Das Porträt: Helmut Gollwitzer (1-4)

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Das Porträt

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Titel Das Porträt: Helmut Gollwitzer (1-4)
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Wimmer, Emil [Gestaltung]
Gollwitzer, Helmut [Interviewte/r] [GND]
Berger, Hubert [Sprecher/in]
SHB [Produzent]
Datum 1988.06.13 [Sendedatum]
1988.06.14 [Sendedatum]
1988.06.15 [Sendedatum]
1988.06.16 [Sendedatum]
Schlagworte Bildung ; Portrait ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
KKA [Kompaktkassette]
Nummern 60417/1-4 [Bestellnummer]
Sprache Deutsch
Signatur 9-10332, 6-26299_a_K01, 6-26299_b_K01, 6-26299_b, 6-26299_a
Gesamtwerk/Reihe Das Porträt

Information

Inhalt

Ingeborg Drewitz hat einmal über ihn geschrieben: "Er hat keine neue Lehre entworfen, aber er hat die Ur-Lehre wieder gelebt". Und das bedeutete für ihn, die Erfüllung des Evangeliums nicht im Jenseits, sondern im Engagement für eine gerechtere Gesellschaft zu suchen. "Das Evangelium hat eine Tendenz auf den So-zialismus hin" lautet ein Schlüsselsatz Gollwitzers, der am 29.12. sein 80. Lebensjahr vollendet. Nach dem Studium der Theologie u.a.bei Karl Barth wurde Gollwitzer 1937 Nachfolger von Martin Niemöller als protestantischer Pastor in Berlin-Dahlem. 1940 erhielt er Redeverbot und wurde zur Wehrmacht eingezogen. 1945 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und blieb es 5 Jahre lang. Sein nach der Heimkehr 1951 erschienenes Buch "...Und führen,wohin du nicht willst" ist ein spannender Bericht über das Leben der Kriegsgefangenen, aber auch eine treffsichere Analyse des Stalinismus. Dem Sozialismus hat Gollwitzer deshalb nicht abgeschworen. Auf dem Höhepunkt der Studentenrevolte hat er mäßigend und vermittelnd eingegriffen. Er war zugleich mit dem Bundespräsidenten Gustav Heinemann und mit Rudi Dutschke befreundet. 1974 wurde ihm (zusammen mit Heinrich Böll) die Carl-von-Ossietzky-Medaille verliehen. 1976 hat Gollwitzer die Grabrede für Ulrike Meinhof gehalten - ungeachtet der Tatsache, daß er sich stets gegen den Terrorismus ausgesprochen hat. Aber er hat auch wie sonst kaum ein Mann der Kirche schonungslos die Ungerechtigkeit der bestehenden Weltordnung ausgesprochen. In seinem Aufsatz "Zur 'Schwarzen Theologie'" etwa heißt es: "Die Sünden unserer Väter sind noch heute unser Profit". (orf)
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