Zukunft der Mobilität - Was uns bewegen wird

Mediathek

Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks kultur.doku

Katalogzettel

Titel Zukunft der Mobilität - Was uns bewegen wird
Titelzusatz kultur.doku [2020.11.16]
Urheber/innen und Mitwirkende Stadler, Clarissa [Moderation] [GND]
ORF 2 [Sendeanstalt]
Datum 2020.11.16 [Sendedatum]
Schlagworte Kultur ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-20949
Gesamtwerk/Reihe kultur.doku

Information

Inhalt

[Senderinformation] Immer mehr, immer weiter, immer schneller! Fast eineinhalb Milliarden Menschen sind jährlich weltweit als Touristen unterwegs. Dazu kommen Abermilliarden Pendler, Geschäftsreisende, Tagesausflügler. Doch im Frühjahr 2020 steht plötzlich alles still. Ein Virus legt die Mobilität der Massen lahm. Was manche Experten angesichts von Mega-Staus und Klimawandel schon lange prophezeit hatten, ist für kurze Zeit Wirklichkeit: Es geht nicht mehr so weiter wie bisher! Oder doch? Kann ein Virus tatsächlich unsere Mobilität auf Dauer verändern? Mobilität gehört zu unserem Alltag, zu unserer Kultur, zum Menschsein. Norbert Haberger nimmt uns in seiner Doku mit auf eine filmische Reise in die Zukunft der Mobilität.

Unter dem Brenner in der Nord-Süd-Achse entsteht gerade der längste Eisenbahntunnel der Welt. 2028 soll der Brenner-Basistunnel fertig sein. Doch wird er die Probleme lösen? Noch gibt es in Bayern und in Südtirol keine Zubringergleise, um die Tunnelstrecke mit Zügen beschicken zu können. Es ist ein Verkehrsprojekt für die Zukunft, sagen die Planer, "Vielleicht fahren die Züge in einigen Jahrzehnten nicht mehr auf Schienen, sondern werden in Kapseln mit Druckluft durch die Röhren geschossen."

Und in den Städten? Werden wir dem Stau auf den Straßen in Flugtaxis entfliehen? Oder wird sich der Stau damit nur in die Luft verlagern? Neben dem Flugzeugriesen Airbus produzieren zwei deutsche Startups elektrisch angetriebene, zwei bis viersitzige Helikopter, die irgendwann sogar autonom, d.h. ohne Pilot, fliegen sollen. Doch noch ist autonomes Fahren - ohne, dass eine Mensch am Lenkrad Einfluss nehmen kann - nicht erlaubt.

Am Ars Electronica Center in Linz wird gerade ein Modell getestet, das das Reisen vielleicht ganz überflüssig macht. Ein auf Rollen montiertes Touchpad, auf den man sich von überall auf der Welt über das Netz einloggen kann. Man steuert das Gefährt durch die Straßen, trifft Menschen, nimmt an Konferenzen teil und sitzt in Wirklichkeit zuhause am Computer.

Viele Geschäftsreisen werden in Zukunft tatsächlich nicht mehr stattfinden. Treffen, Konferenzen werden digital via Videokonferenzen abgehalten. Viele Pendler sparen sich den Weg zum Arbeitsplatz durch Homeoffice. Große Konzerne wie Siemens oder Allianz bieten ihren Mitarbeitern Modelle an, bei denen Sie von überall arbeiten können und seien es die Strände von Teneriffa oder Bali. Schöne neue Arbeitswelt.

Vielleicht liegt die Zukunft der Mobilität auch in längst bekannten Konzepten: Das Fahrrad erlebt einen Boom wie nie zuvor. Auf den Fahrradwegen in Städten wie München oder Wien wird es immer enger. Fahrrad-Aktivisten reklamieren in Rad-Demos mehr Straßenraum für sich.

Das Auto, dieser private, mobile Raum wird auch in Zukunft eine Rolle spielen. Es hat von jeher KünstlerInnen fasziniert. Angefangen bei den Futuristen über Warhol bis zu Zeitgenossen wie dem Österreicher Erwin Wurm. Mit seine Fatcars, deren Karosserien einem überdimensionalen gebrauchten Kaugummi gleichen, liefert er einen sanft ironischen Kommentar auf immer größer werdende Autos.

Immer mehr, immer weiter, immer schneller? Die Mobilität der Zukunft muss wohl anders aussehen.
Mediathek Logo