Schloss Eckhartsau

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Aus dem Rahmen

Katalogzettel

Titel Schloss Eckhartsau
Urheber/innen und Mitwirkende Hohenlohe, Karl [Präsentator/in] [GND]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2020.01.14 [Sendedatum]
2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte Kultur ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-16644
Gesamtwerk/Reihe Aus dem Rahmen

Information

Inhalt

Eckartsau war im Winter 1918/19 Schauplatz des Abgesanges habsburgischer Macht: das Jagdschloss beherbergte für drei Monate den entmachteten letzten österreichischen Kaiser Karl, bevor die kaiserliche Familie den Weg ins Exil antrat.

Nachdem Karl am 11. November 1918 die Verzichtserklärung unterzeichnet hatte, verließ er samt seiner Familie Schloss Schönbrunn. Ein Konvoi von sieben Automobilen setzte sich in Bewegung, der in der Nacht in Eckartsau eintraf. Da Karl zunächst ja nur auf die Mitwirkung an den Regierungsgeschäften in der österreichischen Reichshälfte verzichtet hatte, hoffte er immer noch auf eine Wiederherstellung seiner Herrschaft in Ungarn. Zwei Tage später, am 13. November, traf jedoch eine ungarische Delegation in Eckartsau ein und erwirkte von Karl eine Verzichtserklärung. Eine formelle Abdankung verweigerte Karl als König von Ungarn ebenso wie als österreichischer Kaiser.

Die Hoffnungen Karls auf eine rasche Restauration habsburgischer Macht schwanden zunehmend, in Eckartsau begann man sich auf einen schwierigen Alltag einzurichten. Die allgemeine Versorgungskrise und Lebensmittelknappheit traf nun auch die Familie Habsburg mit voller Wucht: immerhin galt es neben Karl und seiner Familie noch an die hundert Personen des Gefolges zu versorgen. Das Jagdschloss war für einen längeren Aufenthalt nicht gerüstet, die Heizmöglichkeiten waren unzureichend. Als unter den Schlossbewohnern die Grippe ausbrach, waren keine Medikamente vorhanden. Als schließlich die Schweiz ihre Bereitschaft äußerte, Karl und seiner Familie Exil zu gewähren, organisierte Oberst Strutt die Ausreise. Am 23. März war es dann soweit: nach der Messe in der Schlosskapelle wurde ein letztes Mal das „Gott erhalte“ angestimmt, danach fuhr Karl zum Bahnhof ins nahe gelegene Kopfstetten, wo die Zuggarnitur des kaiserlichen Hofzuges wartete. Karl hatte darauf bestanden, „in allen Ehren“ den Weg ins Exil anzutreten: während der Fahrt trug Karl die Uniform eines Feldmarschalls der ehemaligen k. u. k. Armee, die er erst kurz vor dem Grenzübertritt gegen zivile Kleidung tauschte.

Am 24. März erreichte der Zug die österreichisch-schweizerische Grenze bei Feldkirch. Bevor Karl die Grenze passierte, widerrief er im sogenannten „Feldkircher Manifest“ seine Verzichtserklärung und legte offiziellen Protest gegen seine Absetzung ein. Danach verließ der letzte Herrscher aus dem Hause Habsburg das Land.
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