Mittagsjournal 1999.07.26

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsschornal.
    Und ich sag grüß Gott bei unserer Mittagssendung.
    Ilse Oberhofer führt Sie heute durch das Mittagsschornal.
    Spätestens seit diesem Wochenende weiß man es einmal mehr.
    Die Spirale der Gewalt im Kosovo dreht sich weiter.
    14 serbische Bauern sind in Grazko ermordet worden.
    Die Täter kennt man nicht.
    Die KV-Truppen wirken hilflos.
    Das für diese Mittagsstunde angesetzt gewesene Begräbnis der Ermordeten ist verschoben worden.
    Sie sollen noch obduziert werden.
    Österreich-Themen.
    Bundeskanzler Klima bei uns im Sommergespräch der Parteivorsitzenden.
    Eine der Hauptfragen an ihn, welche Koalitionen sind nach der nächsten Nationalratswahl denkbar?
    Im Gespräch mit Franz Renner geht es aber auch um das heiße Thema Euroteam und um Klimasstrategie für Österreich.
    Ein grundsätzliches Thema.
    Konsumentenschutzministerin Pramazit bilanzt, sie will das Trinkwasser in die Kompetenz ihres Ministeriums bekommen.
    Österreichs Staatsverschuldung, wie hat sie sich entwickelt?
    Insolvenzen, so sie nicht fahrlässig herbeigeführt werden sollen, weniger kriminalisiert werden, das fordert die Bundeswirtschaftskammer.
    Sie hören dann eine Reportage von den Arbeiten im Tauerntunnel.
    Nach dem verheerenden Brand gehen die Aufräumungsarbeiten schneller voran als gedacht.
    Wir fragen auch, wo sind sie geblieben, die Nord-Süd-Staus?
    Glücklicherweise haben die Empfehlungen von Ausweichrouten bei den Autofahrern doch gegriffen.
    Ein Jahr nach der Rettung von Georg Heinzl in Lassing, wie lebt der junge Mann heute mit diesem Stück schrecklicher Vergangenheit?
    Birgit Altrichter wird darüber berichten.
    Und noch zwei weitere Auslandsthemen.
    Die Diskriminierung der Roma in Tschechien, ein Problem ohne Ende.
    80 Prozent dieser Menschen sind ohne Arbeit, sagt eine jüngste Untersuchung.
    Und in Weißrussland halten die Proteste gegen Präsident Lukaschenko an, der nach Ansicht vieler unrechtmäßig in seinem Amt bleibt.
    Kultur im Mittagschanal berichtet heute einmal mehr vom Impulstanzfestival in Wien.
    Konkret geht es um den belgischen Choreografiestar Vim Vande Kebus.
    Zunächst aber geben Ihnen die Nachrichten den kompakten Überblick über alles Wichtige.
    Herr Ingeborg Czarny liest Meldungen von Edgar Theider.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Die für heute geplant gewesene Beisetzung der 14 serbischen Opfer des Massakers von Gračko ist verschoben worden.
    Ein Sprecher der Kosovo-Schutztruppe K. vorgab an, dass noch nicht alle Leichen obduziert werden konnten.
    Ein Termin für die Beisetzung der Opfer steht noch nicht fest.
    Die Bauern wurden am Freitag bei Ernte arbeiten,
    von noch unbekannten Tätern zusammengetrieben und erschossen.
    Es ist dies die schwerste Gewalttat seit dem Ende des Kosovo-Krieges.
    Das gespannte Verhältnis zwischen Serben und Albanern wird damit zusätzlich belastet.
    Ein für heute geplantes Treffen zwischen Vertretern der beiden Volksgruppen in Pristina ist von serbischer Seite abgesagt worden.
    Die Untergrundmiliz Uchekar bestreitet, mit dem Massaker etwas zu tun zu haben.
    Sie hat vor voreiligen Schlüssen gewarnt.
    Die KV-Schutztruppe sucht unterdessen intensiv nach den Tätern.
    Sie will auch den Schutz für Angehörige der Minderheiten im Kosovo verstärken.
    Jugoslawien hat wegen des Vorfalls eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates beantragt.
    UNO-Botschafter Jovanovic erläuterte, es müsse auch einigen Polizei- und Zollbeamten die Rückkehr an die Grenze zu Albanien erlaubt werden, um den Schutz der nicht albanischen Bevölkerung in Kosovo zu verbessern.
    USA Das Massaker von Graczko wird auch eines der wichtigsten Themen sein, die der russische Ministerpräsident Sepp Pashin während seines dreitägigen Besuches in den USA zur Sprache bringen wird.
    Russland, als traditioneller Verbündeter der Serben, hat sich wiederholt besorgt über die Lage der serbischen Minderheit im Kosovo geäußert.
    An eine Beeinträchtigung des Verhältnisses zwischen den USA und Russland durch den jüngsten Vorfall glaubt Stepaschi nicht.
    Dies gab er anlässlich seines Besuches der Werke des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing bei Seattle in Washington zu verstehen.
    Russische Firmen arbeiten unter anderem mit Boeing beim Bau der internationalen Weltraumstation ISS zusammen.
    Indonesien.
    Sieben Wochen nach den Parlamentswahlen droht Indonesien ein innenpolitisches Chaos.
    Die zentrale Wahlkommission hat heute die offizielle Kundgebung des Wahlergebnisses abgelehnt.
    In die aus 53 Mitgliedern zusammengesetzten Kommissionen weigerten sich die Vertreter von 28 kleinen Parteien, das Ergebnis anzuerkennen.
    Den Grund, dass sie bei den Wahlen keine Mandatjahrungen haben, führen sie auf Unregelmäßigkeiten sowohl beim Wahlgang als auch bei der Stimmenauszählung zurück.
    Venezuela.
    Bei der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung hat die Regierung einen eindeutigen Erfolg erzielt.
    Nach Auszählung von etwa vier Fünftel der Stimmen kommen die Kandidaten, die der Regierungskoalition patriotischer Pol angehören oder mit Staatspräsident Hugo Chavez sympathisieren, auf einen Anteil von 96 Prozent der Stimmen.
    Damit würden die Anhänger des Präsidenten 123 von insgesamt 131 Sitzen in der verfassungsgebenden Versammlung besetzen.
    Die Opposition befürchtet nun, dass Chávez die Reform der aus dem Jahr 1961 stammenden Verfassung zur Festigung eines autoritären Regierungsstils missbrauchen könnte.
    Österreich.
    Die Staatsschulden zeigen weiterhin steigende Tendenz.
    Zurzeit beträgt der Schuldenstand nahezu 1,7 Milliarden Schilling.
    Statistisch gesehen ist damit jeder Österreicher mit 205.000 Schilling durch die Staatsschulden belastet.
    Der Anteil jener Arbeitnehmer, die regelmäßig Überstunden leisten, ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen.
    Waren es 1987 lediglich 23 Prozent der männlichen und 12 Prozent der weiblichen Beschäftigten, so leisteten 1997 bereits 39 Prozent bzw.
    25 Prozent dieser Gruppen regelmäßig Überstunden.
    Am meisten betroffen sind die Angestellten.
    Die Sportartikelfirma Nike nimmt die Trinkflasche Sport Water Bottle vom Markt.
    Grund dafür ist ein Ventilfehler, durch den potenziell Verpfluckungs- und Erstickungsgefahr gegeben ist.
    Bereits verkaufte Trinkflaschen sollen von den Kunden unverzüglich zu den Händlern zurückgebracht werden.
    Im Lotto 6 aus 1945 haben insgesamt vier Spieler den jüngsten Jackpot geknackt.
    Ihr Gewinn beträgt jeweils 4,7 Millionen Schilling.
    Einen Solo-Gewinn gibt es beim Joker.
    An den Spieler geben 3,9 Millionen Schilling.
    Ja, und Jörg Stieber testen wir jetzt mit der Trefferquote bei der Wetterprognose.
    Nun, viel Sonne gibt es heute einmal im Großteil Österreichs, aber eben nicht überall.
    Ein Tief über der mittleren Adria bringt weiterhin Wolken nach Unterkernten in die Steiermark, ins Burgenland und ins östliche Niederösterreich.
    Im Laufe des morgigen Tages zieht das Tief aber langsam Richtung Schwarzes Meer ab und wird außerdem schwächer.
    Die nächsten Tage zeigen sich dann sehr unterschiedlich, es bleibt aber meist warm.
    Genaueres nach den aktuellen Meldungen.
    In Wien ist es derzeit wolkig und es hat 24 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 22, St.
    Pölten Heiter 24, Linz Heiter 25, Salzburg und Innsbruck Heiter 23, Bregenz Heiter 20, Graz bedeckt ein paar Regentropfen und ebenfalls 20 Grad und Klagenfurt stark bewölkt 18.
    Auch heute Nachmittag scheint an der Alpen-Nordseite von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich sowie in Oberkernten oft die Sonne.
    Sonst aber ziehen von Südosten her weitere Wolken heran und es bilden sich ein paar teils gewittrige Regenschauer.
    Die Temperaturen erreichen meist 24 bis 29 Grad, in Niederösterreich auch 30.
    Im Südosten bleiben sie vereinzelt aber bei 20 Grad.
    Morgen Dienstag gibt es in der Früh wieder stellenweise etwas Nebel oder Hochnebel, er löst sich aber bald auf und es wird überwiegend sonnig, diesmal auch im Südosten.
    Etwas mehr Wolken und vielleicht auch ein paar Regentropfen ziehen morgen hingegen in Ober- und Niederösterreich durch, hier weht mitunter auch lebhafter Nordwind.
    Am Nachmittag bilden sich dann auch über den Alpen einige Quellwolken und gegen Abend sind über dem Alpenhauptkamm vereinzelte Regenschauer möglich.
    Die höchsten Temperaturen liegen morgen zwischen 24 und 29 Grad, im Mühl- und Waldviertel stellenweise aber nur bei 22.
    In 2000 Meter Höhe hat es zum Mittag etwa 14 Grad.
    und am Mittwoch zwischen Oberösterreich und dem Burgenland überwiegend sonnig.
    In Vorarlberg und Tirol hingegen von der Früh weg stark bewölkt und einige Regenschauer, mitunter auch Gewitter, die sich allmählich auf Salzburg und Kärnten, am Nachmittag dann auch auf Teile der Steiermark ausbreiten.
    Danke Jörg Stieber, neun Minuten nach zwölf ist es jetzt gleich.
    Bestürzung hat am Wochenende die Meldung von einem Massaker an serbischen Bauern ausgelöst.
    14 junge Männer, darunter ein Jugendlicher, waren bei der Erntearbeit umgebracht worden.
    Die Täter unbekannt.
    Schwere Vorwürfe richten sich gegen einen Stützpunkt der KFOR-Soldaten in der Nähe des rhein-serbischen Dorfes Kraczko.
    Die Soldaten waren schon in den Tagen zuvor um Hilfe gebeten worden.
    Warum kam niemand?
    Warum blieben die Serben ungeschützt?
    Sind die Soldaten der KFOR zu wenige?
    Sind sie ungenügend ausgerüstet?
    Sind sie parteiisch, wie jetzt Serbiens Präsident Milosevic behauptet, der den Vorfall zum Anlass nimmt, nun wieder die Rückkehr serbischer Truppen in den Kosovo zu fordern?
    Nur Serben können Serben schützen, sagt Milosevic jetzt.
    In diesen Minuten sollten in Kraczko die Trauerfeiern für die Ermordeten beginnen.
    Die Begräbnisfeierlichkeiten sind aber verschoben worden.
    Die Toten sollen nun doch zuvor noch obduziert werden.
    Für uns berichtet aus dem Kosovo Susanne Glas.
    Die KFOR hat Angst, dass es bei dem Begräbnis der 14 Massakeropfer zu Ausschreitungen kommt.
    Schon seit gestern herrscht in Pristina und Umgebung Alarmstufe 1.
    Auf den Straßen haben die britischen Soldaten alle 5 Kilometer Kontrollen errichtet.
    Jedes Auto, das sie passieren will, wird peinlich genau auf Waffen durchsucht.
    Dazu müssen die Fahrer oft sogar die Sitze ausbauen.
    Solche Straßenkontrollen hatten die Briten in ihrem Sektor schon unmittelbar nach dem Ende des Krieges eingeführt, die allerdings, weil es ruhiger geworden war, rund eine Woche vor den Morden von Graczko auffallend gelockert.
    Außerdem wurde im Ort selbst eine Patrouille stationiert, die Tag und Nacht Wache hält.
    Selbst rund 20 Kilometer entfernt, in Pristina, sind die Sicherheitsvorkehrungen noch zu spüren.
    Im Grand Hotel, also dem Treffpunkt schlechthin, wurden gestern die Gäste kontrolliert.
    Das wilde Parken vor dem Eingang ist jetzt verboten, damit die Soldaten einen besseren Überblick haben.
    In dem normalerweise verschlafenen Grazko wimmelt es vor Menschen.
    Gestern kamen die Freunde und Verwandten der Opfer an.
    Frauen und Männer haben sich bis zur Beerdigung in getrennten Gebäuden zurückgezogen.
    Durch die Straßen und über die Feldwege ziehen Journalisten aus der ganzen Welt.
    Auch ein Team aus Belgrad ist angereist.
    Die Kameraleute stehen teilweise knöcheltief im Schlamm, denn seit gestern regnet es hier in Strömen.
    Die Stimmung in Kaczko ist deutlich umgeschlagen.
    Vor dem Massaker waren die serbischen Einwohner noch sehr zugänglich und freundlich gegenüber Fremden.
    Jetzt werden ausländische Journalisten teilweise beschimpft.
    Wenn überhaupt reden die Menschen nur noch mit den russischen und den jugoslawischen Reportern.
    Was sie dann sagen ist immer wieder dasselbe.
    Wir wollen unsere Armee wieder hier haben, damit sie uns schützt.
    Der Kommandant der KFOR, General Michael Jackson, hat in zweifacher Hinsicht auf das Massaker reagiert.
    Auf der einen Seite betont er ungewohnt deutlich, dass die KFOR zwar alles tue, um Albaner und Serben zu schützen, dass sie dabei aber unbedingt auf die Mithilfe der Bewohner im Kosovo angewiesen sei und auf deren Willen endlich friedlich zusammenzuleben.
    Auf der anderen Seite hat die KFOR ganz eindeutig ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt und nimmt auch Notrufe wieder ernster.
    In den vergangenen Wochen war durchaus zu spüren gewesen, dass die Soldaten der vielen Anrufe oft überdrüssig waren, vor allem weil sie oft nur wegen gestohlener Traktoren gerufen wurden oder Vermisstenmeldungen aufnehmen mussten, die sich hinterher als falsch herausstellten.
    Die Suche nach den Mördern läuft unterdessen weiter auf Hochtouren.
    Neue Hinweise gibt es aber bisher noch nicht.
    Nach wie vor halten sich hartnäckig die Spekulationen, dass die Täter aus einem der albanischen Nachbardörfer stammen,
    von wo aus die serbischen Einwohner von Kraczko in der Vergangenheit immer wieder bedroht worden sein sollen.
    Allerdings auch die Albaner in der Umgebung von Kraczko distanzieren sich von der Tat.
    Viele sagen, es war dumm und unsinnig, so etwas zu tun.
    Wir wollen endlich in Frieden hier leben.
    Susanne Glass hat aus dem Kosovo berichtet, in Kraczko sind die Begräbnisfeierlichkeiten für die 14 ermordeten serbischen Bauern vorerst ausgesetzt worden.
    Die Toten sollen zunächst noch obduziert werden.
    Jetzt nach Österreich, Österreich-Themen.
    In diesen Tagen werden Sie bei uns in den Mittagsjournalen in bloßer Folge Gespräche hören mit den Chefs der fünf Parlamentsparteien.
    Den Anfang hat am vergangenen Samstag, Sie haben es vielleicht gehört, Alexander Van der Bellen gemacht, der Parteichef der Grünen.
    Und ohne polit-hierarchische Ordnung setzen wir heute mit Bundeskanzler Klima fort.
    Ist Van der Bellen gefragt worden, ob er sich die SPÖ als Koalitionspartner vorstellen könnte?
    So bleibt auch die Frage an Victor Klima nicht aus.
    Wie sieht es mit möglichen Partnern für ihn nach der nächsten Nationalratswahl aus?
    Wer kommt in Frage?
    Geht es noch mit der ÖVP, die ja ihr Karenzgeld für alle als Conditio sine qua non vor eine neue Koalition gestellt hat?
    Sieht Klima andere Varianten?
    Aber Franz Renner fragt den Kanzler natürlich auch zu heißen Themen wie der Euroteam-Affäre und zu grundsätzlichem wie seinem Entwurf einer Strategie für Österreich.
    Am Beginn des Gesprächs geht es aber gleich um die Frage, wer will was nach der nächsten Wahl.
    Herr Bundeskanzler, die ÖVP will das Sozialministerium, die SPÖ das Außenministerium.
    Nur zwei Hinweise darauf, dass die Koalition schon das Fell des Bären verteilt, der erst im Oktober erlegt wird.
    Heißt das große Koalition forever?
    Sie hätten Recht, aber ich habe für die SPÖ nie irgendein Ministerium gefordert, auch nicht das Außenministerium oder das Verteidigungsministerium.
    Ich möchte eine Reformpartnerschaft und ich werde jene Parteien einladen, die diese inhaltliche Reformpartnerschaft mit mir gehen.
    Die Aufteilung von Ressorts steht da nicht im Vordergrund.
    Die FPÖ von Jörg Haider haben Sie als Koalitionspartner schon dezidiert ausgeschlossen.
    Das heißt, mit allen anderen könnten Sie es sich vorstellen.
    Wenn man sich jetzt die vergangenen vier Jahre anschaut, die Große Koalition hat doch vieles über die Runden gebracht, aber bei entscheidenden Punkten, wo es wirklich ans Eingemachte gegangen wäre, Stichwort Senkung der Lohnnebenkosten, auch Anlagenrecht meinetwegen, ist nichts weitergegangen.
    Was braucht eine Koalition eigentlich mehr als eine Zweidrittelmehrheit im Parlament, um Reformen durchführen zu können?
    Ich habe ein Koalitionsübereinkommen übernommen.
    Und ich glaube, dass wir das zu einem Großteil tatsächlich erfolgreich abgearbeitet haben.
    Österreich steht heute besser da als vor vier Jahren.
    Wir haben die Trendwende am Arbeitsmarkt geschafft, wir haben uns um die Jugendausbildung sehr erfolgreich gekümmert.
    Was ich nun will ist, dass wir für die nächste Legislaturperiode eine sehr klare Reformpartnerschaft bilden.
    Und ich würde lieber einige Wochen mehr für eine Koalitionsverhandlungen brauchen und dafür eine neue Art des Regierens, des Zusammenarbeitens finden.
    Sehr konkret definierte Projekte,
    die mit den jeweilig Verantwortlichen im Ministerium auch mit Zeitplänen festgelegt sind, die auch von den Wählerinnen und Wählern überprüft werden können.
    Ich komme noch einmal zurück auf die Zweidrittelmehrheit von SPÖ und ÖVP im Parlament.
    Bis jetzt ist es offenbar nicht gegangen, zumindest dort, wo Einschnitte notwendig gewesen wären.
    Mit wem, glauben Sie, können Sie das, Ihr Modernisierungsprojekt, wie Sie es nennen, am ehesten durchsetzen?
    Also wir haben auch Einschnitte geschafft.
    Denken Sie an das neue, moderne Vertragsbedienstetenrecht gegen Pragmatisierung.
    Denken Sie an die Angleichung der Pensionsreform und vieles mehr.
    Aber, sehr klar zugegeben, es sind manche Punkte nicht geglückt.
    Zum Beispiel für die Unabhängigkeit des ORF, den in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln.
    Hat nicht funktioniert.
    Oder das neue Anlagenrecht, wie Sie es gesagt haben.
    Daher möchte ich diese Reformpunkte, und es gibt viele davon,
    zu einer konkreten Bedingung für diese Regierungsbildung machen.
    Wer immer der demokratisch legitimierten Parteien hier mitmacht, ist dazu eingeladen.
    Wollen Sie, können Sie, glauben Sie, dass es mit der ÖVP nochmal geht?
    Also ich bin sicher, dass es genug Punkte für diese Reform für Österreich auch mit der ÖVP zu vereinbaren gilt.
    Sie haben vor wenigen Tagen einen Entwurf für eine Strategie für Österreich vorgestellt.
    Sie wollen demnach neue Jobs durch neue Unternehmen, eine Entbürokratisierung, eine bessere Technologieförderung.
    Quer durch die Medien wurde das ein bisschen ironisch kommentiert.
    Na, die SPÖ nach 29 Jahren als Kanzlerpartei kommt da aber ein bisschen spät drauf, hat's geheißen.
    Sie haben recht, es gab keine inhaltliche Kritik.
    Diese meine klare Strategie und dieses… Entschuldigung, auch weil angemerkt wurde, dass das ja ein bisschen Allgemeinplätze sind.
    Das ist nicht wahr.
    Es sind konkrete Maßnahmen, die in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden sollen und aus meiner Sicht auch müssen.
    Nachdem Sie dieses Strategiepapier präsentiert haben, kam von der Industriellenvereinigung Beifall.
    Der Gewerkschafter Hans Salmutter hingegen hat gesagt, es sei ihm beim Durchlesen das Gruseln gekommen.
    Stimmt das den SPÖ-Chef Viktor Klimann nicht ein bisschen nachdenklich, aus welcher Ecke da der Applaus kommt?
    Also der Gewerkschaft der Trochter hat auch Applaus gespendet, weil hier sehr klar in diesem Papier gesagt ist, wir machen Liberalisierung nicht aus Selbstzweck.
    Wir wollen in geordneten Bedingungen mit dem Menschen im Mittelpunkt und mit sozialer Verantwortung unser Land wettbewerbsfähig halten.
    Das ist die Verantwortung für die Arbeitsplätze der Zukunft.
    Es ist doch wohl klar, dass in einer Zeit dieses technologischen Wandels, der Globalisierung, nicht die Rezepte der 70er-Jahre angewendet werden dürfen.
    Herr Bundeskanzler, damit man sich unter diesem Strategiepapier etwas Konkretes vorstellen kann, Sie haben unter anderem gesagt bei der Präsentation, die Gießkanne bei der Verteilung von Sozialleistungen sei preistreibend.
    Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie Sie diese Gießkanne ersetzen wollen?
    Bei der Wohnbauförderung zum Beispiel ist es aus meiner Sicht wichtig, dass wir in Richtung Subjektförderung gehen.
    Das heißt, dass wir nicht das Haus fördern, egal ob da Millionäre drinnen wohnen oder Menschen, die eine Unterstützung brauchen.
    Dass wir diese Subjektförderung mit mehr Treffsicherheit und damit einer besseren Unterstützung für die, die es brauchen.
    Das ist aber eine längere Sache.
    Aber auch, da wird im Finanzausgleich schon verhandelt werden darüber mit dem Bund.
    Aber auch, wenn Sie so wollen, diese Frage Karenzgeld für alle.
    Ich bin dafür, dass jene, die sich einen Anspruch erworben haben, dieses Karenzgeld bekommen und dass es eine zusätzliche Unterstützung gibt für Frauen, für Familien, die es von ihrer Einkommenssituation her brauchen.
    Das heißt, wenn die ÖVP dabei bleibt bei ihrer Forderung Koalitionsbedingungen, Karenzgeld für alle, gibt es die große Koalition nicht mehr?
    Ich habe schon gesagt, ich glaube, dass es möglich sein wird, eine Vereinbarung zu finden, dass wir eine Unterstützung für jene geben, die es brauchen.
    Kurzer Nachschlag zur Euroteam-Affäre.
    Sie haben alle Kritik in diesem Zusammenhang relativ
    mit dem Hinweis auf die Rechnungshof-Sonderprüfung abgetan.
    Gibt es für Sie darüber hinaus keinen Handlungsbedarf, etwa um die vom Parlamentarischen Unterausschuss festgestellte Bevorzugung von Parteiseilschaften bei der Vergabe öffentlicher Aufträge hinanzuhalten?
    Solche Bevorzugungen von Parteiseitschaften darf es aus meiner Sicht nicht geben.
    Ich sage das sehr klar und deutlich.
    Für mich ist das zentrale Thema, dass wir diese Anstrengungen gegen Jugendarbeitslosigkeit für Jugendausbildung nicht diskreditieren lassen durch ein mögliches Fehlverhalten in einem Unternehmen.
    Wenn es hier zusätzliche Möglichkeiten gibt, die praxisnahe sind, dann bin ich gerne bereit, das zu akzeptieren.
    Der Rechnungshof wird ja auch hier Vorschläge machen.
    Ich möchte jetzt nur nicht ins Blaue hinein so irgendwelche Ideen, die dann nicht umsetzbar sind, generieren.
    Sie haben sich 1992 ein Ablaufdatum von zehn Jahren in der Politik gegeben, das fiele eigentlich in die nächste Legislaturperiode.
    Geht uns dann der Kanzler verloren möglicherweise?
    Ich werde sicher nicht als Politiker in Pension gehen.
    Aber ich bin noch jung genug, um sehr klar sagen zu können, ich trete an für vier Jahre Strategie für Österreich und diese vier Jahre möchte ich auf jeden Fall umsetzen.
    Und dann Schluss?
    Das wäre verfrüht, das heute anzukündigen.
    Daran hänge ich meine letzte Frage.
    Ihr Wahlziel?
    Ich spekuliere nicht mit Prozenten.
    Ich möchte eine Strategie für Österreich umsetzen.
    Und dazu ist mir ein Auftrag der Wählerinnen und Wähler sehr recht.
    Sagt Bundeskanzler Klima in diesem Gespräch mit meinem Kollegen Franz Renner.
    Österreichs Staatsschulden steigen und steigen.
    Derzeit sind es nicht wirklich vorstellbare fast 1.700 Milliarden Schilling, die sich angehäuft haben und wofür zumindest Zinsen gezahlt werden müssen.
    Etwas greifbarer wird unsere Verschuldung, wenn man sie auf jeden Staatsbürger umrechnet, dann ist statistisch nämlich jeder Österreicher vom Baby bis zum Opa und zur Oma mit 205.000 Schilling durch die Schulden des Bundes belastet.
    Aber was heißt das wirklich?
    Das haben wir ernstweinig gefragt.
    Jedes Baby ist also bereits bei der Geburt mit diesen 205.000 Schilling vorbelastet.
    Über Steuern, die es später zahlen wird, müssen zumindest die Zinsen für die insgesamt 1.660 Milliarden Schilling, das sind Österreichs Gesamtschulden, bezahlt werden.
    Zum Vergleich, die Staatsschulden sind vor allem Anfang der 90er Jahre stark gestiegen.
    Das sieht man ebenfalls an der Pro-Kopf-Staatsschuld.
    Sie hat im Jahr 1991 nur 144.000 Schilling ausgemacht.
    Trotz ständigem Budgetdefizit, also neuen Schulden, hat der EU-Beitritt Österreichs zumindest die Geschwindigkeit der Neuverschuldung eingebremst, um die Kriterien für den Euro zu schaffen.
    Das wurde auch durch die Ausgliederung von großen Schuldnern erreicht, wie etwa der ASFINAG.
    Sie ist für den österreichischen Straßenbau zuständig und mit zig Milliarden verschuldet.
    Damit die Gesellschaft dennoch arbeiten kann, wurde das berühmte Mautpickerl eingeführt, um die Gesellschaft auch außerhalb des Bundes zu finanzieren.
    Um die bereits erwähnten 1.660 Milliarden Gesamtschulden zu finanzieren, gibt Österreich jährlich gut 100 Milliarden Schilling für Zinsen aus.
    Das alles bei einer jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes von über 2.500 Milliarden Schilling.
    Oder anders ausgedrückt,
    Von 100 Schilling müssen 4 Schilling für Zinsen ausgegeben werden.
    Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit über 200.000 Schilling bei der Pro-Kopf-Verschuldung im Mittelfeld.
    Wesentlich besser ist das kleine Luxemburg dran.
    Deutlich höher belastet sind die neugeborenen Bambini in Italien mit umgerechnet etwa 270.000 Schilling.
    Schulden zurückzahlen muss aber auch die USA.
    Dort gibt es zwar kein Budgetdefizit, dafür aber hohe Altschulden.
    Und von den Staatsschulden quasi zu den Privatschulden.
    Im ersten Halbjahr 1999 gab es in Österreich um ein Drittel mehr Insolvenzen als im Halbjahr 1998.
    Seit Beginn der 90er Jahre hat sich die Zahl der Insolvenzen überhaupt fast verdoppelt.
    Braucht es einen neuen rechtlichen Rahmen im Umgang mit gescheiterten Unternehmen?
    Die Wirtschaftskammer fordert eine Entkriminalisierung der fahrlässigen Krieder, dort zumindest, wo nicht grob fahrlässig gehandelt worden ist.
    Wirtschaftsminister Fahnenleitner wiederum glaubt, dass das der falsche Ansatz ist.
    Katja De Gennaro berichtet.
    Es muss für einen Unternehmer in Österreich möglich sein, redlich zu scheitern, meint die Wirtschaftskammer.
    Die Verurteilung bedeutet für den Kreditan nicht selten sozialen Abstieg, Arbeitslosigkeit, Leben am Existenzminimum.
    Normale unternehmerische Risikobereitschaft sollte vom Gesetz nicht so hart bestraft werden,
    findet die Kammer und ruft nach einer strafrechtlichen Grida-Reform.
    Für das Wirtschaftsministerium, das heute in Wien eine Enquete zum Thema Insolvenzen abgehalten hat, ist das der falsche Zugang.
    Minister Hannes Fahnleitner Recht ist die letzte Antwort.
    Verfahren ist die letzte Antwort.
    Zweck der heutigen Enquete ist genau alles vor diesem zu tun.
    Die österreichischen Insolvenzzahlen seien im europäischen Vergleich nicht dramatisch, so Fahnleitner.
    Wirtschaftliches Scheitern müsse als eine Nebenerscheinung des freien Marktes hingenommen werden.
    Und dann sollen wir sie in Anstand aussteigen lassen.
    Wichtiger als neue Gesetze sei es, kritische Entwicklungen im Betrieb rechtzeitig zu erkennen.
    Die Kritik des Justizministeriums, Jungunternehmer würden vor der Firmengründung nicht ausreichend beraten, weist der Wirtschaftsminister zurück.
    Es kann nicht jeder Jungunternehmer über die verschiedenen Situationen zu allen Beratungen kommen.
    Dadurch, dass sie heute besser finanziert sind, zum Teil mit Venture finanziert sind, damit automatisch Bereitungen, unternehmerische Guidance, Controlling haben, hat sich die Situation dramatisch geändert.
    Sonst hätte Österreich nicht die höchste Überlebensrate bei Neuunternehmern in der ganzen OECD.
    Eine Studie über das Schicksal von Kreditaren hat kürzlich ergeben, dass die Mehrheit der Jungunternehmer gar nicht genau weiß, weshalb sie verurteilt wurde.
    Die Beratungsleistungen stufen die Kreditare in den meisten Fällen als unzureichend oder zu teuer ein.
    Die Wirtschaftskammer plant jetzt einen Leitfaden zum geordneten Rückzug aus dem Unternehmertum.
    Ein erster Anlauf von Wirtschaftskammer, Justizministerium, Arbeiterkammer, Gläubigerschutzverbänden, Wirtschaftstreuhändern und Staatsanwälten zur Reform des Kriegertatbestandes war letztes Jahr gescheitert.
    Nächstes Jahr soll es einen neuen Entwurf geben.
    Katja De Gennaro hat berichtet.
    Der prominente Finanzsprecher der SPÖ, Universitätsprofessor Ewald Nowotny, hat heute Vormittag in einer Pressekonferenz offiziell Abschied vom Hohen Haus genommen, nach 21 Jahren im Parlament.
    Nowotny wird Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.
    Nach einer steilen akademischen Karriere war Nowotny zuletzt ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität.
    Noch nie hat die Wirtschaftspolitik der SPÖ entscheidend mitgeprägt.
    Seit 1986 hatte er den Vorsitz im Finanzausschuss des Nationalrates.
    Herbert Huter zu einer Politiker- und Fachexpertenkarriere.
    Auch wenn Prof. Ewald Nowotny jetzt ins Bankenfach wechselt, der gestandene Sozialdemokrat sieht die Entwicklungen an den Finanzmärkten kritisch.
    Ich habe mich immer und bekenne mich auch weiter zu den Werten der Sozialdemokratie und das heißt natürlich, dass man schon darauf achtet,
    wie die wirtschaftliche Entwicklung auch den Menschen und auch den einfachen Menschen zugutekommt.
    Und da ist es natürlich tatsächlich so, dass aus sozialdemokratischer Sicht, aber natürlich nicht nur sozialdemokratischer Sicht, es positiv ist, wenn Kapital eingesetzt wird, um zusätzliche Investitionen zu schaffen, damit natürlich auch Arbeitsplätze geschaffen werden.
    während der rein spekulative Einsatz etwas ist, was zum Beispiel dazu führt, Währungskrisen zu verschärfen, was dazu führt, die Unsicherheit in der Weltwirtschaft zu erhöhen.
    Und das ist ein Problem, das ja zum Beispiel inzwischen auch schon von der Weltbank und vom Währungsfonds aufgenommen worden ist, weil man eben sieht, dass hier durch diese unkontrollierten Bewegungen
    große, reale Werte vernichtet werden können.
    Die neue Aufgabe in der Europäischen Investitionsbank ist dennoch in seinem Sinn.
    Was mich an der Tätigkeit reizt, ist, dass es eben hier konkret darum geht, Wachstumsvoraussetzungen zu schaffen.
    Also ich selber werde zum Beispiel zuständig sein für die Frage der Finanzierung transeuropäischer Netze.
    Das heißt, dass wir die europäische Infrastruktur hier besser ausbauen, um Voraussetzungen für weiteres Wachstum zu schaffen.
    Ewald Nowotny ist einer der wenigen Politiker, die noch die Ära Kreisky aktiv mitgeprägt haben.
    Er war mehrmals als Finanzminister im Gespräch, ist es aber nie geworden.
    Tut ihm das leid?
    Ich sage ganz offen, natürlich, jeder, der in der Politik ist, möchte auch gestalten.
    Und die Möglichkeiten, gerade eines Finanzministers zu gestalten, sind natürlich sehr viel größere.
    als die eines Parlamentariers, aber ich freue mich, dass es ein Finanzminister geworden ist, Edlinger, mit dem ich persönlich sehr gut befreundet bin und wo es mich einfach freut zu sehen, dass er diesen Posten wirklich hervorragend macht.
    Ich glaube, das ist der richtige Mann für diesen Posten.
    Und trotz seiner profilierten Position ziemlich weit links hat Nowotny dennoch stets auf oberflächliche Polemik verzichtet.
    Aber hatte er in seiner Doppelrolle bei seinen Studenten nicht ein Glaubwürdigkeitsproblem?
    Nein.
    Es war natürlich so, dass es für die Studenten auch interessant war und ist, jemanden zu haben, der halt auch die Praxis der Wirtschaftspolitik kennt.
    Aber für mich war es eigentlich vor allem immer ein wichtiges Korrektiv.
    Ich habe mich immer bemüht, in der Politik nie etwas zu sagen, wofür ich mich bei meinen Studenten hätte schämen müssen.
    Der Universitätsprofessor, der jetzt in der EU-Bank Vizepräsident wird, kann zum Abschied den Politiker doch nicht ganz wegstecken, wenn er sagt.
    EU-Politik ist nicht mehr Außenpolitik.
    EU-Politik ist Europa-Innenpolitik.
    Und das muss sich auch organisatorisch ausdrücken.
    Das heißt, das Schwergewicht der EU-Politik muss bei der Koordinierungsfunktion des Bundeskanzleramtes liegen.
    Das heißt, wir müssen viel stärker diese Connects zwischen EU-Politik auf der einen Seite und österreichischer Politik viel stärker betonen.
    Keine Wahlkampftöne in Richtung ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel sind das, meint Nowotny, sondern Erfahrungswerte.
    Der prominente Finanzsprecher der SPÖ, Prof. Ewald Nowotny, wird nun also Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank und er verlässt nach 21 Jahren das Parlament in Wien.
    Seit Februar 1997 ist Ministerin Barbara Brammer für den Verbraucherschutz in Österreich zuständig.
    Seither sind eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der Konsumenten gesetzt worden, wie zum Beispiel Schritte gegen den Einsatz der Gentechnik in Österreich oder der Anti-Atom-Aktionsplan der Bundesregierung und Verbote gefährlicher Produkte.
    Heute hat Ministerin Brammer bei einer Pressekonferenz Bilanz gezogen, aber auch dringende Zukunftsvorhaben präsentiert.
    Für uns war Karl Benedikter dort.
    Seit September 1998 müssen gentechnisch veränderte Produkte aus Soja und Mais gekennzeichnet werden.
    Verbraucherschutzministerin Barbara Pramer fordert aber auch, dass gentechnisch erzeugte Zusatzstoffe kennzeichnungspflichtig sind.
    Diese Initiative liegt ja bereits ein Jahr zurück.
    Unsere Verordnung liegt derzeit in Brüssel.
    Die Kommission hat uns auch dort ein EU-Recht in Aussicht gestellt.
    Die Frist läuft im Oktober ab.
    Ich beabsichtige auch, die Zusatzstoffverordnung in Kraft treten zu lassen, wenn Brüssel nicht handelt.
    Ein weiterer Schritt, ein Gesetz, das die Grenzwerte sämtlicher nicht ionisierender Strahlen festlegt.
    fallen die elektromagnetischen Felder genauso hinein wie Laser- und UV-Strahlen.
    Das soll jetzt in einem neuen Gesetz geregelt sein.
    Wir sind schon sehr weit.
    Es gibt Beamtengespräche und Gespräche auch mit der Wirtschaft.
    Wir wollen überall in diesen Bereichen Höchstwerte regeln, sodass auch da die Bürgerinnen und Bürger sicher sein können, dass sie nicht mit Strahlen belästigt und beeinträchtigt werden, die nicht zumutbar sind.
    Im Bereich Lebensmittel soll es auch zu massiven Änderungen kommen.
    Das wird eine große Initiative für die nächste Legislaturperiode überhaupt werden.
    Weg mit dem Kennzeichnungsdschungel.
    Es steht schon so viel drauf, dass sich keine Konsumentin, kein Konsument mehr auskennt.
    Gütesiegel, wenn ein Gütesiegel drauf ist, muss auch Qualität drin sein.
    Auch das gehört genau hinterfragt.
    Das zweite ist auch dieses A-Kennzeichen in Österreich, das mir sehr im Magen liegt.
    Wenn A draufsteht, dann muss auch Österreich drin sein.
    Das ist bei dem A-Kennzeichen nicht.
    Also auch da eine Überarbeitung.
    In erster Linie geht es darum, woher kommt das Produkt, wo ist es hergestellt worden und mit welchen Qualitätskriterien ist das Produkt ausgestattet.
    Alles andere sollte wirklich der Vergangenheit in einer absehbaren Zeit angehören.
    Ein besonderes Anliegen von Ministerin Prama ist das Trinkwasser.
    Das wird eines der wesentlichen Themen der Zukunft sein.
    Ansetzen müssen wir bei uns in Österreich.
    Wir haben Gott sei Dank noch gutes Wasser, aber nicht überall.
    Das müssen wir leider auch erkennen.
    Grundwasser muss Trinkwasser werden.
    Das ist sozusagen die Devise und aus diesem Grund verlange ich auch und fordere ich auch,
    dass das Wasserrechtsgesetz in Zukunft in meinen Kompetenzbereich fallen sollte, weil ich eben für das Trinkwasser verantwortlich bin.
    Wenn ich nicht beim Grundwasser Einfluss nehmen kann, kann ich den Konsumentinnen und Konsumenten kein gutes Trinkwasser garantieren.
    Barbara Brammer war das bei einer Pressekonferenz.
    Sie möchte gern, dass die Agenden des Trinkwassers in Ihr Ministerium unter Ihre Kompetenz kommen.
    Ein Blick auf die Uhr, 12 Uhr und 34 Minuten ist es jetzt gerade.
    Heute vor einem Jahr war es, am späten Abend des 26.
    Juli, da kam plötzlich vom Unglücksbergwerk in Lassing eine unglaubliche Botschaft.
    Einer der Kumpel lebt.
    Georg Heinzel, der 24-Jährige, der als erster verschüttet worden war, denn die Verantwortlichen der Bergbehörde praktisch schon für tot erklärt hatten, er konnte lebend geborgen werden.
    Nach unvorstellbaren Tagen in der Finsternis, wo er auf einen Tisch gekauert, ohne Essen, ohne Trinken, ohne Kontakt nach außen, von Wassermassen eingeschlossen, physisch und nicht zuletzt psychisch überlebt hatte.
    Auch wer sich von Mediengeilheit distanziert, das Schicksal dieses jungen Mannes hat wohl fast jeden berührt.
    Nicht zuletzt die Frage, wie ein Leben danach wohl aussieht.
    Der heute 25-Jährige ist zusammen mit seiner Frau und dem fünf Monate alten Baby aus Lassing weggezogen.
    Er hat den Beruf gewechselt.
    Er will, wie er Journalisten ausrichten lässt, seine Ruhe haben.
    Und das muss man wohl auch akzeptieren.
    In dem Bericht führt uns Birgit Altrichter zunächst zurück in diese bewegenden Juli-Tage vor einem Jahr.
    Lassing am 23.
    Juli 1998.
    Es herrscht Stille im Bergwerk.
    Geophonmessungen hätten keine Bestätigung für Geräusche im Stollen erbracht, berichtet der Einsatzleiter Alfred Mayer.
    Meine persönliche Meinung.
    ist, dass alle Verunglückten tot sind.
    Drei Tage später, am Abend des 26.
    Juli, trifft dann das nicht mehr erwartete Wunder von Lassing ein.
    Georg Heinzel lebt.
    Die Rettungsmannschaften lassen noch einmal einen Sender in das Bohrloch hinunter und da kommt plötzlich die Antwort, schildert Bohreinsatzleiter Leopold Abraham den unfassbaren Augenblick.
    Ich hab gesagt, hallo, ist wer unten?
    Ich hab gesagt, hallo, hallo, und auf einmal hat er gesagt, ich bin's, der Georg, der Georg.
    Und in mir der blonde Mann, der was mitgearbeitet hat, hat er gesagt, Georg Heinzel.
    Und ich hab gesagt, ja, Georg Heinzel.
    Ein Freund von Georg Heinzel wirft einen Bergegurt in den Schacht.
    Wenige Stunden später wird der Totgeglaubte heraufgezogen.
    Die Bilder gehen um die Welt.
    Ein völlig erschöpfter, ausgemergelter Mann mit einem schmutzverschmierten Gesicht.
    Georg Heinzel wird nach neun Tagen aus einem nasskalten Gefängnis in 60 Meter Tiefe befreit.
    Pressesprecher Dieter Rubnik verkündet den Journalisten die Nachricht.
    Mit einem kräftigen Danke, das war das Erste, was er gesagt hat, und dann einen Kumpel offensichtlich erkannt, trotz der Dunkelheit, und gesagt, Servas, die Rätter sind einander mit Tränen in den Augen und die haben mir gefallen.
    Das war eine greifende Situation.
    Für Georg Heinzel steht bereits eine Druckkammer bereit.
    In dieser Kammer wird er nach Graz ins Landeskrankenhaus gebracht.
    Thorax-Spezialistin Maria Smolle-Jüttner über den Zustand von Georg Heinzel.
    Es geht in den Umständen auch entsprechend gut.
    Er ist natürlich in einer psychischen Verfassung, die man
    verstehen muss, nach diesen langen Tagen in der Dunkelheit und dem Schlamm.
    Am 29.
    Juli 1998, knapp zwei Tage nach seiner Bergung, gibt Georg Heinzel sein erstes Interview.
    Wenn man denkt, jetzt ist eh wieder Wasserinbruch oder was, weil so eine Flut auf einmal gekommen ist vom Bohrer, und man denkt, so hört es sich aus, und dabei kommt schon das Lampenrad nach oben, aber die Kamera nicht.
    Wieder ein wunderbares Gefühl.
    wieder zu leben.
    Georg Heinzel weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass seine zehn Kollegen verschüttet worden sind.
    Nach und nach erfährt Georg Heinzel, was in Lassing passiert ist.
    Am 8.
    August wird Georg aus dem LKH entlassen.
    Doch er braucht noch lange Zeit psychologische Betreuung.
    Georg Heinzel wird im Februar dieses Jahres Vater.
    Seine Freundin Susi bringt eine Tochter auf die Welt.
    Jacqueline ist ihr Name.
    Kurze Zeit später übersiedelt Georg mit seiner Familie nach Liedsen in eine Mietwohnung.
    Er arbeitet inzwischen in einer Straßenmeisterei.
    Georg Heinzel will nicht das Wunder von Lassing sein.
    Er will ein neues Leben beginnen.
    Etwas mehr als sechs Wochen sind seit der Brandkatastrophe im Tauern-Tunnel vergangen.
    Man geht nach wie vor davon aus, dass das Unglück durch einen mit Laken beladenen LKW ausgelöst wurde, der bei einem Auffahrunfall Feuer fing.
    Zwölf Menschen kamen damals ja ums Leben.
    Der Tauern-Tunnel ist seit dem Unglück gesperrt.
    Die Wiederherstellungsarbeiten gehen aber offensichtlich zügig voran.
    Ab Anfang September soll der Tunnel sogar wieder befahrbar sein.
    Brigitte Reisinger hat sich angesehen, wie dort alles läuft.
    Ab der Abzweigung in Richtung Rathstadt wird es gespenstisch ruhig auf der Tauernautobahn.
    Wo üblicherweise unzählige PKW unterwegs sind und tausende Fernlaster dahindonnern, sind nur ein paar Baustellenfahrzeuge zu sehen.
    Bis Anfang September noch.
    Dann wird der Verkehr wieder durch den Tauerntunnel rollen.
    Im Tunnel selbst laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
    Rund 60 Mann sanieren fast rund um die Uhr jene Abschnitte, die durch die Hitze zerstört wurden.
    Alle Arbeiter tragen gelbe Helme, viele auch Mund- und Gehörschutz.
    Ihre Arbeitsoberalls sind staubig.
    Wo gerade gearbeitet wird, ist der Tunnel in grelles Licht getaucht, sonst ist alles stockdunkel.
    Von den Brandschäden sieht man kaum noch etwas.
    Die Tunnelwände sind bereits wieder mit hellgrauem Spritzbeton versehen.
    Da war alles verbrannt und da ist der ganze Beton runtergekommen und das ist alles wieder neu geschalt und neu betoniert worden.
    Sagt ein Arbeiter.
    Derzeit ist man dabei die Fahrbahn und die Zwischendecke zu erneuern.
    Diese hat man auf eine Länge von ca.
    550 Meter komplett entfernen müssen.
    Die Fahrbahn ist also auf einer Fläche in etwa von 3.000 Quadratmetern so beschädigt.
    sagt Bauleiter Manfred Gartler von der Oesag.
    Die Explosionen im Tunnel hatten große Löcher in die Decke gerissen.
    Lange Zeit hatte man befürchtet, Teile könnten einstürzen.
    Der Großteil der Arbeiter fühlt sich jetzt aber wieder sicher.
    Ich fühle mich da eigentlich schon einigermaßen sicher.
    So konnte man eigentlich nicht mehr vorstellen, dass jetzt noch etwas abbricht.
    Wie die Abbrucharbeiten vor der Decke waren, da hat man sich schon ein Teil gedacht.
    Der Arbeiter hat trotzdem ein mulmiges Gefühl, wenn er daran denkt, dass vor eineinhalb Monaten hier zwölf Menschen ums Leben gekommen sind.
    Ja, man denkt eigentlich schon darüber nach und dann, gerade wenn man Zeit hat, wenn man gerade arbeitet, ist es nicht so hart.
    Aber wenn man dann kurz Zeit hat, dann in der Umfeldstelle ist, dann überlegt man sich das Ganze mehr und lässt sich das durch den Kopf gehen.
    Und sein Kollege sagt, ja das ist ein sehr beklemmendes Gefühl und ich hoffe, dass es bald fertig ist, weil wir fahren alle gern wieder von hier weg.
    Andere wiederum versuchen einfach das Unglück aus ihrem Gedächtnis zu streichen.
    Man denkt sich gar nichts dabei.
    Wenn man alleine kommt, hat man die Arbeit vor sich, dann hat man eine andere Zeit gar nicht zum Denken.
    Wenn man Angst hat, darf man eh nicht alleine.
    Reine Gewohnheitssache.
    Ja, ein bisschen kribbeln ist immer dabei, aber für eine normale Arbeit wie alles andere auch.
    Auf die Mittagspause, darauf nach Stunden endlich wieder Tageslicht zu sehen, freuen sich alle.
    Wie verbringt man die Mittagspause?
    Ja oder nein.
    Ausspannen in der Sonne, die Sonne liegen, dann geht's wieder rein.
    Bei den Stauberinnen ist frische Luft das Wichtigste, was sie kriegen können.
    Ein Blick auf die Decke des Tunnels.
    In der bereits fertigen Zwischendecke sind alle 50 Meter zweieinhalb mal zweieinhalb Meter große Löcher zu sehen.
    Das neue Belüftungssystem.
    An jedem Abluftkanal werden spezielle Jalousien installiert.
    Brandherde können so besser bekämpft werden, sagt der Bauleiter.
    Das Vorteil ist natürlich, dass man bei einem Brand oder sonstigem Ereignis konzentriert in jenem Bereich, wo das Ereignis ist.
    Also diese Öffnungen zu 100% öffnen kann und der Rest geschlossen werden kann.
    Also ich kann genau auf die 50 Meter, maximal 150 Meter, 200 Meter den Brand direkt absaugen.
    Die dreimonatige Sperre des Tunnels nutzt man bei der Oesag auch, um Bereiche zu sanieren, die erst in einigen Jahren fällig wären.
    So streicht man die Wände mit einer reflektierenden Farbe und baut einen neuen Kanal, durch den das Wasser, das aus dem Berg einbricht, abfließen kann.
    Bis der Tunnel fertig ist, wird es nur noch ein paar Wochen dauern, sagt Bauleiter Gartler.
    So wie es derzeit aussieht, werden wir sicherlich Anfang September fertig mit den Arbeiten.
    Wir sind wirklich im Zeitplan mit sämtlichen Arbeiten.
    Also was die Betoninstandsetzung und die bauliche Instandsetzung betrifft, sind wir in Bauzeiten an.
    Ab September soll der Schwerverkehr also wieder durch den Tauerntundl rollen.
    Der verheerende Brand im Tunnel hat nach der menschlichen Katastrophe, wie gesagt zwölf Todesopfer, natürlich auch die bange Frage ausgelöst, was wird nun nach der Sperre dieses wichtigen Straßentunnels im Nord-Süd-Verkehr an Chaos ausbrechen.
    Vor allem die Urlaubssaison, also die Ferienmonate Juli, August, machten den Verantwortlichen von allem Anfang an große Probleme.
    Aber wie es aussieht, ist das Schlimmste ausgeblieben, meint Bernhard Walter nach seinen Recherchen.
    Der Urlauberreiseverkehr zusammen mit dem Ansturm zum Formel-1 Grand Prix in Spielberg sorgte diesen Samstag erstmals für lange Staus auf der Katschbergbundestraße.
    Die Betonung liegt auf erstmals, denn das befürchtete Verkehrschaos rund um den gesperrten Tauerntunnel ist zumindest bis vorgestern ausgebildet.
    Davor gab es kaum Staus, Beschwerden oder sonstige Probleme.
    Major Friedrich Schmidhuber, der Leiter der Verkehrsabteilung im Landesschau am Recommando Salzburg, zieht eine zufriedene Bilanz.
    sehr gut funktioniert, weil die Empfehlungen für das Ausweichen, wenn man großräumig vom Norden in den Süden Europas unterwegs ist, sehr gut angenommen worden sind und die Brenner und die Birnautobahnen als Ausweichrouten akzeptiert wurden.
    Dazu kommt, dass wir alle unsere verfügbaren Kräfte, der Verkehrsstreitkräfte in Salzburg auf die Bundesstraße 99 geworfen haben und dort intensivst überwachen.
    Das Konzept scheint also zu funktionieren.
    Die Urlauber sind bestens über die Ausweichmöglichkeiten informiert und der Verkehrsstrom wird genauestens beobachtet.
    Stark in Anspruch genommen werden vor allem die Brenn- und die Bühnenautobahn.
    Ich habe bei Flugbeobachtung festgestellt, dass auch der fehlbar dauernde Pass von Wohnmobilen sehr stark beansprucht wird und von Wohnwagengespannen, die ja über den Radstädter dauernd nicht fahren dürfen, also die haben den fehlbar dauernd sehr gut angenommen.
    Auch die Variante mit dem Autoreisezug, den Tauerntunnel zum Fahren, hat zu einer Entlastung der Straßen geführt.
    Die Tauernschleuse der ÖBB zwischen Malnitz und Böckstein wurde bislang doppelt so stark genützt wie vor der Brandkatastrophe.
    Und auch die Autoreisezüge von Salzburg nach Villach transportieren deutlich mehr Fahrzeuge als früher.
    Ganz ist der Sommer aber noch nicht überstanden.
    In einigen deutschen Bundesländern beginnen erst die Ferien und vor allem der Urlauberrückreiseverkehr wird die Ausweichstrecken noch auf die Probe stellen.
    Zumindest für ein paar Wochen.
    Ja, es sind von der Ösag in Aussicht gestellt worden, dass in der ersten Septemberwoche unter Umständen der Dauentunnel fertig wird.
    Spätestens dann wird man eine endgültige Bilanz über die Auswirkungen der Tunnelkatastrophe ziehen können.
    12.45 Uhr ist es jetzt, ein Programmhinweis auf heute Abend.
    Ich habe nichts gegen einen Näger.
    Natürlich nicht so wie einer vom Urwald.
    Spätestens seit dem Fall Omofuma hat sich herausgestellt, dass das Verhältnis mancher Österreicher zu schwarzen Menschen nicht ganz unproblematisch sein dürfte.
    Das ist zwar nicht neu, zeigt aber, dass sich im Laufe der Jahre, was Vorurteile betrifft, nicht viel geändert haben kann.
    Hannes Eichmann hat vor zehn Jahren eine Diskussion zum Thema zusammengefasst.
    Die Unterschiede nicht zu verwischen, die Bezeichnungen sind mir egal, aber die betreffenden Menschen müssen positiv bewertet werden, weil sie genauso wertvoll sind wie Sie.
    Die Neger viel feiner empfinden Mimik, Ausdruck, da sind wir ja saugrot dagegen.
    Ja, und Rassismus, das ist auch eines der ernsten Probleme in Tschechien.
    Dort nicht so sehr gegen die Farbigen, in erster Linie gegen die Menschen, die die Tschechen auch Zigeuner nennen.
    Immer öfter wird das Land diesbezüglich in Berichten von Menschenrechtsorganisationen kritisch erwähnt.
    Auch für einen EU-Beitritt Tschechens könnte sich das langsam negativ auswirken.
    Die Roma bekommen in Tschechien nicht nur die gesellschaftliche Diskriminierung zu spüren, ganz generell gerät die 300.000 Menschen zählende Volksgruppe ins soziale Out.
    Roma-Organisationen und das Helsinki-Komitee veröffentlichten heute in Prag erschreckende Zahlen.
    So sind über 80 Prozent der Roma arbeitslos, selbst die, die eine ordentliche Ausbildung vorweisen können.
    Rainer Koch dazu.
    Wenn beinahe neun von zehn Roma in Tschechien keinen Job haben, dann hängt das nur zum Teil damit zusammen, dass auch hier die Arbeitslosenrate kräftig steigt.
    Es beginnt schon in der Kindheit.
    Rund 90 Prozent der Roma haben nur die Hilfsschule besucht.
    Sie sind ohne Abschluss und ohne Berufsausbildung.
    Hilfsjobs aber werden auch in Tschechien immer weniger.
    Deshalb verlangen die Roma-Organisationen heute vor allem mehr Förderung ihrer Kinder in den Grundschulen.
    Aber auch eine Anhebung der Mindestlöhne.
    Denn vielfach verdient ein Hilfsarbeiter kaum mehr als den Sozialhilfesatz.
    Das, so vermerken die Roma-Aktivisten durchaus selbstkritisch, bestärken nur jene in ihren eigenen Reihen, die lieber von der Stütze als von der Arbeit leben.
    Mindestens drei tschechische Regierungen haben schon Abhilfe versprochen.
    Viel geschehen ist bislang nicht.
    Und es sind auch Zweifel angebracht, ob die Förderung der Roma allein das Problem beheben könnte.
    Denn denen nutzt derzeit oft auch gute Ausbildung nicht viel.
    Selbst ein ordentliches Hochschuldiplom macht seinem Inhaber nach schriftlicher Bewerbung höchstens den Weg zum Vorstellungsgespräch frei.
    Sieht der Arbeitgeber dann die dunkle Hautfarbe des Bewerbers, heißt es meist gleich zur Begrüßung bedauernd, die Stelle sei leider doch schon vergeben.
    Selbst viele Arbeitsämter dulden rassistische Praktiken.
    So dürfen dort Firmen neue Mitarbeiter mit Aushängen suchen, die den ausdrücklichen Vermerk tragen, nicht für Roma.
    Manche Behörde hat auch mit den Unternehmen stillschweigend vereinbart, ihnen gar nicht erst Roma als Arbeitskräfte anzubieten.
    Über die Ursachen dieses täglichen Rassismus wird in Tschechien seit Jahren debattiert.
    Zweifellos spielen überlieferte Vorurteile eine Rolle.
    Roma waren auch früher in Böhmen und Meeren verfolgte Außenseiter.
    Die Kommunisten zwangen sich später zwar zu arbeiten, für ihre Integration und Förderung taten sie aber kaum etwas.
    Heute werfen Roma-Aktivisten den tschechischen Medien vor, sie spielten eine fatale Rolle.
    Tatsächlich werden Leser, Hörer oder Zuschauer über die Minderheit fast nur im Zusammenhang mit kriminellen Delikten informiert.
    Eine Regel lautet, stiehlt ein Tscheche, heißt es, der Bürger X hat gestohlen.
    Ist der Delinquent ein Roma, wird die Zugehörigkeit zur Volksgruppe ausdrücklich vermerkt.
    Dass Roma sich auf normale bürgerliche Weise durchs Leben schlagen können, ist für viele Tschechen, also auch Unternehmer, nicht zuletzt deshalb schlicht nicht vorstellbar.
    Ehe diese Barriere in den Köpfen abgebaut ist, dürfte sich die Lage der Minderheit kaum verbessern.
    Und jetzt noch unser Kulturbeitrag im Mittagsjournal.
    Beim Wiener Impulstanzfest beginnt heute eine Gastspielserie mit Künstlern aus Belgien.
    Im Burgtheater zeigt Ultima Vs die Gruppe von Wim van de Keebus ihr aktuelles Stück.
    Van de Keebus seinerseits tritt in den Sophienseelen in einem von Jan Fabre gestalteten Solo auf.
    Van de Keebus und Fabre sind die zwei meistgefragten männlichen Protagonisten der vitalen belgischen Tanz- und Performance-Szene.
    Mehr von Dorothy Frank.
    Das Impulstanzfest spielt in Wien eine wichtige Rolle bei der Heranziehung neuer Publikumsschichten für den Kulturbetrieb.
    Man sieht dort überproportional viele sehr junge Leute, die eher nicht das typische Hochkulturfestivalpublikum repräsentieren.
    Wim van de Keebus ist seit jeher ein besonderer Star, gerade für dieses Publikum.
    Die schnellen, schmissigen, heftigen Bewegungen seiner Tänzer haben mit Jugendkulturfeeling mehr zu tun als mit den stilisierten Bewegungssprachen des zeitgenössischen Tanzes.
    Wim van de Keebus hat als Fotograf und Filmemacher begonnen.
    Auch in das jetzt in Wien gezeigte Stück, In spite of wishing and wanting, ist wieder ein von ihm gedrehter Film eingebaut.
    Eine Paraphrase auf Julio Cortazars Geschichte von dem Mann, der auf der Straße menschliche Laute verkauft.
    Das Schreien eines Babys im Mutterleib, das Stöhnen einer Frau beim Orgasmus.
    Das Stück ist insgesamt eine Recherche über das Begehren, die Sehnsucht der Menschen, ihre andere Hälfte zu finden.
    Auf Spanisch sagt man, sein ganzes Leben lang sucht man die zweite Hälfte der Orange.
    Das wird in dem Stück wörtlich umgesetzt.
    Die Tänzer kommen mit je einer halben Orange auf die Bühne.
    Sie probieren untereinander aus, wer die andere Hälfte hat.
    Wenn sie den passenden Partner gefunden haben, dann tanzen sie miteinander und zwar mit extrem komprimierter Energie, so dass es sehr verführerisch wirkt.
    Das Stück ist ausschließlich mit Männern besetzt, ein Kunstgriff, um Klischees zu vermeiden.
    Das Thema Anziehung zwischen Mann und Frau ist ja auch im zeitgenössischen Tanz schon etwas überstrapaziert.
    Auch Wim van de Keebus reagiert, wie viele andere belgische Künstler, mit seiner Arbeit auf die gesellschaftliche Situation in Belgien, die Mordserien und Skandale.
    So bekam eine Frau, die sich bei der Abschiebung wehrte, einen Polster vor den Mund und erstickte daran.
    In einem letztes Jahr produzierten Pasolini-Stück von Van de Cabus kommt genau diese Szene vor.
    Belgien ist sicher nicht das einzige kriminelle Land in Europa.
    Dioxinhühner gibt es schließlich auch woanders.
    Aber Belgien ist sicherlich besonders prädestiniert für solche Skandale.
    Andererseits findet Van de Keebus es gar nicht so schlecht, dass es einen so desorganisierten Staat in der Mitte Europas gibt.
    Hier fliegen die Missstände, die überall existieren, erst so richtig auf.
    Und nur wenn das geschieht, kann sich etwas ändern.
    Zweimal wird Wim van de Keebus in Wien auch selbst und ganz allein auf der Bühne stehen.
    In dem Solo »Body, Body on the Wall«, das Jan Fabre für ihn kreiert hat.
    »Body, Body on the Wall« ist ein Monolog.
    Der Text besitzt eine fast metaphysische Intensität.
    Es geht darum, wie das Körper sich an die Welt adaptiert und die Welt das Körper verändert.
    Es geht darum, wie sich der Körper der Welt anpasst und wie die Welt den Körper verändert.
    Es geht auch um fotografiert werden und betrachtet werden.
    Vandequebus erzählte in dem Stück über eine Fotografin, die über 15 Jahre seinen Körper abgelichtet hat.
    In einer Ausstellung präsentierte sie die Bilder in elf Sektionen, nach Systemen des Körpers, das Skelett, die Muskeln, das Verdauungssystem und so weiter.
    Da erlebte Vandequebus eine faszinierende Verwandlung seines Körpers in eine irreale Dimension.
    Body, Body on the Wall, das Solo, das auf Interviews mit Wim van de Keebus beruht, wird morgen und am Donnerstag beim Impulstanzfest gezeigt.
    Und die Produktion Inspired of Wishing and Wanting hat heute im Burgtheater Premiere.
    Ja, und bei uns hören Sie noch einmal wichtige Meldungen, kurz gefasst.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Die für heute geplant gewesene Beisetzung der 14 serbischen Opfer des Massakers von Gračko ist verschoben worden.
    Ein Sprecher der Kosovo-Schutz-Truppe K. vorgab an, dass noch nicht alle Leichen obduziert werden konnten.
    Ein Termin für die Beisetzung der Opfer steht noch nicht fest.
    Die Bauern wurden am Freitag bei Erntearbeiten von noch unbekannten Tätern zusammengetrieben und erschossen.
    Es ist dies die schwerste Gewalttat seit dem Ende des Kosovo-Krieges.
    Das gespannte Verhältnis zwischen Serben und Albanern wird damit zusätzlich belastet.
    Ein für heute geplantes Treffen zwischen Vertretern der beiden Volksgruppen in Plistina ist von serbischer Seite abgesagt worden.
    Die Untergrundmiliz UCK bestreitet mit dem Massaker etwas zu tun zu haben.
    Sie hat vor voreiligen Schlüssen gewarnt.
    Die Fahndung nach dem Mördern
    ist bisher erfolglos geblieben.
    Der Kommandant der KFOR-Schutztruppe Jackson wies den Vorwurf der Regierung in Belgrad zurück, die KFOR dulde Gewaltakte von Kosovo-Albanern.
    Österreich Bundeskanzler Klima ist zuversichtlich, dass die ÖVP-Forderung nach einem Karenzgeld für alle kein unüberwindliches Hindernis für die Fortsetzung der Großen Koalition sein wird.
    Er rechne damit, dass eine Vereinbarung möglich sei, durch die das Prinzip der sozialen Bedürftigkeit allseits anerkannt werde, sagte Klima in einem ORF-Radiointerview.
    Er bekräftigte die Forderung der SPÖ, die Wohnbauförderung nach sozialen Gesichtspunkten zu reformieren.
    Die Subjektförderung müsse stärker zum Tragen kommen.
    So wie bisher schließt Klima eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen nach den Nationalratswahlen aus.
    Mit allen anderen Parteien sei er bereit, über eine Reformpartnerschaft zu sprechen.
    Und jetzt noch zum Wetter heute Nachmittag.
    Im Großteil Österreichs überwiegend sonnig, zwischen Unterkärnten und dem Marchfeld aber weiterhin Wolkenfelder und einzelne Regenschauer.
    Die Höchsttemperaturen je nach Sonne 22 bis 30 Grad.
    Ingeborg Cani hat die Nachrichten gelesen, technisch betreut hat uns Rainer Kaiser, Sendungsverantwortung, das war Christian Teiretz-Bacher und für das gesamte Team verabschiedet sich Ilse Oberhofer.
    Das war unser Mittagschanal Montag am 26.
    Juli.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Haider, Edgard [Gestaltung] , Gianni, Ingeborg [Sprecher/in]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Stibor, Jörg [Gestaltung]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Begräbnis Gracko
    Am Wochenende wurden 14 junge Serben in der Nähe von Gracko im Kosovo umgebracht. Die KFOR-Soldaten im nahen Stützpunkt wurden bereits vor Tagen um Hilfe gebeten. Der serbische Präsident Milosevic fordert deshalb eine Rückkehr der serbischen Truppen in den Kosovo. Die Begräbnisfeierlichkeiten mussten verschoben werden. Die Obduktion der Leichen waren noch nicht abgeschlossen.
    Mitwirkende: Glass, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Militär ; Widerstand ; Tod ; Ethnie ; Minderheiten ; Festakte ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kosovo ; Serbien und Montenegro
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sommerinterview Viktor Klima
    Österreich wählt im Oktober ein neues Parlament. In den kommenden Tagen sollen die Parteichefs der fünf Parlamentsparteien im Rahmen des Mittagsjournals vorgestellt werden. Diesmal ist der Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzende Viktor Klima zum Gespräch geladen. Interview: Bundeskanzler Viktor Klima.
    Mitwirkende: Renner, Franz [Gestaltung] , Klima, Viktor [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Regierung ; Parteien / SPÖ ; Verhandlung ; Interview ; Porträt ; Opposition ; Parlament ; Wahlen ; Vorschau ; Rückblick ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Staatsverschuldung pro Kopf
    Österreichs Staatsschulden steigen weiterhn konsequent an. Derzeit betragen die Schulden etwa 1700 Milliarden Schilling. Die bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 205.000 Schilling. Eine Analyse.
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Reportage ; Handwerk und Gewerbe ; Industrie ; Regierung ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Insolvenzen: weniger kriminalisieren
    Im ersten Halbjahr 1999 gab es in Österreich um ein Drittel mehr Insolvenzen als im Halbjahr 1998. Seit Beginn der 90er Jahre hat sich die Zahl der Insolvenzen fast verdoppelt. Die Wirtschaftskammer verlangt eine Entkriminalisierung der fahrlässigen Krida. Interview: Wirtschaftsminister Johannes Farnleitner.
    Mitwirkende: De Gennaro, Katja [Gestaltung] , Farnleitner, Johannes [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Straftaten ; Interessensvertretungen ; Justiz und Rechtswesen ; Regierung ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Novotnys Abschied aus dem Parlament
    Der prominente Finanzsprecher der SPÖ Ewald Nowotny hat offiziell Abschied vom Parlament genommen. Er war 21 Jahre im Parlament und wird nun Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank. Nowotny hat die Wirtschaftspolitik der SPÖ entscheidend mitgeprägt. Ein Portrait. Einblendung: Finanzsprecher SPÖ Ewald Nowotny.
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Nowotny, Ewald [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / SPÖ ; Porträt ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; EU ; Arbeitsbedingungen ; Pressekonferenz ; Rückblick ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Prammer Bilanz-Pressekonferenz Konsumentenschutz
    Seit Februar 1997 ist Ministerin Barbara Prammer für den Verbarucherschutz in Österreich zuständig. Seither sind eine Reihe von Maßnahmen gesetzt worden. Nun hat die Minsterin Bilanz gezogen und Zukunftsvorhaben präsentiert. Interview: Konsumentenschutzministerin Barbara Prammer.
    Mitwirkende: Benedikter, Karl [Gestaltung] , Prammer, Barbara [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / SPÖ ; Ernährung ; Interview ; EU ; Vorschau ; Rückblick ; Justiz und Rechtswesen ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Interessensvertretungen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ein Jahr Rettung Georg Hainzels
    Am späten Abend des 26. Juli 1998 konnte Georg Hainzel aus dem Unglücksbergwerk in Lassing geborgen werden. Nach Tagen in der Finsternis konnte er gerettet werden. Der 25-Jährige ist mittlerweile aus Lassing weggezogen und hat den Beruf gewechselt. Mit dem Unglück möchte er nichts mehr zu tun haben. Einblendung: Einsatzleiter Alfred Maier, Interview: Bohreinsatzleiter Leopold Abraham. Dieter Rubnik, Interview: Ärztin Freyja Smolle-Jüttner, Interview: Opfer Georg Hainzel.
    Mitwirkende: Altrichter, Birgit [Gestaltung] , Abraham, Leopold [Interviewte/r] , Maier, Alfred [Interviewte/r] , Rupnik, Dieter [Interviewte/r] , Smolle-Jüttner, Freyja [Interviewte/r] , Hainzel, Georg [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Interview ; Bergbau ; Tod ; Unfälle und Unglücksfälle ; Naturkatastrophen ; Rückblick ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reportage Tauerntunnelarbeiten
    Vor über sechs Woche ereignete sich im Tauerntunnel ein Brand. Zwölf Menschen kamen ums Leben. Der Tauerntunnel ist seitdem gesperrt. Ab Anfang September soll der Tunnel wieder befahrbar sein. Ein Bericht von den Bauarbeiten im Tunnel. Interview: diverse anonyme Bauarbeiter, Interview: Bauleiter Manfred Gartler.
    Mitwirkende: Reisinger, Brigitte [Gestaltung] , Anonym, Bauarbeiter [Interviewte/r] , Gartler, Manfred [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Verkehr ; Bauen ; Unfälle und Unglücksfälle ; Tod ; Reportage ; Interview ; Sicherheit ; Reportage ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reportage Tauerntunnelarbeiten, dazu: Wo blieb der Tauerntunnel-Stau ?
    Vor über sechs Woche ereignete sich im Tauerntunnel ein Brand. Zwölf Menschen kamen ums Leben. Der Tauerntunnel ist seitdem gesperrt. Ab Anfang September soll der Tunnel wieder befahrbar sein. Der befürchtete, große Stau blieb während der Sommermonate unerwarteterweise aus. Interview: Landesgendarmeriekommando Friedrich Schmidhuber.
    Mitwirkende: Walther, Bernhard [Gestaltung] , Schmidhuber, Friedrich [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Verkehr ; Tourismus ; Exekutive ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Panorama-Trailer: Österreicher und Neger
    Hinweis auf die Sendung "Journal Panorama" betreffend einer Wiederholung eines älteren Journals zum Thema Feindbilder: "Österreich und die Neger". Interview: anonyme Passantin, Interview: anonymer Diskutant.
    Mitwirkende: Krebs, Cornelia [Gestaltung] , Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r] , Anonym, Diskutanten, Diskussionsteilnehmer [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Rassismus ; Migration ; Asyl ; Reportage ; Vorschau ; Diskussion ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Kontinente / Afrika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Tschechien: Roma-Diskriminierung
    In Tschechien nehmen rassistische Übergriffe gegen die Volksgruppe der Roma zu. Immer öfter wird Tschechien negativ in Menschenrechtsberichten erwähnt. Für einen EU-Beitritt Tschechiens könnte sich dies negativ auswirken. Roma-Organisationen veröffentlichen nun einen neuen Bericht.
    Mitwirkende: Koch, Rainer [Gestaltung]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Ort: Prag
    Schlagworte: Politik ; Minderheiten ; Ethnie ; Bildungspolitik ; Arbeitslosigkeit ; Rassismus ; Kinder und Jugend ; Interessensvertretungen ; Diskussion ; Regierung ; Bildung und Schulwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Tschechien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Belgischer Choreographiestar beim Impuls-Tanzfestival
    Beim Impulstanzfetsival beginnt eine Gastspielserie mit Künstlern aus Belgien. Wim Vandekeybus und Jan Fabre sind die Stars der Szene. Einblendung: Filmausschnitt Performance, Interview: Choreograph Wim Vandekeybus.
    Mitwirkende: Frank, Dorothee [Gestaltung] , Vandekeybus, Wim [Interviewte/r]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturveranstaltung ; Tanz ; Vorschau ; Interview ; alternative Theaterformen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien ; Belgien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Gianni, Ingeborg [Sprecher/in]
    Datum: 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1999.07.26
    Spieldauer 00:55:58
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1999.07.26 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-990726_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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