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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen.
Ilse Oberhofer führt Sie heute durch die Sendung und das sind einige unserer wichtigsten Themen.
Der Tod der zwei österreichischen UNO-Soldaten am Golan.
Noch immer sind die Hintergründe des Mordes unklar.
Wir recherchieren im Hauptquartier der Blauhelme und versuchen auch Österreichs Botschafter in Syrien zu erreichen.
Die beiden Toten sind ja heute in Damaskus obduziert worden, auch die syrischen Behörden ermitteln.
Weitere Themen.
Frankreich vor dem entscheidenden zweiten Wahlgang.
Die Linksparteien haben ja große Chancen auf den Machtwechsel, geben sich aber betont zurückhaltend.
In Moskau macht Boris Jelzin mit einer Ankündigung ernst.
Er legt sein Einkommen und Vermögen offen.
Die internationalen Friedensbemühungen um Bosnien stecken in einer ernsten Krise.
Veronika Zajar hat sich bei serbischen Flüchtlingen umgehört, die sich wenig Chancen auf eine Rückkehr in ihre alten Heimatgebiete in Bosnien machen.
Das aber ist eine der zentralen Forderungen der internationalen Staatengemeinschaft, an die Führung in Bosnien das zu ermöglichen.
Fidel Castro, der Politiker und Revolutionär.
In der Biografie seiner Tochter Alina schneidet der große Führer Kubas als Vater nicht gerade positiv ab.
Weltnichtrauchertag ist heute wie immer müde belächelt von denen, die ihr Recht aufs Rauchen reklamieren.
Mein Kollege Dieter Bornemann ist der Frage nachgegangen, wie Nichtraucher eigentlich in Österreich wirklich geschützt sind.
Thema Kultur, da gibt es heute ein Gespräch mit dem Regisseur und Schauspieler Paulus Manker, demnächst ja in der Paraderolle von Richard III.
bei den Wiener Festspielen zu sehen.
Und zu Gast heute im Mittagsschanal, das ist Dr. Franz Asatleka, einer der beiden Geschäftsführer der Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft.
Am Mittwoch erst ist der Schönbrunn in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden.
Aus diesem Anlass dieses Gespräch.
Zunächst aber steht natürlich die Nachricht auf dem Programm.
Heute hat sie Elisabeth Manners zusammengestellt und unser Sprecher in diesem Mittagsjournal, das ist Andreas Ilavski.
Polen.
Papst Johannes Paul II.
ist zu einem elftägigen Besuch in seinem Heimatland Polen eingetroffen.
Am Flughafen von Breslau wurde der Papst von den höchsten Würdenträgern der römisch-katholischen Kirche in Polen und von Staatspräsident Kwasniewski begrüßt.
Johannes Paul wies unmittelbar nach seiner Ankunft auf Probleme und Spannungen im heutigen Polen hin.
Er meinte, zwar gebe es seit dem Fall des Kommunismus erhebliche wirtschaftliche Erfolge, das Erlernen der Demokratie sei aber nicht einfach.
Zugleich zeigte sich Karol Wojtyla glücklich, wieder in seiner Heimat zu sein.
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche will bei dieser siebenten Reise in sein Heimatland seit seiner Papstwahl insgesamt zwölf Städte besuchen.
Noch heute wird er mit Kwaszniewski über Differenzen zwischen der Regierung und der Kirche sprechen.
In Polen ist derzeit der Wahlkampf für die Parlamentswahlen im September im Gang.
Als Hauptthema gilt die Abtreibung.
Nahe Osten, Österreich.
Die Leichen der beiden am Golan erschossenen Österreicher sind in der Nacht auf heute nach Damaskus überführt worden.
Sie werden dort derzeit obduziert.
Davon erwartet man sich Aufschlüsse über die Umstände des Todes.
Der Kommandant der österreichischen UNO-Truppen am Golan, Oberstleutnant Egger, rechnet damit, dass in ein bis zwei Tagen nähere Erkenntnisse vorliegen.
Bei den Vereinten Nationen vermutet man eher eine kriminelle als eine politische Tat.
Die beiden Österreicher, ein Steirer und ein Kärntner, waren gestern Vormittag etwa 50 Kilometer südwestlich von Damaskus erschossen aufgefunden worden.
Derzeit sind mehr als 400 österreichische Blauhelme am Golan stationiert.
Der Golan ist einer der Hauptstreitpunkte zwischen Israel und Syrien.
Die Regierung in Damaskus verlangt die vollständige Rückgabe des Gebiets, das Israel 1967 erobert und 1981 annektiert hatte.
Ukraine
Die Präsidenten Russlands und der Ukrainer Jelzin und Kudschmar haben in Kiew einen Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Ländern unterzeichnet.
Sie setzten ihre Unterschrift auch unter ein Abkommen über den Status der Schwarzmeerflotte.
Der Freundschaftsvertrag sieht gegenseitige Garantien für die territoriale Integrität der beiden Nachbarstaaten vor.
Der Konflikt um die ehemals sowjetische Schwarzmeerflotte hatte die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion schwer belastet.
Gemäß dem Abkommen kann der Hafen von Sevastopol künftig von den Flotten beider Staaten genutzt werden.
Russland entrichtet dafür eine Pacht von umgerechnet etwa 1,1 Milliarden Schilling jährlich.
Die Summe wird mit dem Schulden der Ukraine verrechnet.
Präsident Jelzin hat sein Einkommen und seine Vermögenswerte offengelegt.
Er wollte damit anderen russischen Volksvertretern mit gutem Beispiel vorangehen.
Jelzins Einkünfte betrugen demnach im vergangenen Jahr umgerechnet 5,1 Millionen Schilling.
Sie stammen aus seinen Bezügen als Präsident, aber auch aus dem Verkaufserlös seiner Bücher.
Kroatien.
Die amerikanische Außenministerin Albright besucht an diesem Wochenende das ehemalige Jugoslawien.
Heute will sie in Zagreb mit dem kroatischen Präsidenten Tudjman sprechen.
Albright wird die amerikanische Forderung erläutern, dass die serbischen Kriegsflüchtlinge nach Kroatien zurückkehren können.
Weitere Stationen der amerikanischen Außenministerin sind Belgrad, Sarajevo, Brčko und Tuzla.
Deutschland.
Mit hunderten Einsatzkräften bereitet sich die Polizei auf Kundgebungen rechtsextremer und linker Gruppierungen in Lübeck vor.
Man rechnet mit Auseinandersetzungen, sollten die beiden Gruppen zusammentreffen.
Zwei von rechtsextremen Veranstaltern angemeldete Demonstrationen wurden von der Stadtverwaltung unter dem Hinweis auf den Brandanschlag rechtsextremer auf eine katholische Kirche am vergangenen Wochenende verboten.
Algerien.
Wenige Tage vor den Parlamentswahlen am 5.
Juni wird aus Algerien wieder ein Massaker an der Zivilbevölkerung gemeldet.
Elf Bewohner eines Dorfes, 90 Kilometer westlich von Algier, wurden von muslimischen Extremisten ermordet.
Frankreich.
In einem Atomkraftwerk bei Orléans in Frankreich ist gestern ein Feuer ausgebrochen.
Eine Explosion war die Folge.
Das Feuer entstand in einem Transformator im nichtnuklearen Bereich der Anlage.
Der betroffene Block des Kraftwerks kann frühestens in einigen Wochen wieder in Betrieb genommen werden.
Ja, die Nachrichten waren das gelesen hat Andreas Ilavski und jetzt zum Wetter.
Obwohl man zu einem Wetter wie diesem gar nicht mehr viele Worte verlieren sollte, geben wir doch das Wort weiter an Andreas Thiesner.
Kalte, feuchte Luft von Norden her dämpft weiter die Temperaturen in Österreich.
Die Höchstwerte liegen zum Beispiel im Wiener Raum etwa 5 Grad unter dem Durchschnitt für Ende Mai, Anfang Juni.
Auch wolkenziehen einige heran, durchweg Sonne, vor allem im Westen und Süden.
Die aktuellen Meldungen jetzt, Wien stark bewölkt 10°C, Eisenstadt stark bewölkt 11°C, St.
Einiges an Sonne in Österreich, in Wien, Niederösterreich, im Nordburgenland sowie in der Obersteiermark allerdings schon dichte Wolken und die breiten sich jetzt zumindest noch nach Oberösterreich aus.
Und auch einzelne Regenschauer könnte es da geben.
Der Nordwind auf den Bergen und in der Osthälfte Österreichs noch spürbar, lässt allmählich nach, die Temperaturen kaum mehr als 10 bis 17 Grad in Vorarlberg, Tirol und Kärnten um 20.
Heute Nacht etwa 4 bis 12 Grad, am kühlsten dabei in den Alpentälern.
Morgen dann wechselnd bewölkter, meistens Sonne ist wieder von Vorarlberg bis Salzburg sowie in Kärnten zu erwarten, am Nachmittag dann ein paar Regenschauer und die höchsten Temperaturen morgen zwischen 13 und 20 Grad, in 2000 Meter frische 0 Grad.
Und nicht nur das Wochenende etwas zu kühl für die Jahreszeit, auch die nächsten Tagen zeigen sich von der relativ kühlen Seite, teils sonnig, teils aber auch bewölkt und wieder jeweils am Nachmittag einige Regenschauer, eventuell sogar Gewitter.
Die Temperaturen liegen zwischen 15 und 22 Grad und nach dem letzten Trend dürfte es dann aber ab Wochenmitte wieder mit den Temperaturen aufwärts gehen.
Ja, danke Andreas Diesner.
Acht Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Weiter völlig ungeklärt ist der Tod von zwei jungen Österreichern am Golan.
UNO-Soldaten, 40 und 26 Jahre alt.
Sie sind gestern bei einem Patrouillengang auf syrischem Gebiet nahe des Berges Hermon erschossen worden.
Als man die beiden Toten fand, fehlten ihre Gewehre.
Stattdessen fanden sich am Tatort Patronen einer Kalaschnikow.
Die beiden Soldaten waren auf einer Patrouille und weil sie länger weggeblieben waren als das üblich gewesen wäre, machte man sich auf die Suche nach ihnen.
Was hat zum Tod der beiden jungen Österreicher im UNO-Einsatz geführt?
Seit gestern gibt es darüber nicht mehr als Spekulationen, wobei immer wieder davon die Rede ist, dass die Soldaten mit Schmugglern zusammengestoßen sein könnten.
Die Leichen der beiden österreichischen Soldaten sind jedenfalls in der Nacht zur Obduktion nach Damaskus überstellt worden.
Die Umstände der Tat aber sind bis zur Stunde nach wie vor ungeklärt.
Ernst Kernmayr informiert über das Wenige, was man derzeit weiß.
Die Militärpolizei der UNO-Truppe auf den Golanhöhen ist mit ihren Nachforschungen bisher nicht sehr weit gekommen.
Sie konnte nur innerhalb der Truppe ermitteln, ob sich die zwei getöteten Soldaten vorschriftsmäßig verhalten haben.
Das Ergebnis, der 40-jährige Offiziersstellvertreter Wolfgang Grasser und der 26-jährige Zugführer Gerhard Karnitschnik dürften bei ihrem routinemäßigen Kontrollgang auf der vorgegebenen Route geblieben sein.
Auch der Bericht des Stützpunktkommandanten, der die beiden Toten gefunden hat, bestätigt das.
Demnach war Wolfgang Grasser, der erst seit wenigen Tagen am Golan war, in der Früh mit Gerhard Karnitschnig zu seiner Einweisungspatrouille aufgebrochen.
Um 10.45 Uhr kam von den beiden Soldaten das letzte Lebenszeichen über Funk.
Als sie mehr als 20 Minuten überfällig waren, wurde ein Suchtrupp losgeschickt.
Der Kommandant des Trupps fand die beiden hinter einem Steinball mit Einschüssen in der Brust.
Auseinandersetzungen innerhalb der Truppe werden im UN-Hauptquartier am Golan ausgeschlossen, weil am Tatort Kalaschnikow Patronenhülsen gefunden wurden.
Damit enden aber auch schon die Kompetenzen der internationalen Militärpolizei.
Denn Exekutivgewalt gegenüber der Bevölkerung hat die UNO nicht.
Dafür sind die syrischen Behörden zuständig.
Und die haben bisher keine Ergebnisse vorgelegt.
Auch von der Obduktion der beiden Soldaten in Damaskus ist bisher nichts bekannt.
Ja und vor kurzem hat Ernst Kernmayer auch telefonisch am Golan den Kommandanten der österreichischen Soldaten, Oberstleutnant Nikolaus Egger, erreicht.
Wann rechnet man im Hauptquartier der Blauhelme, wann rechnen die Österreicher mit einem Ergebnis der Obduktion?
Das rechne ich noch an diesem Nachmittag bzw.
im Laufe des Tages.
Ob daraus dann weitere Rückschlüsse auf den Hergang zu erwarten sind, kann ich Ihnen nicht sagen.
Was ist denn das bisherige Ergebnis der Untersuchungen der Militärpolizei?
Es wird über ein laufendes oder schwebendes Verfahren aus verständlichen Gründen keine Auskunft erteilt.
Es hat gestern geheißen, dass es auszuschließen ist, dass es irgendwelche Auseinandersetzungen innerhalb der UNO-Truppe gegeben hat.
Kann man bei dieser Aussage bleiben?
Das ist hundertprozentig, das habe ich gestern und auch heute schon mehrfach gesagt, das kann man aufgrund des Vorganges oder Vorfalles hundertprozentig ausschließen.
Aber die Konsequenz daraus ist ja, dass zu einem Ergebnis nur die Bevölkerung führen kann sozusagen und dafür sind ja die Syrer zuständig, weil ja die UNO keine Exekutivgewalt hat unter der Bevölkerung in diesem Gebiet.
Haben Sie den Eindruck, dass die Syrer ihre Untersuchungen mit dem nötigen Nachdruck führen?
Auf jeden Fall, auf jeden Fall die syrischen Behörden aller Art, und es gibt ja hier einige, wirken also sehr, sehr vertrauenswürdig und sind sehr bemüht, schnellstmöglich zur Aufklärung dieses Vorfalles beizutragen.
Jedenfalls werden wir laufend informiert über ihre Tätigkeiten, bzw.
auch hundertprozentig versichert und glaubwürdig versichert, dass sie alles unternehmen,
wie zum Beispiel eine kriminaltechnische Untersuchung jetzt der aufgefundenen Patronenhüfen.
Also sie tun wirklich glaubwürdig alles, um möglichst rasch aufzuklären.
Es schweben noch immer die beiden Theorien herum.
Einmal, dass es Auseinandersetzungen mit Schmugglern gegeben haben könnte oder einen Streit mit Schafhirten, wie er immer wieder in diesem Gebiet vorkommt.
Kann man dazu irgendwas Neues sagen?
Wie Sie richtig sagen, sind das zwei von vielen Theorien.
Ein Streit mit Schafshirten wäre eher noch unwahrscheinlich, aber wie gesagt, es sind zwei Theorien und es wird in allen Richtungen ermittelt.
Welche Theorien gibt es denn da noch?
Es gibt sehr viele, Sie werden mich bitte verstehen, wenn ich nicht in das laufende Verfahren mich im Detail darüber auslassen.
Ja, das sagt der Oberkommandierende des österreichischen Kontingents am Golan, Oberstleutnant Nikolaus Egger.
Wir haben auch versucht, unseren Botschafter in Damaskus zu erreichen, das ist Dr. Hans Knittel.
Er steht uns dann am Abend so circa um 18 Uhr zur Verfügung.
Vermutlich weiß man dann schon mehr über das Ergebnis der Obduktion der Leichen der beiden Österreicher.
Wir werden weiter darüber berichten.
Ja, eine politisch hochbrisante Entscheidung steht morgen in Frankreich an.
Parlamentswahl, zweiter Durchgang und fast sieht es so aus, als stünde der Machtwechsel ins Haus.
Jedenfalls nach dem ersten Wahlgang vor einer Woche liegen die Linksparteien klar in Führung.
Und wenn es nicht nur eine taktische Abfuhr war, die Frankreichs Wähler ihrer bürgerlichen Regierung und nicht zuletzt dem Staatspräsidenten persönlich verabreicht haben, dann könnte morgen Sozialistenchef Schoßberg als Wahlsieger feststehen.
Wobei sich die Sozialisten in den letzten Wahlveranstaltungen ja betont zurückhaltend gegeben haben.
Zünglein an der Waage in diesem Machtpoker sind möglicherweise die Rechtsradikalen, deren Stimmen den entscheidenden Ausschlag geben könnten.
Stimmen, um die aber offen niemand buhlen will.
Frankreich vor der Entscheidung, Joanna Ratziner aus Paris.
Heute Nacht ist der französische Wahlkampf zu Ende gegangen.
und dem französischen Wähler präsentiert sich nach einer turbulenten politischen Woche am Vorabend des entscheidenden zweiten Durchgangs der Parlamentswahlen eine veränderte politische Landschaft.
Auf der Rechten hat nach dem spektakulären Rücktritt des umstrittenen Premierministers und Chirac-Gefolgsmannes Alain Juppé der euroskeptische und Chirac-kritische Vertreter des linken goldistischen Flügels Philippe Surgain die Leitung des Wahlkampfs der Konservativen übernommen.
Auf der Linken wurden die letzten Tage namentlich für die Stärkung staatspolitischer Glaubwürdigkeit und neuer ideologischer Offenheit genützt.
Denn Philippe Seguin sparte nicht in den vergangenen Tagen mit vorauseilender Kritik an einer eventuellen Wiederkehr einer sozialistisch-kommunistischen Herrschaft in Frankreich.
Wir müssen alles tun, damit die Franzosen am kommenden Montag nicht mit einem Katzenjammer erwachen, wenn sie sich mit Entsetzen bewusst werden, dass sie sich allein wegen ein bisschen schlechter Laune fünf Jahre Sozialismus eingehandelt haben.
Damit nicht genug warnte Souguin auch vor der unabwendbaren Zwangsehe zwischen dem gholüstischen Präsidenten Chirac und einem sozialistischen Regierungschef Jospin im Fall einer Niederlage der Rechten.
Diese Kohabitation können nur ein tägliches Match Chirac-Jospin bedeuten.
C'est un match, Chirac, Jospin, assuré, tous les jours.
Sozialistenchef Lionel Jospin hat die Herausforderung angenommen und wiederholt seine Bereitschaft zu einer konstruktiven Kohabitation mit dem Präsidenten demonstriert, der noch fünf Jahre lang im Pariser Élysée-Palast residieren wird.
Und von einer Rückkehr zum Sozialismus mit Terence werde unter seiner Führung ebenfalls nicht die Rede sein.
Sein Angebot an die Franzosen sei es, Frankreich zu verändern und das demokratische System zu verbessern.
Wir beenden unseren Wahlkampf im Unterschied zu den Konservativen mit dem gleichen Programm, mit dem wir schon vergangene Woche vor die Wähler getreten sind.
Es ist, ganz kurz, ein Pakt für die Veränderung, um unsere Wirtschaft anzukurbeln, die Demokratie zu erneuern und den Alltagssorgen der Franzosen gebührend Rechnung zu tragen.
Heute sind die Kommentatoren am Wort und allein schon aus den Überschriften der großen französischen Tageszeitungen lässt sich ablesen, was die morgige Stichwahl bestimmen wird.
Serrer, es wird eng werden, mahnt die sozialistische Libération.
Und der konservative Figaro weiß auch warum.
Die Schiedsrichter werden morgen die nationale Front und die Nichtwähler sein, lautet die Überschrift der heutigen Ausgabe.
Und im begleitenden Leitartikel wird dem französischen Bürger ein letztes Mal klargemacht, dass diesmal jede Stimme zählt.
Noch nie, Zitat, seit 1958, war der zweite Durchgang von Parlamentswahlen so dramatisch.
In 100 Wahlkreisen wird es nur um ein paar Stimmen gehen, sodass sich jeder Wähler diesmal sagen kann, dass er mit seinem Wahlzettel das Schicksal des Landes in Händen hält.
Ob auch jene Millionen Franzosen die Bedeutung dieser Worte erkennen, die aus allgemeiner Politikverdrossenheit schon am vergangenen Sonntag nicht zu den Wahlurnen gegangen sind, muss dahingestellt bleiben.
Sicher ist nur eines, wenn es keinem der beiden großen Lager gelingen wird, diese Bürger morgen zu mobilisieren, dann hat Frankreichs Nichtwählerpartei die morgigen Parlamentswahlen gewonnen.
Und das wäre ein Alarmsignal für Frankreichs repräsentative Demokratie.
große Spannung, also vor dem Wahlgang morgen in Frankreich.
Über das Ergebnis werden wir Sie übrigens am Abend informieren, sehr ausführlich um 22 Uhr in einem Sondernachtjournal.
Was immer die Russen von ihrem Präsidenten halten oder nicht halten, eines kommt in Meinungsumfragen immer deutlich zum Ausdruck.
Boris Jelzin zählt zu den wenigen Spitzenpolitikern Russlands, denen die Menschen nicht unterstellen, korrupt zu sein und nur an die eigenen Pfründe und Bereicherungen zu denken.
Als Jelzin im Frühjahr nach langer Krankheit wieder politisch aktiv wurde, da krempelte er nicht nur die Regierung um, sondern kündigte gleichzeitig auch an, es sollten die Einkommen und Gehälter der Spitzenpolitiker offengelegt werden, wobei er mit gutem Beispiel vorangehen werde.
Und nun kann man es auch tatsächlich amtlich und schwarz auf weiß nachlesen.
Susanne Scholl mit Einzelheiten aus Moskau.
Russlands Präsident ist ein Rubelmilliardär, aber das klingt mehr, als es eigentlich ist.
Im Zug seines Versuchs, die Korruption in den höchsten Staatsämtern zu bekämpfen und das Misstrauen der Menschen hier im Land gegen alle, die im Kreml arbeiten, zu verringern, hat Boris Yeltsin vor zwei Wochen dekretiert, dass alle hohen Staatsbeamten ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse offenlegen müssten.
Und er hat versprochen, dass er selbst einen Anfang machen würde.
Heute nun, während der Präsident selbst in Kiew einen Freundschaftsvertrag mit der Ukraine unterzeichnet,
hat sein Apparat dieses Versprechen eingelöst und minutiös aufgezählt, was Yeltsin besitzt und was er pro Jahr verdient.
Als Jahreseinkommen des Präsidenten wird eine Summe von ungerechnet etwas mehr als 700.000 Schilling genannt.
Dieser Betrag setzte sich auf seinem Gehalt als Präsident und auf seinen Einkünften aus dem Verkauf seiner Bücher zusammen.
Darüber hinaus besitzt der Präsident in der Nähe von Moskau ein dezent Datscher genanntes Landhaus auf einem Grund von rund 4 Hektar.
Einen BMW, der laut Jelzins Mitarbeiter um rund 150.000 Schilling wert ist, hat der Präsident ebenfalls.
In Moskau schließlich lebt er in einer mehr als 300 Quadratmeter großen Mietwohnung, die er allerdings mit der Familie seiner jüngeren Tochter teilt.
Aktien oder Anteile an irgendwelchen Unternehmen besitzt der Präsident nicht.
Das wird in dem Bericht eines Apparats ausdrücklich betont.
Insgesamt beläuft sich Jelzins Vermögen nach Angaben seiner Mitarbeiter auf ungerechnet etwas weniger als drei Millionen Schilling.
In Rubel allerdings sind das mehr als eine Milliarde.
Aber trotz der astronomisch klingenden Summe wissen gelernte Bewohner des neuen Russlands, dass der Präsident damit weit unter jenem Vermögen liegt, das in den vergangenen Jahren von sogenannten neuen Russen, also Geschäftsleuten aller Art, angehäuft wurde.
Sicher wird sich so mancher Pensionist, der mit 300 oder 400.000 Rubel Rente im Monat auskommen muss, fragen, was der Präsident mit so viel Geld macht.
Aber noch viel nachdrücklicher wird man sich hier jetzt die Frage stellen,
wie viel andere hohe Staatsdiener, wie zum Beispiel der aus dem reichen Gaskonzern Gazprom kommende Ministerpräsident Schörner-Mürdim besitzen.
Auf die Offenlegung dieser Einkommen wartet Russland sicherlich mit mehr Spannung als auf die Vermögenserklärung des Präsidenten.
Denn obwohl er viele Kritiker hat, ist Yeltsin bisher wohl als einziger unter den neun russischen Politikern nie im Verdacht gestanden, korrupt zu sein oder sich aufgrund seines Amtes besonders bereichert zu haben.
Die heutige Einkommenserklärung hat das Gefühl, dass der Präsident im Großen und Ganzen eine saubere Weste hat, vermutlich gestärkt.
Wenn die übrigen Spitzenpolitiker nun dem Beispiel Jelzin folgen, muss man allerdings auf einige Überraschungen und auch auf viel Polemik gefasst sein.
In Ex-Jugoslawien stecken die internationalen Friedensbemühungen in einer tiefen Krise.
Deutlich geworden ist das bei der jüngsten NATO-Sitzung in Portugal.
Unsere Geduld ist zu Ende, donnerte dort etwa der deutsche Außenminister Kinkel.
Es gehe nicht an, dass Milliardenbeiträge zum Wiederaufbau Bosniens eingesetzt würden und sich auf der anderen Seite die politische Führung in kleinlichen Streitereien verrenne.
Eine zügige Umsetzung des Dayton-Friedensabkommens forderte auch Österreichs Außenminister Schüssel.
Und das bedeute nicht zuletzt, sagte er, dass unter anderem Bedingungen geschaffen werden müssten, die es den Flüchtlingen ermöglichen, in ihren jeweiligen Herkunftsort zurückkehren zu dürfen.
Mitte September sollen ja Kommunalwahlen in Bosnien den Friedensprozess weiterbringen, aber wie es bis jetzt aussieht, sind die Chancen nicht größer geworden, dass die Flüchtlinge, ob Serben oder Kroaten oder Moslems, je nach Wunsch in ihre alte Heimat zurückkehren können.
Veronika Sayer schildert im Folgenden die verfahrene Situation anhand von Menschenschicksalen von Menschen, die in einem Flüchtlingslager für Serben am Rand von Belgrad leben.
Ich bin in Sarajevo geboren.
Das ganze Leben habe ich dort in Vogošča zugebracht.
Nach dem Tentenvertrag mussten wir alles räumen und fliehen.
Mit zwei Söhnen sitzt diese Serbin jetzt im Flüchtlingslager bei Belgrad.
Gerne würde sie nach Sarajevo zurückkehren, aber sie sieht für die Serben keine Chance auf ein normales Leben dort.
Mire stammt aus Bihac, das liegt in der Föderation.
Nur dorthin, in ihr Haus, auf ihr Land, möchte sie zurück und nicht an irgendeinen anderen Ort in der Republik der Srpska.
Mira hat sich für die Wahlen für Bihac registrieren lassen, obwohl es keine Möglichkeit der Rückkehr gibt.
Tragana stammt aus Petrovac, das ebenfalls nach dem Dayton-Vertrag der Föderation zugefallen ist.
Sie meint, es sollten die Flüchtlinge in großen Gruppen zurückgehen, von 100 oder 150 Personen, für Einzelne sei es zu gefährlich.
Ein Bekannter von ihr wurde vor kurzem erschossen, in einem Fluss bei Bihac aufgefunden.
Rund 400 serbische Flüchtlinge, darunter viele kleine Kinder und alleinstehende alte Frauen, sind in einem Barackenlager am Stadtrand von Belgrad untergebracht.
Alle reden von einer Rückkehr in ihre Heimatorte in Bosnien.
Diese liegen in der Moslemisch-Kroatischen Föderation.
Wieder jede Hoffnung halten die meisten an ihren Heimatorten fest.
Sie werden unter Druck gesetzt, sich bei den Kommunalwahlen in der Republika Srpska registrieren zu lassen.
Denn die serbischen Behörden haben großes Interesse, die Flüchtlingsstimmen für Brčko, Bjelina oder Srebrenica zu erhalten, Städte mit ehemals mehrheitlich muslimischer Bevölkerung.
Die Politik von Belgrad und Pale hat eine klare Perspektive für die Zukunft.
Die Republika Srebska soll Teil Jugoslawiens werden.
So sieht Nikola Radas, Chefredakteur der Flüchtlingszeitung Odgovor, die Lage vor den bosnischen Kommunalwahlen.
einem einheitlichen, multiethnischen Bosnien-Herzegowiner, für das sich seine Zeitung einsetzt, gibt er wenig Chancen.
Die Vorbereitungen für die Gemeindewahlen laufen schlecht, meint Radas.
Bis jetzt haben sich nicht einmal 10% registrieren lassen.
Die Flüchtlinge haben Angst.
Wenn sie sich für ihre Orte in der Föderation deklarieren, könnten sie in die Republika Srpska deportiert werden, so fürchten sie.
Wie es jetzt aussieht, werden auch bei diesen Wahlen wieder die Nationalisten siegen.
Die Leute, die den Krieg betrieben haben, die gegen Dayton sind und die Bosnien endgültig teilen wollen.
Abseits der großen Politik, jedes Flüchtlingsschicksal enthält die ganze Tragik dieses Krieges.
Zum Beispiel Velibor Krstic, ein junger Serbe aus Bugojno, wollte nicht kämpfen und ist deswegen nach Serbien geflohen.
Seine Frau, eine bosnische Kroatin, lebt als Flüchtling in Wien.
Dem kleinen Sohn hat Velibor seit Kriegsausbruch nichts gesehen.
Sein Traum wäre es, nach Österreich auswandern zu können.
Denn ein gemeinsames Leben dieser drei scheint in keinem Teil des ehemaligen Jugoslawien möglich.
Veronika Seyer war das mit einer Reportage aus einem Flüchtlingslager in der Nähe von Belgrad.
Serben leben dort.
Vielleicht greifen Sie in dieser Minute gerade zu einer neuen Zigarette.
Genussvoll, hektisch, vielleicht ganz automatisch, einfach weil man es so gewöhnt ist.
Wir wollen Sie nicht stören dabei.
Was aber als nächstes am Programm steht, das ist ein Beitrag zum Welt-Nichtraucher-Tag.
Sie, die sie rauchen, fühlen sich vermutlich kaum angesprochen, schlimmstenfalls belästigt.
Ja, und Nichtraucher sehen einen solchen Tag vielleicht auch nur als freundliche Utopie.
Dabei sollte es ja sogar schon Gesetze geben, die Nichtraucher von Rauchern trennen, die die einen von den anderen schützen.
Wie sieht es in Österreich wirklich mit diesem Nichtraucherschutz aus?
Dieter Bornemann hat den heutigen Tag zum Anlass für eine Recherche diesbezüglich genommen.
Da gibt es seit zwei Jahren ein Tabakgesetz, das den Schutz von Nichtrauchern hochhält.
In öffentlichen Gebäuden, in Schulen, in Sitzungszimmern oder auf Bahnhöfen ist Rauchen verboten.
Nur, man merkt es nicht.
Es gibt keinerlei Strafbestimmungen und damit ist das Gesetz zahnlos.
Nichtraucher stoßen oft auf Unverständnis, wenn sie darum bitten, dass in ihrer Gegenwart nicht geraucht wird.
Und schnell gilt man als genussfeindlich, militant und intolerant.
Der Vorstand des Institutes für Sozialmedizin, Professor Michael Kunze, auf die Frage nach dem Nichtraucherschutz in Österreich.
Nun, der ist sicherlich verbesserungsfähig und das ist auch deswegen notwendig, weil wir ganz neue Erkenntnisse haben.
Auf der einen Seite wird immer deutlicher, dass die Menschen durch das Passivrauchen geschädigt werden können.
Das hat politische Konsequenzen, wenn man so auch will, juristische Konsequenzen.
Und auf der anderen Seite wissen wir, dass viele Raucher nicht aufhören können, weil sie vom Nikotin abhängig sind.
Der Sozialmediziner Kunze hat auch Vorschläge, was man ändern soll.
Zunächst wäre es sicherlich angesichts der neuen rechtlichen Situation, dass Menschen Schaden nehmen können.
Durch Passivrauchen werden wahrscheinlich auch Sanktionen zu erwägen.
Aber aus medizinischer Sicht ist es mir ganz wichtig, dass wir
das Thema Nikotin und Rauchen endlich in unsere Drogenpolitik übernehmen und die Mittel zur Verfügung stellen, die wir brauchen, um die ganz stark abhängigen Menschen ordentlich zu betreuen.
Von Strafen für Raucher will man im Gesundheitsministerium nichts wissen.
Auf die Frage, ob Nichtraucher in Österreich ausreichend geschützt sind, sagt Gesundheitsministerin Lore Hostasch.
Ich bin überzeugt, dass aus der Sicht von Nichtrauchern oder insbesondere jenen Menschen, die unter dem passiven Rauchen leiden, er nicht ausreichend ist.
Auf der anderen Seite sind die jetzigen Regelungen der Versuche eines Kompromisses von unterschiedlichen Ansichten und ich hoffe, dass es uns gelingt,
doch die Qualität für den Nichtraucherschutz sukzessive zu verbessern.
Eine Verschärfung des Tabakgesetzes mit Strafen für Raucher soll es nicht geben, sagt Hostasch.
Ich habe mit den Bestrafungen so mein Problem.
Wir haben gerade in der Frage zum Beispiel des Suchtmittelgesetzes eine klare politische Zielvorgabe gegeben, helfen statt strafen.
Und ich glaube daher, dass in der Frage der Aufklärung, in der Frage des Bewusstseinsmachens doch letztlich bessere Erfolge erzielt werden können, als wenn man daraus einen Glaubenskrieg macht.
Bis zum Sommer lässt Hostage eine Werbekampagne ausarbeiten, die Jugendliche vom Rauchen abhalten soll.
Denn unter den Jugendlichen ist der Anteil der Raucher besonders hoch.
Ja, und jetzt könnte man sagen, um die Biografie auch eines starken Rauchers geht's im nächsten Beitrag.
Für die einen ist er ja noch immer die Kultfigur im antiimperialistischen Kampf, wenn der große Führer zuletzt auch immer öfter bei internationalen Auftritten den olivfarbenen mit dem dunklen Anzug gewechselt hat.
Und für die anderen bleibt er einfach, was er seit der Revolution war, der politische Gott sei bei uns, mit erhobener Faust und wallendem Bart den Untergang des Kapitals beschwörend.
Fidel Castro, Staatschef Kubas, heute auch schon ein etwas müderer Herr mit 70.
Ursprünglich Rechtsanwalt, dann nach erfolgreichem Guerillakrieg gegen Diktator Batista praktisch seit 1959 Führer Kubas.
Seit 1976 de facto Staatschef, als Politiker Lateinamerikas immer dort unterstützend tätig, wo es galt, Befreiungskriege zu führen.
Ja, das ist Fidel Castro, der Politiker, der Revolutionär, der Staatsmann.
Aber Fidel Castro, den gab es offensichtlich auch als Privatmann, als Ehemann und als Vater.
Und was diese Rolle betrifft, da stellt ihm seine Tochter Alina nicht das freundlichste Zeugnis aus.
Nachzulesen in einer soeben in Spanien erschienenen Biografie.
Josef Manola dazu.
Die Geschichte hat viele Zeugen.
Kubas jüngere Geschichte, seit der Machtübernahme durch die Kommunisten und der Kommandante Fidel Castro, wurde weitgehend von der revolutionären Führung des Landes diktiert.
Persönliche Zeugnisse aus dem Zentrum der Macht auf der Karibikinsel gibt es so gut wie keine.
Zwar haben mehrere Kampfgefährten nach ideologischen Zerwürfnissen mit dem egozentrischen Diktator abgerechnet,
Doch die Person, der Mensch hinter dem umstrittenen Politiker, der das Schicksal seines Landes seit vier Jahrzehnten bestimmt, blieb bisher verborgen.
Alina Fernandes, die uneheliche Tochter Kastros, hat jetzt ihre Erinnerungen an Kindheit und Jugend im Schatten des großen Politikers veröffentlicht.
Alina, die Memoiren von Kastros widerspenstiger Tochter sind ein Psychogramm gescheiterter Beziehungen, in dem das privilegierte Leben an der Seite des Diktators als eine Abfolge von enttäuschten Erwartungen, Einsamkeit und Isolation geschildert wird.
Der geniale Stratege scheiterte in seiner Rolle als Vater, behauptet die 1957 geborene Tochter.
Im Bewusstsein, anders zu sein und völlig abgeschirmt von den Problemen des Alltags im Kreis an der Spitze des Staates zu leben, beginnt Alina über ihre Beziehung zum Vater nachzudenken.
Alina beschreibt ihr absurdes Verhältnis zu Castro, der zum Beispiel für drei Monate aus ihrem Leben verschwand, nur um plötzlich von einem Aufenthalt in der Sowjetunion zurückzukehren, mit einem Teddybären als Geschenk.
Eine verrückte Beziehung, sagt Alina.
In ihren Memoiren, die soeben in spanischer Sprache erschienen sind, beschreibt die 40-Jährige auch das Leben der besseren Töchter und Söhne der Revolution.
Im Havanna der wilden 70er Jahre stand Kokaingenuss auf der Tagesordnung.
Es gab so viel davon, schreibt Alina Fernandes, als hätte es geschneit.
Fidel Castro kommt in den von persönlichen Enttäuschungen geprägten Erinnerungen seiner Tochter schlecht weg.
Er wird als egozentrisch und cholerisch beschrieben, ein Mann, der Widerspruch nicht duldet.
Selbst auf dem Sportplatz, wenn er den kubanischen Volkssport Baseball ausübte, hielten sich die Mitspieler zurück, um dem Kommandante ein Erfolgserlebnis zu vermitteln.
Das Privatleben der Tochter, gescheiterte Beziehungen, eine geschiedene Ehe, der Abstieg in die Prostitution.
Der Wunsch, die Insel zu verlassen, stößt auf frontalen Widerstand beim Vater, der wieder einmal nur an sich denkt und politische Konsequenzen befürchtet.
Alina muss heimlich fliehen.
Während Castros widerspenstige Tochter im Exil auch mithilfe ihrer Memoiren das gestörte Verhältnis zum Vater bewältigen will, bereitet dieser für den Herbst einen Parteitag vor.
Das Programm der kommunistischen Partei Kubas
sieht keinerlei Kompromisse oder gar eine demokratische Öffnung vor.
Auf Kastros Insel bleibt alles beim Alten.
Und jetzt vier Minuten nach halb eins zu unserer Samstag-Mittagsjournal-Serie.
Im Journal zu Gast.
Das ist diesmal einer der beiden Geschäftsführer der Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, Dr. Franz Sadlecker.
Anlass für dieses Gespräch, das ist die Aufnahme von Schloss Schönbrunn in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Am Mittwoch in dieser Woche war das ja.
Schönbrunn ist das erste österreichische Kulturdenkmal, das in diese Liste aufgenommen worden ist.
Es folgt dann die Innenstadt von Salzburg.
Nun, Geschichte ist für Franz Sadlecker trotz zweistelliger Millionengewinne nicht nur Geschäft, auch er empfindet für Schloss Schönbrunn mehr, als man vielleicht nur als Geschäftsmann empfinden würde.
Ja, folgendes Gespräch, das führt Herbert Hutter mit Franz Sadlecker.
Herr Dr. Sattlecker, diese Woche ist Schloss Schönbrunn in die Liste jener Kulturdenkmäler aufgenommen worden von den Vereinten Nationen, die zum Weltkulturerbe zählen.
Am Mittwoch, am Abend, war es ein schönes Fest.
Was hat Ihnen am besten gefallen?
Vorführungen in Barockkostümen, der Hofknicks, Donauwalzer Ballett.
Was hat Sie persönlich am meisten gefreut dran?
Die Reaktion der Besucher.
Es war für uns doch ein Schritt, bei diesem Fest die Wiener Bevölkerung ein bisschen mehr mit Schönbrunn vertraut zu machen.
Wir haben ja fast keine Wiener Besucher und das ist unser Ziel, die in den nächsten Jahren verstärkt anzusprechen.
Also das war eigentlich schon sehr schön.
Wenn Schönbrunn jetzt Weltkulturerbe nach den Bestimmungen der Vereinten Nationen ist, genauer der UNESCO, was bringt das eigentlich dem Schloss Schönbrunn?
Ist das bloß eine Prestigeangelegenheit oder bringt das auch finanziell was?
Beides.
Prestige insofern, dass der Stellenwert von Schönbrunn international sicherlich noch mehr gefestigt wird.
Es wird sicherlich noch attraktiver für das Publikum, als es bisher schon ist.
Der Bekanntheitsgrad, der schon sehr hoch ist, steigt noch ein bisschen.
Das heißt, für Gäste, die nach Wien kommen, wird es noch ein bisschen mehr muss, sich Schönbrunn anzuschauen.
Als Schönbrunn gebaut wurde, als Schönbrunn die Sommerresidenz der Habsburger wurde, da stand ja Schönbrunn im Schatten von Versailles.
Steht Schönbrunn heute touristisch gesehen immer noch im Schatten von Versailles?
Wie schaut da zum Beispiel der Vergleich aus?
Von der kunsthistorischen Bedeutung her kann man es sicherlich vergleichen.
Ich würde sogar sagen, dass wir heutzutage kunsthistorisch wesentlich mehr zu bieten haben als Versailles, aus dem einfachen Grund, dass ja Versailles während der Französischen Revolution
weitgehend zerstört wurde.
Das heißt, die gesamte Inneneinrichtung in Versailles ist ja nachgemacht.
Teilweise von Napoleon.
Richtig.
Die Schönbrunn-Kulturen-Betriebsgesellen-BH wird unter anderem von Ihnen, neben Ihrem Kollegen Kippes, privatwirtschaftlich geführt.
Wenn man sich die letzten Geschäftszahlen anschaut, also einschließlich der Hofburg, einschließlich der Silber- und Tafelkammer, die ja auch von Ihnen betrieben wird,
Kommt ein Jahresumsatz von rund 180 Millionen Schilling heraus, zweistellige Millionengewinne, können Sie damit nach wie vor eigentlich die Restaurierungsarbeiten selber verdienen, selber bezahlen, ohne öffentliche Subventionen?
Ja.
Was sind da jetzt die Schwerpunkte?
Die großen, wichtigen und wahrscheinlich auch spektakulären Projekte sind jetzt abgeschlossen.
Gloriet, Orangerie, Römische Ruine ist im Werden.
Wir haben mit 97 rund 450 Millionen Schilling investiert.
Das heißt, wir sind also über der Hälfte des auf rund 800 Millionen Schilling veranlagten Baubudgets.
Jetzt kommen Projekte, die in der Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht so spektakulär sind.
Das ist also der nicht so bekannte Obeliskbrunnen und vor allem im Schloss selbst.
Die Erdgeschosszone, die ja völlig devastiert ist und auch die Prunkräume im ersten Stock, die jetzt sukzessive hergerichtet werden.
Da gibt es ja immer wieder die Befürchtung, Sie leiden Schaden dadurch, dass sehr viele Touristen im Sommer besonders durchgeschoben werden.
große Hitze, Ausdünstungen und so weiter und so fort.
Sie haben probiert mit einem höheren Eintrittspreis den Touristenstrom in diesen Prunkräumen einzudämmen.
Ist das gelungen?
Nein.
Wir haben die Preise erhöht und haben mehr Leute geerntet.
Wenn aber trotzdem besonders viele Besucher die Prunkräume besuchen, was sagen Ihnen da die Denkmalpfleger?
Ist das bereits besorgniserregend oder nicht?
Das war die ursprüngliche Aussage, dass es besorgniserregend ist.
Wir haben denen nachgewiesen mit sehr aufwendigen Klimauntersuchungen, dass die Zahl der Besucher nicht das Problem ist da drinnen.
Das Problem in den Schauräumen ist das Außenklima.
Und da investieren wir sehr, sehr viel Geld, um in Zukunft die Belüftung der Räume nicht von außen durchzuführen, sondern aus klimatisierten Innenhöfen.
Also die Zahl der Besucher sind nicht wirklich das Problem.
Herr Dr. Sattler, wenn Sie Schloss Schönbrunn restaurieren, da hat das Denkmalamt sehr viel mitzureden, ist für Sie die Arbeit des Denkmalamtes, ist das für Sie irgendwie eine Behinderung?
Könnten Sie sich als Kaufmann da, sagen wir, einen nonchalanteren Umgang mit der Substanz, mit der historischen, mit der kunsthistorischen Substanz dieses Bauwerkes, dieses Kulturdenkmales vorstellen oder passt es Ihnen so, wie es ist?
Einen nonchalanteren Umgang könnte ich mir in der Zwischenzeit eigentlich nicht mehr vorstellen.
Es kostet zwei Personen sehr, sehr viel Geld, diese Kooperation mit dem Denkmalamt, das muss man schon ganz deutlich sagen.
Andererseits muss man sich auch darüber im Klaren sein, warum die Besucher eigentlich nach Schönbrunn kommen.
Und die kommen deswegen, weil sie ein Denkmal sehen, einen Mythos sehen, der eigentlich noch original ist, inklusive der Ausstattung.
Zum Unterschied zum Beispiel von Versailles?
Richtig.
Und wenn die Leute jetzt kommen, was interessiert sie da am meisten?
Sind es dann Geschichteln über die Kaiserin Sissi?
Sind es Geschichteln über die Kaiserin Maria Theresia?
Oder wo ist das Hauptinteresse?
In der Rangordnung ist sicherlich Sissi an erster Stelle, zweiter Stelle Maria Theresia, Franz Josef an dritter Stelle.
Da sind wir auch bei einem Hauptproblem, das wir haben.
Der Großteil der Besucher hat natürlich kein sehr ausgeprägtes geschichtliches Wissen über die Habsburger oder über österreichische Geschichte.
Was die Leute sehen wollen ist, sie wollen rausgehen aus dem Schloss und das Gefühl haben, sie wissen jetzt, wie diese Kaiser gelebt haben.
Und das muss man auch ganz deutlich sagen, das Gefühl kriegen sie bei uns derzeit nicht wirklich.
Und das muss ein Ziel sein, in der Zukunft das zu ändern.
Was könnte man da machen?
Man muss, glaube ich, diese Ausstattung oder die Art der Ausstattung, die ja schon ein bisschen vom Museumsbegriff des 19.
Jahrhunderts beeinflusst ist, ändern.
Man muss die Räume, glaube ich, so präsentieren, dass man wirklich sich vorstellen kann, wie jemand dort gelebt hat.
Und das ist ja zur Zeit in vielen Räumen nicht wirklich machbar.
Denken Sie daran, zum Beispiel Kostüme auszustellen, Kleidung auszustellen, Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Schreibzeug oder Toilettartikel oder sowas?
Völlig richtig.
Wir werden diesen Weg gehen und zwar bereits 1998.
Im April wird die Sissi-Ausstellung eröffnet im Schloss Schönbrunn, Hofburg und in der Hermesvilla vom Historischen Museum der Stadt Wien.
Und die Ausstellung in Schönbrunn wird dann in großen Teilen als permanente Ausstattung bleiben.
Und da wird genau das passieren, dass im persönlichen Accessoires Memorabilia von der Elisabeth eben permanent
ausgestellt sind.
Es werden die Möbel geändert werden, die ja zum Teil jetzt wirklich nur sehr beliebig drinnen stehen.
Es werden also original die richtigen Möbel reinkommen und wir werden das sukzessive verbessern, dass der Besucher wirklich ein Gefühl dafür kriegt, wie damals das Leben am Hof eigentlich abgelaufen ist.
Ein österreichischer Fremdenverkehrsmanager hat einmal gesagt, wenn das Publikum will, dass der Kaiser Franz Josef über den Wolfgangsee fährt, bitte dann stecke ich einen Schauspieler in ein Kostüm und lasst ihn auf einem Boot vorbeirudern.
Würden Sie das auch machen in Schönbrunn?
Würden Sie auch eine Schauspielerin in ein Sissi-Kostüm stecken und durch die Hallen rauschen lassen?
würde man sehr genau anschauen.
Ich glaube, es darf nie in Kitsch ausarten.
Aber jetzt vielleicht wieder zurückkommend auf die Nacht der offenen Tür am Mittwoch.
Da sind natürlich Szenen lebendig gemacht worden und die Leute waren schon einigermaßen begeistert.
Ich glaube, man muss sich das sehr genau anschauen.
Man sollte nicht als konkrete Personen dastehen.
Das ist ein Problem.
Aber Szenen als solche dort zu präsentieren, also wenn das gut gemacht ist,
Gerade in der Barock- und in der Rokoko-Zeit war ja das Aufführen, das Darstehen lebender Bilder sehr modern und hat eigentlich zum Alltag, wenn man so will, zum Alltag der Festivitäten gehört.
Völlig richtig.
Ich glaube, wir sind da in Österreich und auch in Deutschland ein bisschen zu restriktiv.
Es wird eigentlich noch wirklich dieser Museumsbegriff des neunzehnten Jahrhunderts zu sehr strapaziert.
Ich bin der Meinung, man muss eine Gratwanderung gehen zwischen
Attraktivität einerseits und um Kitsch zu vermeiden.
Aber wenn man nach Großbritannien schaut, im Hampton Court Palace oder auch im Tower von London sind solche Szenen täglich vorhanden.
Also nicht gerade Disneyland?
Ich glaube, dass das mit Disneyland nicht wirklich was zu tun hat.
Herr Dr. Sattlager, Sie sind Kaufmann.
Welches Verhältnis haben Sie persönlich zur Geschichte zu den Habsburgern?
Sind die Habsburger für Sie mehr als eine Voraussetzung für Ihren geschäftlichen Erfolg?
Nein, ich glaube, die Habsburger haben dieses Land sehr lange regiert und dieses Land sehr lange mitbestimmt und diese Periode ist Geschichte.
Und es ist zum Teil eine sehr glanzvolle Geschichte, die unsere Gäste aus dem Ausland sehr interessiert.
Und diese Geschichte sollte man so darstellen, wie sie halt war, mit allen positiven und negativen Seiten.
Die Geschichte der Habsburger war nicht immer glanzvoll, wenn man sich an den österreichischen Erbfolgekrieg erinnert, wo Maria Therese ja mit Mühe und Not überhaupt ihren Thron erhalten konnte.
Diese tragischen Aspekte, die Tiefen des Hauses Habsburg wären das auch Dinge, die darzustellen werden, die den Publikum nahezubringen werden.
Darüber könnte man durchaus nachdenken.
Es war ja nicht jeder Habsburger und jede Habsburgerin eine glänzende Persönlichkeit, sondern es hat eine umstrittene Persönlichkeit mit dem Orso Wil auch gegeben.
Zwei Personen.
Das ist sicher ein bisschen ein Problem, dass das Ganze schon sehr geschönt dargestellt wird.
Hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass noch einmal das geschichtliche Wissen des Großteils der Gäste nicht wirklich überragend ist über Österreich.
Was wir planen, ist eher im Erdgeschoss, diese Räume, die restauriert werden müssen, so eine Art Kinderwelt einzurichten, wo das Leben von Kindern dargestellt wird.
Und da kann man dann sehr akzentuiert, also nicht nur das glanzvolle Leben von kleinen Prinzen und Prinzessinnen darstellen, sondern man könnte auch einmal zeigen, wie es Bauernkindern zum Beispiel gegangen ist, um diesen Aspekt herauszuarbeiten.
Wollen Sie hier diesen sozialkritischen Aspekt besonders herausstreichen oder wie stellen Sie sich das vor?
Ich würde nochmal gegenüberstellen.
Ich würde in den Prunkräumen jetzt dort kritisch zu arbeiten ist wahnsinnig schwierig, weil diese 42 Prunkräume einfach Glanz und Glorie präsentieren.
Im Erdgeschoss könnte man durchaus vorstellen, dass man da das Ganze ein bisschen kritischer sieht und ein bisschen
realitätsbezogener vielleicht auch sieht und das durchaus gegenüberstellt.
Herr Dr. Sattlegger, wenn Sie zurückdenken, wie Sie die ersten Male durch Schönbrunn gegangen sind, oder wenn Sie es vielleicht heute noch machen, hat sich da hier und da mal so der Hauch der Geschichte angeweht?
Sind Sie da ein bisschen von Ehrfurcht gepackt worden?
Oder sind Sie da sehr nüchtern als Kaufmann?
Ich glaube, es kommt darauf an, zu welcher Tageszeit man durchgeht und in welcher Stimmung man durchgeht.
Es sind schon wunderschöne Räume dabei, wenn man in der richtigen Stimmung ist, wo der Hauch der Geschichte kurzfristig zuschlagen kann.
Es kommen solche Gefühle auf, wenn man beispielsweise die sogenannte Geheimstiege rauf geht und dann in dieses Rösselzimmer, Marschallzimmer, dieses Zimmer, wo die Maria Theresia mit ihren Marschellen
die nächsten Schlachten diskutiert hat oder die Verlorenen resümiert hat.
Also wenn man das sieht, diesen Weg geht, dann natürlich weht der Hauch der Geschichte.
Aber ich glaube, im Prinzip ist die Sache schon eher nüchtern kaufmäßig zu sehen.
Herr Dr. Sattlegger, abschließend, die Schönbrunn Kultur- und Betriebsges-MBH als Institution, als Firma, die Geschichte und Geschäft erfolgreich verbinden kann.
Wo in Österreich könnte es sowas noch geben?
Salzburg wird's.
Was wird zum Beispiel mit der Grazer Altstadt?
Wie sehen Sie das?
Ist Graz zu abgeschieden?
Oder fallen Ihnen andere Beispiele auch noch ein, wo sowas funktionieren könnte in Österreich?
Jetzt fangen wir durchaus Beispiele an.
Grazer Altstadt ist ein sehr gutes Beispiel.
Ich glaube, die Grazer Altstadt ist ja wunderschön.
Vor allem dieser Aufgang, diese Renaissance-Gestaltung ist ja fantastisch.
Wird zurzeit überhaupt nicht vermarktet, wird zurzeit auch nicht präsentiert.
Es wird über Investitionen diskutiert, die offensichtlich nicht stattfinden.
Ich glaube, man müsste dort einmal investieren und das wäre sicherlich ein Objekt, das erfolgbringend arbeiten kann.
Würden Sie das neben Schönbrunn, der Hofburg, der Silvan-Tafelkammer in Wien auch noch übernehmen?
Daneben sicherlich nicht, vor allem wir bekommen ja 1998 ein weiteres Mosaiksteinchen dazu, die ehemalige Möbelsammlung des Kaiserhauses, das Mobiliendepot, mit der größten Möbelsammlung, glaube ich, der Welt.
Und das wird sicherlich eine mühsame Sache werden, also das entsprechend am Markt zu positionieren, das reicht mir eigentlich momentan.
Herr Dr. Sattliger, ich danke für das Gespräch.
Hier im Journal zu Gast bei Herbert Hutter, das war heute Dr. Franz Sattlecker, einer der beiden Geschäftsführer der Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft.
Und jetzt im Mittagsschornal sozusagen reine Kultur.
Es geht im Folgenden um Paulus Manker, den 38-jährigen Schauspieler, Regisseur und Filmemacher, bei den heurigen Wiener Festwochen wohl einer der meistbeschäftigten Künstler.
Man sieht ihn in Peter Zadeks Produktion, Alice im Wunderland, man sieht ihn als Richard III.
und auch seine Eigenproduktion Alma a Showbiz ans Ende ist wegen des großen Erfolges im Vorjahr heuer wieder aufgenommen worden.
Über Rollenvielfalt, Heldentum und vor allem Richard III.
hat Ines Mitterer mit Paulus Manker gesprochen.
Warum geht man zum Theater?
Man geht nicht zum Theater, um Helden zu spielen oder strahlende Positivgestalten.
Nein, man geht zum Theater, um Küchenschaben und Könige zu spielen.
Und ein Schauspieler, der nicht denkt, dass am Abend oder während der Vorstellung er das Zentrum der Welt ist, der Welt ist, ist kein guter Schauspieler.
Auch in dem Wissen, dass dem nicht so ist.
In den drei Stunden, ob er jetzt einen Karnickel spielt oder einen König spielt, der einen Kontinent regiert oder was auch immer, er muss denken, er ist das Zentrum, um dem sich alles bewegt.
Und wenn er das nicht denkt, wird der Zuschauer sich betrogen fühlen.
Und merken, es wird nicht mit vollem Einsatz gespielt, sondern mit 80 Prozent, 40 Prozent, 20 Prozent.
Das geht nicht.
Ein guter Spieler ist nur der, der mit 100 Prozent Einsatz spielt.
Alles oder nichts.
So sagt es auch Richard III.
Alles oder nichts.
Du kannst alles gewinnen oder alles verlieren.
Dazwischen gibt es nichts.
Jetzt sind wir schon bei Richard III.
Man kennt Richard III.
als einsames, schreckenerregendes Monster.
Wie wird Ihr Richard III.
sein?
Ja, die Schöpfung Shakespeares ist ein Monstrum.
Und wie ich von Joshua Sobol gelernt habe, kann man die Geschichte der Jahrhunderte und der Menschheit am besten durch die Monstren kennenlernen.
Der Trick an dem Stück ist nicht, dass nachgerade vorgeführtet werden, wie eine Moritat, eine Schreckenstat nach der anderen, sondern dass ein Confrancier, ein Stand-up-Comedian,
ein Verwalter seiner eigenen Schrecklichkeiten mit dem Publikum Zwiesprache hält und sagt, jetzt passiert das, jetzt habe ich das vor, jetzt kommt eine Frau, deren Vater und deren Mann habe ich getötet, sie kommt jetzt gleich mit dem Leichnam, ich werde sie jetzt verführen, passen Sie mal auf, ob mir das gelingt.
Und auch da ist da ein Spieler und er spielt mit 100 Prozent Einsatz, in dem Fall Gewinner.
Und diese Zwiesprache ist ein Zentrum des Stückes, ein Zentrum der Konstruktion.
Und angesichts der herannahenden Katastrophe
Zu dem Zeitpunkt weiß er schon, dass er sie nicht gewinnen kann, nimmt er den Kampf dennoch auf und sagt, ich habe mein Leben auf einen Wurf gesetzt und die Würfel sollen es auch jetzt entscheiden.
Ich will nur ein Pferd, ein Pferd.
Mein Königreich für ein Pferd.
Ich möchte kämpfen.
Ich möchte eine Entscheidung.
Und wenn das Schicksal, wenn die Welt, wenn Gott gegen mich ist, na gut, dann habe ich ein Unterlegen.
Aber ich habe den Kampf aufgenommen und ich habe nicht die Waffen gestreckt.
Das ist toll.
Das fand ich immer toll.
Sie spielen Richard III.
in einer Inszenierung von Peter Zadek.
Worum ging es ihm bei der Produktion von diesem Stück?
Die Zwiesprache mit Peter Zadek über Shakespeare, über das Stück, über eine solche Figur ist sehr kostbar, ist sehr asketisch, ist von einem großen Schweigen geprägt.
Er ist der genialste Schweiger, den ich kenne.
Es ist sehr leicht am Theater Dinge zu erkennen, die falsch sind, sie zu benennen, zu korrigieren, schulmeisterlich sozusagen einzufordern.
Das tut er nicht.
Er vertraut darauf, dass ich nach einer, nach zwei, vielleicht nach sieben Wochen darauf kommen werde, selbst wo ein Problem ist und es lösen werde.
Also sein, der Zenit seines Interesses sind die Schauspieler.
sagt Paulus Manker, Regisseur, Filmemacher, Schauspieler.
Ines Mitterer hat für unseren Mittagsschnal mit ihm gesprochen.
Und jetzt am Ende dieser Sendung nochmals das Wichtigste, ganz kurz.
Nahe Osten.
Die Leichen der beiden am Golan erschossenen Österreicher sind in der Nacht nach Damaskus übergeführt worden.
Sie werden dort obduziert.
Davon erwartet man Aufschlüsse über die Umstände des Todes.
Der Kommandant der österreichischen UNO-Truppen am Golan, Oberstleutnant Egger, rechnet damit, dass in ein bis zwei Tagen nähere Erkenntnisse vorliegen.
Bei den Vereinten Nationen vermutet man eher eine kriminelle als eine politische Tat.
Die beiden Österreicher, ein Steirer und ein Kärntner, sind gestern Vormittag in der israelisch-syrischen Bufferzone am Golan in der Nähe eines syrischen Dorfes erschossen aufgefunden worden.
Polen.
Der Papst hat seinen Besuch in Polen begonnen.
Unmittelbar nach seiner Ankunft in Breslau wies Johannes Paul II.
auf Probleme und Spannungen im heutigen Polen hin.
Er meinte, es gebe zwar seit dem Ende des Kommunismus erhebliche wirtschaftliche Erfolge, das Erlernen der Demokratie sei aber nicht einfach.
Der Papst wird insgesamt elf Tage in Polen bleiben.
Es ist die siebente Reise in sein Heimatland.
Die Präsidenten Kutschmer und Yeltsin haben heute in Kiew einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet.
Damit wird ein Schlussstrich unter den jahrelangen Konflikt zwischen den beiden Ländern gezogen.
Der Freundschaftsvertrag sieht gegenseitige Garantien für das Gebiet Russlands und der Ukraine vor.
Außerdem hat man sich über die ehemals sowjetische Schwarzmeerflotte geeinigt.
Der Hafen von Sevastopol kann künftig von den Flotten beider Staaten genutzt werden.
Russland entrichtet dafür eine Pacht von umgerechnet etwa 1,1 Milliarden Schilling jährlich.
Die Summe wird mit den Schulden der Ukraine verrechnet.
Kroatien.
Die amerikanische Außenministerin Albright besucht an diesem Wochenende das ehemalige Jugoslawien.
Albright ist heute in Zagreb mit dem kroatischen Präsidenten Tudjman zusammen getroffen.
Dabei hat sie die kroatische Regierung aufgefordert, serbische Kriegsflüchtlinge zurückkehren zu lassen.
Und jetzt noch zum Wetter.
Vom Müllviertel bis in die bucklige Welt bewölkt, ein paar Regenschauer und windig, sonst nahezu ungetrübter Sonnenschein.
Die Temperaturen 10 bis 17, in Vorarlberg, Tirol und Kärnten um 20 Grad.
Ja, so sieht also dieser letzte Tag im Mai zumindest wettermäßig aus.
Wir wünschen Ihnen trotzdem ein angenehmes Wochenende.
Das war das Mittagsschanal heute am 31.
Mai.
Ilse Oberhofer hat sich durch die Sendung geführt.
Technik, das war Kurt Quater und Sendungsverantwortung, die hatte Wolfgang Wittmann.
Einblendung: Seguin, Jospin. Nach Rücktritt von Premier Alain Juppe als Wahlkampfleiter für die Gaullisten hat Philippe Seguin die Leitung übernommen. Segui gilt als Vertreter des Links-Gaullistischen Lager und Chirac-Kritiker.
Mitwirkende:
Radzyner, Joana [Gestaltung]
, Seguin, Philippe [Interviewte/r]
, Jospin, Lionel [Interviewte/r]
Datum:
1997.05.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Direkte Demokratie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Sozialmediziner Kunze, Gesundheitsministerin Hostasch. Nichtraucher stoßen oft auf Unverständnis wenn sie darum bitten, dass in ihrer Gegenwart nicht geraucht wird, oft gelten sie schnell als intolerant und genußfeindlich. Dabei ist gerade der Nichtraucherschutz in Österreich zahnlos, obwohl Passivrauchen die Gesundheit schädigt.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Kunze, Michael [Interviewte/r]
, Hostasch, Eleonora [Interviewte/r]
Datum:
1997.05.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
;
Sucht
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Paulus Manker, Schauspieler und Regisseur. Manker: "Man geht nicht ins Theater um Helden zu spielen. Man geht ins Theater um Küchenschaben und Könige zu spielen".
Mitwirkende:
Mitterer, Ines [Gestaltung]
, Manker, Paulus [Interviewte/r]
Datum:
1997.05.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten