Mitwirkende:
Hohenlohe, Karl [Moderation]
Datum:
2016.10.01 [Sendedatum]
2013 [Jahr des Copyright]
| Schlagworte: |
Gesellschaft
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Kultur
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Museum
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TV-Mitschnitt
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Typ:
video
Inhalt:
Hoch auf einem Felsen über dem Kamptal thront die Rosenburg. Karl Hohenlohe besucht die Schlossanlage, die erstmals 1175 als Wehrburg von „Gozwin de Rosenberg“ erbaut wurde, und taucht in das höfische Leben des Mittelalters ein.
Die Besitzgeschichte der Rosenburg war äußerst wechselvoll. Unter dem Protestanten Sebastian Grabner wurde in den Jahren 1593 bis 1597 ein Großteil der ursprünglich gotischen Burg wieder abgetragen und an ihrer Stelle das heutige Renaissanceschloss mit 13 Türmen, einer prächtigen Gartenanlage und dem größten noch erhaltenen Turnierplatz Europas (1614) erbaut.
Im Zuge der Gegenreformation fiel die Burg wiederum an verschiedene Herren, wie Kardinal Franz von Dietrichstein (1570–1636) oder Johann Joachim Enzmilner, Graf von Windhag (1600–1678), bis sie 1681 durch die Heirat von Leopold Karl Hoyos und Maria Regina von Sprinzenstein in den Besitz der aus Spanien stammenden Adelsfamilie Hoyos überging.
Mehrere Brände setzen der Burg in der Folge schwer zu und die Anlage drohte zur Ruine zu werden, bis Ernst Karl von Hoyos-Sprinzenstein die vom Verfall bedrohte Rosenburg zwischen 1859 und 1875, nach den Darstellungen des Schlosses in der Topographia Windhagiana von 1673, umfassend restaurieren ließ und sie als eine der ersten Burgen Österreichs öffentlich zugänglich machte.
Der heutige Besitzer, Markus Hoyos, führt die Tradition seiner Familie weiter.
Obwohl Rosen für das Schloss nicht namensgebend waren, sind sie heute doch in den Burggärten in allen Farben und Formen präsent.
Rumbler können bis zu 8 Meter hoch klettern und werden sehr gerne als optische Ergänzung an große Bäume gepflanzt. Die Rose klettert in die Baumkrone und bildet dort wahre Blütenkaskaden. Zu den Rosenraritäten zählen rückgezüchtete Rosen, die in Aussehen und Duft den uralten Sorten aus dem Mittelalter sehr nahe kommen.
Im kürzlich von Meisterzüchter David Austin angelegten Schaurosengarten sind über 350 Rosenstöcke der verschiedensten Sorten zu bewundern.
Hier trifft Karl Hohenlohe die Burggärtnerin Hildegard Valles und wird von ihr in die hohe Kunst des Rosenschnitts eingeweiht.
Neben Strauch- und Kletterrosen sind die legendären Rumbler-Rosen bei Rosenliebhabern besonders beliebt und begehrt.
Zum Leben der adeligen Ritter auf der Rosenburg gehörte neben der Jagd auch der kämpferische Wettstreit, der hier - auf dem größten noch erhaltenen Turnierhof Europas – ausgetragen wurde. Diese Turnier- und Repräsentationswaffen sowie Harnische und Rüstungen sind in den Waffenkammern zu besichtigen.
Ein weiterer Ausstellungsraum ist Ernst Karl Heinrich Hoyos-Sprinzenstein ( 1865 – 1940) gewidmet. Der Vorfahre des heutigen Schlossbesitzers war Großgrundbesitzer und k.u.k. Offizier, doch seine eigentliche Leidenschaft galt den Reisen in ferne Länder. Auf seinen Expeditionen besuchte er Nordamerika, Grönland, Afrika, Indien und die Mongolei und frönte dort der Großwildjagd – wie zahlreiche Trophäen ausgestopfter Tiere bezeugen. Artenschutz war damals noch nicht aktuell. Doch die akribisch zusammengestellten Fotografien und Zeichnungen sind spannende Kulturdokumente, die Eindrücke und Erfahrungen des Reisenden belegen.
Die Adeligen des Mittelalters jagten bevorzugt mit Falken und anderen Raubvögeln, was als besonders vornehm galt.
Die Falknerei wurde von der UNESCO als immaterielles nationales Kulturerbe unter Schutz gestellt, denn sie ist nicht nur eine der ältesten Jagdarten der Menschheit, sie gilt auch als besonders tiergerechte und tierschutzkonforme Jagdart. Unter Beachtung des Habitatschutzes spricht man hier von einer „stillen Jagd“, da einer natürlichen Situation zwischen Beute und Beute greifendem Vogel entsprochen werden kann.
Der Ursprung der Falknerei wird in den weiten Steppen Zentralasiens und in der arabischen Welt vermutet und schon Marco Polo, Dschingis Khan und Kaiser Friedrich II. sollen begeisterte Falkner gewesen sein.
Die Raubvögel tatsächlich bei ihren eleganten Flügen und blitzschnellem Beutegreifen zu beobachten ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Die Falken, Adler und Geier stammen aus eigener Zucht und haben ihr Zuhause im malerischen Burghof gefunden. Sie demonstrieren dem gespannten Publikum ihre Fähigkeiten in beeindruckender Weise: Nach Beute ausschauend ziehen sie ihre Kreise, um schließlich blitzschnell zuzustoßen.