammlung. Sie besteht aus dem Nationalrat und dem Ständerat. Nach allen Umfragen steht ein Rechtsruck bevor. Sämtliche Meinungsumfragen sagen der SVP um Christoph Blocher Stimmenzuwachs voraus. Ein Moderatorengespräch mit dem Politologen Claude Longchamp. Interview: Politologe Claude Longchamp.
Mitwirkende:
Bachmair, Udo [Interviewer/in]
, Longchamp, Claude [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Regierung
;
Parlament
;
Opposition
;
Interview
;
Asyl
;
Migration
;
Rechtsextremismus
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Schweiz
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die ungarische Polizei schlägt Alarm. Budapest ist zum internationalen Zentrum der Kreditkartenmafia geworden. Mittlerweile hat das Budapester Polizeipräsidium eine internationale Konferenz über die Praktiken veranstaltet. Interview: Polizei Jozsef Csaba, Interview: Forumsvorsitzende Agnes Lacsa.
Mitwirkende:
Gelegs, Ernst [Gestaltung]
, Csaba, Jozsef [Interviewte/r]
, Lacsa, Agnes [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Straftaten
;
Exekutive
;
Konferenz
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Ungarn
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten