Ansprache an seine Truppen zum ersten Jahrestag der Übernahme seines Kommandos

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks k. k. Österreichischer Militärwitwen- und Waisenfonds

Katalogzettel

Titel Ansprache an seine Truppen zum ersten Jahrestag der Übernahme seines Kommandos
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Josef August Viktor, Österreich, Erzherzog [Sprecher/in] [GND]
Carl Lindström A. G. [Produzent]
Ort Wien
Berlin
Schlagworte Gesellschaft ; Politik ; Reden und Ansprachen ; Krieg ; Militär ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
SCS3078 [Schallplatte, Schellack - 30 cm, 78/min]
Nummern 11 [Matrizennummer]
496
Sprache Deutsch
Signatur 2-53507_a_K01, 2-53507_a
Medienart Mediendatei
Gesamtwerk/Reihe k. k. Österreichischer Militärwitwen- und Waisenfonds

Information

Inhalt

Seine k. u. k. Hoheit Feldmarschalleutnant Erzherzog Joseph: Ansprache an seine Truppen zum ersten Jahrestag der Übernahme seines Kommandos
Transkript der vollständigen Rede: Heute ist es ein Jahr, dass mir aus allerhöchster Gnade Seiner Majestät die Führung des 7. Korps anvertraut wurde, und ich das Kommando in den Karpaten antrat. Mit für euch Dank erfülltem Herzen blicke ich auf die lange schwere Zeit unseres Zusammenwirkens zurück: Monate des heißestens Ringens, der glorreichsten Kämpfe, die mein heldenmütiges Korps mit beispielloser Pflichttreue und Aufopferung durchgefochten, die bewunderungswürdige Härte, mit der jeder die oft unaussprechlichen Qualen der Entbehrungen des Karpathenwinters Unbillen ertragen, sind über alles Lob erhaben und ein Ruhmesblatt der Geschichte dieses Krieges. In den Karpaten brach des mächtigen Russen Kraft. Ihr habt genau solche unsterbliche Verdienste am siegreichen Vordringen unserer Kameraden, die nun mehr weit im russischen Reiche stehen, wie sie selber. Ohne den Riesenkämpfen der Karpaten wäre Gorlice und der weitere Vormarsch auch nicht zustande gekommen. Wir wurden aus dem Siegeszuge herausgenommen, um zu einer neuen Karpatenaufgabe, die aber bedeutend schwieriger ward als jene, eingesetzt zu werden. Des treubrüchigen Bundesgenossen ganze Wehrmacht auszuhalten, an unserer Front verbluten zu lassen, und dann einmal ist es gelungen ihn zu züchtigen, wurden wir hierher berufen. Ein ehrenvoller Vertrauensposten, denn hier galt es, im schrecklichsten Artilleriefeuer der Welt auszuharren, die es auf uns zu schleudern verstanden, die Treulosen. Doch sie haben sich in anderer Hinsicht getäuscht. Wir standen hier wie eherne Mauern der Helden, der Helden von Doberdo, der Helden, die ihresgleichen kaum finden. Ihr kennt mich, und ich kenne euch. Ich weiß, dass des Feindes Macht hier an eurer Mauer brechen muss und wird. Ihr wisst, dass ich mit Leib und Seele mit euch bin. Mit euch, die ich in diesem schweren so ruhmreichen Jahr unzertrennlich in mein Herz geschlossen habe, und zu denen mich unzerreißbare Bande für immer fesseln, die auch in den Tod hinüberreichen. Mit tiefster Ehrerbietung und in aufrichtigster Trauer gedenke ich der vielen treuen Helden, die ihr Bestes, ihr Leben, für unsere heilige Sache geopfert haben. Tapfere Soldaten, am heutigen Tage vereinige ich all mein Dank, all mein Fühlen in dem innigen Gebete: Gott der uns so fest zusammengefügt, führe uns, segne unsere Waffen, segne meine treuen Helden und lohne es ihnen so reichlich, wie ich es ihnen wünsche. Auf zu neuen Taten, und in Gottes Namen werdet ihr siegen, das Vaterland vom Raubzuge des Treulosen bewahren und ihm den für ihn schmachvollen Frieden aufzwingen.
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