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und zur Verkehrssituation am vergangenen Wochenende.
Außerdem erwarten wir heute Mittag fünf Korrespondentenberichte, dazu in Schlagzeilen das Wichtigste.
Amerikanischer Vizepräsident Walter Mandel vermittelt im Nahen Osten.
Mandel gibt zurzeit eine Pressekonferenz in Israel und er wird am Nachmittag in Ägypten erwartet.
Wieder schwere Kämpfe in der libanesischen Hauptstadt Beirut.
Sowjetische Großmanöver in der DDR im Raum Magdeburg.
und Führungskrise bei Portugals Sozialdemokraten, der größten Oppositionsgruppe des Landes, beigelegt.
Die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf die Sommersaison der Kammeroper im Schönbrunner Schlosstheater und einen Bericht über die Biennale in Venedig.
Das alles nach den Nachrichten, für die heute Helmut Keuler als Chef vom Dienst verantwortlich ist.
Gesprochen werden die Meldungen jetzt von Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
In ihrem Pressedienst wendet sich heute einen Tag vor neuen Gesprächen zwischen Finanzminister Andros und den Sozialpartnern über eine Anpassung der Einkommens- und Lohnsteuer die Industriellenvereinigung gegen neue Steuererhöhungen im Bereich der Wirtschaft.
Die Industrie betont, eine mögliche Steuersenkung müsse durch Ausgabeneinsparungen des Bundes und Budgetkürzungen finanziert werden.
Grundsätzlich jedoch wird eine Steuersenkung positiv beurteilt.
Sie müsse aber Teil eines Gesamtkonzeptes sein, das Leistungshemmnisse beseitigt und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt, verlangt die Industriellenvereinigung.
Zum Jahrestag des Inkrafttretens der Verordnungen zum Volksgruppengesetz ist nun die angekündigte Zeitung der Solidaritätskomitees für die Rechte der Minderheiten erschienen.
Sie trägt außer dem deutschen Namen Einheit im Titel auch noch die slowenische, kroatische, ungarische und tschechoslowakische Bezeichnung.
Sie soll ab Herbst regelmäßig auf den Markt kommen.
Im ersten Leitartikel heißt es, dass die deutschsprachige Mehrheit in Österreich kein Interesse an der ständigen Diskriminierung, Entrechtung und Germanisierung der Minderheiten haben könne.
Der Spaltung der Österreicher in Mehr- und Minderheiten solle entgegengewirkt werden.
Die Zeitung will auch für die Erfüllung der nationalen Rechte der Minderheiten eintreten.
In Wien wird heute Nachmittag gegen 17 Uhr der ungarische Außenminister Puja zu einem bis kommenden Mittwoch dauernden offiziellen Besuch erwartet.
Er wird morgen einen Vortrag über die ungarische Außenpolitik halten.
Zusammen mit Außenminister Paar wird er unter anderem das am 1.
Jänner nächsten Jahres in Kraft tretende Abkommen über die Aufhebung der Visapflicht im Reiseverkehr zwischen Österreich und Ungarn unterzeichnen.
Ägypten, Österreich.
Präsident Sadat wird in der kommenden Woche nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland reisen, um mit dem amerikanischen Präsidenten Carter über die seit Jänner blockierten Nahostfriedensgespräche zu konferieren.
Der genaue Ort und die Begegnung zwischen Sadat und Carter ist noch nicht bekannt.
Der amerikanische Präsident hält sich in der kommenden Woche in Bonn und Berlin auf.
Wie aus dem Bundeskanzleramt in Wien wörtlich verlautete, wird es in unmittelbarer Zukunft in Wien zu einem Dreiertreffen zwischen Sadat, Bundeskanzler Kreisky und dem SPD-Chef und Präsidenten der sozialistischen Internationale Brandt kommen.
Nach Angaben der halbamtlichen ägyptischen Zeitung Al-Ahram will sich Sadat insgesamt fünf Tage in Österreich aufhalten.
Israel.
Wenige Stunden vor seiner Abreise nach Alexandria hat der amerikanische Vizepräsident Mundell heute mit Ministerpräsident Begin eine neue Gesprächsrunde aufgenommen.
Die Begegnung ist von den Bemühungen beider Seiten gekennzeichnet, die festgefahrenen Nahostgespräche wieder aufzunehmen.
Bei seinem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Sadat in Alexandria will Mandel Ägypten auffordern, einem neuen Kontakt mit Israel zuzustimmen.
Die Vereinigten Staaten planen noch für diesen Monat eine Konferenz der Außenminister Israels, Ägyptens und der USA in London.
In Kairo wird mit keinem raschen Durchbruch in den Friedensverhandlungen gerechnet.
Regierungsbeamte erklärten, es sei den Vereinigten Staaten auch mit neuem Druck nicht gelungen, Israel von seiner unnachgiebigen Haltung abzubringen.
Damit bezogen sich die ägyptischen Sprecher auf die Erklärung des amerikanischen Präsidenten Carter, dass die Regierung in Washington bei einem Scheitern der direkten Verhandlungen wieder die Einberufung der Genfer Nahostfriedenskonferenz fordern werde.
Libanon.
Nach etwa 20 Monaten relativer Ruhe ist das Stadtbild von Beirut wieder von schweren bewaffneten Auseinandersetzungen gekennzeichnet.
Schauplatz der Kämpfe zwischen Christen und syrischen Angehörigen der sogenannten panarabischen Friedensstreitmacht ist das christliche Viertel der Hauptstadt.
Ein wenige Stunden vorher vereinbarter Waffenstillstand ist zusammengebrochen.
Syrische Panzer und Artillerie haben den christlichen Bezirk unter schweren Beschuss genommen.
Angaben über die Zahl der Opfer liegen noch nicht vor.
Zahlreiche Häuser sollen in Flammen stehen.
Der frühere Staatschef und Führer der rechtsgerichteten Allianz, Shamun, appellierte an die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien, das Leben der etwa 600.000 in Beirut wohnenden libanesischen Christen zu retten.
Shamun sprach in diesem Zusammenhang von einem Völkermord.
Von syrischer Seite werden die Phalangisten und die von Shamun geführte nationale liberale Partei für das Wiederauflangen der Kämpfe verantwortlich gemacht.
Italien.
Das Land hat noch immer keinen neuen Staatspräsidenten.
Beim 5. und 6.
Wahlgang haben sich gestern die christlichen Demokraten und die Sozialisten der Stimme enthalten.
Die Kommunisten stimmten weiterhin für ihren Spitzenpolitiker Amendola.
Er erhielt im 6.
Wahlgang 350 Stimmen.
Für die Wahl sind jedoch mindestens 506 Stimmen, der insgesamt 1.011 Wahlmänner erforderlich.
Für den heutigen siebenten Wahlgang wollen die Sozialisten den früheren Präsidenten des Abgeordnetenhauses in Rom, Pertini, vorschlagen.
Portugal.
Die Krise innerhalb der sozialdemokratischen Partei Portugals ist am vergangenen Wochenende bei einem Parteikongress in Lissabon offenbar beendet worden.
Acht Monate nach seinem Rücktritt von der Parteispitze wurde der Gründer der Partei, Francisco Sacarnayru, wieder zum Vorsitzenden der zweitstärksten politischen Formation Portugals gewählt.
Sacarnayru hatte sich im vergangenen November veranlasst, gefühlt sein Amt als Parteichef zurückzulegen.
Er konnte damals für die von ihm betriebene kompromisslose Opposition gegen die sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Suarisch nicht die erwartete Unterstützung erhalten.
Jemen, Sowjetunion.
Wie heute in der nordjemenitischen Hauptstadt Sana'a bekannt gegeben wurde, haben die Innenpolitischen während der vergangenen Woche im Südjemen fast 6.000 Tote und Verwundete gefordert.
Der Präsidentenpalast, das Verteidigungsministerium sowie ein Stützpunkt der Untergrundbewegung Fatah seien durch Bombenangriffe kubanischer Luftwaffenpiloten zerstört worden.
Außerdem hätten sowjetische Kriegsschiffe von der See aus das Regierungsviertel in Aden unter Beschuss genommen.
Die amtliche Moskauer Nachrichtenagentur TASS beschuldigte die in Kairo tagende Arabische Liga, sich in die inneren Angelegenheiten des Südjemens einzumischen.
Rhodesien.
Das vergangene Wochenende war das bisher blutigste im rhodesischen Buschkrieg.
Am Samstag und Sonntag sind insgesamt 52 Menschen ermordet worden.
In einem Ort rund 140 Kilometer östlich der Hauptstadt Salisbury wurden auf einer Farm 14 schwarze Landarbeiter, unter ihnen auch Frauen und Kinder, getötet.
Die Untergrundkämpfer hatten ihre Opfer entweder in brennende Hütten gejagt oder aus kurzer Entfernung aus Maschinenpistolen erschossen.
Sie hatten zuvor die Landarbeiter aufgefordert, den weißen Farbenbesitzer zu verlassen.
Auch in anderen Buschdörfern ist es nach einem Regierungskommuniqué zu ähnlichen Massakern gekommen.
Die rhodesischen Streitkräfte haben nach offiziellen Angaben 21 Extremisten erschossen.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Vereinigten Deutschen Studentenschaften wollen heute in allen Teilen des Landes mit Protestaktionen und Unterschriftensammlungen gegen die Verurteilung des ostdeutschen Regimekritikers Rudolf Barrow beginnen.
Barrow war unter der Begründung, das System in der DDR kritisiert und geheime Nachrichten an die Bundesrepublik Deutschland weitergegeben zu haben, von einem DDR-Gericht zu acht Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden.
Berlin.
Nach einer Meldung der französischen Nachrichtenagentur Agence France Presse beginnen heute im Gebiet von Magdeburg Großmanöver, an denen etwa 30.000 der insgesamt 400.000 in der DDR stationierten sowjetischen Soldaten teilnehmen sollen.
Westliche Militärexperten weisen darauf hin, dass der Zeitpunkt der Übungen ungewöhnlich ist, weil bisher Manöver dieses Umfangs im Osten normalerweise erst nach der Ernteperiode stattfinden.
Außerdem wurde kritisch bemerkt, dass der Osten keine westlichen Beobachter eingeladen hatte.
Soweit die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
An der Rückseite eines Nordseetiefs strömt feuchtkühle Luft nach Süden.
Sie überflutet morgen auch unser Bundesgebiet.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden eher aufgelockerte, sonst veränderliche oder reichliche Bewölkung, am Alpennordrand sowie im Norden und Nordosten gelegentlich auch etwas Regen.
Winde aus westlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 23 Grad.
In der kommenden Nacht von Westen und Nordwesten her Störungseinbruch.
Frühtemperaturen morgen zwischen 8 und 14 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag.
Vielfach starke bis geschlossene Bewölkung und verbreitet schauerartiger Niederschlag.
Gegen Abend regional vorübergehend Wetterbesserung.
Westliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 12 bis 18 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 21°, Südwestwind 25 km in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt, 22°, West 10.
Linz stark bewölkt, 20°, West 20.
Salzburg stark bewölkt, 21° Nordwestwind, 3 km in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 19° Windstil.
Pregenz stark bewölkt, 20° Windstil.
Graz heiter, 22° Windstil.
Und Klagenfurt wolkig, 21° Ostwind, 5 km in der Stunde.
Das waren Wetter und Nachrichten.
Es ist gleich zwölf Minuten nach zwölf und wir können mit der ausführlicheren Berichterstattung im Inland beginnen.
Der Zeitablauf ermöglicht es, was nicht immer der Fall ist.
Das Parlament geht heuer verspätet in die Sommerpause.
Zwar sind die regulären Beratungen des Nationalrates am Freitag vergangener Woche abgeschlossen worden, doch treten die Abgeordneten am Freitag dieser Woche noch einmal zu einer außerordentlichen Plenarsitzung zusammen, um das Thema Atom zu beraten.
Der Bundesrat wird zu der Frage der Inbetriebnahme von Zwentendorf und zur SPÖ-Gesetzesvorlage im Zusammenhang mit der Volksabstimmung einen Einspruch beschließen, was einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates am Freitag notwendig macht.
Ungeachtet dieser außerordentlichen Sitzung ziehen die Klubobmänner aller drei Fraktionen in dieser Woche Bilanz.
Als erster ÖVP-Klubchef Alois Mock, der traditionsgemäß alle aktuellen Themen von Atom, Übersteuerreform bis zum innenpolitischen Klima streifte.
Es berichtet Erich Aichinger.
Ein mit sich und der Parlamentsriege der großen Opposition zufrieden wirkender neuer ÖVP-Klubobmann Ales Mock, wörtlich, es ist gelungen die Linie Korens fortzusetzen.
Ein die Sozialisten wie erwartet attackierender Fraktionschef, wieder wörtlich, die sozialistische Mehrheit geht beim Gebrauch der Macht immer rücksichtsloser vor und hat den Bogen oft überspannt.
Und, man könnte fast sagen, wieder ein prominenter ÖVP-Mandatar, dessen Aussagen zur Kernenergie-Volksabstimmung nicht zuletzt davon bestimmt sind, dass es noch keine Parteivorstandsempfehlung an die Wähler gibt, bei der Volksabstimmung mit Ja, Nein oder Enthaltung zu reagieren.
Soweit die ersten Eindrücke.
Zu den Details.
MOKK unterstrich die Kontrolltätigkeit der ÖVP im Parlament,
durch eine erzwungene finanzielle Sonderprüfung durch den Rechnungshof, durch die Anrufung des Verfassungsgerichtshofes in zwei Fällen, Zitat Mock, die Fälle von Verfassungsbedenklichkeit von Gesetzen häufen sich, und dass die ÖVP-Fraktion das Instrument der Besprechung einer ungenügenden Ministerantwort auf schriftliche Anfragen genützt und eine parlamentarische Budget-Enquete initiiert habe.
In erster Linie, so Mock, habe die Opposition zu kontrollieren, in zweiter Linie Alternativen vorzulegen.
Für Freitag kündigte MOK einen selbstständigen Antrag der ÖVP auf Lohn- und Einkommensteuersenkung an.
Kosten 10 bis 12 Milliarden Schilling.
Die wichtigsten Einzelheiten daraus, Anpassung an die Indexsteigerungen seit 1975 beim Tarif, beim allgemeinen und beim Pensionistenabsatzbetrag sowie beim Arbeitnehmerabsatzbetrag.
Ein zusätzliches Pendlerpauschale für alle, die mehr als 20 Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt wohnen, sowie Maßnahmen im exportorientierten Bereich, zum Beispiel Erhöhung der Gewerbeertragssteuer-Absetzbetrages.
Mockkritik?
Die sozialistischen Gewerkschafter im ÖGB machten der Regierung die Mauer.
Ich habe den Eindruck, dass hier ja, wenn dieses Spiel so weitergetrieben wird, dann Penia und Dahling in dieser Frage einfach nicht mehr ernst zu nehmen sind, nämlich aufgrund der Argumentation des Finanzministers.
Denn entweder vertritt die sozialistische Partei die Auffassung, dass eine Lohn- und Einkommensteueranpassung unmöglich ist,
und tatsächlich so negativ ist für unsere gesamtgesellschaftliche, insbesondere auch für die wirtschaftliche Entwicklung, warum wird sie dann und kann sie überhaupt vom sozialistischen Abgeordneten Dallinger, vom sozialistischen Abgeordneten Benja vertreten werden oder sie ist eben nicht so schädlich, nachteilig und unmöglich, wie der Finanzminister es sagt, dann ist eben der Finanzminister selbst unglaubwürdig.
sozusagen unvermeidlich derzeit in einem Pressegespräch das Thema Atom.
Denn diese Woche wird der Bundesrat das sozialistische Gesetz über die Volksabstimmung und die Inbetriebnahme Zwentendorfs mit ÖVP-Mehrheit beeinspruchen, was wieder einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates am Freitag notwendig macht.
In allen Parteien gehen dabei die Diskussionen weiter, welche Empfehlungen man bei dieser Volksabstimmung am 5.
November geben soll.
Relativ klar die Haltung der SPÖ.
Sie wird Ja empfehlen.
Für die Freiheitlichen erklärte bereits Parteichef Peter, er glaube, man solle freiheitlichen Wählern trotz des parlamentarischen Neins der FPÖ die Abstimmung sozusagen freigeben.
In der ÖVP haben sich bereits zwei Spitzenfunktionäre festgelegt.
ÖVP-Parteiobmann Taus in einem Hörfunkinterview vorige Woche mit einem klaren Nein zum Gesetz und einem ebenso klaren Nein zur Volksabstimmungsfragestellung.
Der zweite Spitzenfunktionär der ÖVP war hier Klubobmann Alois Mock.
In einer Pressekonferenz am vergangenen Montag sagte er wörtlich,
Ich persönlich würde sagen, dass man entweder mit Nein stimmt oder zumindest sich an dieser Volksabstimmung eventuell nicht beteiligt.
Aber das muss der Parteivorstand erst beschließen.
Ende des Zitats Mock.
Das ÖVP-Organ Neues Volksblatt betitelte seinen Bericht über diese Äußerungen des Klubchefs am nächsten Tag, VP-Antrag, Kernenergie nur bei Sicherheit, Volkspartei müsste bei Ablehnung für Volksabstimmung Nein empfehlen.
Heute allerdings mochte sich der ÖVP-Klubobmann auf diese seine damals gemachten Äußerungen nicht mehr festlegen.
Nein, ich habe keinen Meinungswechsel bezogen, sondern ohne das einzelne Wortes zitieren zu können.
Meine Aussage ging dahingehend, dass ich persönlich draußen nur das machen kann, was ich im Plenum gemacht habe.
habe hinzugefügt, damals habe ich nur hinzugefügt, meiner Erinnerung nach, dass ich auch Verständnis habe, wenn, und das Wort Fragestellung, glaube ich, habe ich damals nicht gebraucht, sozusagen im Hinblick auf die Fragestellung, habe nur gesagt, dass ich Verständnis habe, wenn Menschen bei dieser Situation oder bei der Entwicklung dieser Frage auch nicht zur Volksabstimmung gehen.
Im Übrigen, so Mock, habe er selbstverständlich eine persönliche Meinung, wie sich die ÖVP zur Volksabstimmungsfrage verhalten solle, wolle diese aber erst im Parteivorstand deponieren.
Interessant generell die Aufzählung Mocks, wofür sich die ÖVP einsetze.
Für mehr Sicherheit für den Menschen durch Vollbeschäftigungspolitik.
Für Sicherung des Rechts auf Arbeit.
Für Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit.
Also in den Bereichen des Innen- und des Justizministeriums.
Sicherung der Meinungsfreiheit und damit schließt sich der Bogen wieder Sicherheit in der Kernenergie.
Gefragt, ob die ÖVP sozusagen mit einer Art Slogan von der Sicherheit in allen Bereichen in den Wahlkampf für die Nationalratswahl 1979 gehen werde, antwortete Mock reserviert.
Eine Antwort auf diese Frage käme jetzt zu früh.
Soweit Einzelheiten von der Pressekonferenz des ÖVP-Klubobmannes Mock und damit zurück zum Mittagschanal.
Berichterstatter war Erich Aichinger.
Als nächstes, verehrte Zuhörer, ein Blick in die österreichischen Zeitungen.
Die Pressekommentatoren haben heute kein zentrales Thema.
Der Bogen reicht von der Atomdiskussion über die Scheidungsreform und die LKW-Steuer bis zur Verkehrssituation.
Leopold Esterle hat einige Auszüge zusammengestellt.
Mit dem Umstand, dass das befürchtete Verkehrschaos am vergangenen Wochenende größtenteils ausgeblieben ist, befasst sich heute ein Kurzkommentar in der Wiener Tageszeitung Die Presse.
Man liest, die Autofahrer sind vernünftiger geworden.
Es ist Zeit, all jenen zu gratulieren, die erkannt haben, dass die Zeugnisverteilung nicht zwangsweise der Startschuss zur Fahrt in den Urlaub sein muss.
Aber gleichzeitig muss die Frage gestellt werden, wie lange diese Vernunft anhalten wird und ob sie sich auch auf anderen Gebieten auswirken wird.
Die Aggression im Straßenverkehr ist gemeint, die gerade jetzt in der Urlaubszeit überhandzunehmen droht.
Die mangelnde Toleranz ist gemeint.
Und ganz allgemein das zwischenmenschliche Verhalten der Verkehrsteilnehmer.
Dass vorerst das Chaos ausblieb, ist nur ein Hoffnungsschimmer.
Soweit die Presse.
Bleiben wir aber beim Thema Verkehr.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt beschäftigt sich nämlich Wolfgang Sperner heute mit den kilometerlangen Autoschlangen an den Grenzstellen, die auf Auslandsproteste gegen die österreichische Lkw-Steuer zurückgeführt werden.
Der Autor vertritt nun die Ansicht, dass durch diese Lkw-Steuer die Straßen sehr bald vom Lastverkehr freigemacht werden könnten, allerdings im negativen Sinn.
Sperner schreibt, es wird Finanzminister Androsch womöglich bald gelingen, dass er unsere Straßen nicht nur von den Transportfahrzeugen freimachen kann.
Es werden wahrscheinlich bald auch nicht mehr so viele Personenkraftwagen unsere Straßen abnützen, weil eben mit der LKW-Steuer statt mehr weniger Steuern eingehen werden, weil durch die Steuerlast die Frechter gezwungen werden, ihre Kosten zu erhöhen und daher die Preise wieder klettern, weil damit die Geldbörsen der Österreicher erneut geschmälert werden.
und weil viele Österreicher dank dieser neuen Steuer ihren Arbeitsplatz und damit die Möglichkeit zur Autofahrt verlieren werden.
Soweit das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Neues, altes Thema Atomenergie.
Die Obmänner der beiden Oppositionsparteien, Taus und Peter, haben sich gestern bei Großkundgebungen gegen Ablenkungsmanöver der sozialistischen Regierung in der Frage Zwentendorf ausgesprochen.
Und ÖVP-Energiesprecher König meinte, ein Ja zum Gesetz über Zwentendorf würde einem Blankoscheck für die Regierung gleichkommen, das Kernkraftwerk in Betrieb zu nehmen, obwohl heute niemand wisse, wohin der anfallende Atommüll gebracht werden soll.
Dazu liest man heute im Salzburger Volksblatt.
Der Bürger, der die Reden der Politiker und die Meinungen der Kommentatoren Tag für Tag um die Ohren gehaut bekommt, muss, wenn er über das kurze Gedächtnis wirklich verfügt, das bei ihm vorausgesetzt wird, der Meinung sein, das Problem der Endablagerung des Atommülls sei erst einige Monate alt.
Was haben sich die Politiker zu dieser heiklen Frage denn im Jahre 1969 und in den folgenden Jahren gedacht?
Mit dem Standpunkt der Kirche zur Scheidungsreform befasst sich der heutige Leitartikel von Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Scheuch zitiert einleitend Kardinal König, der gemeint hatte, der Staat formuliere seine Gesetze nicht mehr nach den Wünschen der Kirche.
Ein Rückzug der Kirche aus der Politik könne jedoch nicht auch den Rückzug aus den Grundsätzen bedeuten.
Dazu nun der Autor.
In der staatlichen Gesetzgebung wird in vielen nur nachvollzogen, was sich in der Gesellschaft bereits entwickelt hat.
Wer sich noch zu erinnern vermag, welche Zwänge eine an den kirchlichen Vorstellungen orientierte Ehegesetzgebung in der Zeit der Ersten Republik ausübte und in welchem Maß von öffentlicher Unehrlichkeit sie umgangen werden mussten,
kann in dieser Entwicklung nur einen Fortschritt sehen, selbst dann, wenn er die soziale Wirklichkeit, die der Frau im Arbeitsleben noch keineswegs die gleichen Chancen wie dem Mann gibt, die Unterhaltsverpflichtungen deiner Scheidung nicht als voll entsprechend betrachtet.
Aber die Grundsätze der Kirche?
Keinem Gläubigen ist es verwehrt, sich an sie zu halten.
Und armselig der Glaube, der des Gesetzes arms bedarf, um seine Grundsätze zu erzwingen.
Das war die Presseschau.
Zuletzt hörten wir ein Zitat aus der Arbeiterzeitung.
Großmanöver in der DDR, das ist unser nächstes Thema.
An die 30.000 Soldaten der sowjetischen Truppen in Ostdeutschland haben heute im Raum Magdeburg mit großangelegten Übungen begonnen.
Übungen, die bis Samstag dauern werden.
Zu einer eher ungewöhnlichen Zeit, denn solche Manöver werden ja zumeist im Herbst abgehalten, wenn die Felder abgeerntet sind.
Westliche Beobachter sind diesmal nicht zugelassen.
Ob Truppeneinheiten anderer Ostblockstaaten teilnehmen, das weiß man nicht.
In Berlin hält man im Übrigen Behinderungen des Verkehrs auf den Transitstrecken für möglich.
Die Autobahn Berlin-Helmstedt verläuft ja knapp südlich des Manövergebietes.
Großmanöver in der DDR also in einer Zeit, da die Verteidigungsbereitschaft im anderen Teil Deutschlands eher ab als zunimmt, da bei angespannter Finanzlage immer wieder auf die hohen Kosten der Landesverteidigung hingewiesen wird, wobei gern das Beispiel zitiert wird, eine Panzerkompanie koste ja so viel wie ein Krankenhaus.
Unser Deutschland-Korrespondent Klaus Emmerich zum Manöver in der DDR.
Die GSSD rückt heute ins Manöver.
Gemeint sind nicht irgendwelche westliche Spezialisten, sondern 30.000 Rotarmisten der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, also ein Teil jener 410.000 Mann, die mit 6.000 Kampfpanzern und 1.000 Flugzeugen das militärische Engagement der Sowjetunion in Mitteleuropa darstellen.
Durch diese Manöver innerhalb dieser 20 Sowjetdivisionen, die sich als Kampfposten des Ostblockes betrachten, wird zwar die Aufmerksamkeit, auch die des Westens, auf eine der als am kampfstärksten geltenden Truppenverbände der ganzen Welt gelenkt.
Die professionelle Neugierde kommt jedoch auch diesmal nicht recht weiter.
das Manöver der 30.000 vom Regiment nebenan, wie die Sowjetarmee von den Ostdeutschen mit vielerlei Untertönen genannt wird.
Diese weitere Erprobung der Schlagkraft eines Teiles der Roten Armee ist von der Sowjetunion gemäß Europäischer Sicherheitskonferenz zwar angemeldet worden, aber eingeladen wurden westliche Beobachter nicht, weder aus den USA, Großbritannien oder Frankreich, die mit der Sowjetunion besondere Kontrollrechte über ganz Deutschland wahrnehmen, noch sind Besucher etwa aus Westdeutschland willkommen.
Nicht nur der militärische Umfang der GSSD beschäftigt immer wieder Beobachter, aus Entfernung natürlich auch das jetzige Manöver, nachdem die Sowjetunion vor einem Jahr über eine groß angelegte Luftbrücke 100.000 Soldaten aus dem inneren Russlands mit Zivilflugzeugen der Fluggesellschaft Aeroflot auf Feldflugplätze in Ostdeutschland transportiert
und damit neben der Kampfkraft die Mobilität der Roten Armee in Mitteleuropa unter Beweis gestellt hatte.
Die Gruppe der militärischen Streitkräfte in Deutschland symbolisiert über ihre militärische Stärke hinaus mit ihrem heute beginnenden Manöver auch politisches Präsenzdenken der Sowjetunion.
Diese 410.000 Rotarmisten werden von Moskau als in Deutschland bezeichnet, also nicht etwa in der DDR.
Und die Sowjetunion unterhält heute noch in Westdeutschland bei den Oberkommandierenden der drei Westmächte eigene Militärmissionen, die in voller, also russischer Uniform kreuz und quer durch die Bundesrepublik fahren, sowie umgekehrt die drei Westmächte in Potsdam beim Oberkommandierenden der sowjetischen Truppen repräsentiert sind.
Die Bezeichnung Streitkräfte in Deutschland soll nach übereinstimmender Ansicht von Kennern für die Sowjetarmee herausstreichen, dass sie sich nach wie vor als Siegermacht in ganz Deutschland empfindet und dass es zwischen der Sowjetunion und der DDR dafür eine doppelte Rechtsgrundlage gibt, nämlich einen Truppenstationierungsvertrag aus dem Jahr 1957 und einen Freundschaftsvertrag vom Oktober 1975.
Wenn der Oberkommandierende dieser GSSD, der russische Armeegeneral Evgenij Ivanovski, öffentlich davon spricht, seine 20 Divisionen schützten, so wörtlich, die Westgrenzen der sozialistischen Gemeinschaft, so schließt dies wohl auch die Tatsache ein, dass die ostdeutschen Truppen der sogenannten Nationalen Volksarmee, 145.000 Mann, sowie die Grenztruppen der DDR, 40.000 Mann, schon in Friedenszeiten voll und ganz dem sowjetrussischen Oberkommando unterstehen,
während andere Ostblockstaaten in Normalzeiten dem vereinten Kommando des Warschauer Paktes nur von Fall zu Fall einzelne Verbände unterstellen, wie beispielsweise im August 1968 beim Einmarsch in die GSSR.
Westliche Beobachter nehmen an, dass auch beim heute beginnenden Manöver der Gegner der Roten Armee aus ostdeutschen Soldaten besteht.
Als auffallend wird bezeichnet, dass bei diesen Übungen regelmäßig auch der Einsatz von Atomwaffen simuliert wird, wobei die Sowjetunion ebenso auf dem alleinigen Einsatz atomarer Systeme im Osten besteht, wie in Westdeutschland etwa die Amerikaner.
Zweites Beobachtungsergebnis, die Ausrüstung der russischen und der ostdeutschen Truppen ist etwa gleichwertig von wenigen Spezialeinheiten unter den 10 Panzerdivisionen der Roten Armee in der DDR abgesehen, die in Ostdeutschland bereits mit den modernsten sowjetischen Kampfpanzern vom Typ T-72 ausgerüstet sind.
Das war ein Beitrag von Klaus Emmerich zum Großmanöver in der DDR.
In eineinhalb Minuten ist es halb eins.
Die diplomatischen Versuche, bei den israelisch-ägyptischen Friedensgesprächen den toten Punkt zu überwinden, hatten bisher kaum Erfolg.
Die Vereinigten Staaten sind hier weiterhin sehr engagiert, aber das Drängen Washingtons hat bisher weder Kairo noch Jerusalem bewogen, den eingenommenen Standpunkt zu ändern.
Seit dem vergangenen Wochenende versucht nun der amerikanische Vizepräsident Walter Mundell im Nahen Osten sein Glück als Vermittler.
Gestern hat er in Israel mit der Regierungsspitze verhandelt und dann vor der Knesset gesprochen.
Heute macht er auf dem Rückflug in die Vereinigten Staaten Station in Kairo.
In Israel wurde Mandel zwar höflich und freundlich empfangen, aber durch Bruch ist ihm sicherlich keiner geglückt.
Seine Feststellungen vor der Knesset waren auch kaum dazu geeignet, hat er doch ohne Umschweife erklärt.
Ein Rückzug Israels aus den besetzten arabischen Gebieten
sei für den Frieden unerlässlich.
Vor dem Abflug aus Tel Aviv hat Mandel nun heute Mittag noch eine Pressekonferenz gegeben.
Für das Mittagsjournal hat unser Korrespondent Moshe Meisels diese Pressekonferenz des amerikanischen Vizepräsidenten besucht.
Mandel erklärte nach seinem letzten Gespräch unter vier Augen mit Menachem Begin in einer Jerusalemer Pressekonferenz,
Er sei zuversichtlich und erwarte, dass ein Treffen zwischen den israelischen und den jüdischen Hausministern in London eben Mitte Juli unter Teilnahme vom Hausministerium zustande kommen wird.
Man wählt dazu, dass es auch nach seinen Gesprächen in Jerusalem Meinungsverschiedenheiten zwischen Washington und Jerusalem gebe,
Sie beseien jedoch unter Freunden, und Washington werde sie nie zur Anwendung von Druck auf Israel ausnutzen, um damit eine Änderung der israelischen Haltung zu erreichen.
Die Vereinigten Staaten seien da am Sicht, dass der Weltsicherheitsratsbeschluss 242 im Falle einer Fliegensregelung israelische Rückzüge auf allen Fronten auf Israel und vereinbarte Grenzen erfordere.
Israel ist der Meinung, dass der von ihm vorgeschlagene Autonomieplan für das Westjordanland und den Gaza-Streifen dem Beschluss 242 auf diese Grenze entspreche.
Wir stimmten jedoch überein, dass es notwendig sei, den Verhandlungsprozess zu erneuern und dass man am Verhandlungstisch eventuell zu anderen Resultaten wie die Ausgangspositionen gelangen können, wird betont im Mandel.
Man sieht auch auf andere Meinungsverschiedenheiten zwischen Washington und Europa hin, beziehungsweise der Zukunft, was man an Wandel sieht.
Er sagte, wir sind der Auffassung, dass man Gebiete und Sicherheit trennen könne.
Gebiete und Sicherheit müssen nicht in allen Fällen identisch sein.
Es könnte möglich sein, Gebiete aufzugeben und zugleich effektive Garantien in Form von entmilitarisierten Zonen, elektronischen Frühbahnstationen, truppenverbündeten Gebieten und andere Sicherheitsvorkehrungen zu erhalten.
Man dem erklärte, eine Regelung könnte nur erreicht werden, wenn beide Parteien zu Kompromissen zustimmen und ihre bisherigen Haltungen ändern.
Washington sei bereit, Vorschläge und Ideen in dieser Richtung zu unterbreiten.
Es bleibt jedoch nur Jerusalem und Cairo vorbehalten zu beschließen, was am besten ihren lebenswichtigen Interessen dienen kann.
Washington ist der Ansicht, dass die Verhandlungen rasch wieder aufgenommen werden müssen.
Es wolle und könne jedoch keinen Zeitplan für ihren Abschluss festlegen.
Die Vereinigten Staaten werden ihre militärische und wirtschaftliche Hilfe an Israel uneingeschränkt fortsetzen.
Sie haben keinerlei Absicht,
die innenpolitischen Angelegenheiten Israels einzumischen oder Israel die eine oder andere Führungsspitze vorzuschreiben.
Wir haben am Nachmittag Präsident Sadat in Alexandria über die Position der israelischen Regierung gerichtet und versuchen den Verhandlungsprozess in erster Phase in Form einer weiblichen Hausministerkonferenz in London wieder in Gang zu bringen.
Aus Jerusalem wird gemeldet,
Mandel ersucht Präsident Sadat eine persönliche Botschaft zu übermitteln, in der unter anderem ein weiteres Treffen zwischen Sadat und Beijing vorgeschlagen wird, um den Krisenprozess voll zu erneuern.
Danke Moshe Meisels für diesen Direktbericht von der Pressekonferenz des amerikanischen Vizepräsidenten Walter Mundell in Jerusalem.
Mundell reist also heute mit einer Botschaft des Ministerpräsidenten Begin an Präsident Sadat nach Ägypten weiter.
Er kommt also nicht mit leeren Händen.
Welche Erwartungen man in Kairo in diesen Besuch setzt, das hören wir jetzt von Peter Brünner aus der ägyptischen Hauptstadt.
Mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Walter Mundell
bittet nun ein neuer Mann die politische Szene des Nahen Ostens und er verleiht den amerikanischen Bemühungen nach einer Wiederaufnahme politischer Gespräche zwischen Israel und Ägypten Nachdruck.
Mit eigenen politischen Vorstellungen war er in Israel und wird er wohl auch in Alexandria zurückhaltend sein.
Denn Israel und die Vereinigten Staaten warten auf einen neuen Friedensvorschlag aus Ägypten, mit denen die dreiseitigen Verhandlungen wiederbelebt werden könnten.
Das heißt aber nichts anderes,
als dass Ägypten Konzessionen anbieten soll, seien sie nun territorialer Art oder seien sie in Bezug auf die Palästinenser-Frage.
Doch davon kann derzeit aus ägyptischer Sicht überhaupt nicht die Rede sein.
Denn selbst Jimmy Carters Erwartungen sind nicht hochgesteckt.
Er zweifle daran, dass die israelische Regierung den ägyptischen Vorschlag zur Gänze akzeptieren könne, so sagte er.
Doch es gelte, die beiden Länder auf Außenminister-Ebene wieder zusammenzubringen.
Die Prinzipien des erwarteten ägyptischen Verhandlungspapiers sind bekannt.
Darin schlägt Ägypten vor, die Westbank solle unverzüglich an Jordanien zurückgegeben und der Gaza-Streifen unter ägyptische Verwaltung gestellt werden.
In einer fünfjährigen Übergangsperiode wollten die Araber mit palästinensischer Beteiligung über die Zukunft dieser beiden Territorien entscheiden.
Nach diesen fünf Jahren solle dann über die Sicherheitsgarantien für Israel verhandelt werden.
So jedenfalls meldete es die halbamtliche Tageszeitung Al-Ahram.
Wenn Senat heute Nachmittag wirklich diesen Plan dem amerikanischen Vizepräsidenten unterbreitet, dann in der Gewissheit, dass Israel aus freien Stücken darin keinen Ansatzpunkt für die Wiederaufnahme von Verhandlungen finden wird.
In Kairo ertönt dennoch der Ruf nach verstärktem amerikanischem Druck auf Israel.
Das Angebot des israelischen Verteidigungsministers Ezra Weizmann für direkte Verhandlungen auf der militärischen Ebene hat in Kairo überhaupt kein offizielles Echo gefunden, weil man davon ausgeht, dass es sich allenfalls um einen diplomatischen Schachzug der Israelis handelt, um Goodwill in der breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren.
Falls die neue dreiseitige Verhandlungsrunde scheitern sollte, und das liegt durchaus im Bereich des Möglichen,
Dann bleibe als Auffangstellung nur noch die Genfer Konferenz, so sagte vor wenigen Tagen Jimmy Carter.
Und darin liegt eine versteckte Drohung an Israel.
Israel kann nicht an der großen Öffentlichkeit von Genf interessiert sein, wo ja auch die Sowjetunion als Co-Vorsitzender anwesend sein wird.
Denn mit bedingungsloser amerikanischer Unterstützung wie in früheren Zeiten kann Israel keinesfalls mehr rechnen.
Sadat aber bezieht offensichtlich die Alternative der Genfer Konferenz mit in sein Kalkül ein.
Zum wiederholten Mal sagte er jetzt, er würde einen arabischen Gipfel begrüßen, um wieder eine gemeinsame arabische Linie gegenüber Israel zu finden.
In Genf würden die arabischen Frontstaaten gemeinsam agieren müssen.
Das also ist im Augenblick die Situation in der amerikanischen Nahostvermittlung.
Zuletzt berichtete Peter Brünner aus Kairo.
Und wir bleiben in der Berichterstattung im ITAG-Journal im Nahen Osten.
Der Libanon kommt einfach nicht zur Ruhe.
Seit einigen Tagen wechseln die Berichte über schwere Kämpfe und Feuereinstellungen in der Hauptstadt beinahe stündlich.
Die Ruhe, über die nach dem Abkommen zwischen dem libanesischen Präsidenten Sarkis und dem syrischen Staatschef Assad heute früh berichtet wurde, war trügerisch.
Im christlichen Viertel von Beirut toben im Augenblick die schwersten Kämpfe zwischen Christen und Syrern seit dem Ende des Bürgerkrieges vor mehr als eineinhalb Jahren.
Syrische Panzer und syrische Artillerie beschießen das Viertel und die Regierung ist machtlos.
Ministerpräsident Al-Hoss hat es zum Wochenende vor der internationalen Presse unumwunden zugegeben, dass seine Regierung nichts tun könne, um die katastrophale Lage in der Hauptstadt und die schwierige Situation im Süden des Landes zu ändern.
Der Führer der rechtsgerichteten Allianz, der frühere Staatschef Kamil Sharmoun, richtet heute einen Hilferuf an die Großmächte und er spricht dabei von einem syrischen Völkermord.
Wir haben wieder Verbindung mit Beirut, telefonische Verbindung mit Walter Krause, der uns nun die augenblickliche Lage schildert.
Unüberhörbar am Montagmittag, dass die blutigen Metzeleien in Ost-Beiruts christlichen Zirkeln immer noch nicht beendet sind.
Gleich dröhnenden Hammerschlägen hauen immer wieder schwere Granaten und Raketen in die dicht gedrängten Wohnbezirke.
Abschüsse von Panzerkanonen, keitschendes Weizen aus Maschinengewehren lassen keinen Zweifel darüber,
Hass erfüllte syrische Friedensgruppen und christliche Milizen der sogenannten Palanga-Tiger ignorieren den jüngsten Waffenstillstand.
Apokalypse in Ost-Beirut, so die Schlagzeile des Lorient-Lejour heute.
Warum blindwütige syrisches Trommelfeuer auf Hospitäler, Wohnblöcke, Hafen, Büros, Landplätze?
Warum nach einem Bürgerkrieg mit 60.000 Toten und Ruinenfeldern einmal mehr an die 200 Tote und 500 Verwundete unermesslichen Materialschaden?
Radio Damaskus und Syriens Staatszeitung Al-Basq geben heute die unmissverständliche Antwort, nämlich Tod allen libanesischen Verrätern und Konspiratoren, die erstens den Libanon konfessionell aufteilen wollen, zweitens mit dem zynistischen Erzfeind taktieren,
Drittens, mit Israel einen Frieden abschließen.
Viertens, durch pausenlose Provokationen all'arabischer Friedenskräfte den Wiederaufbau profitieren und für Unruhe sorgen.
Und schließlich Fünftens, ihre all'arabischen Verpflichtungen
zugunsten des imperialistischen Wissens missachten.
Libanons christlicher Ex-Staatspräsident Pranje, er hieß während des Bürgerkrieges die Syrer ins Land, kehrte vor Kurzem der christlichen Einheitsfront auf Anraten Syriens den Rücken, wird sich heute mit Genugtuung in Al-Bas wiederfinden.
dass nunmehr die Syrer für seinen ermordeten Sohn das Drecksgeschäft der Blutwache übernehmen.
Sagt Al-Bas in Damaskus, Syrien kann nicht mehr mit gekreuzten Armen zusehen, was sich gegenwärtig im Libanon abspielt.
Besonders nicht nach der Ernordung von Thoni Sanjier.
unsere nationalen syrischen Prinzipien diktieren, jetzt mit drakonischen Mitteln einzugreifen.
Und Syriens drakonische Mittel während der letzten 48 Stunden sehen so aus.
Infernalisches Trommelfeuer auf die küstlichen Stadtteile von Ashrafie, Ain Zemanie, Saifi.
Aus Morgan, Haubitzen, Kanonen.
Der Einschlag einer 122 mm Grad
Das Epps, alles im Umkreis von 100 Metern.
Stakkate der Hämmer aus Kartuschkas, Panzerkanonen, ein Hage von Geschossen mit Brandsatz.
Dazwischen Bällen von Kalashnikovs, Rasseln von Maschinengewehren.
Das Großhospital...
Hotel Dieu erhält allein 30 Volltreffer.
Massaker unter Ausgebarten, Verwundeten und Kranken.
Die Krankenhäuser St.
Georges und Libanais sind im Augenblick Ruinen.
Ganze Wohnblocks brennen.
Im Hafen wird ein Frachter auf den Grund gesetzt.
Und überall Feuerloden, 40 Schiffe flüchten.
Und im Zentrum der Stadt, während des Bösekrieges schon einmal um und um geflüht,
Und das war eine Direktverbindung mit dem Libanon, mit Walter Krause in Beirut.
Wir bitten die schlechte technische Qualität des Korrespondentenberichtes zu entschuldigen.
Es ist in drei Minuten dreiviertel eins.
In Portugal ist die seit acht Monaten andauernde Führungskrise in der Sozialdemokratischen Partei des Landes am Wochenende beigelegt worden.
Eine Statutenänderung, mit der die Kollegialführung an der Parteispitze aufgehoben wurde, machte die Wiederwahl des Gründers der Partei, Sá Canairo, zum Vorsitzenden möglich.
Mit 73 Abgeordneten sind die Sozialdemokraten zweitstärkste Gruppe im 263-Sitze umfassenden Parlament in Lissabon.
Die Sozialisten unter Ministerpräsident Soares verfügen über 102 Mandate und sie werden außerdem von 41 Abgeordneten der konservativen Zentrumsdemokraten unterstützt.
Die Sozialdemokratische Partei ist also die stärkste Oppositionsgruppe in Portugal.
Sie bezeichnet sich selbst als die fortschrittliche Partei des arbeitenden Volkes, wird aber im Lande als eine konservative Partei eingestuft.
Im internationalen Vergleich könnte man sich auch der liberalen Gruppe zurechnen.
Das Ende ihrer Führungskrise bleibt natürlich nicht ohne Einfluss auf die Innenpolitik Portugals an sich.
Dazu Volker Mauersperger aus Lissabon.
Das Selbstgefühl war kaum zu übersehen, mit dem sich Francisco Sacanero gestern Abend den Delegierten der Sozialdemokratischen Partei Portugals präsentierte.
Als der kleine Rechtsanwalt aus dem nordportugiesischen Porto vom Tagungspräsidenten als der neue Präsident des portugiesischen PSD vorgestellt wurde, brach im weitläufigen Tagungssaal ein nicht enden wollender Beifall los.
Die 800 Delegierten applaudierten stehend von ihren Plätzen, während Francisco Sacanero solche Ovationen fast schüchtern und hilflos akzeptierte.
Hinter dem Politiker Sacanero liegt dennoch ein politischer Kraftakt, der in der portugiesischen Parteiengeschichte bisher ohne Beispiel war und der einleuchtend die innenpolitische Szene des Landes illustriert.
Der Gründer des PSD, der im innenpolitischen Spektrum des Landes zunächst liberal und dann immer weiter rechts angesiedelt war, hat seine gestrige Wiederwahl zum Präsidenten der Partei vor einem halben Jahr mit einem spektakulären Theatercoup begonnen.
Sacanero trat von allen Parteiämtern zurück,
legte sein Parlamentsmandat nieder und stellte die Partei vor die Alternative, entweder seiner rechtskonservativen Linie zu folgen oder auf ihn als Parteiführer zu verzichten.
Dieser Affront richtete sich besonders gegen eine Gruppierung der Partei, die unter eher linksliberalem Etikett als sogenannte Lissabon-Gruppe firmierte, ein reformistischer, den liberalen Postulaten der April-Revolution verpflichteter Parteiflügel,
aus dem sich vor allem die 73-köpfige Parlamentsfraktion der portugiesischen Sozialdemokraten rekrutierte.
Vorsitzender Sacanero hat damals den Federhandschuh gegen diese Gruppe mit dem Vorsatz aufgenommen, die konservative Parteibasis des Nordens hinter sich zu sammeln und seine linksliberalen Widersacher immer mehr zu dezimieren.
Während diese für eine selektive Opposition gegenüber der portugiesischen Regierung plädiert,
entwarf Francisco Sacanero sein Konzept einer radikalen, auf Ablösung des gegenwärtigen Regierungs- und Verfassungssystems zielenden Konfrontation.
Portugals Demokratie steht unter militärischer Kontrolle, schrieb Sacanero in einem Buch, das er kurz nach seinem Rücktritt vom Vorsitz der Partei präsentierte.
Der Band enthält detailliert das politische Programm, mit dem der 43-jährige Politiker die Macht in Portugal erringen will.
Eine Verfassungsreform, die durch ein Referendum durchgeführt und die der Militärischen Revolutionsrat als Verfassungsorgan abschaffen soll.
Eine vorzeitige Ablösung des Staatspräsidenten, der nach Sacanierungsmeinung schon lange untauglich ist.
Schließlich eine Veränderung und Vernichtung aller sozialistischen Maßnahmen der April-Revolution, so lauten die Stichworte jener Radikalkur, die Sacanero zunächst seiner Partei und dann dem portugiesischen Volk verordnen will.
Gestern Abend hat er die erste Etappe dieses Aufstiegs zur Macht erfolgreich hinter sich gebracht.
Die 808 Delegierten sprachen ihm mit 603 Ja-Stimmen, 41 Nein-Stimmen und 12 Enthaltungen in überwältigender Weise ihr Vertrauen aus.
Nationalrat und Kontrollkommission der Partei wurden mit Vertrauensleuten des alten und des neuen Präsidenten besetzt, während die Anhänger des liberalen Parteiflügels hoffnungslos auf der Strecke blieben.
Vier Jahre nach der Revolution hat Portugal eine rechtskonservative Partei, die die sozialistischen Ergebnisse dieses Umschwungs entschieden bekämpft und die den Unmut der portugiesischen Mittel- und Oberschicht über die Wirtschaftskrise des Landes auf ihre Mühlen leiten will.
Erst neue Parlamentswahlen können freilich zeigen, ob Francisco Sacanero mit diesem Konzept auch mehr politischen Einfluss bei Portugals Wählern gewinnt.
Und diese Analyse der derzeitigen Situation in Portugal bildete den Abschluss der außenpolitischen Berichterstattung im heutigen Mittagsschanal.
Zur Kultur.
Heute Abend eröffnet die Wiener Kammeroper ihre Sommerspiele im Schönbrunner Schlosstheater mit der Johann Strauss Operette »Wiener Blut«, der am kommenden Mittwoch die Premiere des »Papier von Sevilla« folgt.
Beide Aufführungen werden jeweils 26 Mal gezeigt.
Es dirigieren Hans Hagen und Christoph Stanischew.
Hören Sie dazu einen Bericht von Brigitte Hofer.
Schon zum 25.
Mal führt die Wiener Kammeroper heuer auch während des Sommers Oper und Operette auf.
Ein konsequentes Unternehmen, das im Durchschnitt durch eine 95-prozentige Publikumsauslastung belohnt wird.
Das heißt, die rund 450 Plätze des romantischen Schlosstheaters werden vorwiegend an Touristen oder an Gruppenreisen aus dem In- und Ausland verkauft.
Trotzdem steht weniger kommerzielles als künstlerisches Bemühen im Vordergrund der Aktivitäten.
Für das diesjährige Programm wurde eine Wiederaufnahme der im Vorjahr besonders erfolgreichen Strauß-Operette »Wiener Blut« ausgewählt.
Mehr der Melodien als des Inhalts wegen, indem es um die amorösen Abenteuer eines deutschen Gesandten in Wien geht, der sich zum Schluss in seine eigene Frau verliebt, sodass er seiner politischen Ehe eine wirkliche wird.
Herbert Pricopa hat unter Berücksichtigung des kleinen Bühnenraums inszeniert.
Die Schwierigkeit ist natürlich ein großes Werk, eine große Operette mit viel Chor und Ballett auf einen kleinen Rahmen zu bringen.
Man musste also sehr reduzieren, man musste die Fassung ein bisschen vereinfachen, also nicht musikalisch, da muss es so bleiben natürlich im Original, aber textlich müssten und mussten einige Änderungen da sein.
Also wir mussten streichen, wir mussten verschiedene große Chorauftritte einfach weglassen, wir haben nur ein kleines Ballett und haben, da ja sehr viele Ausländer hierher kommen, den Text so weit als möglich verknappt, sodass das Hauptgewicht auf dem musikalischen Gebiet liegt.
Operette ist wahnsinnig schwer, die Operette erfordert ja viel mehr.
Man muss gut ausschauen, man muss an Text reden können, man muss tanzen können, man muss sich bewegen können.
Dass man eine Stimme hat, das setzen wir voraus, das setzt auch die Oper voraus, aber bei der Oper braucht man nichts mehr.
Lieber Schatz, ich muss es dir gestehen, seit ich dich hab zum ersten Mal gesehen, ist es um mich, ich schwöre es dir geschehen, die Sehnsucht lässt mich ja beinahe vergehen.
Drum bitt' ich dich heut', oh mein, stell' dich ein, Punkt elf in Hitzing will ich warten dein, dort im Casino-Garten werd' ich sein.
Ich bitt' dich, Schatz, ich bitt' dich, Schatz, find' dich nur pünktlich.
In diesem Probenausschnitt aus Wiener Blut hörten Sie Hans Müller, einen der zahlreichen jungen Sänger, die, so wie vor Jahren, zum Beispiel Werner Holweg, Waldemar Gment, Walter Berry und auch Herbert Pricopa, in der Kammeroper zum ersten Mal an die Öffentlichkeit treten.
Ebenso wie in der zweiten Produktion dieses Sommers, im Barbier von Sevilla, von Giovanni Paisiello, dem 1740 in Italien geborenen Komponisten, einem Meister der neapolitanischen Opera Seria, aber auch leichterer Bufo-Opern.
In diesen Buffo-Opern, von denen der Barbier eine der gelungensten ist, werden die charakteristischen Übertreibungen der ernsten Arien in Strophenliedern und Tanzliedern nachgeahmt und karikiert.
Wie sehr unterscheidet sich nun der 1782 von Paisiello komponierte Barbier von dem 1816 uraufgeführten Giochino Rossinis?
Dazu kam Sänger Marell Dicke als Regisseur der Aufführung.
Dass der Rossini dieses Stück übernommen hat,
war wirklich ein großes Verhaktnis von damals, weil Paiselus' Barbier ist ein Erfolgsstück, ist ein erstklassiger Wurf und obwohl Rossini Barbier basiert ist auch natürlich auf Beaumarchais, genau wie Figaro's Hochzeit von Mozart, hatte Rossini tatsächlich
viel von Paisiello übernommen.
Es gibt die große Basilio-Aria, es gibt viele Momente, die man sieht.
Man würde heutzutage sagen, das war wirklich eine Frechheit, dass er das so gemacht hat.
Inhalt bleibt bei Beaumarchais mit dieser etwas italienischen
Die Atmosphäre spielt in Spanien, hat eine italienische Atmosphäre.
Und die Musik als solche ist natürlich von der Zeit von Paisiello allein genial.
Gäbe es kein Rossini, würden wir noch Paisiello in der Staatsoper spielen.
Marie Dickie hat schon im Vorjahr »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten inszeniert und bleibt auch mit der diesjährigen Inszenierung dem Konzept der Kammeroper treu.
Unbekanntere Opernwerke, zum Beispiel von Schimarosa, Pergolesi, Haydn oder eben von Paisiello, von jungen, ambitionierten Sängern interpretiert, dem Publikum vorzustellen.
Heute Abend also Beginn der Sommerspiele der Wiener Kammeroper im Schönbrunner Schlosstheater.
26 Mal Wiener Blut, 26 Mal Paisiello's Papier von Sevilla.
Seit gestern ist die Biennale in Venedig dem Publikum zugänglich.
Sie wird bis 15.
Oktober geöffnet bleiben und sie bringt neben den Ausstellungen in den nationalen Pavillons noch eine Reihe anderer Veranstaltungen.
Mehr darüber von Heidi Grundmann.
Schon der erste öffentliche Tag der Biennale von Venedig brachte gestern einen in unseren Breiten für eine Kunstveranstaltung unvorstellbaren Publikumsandrang.
Und zwar nützte man das eher kühle Wetter nicht einfach nur zu einem Familienspaziergang in den Giardini unter den vielen Bäumen und zwischen den Pavillons, nein, Kleinkinder wurden immer wieder samt Kinderwagen über die gar nicht familienfreundlichen Aufgänge der nationalen Kunstprestige-Bauten hinaufgehoben, Großeltern die Treppen hinauf und hinab gestützt.
Von dem leicht, oft allzu leicht verdaulichen Angebot in den Pavillons war schon die Rede.
Doch auch durch die große Ausstellung im Zentralpavillon wälzte sich eine dicht gedrängte Menschenschar von Exponat zu Exponat.
Die von einem Kritikerteam, in der für ein so ehrgeiziges Unternehmen sehr kurzen Zeit von dreieinhalb Monaten zusammengestellte Schau,
zum Thema 6 Stationen zur Kunstnatur, die Natur der Kunst, ist jetzt endlich fertig, ja sogar schon fertig beschriftet.
Und zwar, was die zu den verschiedenen Kapiteln angebrachten Erläutungen betrifft, sogar in zwei Sprachen, Italienisch und Englisch.
Man muss das herausheben, weil diesmal alles andere inklusive des Katalogs zur Biennale nur in Italienisch zu haben ist.
Die also zweisprachigen Erläuterungen helfen allerdings wenig zum Verständnis des Ausstellungsaufbaus.
Da geht es einem Ausspruch von Kandinsky folgend zunächst einmal um die große Abstraktion und den großen Realismus.
Diese beiden Pole der Entwicklung der Kunst im 20.
Jahrhundert werden mit Einzelbeispielen von Arbeiten vieler Künstler mit klingendem Namen belegt.
von Kandinsky, Mondrian Malevich einerseits, über Picasso, Braque, Duchamp, Schwitters, andererseits bis herauf in die Gegenwart zu den bekanntesten Vertretern der Neuen Malerei, beziehungsweise zu verschiedenen malerischen und skulpturalen Ausformungen des zeitgenössischen Realismus.
Schon in diesem ersten Kapitel allerdings ließe sich über vieles streiten, ließe sich manch besseres Beispiel auf desselben Künstlers vorstellen oder könnte derselbe Künstler vom sogenannten Realismus zur sogenannten Abstraktion gehängt werden.
In den anderen Kapiteln Fenster Inneres, die urbane Ikonosphäre, die Konvention der Vision, die Entropie der Kunst und schließlich Natur-Antinatur ist es nicht viel anders.
Wenn man aber diese verwirrenden, auf italienisch wenigstens überzeugender klingenden Titel vergisst und sich an die oft zu dicht gedrängten Exponate hält, hat man einen zwar mit Zufällen und Willkürlichkeiten garnierten, aber letztlich doch imposanten und nicht einmal unübersichtlichen Aufriss von Entwicklungen der Kunst von 1912 bis heute vor sich.
Auch in den Salzmagazinen auf Satare war gestern endlich etwas zu sehen.
Die Fotografieausstellung L'Imagine Provocata, eine ganz italienische und ganz reizvolle Sache, die aber für eine Biennale wirklich nur am Rande zu verzeichnen ist, und die immer noch nicht ganz abgeschlossene Architekturausstellung Utopie und Krisen der Antinatur, Architektonische Intentionen in Italien.
Auch das also eine italienische Angelegenheit, eine so umfangreiche allerdings, dass es wohl bis jetzt noch keinem Biennale-Besucher gelungen ist,
neben den anderen Ausstellungen alle Architekturabteilungen durchzuackern.
Auch hier nämlich gibt es Abteilungen bzw.
Kapitel und auch hier gibt es Rückblicke auf die Anfänge unseres Jahrhunderts, es gibt viel Gegenwart, auch in früheren Utopien vorweggenommene und natürlich einiges an Zukunftsvisionen.
Das alles in 3x3 Stockwerken auf sehr, sehr vielen Schautafeln.
Von einer Not-Biennale in einem von verschiedenen Nöten geplagten Italien spricht der erst in letzter Minute als Präsident der Biennale bestätigte Ripa de Meana im Vorwort zum Katalog.
Die Ergänzungsveranstaltungen zu den Ausstellungen in den Länderpavillons mögen zwar nicht so umfangreich und vielleicht auch umstrittener und italienischer sein als die Veranstaltungen vor zwei Jahren.
Der Berufung auf einen Notstand allerdings bedürfen sie zu ihrer Rechtfertigung keineswegs.
Die große Frage dieser Biennale lautet vielmehr, wofür die vielen schwachen, beziehungsweise sehr vorsichtig auf Nummer sicher gehenden Beiträge in den von inneritalienischen Schwierigkeiten nicht oder kaum berührten Länderpavillons symptomatisch sind.
Für eine, was sicher behauptet werden wird,
international erlahmende, nicht sehr aufregende Kunstproduktion oder, was der Wahrheit näher kommen dürfte, für ein nicht allzu couragiertes, in nationale und internationale Klickenwirtschaft, finanzielle Krisen und Theorieschwächen verhettertes Kunstmanagement.
Und von der Biennale in Venedig noch einmal kurz zurück zur Tagespolitik.
Österreich.
Die ÖVP wird nach Angaben von Klubobmann Mock noch in dieser Woche im Parlament einen selbstständigen Antrag zur Reform der Lohn- und Einkommenssteuer einbringen.
Mock sagte in einer Pressekonferenz in Wien, die Tarifkorrektur solle der Inflationsrate seit 1975 angepasst werden.
Schließlich müssten auch noch familienpolitische Aspekte und Korrekturen bei der Gewerbesteuer berücksichtigt werden.
Der ungarische Außenminister Puya wird in den Nachmittagsstunden zu einem offiziellen Besuch in Wien erwartet.
Er wird unter anderem ein am 1.
Jänner kommenden Jahres in Kraft tretendes Abkommen über die Aufhebung der Visapflicht im Reiseverkehr zwischen Österreich und Ungarn unterzeichnen.
Nach einem Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes werden künftig Langsamfahrer ebenso wie Schnellfahrer von der Exekutive bestraft werden.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit weist in diesem Zusammenhang auf den § 20 der Straßenverkehrsordnung hin, in dem es unter anderem heißt, ein Lenker dürfe ohne zwingenden Grund nicht so langsam fahren, dass er den übrigen Verkehr behindert.
Österreich, Ägypten.
Möglicherweise wird es schon in den nächsten Tagen auf österreichischem Boden zu einem Treffen zwischen Präsident Carter und dem ägyptischen Staatschef Sadat kommen.
Sadat wird, wie heute aus Kairo zu erfahren war, nächste Woche für fünf Tage nach Österreich kommen.
Der amerikanische Präsident hält sich zur gleichen Zeit in Bonn und Berlin auf.
Aus dem Bundeskanzleramt in Wien verlautet dazu, es sei denkbar, dass es in der österreichischen Bundeshauptstadt zu einem Dreiertreffen zwischen Bundeskanzler Kreisky, dem Präsidenten der Sozialistischen Internationale Brandt und Sadat kommt.
Israel
Der amerikanische Vizepräsident Mundell hat vormittag vor Journalisten in Jerusalem erklärt, die zwischen Israel und USA bestehenden Meinungsunterschiede seien Differenzen zwischen Freunden.
Washington werde sich jedoch nicht in die souveränen Entscheidungen der Regierung in Jerusalem einmischen.
In den Nachmittagstunden wird Mundell in Alexandria mit Präsident Sadat zusammentreffen.
Libanon.
Die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen christlichen Phalangisten und muslimischen Milizen haben einen neuen Höhepunkt erreicht.
In den vergangenen Stunden ist es zu den schwersten bewaffneten Auseinandersetzungen seit Beendigung des Bürgerkriegs gekommen.
Die einstündige Mittagsinformation ist damit beendet, verehrte Zuhörer.
Für Redaktion und Technik sagt Ihnen Adolf Poindl.