Ein Wintermärchen

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Ach selig, ach selig, ein Kind noch zu sein ; Was kann man machen, daß man was machen kann ; Das Alpenländische Interview ; Ein Wintermärchen ; Kleine Geschichte der Zivilisation

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Das Hörspiel Wintermärchen basiert auf einem Pressebericht eines Kriminalfalles, der vor mehreren Jahren durch die Zeitungen und Zeitschriften der Bundesrepublik ging. Nach Neujahr wurde ein junger Mann vor seinem Auto von mehreren Männern, die den Wagen für eine Spritztour benutzen wollten, überfallen, in einen Wald gebracht, dort bis auf die Unterhose seiner Kleidung beraubt und an einen Baum gebunden. Das Opfer konnte sich bis auf die Fußfessel frei machen und an den Rand der nahegelegenen Autobahn hüpfen - wo er schließlich im Schnee erfrieren mußte, weil auf sein verzweifeltes Winken kein Autofahrer angehalten hatte. Diese nüchterne Tatsache, zusammen mit dem symbolträchtigen Ambiente, gibt dem Fall, über das persönliche Schicksal des Jungen hinaus, Modellcharakter. Expertenmeinung: Karl-Sczuka-Preis 1977, aus der Begründung der Jury: Gerhard Rühm stellt sein Wintermärchen mit den avanciertesten radiophonen Mitteln in die Tradition des Melodrams. Er macht die Nachricht widerstandsfähig gegen den auch im Radio üblichen schnellen Verbrauch und erreicht so eine neue Qualität der Tradierbarkeit, die in einem Medium der Übereinstimmung mit Gewohntem herausfordert und beunruhigt.
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