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Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.10.17
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KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal.
Freitagmittag, Zeit für detaillierte Information und Hintergründe aktueller Entwicklungen in einem Österreich1-Mittagssjournal mit Manfred Kronsteiner.
Aus dem Inland heute.
Der Fall Franz Fuchs, die jüngsten Erkenntnisse und ein Gespräch mit einem ehemaligen Schulkollegen.
Vor dem Grazer Bundeskongress der Grünen, Foggenhubers Kritik am neuen Parteiprogramm.
Aus dem Ausland, ETA-Terror und Gegenterror in Spanien, neuerlicher ETA-Anschlag, Anklage gegen die vormaligen Spitzen des Innenministeriums wegen des Gegenterrors der GAL.
Sport, Gerhard Berger zum Rückzug aus der Formel 1 und literarisches, der Portugal-Schwerpunkt auf der Frankfurter Buchmesse.
Zunächst jedoch die neuesten Nachrichten, diesmal zusammengestellt von Elisabeth Manners, gelesen von Josef Wenzel-Hanatek.
Österreich.
Der Formel-1-Pilot Gerhard Berger hat seinen Rückzug aus dem Rennsport bekannt gegeben.
Der 38-jährige Berger wird, wie er heute bei einer Pressekonferenz in Wien mitteilte, am 26.
Jänner in Jerez in Spanien seinen letzten Grand Prix fahren.
Der dienstälteste Fahrer des Formel-1-Zirkus bestritt bisher 209 Rennen.
In zehn von ihnen war er siegreich.
Seinen letzten Sieg feierte Berger bei einem spektakulären Comeback nach mehrmonatiger Krankheitspause am 27.
Juli in Hockenheim.
Die Ermittler in der Causa Briefbomben haben bei dem mutmaßlichen Bombenbauer Franz Fuchs mehrere historische Lexika entdeckt.
In einem der Werke wurden handschriftliche Vermerke gefunden.
Eindeutige Rückschlüsse auf Inhalte in der Briefbombencausa konnten noch nicht gezogen werden.
Fuchs soll heute bei der Fortsetzung seiner Einvernahmen darauf angesprochen werden.
Wie Chefinspektor Sturm mitteilte, haben die bisherigen Verhöre ergeben, dass der 48-jährige Südsteirer über ein fundiertes historisches Wissen verfügt.
Österreich, Pakistan Die OMV hat einen 10-prozentigen Anteil an der pakistanischen Erdölgesellschaft Parko erworben.
Parko besitzt und betreibt eine mehr als 1200 Kilometer lange Pipeline von Karachi nach Lahore.
Das Unternehmen hat in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich mehr als 500 Millionen Schilling pro Jahr Gewinn erwirtschaftet.
Parko will demnächst in Zentralpakistan eine Raffinerie errichten.
Die OMV hat die Absicht, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Italien.
Politiker und Experten beraten in Rom über eine umfassende Wirtschaftshilfe für Albanien.
Außenminister Schüssel hat bei diesem Anlass die Wiederaufnahme des österreichischen Hilfsprogrammes für Albanien angekündigt.
Dieses Programm war nach Ausbruch der Unruhen im Frühjahr ausgesetzt worden.
Nach den Worten Schüssels wird Österreich Projekte in dem Balkanland mit etwa 123 Millionen Schilling unterstützen.
Der Außenminister meinte, die Stabilität Albaniens habe Auswirkungen auf die gesamte südosteuropäische Region und sei daher im gemeinsamen Interesse.
Ausdrücklich würdigte Schüssel das Engagement von Franz Franitzki als OSCD-Sonderbeauftragter für Albanien.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Im Gebäude des Drama-Theaters in Belgrad ist ein Großbrand ausgebrochen.
Konkrete Angaben über das Ausmaß des Sachschadens und über Verletzte liegen derzeit nicht vor.
Nach ersten Informationen sprangen mehrere Menschen aus dem zweiten Stockwerk des Gebäudes auf die Straße, um sich vor den Flammen zu retten.
Über der Innenstadt von Belgrad steht eine riesige Rauchwolke.
Das Feuer war im hinteren Teil der Bühne ausgebrochen.
Als Ursache werden vorerst ein defekter Heizkörper oder Mängel an den Installationen der Bühnenbeleuchtung vermutet.
Russland.
Präsident Yeltsin lehnt es ab, den Streit zwischen Parlament und Regierung durch vorgezogene Neuwahlen zu beenden.
Neuwahlen würden zum jetzigen Zeitpunkt der russischen Wirtschaft schaden, betonte Yeltsin in seiner wöchentlichen Radiorede.
Die Auseinandersetzung zwischen der kommunistisch dominierten Ersten Parlamentskammer und der Regierung Tsheromyrdin wertete der Präsident als Zeichen für eine wachsende Normalität im Staat.
Spanien.
Einen Tag vor der Eröffnung des neuen Guggenheim-Museums in Bilbao ist vor einem öffentlichen Gebäude in der baskischen Stadt eine Bombe explodiert.
ETA-Angehörige haben die Polizei vorher informiert.
Niemand wurde verletzt, der Sachschaden wird als gering bezeichnet.
Die ETA wollte schon Anfang dieser Woche einen Anschlag auf das Guggenheim-Museum verüben.
Dieses Vorhaben scheiterte aber.
Dabei kam ein Polizist ums Leben.
Sein Tod löste in ganz Spanien eine Welle von Protestkundgebungen gegen den Terror der Äther aus.
Vereinte Nationen, weltweit müssen 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 12 Schilling pro Tag auskommen.
Dies geht aus einem heute in Genf veröffentlichten Bericht des UNO-Entwicklungsprogrammes hervor.
Demnach verfügen 20 Prozent der Menschheit nur über knapp ein Prozent des Welteinkommens.
In Ländern Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion ist zum Beispiel die Zahl jener Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, innerhalb von zehn Jahren von vier auf 120 Millionen gestiegen.
Anlass der Veröffentlichung der Studie ist der heutige internationale Tag für die Beseitigung der Armut.
Und damit zum Wetter.
Auf meiner mit Luftdruckanzeige ausgestatteten Uhr spielt die Anzeige förmlich verrückt.
Warum, Peter Sterzinger?
Ja, selbst das allereinfachste Barometer zeigt den Druckanstieg der letzten zwei Tage und es geht weiter aufwärts.
Auch mit den Temperaturen, denn die Kaltluft wandert langsam ostwärts ab.
Tagsüber wird es merklich milder, nur die Frühtemperaturen bleiben vorerst tief, stellenweise frostig.
Hochdruckwetter um diese Jahreszeit bringt aber auch Hochnebel und mit ihm müssen wir am Wochenende rechnen.
Die aktuellen Meldungen Wien Heiter 8 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 7, St.
Pölten Heiter 7, Linz stark bewölkt 8, Salzburg stark bewölkt 9, Innsbruck wolkig 10 Grad, Bregenz Heiter 12,
Graz bedeckt 8 und Klagenfurt stark bewölkt 8 Grad.
Sonnig bleibt es in Vorarlberg, ganz Tirol und in Oberkernten ebenso im Mühlviertel, dem Großteil Niederösterreichs und in Wien.
In Salzburg lockert es immer mehr auf.
Sonst halten sich weiterhin Wolken in Unterkernten, der Steiermark, Teilen des Burgenlandes und Oberösterreichs.
Dementsprechend liegen die Temperaturen je nach Sonne zwischen 8 und 16 Grad.
Morgen Samstag ist es in der Früh häufig nebelig.
Hochnebel bildet sich auch und der hält sich im Rheintal, die Donau entlang sowie im Süden Österreichs voraussichtlich hartnäckig bis gegen Mittag.
Sonst ein sonniger Samstag.
Südostwind kommt auf und der könnte den Hochnebel auch im Raum Wien einige Stunden am Leben erhalten.
Seine Obergrenze liegt morgen zwischen 1000 Meter in Oberösterreich und um 1500 im Süden.
Strahlend sonniges Bergwetter also.
Allerdings liegt meist oberhalb von 1500 Meter Höhe ja schon Schnee.
Nur in Kärnten ist es weitgehend trocken geblieben.
Die Temperaturen erreichen morgen je nach Sonne 12 bis 18 Grad, in Nebelgebieten nur 8.
In 2000 Meter Höhe 3 bis 8 Grad.
Am Sonntag hält sich der Hochnebel länger, dafür sinkt seine Obergrenze überall gegen 1000 Meter.
Im Mittelgebirge wird es noch milder bei wunderbarer Fernsicht.
Weiter unten hängen die Temperaturen natürlich davon ab, wann die Sonne herauskommt.
Jedenfalls sind am Sonntag Werte nahe 20 Grad durchaus möglich.
Soweit also der aktuelle Wetterbericht, die Prognose und die aktuellen Werte übermittelt von Peter Sterzinger.
Und jetzt wird im Nebenstudio Platz getauscht.
Karl Jarkowski nimmt den Platz ein, den soeben unser Wettermann eingenommen hat.
Und gleich ohne großes Vorwort jetzt in medias res in die Causa Briefbomben hinein zu den jüngsten Erkenntnissen.
Karl Jarkowski, was haben die aktuellen Recherchen ergeben?
Am Nachmittag werden die Einvernahmen mit dem mutmaßlichen Bombenbauer Franz Fuchs wieder fortgesetzt.
Am Vormittag sind ihm die Nähte aus seinen verstümmelten Händen gezogen worden.
Nach wie vor sind die Fander der Meinung, dass Fuchs ein nicht unbeträchtliches historisches Wissen hat.
Ein Archiv mit historischen Büchern hat man bei ihm aber noch nicht gefunden.
Gefunden hat man aber ein 22 Bände umfassendes Lexikon von Bertelsmann.
Die sichergestellten Bücher sind 15 bis 20 Jahre alt und bereits vergriffen.
Zu einzelnen Stichwörtern finden sich handschriftliche Vermerke.
Von wem diese Vermerke, die seit 14 Tagen untersucht werden, stammen, darüber geben die Verandert derzeit keine Auskünfte.
Auch wissen sie noch nicht, warum sie gemacht worden sind.
Der Verhaftete soll darüber befragt werden.
Kryptologen und Graphologen überprüfen derzeit diese Eintragungen mit dem handschriftlichen Entwurf eines BBA-Bekennerbriefes, ebenfalls bei Fuchs gefunden.
Material über die Geschichte der Bio-Waren hat man bei den Verhafteten noch nicht sichergestellt.
Soweit also der jüngste Erkenntnisstand in diesem Fall.
Bis zu einer eventuellen rechtskräftigen Verurteilung gilt für Franz Fuchs selbstverständlich die Unschuldvermutung.
Aber wer ist Franz Fuchs?
Von ihm wird ein Bild des genialen Einzelgängers gezeichnet.
Wir haben mit einem seiner ehemaligen Schulkollegen gesprochen, und zwar Dr. Michael Ogriszek.
Ogrisek ist mit Fuchs ins Leibnizer Gymnasium gegangen.
Er arbeitet jetzt als Berufsoffizier in Salzburg, ist Militärhistoriker und hat eine Ausbildung als Psychotherapeut gemacht.
Seit der Matura haben sich die beiden in den vergangenen Jahrzehnten noch zwei, dreimal gesehen.
Wie sieht Ogrisek heute den ehemaligen Mitschüler Fuchs?
Mit Ogrisek spricht Dieter Bornemann.
Herr Dr. Ogrisek, Sie haben acht Jahre gemeinsam mit Franz Fuchs die Schulbank gedrückt, Sie haben mit ihm maturiert.
Wie haben Sie ihn persönlich erlebt?
Ja, ich habe ihn als äußerst fleißigen, sehr strebsamen Schüler erlebt und kurzum, er war einfach ein Musterschüler.
In welchen Fächern war er denn besonders gut?
War er dieses Mathematikgenie, von dem man jetzt spricht?
Also er war besonders hervorragend in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie und war das Mathematikgenie schlechthin.
Das hat sich ja schon so ausgedrückt, dass er Formeln hergeleitet hat und auch bewiesen hat.
Zum Erstaunen der Mathematik-Professorin und natürlich zum Erstaunen von uns.
Sie selbst sind ausgebildeter Psychotherapeut.
Können Sie ein bisschen seine Persönlichkeit schildern?
Ja, er war für mich ein sehr schwieriges Wesen.
Das drückte sich so aus, dass er einfach sich nicht helfen lassen wollte, sondern er wollte immer alles allein tun.
Er hat sich dadurch auch isoliert.
Und für mich war sehr auffallend eben seine Zurückgezogenheit und seine Einsamkeit.
Wie hat sich denn das geäußert, dass er sich nicht helfen lassen wollte?
Wir wollten ihm ermöglichen, dass er mit uns auf Skikurs fährt und es wurde organisiert von der Klassengemeinschaft, eine so eine Art Spendenaktion.
Also wir hätten ihm Skier organisiert, wir hätten ihm die Skiausrüstung zukommen lassen, wir wollten ihm auch finanziell unterstützen, aber er lehnte das strikt ab und ist schlicht und einfach nicht mitgefahren.
Für wie wahrscheinlich halten Sie es denn, dass Franz Fuchs mit anderen zusammengearbeitet hat?
Also ich halte das für unwahrscheinlich, dass er mit anderen Personen zusammenarbeitet, weil diese
Diese Organisation, dieser angeblichen BBA, die ist so komplex, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass er so mit verschiedenartigen Menschen, die verschiedene Rollen in dieser BBA ausfüllen sollten, dass er mit denen zusammenarbeiten kann.
Hat es im Unterricht Zusammenarbeit gegeben?
Im Unterricht hat es meines Wissens noch keine Zusammenarbeit gegeben.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir gemeinsam bei der Matura in Chemie angetreten sind und für die Ausarbeitung der ganzen Fragen wollten wir ihn einbinden, wollte ich ihn einbinden, aber das hat er strikt abgelehnt.
Er wollte die Fragen einfach allein ausarbeiten.
Sie sind ja selbst Militärhistoriker.
Wo kann Franz Fuchs die Informationen über die Bajauan herhaben?
Ich vermute, aufgrund seiner hohen Begabung, komplexe Dinge schnell erfassen zu können, dass er durch Studium von Literatur oder aus Geschichtsbüchern sich dieses Konstrukt gebildet hat.
Wie genau geht denn Franz Fuchs in seiner Arbeit vor?
Wie genau plant er denn?
Ich kann natürlich nur die Erlebnisse und Beobachtungen und die Erfahrungen, die ich mit Franz Fuchs während der Schulzeit gemacht habe, erzählen.
Und hier habe ich immer den Eindruck gewonnen, Franz Fuchs plant alles benevol, plant alles genau und führt es dann auch exakt durch.
War Franz Fuchs eigentlich in seiner Schulzeit ausländerfeindlich?
Nein, das ist mir nicht bekannt.
Und außerdem war das während der Schulzeit zwischen 1960 und 1968 im südsteilischen Raum überhaupt kein Thema.
Herr Fuchs hat in seiner Jugend auch einen Selbstmordversuch verübt.
Halten Sie es für wahrscheinlich, dass er einen weiteren Selbstmordversuch unternimmt?
Das halte ich sehr wahrscheinlich, und zwar deswegen, weil er jetzt sowohl einen psychischen als auch einen physischen Verlust erlitten hat.
Psychisch insofern, da ja jetzt sein Konstrukt, die BPA, ist jetzt entdeckt worden.
Seine Welt ist jetzt entdeckt worden und auf der anderen Seite hat er einen doch sehr einschneidenden physischen Verlust erlitten, nämlich er hat seine beiden Hände verloren.
Stellen Sie sich vor, er ist jetzt genau in dieser Situation, in der er acht Jahre
nie hineinkommen wollte, nämlich er wollte sich nie helfen lassen von jemand anderem.
Aber jetzt ist er gezwungen, dass andere Menschen ihm helfen.
Soweit die persönlichen und somit naturgemäß subjektiven Eindrücke und Einschätzungen des früheren Fuchs-Mitschülers Dr. Ogriszek.
Mit ihm hat Dieter Bornemann gesprochen.
Heute Abend beginnt in Graz der Bundeskongress der Grünen.
Schwerpunkt ist das neue Parteiprogramm, das auf diesem Bundeskongress vorgestellt werden soll.
Das Programm, an dem seit Monaten getüftelt wird, sorgt Partei intern für Konfliktstoff.
Der Europasprecher der Grünen, Johannes Foggenhuber, kritisiert es als zu schwammig und unpräzise.
bezeichnet die Position einer Partei in der Gesellschaft, das heißt heute vor allem auch in den großen gesellschaftlichen Konflikten, den Verteilungskonflikten, der Frage der neuen Technologien, der Massengesellschaft, der Technokratie und so weiter.
Wir leben ja in einer Zeit der großen gesellschaftlichen Konflikte und dieses Programm verhält sich diesen Konflikten gegenüber sehr, sehr vage, sehr, sehr unbestimmt.
Manchmal hat man den Verdacht,
ein bisschen beliebig, man lässt sich die wirkliche Politik, die man machen möchte, offen.
Ein Programm hat aber auch die Funktion, dass diejenigen, die in einer Partei Politik machen, ämterbegleitend zur Rechenschaft gezogen werden können von den Wählerinnen und Wählern, aber auch von der eigenen Parteibasis.
Und dieses Programm bezieht doch in fast allen großen Fragen sehr, sehr vage Positionen.
Nehmen wir ein konkretes Beispiel.
In dem Entwurf wird der grüne Grundwert Gewaltfreiheit durch Frieden ersetzt.
Was passt Ihnen daran nicht?
Frieden, das klingt ja auch schön.
Ja, es geschieht dabei genau das, was ich kritisiere, ein sehr präziser Begriff.
von Politik, nämlich auf allen Ebenen Gewalt zu vermeiden, als Auftrag an sich selbst.
Die eigene Politik wird ersetzt durch einen sehr, sehr vagen Begriff, den im Grunde genommen als leeres Bekenntnis alle Menschen teilen.
Also vom Papst bis zum Hussein und auch, glaube ich, der Mao Zedong war für den Frieden und im eigenen Land ist es die FPÖ, das Liberale Forum, die SPÖ, die ÖVP und nun auch die Grünen.
Das ist ein unbestimmter Begriff, so wie das Gute, Ware und Schöne, aus dem sich keine Vorstellung einer konkreten Politik gewinnen lässt, dass einer Partei kein besonderes Profil gibt.
Für Frieden sind alle.
Für Demokratie sind auch alle.
Um einen anderen Begriff zu wählen, wo man Basisdemokratie durch Demokratie ersetzt hat.
Auch für Demokratie sind alle.
Das ist ein Programm der beliebigen Schlagworte, aus denen die Wählerinnen und Wähler nicht mehr eine klare gesellschaftliche Position einer Partei ablesen können.
Und das ist offensichtlich auch die Absicht.
Was ist Ihrer Meinung nach der Sinn dahinter?
Warum ist es so offen und so weit gefasst?
Ja, ich will hier nichts unterstellen, aber für meinen Eindruck ist es ein Schritt auf einer Entwicklung, wo man eine Partei nicht mehr als eine Organisation von Menschen sieht, die für bestimmte Ziele in der Gesellschaft eintritt, sondern die sich so vagemacht bereit hält.
Für eine 5-Prozent-Partei kann das ja nur das Konzept eines Züngleins an der Waage sein.
Was ich will, ist, dass die Grünen nicht ein Zünglein an der Waage sind, sondern dass sie selber etwas in die Waagschale werfen können, dass sie selber etwas wiegen.
Und das ist die Auseinandersetzung, die eigentlich hinter diesen Begriffen steht.
Das heißt, das Programm schielt auf eine eventuelle Regierungsbeteiligung?
Ach, nicht so genau natürlich, aber es ist ein Programm, das den Pragmatikern in der Partei auf den Leib geschnitten ist, die sich eine Politik in den Sachzwängen und in den
Machtverhältnissen, wie sie da sind, vorstellen, die eine Änderung der Gesellschaft gar nicht mehr wirklich beabsichtigen und die es manchmal als störend empfinden, wenn dann in der Politik die Wählerinnen und Wähler, die Gesellschaft, die eigene Partei sie auf ein Programm verpflichten kann.
Das stört dann das beengte politische Spielraum.
Fragenstellerin an Johannes Foggenhuber war Helma Poschner.
Es ist jetzt 19 Minuten nach 12.
Der Terror der baskischen Untergrundbewegung ETA in Spanien nimmt kein Ende.
Trotz aller schärfster Sicherheitsmaßnahmen, kurz vor der Eröffnung der europäischen Dependance des Guggenheimmuseums in Bilbao, detonierte heute früh in der Stadt eine Bombe, Details von Bettina Reuter.
Ein anonymer Anrufer, der sich als Mitglied der baskischen Untergrundbewegung ETA zu erkennen gab, hatte in den frühen Morgenstunden eine Radiostation in Bilbao über eine Bombe informiert, die außerhalb eines Bürogebäudes deponiert worden sei.
Die Polizei wurde verständigt, doch noch bevor sie den Sprengkörper lokalisieren und entschärfen konnte, explodierte er.
Verletzt wurde dabei niemand und auch der Sachschaden ist gering.
Doch der Anschlag verschärft die ohnehin angespannte Situation,
am Tag vor der Eröffnung des Guggenheim-Museums in Bilbao weiter.
Immerhin will auch das spanische Königspaar an den Feierlichkeiten morgen teilnehmen.
Bereits gestern und vorgestern haben hunderttausende Menschen in den Straßen der Stadt gegen den Terror der ETA protestiert.
Anlass war die Ermordung eines Polizisten, der mit einem Kollegen am vergangenen Montag einen verdächtigen LKW vor dem neuen Guggenheim-Museum kontrollieren wollte.
Die Polizei hatte in der Umgebung des Museums in der Folge 12 Sprengsätze gefunden.
Wir brauchen den Frieden, so lautete gestern Abend das Motto für die Schweigemärsche Hunderttausender in spanischen Städten.
Stille Massenkundgebungen gegen den Terror der separatistischen ETA.
Terror und Gegenterror beschäftigen dieser Tage auch die Justiz.
Um die der ETA nahestehende Parteienallianz Heribatazuna geht es in einen Prozess, der Montag in Madrid fortgesetzt werden soll.
Weitere Anschläge während der Verhandlungen sind zu befürchten.
In der Affäre um den Gegenterror der Todesschwadronen der GAL ist unterdessen Anklage gegen die vormalige Führungsspitze des Innenministeriums erhoben worden.
Der frühere Innenminister und sein Staatssekretär für öffentliche Sicherheit werden für den verdeckten, schmutzigen Krieg gegen die ETA Mitte der 80er Jahre verantwortlich gemacht.
23 Jahre Haft fordert der Staatsanwalt.
Details aus Madrid von Josef Manola.
Die Anklage liest sich wie der Plot eines reißerischen Politthrillers.
Ein Innenminister und seine engsten Mitarbeiter entschließen sich gegen Terroristen nach dem alttestamentarischen Grundsatz, Auge um Auge, Zahn um Zahn vorzugehen.
Sie heuern Kriminelle an, versorgen sie mit Waffen und Sprengstoff und setzen sie auf vermeintliche ETA-Mitglieder an.
Um den Anschlägen einen politischen Hintergrund zu geben, erfinden sie eine Untergrundorganisation, die Spanien vom Terrorismus befreien will und verschicken in deren Namen Bekennerschreiben.
Es wird die antiterroristische Befreiungsgruppe GAL geboren, die zwischen 1983 und 1986 für fast 30 Morde verantwortlich gemacht wird.
Nach Ansicht des Staatsanwalts im obersten Gerichtshof heißt der Innenminister aus dem gar nicht fiktiven Politthriller José Barrio Nuevo, langjähriges Kabinettsmitglied in mehreren Regierungen unter Felipe González und heute Parlamentsabgeordneter und Justizsprecher der Sozialistischen Partei.
Sein Staatssekretär, der Chef des Geheimdienstes und mehrere führende Kriminalbeamte, die mit der Terrorbekämpfung im Baskenland beschäftigt waren, sollen sich wegen folgender Delikte verantworten.
Freiheitsberaubung,
Gründung einer kriminellen Organisation und Veruntreuung öffentlicher Gelder.
Kurz staatlich organisierter und finanzierter Terrorismus.
Für die beiden Politiker fordert der Staatsanwalt jeweils 23 Jahre Haft.
Nur eine der Aktionen der fiktiven Anti-Terror-Gruppe wird in diesem Verfahren behandelt, die Entführung eines völlig Unbeteiligten namens Segundo Maré, den man mit einem ETA-Mitglied verwechselte.
Das Opfer, das nach zehn Tagen wieder freigelassen wurde, spricht 14 Jahre nach den Ereignissen von psychologischen Spätfolgen.
Da sämtliche Geilaktionen, Pistolen- und Bombenattentate gegen ETHA-Mitglieder, die in vielen Fällen unschuldige Opfer trafen, aus einem Geheimfonds des Innenministeriums bezahlt wurden, sind insgesamt zwölf Beamten auch der Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt.
Ex-Minister José Barrión-Urboa und sein Staatssekretär Rafael Vera, den wegen mehrerer Grundstücks- und Immobilienkäufe in Millionenhöhe auch in Finanzstrafverfahren erwartet, haben sich als unschuldig und als Opfer einer politischen Verschwörung bezeichnet.
Einige Mitangeklagte haben allerdings Teilgeständnisse abgelegt und durch ihre Aussagen nicht nur den Minister und den Staatssekretär schwer belastet.
Erhebungen gegen den unmittelbaren Vorgesetzten von Barrio Neuvo, den damaligen Premierminister Felipe González, wurden in diesem Verfahren eingestellt.
Die Terrorgruppe GAL löste sich vor zehn Jahren sang- und klanglos auf.
Außer der Entführung von Segundo Marey werden jetzt noch weitere Verbrechen der Terrorgruppe untersucht.
Die Justiz will mit einem der dunklen Kapiteln der spanischen Terrorbekämpfung abrechnen.
Vom südwestlichen nun zum östlichen Europa.
In Polen dürfte das Ringen um eine neue Regierung in die Schlussphase gehen.
Gestern Abend wurde der Hochschulprofessor Jerzy Buzek mit der Regierungsbildung per Auftrag.
Buzek ist Mitglied des Wahlsiegers Solidarność und wird sich nun bemühen, mit der liberalen Freiheitsunion von Ex-Finanzminister Balcerowicz eine Mitte-Rechts-Koalitionsregierung auf die Beine zu stellen.
Wer ist nun dieser bisher eher unbekannte Chemieprofessor, der neuer Ministerpräsident Polens werden soll und wofür steht er?
Alfred Schwarz mit einem Porträt.
Groß, schlank, graues Haar.
Das sind die äußeren Merkmale von Jerzy Buzek.
Doch groß im Vordergrund stand der 57-jährige Chemieprofessor aus Gliwice, zu Deutsch Gleiwitz, in Schlesien in den letzten Jahren nie.
Seine Bekanntheit stammt aus den 80er Jahren.
1981 leitete er den ersten nationalen Kongress der Gewerkschafts- und Protestbewegung Solidarność in Danzig.
Dadurch erlangte er Popularität.
Nach Ausrufung des Kriegsrechts in Polen wurde er Chef der Untergrundsolidarność in Schlesien mit ihren konspirativen Strukturen.
Ein lokaler Untergrundführer also.
Er organisierte den Aufbau von illegalen Druckereien, die Verteilung von Flugblättern und die Abhaltung von illegalen Versammlungen.
Einer seiner damaligen Untergebenen war der damals junge Ingenieur Marian Kszaklewski, heute Chef und Star der wiedererstarrten Solidarność.
Nach der politischen Wende 1989 war Buzek einer der wenigen Solidarnośćführer, der den Aufstieg in die erste politische Garde nicht geschafft hat oder gar nicht schaffen wollte.
Den Bürgermeisterposten von Glibice schlug er aus.
Auch das Angebot, auf einem sicheren Listenplatz für den polnischen Senat zu kandidieren, lehnte er ab.
Erst beim heurigen Wahlkampf packte Buzek wieder die Kampfeslust, er wurde Chefberater der Solidarnośćspitze.
Politisch lässt sich Buzek keiner Richtung innerhalb der Solidarnosc zuordnen.
Er gilt als gemäßigt, ausgleichend und keinesfalls als politischer Eiferer.
Feuer und Wasser zu mischen ist schlecht, sagt Buzek in Hinblick auf seine politischen Vorhaben.
Es gibt bei uns keine ultraliberale Sichtweise, aber zur selben Zeit auch keine besonders harten sozialen Forderungen.
lautet seine Zustandsbeschreibung der Solidarność, ein Mann der Mitte also, der sich vor allem um das Gesundheitswesen, die soziale Sicherheit und wie er sagt, um die Sicherheit auf den Straßen kümmern will.
Einzig seine evangelische Religionszugehörigkeit sorgte für etwas Aufsehen, gibt es doch im traditionell katholischen Polen auch einen katholisch-nationalen Flügel innerhalb der Solidarność.
Doch niemand sieht darin wirklich ein Problem.
Das ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, wie offen die katholische Kirche den anderen Kirchen gegenübersteht", kommentierte der Erzbischof von Przemysl, die Ernennung von Busek.
Wie bündnisfähig der neue Ministerpräsident wirklich ist, werden die nächsten Tage zeigen.
Er muss nun eine Regierung auf die Beine stellen und sowohl seinen Koalitionspartner, die Freiheitsunion, als auch die Solidarność-Spitze zufriedenstellen.
Im Allgemeinen traut man ihm diese Aufgabe zu.
Zu seiner politischen Ausgeglichenheit kommt auch noch seine persönlich meist zur Schau gestellte Gelassenheit und seine oft humorvolle Umgangsart hinzu.
Die bisher einzig bösen Worte für Buzek fanden nur Ex-Präsident Lech Wałęsa und Kommunistenchef Oleksi.
Ihrer Meinung nach wäre ein Mann mit etwas mehr politischer Erfahrung besser als Ministerpräsident geeignet.
Doch die meisten glauben das Gegenteil.
Ein neues politisches Gesicht kann in Anbetracht der verkrusteten politischen Strukturen in Polen dem Land nur guttun.
Einmal pro Woche, am Freitag, pflegt Russlands Staatspräsident Boris Jelzin bei seiner Rundfunkansprache das Wort an die Bevölkerung zu richten.
Heute galt seine Radiorede allerdings einer sehr speziellen Bevölkerungsgruppe, den Parlamentariern.
Ein Versuch Jelzins, die Wogen im Konflikt zwischen Regierung und Staats-Duma, dem Parlament zu glätten und ein Appell an die mehrheitlich nationalistischen und kommunistischen Abgeordneten, die Streitpunkte überwinden zu helfen.
Näheres aus Moskau von Karin Koller.
Präsident Boris Jelzin, der weise Landesvater.
Boris Jelzin, der Schlichte im Konflikt zwischen Regierung und der Duma.
Als solche präsentierte er sich heute in seiner wöchentlichen Radioansprache an seine Landsleute.
Der Tenor seiner Rede, Beruhigung.
Er verstehe, dass die Menschen sich über die politischen Streitereien der letzten Tage aufregten.
So frisch sind den meisten noch die politischen Ereignisse von 1993 in Erinnerung, als die Duma aufgelöst wurde.
Doch Russland habe sich verändert.
Politische Konflikte werden nun zivilisiert ausgetragen.
Politische Konflikte seien schließlich auch ein Zeichen funktionierender Demokratie, sagte Jelzin.
Präsident Boris Jelzin spielte seine Rolle als oberster Schiedsrichter zwischen den politischen Gruppierungen im Land weitlich aus.
Schließlich hätten ja sogar die Kommunisten in der Duma vergangenen Mittwoch auf seinen Appell gehört und die Abstimmung über einen Misstrauensantrag gegen die Regierung um eine Woche verschoben.
Dass die Kommunisten nur wegen eines Machtwortes des russischen Präsidenten fürs erste Mal einen Rückzieher machten, gehört mit ziemlicher Sicherheit ins Reich der Mythen.
Der eigentliche Grund für den Rückzieher ist vielmehr ein anderer, nämlich der, dass die Kommunisten bei der Abstimmung nicht mehr mit einer Mehrheit rechnen konnten und ohnehin schon krampfhaft versuchten, wie sie sich ohne Gesichtsverlust auf die Affäre ziehen konnten.
Und da kam natürlich der Appell von Präsident Yeltsin nur allzu recht.
Nun wurde zwar fürs erste Mal die Abstimmung nur verschoben und verschoben bedeutet ja nicht aufgehoben, doch viele in Moskau gehen davon aus, dass die Kommunisten, die Betreiber des Misstrauensantrags und immerhin die stärkste Fraktion in der Duma
dass sie eben am neu eingerichteten runden Tisch der Regierung und Opposition zusammenbringen soll, doch noch einige Zugeständnisse aus dem Budget 1998 bekommen könnten.
Damit wäre der Hauptkonfliktpunkt entschärft und dann könnte der Misstrauensantrag überhaupt zurückgezogen werden, wird spekuliert.
Doch selbst wenn dieser Misstrauensantrag wirklich abgewendet werden sollte, die Regierung kann sich sicherlich nicht beruhigt zurücklehnen.
Denn eines haben die letzten Tage vor Augen geführt.
nämlich welch probates und machtvolles Mittel die Duma-Abgeordneten mit einem Misstrauensantrag gegen die Regierung eigentlich in der Hand haben.
Die Duma, das Unterhaus des russischen Parlaments, hat ja ansonsten wenig Möglichkeiten auf die Politik in Russland wirklich Einfluss zu nehmen.
Doch mit einem Misstrauensantrag als Rute im Fenster kann die Duma an echter politischer Macht im Land gewinnen.
Karin Koller hat aus Moskau berichtet und zu unserem Radiotipp für den heutigen Abend ein kräftiges Nazdaravye.
Sie hören den Ausklang einer privaten Feier in Moskau.
Klänge aus Europa heißt ein Soundprojekt, mit dem der hessische Rundfunk 1998 die Einführung des Euro begleiten wird.
Als Ergänzung oder Kontrast, wie man will.
16 Stunden lang sollen Klänge aus Europa erklingen.
Klänge aus Europa ist eines von etwa 40 Projekten, die beim Ideenwettbewerb des PRI Europa eingereicht wurden.
Einen Überblick über diese Ideen für ein neues Kulturradio hören Sie heute im Medienjournal.
18.20 Uhr, Österreich 1.
Mehr von diesen Gesängen ab 18.20 Uhr.
Mit einem einzigen Satz sorgte CDU-Chef Helmut Kohl für gehörige Konfusion auf der Bonner Bühne.
Sein Bekenntnis, ich wünsche mir, dass Wolfgang Schäuble einmal Bundeskanzler wird, traf nämlich Freund und Feind gleichermaßen unvorbereitet.
Der Fraktionsvorsitzende ein Kronprinz von allerhöchsten Gnaden und der Kanzler ein Patriarch auf Abruf?
Nach den ersten Reaktionen, vor allem in den Medien, durfte man noch glauben, da sei dem Kanzler wieder einmal ein genialer Schachzug geglückt.
Doch nach einer gewissen Zeit der Besinnung finden jetzt plötzlich viele diesen Schachzug nicht mehr so gelungen.
Auch weil Kohl mit seinem Outing Spekulationen Tür und Tor geöffnet hat und selbst die eigenen Reihen verunsichert.
Klaus Webhofer aus Bonn.
Jetzt ist Schadensbegrenzung angesagt, denn was vielleicht als weitsichtige Geste gedacht war, stiftet ungewollt, wie man annehmen darf, Verwirrung.
Wird Kohl nach der Hälfte der nächsten Legislaturperiode das Kanzleramt räumen, ein Wahlsieg im kommenden Jahr vorausgesetzt?
Natürlich nicht, bemüht die CDU-Parteizentrale zu versichern.
Es liegt zunächst an Generalsekretär Hinze, die Dinge klarzustellen.
Weil aber Kohls gewichtige Aussagen nicht so einfach aus der Welt zu schaffen sind, muss der Chef selbst noch mal ran.
Es ist völlig klar, ich habe auf der Parteitag gesagt, ich trete an.
Bin mit einer großen Ovation auch mit diesem Ausspruch bedacht worden.
Die Reaktion war ganz eindeutig.
Und wenn ich antrete, trete ich an für die Legislaturperiode.
Das ist eine völlig klare Sache.
Es gibt keinen Kanzler auf Abbruch.
Das wäre das allerletzte, was ich tun würde.
Er habe lediglich einen persönlichen Wunsch kundgetan, präzisiert Helmut Kohl, sein Leipziger Outing.
Schließlich habe er kein Amt zu vergeben.
Es darf nicht überraschen, dass Kohls Vorpreschen selbst in der eigenen Partei Verwunderung auslöst.
Viele Delegierte fragten sich, warum sie eigentlich nach Leipzig gefahren sind, wenn ihr Vorsitzender die wichtigste Botschaft nicht ihnen verkündet, sondern anschließend im Fernsehen preisgibt.
Auch die Schwesterpartei CSU grummelt.
Parteichef Weigl war offensichtlich in Kohls Pläne nicht eingeweiht und Bayerns Ministerpräsident Stoiber gilt ja nicht gerade als Schäuble-Fan.
Weigl erinnerte jedenfalls an das Mitspracherecht der CSU bei der Bestimmung des Kanzlerkandidaten.
Hier bleibt es bei der früheren Prozedur, dass CDU und CSU gemeinsam, jeweils in ihrer Eigenständigkeit und Souveränität, den Kanzlerkandidaten bestimmen.
Kann Schäuble im Rollstuhl Kanzler werden, fragt heute die Bild-Zeitung.
Man kann davon ausgehen, dass dieses Tabuthema künftig vermehrt diskutiert wird, je wahrscheinlich ein Kanzlerkandidat Schäuble wird.
Die Opposition sieht das Personalkarussell in der CDU gelassen.
Denn für SPD-Bundesgeschäftsführer Franz Münterfering ist Kohls Nachfolger sowieso ein Sozialdemokrat.
Nächstes Jahr im Herbst wird dieses System Kohl zu Ende sein.
Was er jetzt gemacht hat, war,
Der entscheidende Sargnagel an seiner Regentschaft, da bin ich ganz sicher.
Auch Jürgen Trittin, Sprecher der Bündnis Grünen, diagnostiziert eine Götterdämmerung.
Er hat sich damit selber zum Kanzler mit KW-Vermerk, also künftig wegfallend, gestempelt.
Die CDU geht jetzt mit zwei potenziellen Kanzlerkandidaten ins Rennen.
In Leipzig wurde Wolfgang Schäuble von der eigenen Partei als Reformer gefeiert.
Das hat Helmut Kohl wohl gespürt und gedacht, er müsse dem Rechnung tragen.
Aber jetzt schon einen Nachfolger benennen, der dann erst in fünf Jahren vielleicht ans Ruder kommt, war nicht gerade eine taktische Meisterleistung.
Fünf nach halb eins ist es mittlerweile geworden.
Noch heuer soll auf EU-Ebene formell entschieden werden, mit welchen Ländern des einstigen Ostblocks Beitrittsverhandlungen begonnen werden.
Eines steht schon jetzt fest, die Slowakei wird nicht dabei sein.
Es zeigen sich noch immer tiefe wirtschaftliche Strukturmängel.
Nicht zuletzt gilt auch die politische Instabilität als ein Grund für die Zurückhaltung der Europäischen Union.
Die slowakische Wirtschaft wendet sich immer wieder und immer mehr nach Tschechien,
Und nicht Wien, sondern Prag gilt immer mehr als das Tor zu Europa.
Christian Hunger hat die Slowakei in den letzten Tagen bereist und die folgende Reportage mitgebracht.
Es ist der Lärm von Baumaschinen, die Handwerker, Maurer, Maler und Straßenpflasterer, der heute in vielen Städten und Dörfern der Slowakei das Straßenbild prägt.
Der Aufschwung, der seit der Loslösung von Tschechien vor vier Jahren so richtig begonnen hat, ist unübersehbar.
Das kommunistische Grau ist von der wiederkehrten Farbenpracht der mittelalterlichen Bauten abgelöst, Straßen und Autobahnen entstehen und wenn auch vieles auf Schuldenbasis geschieht, rein äußerlich wäre die Slowakei schon längst europareif.
Dass Europa vorerst trotzdem nichts von der Slowakei wissen will, sorgt für Enttäuschung.
Wenn ich das von einer Seite anschaue als Bürger der Slowakei, dann tut es mir leid.
Andererseits, wenn ich sehe, wie wenig wir noch gebraucht hätten, das zu erreichen, und wir haben das nicht gemacht, dann bin ich böse.
Das sind Sachen, die schon gelöst werden konnten, ohne Probleme.
Aber, wie Sie sehen, vielmals ist das nur durch das politische Gebiet angeschaut.
Die Zeit läuft und wir sind nicht dabei.
Rudolf Schuster ist Bürgermeister von Kosice, der zweitgrößten Stadt der Slowakei.
Er hat seine Kommune in den letzten beiden Jahren mustergültig renoviert und spricht an, was sich viele denken.
Die EU-Entscheidung ist politisch motiviert.
Ein Blick hinter die schönen Fassaden zeigt aber, dass auch wirtschaftlich einiges an Europareife fehlt.
Das Stahlwerk von Kosice ist mit 25.000 Beschäftigten das größte Unternehmen der Slowakei.
Es ist bereits privatisiert, Belegschaft und Management haben die Aktien übernommen.
Man schreibt Gewinne und sieht die Zukunft auch ohne EU-Beitritt gelassen.
Ich glaube, dass wir wie in der Vergangenheit ganz pragmatisch unsere Verträge mit unseren westlichen Partnern abschließen werden.
Ich bin zuversichtlich, dass die Slowakei wirtschaftlich trotzdem zu Europa gehört.
Wir werden an unserer Strategie nichts ändern.
Die Zuversicht von Josef Marko, dem Unternehmenssprecher, täuscht.
Mit nur 10 Prozent der Lohnkosten westlicher Stahlwerke kann sich sein Unternehmen noch behaupten.
Ein Dumpingverfahren ist allerdings bereits anhängig.
Langfristig dürfte es das Stahlwerk, das Rohstoffe und Energie importiert, wohl ziemlich schwer haben.
Bei Chemosvit, einem ebenfalls erfolgreich privatisierten Verpackungsfolienhersteller, sieht man die Zukunft differenzierter.
Vladimir Balog, der Finanzchef.
Wir müssen sicherlich neue Märkte suchen.
Wir haben unsere Produkte erfolgreich im Westen getestet.
Jetzt sehen wir unsere Chancen in den Ostländern.
Zum Beispiel in Polen, Russland, der Ukraine, Weißrussland, im Baltikum.
Früher haben wir beispielsweise in Spaltikum 2 bis 3 Prozent exportiert, heute sind es bereits 15 Prozent.
In Zukunft werden unsere Hauptmärkte in diesen Ländern liegen.
Obwohl es immer mehr erfolgreich privatisierte Unternehmen gibt und auch die Wirtschaftsdaten nicht allzu schlecht sind, scheuen viele Investoren die Slowakei.
Immer wieder werden politische Gründe vorgeschoben, tatsächlich sind manche Rahmenbedingungen nicht unbedingt investitionsfreundlich.
Für die Slowaken hat das vierte Jahr in der Selbstständigkeit jedenfalls Ernüchterung gebracht.
Man besinnt sich wieder mehr auf die Vergangenheit und auf Tschechien.
Eins ist sicher, dass diese zwei Länder, sie können sich einfach nicht teilen.
Wir brauchen einen den anderen.
Wir haben dieselbe Sprache, wir verstehen einen den anderen.
Darum bin ich überzeugt, diese Zusammenarbeit ist sehr wichtig.
Und je länger wird die Zeit von dieser Trennung, je näher werden wir einen zum anderen sein.
Das bin ich überzeugt.
Umweltschutz kostet viel und bringt ökonomisch nur Nachteile, so lautet ein weitverbreitetes Vorurteil.
Aus der Lösung von Umweltproblemen lässt sich Kapital in Form von zusätzlichen Arbeitsplätzen schlagen.
Das weist ein Studienprojekt des Linzer Volkswirtschafters Prof. Friedrich Schneider nach.
Die Studie rechnet nicht nur vor, wie aus Umweltpolitik ein volkswirtschaftlicher Gewinn zu erwirtschaften ist, sie schlägt auch ein Szenario vor, wie das in die Realität umzusetzen wäre.
Helmut Waldert präsentiert die Studie.
Es gibt zu viele Arbeitslose, es gibt zu viele Schadstoffe, vor allem CO2-Emissionen.
Wie kann man aus der Lösung beider Probleme einen wirtschaftlichen Nutzen ziehen?
Das ist der Ansatz von Professor Friedrich Schneider.
Die Idee ist, dass zum Beispiel bei der Wärmedämmung der Faktor Arbeit
kostengünstiger bzw.
verbilligt wird und dadurch die Wärmedämmung wirtschaftlicher wird, sie stärker nachgefragt wird, dadurch zusätzliche Leute eingestellt werden können, die Arbeitslosigkeit zurückgeht.
und durch besser isolierte Wohnungen eben auch weniger CO2-Emissionen entstehen.
Damit würde eine Wirkungskette in Gang gesetzt.
Als Voraussetzung und Ziel nimmt die Studie an.
20 Prozent der Gebäudeflächen werden isoliert und gedämmt.
10 Prozent der Dachflächen werden mit Solarkollektoren ausgestattet.
Das jährlich zuwachsende Holz in den Wäldern wird durch Biomasse-Nahwärmeversorgung besser genützt.
Mit dem Effekt?
Dann würden hier 42.000 Beschäftigte pro Jahr entstehen.
Und eingespart an schädlichen CO2-Emissionen würden 1,4 Millionen Tonnen im ersten Jahr bis zu 7 Millionen Tonnen im siebten Jahr, solange dieses Investitionsprogramm läuft.
Das würde doch bedeuten, dass wir einen nennenswerten Beitrag zur Reduktion unserer Arbeitslosigkeit leisten würden.
Und es würde doch bedeuten, dass wir nicht nur sagen, wir wollen das Toronto-Ziel erreichen, sondern wir auch ein ganzes Stück näher kämen, das Toronto-Ziel zu erreichen, wozu sich ja die österreichische Bundesregierung verpflichtet hat.
Neben der Einsparung an Arbeitslosengeldern ist eine Voraussetzung im Modell die Verbilligung der Arbeitskraft für die Firmen und Betriebe.
Der Betrieb, der dann zusätzliche Leute einstellt, kann diese für zwei Jahre kostengünstiger einstellen und muss sie dann im dritten Jahr zu den vollen Arbeitskosten übernehmen.
Aber dann ist der Markt und das Marktvolumen so weit ausgeweitet, dass der Mann sich auch für den Betrieb bei den normalen Arbeitskosten rechnet.
Das ist die Vorgehensweise, die sich ja beispielsweise in Dänemark
die anderen skandinavischen Ländern sehr bewährt hat.
Für Prof. Schneider ist das Modell auch finanzierbar, unter der allerdings politisch unbeliebten Voraussetzung, dass eine Lenkungsabgabe eingeführt wird.
Dass man die CO2-Emissionen hier mit 125 Schilling pro
Tonne emittierten CO2 besteuert.
Ungefähr 5 Milliarden Schilling würde das einbringen und damit könnten die beiden Programme, Verbilligung des Faktors Arbeit als auch die
Investitionsprämie finanziert werden.
Diese Lenkungsabgabe müsste erstens zweckgebunden sein und zweitens befristet, weil sich das Modell als Impulsprogramm versteht.
Mit einem weiteren Nutzeffekt die Importabhängigkeit bei fossiler Energiewürde vermindert und die Zahlungsbilanz würde verbessert.
Das weltweite Satelliten-Ortungssystem GPS, Global Positioning System, in Verbindung mit dem GSM-Telefonnetz machen es nun möglich, bei einem Unfall wird automatisch der ÖAMTC verständigt, ein gestohlenes Auto kann leichter aufgefunden werden und bei einer Panne weiß der ÖAMTC genau, wo das Fahrzeug steht und kommt schneller.
Das neue System wurde heute präsentiert, Herbert Hutter informiert.
Das elektronische Instrument heißt Telematikbox, kurz T-Box und es kann in jedes Auto eingebaut werden, etwa wie ein Autotelefon.
Die T-Box hat eine ganze Reihe von Funktionen, die wichtigste ist aber die automatische Unfallmeldung, sagt ÖAMTC-Generalsekretär Heinz Döring.
Das heißt, dass wir sofort bei einem Unfall in der Einsatzzentrale sehen, wo das Fahrzeug steht.
Darüber hinaus ist eine Automatisierung auch der Auffindbarkeit, wenn es nur um eine Panne geht.
Bisher hat es sehr große Probleme gegeben, wenn man einen Pannenort darstellen musste, während wir sofort durch die T-Box feststellen können in der Zentrale, wo das Auto steht.
Bei der Diebstahlsicherung, das ist natürlich eine ganz entscheidende zusätzliche Funktion.
Wenn der Besitzer erkennt, dass das Auto gestohlen ist, gibt er mit einem PIN-Code in der Zentrale bekannt und über diesen PIN-Code können wir über den Satelliten dann über die T-Box das Auto finden und die Polizei sofort alarmieren.
Die automatische Unfallmeldung funktioniert so.
Bei einem Aufprall schaltet sich ein Crashsender ab einer gewissen Geschwindigkeit ein, etwa in Verbindung mit dem Airbag.
Er sendet die Fahrzeugposition über das Satellitensystem GPS, erläutert Generalsekretär Döring.
Wir kriegen die Unfallmeldung in die Zentrale, wir wissen den Standort und setzen uns über das Autotelefon sofort mit dem Besitzer oder mit dem Fahrer in Verbindung.
Wenn der Fahrer antworten kann, dann kann er sagen, was los ist und was er will.
Wenn er nicht antworten kann, verbinden wir sofort mit Exekutive und Roten Kreuz und schicken die Rettungsambulanz hin.
Und was soll die elektronische Telematikbox im Auto kosten?
Nach bisherigen Schätzungen wird die Geschichte im Wesentlichen 6.000 Schilling kosten, wenn wir den Herstellern entsprechende Liefermengen, entsprechende Mengen überhaupt kalkulieren lassen können.
Primär wollen wir es unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen.
Vor allen Dingen wollen wir es mit einem sehr großen Preisvorteil unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen.
Sollten sich auch andere Autofahrer für dieses System, und es geht ja um Sicherheit und Leben, interessieren, müssen sie einen Preisnachteil in Kauf nehmen.
Der ÖAMTC wird diese T-Box ab nächstem Jahr anbieten.
Wie die Zahlen der Versicherungen gezeigt haben, hat sich das Gesundheitssystem durch die Krankenscheingebühren saniert.
Die Menschen haben aber nicht gern gezahlt.
Eine Umfrage des Vestel-Instituts an 4000 Österreichern zeigt, dass die Menschen die 50 Schilling pro Krankenschein nur mit Bauchweh zahlen.
Edith Bachkönig berichtet.
Die Hälfte der Befragten findet 50 Schilling unverschämt teuer.
Und auf die Frage, ob sie bereit wären, auch 70 Schilling zu zahlen, antworteten fast alle mit Nein.
Warum zahlen die Österreicher dennoch?
Die Meinungsforscherin Astrid Essl sagt, das liegt vor allem daran, dass viele zum Zeitpunkt der Befragung gar nicht wussten, dass es die Gebühr gibt.
Und das war im August und September.
Wir wissen, dass nur 65 Prozent der Österreicher die Krankenscheingebühr subjektiv wahrgenommen haben.
Das sind natürlich stärker Menschen, die im Erwerbsprozess sind.
Es gibt eine Menge Pensionisten, die ja nicht direkt davon betroffen sind, die diese Diskussionen nicht mitbekommen haben.
Und wir wissen auch, dass 50 Prozent der Gesamtbevölkerung sagen, ich bin eigentlich dagegen, dass im Gesundheitssystem über Erkrankungen eine Gebühr von 50 Schilling Geld gespart wird.
Die Menschen sparen bei der Gesundheit.
Die Hälfte der Befragten gibt weniger als 100 Schilling pro Monat dafür aus.
Nachdem in Österreich fast jeder versichert ist, sagt Astrid Essl, sieht kaum jemand einen Bedarf, Selbstbeträge für die Gesundheit auszugeben.
In Österreich haben wir gelernt, dass der Staat für unsere Gesundheit sorgt, dass wir im Wesentlichen mit diesen Gütern versorgt werden und umsorgt werden und dass wir sie nicht zumindest zum Teil selbst beziehen müssen.
Die Auswirkungen der Krankenscheingebühren?
Die Menschen gehen nicht mehr so locker mit den Krankenscheinen um.
Der Gesundheit der Österreicher ist das nicht gerade zuträglich.
Denn wie die Umfrage gezeigt hat, gehen die meisten erst im Ernstfall zum Arzt.
40% gehen nur, wenn sie das Gefühl haben, dass es ernst ist.
Mehr als 20% gehen nur im äußersten Notfall.
Die Wartezeiten werden durch weniger Arztbesuche aber nicht viel kürzer.
35 Minuten warten die Österreicher derzeit im Durchschnitt.
Wir haben das jetzt einmal hochgerechnet, das wird das kumuliert 550 Millionen Minuten ergeben, die hier pro Jahr von Österreichern in Wartezimmern von Praktikern verbraucht werden.
Um das ein bisschen konkreter zu machen, das wird bedeuten, es sind 380.000 Tage, die da versessen werden in Wartezimmersesseln.
Die Untersuchung selbst ist viel kürzer.
Nach zehn Minuten im Ordinationsraum kann man auch schon wieder nach Hause gehen.
Er ist bereits ein Veteran der Formel 1.
Gerhard Berger, der Enddreißiger, in letzter Zeit häufig von Milchgesichtern als Konkurrenten überholt.
Er sagt dem Rennsport nun Ade.
Von Bergers Pressekonferenz berichtet Gerhard Prohaska.
Journalisten aus aller Welt sind nach Wien gekommen.
Man hat es ja bereits vermutet, darüber spekuliert.
Seit heute ist es aber perfekt.
Gerhard Berger beendet nach 210 Grands Prix seine Karriere.
Jerez wird einmal vorläufig sicherlich mein letzter Grand Prix sein.
Ich sage ganz bewusst vorläufig.
Ich habe von Niki Lauda
allen Prost, Nigel Menzel, gelernt, dass man aus einer Rennsportkarriere nicht einfach zurücktritt und sagt, es ist Schluss, nie mehr wieder.
Es bestehen auch noch einige Kontakte, das heißt, es kann auch durchaus sein, dass sehr, sehr interessante Angebote am Tisch sind und wie gesagt, dass man dann einfach irgendwann wieder in einer Situation ist, wo man wieder in einem Auto sitzen will und wieder Rennsport betreiben will.
Momentan ist aber die Situation folgende, dass
Gerhard Berger einfach eine Pause braucht oder eine Erholungsphase braucht.
Ich bin müde, bin ausgelaugt.
Es ist unbedingt notwendig für mich, jetzt einmal richtig abzuschalten, einmal einige Monate ohne Rennsport zu leben, sich um meine Familie zu kümmern.
Berger hat sich lange Zeit gelassen mit dieser Entscheidung.
Angebote hat es gegeben.
Der Kopf hat aber im Endeffekt Nein gesagt.
Es waren eigentlich außer Williams alle Türen offen in dem Jahr und ich habe sie eigentlich alle Versprecher streichen lassen.
Heute sitze ich da und ich bin eigentlich glücklich, dass ich es verstreichen lassen habe.
Dass ihm die Entscheidung schwer gefallen ist, hat man dem 38-Jährigen heute angehört.
Fast sentimental hat er nachgedacht.
Und das Wichtigste an der ganzen Geschichte ist natürlich, heute sitze ich da.
Außer leicht verbrannte Hände habe ich eigentlich kaum Verletzungen gehabt.
Außer vielleicht einmal Schlüsselboden gebrochen, ein paar Gehirnerschütterungen, ein paar mal bewusstlos.
Aber in einem Formel-1-Sport oder in einem Motorsport
sind es über so viele Rennen, über 209 oder 210 Grands Prix, ist das eigentlich gar nichts", sagt Gerhard Berger, der dem Rennsport nun Ade sagt.
Seit Wochen stehen portugiesische Autoren im Zentrum des internationalen Medieninteresses.
Anlass dafür ist das heurige Schwerpunktthema der Frankfurter Buchmesse, Portugal.
Und wie schon bei den Niederlanden vor fünf Jahren oder Irland im letzten Jahr,
hat auch der heurige Buchmesse-Schwerpunkt den portugiesischen Schriftstellern zu ungekannter Popularität verholfen.
Die einen genießen es, die portugiesische Kultur hinauszutragen, die anderen sehnen sich zurück an ihren Schreibtisch.
Ines Mitterer hat sich in Frankfurt umgehört, von ihr stammt der folgende Bericht.
Das größte Medienphänomen der letzten Wochen ist sicher der 55-jährige Lissabonner Antonio Lobo Antunes.
Vor drei Jahren habe ihn noch niemand außerhalb der portugiesischen Grenzen gekannt, sagt er.
Jetzt sei der Teufel los.
Gestern in Köln zum Beispiel haben sie mich auf der Straße aufgehalten, beklagt sich Antones.
Sie haben einen Popstar aus mir gemacht und ich hasse diese Art von Öffentlichkeit.
Für mich ist die Sache ein großes Opfer.
Ich bin für die Leute ja nichts als ein Name, ein Gesicht und sie schauen mich an, wie man die Tiere im Zoo anschaut.
Dabei sind Antunes Romane, von denen bisher sieben auf Deutsch erschienen, sind nicht aus dem Stoff, aus dem üblicherweise Bestseller sind.
Sprachexperimente, gewagte Metaphern, innere Monologe, Alter vom Leben gebrochener Herren, Berichte über rücksichtslose Tyrannen, Faschismus und der Krieg in Afrika prägen seine Texte.
José Saramago, schon vor Frankfurt ein Begriff, spricht die Dinge zwar nicht so deutlich aus, lässt aber der portugiesischen Volksseele auch keine Ruhe.
Er hat sich das Umschreiben der Geschichte zur Aufgabe gemacht, weil er davon überzeugt ist, dass die offizielle Geschichtsschreibung lügt.
So erzählt er aus der Sicht des kleinen Volkes von der gloriosen Erbauung des Klosters in Mafra in seinem berühmtesten Roman Das Memorial.
Oder lässt Christus das Evangelium aus seiner Sicht schreiben in Das Evangelium nach Jesus Christus.
Die portugiesische Regierung hat das Buch in der Sorge um katholische Wählerstimmen nicht zum europäischen Literaturpreis zugelassen, was den heute 75-jährigen Saramago zum Auswandern bewegt hat.
Er lebt heute auf Lanzarote.
Früher hätte ich das ja noch eingesehen, sagt er, in den fast 50 Jahren Diktatur.
Aber dass eine demokratische Regierung diese Form der Zensur ausübt, fand ich doch geschmacklos und ging.
Auch wenn in José Saramagos Büchern dem weiblichen Geschlecht immer die sympathischste Rolle zugedacht wird, hatten Frauen in der portugiesischen Gesellschaft bisher wenig mitzureden.
Das hat sich seit dem Ende der Diktatur 1974 doch grundsätzlich geändert, erzählt die bekannteste weibliche Schriftstellerstimme Portugals Lidia Jorge.
Und wenn António Lobo Antunes, der neurotische Star, und José Saramago, der gelassene ältere Herr unter den literarischen Berühmtheiten Portugals ist, ist die 51-jährige Lidia Jorge die quirlige Pragmatikerin, geprägt von den gleichen Erlebnissen wie ihre Kollegen, die faschistische Diktatur Salazars und der Krieg in Afrika.
Sie lebte als Lehrerin drei Jahre lang in der damaligen portugiesischen Kolonie Mozambique und lernte dort das Schreiben.
Dieses Aufeinanderprallen zweier Kontinente, zweier Kulturen und vieler Gefühle war so überwältigend, sagt sie, da begriff ich, dass ich die Geschehnisse bezeugen muss.
Aber Afrika zeigte mir auch, dass die Sprache eine Lösung sein kann.
Alle drei Schriftsteller haben neue Romane nach Frankfurt mitgebracht.
Lydia George, Paradies ohne Grenzen, José Saramago, Die Stadt der Blinden und Antonio Lobo Antunes, Das Handbuch der Inquisitoren.
Sie werden die verdiente Aufmerksamkeit bekommen.
Zumindest dafür dürfte sich der Rummel für die Autoren gelohnt haben.
Mehr über portugiesische Literatur im heutigen Kulturschonal um 15.40 Uhr im Programm Österreich 1 und bei uns jetzt die neuesten Nachrichten.
Die derzeitige Rechtslage in Sachen Familienbesteuerung ist verfassungswidrig.
Dies entschied heute der Verfassungsgerichtshof.
Konkret ist damit der umstrittene § 34 des Einkommenssteuergesetzes gemeint.
Darin wird ausdrücklich festgelegt, dass Unterhaltsleistungen nicht als außerordentliche Belastung steuerlich geltend gemacht werden können.
Der Gesetzgeber hat nun eine Frist für die Reparatur der Rechtslage bis 31.
Dezember 1998.
Der mutmaßliche Bombenbauer Franz Fuchs wird heute Nachmittag weiter einvernommen.
Er wird auf ein bei ihm gefundenes umfangreiches historisches Lexikon angesprochen werden.
Die sichergestellten Bücher sind 15 bis 20 Jahre alt und bereits vergriffen.
Zu einzelnen Stichwörtern finden sich handschriftliche Vermerke.
Die Fahnder geben derzeit keine Auskünfte darüber, von wem diese Vermerke stammen.
Experten überprüfen die Eintragungen mit dem handschriftlichen Entwurf eines BBA-Bekennerbriefs, der ebenfalls bei Fuchs gefunden wurde.
Das Wetter heute Nachmittag in Oberösterreich sowie im Südosten meist trüb, sonst aber scheint häufig die Sonne.
Die Temperaturwerte liegen heute zwischen 7 und 15 Grad.
Am kommenden Wochenende im Bergland oft sonnig, sonst teils beständiger Hochnebel.
Soweit also das Freitag-Mittag-Journal.
Techniker war Herbert Heiner, Regieverantwortlicher Hans-Christian Scheidt und am Mikrofon war Manfred Kronsteiner.