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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal Ein Mittagsschornal mit Louis Glück und den Themen des Tages.
Nach dem blutigen Amoklauf von Göstling ein Interview mit dem Freund des Mörders.
Die Hintergründe der sich häufenden Familientragödien als Thema eines Gesprächs mit einem Psychologen.
Die Berufung des Filmregisseurs Helmut Frodel gegen das lebenslängliche für den Köberl-Mord, heute vor dem Höchstgericht.
Problem Bären und Problem Jäger.
Der vorgestern erschossene Braunbär war nicht der aggressive Nurmi, sondern ein eher sanftes Tier.
In der Arbeiterkammer anhaltender Widerstand gegen den Reformdruck, den die Partei ausübt.
Jörg Haider krempelt seine Kärntner FPÖ-Riege völlig um und schafft seine Generalsekretäre ab.
In Nordirland sagen nach den IRA-Katholiken nun auch die militanten Protestanten Ja zum Gewaltverzicht.
Machtwechsel in diesen Tagen in Haiti.
Ein Bericht von dort und Kultur, der Mezenas-Preis für Kunstsponsoring, wird heute Abend in Wien vergeben.
Nachrichten am Beginn der Sendung im Überblick, das Neueste zusammengestellt von Jürgen Pfaffinger, Sprecherin Ingeborg Cani.
Österreich.
In Göstling im Bezirk Amstetten in Niederösterreich hat ein Amokläufer heute Nacht seine ganze Familie getötet.
Der 19-Jährige erschoss mit einer Pumpgun seine Eltern, seinen 14-jährigen Bruder und seine Tante.
Anschließend beging er Selbstmord.
indem er mit dem Auto gegen eine Hausmauer raste.
Die Gendarmerie entdeckte am Tatort ein Tonband, das der Amokläufer vor seinem Selbstmord besprochen hatte.
Darauf erklärt der 19-Jährige, er habe die Bluttat verübt, weil er in seiner Familie gegenüber dem jüngeren Bruder benachteiligt worden sei.
Darüber hinaus klagt der Amokläufer auf dem Tonband, dass man in Österreich ohne Schwierigkeiten eine Pumpgun kaufen kann und dass dadurch Taten wie die von ihm verübte erleichtert würden.
Nordirland.
Nach 25 Jahren Bürgerkrieg gibt es für Nordirland nun eine echte Friedenschance.
Heute früh haben auch die protestantischen Untergrundgruppen die Einstellung der Gewalttaten beschlossen.
Ab Mitternacht wollen alle protestantischen Untergrundorganisationen Nordirlands eine dauerhafte Waffenruhe einhalten.
Erst vor sechs Wochen hatte die katholische Untergrundorganisation IRA einen Waffenstillstand ausgerufen.
Haiti.
Militärdiktator Cedras hat Haiti verlassen.
Cedras ist heute früh von Port-au-Prince Richtung Panama abgeflogen.
Panama hat dem Diktator politisches Asyl angeboten.
Mit der Abreise von Cedras ist nun der Weg für die Machtübernahme des demokratisch gewählten Präsidenten Aristide endgültig frei.
Aristide wird am Samstag aus einem Exil in den USA nach Haiti zurückkehren und das Präsidentenamt wieder übernehmen.
Nahosten.
Die palästinensischen Autonomiebehörden haben eine Großrazzia gegen die fundamentalistische Hamas-Bewegung durchgeführt.
Die palästinensische Polizei nahm heute früh im Gaza-Streifen mehr als 200 mutmaßliche Aktivisten der Hamas-Bewegung frei.
Unter den Festgenommenen sind auch zwei Anführer der Hamas.
Grund der Aktion ist die Entführung eines israelischen Soldaten durch Hamas-Terroristen.
Israel hatte Plochef Arafat persönlich für das Schicksal des Soldaten verantwortlich gemacht.
Österreich.
Bundespräsident Klestil setzt seine Parteiengespräche nach der Nationalratswahl fort.
Auf dem Programm stehen heute Gespräche mit der Klubobfrau der Grünen, Madeleine Petrovic, und mit der Chefin des liberalen Forums, Heidi Schmidt.
Die SPÖ stellt nun
wie zuvor schon die ÖVP-Bedingungen für die Fortsetzung der Großen Koalition.
Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende, Nationalratspräsident Fischer, sagte gestern im ZIP-Abendstudio, seine Partei wolle in den Verhandlungen mit der ÖVP eine effiziente und reformfreudige Koalitionsregierung erreichen.
Falls die Vorstellungen der Sozialdemokraten bei der ÖVP auf Ablehnung stoßen sollten, wollte Fischer auch nicht ausschließen, dass die SPÖ in die Opposition geht.
In Salzburg findet eine wichtige Gläubiger-Sitzung über die Zukunft der Skifabrik Atomic statt.
Es geht um die Bedingungen für eine Übernahme der Skifabrik.
Einer der Hauptinteressenten ist die Austria-Tabak-Tochtergesellschaft HTM.
Der Generaldirektor der Austria-Tabak, Beppo Mauhard, hat sich im ORF-Morgenjournal für eine österreichische Lösung ausgesprochen.
Einen Verkauf von Atomic an den amerikanischen Sportartikelkonzern Scott lehnt Mauhard ab.
Der Oberste Gerichtshof befasst sich heute mit dem Frodl-Prozess.
Der Filmemacher Helmut Frodl war im vergangenen Dezember wegen des Mordes an Fritz Köberl zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Sein Anwalt hatte Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde angelegt.
Das Höchstgericht muss nun darüber entscheiden.
Russland.
Der jüngste Kurssturz des Rubel ist vorerst gestoppt.
Der Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar ist heute um mehr als 24 Prozent gestiegen.
Die russische Zentralbank hatte zuvor in den Handel an der Moskauer Devisenbörse angegriffen und den Dollarkauf beschränkt.
Dadurch konnte der Rubelkurs wieder stabilisiert werden.
In Stockholm wird heute der Literatur-Nobelpreisträger 1994 bekannt gegeben.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die amerikanische Autorin Toni Morrison.
Heuer wird voraussichtlich ein Europäer ausgezeichnet.
Als Favoriten gelten der Portugiese Antonio Lobo Antonisch und der Belgier Hugo Claus.
Iran.
Bei einem Flugzeugabsturz sind wahrscheinlich alle 66 Insassen ums Leben gekommen.
Die Maschine vom Typ Fokker 28 war heute Nacht auf einem Inlandsflug von Isfahan nach Teheran plötzlich von den Radarschirmen verschwunden.
Nach so einem Aufgang entdeckten die Rettungsmannschaften das Wrack, etwa 240 Kilometer südlich von Teheran.
Die Absturzursache ist noch unklar.
Das waren die Nachrichten.
Unruhige Nachrichten, wie immer.
Kein Grund zur Unruhe hingegen.
Das Wetter küsst ein Hund auf.
Ruhig lässt uns das Wetter zur Zeit auch deshalb sein, weil die Prognose so klar ist, das beschauliche Herbstwetter dauert bis zum Sonntag an.
Das bedeutet weiterhin, dass es am Vormittag noch kühl und mitunter nebelig ist, am Nachmittag häufig sonnig und meistens auch recht mild.
Wer die Sonne von der Früh wegsehen will, der kann dies oben auf den Bergen, da gibt es zur Zeit hervorragende Fernsicht und ebenfalls recht milde Temperaturen.
Zu Beginn der nächsten Woche ist es dann aber damit vorbei.
Da kommt dann die Unruhe ins Spiel, man muss sich dann auf wechselhaftes, feuchtes und deutlich kühleres Wetter einstellen.
Sehen wir uns jetzt aber an, wie es zur Zeit in den Landeshauptstädten aussieht.
In Wien ist es heiter bei 13 Grad, Eisenstadt heiter 14, St.
Pölten wolkig 7, in Linz lichtet sich gerade der Nebel und es wird heiter bei 5 Grad,
Salzburg-Heiter 12, Innsbruck-Heiter und schon recht milde 17 Grad, Bregenz-Hochnebel 10, Graz-Heiter 16 und Klagenfurt-Heiter 10 Grad.
Heute Nachmittag scheint meistens die Sonne, auch der Nebel in Oberösterreich entlang der Donau lichtet sich, nur rund um den Bodensee könnte er sich länger halten.
Die Temperaturen steigen meist noch auf 13 bis nahe 20 Grad, nur dort wo sich der Nebel bis jetzt halten konnte, bleibt es kühler.
In der Nacht wird der Nebel wieder häufiger, die Temperaturen sinken auf plus 5 bis minus 3 Grad.
Den Frost gibt es am ehesten in einigen Alpentälern, zum Beispiel im Lungau und im Enztal, sowie im Mühl- und im Waldviertel.
Morgen Freitag ist es oberhalb von etwa 600 Meter Höhe durchweg sonnig.
In einigen Tälern und Becken aber kann es wieder bis etwa Mittag dauern, bis sich die Sonne gegen den Nebel durchkämpfen wird.
Die Temperaturen erreichen am Nachmittag 14 bis 20 Grad, in 2000 Meter Höhe 11 Grad.
Übermorgen Samstag ein ähnliches Bild.
Am Vormittag recht frisch und in den Tälern und Becken nebelig, am Nachmittag immer mehr Sonne und dann auch recht milde Temperaturen.
Der Sonntag beginnt ebenfalls teils nebelig, teils sonnig.
Im Laufe des Nachmittags ziehen aber von Norden her Wolken auf und feucht wird es dann ab Montag.
Im Insider-Jargon der Politiker würde es wohl heißen, da hebt er den oder net.
Die Rede ist vom Bundeskanzler und vom AK-Chef.
Überdeutlich hatte Franz Fronitzki am Wahlabend seinem Grim über Franz Vogler Luft gemacht, der Arbeiterkammer Gagenskandal trage Schuld am Absturz der SPÖ bei der Nationalratswahl.
Denn gerade bei den Arbeitern haben die Sozialdemokraten ja am stärksten verloren.
Doch die Kämmerer wollten bisher offenbar das Menschenopfervogler nicht bringen.
Obwohl die Partei den Präsidenten, der ja auch in Wien bei der AK-Wahl 10% verloren hat, durchabwegs für Rücktrittsrei fällt.
Wie sieht die Lage aktuell aus?
Fritz Dittlbacher hat recherchiert.
Heute ist der Tag, an dem in der Arbeiterkammer entschieden wird, ob der Präsident weiterhin Heinz Vogler heißt oder nicht.
Seit 12 Uhr tagen in der ÖGB-Zentrale die sozialdemokratischen Spitzengewerkschafter, die Gewerkschaftsvorsitzenden und die Zentralsekretäre.
Eigentlich war diese Sitzung nur als Vorbereitung für die heute um 16 Uhr angesetzte Kammerfraktionssitzung geplant gewesen, doch scheint sich hier in den letzten Stunden eine gewaltige Dynamik entwickelt zu haben.
Denn zum ersten Mal in der Geschichte der österreichischen Gewerkschaft wurde kurzfristig zu einer Pressekonferenz geladen.
Um 14 Uhr wird die FSG, die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter, zur Zukunft der Kammer Stellung nehmen.
Anwesend sind ÖGB-Chef Fritz Ferzethnitsch, Metaller-Chef Rudolf Nürnberger, GBA-Vorsitzende Lore Hostasch, der Wiener FSG-Vorsitzende Josef Edler und der Kärntner AK-Chef Josef Gwandtschnig.
Auffallend ist, wer nicht dabei ist.
Nämlich AK-Präsident Heinz Vogler selbst.
Inoffiziell wird dies als Hinweis darauf gedeutet, dass die Ablöse Voglers bereits fix sei.
Im ÖGB wird allerdings noch auf die soeben laufende Sitzung verwiesen.
Klar ist dagegen ein weiterer Reformschritt.
In der Arbeiterkammer wird es nun auch zu einer Urabstimmung über die Pflichtmitgliedschaft kommen.
Der Termin für diese Abstimmung soll heute um 14 Uhr bekannt gegeben werden.
Möglicherweise also Überraschungen heute, möglicherweise also die Verkündung eines Voglerrücktritts.
Man muss es abwarten.
Kein greifbares Ergebnis brachte hingegen gestern Abend eine Sitzung der Arbeiterkammer in der Steiermark.
Weder Präsident Erich Schmid noch Direktor Kurzacher-Rios wurden in dieser Sitzung infrage gestellt.
Die Wünsche von SPÖ, Bundes- und Landesspitze nach raschen, auch personellen Konsequenzen wurden nicht einmal diskutiert, hieß es in dieser Sitzung.
Weitere Entscheidungen sollen in anderen Gremien fallen.
Aus Graz, Astrid Blank.
Der Wunsch von SPÖ-Landesvorsitzenden Peter Schachner nach einer raschen personellen Erneuerung in der Arbeiterkammer verhalte zwar nicht ungehört, aber zumindest gestern Abend unerhört.
Um 19 Uhr zog sich der innerste Kreis der sozialdemokratischen Gewerkschafter aus AK und ÖGB zur Sitzung zurück.
Laut Tagesordnung, um anstehende Formalakte nach der AK-Wahl durchzuführen.
Eine kleine Protestdelegation, die dann auftauchte, bestehend aus den Sprechern der kleineren Gewerkschaften, die nicht im AK-Vorstand sitzen, aber Präsident Erich Schmid massiv unterstützen wollen, wurde zur Sitzung vorgelassen.
Nach weiteren zweieinhalb Stunden um 22 Uhr öffneten sich dann die Türen für die wartenden Journalisten.
Und vor versammelter, etwa 30-köpfiger Sitzungsrunde gab Fraktionsvorsitzender Walter Rothschädel eine improvisierte Presseerklärung ab.
Man habe in dieser Sitzung das AK-Wahlergebnis analysiert.
Um Erich Schmitzer ist nicht gegangen.
Heißt also, die Diskussion um einen Präsidenten in was für einer Art oder Weise, Sie auch immer meinen, stand überhaupt nicht zur Diskussion und wird auch in Zukunft nicht zur Diskussion stehen.
Die Frage, ob dann die vorzeitige Ablöse von Kurt Zacharias und anderen Sondervertragsinhabern besprochen worden sei, wie sie die SPÖ-Spitze in Wien und Peter Schachner verlangt hatten, verneinte Walter Rothschädl ebenfalls.
Der neue, erst zu wählende AK-Vorstand werde dieses Problem in Angriff nehmen müssen.
Es wurde nur das wiederholt, was alle bereits wissen.
Die genannten Herren haben eine Verzichtserklärung unterschrieben, dass sie auf das neue Arbeiterkammergesetz mit ihren Bezügen zurückgehen.
Diese Verträge werden jetzt in der Aufsichtsbehörde, Sozialministerium und in der Bundesarbeitskammer in Auftrag gegeben, werden dann in die Steiermark kommen und dann werden die Herren unterschreiben.
Dann entsprechen sie dem Arbeiterkammergesetz.
Und in weiterer Folge, wenn Sie den Direktor ansprechen, gibt es natürlich Gespräche und Vorstellungen und Bereitschaften von ihm, wie das in weiterer Zukunft aussehen wird.
Aber grundsätzlich aus heutiger Sicht gibt es da für uns kein Thema, ist das kein Thema für uns.
Es ist ein Wunsch vielleicht des Vorsitzenden, aber sonst überhaupt nichts.
Die Wünsche von SPÖ-Chef Peter Schachner habe man übrigens nur aus den Medien erfahren.
Und in Zeiten wie diesen würde eben viel von außen an die Gremien herangetragen.
Schließlich gab sich auch Metaller Gewerkschafter Kurt Genaro, der am Dienstag massiv eine Veränderung an der Kammerspitze verlangt hatte, verschlossen.
Er meinte nur, es müsse weiter diskutiert werden.
Keine Rede also von einer raschen Beendigung der Personaldebatte innerhalb der steirischen AK.
Soviel in diesem Mitteljournal zum Thema Arbeiterkammer und die Nachwehen der Nationalratswahlen.
Unser nächstes Thema, das schreckliche Blutverbrechen in Göstling im niederösterreichischen Alpenvorland.
Zunächst über das, was passiert ist, ein zusammenfassender Bericht von Andreas Hofer vom Landesstudio Niederösterreich aus Göstling.
Vor dem Haus mit der Nummer 11 in Göstling ist es ruhig.
Die Fensterläden sind geschlossen.
Die kleine Straße, die nach Aschbach führt, ist wenig befahren.
Nichts deutet heute mehr darauf hin, was sich gestern zwischen Mittag und Abend hier ereignet hat.
Nach Angaben der Gendarmerie ist der Fall geklärt.
Die Tat war genau geplant.
Auf einer Skizze hatte sich der HTL-Schüler jene Stellen eingezeichnet, wo er später seine Eltern, den Bruder und die Tante erschossen hat.
Sein erstes Opfer war seine 43-jährige Mutter Anna.
Sie war im Vorhaus eingeschlossen.
Dort erschoss er sie durch das Türschloss.
Das dürfte gegen halb zehn Uhr gewesen sein.
Das nächste Opfer war seine 64-jährige Tante.
Sie erschoss er im überdachten Hof.
An der gleichen Stelle überraschte er auch seinen Bruder, 14 Jahre alt, der gerade von der Schule nach Hause kam.
Das war gegen halb eins.
Als letzten erschoss er schließlich seinen Vater, einen 52-jährigen Papierarbeiter, in einem Lagerraum.
Am Abend, zwei Stunden vor seinem Selbstmord, ist er noch mit seinem langjährigen Freund zusammen getroffen.
Mit ihm hat er zum letzten Mal gesprochen.
Er hat angefangen, dass ich sie anbringen möchte, dass ich sie nicht unterschosse.
Ich habe es nicht glauben wollen.
Wir sind ihm dann einmal geredet und die ganze Zeit ist er einfach neben mir und hat das so ganz cool neben mir geguckt.
Nicht kalt, ganz normal, wie wenn es alltäglich wäre.
Er dürfte die Sache geplant haben, hast du vorher gesagt?
Er hat zu mir gesagt, er hat das schon drei Wochen im Hirn, also er denkt sich das schon drei Wochen.
was er geplant hat, die drei Wochen lang.
Er hat auch nie was erwähnt, immer als Christian, das weiß ich schon.
Ihr wart sehr gute Freunde.
Warum glaubst du, hat er das gemacht?
Also was er zu mir gesagt hat, eben wegen dem Christian, dass ihm seine Eltern das Leben verbaut haben.
Weil er hat vor einem Monat noch
Da hat er noch davon geredet, was er werden kann, mit seinem Ingenieur.
Und dann hat er dann ein halbes Geld.
Da war er mit voller Energie dabei.
Und gestern fängt er einfach mit dem an, er kann kein Ingenieur mehr werden.
Weil ihm seine Eltern das Leben so verbaut haben.
Ich hab gesagt, wieso das gibt's denn?
Ich mein, so wie's her war, er war alt und hat noch einen Haufen Geld verdient.
Ich hab gesagt, das kann nicht sein.
Ich mein, so tot hab ich noch nicht geglaubt, dass er das schlussendlich glaubt.
Zwischen dem letzten Mord und dem Gespräch mit Florian Sengseis hat Reinhard zwei Tonbänder besprochen, die quasi als Abschiedsbrief zu verstehen sind.
Die Jeanne-Marie hat diese konfisziert.
Darin beklagte er sich, dass er sich in der Familie zurückgesetzt gefühlt hat.
Im Mittelpunkt sei immer nur der 14-jährige Bruder Christian gestanden.
Und dann sagte er,
Ich finde es für eine Frechheit, dass sich Bürger leicht Waffen kaufen können.
Andere Waffen kann man sich auch leicht kaufen.
Ich finde, Waffen sind tödlich und ich bin dafür, dass das Waffengesetz so geändert wird, dass nur normale Bürger nur mehr ein Zehntel der Waffen, die im Umlauf sind, benutzen können.
Weil es gibt viele Killer, nicht so wie ich, sondern Berufskiller eben, die leicht zu Waffen kommen.
Soweit mein Bericht aus Göstling und damit zurück ins Studio.
Ja, die Politiker haben schon nix mal versprochen, sie werden die Waffengesetze verschärfen, PAMG ganz zum Beispiel.
Passiert ist noch nichts.
Immer häufiger werden, so scheint es, Verbrechen innerhalb der Familie.
Konflikte werden mit roher Gewalt, mit Messern, mit Schusswaffen ausgetragen.
Ein beunruhigender Trend und deshalb Fragen an einen Experten.
Universitätsprofessor Gernot Sonneck ist Vorstand des Institutes für medizinische Psychologie an der Uni in Wien.
Hans-Christian Unger hat ihn am Telefon.
Herr Professor, Gewalt in der Familie, die immer häufiger in Mord und Totschlag ausartet.
Was sind die Ursachen dafür, dass jetzt aus Einzelfällen eine ganze, wenn man so sagen will, Serie geworden ist?
Ich denke, dass man von Serie noch nicht sprechen kann.
Allerdings sind uns natürlich in erschütternder Weise die Parallelen zum letzten Fall, der ja relativ ähnlich ablief und auch mit dem selben Gerät ablief, in erschreckender Weise bekannt.
Und ich denke auch tatsächlich, dass es sich in diesem Fall in gewissem Sinn auch um einen Imitationseffekt gehandelt haben muss, in der Situation, wo es offenbar in der Familie schon ein ziemlich starkes Milieu der Gewalt gegeben haben müsste.
Starkes Milieu der Gewalt, heißt das, dass das jetzt überhaupt im Zunehmen ist in der Familie?
Ich denke nicht generell, aber sozusagen die Mittel, mit denen dann versucht wird, Konflikte einigermaßen auszutragen, sind etwas gewalttätiger geworden.
Das, denke ich, ist das Neue an diesem Phänomen, dass mit Konflikten, mit Schwierigkeiten, mit Problemen schlecht umgegangen werden kann, dass das eskaliert, sich aufschaukelt,
mehr und mehr staut und dann es zu dieser Gewaltlösung plötzlich kommen muss.
Herr Professor, welche Möglichkeiten hat man denn hier auf Seiten der Prävention?
Es ist ein langes, langes Anliegen von uns, dass Menschen und wir alle selber sehr, sehr frühzeitig lernen, mit Schwierigkeiten, mit Problemen, mit Konflikten umzugehen.
eben nicht gewalttätige Lösungen, sondern eben andere Lösungen der Auseinandersetzung, der Argumente, der Diskussionen und und und.
Und ich denke, das muss man ganz frühzeitig und schon als Kind lernen, denn die Gefahr der Radikalisierung, es steckt in uns Menschen ja alles mögliche drinnen, die Gefahr der Radikalisierung ist immer gegeben,
wenn wir nicht wirklich präventiv, wie Sie sehr gut sagen, hier Mechanismen entwickeln können, die uns dann in kritischen Situationen helfen, anders als mit Gewalt umzugehen.
Herr Professor, was muss sich denn aber an der Gesellschaft grundsätzlich ändern, dass diese Gewalt in der Familie wieder weniger wird?
Wenn ich das sehr allgemein sagen darf, man hat das am Sonntag nach der Wahl öfter gehört, es muss auch in die Politik wieder etwas mehr Liebe kommen.
Und ich denke, auch da sehr allgemein gesprochen, muss unser Ziel sein, wir müssen einfach wieder menschlicher, liebevoller miteinander umgehen lernen.
Vorbilder haben einen ungeheuren Einfluss auf uns.
Wenn es wo Radikalisierungen gibt, dann gibt es natürlich auch individuelle Radikalisierungen.
Wenn ich in der Öffentlichkeit, wenn sich Menschen präsentieren, die sich nicht bremsen können,
sondern die zuschlagen, wo immer sie können.
Was will ich von jemandem verlangen, der vielleicht irgendwo in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist und sich denkt, so muss man es machen.
Das sagt der Experte, Universitätsprofessor Gernot Sonneck vom Institut für medizinische Psychologie an der Uni Wien.
Hans Christian Unger hat ihm Fragen gestellt zu diesem schrecklichen Verbrechen im Raum am Stetten.
Es ist erstaunlich groß das Griss um die hochverschuldete Skifirma Atomic aus dem Salzburger Pongau.
Zuletzt waren es drei Bieter, die US-Firma Scott, die Sporttöchter der Austria Tabac und eine Gruppe von Seilbahnbesitzern mit Ex-Skirennfahrer Zwilling.
Inzwischen kristallisiert sich eine neue Allianz im Kampf um das Unternehmen an, das eine Milliarde wert ist und 1,7 Milliarden Schulden hat.
Tobakchef Mauhard will eine große Lösung mit anderen heimischen Skifirmen und mit der Zwilling-Gruppe.
Was sagt dazu nur der Hauptgläubiger, die Barwag, die bisher ja Scott zu favorisieren schien?
Sie sagt, ja weiß Herbert Hutter.
Die BAWAG hat nichts gegen eine österreichische Lösung für den Skihersteller Atomic einzuwenden.
Das erklärte heute BAWAG-Vorstandsdirektor Helmut Elsner gegenüber dem ORF.
Interview wollte er keines geben, erläuterte aber die Haltung der Bank so.
Wenn eine österreichische Bietergruppe, im Vordergrund steht ja David Zwilling mit den Tiroler Seilbahnern und Hagern, wenn eine österreichische Gruppe also ein ebenso gutes Angebot auf den Tisch legt wie ein Ausländer, so wird die BAWAG das auf jeden Fall bevorzugen.
Ein Ausländer müsste schon wesentlich besser sein, um den Zuschlag für den größten österreichischen Skihersteller zu erhalten, so BAWAG-Direktor Elsner.
Ein Interessenter müsste nicht nur einen, von Elsner übrigens nicht genannten, Kaufpreis bieten, sondern auch die Standorte von Atomic in Salzburg und der Skischuhfabrik Koflach in der Steiermark sicherstellen, ebenso die Beschäftigung der Mitarbeiter.
Denn, so der Bauwerkdirektor, ein funktionierender Betrieb sei auch für die Bank die größte Sicherheit, möglichst viel von dem investierten Geld wiederzusehen.
Ein Anbieter, der sich nur das Know-how aneignen will oder gar nur die Marke, der hat keine Chance, unterstreicht der Bauwerkdirektor.
Die bisherige Skepsis gegenüber einer österreichischen Lösung begründet Elsner so.
Solange eine österreichische Lösung nur aus Schlagworten bestanden habe, sei die Bank gezwungen gewesen, abzulehnen.
Eine österreichische Lösung müsse mit Leben, das heißt für die Bank, mit Geld erfüllt werden.
Unter diesen Voraussetzungen, wie gesagt, hat die Bayer nichts gegen österreichische Eigentümer von Atomic neu einzuwenden.
Geld haben ja die Tiroler Seilbahnen mit ihrem Sprecher David Zwilling und mit der Firma Hagern angeboten.
Bauwerkdirektor Elsner zeigt sich angetan von der Absicht des Austria-Tabak-Generals Pepper Mauhardt, die Gruppe Het Tyrolia Maris mit einzubringen.
Pepper Mauhardt hatte im Morgenjournal erklärt, er sei durchaus bereit, auch mit der Gruppe David Zwilling zusammenzuarbeiten, wobei auch Blizzard eingeladen werden soll.
Mauhardt hat im Morgensjournal vehement dafür plädiert, Atomic und die Skiindustrie in österreichischer Hand zu behalten.
Mauhardt sagte, die Skiindustrie sei eminent wichtig für das Image Österreichs als Wintersportland und damit für den Fremdenverkehr.
Ein ausländischer Atomic-Partner, wie der von der Babak ursprünglich favorisierte amerikanische Sportartikelhersteller Scott, sei daher abzulehnen.
Und die BAWAG selbst, das versichert Direktor Elsner, besteht nicht auf der amerikanischen Lösung, wenn, wie gesagt, die Österreicher ein ebenso gutes Angebot legen.
Mit dieser Bereitschaft der BAWAG ist eine österreichische Skilösung, voraussichtlich mit Atomic, Head, Hagern und Blitzer, einen wichtigen Schritt nähergerückt.
Herbert Hutter hat recherchiert und hat auch berichtet, es sieht ganz nach einer doch großen österreichischen Skilösung aus, im Gefolge der Troubles bei Atomic.
Der Wechselpfalz ins Ausland, eineinhalb Monate nach dem Gewaltverzicht der irischen republikanischen Armee, haben nun auch die Protestanten Nordirlands angekündigt, in Zukunft auf Gewalt zu verzichten.
Damit ist der Weg frei für eine Verhandlungslösung.
Der Konflikt in den sechs britischen Nordprovinzen Irlands, also Alster, hat in 25 Jahren 3.200 Opfer gefordert, 37.000 Menschen wurden bei Anschlägen verletzt.
In den letzten drei Jahren war der Terror der Protestanten brutaler als der der IRA.
Die katholische IRA kämpft um den Anschluss Nordirlands an die Republik Irland, die ja komplett katholisch ist.
Die Protestanten wollen bei Großbritannien bleiben und werden deshalb Unionisten genannt.
Die Frage dürfte erst in Jahren in einer Volksabstimmung entschieden werden.
Vorerst aber ist die Freude groß, dass endlich alle Waffen schweigen.
Martin Alliott
Die feierliche Erklärung des Dachverbandes der protestantischen Untergrundverbände, wonach der Gewaltverzicht ab Mitternacht ebenso permanent sein werde wie jener der IRA vor sechs Wochen, enthält neben einer gewissen ironischen Spitze zwei Botschaften.
Erstens muss die inzwischen einzige Organisation, die die Gewalt noch nicht abgeschworen hat, die republikanische INLA, zu diesem Schritt veranlasst werden, denn sie hält zur Zeit die Lunte zum Pulverfass in der Hand.
Zweitens werden die militanten Protestanten nicht von sich aus die Terrorkampagne wieder aufnehmen, sondern erst nach neuen Anschlägen der IRA.
Ein kurzer Blick zurück in die Geschichte lehrt, dass dies einem neuen Selbstverständnis militanter Protestanten gleichkommt.
Bisher hatten diese Elemente mehrfach zur Waffe gegriffen, um unliebsame politische Entwicklungen zu sabotieren.
Die Einkehr der Gewaltlosigkeit in Nordirland ab Mitternacht
räumt jeglichen Vorwand beiseite, den die Politiker bislang für ihre Kompromisslosigkeit geltend machen konnten.
London und Dublin wollen in Kürze ein Rahmendokument für umfassende Verhandlungen vorlegen.
Dann soll der runde Tisch endlich beginnen, an dem auch Sinn Fein, der politische Flügel der IRA, mit ihren zehn nordirischen Wählerprozenten teilnehmen wird.
Ein Grundprinzip der politischen Zukunft
wurde in den letzten Tagen noch einmal von allen Beteiligten außer Sinn Fein wiederholt.
Die Zugehörigkeit Nordirlands zum Vereinigten Königreich kann sich nur mit Zustimmung einer nordirischen Mehrheit ändern.
Die scheint zur Zeit unwahrscheinlich, aber wenn einmal kein Blut mehr fließt, werden auch Angst, Misstrauen und Polarisierung keine neue Nahrung mehr erhalten.
Gemeinsame Interessen aller Bewohner der Insel Irland
könnten allmählich schwerer wiegen als traditionelle staatliche Bindungen.
Entspannung also in Irland.
Nach den Katholiken sagen auch die Protestanten Nein zur Gewalt.
Nächstes Thema Haiti.
Das Land an der Schwelle zur ersten Freiheit hat einen langen Leidensweg hinter sich.
Von der Ausrottung der Urbevölkerung durch die christlichen Eroberer über die Kolonialzeit bis hin zur Duvalierdiktatur und den nun vertriebenen Despoten.
Kein Wunder, dass Haiti heute so dasteht.
80 Prozent Analphabeten, 75 Prozent unter der Armutsgrenze, 60 Prozent Arbeitslose, Lebenserwartung 50 Jahre, ärmstes Land der westlichen Hemisphäre, mit 2.500 Schilling Jahreseinkommen, die Wirtschaft am Boden, die Wälder abgeholzt, eine Bananenrepublik ohne Bananen.
Viel Arbeit also für den neuen, für den gewählten, für den zurückkommenden Präsidenten Jean-Bertrand Aristide aus Haiti, Erwin Detling.
General Cedras und seine Entourage ist inzwischen in Panama angekommen, wo er auf Betreiben der Präsidenten Clinton und Aristide Asyl bekommen hat.
Dutzende von Journalisten warteten auf dem internationalen Flughafen von Port-au-Prince, als der Putschführer im Gefolge von General Philippe Bianby, dem Generalstabschef und rund 40 weiteren Personen von einem Konvoi der amerikanischen Besatzer durch die stockdunkle und verregnete Nacht auf dem Flughafen begleitet wurde.
Wieder erwarten blieb die Bevölkerung in ihren Häusern.
Die amerikanischen Schutztruppen bereiteten sich darauf vor, dass große Menschenmassen den Exodus der Putschisten verfolgen würden.
Das gesamte Flughafenareal war hermetisch abgeriegelt, die unmittelbare Umgebung mit Stacheldraht gesichert.
Gepanzerte Fahrzeuge mit schussbereiten Maschinengewehren begleiteten den zivilgekleideten General Sedras und seine Klicke bis zur bereitstehenden Maschine.
Kurz darauf stach das von den USA gecharterte Flugzeug in den Nachthimmel.
Mit der Abreise von General Sedras sind alle Bedingungen für die Rückkehr aus dem Exil von Jean-Bertrand Aristide gegeben.
Am späten Mittwoch war auch Émile Jonassin, der illegitime Staatschef, zurückgefreht.
Ob dieser auch ins Exil gehen muss, ist im Moment nicht klar.
Aristides Anhänger sind fieberhaft damit beschäftigt, die Hauptstadt herauszuputzen.
Freiwillige transportieren stinkende Abfallberge ab.
Andere Brigaden pflanzen Bäume am Rand der Hauptstraße, welche den Flughafen und das Stadtzentrum verbinden.
Viele Hauswände sind mit Bildern von Aristid bemalt.
Die Schlaglöcher der Straßen werden repariert.
Die meisten der 13 Minister von Präsident Aristid haben ihre Installationen bezogen.
Sie fanden entweder das Chaos oder die totale Desorganisation vor.
Präsident Aristides muss mit seiner Regierungsmannschaft am Nullpunkt anfangen.
Alle staatlichen Institutionen, inklusive die Justiz, sind sehr schwach.
Nur mit Hilfe aller Art von außen wird er die Möglichkeit haben, das Land von Grund auf zu demokratisieren, Arbeitsplätze und Wohnraum zu schaffen, damit die himmelschreiende Armut ein Ende finden kann.
Soviel aus Haiti.
In Finnland wird am kommenden Sonntag über den Beitritt zur Europäischen Union abgestimmt.
Bei der seit voriger Woche möglichen Briefwahl hat mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten seine Stimme schon abgegeben und erste Prognosen signalisieren, genau wie die letzten Meinungsumfragen auch, ein eindeutiges Ja zu einem EU-Beitritt in Finnland.
Ähnlich wie in Österreich gibt es auch in Finnland eine Debatte über die zukünftige außen- und sicherheitspolitische Rolle des Landes.
Die 1300 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland, polternde Töne von Moskauer Rechtspopulisten Wladimir Schirinowski und ein schockartiger Wirtschaftseinbruch zu Beginn der 80er Jahre, all das beeinflusst auch die Debatte, ob Finnland der EU und möglicherweise eben auch einem zukünftigen europäischen Verteidigungssystem angehören soll.
Helmut Opplethal hat in Helsinki mit Jako Iloniemi, einem ehemaligen Spitzendiplomaten und jetzigen Leiter des Wirtschafts- und Politikforschungsinstitutes EVA gesprochen.
Ein Beitritt zur Europäischen Union, meint Jaco Iloniemi, würde jetzt etwas vollziehen, was den Finnern in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg verwehrt geblieben ist.
Nur außen- und sicherheitspolitisch sei Helsinki tatsächlich zwischen den großen Blöcken gestanden.
In der ganzen Nachkriegszeit sind wir eine Demokratie gewesen, mit Marktwirtschaft.
Und deswegen sind wir in diesem Sinne des Wortes nicht zwischen gewesen, sondern wir sind politisch
und wirtschaftlich ein Teil Westeuropas gewesen, obwohl außenpolitisch die neutrale Stellung es bedeutet hat, dass wir, so wie auch Österreich, außerhalb der militärischen Allianzen gestanden sind.
nachzudenken.
Die Neutralität war ja für uns von großer Bedeutung für eine lange Zeit, weil wir hatten ja keine anderen Optionen.
NATO-Mitglied konnten wir nicht werden.
Warschau-Pakt-Mitglied wollten wir nicht werden.
Es war eine Lage, wo eine neutrale Politik eigentlich nicht nur die beste, sondern auch die einzige Alternative für uns war.
Jetzt haben wir freien Wahl.
Jetzt sind die Möglichkeiten größer.
Obwohl die Lage in Russland noch nicht ganz klar ist, trotzdem sehen wir keine unmittelbaren Drohungen in dieser Richtung.
Im langen Lauf ist es ja von Bedeutung, dass man sich auch für andere Vorstellungen von Risiki bereitet.
Es gibt viele neue Sicherheitsprobleme, die einen guten Grund dafür geben, dass wir eine engere Zusammenarbeit mit den anderen westeuropäischen Ländern treiben.
Und was von seiner nationalen Kultur glaubt, Finnland in die EU einbringen zu können?
National ist kein böses Wort in finnischer Sprache.
Wir fühlen uns ja als Finnen, als Skandinavern und als Europäer in dieser Reihenfolge.
Unsere Identität, nationale Identität, eine kulturelle Identität, hat selbstverständlich vieles mit unserer eigenen Geschichte zu tun und mit unserer eigenen nationalen Kultur zu tun.
Finnland ist ja ein Land, wo 5 Millionen Leute ein Gebiet wie gleich groß ist wie Italien bis Hiden.
Also für uns ist die Natur von vielleicht etwas anderer Bedeutung als in den dichtbevölkerten Ländern Europas und unsere Haltung gegenüber die Natur und unsere Vorstellungen von einer grünen Welt, glaube ich, wird auch ein Beitrag zu unserer politischen Teilnahme in europäischen Angelegenheiten sein.
sagt der finnische Politologe und Ex-Diplomat Jako Ilon Jemi.
Ihn und viele andere können Sie heute Abend in einem Journal Panorama hören.
Das Thema ist die aktuelle Europa-Debatte in Finnland, Schweden und in Norwegen vor den Volksabstimmungen über den EU-Beitritt.
Die Sendung ist zu hören heute Abend im Programm Österreich 1 um 18.20 Uhr und sie wurde gestaltet von Helmut Opletal, der in Finnland war.
Fünf nach halb eins, kurze Zwischenbilanz im Journal.
Was planen wir in der zweiten Hälfte?
Beiträge über die doch recht bedeutenden, gravierenden Personalveränderungen bei der Freiheitlichen Partei, die Berufung Helmut Frodls vor dem Höchstgericht, dann gibt es einen Beitrag über die Verleihung des Kunstsponsoringpreises, Mäzenas und noch einiges dazu.
Innenpolitik noch einmal.
Nach Wahlwehen.
Bei der ÖVP hat man sich schon festgelegt, dass nach dem Wahldebakel personelle Veränderungen nicht geplant sind.
In der SPÖ warnt etwa Nationalratspräsident Fischer vor vordergründigen Personalrohrschaden.
Während also die Verlierer vom Sonntag noch keinen Verantwortlichen ausgewechselt haben, tut das der Sieger.
Jörg Haider verschickt blaue Briefe.
Große Änderungen vollziehen sich im Umfeld der Parteispitze in Kärnten auch im Parlamentsklub.
Wolfgang Dietmar zur Situation der Freiheitlichen in Kärnten.
Der personelle Umbau in der Kärntner Freiheitlichen Partei ist einschneidend und für Beobachter kaum verständlich.
Aus der Landesregierung müssen zwei noch relativ junge freiheitliche Politiker ausscheiden.
Der 52 Jahre alte Diplom-Ingenieur Jörg Freundschlag, Wirtschafts- und Straßenbaureferent, viele Jahre auch für Energie zuständig, und der 37 Jahre alte Ingenieur Matthias Reichold.
Es folgen der 53 Jahre alte Bauunternehmer Robert Rogner und der erst 25 Jahre alte noch Generalsekretär Mag.
Karl-Heinz Grasser.
Matthias Reichold war seinerzeit von Jörg Haider als Jungbauer zum Generalsekretär bestellt worden, was damals durchaus als Signal verstanden worden war, dass sich die Freiheitlichen verstärkt um das ÖVP-Wählerpotenzial in der Landwirtschaft kümmern werde.
Jetzt kehrt der EU-scheue FPÖ-Politiker ins Parlament zurück, um dort als Agrarsprecher die EU-verunsicherte Bauernschaft zu vertreten.
Sein Nachfolger in der Regierung, gleich als Landeshauptmann-Stellvertreter, ist mit 25 Jahren das jüngste Regierungsmitglied, das je in eine Regierung einzog.
Mag.
Karl-Heinz Grasser, seit knapp zwei Jahren erst in der Politik aktiv.
Der Jungstar der Freiheitlichen hatte sich allerdings bei der Nationalratswahl als Kärntner Spitzenkandidat gestellt und dabei mit knapp 34% Wählerzuspruch ein FPÖ-Rekordergebnis eingefahren.
Von den Wählern wurde Grasser also ins Parlament, in die Legislative und nicht in die Landesregierung, in die Exekutive geschickt.
Ob sein Einzug in die Landesregierung nun nicht Wählertäuschung sei?
Krasser.
Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass mich die Bevölkerung gewählt hat und akzeptiert hat in dieser Funktion als Spitzenkandidat, weil sie eben einen qualifizierten jungen Menschen gesehen hat, der engagiert ist, der versucht etwas für das Land zu bewegen.
Wir Freiheitliche wollen eben beweisen, dass wir auch langfristig gleichen Stellungen für dieses Land vornehmen können.
Die Personalentscheidungen an der Spitze der Kärntner FPÖ werden von den Betroffenen akzeptiert.
Man findet nichts dabei, man findet nichts Außergewöhnliches daran, so etwa Zweiter Landtagspräsident Peter Mitterer.
der seinen Platz dem scheidenden Landesrat Freundschlag freimacht.
Und der scheidende Landesrat Jörg Freundschlag meint, er sei ohnehin nie wegen attraktiver politischer Funktionen für die FPÖ in die Politik gegangen, sondern um seiner, nicht Partei, sondern Bewegung zu helfen.
Robert Rogner, der im Frühjahr keine Lust zeigte, in eine Regierung Kärntens einzuziehen, in der die SPÖ und die ÖVP zusammenarbeiten, scheint seine Meinung geändert zu haben.
Eine Stellungnahme konnte noch nicht eingeholt werden.
Rogner befindet sich derzeit als Bauunternehmer im Ausland.
Jörg Haider rührt also wieder einmal kräftig um bei seinen Kärntnern, und man erinnert sich an so schon verblasste Namen wie Mario Ferrari-Brunnenfeld, Walter Kandussi oder Grimhild Rattnig, denen es früher genauso ging.
Was sind nun, was könnten die Hintergründe sein, dieser Reviermaß bei der Freiheitlichen Partei, was steckt dahinter?
Armin Wolf versucht es auszuleuchten.
Eines kann man Jörg Haider nicht vorhalten, dass er sich auf seinem Wahlsieg vom Sonntag ausruhen würde.
Nach der völligen Umkrempelung seiner Kärntner-Mannschaft gestern geht Haider diese und nächste Woche daran, seine Bundesorganisation auf den Kopf zu stellen.
Haider will ernst machen mit seiner Ankündigung, aus der freiheitlichen Partei eine, wie er es nennt, Bewegung zu machen.
In etwa 20 Minuten treffen sich im freiheitlichen Parlamentsklub 23 alte und 19 neue FPÖ-Abgeordnete, um die Neuordnung des Klubs in Wien zu diskutieren.
Dort soll künftig das Machtzentrum der FPÖ liegen.
Haider wird wieder Klubobmann, seine bisherigen zwei Stellvertreter, die gestandenen Abgeordneten Haupt und Heigermoser hingegen, werden ausgetauscht.
Zwei Nachfolgekandidaten gelten als Favoriten.
Der bisherige Generalsekretär Herbert Scheibner und der Neonationalrat Ewald Stadler, bisher Klubobmann der Freiheitlichen in Vorarlberg.
Beide sind Anfang 30 und engste Vertraute Haiders.
Die drei FPÖ-Generalsekretäre werden abgeschafft, aber deswegen nicht unwichtiger.
Der 25-jährige Karl-Heinz Grasser geht wie gesagt als Landeshauptmann Stellvertreter nach Kärnten.
Herbert Scheibner in den Wiener Parlamentsklub und Walter Maischberger soll die neu gestaltete Parteiorganisation übernehmen.
In welcher formalen Funktion ist noch nicht klar.
Maischberger hat ein Konzept ausgearbeitet, das kommende Woche im FPÖ-Präsidium diskutiert werden soll.
Ein möglicher Vorschlag darin, die völlige Auflösung der FPÖ-Parteizentrale in der Wiener Kärntnerstraße via Kaider bestätigt.
Es kann durchaus sein, dass wir in der Richtung auch Überlegungen haben.
Partei als Apparat, als Institution, als Moloch einfach erübrigen wird.
Wollen Sie auch über den Namen der Partei diskutieren?
Es heißt nämlich Freiheitliche Partei Österreichs und Sie wollen von der Partei ja weg.
Ja, es wird also Reformvorschläge geben, die in Vorbereitung sind.
Ich möchte jetzt im Detail noch nicht darüber reden, aber sicherlich ist auch drinnen darüber nachzudenken, ob wir gegebenenfalls auch den Namen
Werden Sie Ihr Parteibuch abschaffen?
Sicherlich.
Wir haben also schon jetzt nicht mehr eine Karte, aber man wird auch darüber reden müssen, in welcher Form in Zukunft Bindungen eingegangen werden können.
Ob das wirklich so eine lebenslange Bindung sein soll oder ob das etwas ist, was alljährlich zu überprüfen ist, damit eben nur der, der wirklich im Moment mit der Bewegung sich identifiziert, sich als
Mitstreiter ansehen kann und daher engagiere ich mich auch.
Dort zahle ich meinen Mitgliedsbeitrag und bin für eine befristete Zeit Punktiermitstreiter.
Man könnte ja jede Form von Mitgliedschaft einfach abschaffen.
Was steckt nun hinter diesen Reformen in der FPÖ?
Jörg Haider geht es darum, seine Organisation seiner neuen Wählerschaft anzupassen.
Keine Partei hat in den letzten acht Jahren ihre Anhängerschaft so dramatisch verändert wie die FPÖ.
Ihr Arbeiteranteil ist schon fast so hoch wie in der SPÖ.
Die Partei ist zu einer breiten Protestbewegung geworden.
an die ihre Wähler, so Haiders Kalkül, andere Erwartungen haben als an traditionelle Parteien, die vom Arbeitsplatz bis zur Wohnungssuche als Interventions- und Servicestellen herhalten müssen.
Eine derartige traditionelle Organisation kostet nicht nur viel Geld und Energie, sie schafft auch zusätzliche Machtzentren in einer Partei, wie etwa Franz Franitzki in der SPÖ gerade schmerzvoll erleben muss.
Eine, wie Haider es nennt, möglichst schlanke Organisation ermöglicht auch einen noch direkteren Durchgriff des Parteichefs.
Mit dem Umbau der FPÖ kommt aber auch eine weitere Entideologisierung.
Der rechtsnationale Vordenker Andreas Mölzer wurde ebenso kaltgestellt wie jetzt der Kärntner Alois Huber, letzter Repräsentant des einst in der Partei sehr einflussreichen nationalen Huber-Trattnick-Clans.
Dafür sitzen im Parlamentsklub nun etwa etliche neue Abgeordnete, die sich eindeutig pro EU deklarieren.
Aus der FPÖ soll so eine Organisation werden, die je nach Anlass, ob das nun eine Wahl ist oder ein Volksbegehren, Wählerstimmen mobilisieren kann, ohne durch einen ideologischen Überbau irgendeine mögliche Wählergruppe zu verschrecken.
Und so will Haider mehrheitsfähig werden.
Doch eine Bewegung, an die man sich nicht bindet, sondern wo man, wie einst Bruno Kreisky meinte, ein Stück Weges gemeinsam geht.
Nur so hatte sich das Kreisky sicher nicht gedacht.
Armin Wolfharders.
Und während es also in Österreichs politischem Bärental offenbar keinen Artenschutz für Generalsekretäre gibt, macht der echte Artenschutz für echte Braunbären wachsende Schwierigkeiten.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist in Österreich ein Bär abgeschossen worden, im Almtal am Nordrand des Totengebirges.
Das ist ein Rückschlag für das Wiederansiedlungsprogramm des Ursus Arctos, des Braunbären, der vor 150 Jahren bei uns ausgerottet worden ist.
Karl Jekowski berichtet.
Der oberösterreichische Problembär Nurmi ist tot, so lauteten gestern die Schlagzeilen.
Ein Jäger hat ihn erschossen.
Erste Zweifel, dass es sich nicht um Nurmi gehandelt hat, haben sich heute bestätigt.
Es ist ein völlig harmloser Bär erschossen worden, in dessen Magen fand man nur pflanzliche Nahrung.
Auch vom World Wide Fund, der ja die Wiederansiedelung der Braunbären in den Alpen betreut, ist das heute bestätigt worden.
Norbert Gerstl?
Unser Problembär Nurmi dürfte noch immer am Leben sein.
Der Bär, der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch geschossen worden ist, hat nur ein Gewicht von rund 100 Kilo, während im Bescheid von einem 150 Kilo Bären die Rede war.
Weiters haben wir schon erste Hinweise darauf, dass der Problembär im Bereich Steinbach am Zieberg auch letzte Nacht wieder unterwegs war.
Wenn nun im Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Munden steht, dass der Bär 150 Kilogramm haben soll und ein Jäger nun einem Bären mit 100 Kilogramm schießt, irgendwo stimmt das nicht.
Kennen sich die Jäger nicht aus?
Schätzungen von Bären bezüglich des Gewichtes sind immer sehr schwierig, aber dieser Bär hat nur zwei Drittel von dem angegebenen Gewicht und sie werden
An die 25 Braunbären streifen derzeit durch Österreichs Wälder und natürlich kommt es immer wieder vor, dass die Bären auf irgendeiner Alm ein Schaf reißen oder Bienenstöcke plündern.
Die Bärenforscher werfen auch den Jägern vor, dass sie zum Beispiel die drei Jungbären, die im Vorjahr ihre Mutter verloren haben, heuer zum Fotografieren gezielt gefüttert haben.
Natürlich kann es auch Problembären geben, aber durch einen Problembären muss es ja nicht eine zweite Ausrottung der Bären geben, meinen die Bärenforscher.
Auch beim Wildbiologischen Institut in München, das führend in der Bärenforschung ist, vermutet man in Österreich eine Bärenhysterie, Dr. Doris Hofer.
Wenn man die Pressemeldungen liest, dann klingt da schon ein wenig Hysterie durch.
Nicht ganz sicher, ob das auch für die Behörden zutrifft.
Bei den Behörden entsteht natürlich aus dieser ungewohnten Situation eine große Unsicherheit.
In Oberösterreich haben die Behörden ja diesen Problembären zum Abschuss freigegeben.
Da gibt es also eine Abschussanordnung.
Da ist aus unserer Sicht zumindest bei der Abschussanordnung in Gmunden nicht ausreichend sichergestellt gewesen, dass ein Fehlabschuss
vermieden werden konnte.
Das Problem des Nurmis und der anderen Bären wird in einem Monat für heuer gelöst sein.
Es wird dann keine Bedrohungen und keine Meldungen darüber mehr geben.
Die Bären gehen nämlich in den Winterschlaf.
Erst im nächsten Frühjahr wird es wieder Bärengeschichten geben.
Kaliakowski mit seiner Bärengefahrenentwarnung.
Er war bis zuletzt dabei geblieben.
Nicht er, sondern ein ominöser KGB-Agent hätte am 21.
Mai 1992 den 46-jährigen Tonstudio-Besitzer Fritz Köberl in Budapest ermordet.
Und bis zum Urteil am 22.
Dezember 1993 glaubten die Geschworenen dem ehemaligen Regisseur Helmut Vrodl, 36 Jahre alt, kein Wort.
Zu Unrecht und nur aufgrund der massiven Beeinflussung durch Richter Fritz Zöllner, glaubte damals wie heute der Verteidiger des Filmemachers Nikolaus Lehner.
Und Lehner legte gegen den Wahrspruch der Geschworenen, der lautete auf lebenslang, Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung gegen das Strafausmaß ein.
Heute nun wird von einem Fünfrichtersenat am Höchstgericht über diesen Fall verhandelt.
Fritz besagt damit einen Zwischenbericht.
Derzeit berät der 5-sitzige Senat des Höchstgerichts über die Anträge der Verteidigung und die entsprechende Stellungnahme des Generalprokurators.
Begonnen hatte die Verhandlung nach 9 Uhr, als Helmut Frodel und Gabor Peschti in Handschellen in den Saal C des obersten Gerichtshofs geführt wurden.
Frodel mit rotem Schal und im Übrigen derselben Kleidung wie vor dem geschworenen Gericht im Dezember des Vorjahres.
Peschti versteckt sein Gesicht hinter einer Aktenmappe, die seine spätere Verteidigungsrede beinhaltet.
Die Schriftstörerin Brigitte Schweiger sopft ihn beruhigend auf die Schulter, als Peschti im Gerichtssaal zu weinen beginnt.
Frodl-Anwalt Nikolaus Lehner stellt seine Nichtigkeitsbeschwerde vor allem auf die von ihm behauptete eklatante Voreingenommenheit des seinerzeitigen Vorsitzenden im Prozess, Fritz Zöllner.
Zöllner sei ein schwarzes Schaf, so Anwalt Lehner wörtlich, unter den Richtern und er sollte seiner Meinung nach nie mehr einen geschworenen Prozess leiden dürfen.
Peschti-Anwalt Hans-Dieter Cezin
beschwört in gewohnt blumigen Worten die Unschuld seines Mandanten.
Generalprokurator Friedrich Hauptmann hält alle Argumente der Verteidigung für nicht relevant und verlangt für Gabor Peshti ebenfalls die Höchststrafe.
Ein gefasster Helmut Frodel meint nur kurz, er habe in der Hauptverhandlung keine Möglichkeit gehabt, die Geschworenen zu überzeugen.
Peshti bekennt unter Tränen, unschuldig zu sein, unschuldig am Tod des Donstudio-Besitzers Fritz Köberl.
Er sei nur moralisch schuldig, an der Beseitigung der Leiche Köberls teilgenommen zu haben.
Anschließend zogen sich die Höchstrichter zur Beratung zurück.
Das Urteil wird für den frühen Nachmittag erwartet.
Fritz Besata hat berichtet, live aus dem Gericht, und wir werden, wie gesagt, am Nachmittag über den Wahrspruch des Höchstgerichtes im Fall Frodel berichten.
Es ist zehn Minuten vor eins.
Zum sechsten Mal wird heuer der Kunstsponsoring-Preis Mäzenas vergeben, und zwar im Rahmen einer großen Gala heute Abend im Wiener Hotel Wimberger.
Über die Preisträger, die man schon weiß, informiert Günther Keindlstorfer.
Im Bereich Bestes Kunstsponsoring-Projekt wird die Kreditanstalt ausgezeichnet.
Seit drei Jahren unterstützt sie die Aktion Lesen ist Abenteuer im Kopf, eine Aktion, die Radiohörern bestens vertraut sein dürfte.
Im ORF und in einigen Printmedien wurden insgesamt 330 Bücher vorgestellt, darunter 274 von österreichischen Autoren.
Auch das Literaturfestival Rund um die Burg gehört zu dieser Aktion, die von der CA auch im nächsten Jahr gesponsert werden wird.
Preisträger in der Kategorie bester Kunstsponsoring-Einsteiger sind die österreichischen Draukraftwerke.
Sie haben im Sommer eine spektakuläre Inszenierung neuen Musiktheaters möglich gemacht.
Die Uraufführung der Oper Car im Hohlraum einer Kärntner Staumauer in 2300 Metern Seehöhe.
Und Sieger im Bereich Bestes Kunstsponsoring zur Rettung von Kulturgut in Österreich ist die Tiroler Fremdenverkehrswerbung.
Für die Entscheidung der Jury in dieser Kategorie war wesentlich, dass die Tiroler Fremdenverkehrswerbung zeitgenössische Architektur im ländlichen Raum gefördert habe, aber auch das Projekt Tiroler Ausstellungsstraßen, die Gotik und eine Initiative zur Rettung der Tiroler Wirtshauskultur.
Schön langsam beginnt sich das Kultursponsoring also auch in Österreich durchzusetzen.
Brigitte Kössner von der Initiative Wirtschaft für Kunst legt eindrucksvolle Zahlen vor.
Von der Entwicklung 1989 von 100 Millionen Schilling-Sponsoring-Volumen in Österreich haben wir eigentlich eine kontinuierliche Entwicklung bis auf 400 Millionen eigentlich heuer gesehen und das ist eigentlich für das Kleinland Österreich sehr beeindruckend.
Auffallend ist auch das starke Engagement von Klein- und Mittelbetrieben, die immer mehr dazu übergehen, regionale Kulturinitiativen zu unterstützen.
Was mich sehr gefreut hat, mehr als ein Drittel der einreichenden Unternehmen waren heuer Klein- und Mittelbetriebe.
Wir haben auch versucht, hier ganz speziell den Kontakt zu suchen zu Kulturinstitutionen heuer im regionalen Bereich, die uns dann Sponsoren genannt haben.
Und da haben wir gesehen, dass gerade diese Unternehmen mit wahnsinnig viel Know-how, mit sehr viel Eigenengagement, natürlich auch mit Sachleistungen hier die Kunst und Kultur unterstützen,
Die große Mäzena-Skala heute Abend – Sabine Petzl und Robert Reumann werden sie moderieren – wird für das Fernsehen aufgezeichnet und am Donnerstag in einer Woche in ORF 2 ausgestrahlt.
Soviel von Günther Keilsdorfer zum Mezenaspreis.
Mittagsjournalhörer sind politisch interessiert, deshalb hier noch ein Hinweis für politisch interessierte Powerfrauen.
Im Doppelpack gibt es heute im Freizeichen nach 2 auf Höhe 3.
Zu Gast sind zum Thema neue starke Frauen Madeleine Petrovic, die Gruppe vor der Grünen und Heide Schmidt vom Liberalen Forum, die beiden Siegerinnen der Nationalratswahl vom vergangenen Sonntag.
Nach diesem Programmhinweis schalten wir weiter ins Nachrichtenstudio zu unseren Schlussmeldungen.
Österreich.
Die Parteiengespräche von Bundespräsident Klestil nach der Nationalratswahl werden fortgesetzt.
Zunächst traf Klestil mit Madeleine Petrovic, der Klubobfrau der Grünen, zusammen.
Dann ist ein Gespräch mit Heidi Schmidt, der Chefin des liberalen Forums, geplant.
Wie schon zuvor, die ÖVP stellt nun auch die SPÖ Bedingungen für die Fortsetzung der Großen Koalition.
Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Heinz Fischer meinte, seine Partei wolle in den Verhandlungen mit der ÖVP eine effiziente und reformfreudige Koalitionsregierung erreichen.
Sollten die Vorstellungen der Sozialdemokraten bei der ÖVP auf Ablehnung stoßen, wollte Fischer auch den Weg in die Opposition nicht ausschließen.
In Göstling im Bezirk Amstetten in Niederösterreich hat ein Amokläufer heute Nacht seine ganze Familie getötet.
Der 19-Jährige erschoss mit einer Pumpgun seine Eltern, seinen 14-jährigen Bruder und seine Tante.
Anschließend beging er Selbstmord, indem er mit dem Auto gegen eine Hausmauer raste.
Die Gendarmerie entdeckte am Tatort ein Tonband, das der Amokläufer vor seinem Selbstmord besprochen hatte.
Darauf erklärt der 19-Jährige, er habe die Bluttat verübt,
weil er in seiner Familie gegenüber dem jüngeren Bruder benachteiligt worden sei.
Darüber hinaus beklagte Amokläufer auf dem Tonband, dass man in Österreich ohne Schwierigkeiten eine Pumpgang kaufen kann und dass dadurch Taten wie die von ihm verübte erleichtert würden.
In Salzburg findet heute eine wichtige Gläubigersitzung über die Zukunft der Skifabrik Atomic statt.
Es geht um die Bedingungen für eine Übernahme der Skifabrik.
Einer der Hauptinteressenten ist die Austria-Tabak-Tochtergesellschaft HTM.
Der Generaldirektor der Austria-Tabak, Beppo Mauhard, hat sich im ORF-Morgenjournal für eine österreichische Lösung ausgesprochen.
Einen Verkauf von Atomic an den amerikanischen Sportartikelkonzern Scotland Mauhard ab.
Nordirland.
Nach 25 Jahren Bürgerkrieg gibt es für Nordirland nun eine echte Friedenschance.
Heute früh haben auch die protestantischen Untergrundgruppen die Einstellung der Gewalttaten beschlossen.
Ab Mitternacht wollen alle protestantischen Untergrundorganisationen Nordirlands eine dauerhafte Waffenruhe einhalten.
Erst vor sechs Wochen hatte die katholische Untergrundorganisation IRA einen Waffenstillstand ausgerufen.
Haiti.
Militärdiktator Cedras hat Haiti verlassen.
Cedras ist heute früh von Port-au-Prince Richtung Panama abgeflogen.
Panama hatte dem Diktator politisches Asyl angeboten.
Mit der Abreise von Cedras ist nun der Weg für die Machtübernahme des demokratisch gewählten Präsidenten Aristide endgültig frei.
Aristide wird am Samstag aus seinem Exil in den USA nach Haiti zurückkehren und das Präsidentenamt wieder übernehmen.
Nur noch zum Wetter.
Heute Nachmittag in nahezu ganz Österreich.
Sonnig bei Höchsttemperaturen zwischen 13 und 18 Grad, stellenweise bis 20 Grad.
Morgen Freitag nebelig bis gegen Mittag und dann wieder sonnig und mild wie heute.
Das war das Mittagsschönal und das Studioteam.
Das waren heute Ewald Feiss, Manfred Kornsteiner und Louis Glück.
Zum zweiten Mal 1994 ist in Österreich ein Braunbär abgeschossen worden. Das ist ein Rückschlag für das Wiederansiedlungsprogramm des Braunbären, der vor 150 Jahren in Österreich ausgerottet worden ist. Interview: WWF Norbert Gerstl, Interview: Biologin Doris Hofer.
Mitwirkende:
Jirkovsky, Karl [Gestaltung]
, Gerstl, Norbert [Interviewte/r]
, Hofer, Doris [Interviewte/r]
Datum:
1994.10.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Natur
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Politik Österreich
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Interview
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Interessensvertretungen
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Tiere
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der ehemalige Regisseur Helmut Frodl wurde im Dezember 1993 wegen Mordes verurteilt. Der bestritt die Tat und sprach von einem ehemaligen KGB-Mitarbeiter als Täter. Der Verteidiger Nikolaus Lehner legte Berufung ein. Nun wird über den Fall verhandelt.
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
Datum:
1994.10.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Justiz und Rechtswesen
;
Straftaten
;
Tod
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten