For Forest - Der Kunstwald im Stadion

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Katalogzettel

Titel For Forest - Der Kunstwald im Stadion
Titelzusatz kultur.doku [2019.09.09]
Urheber/innen und Mitwirkende Traxl, Martin [Moderation] [GND]
Schabus, Robert [Gestaltung]
ORF 2 [Sendeanstalt]
Datum 2019.09.09 [Sendedatum]
Schlagworte Kultur ; Klimawandel ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-14753
Gesamtwerk/Reihe kultur.doku

Information

Inhalt

Max Peintners Zeichnung "Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur" aus dem Jahre 1970/71 entwirft eine Utopie der Urbanisierung, der wir immer näher zu kommen scheinen. Peintner wirft damit die im Ansatz zynische Frage auf, ob ein Stadionwald dereinst die letzte Möglichkeit sein wird, in erweiterten Kontakt mit der Natur zu gelangen.

Der Film von Robert Schabus begleitet die Umsetzung des Bildes im Klagenfurter Wörthersee-Stadion und bietet gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Kultur und Natur und dem künstlerischen Blick.

Max Peintner "Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur", Bleistiftzeichnung (1970/71), handkoloriert von Klaus Littmann (2018)

Robert Schabus begleitet die Arbeiten filmisch von Beginn an. Von den ersten Überlegungen von Klaus Littmann zur tatsächlichen Umsetzung in einem echten Sportstadion, über die Planungen dazu im Büro des Landschaftsarchitekten Enzo Enea in der Schweiz, bis hin zur ersten Anlieferung der Bäume im Frühjahr und dem Modellieren des Kunstwaldes im Wörthersee-Stadion im August.

Die logistischen und technischen Herausforderungen sind enorm. Viele Arbeitsschritte sind notwendig, um die größte Kunstinstallation in Österreich Wirklichkeit werden zu lassen. Gespräche mit den beteiligten Arbeitern, vom Kranfahrer bis zum Kurator, geben Einblicke in die unterschiedlichen Zugänge zum Projekt "For Forest". Auch der Kritik wird dabei Raum gegeben, die in Kärnten mitunter auch politisch befeuert wird. 

Im erweiterten kulturhistorischen Zusammenhang wird auch das Projekt "7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" von Joseph Beuys in Kassel aus den Jahren 1982 bis 87 gezeigt. Die 7000 damals gepflanzten Bäume sind bis heute im Stadtbild präsent und haben nicht nur optisch zu einer Veränderung in Kassel geführt, sondern auch das soziale Miteinander in der Stadt eingefordert und bis heute beeinflusst.

Zentrale Fragen in der Beziehung Mensch Natur werden anhand unseres Umgangs mit Bäumen thematisiert: Wozu brauchen wir überhaupt Bäume im urbanen Raum?

Warum haben es die Bäume in den Städten - aber nicht nur dort - immer schwerer?
Wie hat sich die Arbeit mit Bäumen verändert?
Welche Rolle kann die Kunst in unserer Gesellschaft einnehmen?

Der Klimawandel, mittlerweile allgegenwärtiger Begleiter unseres Alltages, findet sich in der filmischen Begleitung des Projektes wieder. Obwohl sich, wie Klaus Littmann sagt, "For Forest" in erster Linie als ein Kunstprojekt versteht, das in visionärer Weise schon Anfang der siebziger Jahre eine Entwicklung vorweggenommen hat.
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