Arsen und Spitzenhäubchen. Wirtschafts- und Kulturgeschichte eines Giftes (2)

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Katalogzettel

Titel Arsen und Spitzenhäubchen. Wirtschafts- und Kulturgeschichte eines Giftes (2)
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Kolmbauer, Hans [Gestaltung]
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1998.10.28 [Sendedatum]
Schlagworte Bildung ; Natur ; Kultur ; Wirtschaft ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
Nummern 80219/2 [Katalognummer]
Sprache Deutsch
Signatur 10-28345
Gesamtwerk/Reihe Radiokolleg

Information

Inhalt

In Österreich gab es in früheren Jahrhunderten drei große Arsenabbaugebiete: in Kärnten, in der Obersteiermark und im Salzburger Lungau. Für alle drei Regionen hatte der Abbau große wirtschaftliche Bedeutung, wurde dieses Produkt, das im Volksmund auch "Hüttrausch" genannt wurde, doch in alle Welt exportiert. Mit den ökologischen Folgen haben die ehemaligen Abbaugebieten noch heute zu kämpfen. Um Arsen als "Königin der Gifte" ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen. Eine dieser Legenden: Arsen sei die "Waffe der Frauen". Arsen war aber nicht nur Gift: Sämer benutzten es als "Doping", wenn sie ihre Lasten über die Alpen schleppten. Sie vertrugen das Vielfache einer ansonst tödlichen Dosis. Unlautere Pferdehändler gaben lahmen Gäulen vor dem Verkauf Arsen, sodaß sie kurzfristig aussahen wie feurige Araberhengste. In den Harems des Orients diente Arsen als Kosmetikum, vor allem als Enthaarungsmittel. Weitere Anwendungen: als Medikament, als Kampfstoff (Blaukreuz) im Ersten Weltkrieg, als Pflanzenschutzmittel, in der Metallurgie zur Härtung von Bleilegierungen ... In den letzten Jahrzehnten haben Arsen und andere Gifte ihre frühere Faszination eingebüßt. Sie machen nur mehr als Umweltbelastung Schlagzeilen.
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