les.art [2015.10.05]

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Katalogzettel

Titel les.art [2015.10.05]
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Ankowitsch, Christian [Moderation] [GND]
Schwitter, Monique [Interviewte/r]
Setz, Clemens J. [Interviewte/r]
ORF 2 [Sendeanstalt]
Datum 2015.10.05 [Sendedatum]
Schlagworte TV-Mitschnitt
Typ video
Format DVD [DVD]
Sprache Deutsch
Signatur 12-11629_02
Medienart DVD
Gesamtwerk/Reihe les.art

Information

Inhalt

Die Frau hat ein Vorleben. Am Schauspielhaus Zürich war sie engagiert, bei den Salzburger Festspielen und den Wiener Festwochen. In der Rolle der Janis Joplin hat sie ihre Rockröhre erklingen lassen, dass die Kritiker nur so mit den Ohren geschlackert haben - das Publikum sowieso. Seit rund zehn Jahren ist Monique Schwitter in der Hauptrolle Schriftstellerin. Über ihren neuen Roman notiert "die Zeit": "So locker und virtuos, so unterhaltsam und intelligent, so präzise und vor allem gänzlich unlarmoyant ist in deutscher Sprache selten über Liebe heute geschrieben worden." Und da bedenke man einmal, wieviel über die Liebe geschrieben wird.

"Eins im Andern" heißt diese ganz besondere Apostelgeschichte: Was wurde eigentlich aus…?, sinniert eine Frau, der eines Abends ihr erster Liebhaber in den Sinn kommt. Petrus heißt dieser, und als sie ihn in der Suchmaschine ihres PC eingibt, erfährt sie, dass er sich schon von dieser Welt verabschiedet hat. Die Frau beginnt, einem ganzen Dutzend ihrer Verflossenen nach zu recherchieren – jeden einzelnen benennt sie insgeheim nach einem der Apostel. Beim Bachmannpreis hat Schwitter ein Kapitel aus dem Roman vorgelesen und die Jury zeigte sich durchaus begeistert. Mit dem Bachmann-Preis wurde es letztlich doch nichts, dafür steht Schwitter mit ihrem Roman auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis.

Clemens J. Setz wird in seiner bisher steil verlaufenden Schriftstellerkarriere alle drei Jahre zum Deutschen Buchpreis nominiert. Das erste Mal mit seinem gewichtigen Roman "Die Frequenzen" 2009, dann für "Indigo" 2012, jetzt der Hattrick für sein Opus Magnum "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre".

1021 Seiten hat der Roman - "mir kommt vor, es ist nicht zu lang", sagte Setz in einem Interview. Die Kritik pflichtet ihm durchaus bei: Es sei dies in gewisser Hinsicht der "einfachste" Roman des Autors. Schauplatz ist Graz, die Heimatstadt von Setz, genauer gesagt, die Villa Koselbruch, ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Zentrale Figur ist Alexander Dorm, der im Rollstuhl sitzt, ein Frauenhasser und Stalker, der die Ehefrau seines Objekts wahnhafter Begierde in den Selbstmord getrieben hat. Sprachgewaltig und bizarr ist "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre". Setz lotet darin die Untiefen der menschlichen Psyche und des sozialen Zusammenlebens aus.
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