Das Wien des Prinz Eugen

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Aus dem Rahmen

Katalogzettel

Titel Das Wien des Prinz Eugen
Urheber/innen und Mitwirkende Hohenlohe, Karl [Präsentator/in] [GND]
Ortner, Christian [Interviewte/r] [GND]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2019.11.19 [Sendedatum]
2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte Kultur ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-16580
Gesamtwerk/Reihe Aus dem Rahmen

Information

Inhalt

Aufgebäumt und wild entschlossen steht bis heute Prinz Eugen (1663-1736) als Reiterdenkmal inmitten der Wiener Hofburg. Kaiser Franz Joseph eröffnete die überlebensgroße Skulptur 1865 anlässlich des 202. Geburtstages des erfolgreichen Feldherrn. Mit Schloss Belvedere, Schloss Hof oder seinem Winterpalais schuf Prinz Eugen beeindruckende Orte barocker Repräsentation, in denen er seinem Hang zu Exotischem freien Lauf ließ.

Das Belvedere ist bis heute eine barocke „Landmark“ der Stadt Wien geblieben und war damals schon eine Sensation. Die Entscheidung für den Bauplatz knapp außerhalb der Stadt kam wahrscheinlich zufällig zustande, weil in der Größe sonst wenig passender Baugrund frei war. Rückblickend wirkt es natürlich sinnfällig, dass der Osmanenbezwinger sein Schloss genau dorthin baute, von wo aus wenige Jahrzehnte zuvor die türkische Artillerie nach Wien geschossen hatte. Ein Schloss dieser Art wäre nicht zu verteidigen gewesen, wenn die Osmanen ein drittes Mal vor Wien gezogen wären.

Moderator Karl Hohenlohe mit dem Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Christian Ortner.

Eine der schönsten Ironien der österreichischen Geschichte lautet, dass der reichste Mann von Wien, Prinz Eugen, bei seinem Tod ohne Kinder und ohne Testament starb. Auf Umwegen gelangte das Belvedere in den Besitz der Habsburger, die hier unter anderem die Hochzeitsfeier von Marie Antoinette veranstalteten, sonst aber eher mit dem Schloss fremdelten.

Auch das Winterpalais – heute Sitz des Finanzministeriums – war und ist von umwerfender barocker Pracht. Beide Häuser, Stadtpalais und Belvedere, waren in ihrer Dimensionierung nicht dem Platzbedürfnis ihres Bauherrn geschuldet, sondern als architektonische Anerkennung seiner historischen Verdienste für das Land und die Dynastie gedacht.
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