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KI-generiertes Transkript
Zum ORF-Mittagsschornal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Wie geht es weiter mit dem Reizthema Pensionsreform?
Wie will die Regierung nach dem ÖGB-Nein weiter verfahren?
Dazu im Gespräch Sozialministerin Hostasch.
Wir erwarten dazu auch Oppositionsreaktionen.
Weitere Themen.
Steirische und Kärntner Spitzenpolitiker demonstrieren gemeinsam für den schleunigen Bau des Semmering-Basistunnels.
Der neue EU-Führerschein ab dem 1.
November könnte für ziemliche Verwirrung sorgen.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Weber ist klar gegen aktive politische Tätigkeit von Geistlichen und wendet sich damit gegen Überlegungen von Bischof Krenn.
Eine internationale Konferenz in Prag über das Schlepperunwesen, die heutige Vertrauensabstimmung im italienischen Parlament, die neuen Protestaktionen in Spanien gegen die baskische Untergrundorganisation ETA, sowie die schwere politische Krise in Kolumbien, das sind einige der Auslandsthemen dieses Mittagsschonals.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit zur Einbruchskriminalität, der bemerkenswerte Fund eines Saurierskeletts in Salzburg sowie der 70.
Geburtstag von Günter Grass, das sind weitere Programmpunkte.
Zunächst eine Nachrichtenübersicht von Elisabeth Manas, es liest Andreas Ilavski.
Österreich.
Im Streit um die Pensionsreform setzen beide Seiten jetzt auf neue Verhandlungen.
Regierung und Gewerkschaft wollen heute wieder versuchen, einen Konsens anzusteuern.
Die Verhandlungen zwischen ÖGB-Präsident Ferzend Nitsch und Staatssekretär Rutensdorfer, Landwirtschaftsminister Molterer und Sozialministerin Hostasch beginnen am Nachmittag.
Ferdzett Nitsch erklärte gestern in der Zeit im Bild 2 wörtlich, unklar formuliertes solle einer Lösung zugeführt werden.
Die Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Gewerkschaften seien kein Spiel, betonte der ÖGB-Präsident.
Von einem Streik dem letzten Mittel habe bisher niemand gesprochen.
Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten Seilmutter zeigte sich verhandlungsbereit.
Er lehnt aber, wie er betonte, jeden Zeitdruck ab.
Seilmutter sieht nach eigenen Angaben auch kein Ende der Sozialpartnerschaft, sondern nur eine Belastung.
Die EU-Umweltminister beraten heute in Luxemburg über eine Verschärfung der Trinkwasserrichtlinien.
Zur Diskussion steht unter anderem auch die Senkung des Bleiwertes im Wasser.
Auf Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation soll der Bleiwert innerhalb von 15 Jahren von derzeit 50 auf 10 Mikrogramm gesenkt werden.
Alte Wasserrohre aus Blei können zu starken Belastungen führen.
Österreich wird bei der Konferenz durch Umweltminister Badenstein vertreten.
Italien Italiens Ministerpräsident Prodi stellt dem Parlament heute die Vertrauensfrage.
Damit soll die Regierungskrise auch formell beigelegt werden.
Es gilt als sicher, dass das Mitte-Links-Bündnis Prodis die erforderliche Mehrheit bei der Abstimmung erhält.
Nun sind auch die Kommunisten bereit, die Regierung zu unterstützen.
Prodi hat heute Vorwürfe zurückgewiesen, seine Regierung habe einen Linksruck vollzogen.
Die Achse der Exekutive habe sich nicht verlagert, betonte der Regierungschef.
Seine Mehrheit reiche von gemäßigten Parteien der Mitte bis hin zu den Kommunisten.
Er reagierte damit auf Vorwürfe der Opposition, die angesichts der mit den Kommunisten vereinbarten 35-Stunden-Woche von einem Linksruck gesprochen hatte.
Die Serie der Erdbeben in Mittelitalien reißt nicht ab.
Heute früh wurden in Umbrien neuerlich mehrere Erdstöße registriert.
Seit Ende September ereignen sich in der Region nahezu täglich mittlere und kleinere Beben.
Heute früh betrug die Stärke des Erdstoßes 4,1 auf der Richterskala.
Die Bevölkerung war beunruhigt, neue Schäden wurden jedoch nicht gemeldet.
Spanien
In ganz Spanien sollen heute Protestaktionen gegen die baskische Untergrundorganisation ETA stattfinden.
Schon gestern haben in zahlreichen Städten des Baskenlandes mehrere tausend Menschen gegen den Terror der ETA protestiert.
Jüngster Anlass war die Ermordung eines Polizisten durch ETA-Angehörige vor zwei Tagen.
Polen Der designierte Ministerpräsident Jerzy Busek will seine Regierung innerhalb von zehn Tagen bilden.
Im polnischen Rundfunk erklärte Busek, er wolle wichtige Reformen in Polen so durchführen, dass sie die politische und soziale Stabilität des Landes nicht gefährden.
Busek wird morgen offiziell von Präsident Kwasniewski mit der Regierungsbildung beauftragt.
Ungarn
Die Regierung in Budapest wird bei einem positiven Abschluss der Aufnahmeverhandlungen den NATO-Beitritt auch ohne Volksabstimmung beschließen.
Dies kündigte Ministerpräsident Horn an.
Vorher hatte der Regierungsvorschlag, für den 16.
November eine Volksabstimmung zum NATO-Beitritt anzusetzen, die notwendige Vierfünftelmehrheit im Parlament verfehlt.
Russland
In Sibirien sind 1.500 Arbeiter eines Stromkraftwerks in einen unbefristeten Streik getreten.
Sie haben sechs Monate lang keinen Lohn bekommen.
Die Abschaltung für Wohnhäuser und Fabriken steht unmittelbar bevor.
Bereits im vergangenen Winter war es in weiten Teilen Sibiriens in Folge mehrerer Streiks von Bergarbeitern zu Energieengpässen gekommen.
Saudi-Arabien.
Die saudiarabische Regierung will ab heute scharf gegen hunderttausende illegale Einwanderer vorgehen.
Tausende Ausländer versuchen derzeit auszureisen.
Die Botschaften und Konsulate sind überfordert.
Bis heute haben die vorwiegend aus Indien, Pakistan, den Philippinen und dem Sudan stammenden Einwanderer Zeit, das Land zu verlassen.
Dann drohen Strafen von sechs Monaten Gefängnis oder ungerechnet etwa 300.000 Schillingstrafe.
Österreich.
Bei der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 gibt es einen Solo-Sechser mit fast 24 Millionen Schilling.
Der Gewinner, ein Steirer, hatte mit einem Systemschein gesetzt.
Zwei Wiener gewannen den Joker mit jeweils 1,8 Millionen Schilling.
Nächstes Thema, das Wetter, im Besonderen die nahezu schon spätherbstlich anmutende Kälte von der Radio-Wetter-Redaktion mehr von Michael Mattern.
Seit vier Tagen liegen die Temperaturen jetzt bereits um etwa 7 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt.
Gestern hat es in den Alpen stellenweise bis auf 600 Meter geschneit und im Hochgebirge liegt sogar schon ein halber Meter Neuschnee.
Dieses erste winterliche Gastspiel war also schon ziemlich beeindruckend, für die Jahreszeit aber durchaus nicht ungewöhnlich und jetzt ist es damit auch bald vorbei.
Der Luftdruck steigt von Westen her kräftig und langsam kommt auch wieder mildere Luft zu uns.
Noch ist es aber sehr kühl, wie auch die aktuellen Meldungen zeigen.
Wien und Eisenstadt stark bewölkt 9°C, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 7°C, Salzburg leichter Regen 6°C, Innsbruck Regen 7°C, Bregenz leichter Regen 7°C, Graz stark bewölkt 9°C und Klagenfurt stark bewölkt 8°C.
Es bleibt heute überwiegend bewölkt und vor allem in den Alpen regnet es zeitweise noch leicht.
Die Schneefallgrenze steigt langsam weiter, auf 1000 Meter im Norden und 1600 Meter ganz im Westen.
Hin und wieder lockern die Wolken aber auch schon auf und besonders vom Mühlviertel bis ins Burgenland, aber auch ganz im Süden kommt gelegentlich bereits die Sonne heraus.
Die Höchstwerte heute 5 bis 13 Grad.
Der Freitag beginnt oft trüb durch Nebel oder Hochnebel.
Am Vormittag ist es dann wechselnd bewölkt und ganz vereinzelt ist immer noch etwas Regen möglich.
Im Lauf des Nachmittags kommt dann aber mehr und mehr die Sonne heraus.
Es wird eine Spur milder, die Temperaturen steigen morgen auf 8 bis 16 Grad, in 2000 Meter Höhe hat es zwischen minus 1 Grad auf dem Schneeberg und plus 4 Grad auf dem Adelberg.
Das Wochenende wird dann im Großteil Österreichs recht sonnig.
Im Flachland, in den Becken Südösterreichs, aber auch in einigen Tälern wie dem Rheintal muss man allerdings mit zähem Hochnebel rechnen, der sich bis über Mittag halten kann.
Es wird deutlich wärmer, in den sonnigen Gebieten liegen die Höchstwerte zwischen 14 und 20, wo es länger trüb bleibt, aber nur um 10 Grad.
Danke Michael Mattern.
Wie geht es nun eigentlich weiter mit den Entscheidungsprozessen in der Causa Pensionsreform?
Der anhaltende ÖGB-Widerstand gegen die Regierungspläne lässt diese Frage vorerst offen.
Vor allem auch die, wird eine Parlamentsmehrheit den Ministerratsbeschluss zur Pensionsreform letztlich bestätigen, auch wenn dies für die Sozialpartnerschaft eine weitere ernste Belastungsprobe wäre?
Die Losung derzeit trotz aller Interessensgegensätze zwischen Regierung und Gewerkschaft lautet, lasst uns weiter darüber reden.
Es heißt also wieder zurück an den Verhandlungstisch.
In einer Stunde beginnt im Finanzministerium wieder eine Gesprächsrunde zwischen Vertretern der Regierung und der Beamtengewerkschaft.
In Sachen ASVG wird morgen auf Expertenebene verhandelt.
Wir haben am Vormittag mit Sozialministerin Lore Hostasch gesprochen.
Gerald Gross hat sie gefragt, was die gestrige Entscheidung des ÖGB-Vorstandes für sie bedeutet.
Es bedeutet für mich und das war auch so besprochen mit dem Präsidenten des österreichischen Gewerkschaftsbundes, dass wir jetzt über jene Überlegungen weitere Gespräche führen, die im Rahmen des ÖGB-Bundesvorstandes Gegenstand der Diskussion gewesen sind.
Wir haben immer gesagt, dass wir gemeinsam ein Ergebnis erzielen wollen.
Und für mich ist es jetzt wichtig zu erfahren, welche sind die Punkte, die hier noch nicht auf einer doch breiten gemeinsamen Konsens beruhen und das wird Gegenstand von heute und morgen sein.
Der Bundeskanzler hat noch gestern gesagt, ein Abrücken von den Eckpunkten der Pensionsreform ist ausgeschlossen.
Was sind denn für Sie diese Eckpunkte?
Für mich ist eine sehr wichtige Frage natürlich in erster Linie dafür Sorge zu tragen, dass wir in Österreich immer eine sehr hohe Beschäftigung haben und eine möglichst niedrige Arbeitslosigkeit.
Das gehört alles immer flankiert, was hier diskutiert wird.
Auf der anderen Seite bedarf es aber auch jetzt aus dem Bereich des ASVG des wichtigen Schrittes, dass die Flucht aus der Sozialversicherung gehemmt wird, gestoppt wird.
Das heißt die Einbeziehung aller Erwerbseinkommen in die Sozialversicherung.
Hier gibt es auch so einen weitestgehenden Konsens.
Dazu gehört auch die Frage der geringfügig Beschäftigten.
Darüber hinaus bedarf es eines umfassenden Paketes und ich sehe auch hier einen grundsätzlichen Konsens mit den Sozialpartnern.
das faktische Pensionsantrittsalter an das gesetzliche Pensionsantrittsalter hier heranzuführen in einer sozialverträglichen Form.
Und es gibt natürlich noch die zentrale Frage, dass hier in den Systemen, also sowohl im System des öffentlichen Dienstes als auch in dem Bereich des ASVG,
es bei der Bemessungszeitraum zu einer Verlängerung kommt.
Das heißt, beim öffentlichen Dienst ist jetzt ja noch der letzte Bezug die Bemessungsgrundlage und hier soll erreicht werden, dass in allen Systemen in einer langen Übergangsphase, die erst mit 2003 beginnt, auf einen Durchrechnungszeitraum von acht Jahren gekommen.
Wie geht es denn nun überhaupt weiter?
Sowohl die Gewerkschafter haben gestern gemeint, wir wollen weiter verhandeln, auch die Regierung hat signalisiert, wir suchen das Gespräch.
Wie groß ist denn der Spielraum überhaupt für diese Gespräche?
Es ist sicherlich immer wieder ein Spielraum dafür Sorge zu tragen, dass es zu keinen Sozialhärten kommt.
Das wurde von Anfang an gesagt, ohne aber das Gesamtziel aus den Augen zu verlieren.
Ich bin bereits gestern und auch heute mit dem Präsidenten des österreichischen Gewerkschaftsbundes in Verbindung getreten und wir haben vereinbart, dass heute und auch morgen weitere Gespräche auf Expertenebene, aber in der weiteren Folge dann auch auf der politischen Ebene geführt werden.
Angenommen, diese Gespräche verlaufen nicht so erfolgreich, wie sich beide Seiten das vorstellen, glauben Sie, dass die Gewerkschaften im Parlament die Pensionsreform zu Fall bringen werden?
Ich glaube nicht, dass hier eine derartige Entwicklung eintreten wird, weil ich doch auch als Gewerkschafterin, die ich bin, immer die Mietverantwortung für das gesamte Staatsgefüge empfunden habe und ich weiß, dass das auch bei anderen Kolleginnen und Kollegen sehr stark vertreten ist.
Man darf nur eine Illusion als Regierung nicht haben, dass Interessensvertretungen in allen Punkten Vorstellungen einer Bundesregierung entsprechen können, wenn es darum geht, gegen gewisse Absichten, die sich gegen eine Interessensgruppe richtet, hier zu stimmen.
Ich glaube, um was es aber geht, ist, einen möglichst breiten Konsens zu haben und nicht zuletzt bei jenen Punkten, die die eigene Klientel eine Interessensvertretung betreffen, eine stillschweigende Duldung zu erzielen.
sagt Sozialministerin Lore Hostasch auf Fragen von Gerald Gross.
Stimmung gegen die Pensionsreformpläne der Regierung macht seit längerem FPÖ-Chef Haider.
Und das Thema Pensionsreform bildete natürlich auch einen Schwerpunkt bei der Klubklausur der Freiheitlichen im oststeirischen Bad Waltersdorf, die heute zu Ende geht.
In seiner Schlusspressekonferenz warf Parteichef Haider eine neue Überlegung in die Diskussion.
Das Volk soll über die Pensionsreform abstimmen.
Weiteres Thema bei der FPÖ-Klausur, das Budget 1998.
Aus Bad Waltersdorf, Franz Sinbürger.
Das Budget 1998 war der Schwerpunkt der Klubklausur der Freiheitlichen hier in Bad Waltersdorf und sie haben in den vergangenen zwei Tagen offenbar mehrmals die Budgetzahlen nachgerechnet.
Denn laut Jörg Haider bei seiner Abschlusspressekonferenz heute beträgt das tatsächliche Budgetdefizit mehr als 126 Milliarden Schilling.
FPÖ-Budgetsprecher Gilbert Trattner hatte vorgestern zum Auftakt der Sitzung noch von 108 Milliarden Euro Neuverschuldung gesprochen.
Der Finanzminister hat in seinen Voranschlag 67 Milliarden Euro Defizit hineingeschrieben.
Konsequenterweise verlangt Haider also ein neues Budget.
So wie es dasteht, ist es nicht vollziehbar.
So wie es dasteht, ist es irreal.
So wie es dasteht, ist es verantwortungslos gegenüber
den arbeitslosen Menschen in Österreich, verantwortungslos gegenüber der Wirtschaft und den Menschen, die Arbeit suchen.
Und es ist vor allem verantwortungslos gegenüber unseren jungen Menschen.
Soweit also ja keiner noch sachlich ernst.
Aber es wäre nicht Jörg Haider, wenn er nicht auch beim aktuellen Thema Pensionsreform Katz und Maus mit der Regierung spielen würde.
Denn einerseits lobt Haider den Widerstand der Gewerkschaften gegen die Pensionsreform, um andererseits aber der Regierung einen ungewöhnlichen Tipp zu geben, wie die Reform notfalls auch ohne Gewerkschaften zu bewerkstelligen sei.
Ich weiß also nicht, warum eine Volksabstimmung etwas Fürchterliches sein soll.
Wenn man sich gegenüber den Sozialpartnern nicht durchsetzt, aber glaubt, man hat die richtigen Ideen, was hindert den Herrn Klima, zu sagen, dann frage ich das Volk.
Dazu ist er herzlich eingeladen.
Würde uns ganz gut gefallen.
Pensionsreform per Volksentscheid also.
Und wenn schon, dann könnte man doch das eine Anliegen mit dem anderen verbinden und die Volksabstimmung zur Pensionsreform zeitgleich mit einer Volksabstimmung über den Euro ansetzen, sagt Haider.
Ja schon, könnte man in einem Aufforschen machen.
Das wäre dann eine tolle Sache, nicht?
Weil da ist es dann schon egal, nicht?
Wenn wir über die Pensionen abstimmen, können wir über den Euro auch gleich abstimmen, weil der ja auch letztlich mit den Pensionen auch was zu tun hat.
Oder es könnte auch eine Volksbefragung sein, sagt Haider.
Da könnten dann gleich mehrere Themen abgefragt werden.
Jedenfalls, es sei im Ernst mit seinem Vorschlag.
Aber wenn er sich seiner Sache so sicher ist, dass er die sozusagen weiß, wie es geht,
und quasi die Rusterstörche wieder zurückkommen, dann soll er das Volk fragen.
Redhalder, dem Bundeskanzler Klima.
Aber vielleicht, so Jörg Heider abschließend, erübrige sich ohnehin alles, denn angesichts der laufenden Ereignisse schließe er auch vorzeitige Neuwahlen im nächsten Jahr nicht mehr aus.
Soviel von Franz Simbürger.
Wir bleiben beim Thema Pensionsreform.
Für die Grünen ist es völlig logisch, dass der ÖGB die Pensionsreform ablehnt.
Ein ungerechter und schlechter Entwurf und sinnloser Zeitdruck für die Pensionsreform konnten nur zu einem Nein führen, sagte der Bundessprecher der Grünen Christoph Korherz.
Zu Recht wird kritisiert und abgelehnt, dass das im Bereich vieler Frauen nicht nur keine Verbesserung, sondern Verschlechterung erbringt.
dass das die Jungen über Gebühr beansprucht und jene, ich spitze es jetzt zu, gut situierten älteren Herren, die über Pensionen von 60.000 aufwärts verfügen, im Übrigen das sind die, die verhandeln, ungeschoren davorkommen lässt.
Das ist keine Reform.
Das ist eine brutale Vorwegkündigung des Generationsvertrags, wenn ich es ein bisschen schärfer sagen darf.
Und da verlangen wir eine neue Reform und wenn die Sozialpartner und die Regierung im Klinsch liegen, hat die Stunde des Parlaments geschlagen.
Und diese Chance sollte man jetzt nützen.
Sagt der grüne Bundessprecher Corr Herr.
Vom 1.
November an soll jeder Führerschein-Neuling einen sogenannten EU-Führerschein bekommen.
Doch knapp zwei Wochen vor dem Inkrafttreten des Gesetzes sorgt es bei den Beamten für ziemliches Kopfzerbrechen.
Es treibt nämlich sonderbare Blüten.
Unser Kärntner Kollege Peter Matta berichtet.
Der neue Schein unterscheidet sich kaum vom alten.
Was bisher Gruppe hieß, heißt jetzt Klasse.
Und einen Millimeter größer ist er.
Ganz EU-konform.
Doch was Gleichheit in der Europäischen Union bringt, könnte bei Fahrten nach Slowenien oder nach Ungarn Schwierigkeiten bereiten.
Dort sei er nämlich ungültig, sagt Dr. Albert Kreiner, der oberste Verkehrsjurist des Landes Kärnten.
Der EU-Führerschein entspricht nicht den internationalen Übereinkommen, sodass es österreichischen Kraftfahrzeuglenkern passieren kann, dass sie an den Grenzen Sloweniens und Ungarn zu Recht zurückgewiesen werden können.
Aus diesem Grund und auch aus haftungsrechtlichen Gründen, da ja im Fall eines Unfalls die haftungsrechtliche Seite ungeklärt ist, empfehlen wir das Einlösen eines internationalen Führerscheins, um abgesichert zu sein.
Kurios ist die Situation auch deswegen, da seitens des Verkehrsministeriums ohne dies in vier oder fünf Jahren beabsichtigt ist, einen Checkkartenführerschein einzuführen, sodass wir innerhalb kürzester Zeit einen zweifachen Umstellungsaufwand haben.
Im Verkehrsministerium vertraut man auf die Macht des Faktischen.
Slowenien wolle in die EU und werde sicher keine Schwierigkeiten machen.
Eine große Überraschung werden auch ausländische Staatsbürger leben, die mit österreichischen Fahrzeugen unterwegs sind.
Bisher ganz legal mit einer Doppelwohnsitzbestätigung.
Sie müssen ab November eine Fahrprüfung ablegen, auch wenn sie jahrelang unfallfrei in Österreich gefahren sind.
Auch Mopedausweise verlieren Anfang November ihre Gültigkeit.
Neue sind aber noch nicht einmal gedruckt.
Und das zwei Wochen vor Inkrafttreten des Gesetzes.
Eine weitere Neuerung, die nicht ausgegoren ist.
In Zukunft werden Führerscheinkandidaten nicht mehr von Amtsärzten untersucht, sondern von praktischen Ärzten.
Dr. Greiner vom Amt der Kärntner Landesregierung.
Die Situation ist deswegen eine sehr schwierige, da bislang eine Durchführungsverordnung des Verkehrsministeriums nicht ergangen ist, sodass wir nicht wissen, welche Kriterien diese praktischen Ärzte zu erfüllen haben.
Das bedeutet aber, dass ab 1.
November sollten solche Sachverständigenärzte nicht bestellt sein, wir theoretisch gesehen keine Führerscheine mehr ausstellen könnten.
Mit dem neuen Führerscheingesetz werden die Strafen für Alkoholisierung am Steuer zwischen 0,8 und 1,2 Promille massiv angehoben.
von bisher vier Wochen Führerscheinenzug auf vier Monate plus Nachschulung.
Diese Strafverschärfung war eigentlich gar nicht geplant.
Das Führerscheingesetz verweist aber auf einen Teil der Straßenverkehrsordnung, den es gar nicht gibt.
Dieser juristische Schlampigkeitsfehler soll in den nächsten Wochen behoben werden.
Ungewöhnlich ist auch, dass die zuständigen Verkehrsämter noch keine entsprechenden Verordnungen haben, um die neuen Führerscheine ausgeben zu können.
Wir glauben, dass in dem Fall ab dem 1.
November kein ordnungsgemäßer Vollzug möglich sein wird.
Wir werden uns professorisch, typisch österreichisch, über die Runden retten müssen.
Zwölf Uhr und 20 Minuten weiß soeben.
Ein klares Nein zu Priestern als Politiker, sagt Johann Weber, der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz.
Weber reagiert damit auf den Sankt Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn, der sich Priester im Nationalrat, im Gemeinderat oder im Landtag vorstellen kann, wenn sie auch parteiunabhängig sein müssten, wie Krenn in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin News meint.
Wolfgang Klein berichtet.
Wenn ein Priester das entsprechende Talent hat, von Politik oder Wirtschaft wirklich etwas versteht, dann schließt der St.
Pöltener Bischof Kurt Krenn nicht aus, dass er auch ein Mandat im Nationalrat, in einem Landtag oder Gemeinderat annimmt.
Allerdings nicht parteipolitisch gebunden, fügt Krenn in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Muse hinzu.
Die Formel der Trennung von Kirche und Staat war nie seine Meinung betonter.
Die Kirche müsse ihre gesellschaftspolitische Aufgabe wahrnehmen, das Heil fange schließlich schon im Diesseits an.
Eine klare Abfuhr für diesen Vorschlag erhält Krenn vom Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz, Johann Weber.
Ich halte das für weder wünschenswert noch mit den kirchlichen Ordnungen vereinbar.
Ich glaube, man soll nicht vorstellen, über vergangene Zeiten Urteile, unbekanntlich war mal ein Priester Bundeskanzler in Österreich, das waren völlig andere Verhältnisse.
Für heute, glaube ich, haben wir einen sehr zufriedenstellenden Zustand.
Das beruht auf der Formel eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft, in einem freien Staat.
Aber auch das andere Wort von Kardinal König, ein Gewissen der Gesellschaft sollten wir sein.
Und ich denke, es ist nicht die Aufgabe von Priestern in direkter Parteipolitik, das heißt also auch als Abgeordnete oder Parteifunktionäre, tätig zu sein.
Aber auch von parteiunabhängigen Priestern im Nationalrat hält Weber nichts.
Ich selber kann mich nicht diesem Vorschlag anschließen.
Es wird dann, letzten Endes wird es ja immer dann eine Partei, unter welchem Motto man auch drinnen sitzt in einer vertretenden Körperschaft.
Und auch aus dem Büro des Wiener Erzbischof Christoph Schönborn kommt eine Absage zum Krenn-Vorstoß.
Politisches Engagement der Kirche können nicht bedeuten, dass Priester und Bischöfe politische Ämter ausüben.
Das sei klare Linie der Kirche und des Kirchenrechts.
Die Bischöfe Schönborn und Weber gegen Bischof Krenn in der Debatte um Priester als Politiker.
Sie hatten dazu einen Beitrag von Wolfgang Klein.
Nicht mehr Deutschland, sondern Österreich ist für immer mehr illegale Einwanderer das gesuchte, gelobte Land.
Innenminister Karl Schlögl ist soeben von einer internationalen Konferenz über das Schlepperwesen in Prag zurückgekommen.
Karl Jarkowski hat die Details.
Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht Illegale an der österreichischen Grenze gefasst und dann wieder abgeschoben werden.
Mit allen Nachbarstaaten gibt es dazu bereits Auslieferungsabkommen.
Für die Polizei steht weiters fest, dass die Schlepper immer wieder ihre Methoden wechseln.
Während sie früher vorwiegend die Menschen mit dem LKW schmuggelten, werden jetzt vor allem PKW eingesetzt.
Und noch ein interessantes Ergebnis.
Wollten früher die Illegalen vor allem nach Deutschland, so führt nach Befragungen, die seit einem halben Jahr durchgeführt werden, Österreich die Hitliste an.
Da ergibt sich derzeit die Situation, dass das Zielland Nummer eins Österreich ist mit mehr als 25 Prozent aller illegal Einreisenden, an zweiter Stelle Deutschland mit knapp 25 Prozent, an dritter Stelle kommt Italien mit rund 15 Prozent und dann eine Reihe von anderen westeuropäischen Staaten.
Und die Hauptrouten führen über Ungarn?
Die Hauptrouten führen derzeit über Ungarn, fast 50 Prozent aller illegal Einreisenden kommen über Ungarn, zweite Stelle
Tschechien mit rund 13-14%, dann die Slowakei, aber an vierter Stelle bereits Deutschland mit fast 8% illegale Einreisen.
Von wo kommen denn die meisten Illegalen her?
In Österreich werden die meisten Illegalen aus dem vorderen, nahen und mittleren Osten einerseits aufgegriffen, also aus dem Irak, aus Iran, aus Afghanistan, aber auch aus dem Bereich der Balkanstaaten und hier ist vor allem Rumänien führend.
Weil ein Großteil der illegalen Einwanderer in Europa über Ost- und Mitteleuropa in westliche Staaten gelangen, will die EU ihre Unterstützung für den Aufbau einer effizienteren Grenzüberwachung in diesen Ländern verstärken.
Die Schlupflöcher sollen gestoppt werden.
Die Minister wollen auch stärker gegen die organisierten Schlepperbanden vorgehen und die Strafen bei Prostitution, Drogenhandel, Geldwäscherei und illegaler Beschäftigung hinaufsetzen.
Dabei sollen jedoch die Menschenrechte und das Recht auf Asyl unangetastet bleiben.
Im Parlament in Rom läuft im Moment die Vertrauensdebatte über die Regierungserklärung von Ministerpräsident Prodi.
Die für 1 Uhr erwartete Abstimmung mit ihrem jetzt schon sicheren Ergebnis für Prodi ist der Abschluss einer Regierungskrise, die kurzzeitig den Beitritt Italiens zum Euro gefährdet hat.
Erst der am Montag beschlossene Pakt mit den Kommunisten sichert der Mitte-Links-Koalition von Prodin und deren Zustimmung zu dessen Sparbudget, mit dem er Italiens Budgetdefizit euroreif machen will.
Die turbulente Regierungskrise, die sich ausschließlich innerhalb der linken Mehrheit abspielte, ist also ausgestanden.
Nun aber verlagert sich der Konflikt auf die Sozialpartner, denn nicht mehr die Pensionsreform ist umstritten,
sondern auch die Einführung der 35-Stunden-Woche.
Informationen von Reinhard Frascher.
Eine überraschende Umarmung zwischen Ministerpräsident Prodi und Kommunistenchef Fausto Bertinotti besiegelte gestern sichtbar das neue Einverständnis zwischen den vorher sehr kühlen Partnern.
Die Qualität der Mehrheit habe sich trotz dieses erstmal schriftlich festgehaltenen Paktes nicht verändert, erklärte Prodi heute Vormittag im Parlament bei der Vertrauensdebatte.
Auch sei die Achse der Mitte-Links-Koalition durch diesen Pakt mit den Kommunisten nicht weiter nach links abgedriftet, so wie das die Opposition behaupte, erklärte Prodi.
Der heute auf der Regierungsbank besonders entspannt wirkende Prodi kann damit aber nur sein Sparpaket gemeint haben.
Dies wird tatsächlich kaum vom Pakt mit den Kommunisten beeinträchtigt.
Um genau zehn Prozent geringer als ursprünglich geplant, werden nun die Einsparungen ausfallen.
Dies entspricht etwa einem Promille des Budgetdefizits und ist damit unerheblich.
Doch der harte Kern des Kompromisses liegt ja auch woanders.
In der Einführung der 35-Stunden-Woche im Jahr 2001 zur Schaffung von Arbeitsplätzen.
Bei vollem Lohnausgleich, versteht sich.
Und hier ist erst gestern der Sturm losgebrochen.
Die Industrie wehrt sich vehement dagegen und beziffert den daraus entstehenden Kostenschub mit etwa 10 Prozent.
Nicht zunehmen würde die Zahl der Arbeitsplätze dadurch, sondern wegen der verminderten Konkurrenzfähigkeit Italiens abnehmen, argumentieren die Industriellen.
Sogar Italiens wichtigste Unternehmerfigur, der sonst zur Konsens liebende Fiat-Besitzer Giovanni Agnelli, meldete sich mit dem Hinweis zu Wort, dass noch nirgends auf der Welt der Beweis für diese Theorie der Kommunisten erbracht worden sei.
Sein wichtigster Spitzenmanager drohte indes damit, alle Lohnerhöhungen der nächsten Jahre einzufrieren.
Dies wiederum bringt die Gewerkschaften auf die Palme.
Sie sind ohnehin genauso skeptisch gegenüber der Arbeitszeitverkürzung wie die Unternehmer.
Da die meisten Branchen schon jetzt nur mehr 36 bis 38 Stunden arbeiten, sehen auch die Gewerkschaften die Konkurrenzfähigkeit Italiens gefährdet.
Und dies würde nun auch für den in den letzten Jahren mühsam errungenen sozialen Frieden gelten, der von ihrer Basis schon so große Opfer verlangte.
Doch wie immer in Italiens Politik wird es nicht so dramatisch kommen.
Der Pakt Brodis mit den Kommunisten sieht vor, dass die Einführung der 35-Stunden-Woche nur mit Zustimmung von Industrie und Gewerkschaften erfolgt.
Und da bleibt Spielraum für Änderungen und Verzögerungen.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass im Jahr 2001 die Kommunisten noch so stark sind wie heute, ist nach dieser von ihnen verlorenen Regierungskrise ohnehin gering.
Berichterstatter aus Italien war Reinhard Frauscher.
Der Widerstand gegen die baskische Untergrundorganisation ETA weitet sich aus.
Gestern Abend haben im Baskenland tausende Menschen gegen die Ermordung eines Polizisten demonstriert.
Der 35-Jährige war vorgestern einem Schussattentat erlegen, dass der ETA zugeschrieben wird.
Der Polizist ist heuer bereits das zwölfte Opfer von Terroranschlägen.
Die Täter hatten einen Granatenanschlag auf das neue Guggenheim-Museum in Bilbao verüben wollen, das am Samstag eröffnet werden soll.
Für heute wurde zu Anti-ETA-Demonstrationen in ganz Spanien aufgerufen, Josef Manola berichtet.
Verzweiflungstat einer Terrororganisation, die zusehen muss, wie Reaktionen in der Bevölkerung auf immer größere Ablehnung stoßen, oder doch ein gewagtes Kommandounternehmen, das die Schlagkraft der Äther unterstreicht und nur durch einen Zufall vereitelt wurde.
Der Zwischenfall vor den Toren des Guggenheim-Museums in Bebau lässt mehrere Deutungen zu.
Der Versuch, zwei Terroristen der baskischen Untergrundorganisation ETA, die für kommenden Samstag angesetzte Eröffnungsfeier des Guggenheim-Museums in Anwesenheit der spanischen Könige, vom Premierminister José María Aznar und der gesamten baskischen Autonomie-Regierung, durch die Sprengung mehrerer Granaten in ein Blutbad zu verwandeln, ist nur durch die Aufmerksamkeit eines Polizisten verhindert worden.
Der 35-jährige Beamte wollte die beiden als Gärtner getarnten Terroristen überprüfen und wurde von einem der beiden durch einen Schuss überrascht und niedergestreckt.
Am Dienstag erlag der Vater eines neunjährigen Sohnes den schweren Verletzungen.
Die Sicherheitsvorkehrungen für den Tag der Eröffnung des neuen Guggenheim-Museums wurden nach dem veredelten Anschlag natürlich noch weiter verschärft.
Das neue Haus, das als kulturelles Aushängeschild Bilbaos und des Baskenlandes gilt und den Aufschwung dieser von Wirtschaftskrise und Terrorismus schwer gezeichneten Region symbolisiert, soll auf keinen Fall zum Ziel eines neuerlichen Anschlages werden.
Nach Ansicht des baskischen Innenministers Artucha war nicht König Horn-Carlos Ziel der Attentäter.
Es sei Absicht der Terroristen gewesen, durch ein spektakuläres Attentat vor den Augen der Weltöffentlichkeit ihre Schlagkraft unter Beweis zu stellen.
Gestern Abend, während der Begräbnisfeierlichkeiten für den verstorbenen Polizisten, das zehnte Opfer der ETA im heurigen Jahr, kam es in mehreren baskischen Städten zu Protestkundgebungen.
Für heute sind in ganz Spanien weitere Demonstrationen gegen die Gewalttaten der baskischen Terrororganisation angesetzt.
Wie schon im vergangenen Juni, als die Entführung und Ermordung des baskischen Stadtrates Miguel Angel Blanco eine Welle von Kundgebungen mit Millionen Teilnehmern auslöste, soll euch heute wieder die sonst schweigende Mehrheit der Spanier ihre Ablehnung von Gewalt und Terrorismus öffentlich kundtun.
Soviel von Josef Manola.
Kolumbien steckt derzeit in einer schweren politischen Krise.
Am 26.
Oktober finden in dem lateinamerikanischen Land Kommunalwahlen statt, doch wegen wachsender politischer Gewalt droht das politische System zusammenzubrechen.
Dutzende Kandidaten wurden ermordet, über 200 entführt.
Hunderte Kandidaten trauen sich nicht mehr an den Wahlen teilzunehmen.
In einigen Gemeinden können daher gar keine Wahlen stattfinden.
Der Krieg zwischen Guerilla-, Regierung- und rechtsextremen paramilitärischen Gruppierungen weitet sich immer mehr aus und Präsident Ernesto Zamper scheint zunehmend die Kontrolle zu verlieren.
Susanne Never erklärt zu den Hintergründen der Krise in Kolumbien.
Die tödliche Gefahr für die Kandidaten bei den bevorstehenden Kommunalwahlen kommt von zwei Seiten, sagt der aus Kolumbien stammende Politikwissenschaftler Miguel Gamboa.
Die Angriffe kommen von der Guerrilla-Seite und kommen von der Paramilitär-Seite der Unterrechte.
Einerseits, so Gamboa, würden die Kandidaten von linksgerichteten Guerilla-Gruppen verfolgt, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Wahlen zu verhindern und damit ihren politischen Einfluss sichtbar zu machen.
Andererseits werden viele Kandidaten von rechtsextremen paramilitärischen Gruppen verfolgt, die wiederum die Vernichtung der Guerilla zum Ziel haben und dabei ihren Kampf auch auf Sympathisanten der Guerilla ausgedehnt haben.
Die paramilitärischen Gruppen sind zum Großteil illegale Arme des kolumbianischen Militärs.
900.000 Menschen mussten in den letzten Jahren wegen dieses Kampfes aus ihren Dörfern flüchten, sagt Miguel Gamboa.
Da weder das Militär noch die Guerilla den Kampf gewinnen können, sind Verhandlungen die einzige Lösung.
Sogar die Guerillagruppen wollen Verhandlungen, doch sie spielen ein makabres Spiel, erzählt Gamboa.
Sie würden versuchen, die Verhandlungen so lang wie möglich hinauszuzögern, denn mit jedem Tag werden sie stärker und je stärker sie werden, desto stärker wird auch ihre Verhandlungsposition.
Die Guerrieros fordern einen Rückzug des Militärs aus bestimmten Regionen des Landes und eine Verfassungsreform, bei der sie mitarbeiten wollen und die unter anderem eine Agrarreform einleiten soll sowie größere soziale Gerechtigkeit in Kolumbien.
Als Präsident Ernesto Samper vor mehr als drei Jahren die Macht übernahm, war die Hoffnung auf einen Verhandlungsfrieden groß.
Doch seine Amtszeit wird bis heute davon überschattet, dass er angeblich Millionen von Schillingen vom Drogenkartell in Cali erhalten haben soll.
um den Wahlkampf 1994 zu finanzieren.
Durch diesen Skandal hat Samper sowohl außenpolitisch als auch innenpolitisch seine Autorität und Glaubwürdigkeit verloren.
Für die Guerilla ein willkommener Anlass, Sogambor ihre Lebenszeit um weitere vier Jahre zu verlängern.
Mit dem Argument, Präsident Samper sei weder glaubwürdig noch habe er genug Autorität, um auch das Militär zu einem Ende der Kämpfe zu bewegen, wollen sie sich erst gar nicht auf Verhandlungen mit dem Präsidenten einlassen.
obwohl dieser schon öfter Verhandlungen einleiten wollte.
Wenn Verhandlungen scheitern, bleibt nur mehr Gewalt, unter diesem Motto hat Präsident Samper eine groß angelegte Offensive gegen die Guerillagruppen begonnen.
Wenn es sein müsse, so Samper, werde er auch den Ausnahmezustand verhängen.
Eines steht jedenfalls fest, für all jene Kommunalpolitiker, die sich immer noch trauen, zu den Wahlen am 26.
Oktober anzutreten, gehören schusssichere Westen zum unverzichtbaren Teil ihrer täglichen Garderobe.
Susanne Newrykler zur ernsten politischen Lage in Kolumbien.
Um fünf nach halb eins jetzt ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Karl O. ist 43 Jahre alt und geistig behindert.
Tagsüber arbeitet er in einer geschützten Werkstätte.
Und weil die Gemeinde Wien keinen betreuten Wohnplatz mehr für ihn hat, verbringt er die Nacht im Altersheim.
In einem Netzbett mit Metallgehäuse und Stoffgitter.
Versperrbar von außen.
Doch Karl O. hat Glück.
Eine engagierte Sachwalterin kümmert sich um ihn.
Und sie will nicht, dass er weggesperrt wird.
Der Fall ist beim Pflegschaftsgericht anhängig.
Aber er ist kein Einzelfall.
Wir erfahren immer wieder in der Patientenanwaltschaft von Problemen, dass außerhalb des psychiatrischen Krankenhauses Personen beschränkt werden, in Netzbetten kommen bzw.
mit Steckgittern beschränkt werden.
Wir haben auch sehr häufig Einweisungen von anderen Spitälern, aus denen hervorgeht, dass die Personen schon dort auf internen Stationen mit Neuroleptika behandelt wurden und dass sie auch dort schon in Netzbetten waren und beschränkt wurden.
Wir haben auch diese Informationen von den Ärzten selbst und kein Mensch kontrolliert das, kein Mensch bringt das vor ein Gericht.
Freiheitsentzug in Krankenhaus und Altersheim.
Ein Tabuthema.
Recherchiert von Teresa Perz.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Das abenteuerliche Tauziehen um die Krems-Chemie scheint zu Ende zu gehen.
Um den Hersteller chemischer Pflanzenschutzmittel im niederösterreichischen Krems gibt es seit Anfang September ein Tauziehen zwischen dem finnischen Chemiekonzern Neste und dem norwegischen Konkurrenten Dyno.
Wochenlang hat man sich gegenseitig bei den Aktionären mit Kaufangeboten übertrumpft und jetzt hat anscheinend Neste gewonnen.
Näheres dazu von Hans Adler.
Die Krems-Chemie ist eine private Gründung und die Gründerfamilien hatten bis zuletzt 35% der Aktien der Krems-Chemie im eigenen Besitz.
Diese Aktien wurden vertraglich, so hat der finnische Neste-Konzern heute erklärt, an Neste übertragen.
In den vergangenen Tagen habe man, so ebenfalls heute in der Erklärung der Finnen,
9,6 Prozent der Cremes-Chemie-Aktien erwerben können und 6,4 Prozent der Aktien waren schon vor dem 10.
Oktober an Nester übertragen worden.
Damit haben die Finnen, so wurde eben erklärt, 51 Prozent und damit die Mehrheit der Cremes-Chemie in der Hand und das Rennen gegen den norwegischen Konkurrenten Dino scheint gewonnen.
Die beiden nordischen Chemieriesen sind europaweit auf Einkaufstour und versuchen sich anscheinend nicht nur in Österreich durch Beteiligungserwerbungen und Aufkäufe zu übertrumpfen.
Anders wäre der überaus harte Kampf der beiden Konzerne, um die vergleichsweise bestenfalls mittelgroße Krems-Chemie nicht zu erklären.
Für die Norweger steht sicher auch der Standbein in der EU auf dem Spiel, denn Norwegen ist ja der Gemeinschaft nicht beigetreten.
Die Finnen, so hat man öfters gehört, hätten die besseren organisatorischen und produktmäßigen Gemeinsamkeiten für eine Zusammenarbeit mit der Cremes-Chemie.
An die Finnen haben sich anscheinend auch die Familienaktionäre mit ihren 35-Prozent-Anteilen inzwischen vertraglich gebunden, sodass der 51-Prozent-Aktienbesitz von Neste ausdrücklich als vertraglich gesichert bezeichnet wird.
In einer Mitteilung von Neste heißt es weiters, man werde allen Aktionären, die zu einem niedrigeren Preis als den zuletzt angebotenen 720 Schilling verkauft hätten, die Differenz nachzahlen.
Die Cremes-Chemie-Aktien waren in den vergangenen Wochen seit Anfang September ein Spielball von Gerüchten gegenseitigen Überbietungen der Käufer
und mehrmaligem Aussetzen des Handels mit diesen Aktien an der Wiener Börse.
Und der Kurs der Cremes-Chemie-Papiere, die Anfang September noch um 415 Schilling zu haben waren, ist auf jetzt 720 Schilling gestiegen.
Das Dauerziehen um die Krems-Chemie scheint also nun zu Ende zu gehen, Sie hörten Hans Adler.
Die Erlagscheingebühr der Mobilkom kommt, und zwar am 1.
Jänner 1998.
Wer bis dahin nicht einem Einziehungsauftrag zugestimmt hat, muss 30 Schilling Gebühr für jede Zahlung per Erlagschein in Kauf nehmen.
Nicht gelten lässt die Mobilkom alle Einwände des Vereins für Konsumenteninformation, VKI, dass diese Gebühr rechtswidrig sei.
Michael Czocklich informiert.
Es sind Fehler passiert, gesteht Mobil.com-Chef Heinz Sund miserables Marketing, der Nummer 1 am österreichischen Handymarkt, ein.
Die 30 Schilling Erlagscheingebühr kommt trotzdem.
Und zwar am 1.
Jänner 1998.
Denn nach Rechtsansicht der Mobil.com ist eine einseitige Änderung der Entgeltbestimmungen rechtlich möglich und nicht meldepflichtig.
Der VKI sieht das anders und wird im Jänner eine Musterklage gegen die Gebühr einbringen.
Bis dahin empfiehlt er, nur unter Protest mit Erlagschein zu bezahlen.
Eines hat der VKI bereits erreicht.
Die Mobil.com ist vom Lastschriftverfahren abgegangen und akzeptiert jetzt Einziehungsaufträge.
Damit hat der Kunde 42 Tage ab Abbuchung die Möglichkeit, seine Zahlung ohne Angaben von Gründen zurückzuverlangen.
Die Mobilcom argumentiert die 30 Schilling mit Wettbewerbsnachteil durch den hohen Aufwand.
In Österreich zahlen derzeit nur 16 Prozent der Kunden mit Einziehungsauftrag, europaweit sind es 65 Prozent.
Wie hoch die Mehrkosten für die Erlagscheine sind, will Sund nicht sagen.
Einen guten Teil der Kosten machen aber die säumigen Zahler aus, die will man mit dem Einziehungsauftrag besser in den Griff bekommen.
Auch hier will Sund keine Zahlen nennen, nur,
So viele wie in Großbritannien sind es nicht.
Dort zahlen 15 bis 20 Prozent ihre Rechnungen zu spät oder gar nicht.
was sie am liebsten finden möchten, wie sie den Einbruchsort auskundschaften und was sie an der Tat hindern könnte.
Das Ziel der Studie des Kriminologen Klaus Kreinz war natürlich, die Beratung in Sachen Einbruchsschutz wirksamer zu machen.
Hans-Christian Unger.
Ich lese mir immer die Urlaubs- und Todesanzeigen in der Zeitung durch.
So die Antwort eines Häftlings auf die Frage, wie er denn so auf erfolgversprechende Objekte stoße.
Auch im Einbruchsgewerbe gilt also die Devise, gut geplant ist schon halb gestohlen, und Erfahrung zählt.
so schlagen die Herren der Panzerknacker AG am liebsten Donnerstag oder Freitag zu.
Demgegen das Wochenende zu, liegt in der Regel das meiste Geld in den Kassen.
Bargeld ist die allerliebste Beute.
Und durchaus verständlich, man wünscht sich, die im Branchenwörterbuch als Bruch bezeichnete Tätigkeit möglichst schnell und problemlos abwickeln zu können.
Für zwei Drittel der befragten Einbrecher sind Wirtshäuser mit Sparvereinskassen und oder Spielautomaten die Lieblingsziele.
Platz zwei dann in der Beliebtheitsrangliste die Trafiken.
Besondere Anziehungskraft üben auch Antiquitätengeschäfte, Juweliere, Lebensmittelläden, Tankstellen sowie der Elektro- und Elektronikhandel aus.
Die Tendenz zu mehr und besseren Sicherungs- und Alarmsystemen im Handel ist unverkennbar.
Aber ungefähr die Hälfte aller Profi-Einbrecher lässt sich davon nicht sofort abschrecken.
Am gefürchtetsten sind sogenannte Stille-Alarmanlagen.
Solche, die die Polizei zum Beispiel direkt alarmieren.
Ein öfters verwendetes Zusatzgerät der Herren Einbrecher, ein Radioscanner, mit dem der Polizeifunk abgehört werden kann.
Der probateste Schutz vor Einbrechern ist aber nach wie vor vierbeinig.
Der Hund.
Schon ein einziger klarer Hinweis auf ihn lässt acht von zehn Berufseinbrechern und jedem zweiten Gelegenheitseinbrechern von der Tat Abstand nehmen.
Was weit weniger abschreckt, Polizeistreifen und Wachdienste.
Denn intensive Beobachtung hat die Profis gelehrt, dass die uniformierten Bewacher allzu regelmäßig kontrollieren.
Halbwegs tröstlich für jene, die einen Einbrecher ertappen.
Auf die Begegnung reagieren die meisten mit sofortiger Flucht.
Nicht einmal jeder zehnte würde Gewalt anwenden.
Gefährlich wird es allerdings dann, wenn man den Einbrecher keine Gelegenheit zur Flucht bietet, sondern ihn stellen will.
Die kriminologische Studie war Basis einer heute veröffentlichten Broschüre mit Tipps zum Schutz vor Geschäftseinbrüchen.
Der Wermutstropfen, trotz aller Offenheit, mit der die Interviewten einen Einblick in ihr Berufsleben geboten haben, ihre ganz speziellen Tricks haben sie nicht verraten.
Sie hörten Hans-Christian Unger, dreiviertel eins ist es jetzt.
Im Haus der Natur in Salzburg wurde heute Vormittag ein bedeutender prähistorischer Fund präsentiert.
Ein Spaziergänger hatte südlich der Stadt Salzburg eine seltsame Versteinerung gefunden, die von Fachwissenschaftlern als Skelettteil eines wahrscheinlich 190 Millionen Jahre alten Sauriers identifiziert wurde.
Erkannt haben die Forscher das Tier an einem in der Versteinerung sichtbaren Zahn, berichtet Ulrike Schmitzer vom Landesstudio Salzburg.
Der Zahn stammt, wie gründliche Forschungen bestätigten, vom Eurynosaurus longirostris, dem Riesen unter den Sauriern.
Er war fünf bis sechs Meter lang und schwamm im tropischen Meer.
Der Fischsaurier hat kleine, spitze Zähne und ein langes Oberkiefer, wie die Funde der Kopfteile bestätigen, schildert Experte Gottfried Tichy von der Universität Salzburg.
Wahrscheinlich lebte dieser Saurier in Tangwäldern drinnen und hat sich von
Ein Feinschmecker war das, von Scampis ernährt, oder besser gesagt von Tintenfischen, Pelmeniten, die da vielleicht gefressen haben.
Größere Beute, größere Fische oder Ammonitenknacker oder Hartknacker war er sicherlich nicht.
Dazu war das lange Kiefer, die lange spitze Stöberschnauze nicht geeignet.
In Europa ist dieser Saurier eine Seltenheit.
Größere Teile wurden zwar schon in Deutschland gefunden, Skelettfunde in den Alpen gab es zuvor aber noch nicht, sagt Eberhard Stüber vom Haus der Natur.
Man darf sich natürlich bei uns in den Alpen nicht erwarten, dass man jetzt ein paar Schichten abträgt und dann liegt da so ein kompletter Saurier drinnen, so wie man das etwa südlich von Stuttgart in Holzmaden findet, wo die Skelette überhaupt nicht verändert sind.
Das ist eben in den Alpen nicht so, weil die Gesteine sind gefaltet worden, sie sind gehoben worden, sie sind verschoben worden, verändert worden, verbogen und daher
die Skelette verteilt in die Schichten und auch verdrückt, verändert und so weiter.
In Österreich jedenfalls ist das der erste Hinweis auf das Meerestier.
Ulrike Schmitzer zu einem bemerkenswerten Saurierfund in Salzburg.
Die literarische Welt feiert den deutschen Autor Günther Grass, der heute seinen 70.
Geburtstag begeht.
Soeben ist im Steidl Verlag eine umfangreiche Kassette mit dem bisherigen Gesamtwerk von Günther Grass erschienen und prominente Kollegen des Autors haben, wie berichtet, den Jubilar erst diese Woche in einer öffentlichen Veranstaltung geehrt.
Für uns würdigt Hans Langsteiner noch einmal Rang und Eigenart des Günther Grass.
Einst galt er als Bürgerschreck, nun ist er, sicher wider Willen, doch fast zum deutschen Staatsautor avanciert.
Günther Grass, der Lebensmittelhändlers Sohn aus Danzig, dem, wie vielen seiner Altersgenossen, die Schrecknisse des Zweiten Weltkriegs zur prägenden Erfahrung seines jungen Lebens geworden waren.
Auch Walser gehört dazu und im weitesten Sinne auch Siegfried Lenz und das sind ja alles nur diese Jahrgänge um das Kriegsende herum, die dann 18, 17, 16 waren und die dann Schriftsteller wurden.
Die zeichnet eines aus, oder bezeichnet sie zumindest, dass sie sich ihr Thema nicht frei wählen konnten.
Es war ihnen vorgeschrieben.
Dieses kritische Engagement mag Günther Grass mit Walser, Lenz und Heinrich Böll geteilt haben.
Künstlerisch ging er wohl etwas andere, eigene Wege.
Schon seine damals sensationell erfolgreiche Blechtrommel zeigte einen Autor barocker Sinnenfreude, einen Epiker des fantastischen Realismus, der die Erfahrungen der Wirklichkeit einschmolz, in ausladend kühne Visionen von den Schrecknissen des Krieges und den Tröstungen der Liebe.
Hier ein Ausschnitt aus der Blechtrommel, gelesen vom Autor.
die auf meine Empfehlung hin eine Einladung bekommen hat, nähert sich schüchtern meiner Mama, zeigt ihr, umgunstwerbend, jene von Mama begonnenen, von Maria tadellos weitergeführten Geschäftsbücher, und Mama schlägt ihre kaschubische Lache an, zieht meine Geliebte an sich und sagt, ihr die Wange küssend, mit den Augen zwinkert, aber Mariellchen, wer wird sich denn da ein Gewissen machen?
Spätestens seit der von dieser Musik begleiteten Oscar-prämierten Verfilmung durch Volker Schlöndorff war die Blechtrommel so populär, dass es zumindest in den Augen der Kritik auch Gras selber schwer fiel, je daran wieder anzuknüpfen.
Noch jedes neue Günther Gras Buch wurde an den bisherigen Arbeiten dieses Autors gemessen und als zu leicht befunden.
Und daran hat sich von den Hundejahren über den Butt bis zur Fontane-Hommage ein weites Feld vor zwei Jahren nichts geändert.
Umstritten nennt man derlei wohl und sperrig und in sich widersprüchlich ist das Oeuvre des nun 70-Jährigen ja in der Tat geblieben.
Apokalyptische Tierfabeln wie Die Rettin oder Der Butt stehen neben literarischen Reminiszenzen à la Das Treffen in Teldke.
Und Lyrik und Tagebücher ergänzen ein Werk, das Grass selber mit beachtlichem Talent auch grafisch illustriert hat.
Dem Autor selbst ist in all seinen künstlerischen Äußerungen eines entscheidend, die möglichst unverstellte Kommunikation mit dem Publikum.
Grundlage aller Erzählung ist die mündliche Erzählung, das Wiedergegebene, Wiederaufregende weitererzählt und dann wurde aufgeschrieben, zu einem relativ späten Zeitpunkt.
Und so habe ich jedenfalls beim Schreiben immer den Ehrgeiz,
dass das Geschriebene auch wie etwas Gesprochenes ist, nicht im Schriftbild stecken bleibt.
Mitsprechen will Grass auch weiterhin.
Gerade hat er eine millionenschwere Stiftung zugunsten des Roma-Volkes ins Leben gerufen und bei den nächsten deutschen Bundestagswahlen will sich Grass ganz unverschlüsselt für eine rot-grüne Regierung in Bonn deklarieren.
Klassische Staatsautoren sehen anders aus.
Günther Grass ist heute 70 geworden, Hans Langsteiner hat ihn gewürdigt.
Und nun ist er abrufbar, der Bericht über den geplanten Semmering-Basistunnel.
Steirische und Kärntner Spitzenpolitiker haben sich heute nämlich im steirischen Mürzzuschlag zu einer nicht alltäglichen Demonstration versammelt.
Vor dem Portal des Sondierstollens für den Semmering-Basistunnel demonstrierten sie mit Ansprachen und Transparenten für den schleunigen Bau des umstrittenen Tunnels.
Stefan May mit einer Reportage vom Veranstaltungsort.
Mariazell ist nicht weit entfernt und so gemahnt die eigentümliche Veranstaltung, wo Politiker demonstrieren gehen, an eine profane Wahlfahrt.
Hier am Ungnadenort des Probestollenanstichs hat die Eisenbahner Musikmürz Zuschlagaufstellung genommen und spielt, mutig wie sie ist, im grünen Herzen Österreichs den Kärntner Liedermarsch.
Zur Begrüßung der Delegation von Jenseits der PAK
die mit einem Museumsschienenbus herangerumpelt ist.
Die SPÖ gibt sich transparent und hat rund um die Baustelle Spruchbänder aufgehängt.
Wir lassen uns nicht preulen, liest man da.
Oder Tundel für Bahn und Straße.
Fünf Grad plus hat es nur.
In der Werkshalle drängeln sich die Gäste an den groben Festzelt-Tischen, während ihnen zwei riesige Wärmestrahler und die Redner kräftig einheizen.
Etwa Paul Springer von der Kärntner Wirtschaftskammer.
Es ist ein bundesstaatlicher Skandal.
Von den Mitteln, die aufgewandt werden an Bundeszuschüssen in Österreich für die Hochleistungsstrecken, fallen 0,9 Prozent für Kärntnern und 56,6 Prozent für Niederösterreich.
So kann es nicht sein und so darf es nicht sein.
Einer von Jörg Haider eingeführten hübschen Mode entsprechend, zieht er dann ein Täfelchen mit der Aufschrift, Kärnten, wir sind nicht das Abstellgleis Österreichs, hervor.
Besonders deutlich dann der steirische Verkehrslandesrat Joachim Ressl.
Es gibt keinen Unterschied von diesen Vorhaben am Semmering gegenüber jedem anderen derzeit stattfindenden Verkehrsvorhaben und der verlange ich, wenn das mit privaten Mitteln nicht möglich ist, selbstverständlich
die Finanzierung mit öffentlichen Mitteln.
Und ich kann Ihnen heute sagen, ich wäre jedes Projekt in Österreich vor dem Verfassungsgericht aufklagen, wenn andere Projekte in dieser Größenordnung mit öffentlichen Geldern gebaut werden.
Und es ist eine Schande.
Ich sage euch ehrlich, es ist eine Schande, dass ein Bundesland die Errichtung einer Lebensader eines anderen Bundeslandes so beeinträchtigen will.
Schließlich ergreift die steirische Landeshauptfrau Walthout-Glasnigg, Tundelpatin des Bahnstollens, das Wort und wirft sich mächtig für ihr langes, schwarzes Patenkind ins Zeug.
Es gehe um die Verantwortung für die Jobs der Jugend, sagt sie.
Und Politiker, ob sie männlich oder weiblich sind, die nur entscheiden, wann ist der nächste Wahltermin, die sind falsch am Platz.
Man hat für Generationen zu entscheiden und nicht nach Wahlterminen.
Dann erheben sich die einander sonst ein wenig misstrauisch beäugenden Steirer und Kärntner in geschwisterlicher Einhelligkeit zum Absingen der Landeshymnen und zum gemeinsamen Abräumen des Buffets, das unter schmutzigen Helmen und Grubengerät auf silbernen Platten glitzert.
Also gestärkt machen sich Politiker und Journalisten auf zur Besichtigungsfahrt mit der Grubenbahn in den Probestollen.
Und nach dieser Reportage von Stefan May gebe ich nun wieder weiter ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
In diesen Minuten beginnen neue Gespräche von Experten zur Pensionsreform.
Nachdem der ÖGB gestern Nein zur Reform der Regierung gesagt hatte, wird weiter verhandelt.
Sozialministerin Lore Hostasch sagte, es gebe noch Spielraum, soziale Härten zu vermeiden.
Das Gesamtziel dürfe aber nicht aus den Augen verloren werden.
Hostasch glaubt nicht, dass die Gewerkschaft die Pensionsreform zu Fall bringen würde.
Sie hofft auf deren Gefühl für Mitverantwortung.
Der Bundessprecher der Grünen Christoph Korherr meint, dass die Pensionsreform vom ÖGB zu Recht kritisiert und abgelehnt wurde.
Die Reform sei unsozial.
Korherr verlangt eine Mindestpension von 8.000 Schilling und eine Streichung des Absetzbetrages der Pensionen von mehr als 30.000 Schilling.
Freiheitlichen Obmann Jörg Haider hat bei seiner Abschlusspressekonferenz nach der Klubklausur in Bad Waltersdorf vorgeschlagen, das Volk über die Pensionsreform abstimmen zu lassen.
Bundeskanzler Klima sollte sich trauen, eine Volksbefragung dazu durchzuführen, nachdem die Regierung mit der Gewerkschaft nicht zurande komme.
Schwerpunkt bei der Klubklausur der Freiheitlichen war das Budget 1998.
Haider verlangte ein neues Budget, das von der Regierung errechnete, sei unrealistisch und verantwortungslos.
Johann Weber, der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, ist gegen Priester als Politiker, auch wenn sie nicht parteigebunden wären.
Bischof Kurt Krenn hatte diesen Vorschlag gemacht.
Krenn sagte, er sei gegen eine Trennung von Kirche und Staat.
Und jetzt zum Wetter.
Vor allem die Alpen entlang regnet es noch leicht.
Die Schneefallgrenze steigt allmählich auf 1.000 bis 1.600 Meter Höhe.
Im Laufe des Nachmittages kann es etwas auflockern, am ehesten im Flachland.
Die Höchstwerte 5 bis 13 Grad.
Und das war das Mittagsjournal vom 16.
Oktober.
Ton Herbert Hainer, Sendungsverantwortung Ilse Oberhofer und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.