Adelsleben in Österreich: Zu Gast bei Sisis Ururenkelin

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Titel Adelsleben in Österreich: Zu Gast bei Sisis Ururenkelin
Urheber/innen und Mitwirkende Pleisnitzer, Susanne [Gestaltung]
Hohenlohe, Karl [Moderation] [GND]
Lang, Angelika [Sprecher/in] [GND]
Reinagl, Robert [Sprecher/in] [GND]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2020.11.17 [Sendedatum]
2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-20956
Gesamtwerk/Reihe Erbe Österreich

Information

Inhalt

[Senderinformation] Die Grafen von Kuefstein leben seit Hunderten Jahren auf Schloss Greillenstein. Die Dokumentation erzählt von deren berühmter Verwandtschaft, der Spielkultur des Hochadels und mittelalterlicher Rechtssprechung.

Seit einem halben Jahrtausend residieren die Grafen von Kuefstein auf Schloss Greillenstein im Waldviertel. Bis heute nützen die Nachkommen diesen imposanten Renaissancebau als Familiensitz. Für Karl Hohenlohe und ORF III öffnet das Haus seine Pforte und gibt Einblick in den hochadeligen Lebensstil mehrerer Jahrhunderte.

Die Kuefsteins standen über Jahrhunderte im Dienst des Kaiserhauses und genossen höchstes Ansehen bei Hofe. Sie waren Kämmerer, Diplomaten und hochrangige Verwalter großer Gebiete. Der heutige Schlossherr Andreas Kuefstein bewirtschaftet das Gebäude mit seiner ebenfalls hochadeligen Gattin Elisabeth, eine geborene Prinzessin von Bayern. Sie ist eine Ururenkelin von Kaiserin Sisi. Das Paar hat vier Töchter und einen Sohn - Marie-Isabell, Marie-Carolin, Marie-Eleonor, Marie-Amelie und Karl. Der Jüngste soll das Schloss einmal übernehmen.

Nicht nur über die heutige Schlossherrin gibt es eine Verbindung zu Kaiserin Elisabeth, leider verbindet die beiden Familien auch eine tragische Geschichte: es war ein Graf Kuefstein, der dem Kaiser vom plötzlichen Tod seiner geliebten Gattin berichten musste. Er begleitete die Leiche der ermordeten Sisi von Genf nach Wien. Für diesen Dienst wurde er mit dem Goldenen Vlies ausgezeichnet, dem höchsten habsburgischen Orden.

Das Außergewöhnlichste an diesem Schloss ist der Gerichtssaal, in dem sämtliche mittelalterliche Gerichtsakten noch erhalten sind und auf Erforschung warten. Eine Aufgabe, der sich die Schlossherrin und ihre Tochter Marie-Carolin widmen. Als hochrangige Ministeriale des Kaisers hatten die Kuefsteins den „Blutbann“, durften also auch Todesurteile und Folter verhängen. Das Schloss hat als herausragendes Merkmal die einzige vollkommen erhaltene mittelalterliche „Landesgerichtsschranke“ (Gerichtsaal).

Franz Grillparzer hatte verwandtschaftliche Beziehungen zu Greillenstein - seine Cousine war mit einem Verwalter verheiratet. So kam es zu Aufenthalten auf dem Schloss, wo eines Nachts ein unheimliches Gemälde Grillparzer erschreckte und zu seinem Stück „Die Ahnfrau“ inspiriert hat.

Wie haben sich Adelige früher die Zeit vertrieben? Elisabeth Kuefstein ist dieser Frage nachgegangen und präsentiert Besuchern in ihrem Schloss einen schön erhaltenen Spielsalon mit Spieltischen und einer Original Spielesammlung. Das im Schloss beherbergte Museum zeigt aber auch andere interessante Dauerausstellungen und dient für Veranstaltungen wie Gartenausstellungen, Konzerte und Hochzeiten.
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