Mittagsjournal 1982.07.31

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    Die Zeit, in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag meine Damen und Herren, hier ist der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
    Am Mikrofon ist heute Mittag Reinhold Henke.
    Sie hören näheres Mittagsjournal nach den Nachrichten über den grauenvollen Verkehrsunfall auf einer französischen Autobahn mit 54 Toten.
    In Polen wächst der stille Widerstand.
    Die angekündigten großen Protestaktionen finden allerdings kaum statt.
    Im ehemaligen Rhodesien, dem heutigen Zimbabwe, erregte ein Entführungsfall viel Aufsehen.
    Sechs Touristen aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Australien wurden als Geiseln für den Kampf zwischen den zwei schwarzen Politikern Mugabe und Nkomo genommen.
    Wir bringen Auszüge aus einem Artikel von Rosa Jochmann in der Arbeiterzeitung zur jüngsten Serie von neonazistischen Anschlägen.
    Im Journal zu Gast ist heute Mittag die rumänische Altersforscherin Ana Aslan.
    In einem weiteren Beitrag geht es um eine dritte alte Dame, nämlich um Indira Gandhi.
    Sie ist zur Zeit in den Vereinigten Staaten auf Staatsbesuch.
    Die Konsumenten in der Bundesrepublik Deutschland dürften einigermaßen verschreckt sein.
    In vielen deutschen Tiefkühlhühnchen, Hähnchen oder Händln hat man nämlich Salmonellen entdeckt.
    Und um die breite Themenpalette des Mittagsschanals vollzumachen, in Mörbisch im Burgenland soll es heute Festspiele geben, die sollen am Abend beginnen.
    Jetzt kommt der Meldungsteil im Mittagsschanal, verantwortliche Chefin vom Dienst ist Elisabeth Mahners und der Sprecher Josef Wenzl-Natek.
    Frankreich.
    Mit einer Katastrophe hat die traditionelle Urlaubssaison in Frankreich begonnen.
    Bei einer Massenkarambolage auf der französischen Südautobahn in der Nähe von Dijon sind in der vergangenen Nacht 54 Menschen ums Leben gekommen.
    Unter den Toten befinden sich 45 Kinder aus Paris, die zu ihren Ferienlagern in den französischen Alpen gebracht werden sollten.
    An dem Serienunfall waren zwei Autobusse vollbesetzt mit Kindern und mehrere Personenautos beteiligt.
    Einer der beiden Autobuslenker konnte sein Fahrzeug auf der regenlassen Fahrbahn nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand bringen und fuhr auf den ersten Autobus auf.
    Dabei wurden die dazwischenfahrenden PKW zerquetscht.
    Alle Insassen kamen ums Leben.
    Der zweite Autobus ging in Flammen auf.
    Die Kinder verbrannten bei lebendigem Leib.
    Nach Augenzeugenberichten waren die beiden Autobusse trotz des Schlechtwetters mit hoher Geschwindigkeit unterwegs.
    Nahe Ostern.
    Nach der gestern geäußerten Bereitschaft, der PLO Beirut zu verlassen, verstärken sich die diplomatischen Bemühungen zur Lösung der Libanon-Krise.
    Der ägyptische Außenminister Hassan Ali hat Israel aufgefordert, das palästinensische Angebot mit Gegenleistungen zu beantworten.
    Anlässlich eines Aufenthalts in Washington appellierte Hassan Ali an die USA, entsprechenden Druck auf Israel auszuüben.
    Im Libanon selbst schweigen seit dem Morgengrauen die Waffen.
    Nach heftigen israelischen Luftangriffen auf Beirut war gestern Abend eine neue Feierpause vereinbart worden.
    Mexiko.
    Der Libanon hat die Weltöffentlichkeit aufgerufen, seine kulturellen Werte zu retten.
    Der libanesische Vertreter bei der UNESCO erklärte vor der Weltkulturkonferenz in Mexico City, sein Land sei seit acht Jahren Opfer eines Krieges, in dem kulturelle und wirtschaftliche Werte zerstört werden.
    Österreich.
    Eine Filiale der Textilfirma Schöps in der Thaliastraße in Wien-Otterkring war heute kurz nach Mitternacht Ziel eines Bombenanschlages.
    Verletzt wurde niemand.
    Der Sachschaden beträgt etwa 30.000 Schilling.
    Der Sprengkörper war ein mit Schwarzpulver gefülltes Stahlrohr, versehen mit einem Zeitzünder.
    Ein Sprengsatz der gleichen Bauart war auch beim Attentat auf eine Schöps-Fidiale in Salzburg am vergangenen Mittwoch verwendet worden.
    Als Urheber dieses Anschlags gelten Neonazis.
    Von den Salzburger Attentätern gibt es nach wie vor keine konkrete Spur.
    Nach Ansicht der Behörden bestehen aber mit Sicherheit Verbindungen zu den im Juni in Wien verübten Anschlägen gegen den Leiter des jüdischen Dokumentationszentrums Wiesenthal und den ORF-Publizisten Giese.
    Handelsminister Staribacher hat heute die 34.
    Dornbirner Messe eröffnet.
    Auf einem Areal von etwa 100.000 Quadratmetern stellen 866 Firmen Investitions- und Konsumgüter aus.
    Ein Drittel der Firmen kommt aus dem Ausland, die meisten aus der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz.
    Der jährlich wechselnde Messeschwerpunkt liegt heuer auf dem Thema Forst und Holz.
    Bundeskammerpräsident Salinger erklärte bei der Eröffnung der Messe, ein neuer Wirtschaftsaufschwung könne nur durch Sparsamkeit und Mehrleistung ermöglicht werden.
    Landeshauptmann Kessler nützte seine Ansprache, um auf die Exportleistungen vor Adelbergs hinzuweisen.
    Demnach trägt vor Adelberg mit einem Bevölkerungsanteil von knapp 4 Prozent 8 Prozent zum gesamtösterreichischen Exportergebnis bei.
    Kessler forderte Ferner etwa 2000 zusätzliche Arbeitsplätze in Vorarlberg, um alle Jugendlichen in den Arbeitsprozess einzugliedern.
    Der sozialistische Abgeordnete Nowotny hat sich für einen einmaligen Ausfall der Gehaltssteigerungen für Spitzenbeamte und Manager des verstaatlichen Bereiches sowie für Politiker bei der nächsten Lohnrunde ausgesprochen.
    Nowotny erklärte, bei den Lohnverhandlungen für den öffentlichen Dienst sollte sich die höhere Arbeitsplatzsicherheit in einem insgesamt unterdurchschnittlichen Lohnkostenanstieg auswirken.
    Für hohe Beamte, etwa ab Ministerialrat und Hofrat, wäre für ein Jahr kein Einkommenszuwachs vorzusehen.
    Das gleiche sollte etwa für Richter und Universitätsprofessoren gelten.
    Selbstverständlich müsste eine solche Regelung auch für die Politikerbezüge gelten, meinte der sozialistische Abgeordnete.
    Anlässlich des morgigen siebenten Jahrestages der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki hat der ÖVP-Abgeordnete Höchtl der Sowjetunion heute Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
    Im Pressedienst seiner Partei betonte Höchtl, zahlreiche Vertreter sogenannter Helsinki-Gruppen in der UdSSR würden verfolgt.
    48 Mitglieder dieser Vereinigungen seien in Haft.
    In Graz fand heute Vormittag eine Gedenkfeier anlässlich des 10.
    Todestags von Altbundeskanzler Alfons Gurbach statt.
    Bundesparteiobmann Mock betonte in einer Ansprache, Gurbachs moralisch-politische Appelle, sein politisches Handeln hätten heute nicht nur Vermächtniskarakter, sondern auch Aufforderungskarakter, eine Politik der Toleranz und Menschlichkeit zu praktizieren.
    Sowjetunion.
    Die Arbeiten an der umstrittenen sowjetisch-europäischen Erdgasleitung verlaufen nach sowjetischen Angaben planmäßig.
    Der stellvertretende Minister für den Bau von Öl- und Gasunternehmern, Grigori Sudobin, erklärte, die amerikanischen Sanktionen, die die Verwendung amerikanischer Technologie untersagen, betreffen lediglich einen kleinen Teil des Projekts.
    Die aus dem Ausland nicht erhältlichen Teile könnten aber auch vor Ort geliefert werden.
    Nach Angaben des Ministers sind bereits 1000 Kilometer Ruhr fertiggestellt und an Ort und Stelle gebracht worden.
    Polen.
    Warschau hat Präsident Reagan Konfrontationspolitik vorgeworfen.
    Die Zeitung Sicier Warschawi bezieht sich in ihrer heutigen Ausgabe auf die jüngste Pressekonferenz Reagans.
    Im Hinblick auf Polen habe der Präsident erklärt, die Verhängung des Kriegsrechtes sei Anlass für das amerikanische Embargo gegen die Sowjetunion gewesen, schreibt das Blatt.
    Dies sei aber offensichtlich falsch, da Reagan schon ein halbes Jahr vor diesem Ereignis die Europäer vor Verträgen mit der Sowjetunion gewarnt habe.
    Großbritannien.
    In Liverpool ist es am Abend neuerlich zu Jugendunruhen gekommen.
    Randalierer setzten leer stehende Wohnungen und eine nicht mehr benützte Kirche in Brand.
    Die anrückende Feuerwehr wurde mit Steinen beworfen und konnte erst nach dem Einschreiten der Polizei die Löscharbeiten aufnehmen.
    Liverpool war bereits in den vergangenen Tagen, aber auch schon vor einem Jahr Schauplatz heftiger Jugendunruhen gewesen.
    Der britische Lokführerstreik ist endgültig beendet.
    Nach dem wochenlangen Ausstand der etwa 24.000 Lokomotivführer haben sich die Nationale Eisenbahn und die Gewerkschaften in allen strittigen Fragen geeinigt.
    Die Gewerkschaften akzeptieren die Pläne der Bahn, statt des üblichen Acht-Stunden-Tages künftig flexible Arbeitszeiten einzuführen.
    Damit soll die Arbeitskraft der Bahnbediensteten besser genutzt werden.
    Außerdem will sich die Eisenbahn hohe Summen für die Bezahlung von Überstunden ersparen.
    Österreich.
    Die gestern Abend ergebnislos unterbrochene Suchaktion nach zwei vermissten deutschen Bergsteigern im Salzburger Tennengebirge ist heute früh wieder aufgenommen worden.
    Die beiden Alpinisten waren am vergangenen Donnerstag zu einer Bergtour aufgebrochen.
    Sie gelten als erfahren und haben die Tour vor Jahren bereits einmal gemacht.
    Es wird befürchtet, dass die Bergsteiger im steilen Felsgelände abgestürzt sind.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Die Gewitterfront eines Tiefs über Frankreich hat Westösterreich erreicht.
    Ein Ausläufer des Skandinavienhochs wird jedoch in unserem Land keine allzu nachhaltige Wetterverschlechterung zulassen.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Bei veränderlicher Bewölkung teils gewittrige Strichregen, zum Teil aber auch sonnige Abschnitte.
    Schwache bis mäßige Winde, Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkungsgrad 20 bis 27, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
    Bei verinnerlicher Bewölkung örtlich Regenschauer oder Gewitter, zwischendurch aber auch sonnige Abschnitte.
    Schwache bis mäßige Winde, Tageshöchsttemperaturen morgen je nach Bewölkung 20 bis 26 Grad.
    Das Wetter übermorgen Montag, teilweise sonnig und mäßig warm.
    Nun die Messwerte von heute 12 Uhr Mittag.
    Wien, Heiter 24°, Ostwind 20 km in der Stunde.
    Eisenstadt, Wolkig 23°, Ostwind 15.
    Linz, Heiter 25°, Ost 20.
    Salzburg, stark bewölkt 22°, Nordwestwind 15 km in der Stunde.
    Innsbruck bedeckt Gewitter 17°C, Ostwind 20°C, Bregenz bedeckt Regenschauer 16°C, Westwind 10°C, stark bewölkt 21°C, Südwestwind 3 km in der Stunde und schließlich Klagenfurt stark bewölkt 21°C bei Windstille.
    12 Uhr und 11 Minuten ist es und wir kommen mit dem ersten Beitrag gleich zur ersten Meldung aus den Nachrichten zurück.
    Das verkehrsreichste Urlaubswochenende in ganz Mitteleuropa hat in Frankreich mit einer Katastrophe begonnen.
    Bei einer Massenkarambolage auf der französischen Südautobahn in der Nähe von Dijon sind in der vergangenen Nacht 54 Menschen ums Leben gekommen.
    Unter den Toten befinden sich 45 Kinder aus Paris, die zu ihren Ferienlagern in den Alpen gebracht werden sollten.
    An dem Serienunfall waren zwei Autobusse und mehrere Personenautos beteiligt.
    Wie alles kam, berichtet Werner Frey.
    120 Kindern und einigen Begleitpersonen aus dem Pariser Raum rasten auf der regen, nassen Autobahn dicht aufeinanderfolgend ihrem Ziel zu, um die Kinder bei Modane in Hochsaborien in eine Ferienkolonie zu bringen.
    Als der erste Omnibus an einer Engstelle wegen des Zusammenstoßes von zwei vorausfahrenden Personenautos plötzlich stark bremsen musste, konnte der Fahrer des zweiten Omnibus nicht mehr rechtzeitig reagieren.
    Mit einem schweren Tonnengewicht krallte der zweite Omnibus auf den ersten Omnibus aus und vier weitere Autos fuhren in die Tunnelstätte hinein.
    Eine Stichflamme aus einem gebronzenen Tank setzte den zweiten Omnibus unmittelbar in Flammen, die dann auch auf den ersten und mehrere Personen Autos übersprangen.
    Während aus dem ersten Urlauber-Omnibus alle Insassen durch die vorderen Türen sich ins Freie retten konnten, blieb vom zweiten Omnibus nur für den Kindern der Ausweg aus der Feuerhöhle durch eine der hinteren Ausgänge.
    44 Kinder der Fahrer und der Beifahrer sowie zwei Lehrer erstickten oder verbrannten bei lebendigem Leib.
    Ihre Leichen wurden zum Teil bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
    Aus den Trümmern der zwei ersten Autos, die das schwere Unglück verursachten, wurden fünf Tote geborgen.
    Es war genau 1.45 Uhr früh, als dieses seit 1964 in Frankreich
    Mörderischen Unibus-Unglück passierte.
    Unter den umfassenden Umständen war für die Mehrtage in dem Unibus eingeschlossenen Kinder keine Hilfe mehr möglich, um sie dem Erstickungs- oder Flammentod zu
    54 Tote bei einer Massenkarambolage in Südfrankreich.
    In Zimbabwe, dem ehemaligen Rhodesien, dürften sechs Touristen Opfer der innenpolitischen Kämpfe zwischen den beiden schwarzen Politikern Mugabe und Nkomo geworden sein.
    Vor einer Woche wurden die sechs Touristen, Briten, Amerikaner und Australier, entführt und vermutlich sind sie bereits ermordet worden, obwohl die Regierung das verneint.
    Die Regierung Mugabe erklärt, die Entführten können noch nicht tot sein, weil keine Leichen und keine Gräber gefunden worden seien.
    Bei den Entführern handelt es sich um ein Kommando, das im Namen des entmachteten ehemaligen Innenministers Joshua Nkomo die Freilassung mehrerer Offiziere der Nkomo-Gruppe fordert.
    Nkomo und der jetzige Ministerpräsident Robert Mugabe sind alte Rivalen, die einst gemeinsam, allerdings in verschiedenen Parteien, gegen das weiße Regime kämpften, aber nach dem Sieg Todfeinde wurden.
    Zuerst wurde die Macht geteilt, dann wurde der Führer der ZAPU-Partei, Nkomo, gefeiert.
    Jetzt müssen Touristen den Preis für diese Auseinandersetzungen bezahlen.
    Allerdings hat sich Nkomo offiziell von der Entführungsaktion distanziert.
    Auch eine Österreicherin war anfangs unter den Entführten.
    Die Vorarlbergerin Gabriele Pfleger wurde aber nach einer halben Stunde wieder freigelassen.
    Es berichtet Roland Haug.
    Noch immer weiß man nichts Genaues über das Schicksal der sechs Ausländer, zwei Amerikaner, zwei Briten und zwei Australier.
    die Matabele-Land am helllichsten Tag entführt worden sind.
    Aber als ob diese Hiobsbotschaft noch nicht genug sei.
    Es gibt noch eine andere.
    Drei britische Touristen, die mit einem gemieteten Wagen durch das Landschaftsparadies im Osten Zimbabwes gereist waren, sind spurlos verschwunden.
    Die Verfolger waren die Terroristen in Matabele-Land.
    Daran besteht gar kein Zweifel, schon dicht auf den Fersen.
    Einer der Führer jener Gang war ihn sogar ins Netz gegangen.
    Man hatte bei ihm eine teure Schweizer Uhr und eine wertvolle Kette gefunden.
    Doch dann war es wie bei den Schildbürgern.
    Der Guerriero entkam mitten in der Nacht.
    Seine Wache war ganz einfach eingeschlafen.
    Der Flüchtige ging noch nach Hause und holte seine Kalaschnikow.
    Dann tauchte er unter im weiten undurchdringlichen Meer des Buschfeldes.
    Die Meldung, dass die Leichen dreier Geißen gefunden worden seien, ist unterdessen von den Behörden dementiert worden.
    Die Entführung der sechs Touristen wirft erneut eine grundsätzliche Frage auf.
    Keine Regierung, die etwas auf sich hält, kann dem erpresserischen Druck von Terroristen nachgeben.
    Dieses Ehrenprinzip muss sogar dann gelten, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen.
    Doch die Fragestellung ändert sich unvermittelt, wenn die Entführer aufgespürt, wenn sie eingekreist
    in die Ecke getrieben sind.
    Die Staatsorgane müssen bestrebt sein, Kurzschlussreaktionen der Terroristen zu vermeiden.
    Sie müssen darauf aus sein, die Geiseln unverletzt aus der Hand der Entführer zu bekommen.
    Die Grundhaltung ist zwar immer noch, wir gehen nicht auf eure Forderungen ein, aber wir sprechen mit euch.
    Lasst doch den Quatsch.
    Auf alle Fälle muss verhindert werden, dass die Geiseln getötet werden.
    Die Regierung Mugabe ist in einer schier ausweglosen Situation.
    Matabele-Land im Westen Zimbabwes, dort wo die Entführung inszeniert worden war, ist man der Zentralmacht in herzlicher Feindschaft verbunden.
    Die Lokalbevölkerung hilft den Kidnappern nach Kräften.
    Bei der Jagd nach den Entführern haben sich abstoßende Szenen ereignet.
    So haben die Regierungssoldaten etliche Zivilisten im Matabele-Land täglich angegriffen.
    Diese Prügel-Szenen wurden damit gerechtfertigt,
    dass es die einzige Möglichkeit sei, überhaupt Information zu erlangen.
    Sicher ist das nicht die richtige Methode, sich eine zugegebenermaßen störrische Bevölkerung zum Freunde zu machen.
    Im Parlament ist Mugabe seinen Todfeind, den Führer der oppositionellen Sapu-Partei Joshua in Como, direkt angegangen.
    Mit schneidender Stimme erklärte er, seine Regierung könne sehr wohl härtere Seiten aufziehen.
    Es sei nun, so Mugabe, Sache der Partei in Comos,
    die Aktivitäten der Banditen im Atabele-Land zu stoppen.
    Wenn das nicht bald geschehe, dann gerade die ganzen Komoparteien Gefahr.
    Das sollte heißen, bring deinen Leuten endlich Disziplin bei.
    Gelingt dir das nicht, dann bist du weg vom Fenster.
    Der Einparteienstaat ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber es gibt keine andere Möglichkeit, die Einheit der jungen Nationen
    Das war ein Beitrag von Roland Haug, 12 Uhr und 18 Minuten ist es nun.
    Mit einer neuen Partei, dem Demokratischen Sozialen Zentrum, will der frühere spanische Ministerpräsident Adolfo Suárez der regierenden Zentrumsunion bei den nächsten Wahlen Konkurrenz machen.
    Suárez war erst vor einigen Tagen aus der Zentrumsunion ausgetreten, andere Zentrumsabgeordnete dürften ihm aber schon bald folgen.
    Damit wird die spanische Regierungspartei ein halbes Jahr vor den voraussichtlich im November stattfindenden Parlamentswahlen weiter geschwächt.
    Von der heutigen Gründungssitzung dieser neuen spanischen Partei berichtet nun Robert Gerhard aus Madrid.
    Mittagessen mit Kolloquium steht auf der Einladung.
    Die Zahl der Gäste ist begrenzt.
    Auslandspresse hat keinen Zutritt.
    Adolfo Suárez stellt einem intimen Kreis von Erlesenen das Programm seiner neuen Partei vor.
    Im mondänen Hotel Ritz von Madrid gibt er seine Pläne preis.
    Damit sollen dann alle Spekulationen über die politische Zukunft von Ex-Premier Suárez zu Ende gehen.
    Seine CDS, das demokratische und soziale Zentrum, wird an diesem sonnigen Nachmittag offiziell aus der Taufe gehoben.
    Die neue Partei sucht die Wähler der Mitte.
    Sie will Reformen und Fortschritt, soziale Veränderungen und die Festigung der noch immer instabilen Demokratie.
    Dieses Ziel haben sich auch schon andere Gruppen gesetzt, die zuvor aus der Regierungspartei der Zentrumsunion geflüchtet sind.
    Von der einstigen größten Partei Spaniens, einstmals von Suárez gegründet, ist nicht mehr viel übrig geblieben.
    Getrennt hat sich schon der sozialdemokratische Flügel.
    Ausgetreten sind die konservativen Christdemokraten und auch die Liberalen.
    Übrig blieben Ex-Franko-Minister und ihre Anhänger sowie einige Unabhängige, außerdem noch gemäßigte Christdemokraten.
    Sie setzen weiter auf die Mitte.
    Sie bestehen auf ihrem Zentrum und bedauern das Ausscheiden von Suárez.
    Noch gestern Abend sagte sein Nachfolger, Premier Calvo Sotelo, auf einer Pressekonferenz, Suárez hat keine objektiven Gründe, die Partei zu verlassen.
    Denn sie erlebte seit ihrer Gründung nicht die geringste Änderung im Programm.
    Doch Suárez denkt er anders.
    Er kann nicht mehr mitmachen.
    Lange hat er gezögert.
    Über ein Jahr blieb er in Wartestellung mit der Hoffnung auf ein Comeback in seiner Partei.
    Sie rief ihn nicht wieder zurück.
    Heute wird also Suárez von König Juan Carlos nach seinem überraschenden Rücktritt zum Grafen geschlagen, das Programm seiner neuen Partei präsentieren.
    Er hat schon Erfahrung.
    Erfolgreich improvisierte er im Frühjahr 1977 die Zentrumsunion.
    Diese spanische CDU führte er zweimal zu strahlendem Sieg.
    Bis jetzt ist sie noch immer an der Regierung.
    Doch der Stern von Suárez sank.
    Als Premier trat er im Januar 1981 zurück und als Parteipräsident wurde er bald darauf abgewählt.
    Der einst bejubelte und gefeierte Politiker blieb danach in aktiver Wartestellung.
    Jetzt drängt es ihn zurück an die Macht mit einer neuen Partei.
    Sie sucht den Platz zwischen den Sozialisten und den Konservativen, zwischen den zwei großen Blöcken.
    Der weiterhin volkstümliche Graf hofft, Erfolg zu haben.
    Vor fünf Jahren führte er das Land aus der Diktatur zur Demokratie.
    Viele Spanier haben das noch nicht vergessen.
    Und zwar, das denkt, sie werden ihm bei den kommenden Wahlen dafür danken.
    Sie sollen wahrscheinlich schon im November sein.
    In Spanien gibt es also eine neue Demokratische Soziale Zentrumspartei des ehemaligen Ministerpräsidenten Adolfo Suárez.
    In Polen müssen die Menschen weiterhin mit Lebensmittelkarten vor den Kioskenschlangen stehen, um die knappen Grundnahrungsmittel für den täglichen Bedarf zu bekommen.
    Zumindest bis Jahresende soll die Rationierung aufrecht bleiben.
    Das wurde vom Landwirtschaftsminister gestern bestätigt.
    Unterdessen herrscht Verwirrung um die Freilassung der etwa 1200 internierten Personen.
    Nach der Ankündigung von General Jaruzelski am 21.
    Juli glaubte man, dass die Freilassung der Gefangenen unmittelbar bevorstehe, aber bis jetzt gibt es noch keine Klarheit, ob die Gefangenen schon frei sind oder ob das vielleicht kleinweise erfolgt.
    Wegen der Hinhaltetaktik des Regimes soll nun die Solidaritätsgewerkschaft angekündigt haben, ihren freiwilligen Verzicht auf Protestaktionen aufzugeben und wieder aktiv zu werden.
    Aber das hat sich schon oft in diesen mehr als einem halben Jahr Kriegsrecht in Polen gesagt.
    Die Solidarität dürfte in ihren organisatorischen Grundfesten ruiniert sein.
    Die Funktionäre sind größtenteils in Haft, die Anhänger entmutigt.
    Alle bisherigen Aktionen waren ja nicht mehr so wirkungsvoll wie früher.
    Ihnen fehlt die Triebfeder des Enthusiasmus.
    Friedrich Orta, der in den vergangenen Tagen in Warschau war, berichtet auch, dass eine große Protestbewegung eher unwahrscheinlich ist.
    Man spürt nur die tiefe Verzweiflung der Menschen, wenn sie polnische und politische Lieder singen.
    Am Abend auf dem Siegesplatz im Zentrum Warschaus.
    Hunderte singen und beten für das Schicksal Polens.
    Sie stehen um ein Blumenkreuz, das an den vor einem Jahr verstorbenen Kardinal Wyszynski erinnert.
    Es ist aber auch ein Mahnmal für die im vergangenen Dezember in Schlesien von der Miliz erschossenen 9 Bergleute.
    20 Meter ist das Kreuz lang, 8 Meter breit und sein ständig durch frische Blumen erneuerter Blütenkörper ist bis zu 50 Zentimeter hoch.
    Es ist ein Ort des stillen Protestes gegen Behörden und Polizeiwillkür.
    100 Meter davon entfernt, am anderen Ende des Platzes, halten zwei Soldaten Wache am Denkmal des unbekannten Soldaten.
    Die Menschen auf dem Siegesplatz lässt das offenbar gleichgültig.
    Die hierherkommen, wollen sich mit dem nicht abfinden, was vom Militärrat und der Regierung unter Normalisierung verstanden wird.
    Es sind Leute, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, weil sie mit der Solidarität sympathisierten.
    Ein ehemaliger Arbeiter aus der Traktorenfabrik Ursus erzählt, dass er nach Monaten bei einem privaten Mechaniker wieder eine Stelle gefunden hat.
    Jetzt droht man seinem neuen Chef, die Konzession zu entziehen.
    Bevorzugtes Gesprächsthema ist in diesen Tagen die amtlich bekanntgegebene Freilassung von 1200 Internierten.
    Mit Skepsis und gelegentlich auch mit Sarkasmus werden solche Meldungen aufgenommen.
    So ist zu hören, einige Freizulassende hätten es abgelehnt, in den normalen Alltag zurückzukehren und dafür plädiert, dass an ihre Stelle Lech Walesa auf freien Fuß gesetzt werde.
    Andere Artwöhnen wieder, die jetzt Freigekommenen, würden bevorzugt mit Hilfspaketen aus dem Westen bedacht.
    Viele rechneten mit einer zumindest teilweisen Amnestie für jene Verurteilten der Solidarität, die wegen Verstößen gegen das Kriegsrecht hinter Stacheldraht kamen.
    Doch die blieb aus.
    Enttäuschung ist die Folge und die Angst, dass alles könnte wieder offen in Wut und Aufruhr umschlagen, bleibt.
    Aber über die Möglichkeiten eines Widerstandes darf man sich keine Illusionen hingeben.
    Es gibt sie trotz aller Repressalien nach wie vor.
    Die Druckereien im Untergrund, die Flugblätter und Solidaritätsaufkleber.
    Auch den spöttischen Wortwitz haben die Polen nicht verloren.
    So ist jetzt die Frage zu hören, nach dem Unterschied zwischen Regierungssprecher Urban und Erzbischof Glemp.
    Beide haben abstehende Ohren, lautet die Antwort.
    Aber Glemp hat auch ein Gesicht.
    Und die Tatsache, dass Frau Walleser ihr achtes Kind erwartet, gibt ebenfalls zu Kommentaren Anlass.
    Der Ernst der Situation wird aber an diesem Wochenende wieder deutlich, wenn die Feiern anlässlich des Gedenkens an den Warschau-Aufstand gegen Hitler-Deutschland über die Bühne gehen.
    Das aus jener Zeit stammende Widerstandszeichen war in den vergangenen Wochen immer wieder auf Häuserwänden aufgedaucht.
    Die Behörden befürchten auch diesmal offenbar Unruhen und haben in Warschau mehrere tausend Milizangehörige zusammengezogen.
    Die im Untergrund agierende Solidaritätsführung ist jetzt in einer prekären Lage.
    Will sie erreichen, dass der Papst, wenn schon nicht heuer, so doch im nächsten Jahr in seine Heimat kommen darf, so muss sie Zurückhaltung üben.
    Wenn ihre Appelle aber nicht mehr gehört werden, läuft sie Gefahr, sich selbst ins Abseits zu manövrieren.
    Das war ein Beitrag von Friedrich Orta.
    Mit großer Aufmerksamkeit wurde der Staatsbesuch der indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi in den Vereinigten Staaten verfolgt.
    Die Erwartungen waren ziemlich groß.
    Immerhin war es ja der erste Staatsbesuch seit elf Jahren.
    Und gemessen an der engen Beziehung Indiens zur Sowjetunion kam diesem Besuch auch tatsächlich eine große Bedeutung zu.
    Die westliche Welt erwartete sich klare Aussagen.
    Frau Ghandis zur Ost-West-Entspannung und ganz speziell zur Afghanistan-Invasion der Sowjets.
    Aber nur Indien-Kenner hörten aus den Reden Ghandis eine Verurteilung der Sowjets heraus.
    Was Frau Gandhi sich erwartete, war klar und auch handfest.
    Die USA blockieren seit langer Zeit Plutonium-Lieferungen für indische Kernkraftwerke, weil Indien nicht bereit ist, sich von der internationalen Atomenergiebehörde kontrollieren zu lassen.
    So wenig Bewegung, dass sie im weltpolitischen Sinn dieser Gandhi-Besuch in den USA brachte, in diesem konkreten Punkt wurde eine Lösung gefunden, wie Christian Schüller berichtet.
    Wo ein Wille ist, langjährige politische Spannungen sichtbar abzubauen, dort finden sich auch Wege.
    und wenn es sein muss, Umwege, um die hartnäckigsten und längst anstehenden Sachprobleme im Handumdrehen zu lösen.
    Wieder einmal bewiesen am Beispiel des indisch-amerikanischen Verhältnisses rund um den Besuch Indira Gandhis in Washington.
    Der Wille, eine Serie von Missverständnissen und Missstimmungen zwischen den beiden größten Demokratien der Welt aufzulösen, indem er beim Greifbasen beginnt, nämlich bei der Weigerung des US-Kongresses
    vereinbarungsgemäß Plutonium zu liefern, solange Indien seine Kernkraftwerke nicht unter internationale Kontrolle stellt.
    Der Weg?
    Frankreich liefert das Plutonium.
    Der amerikanische Gesetzgeber drückt ein Auge zu und Indien verspricht die Auflagen der USA künftig mehr zu befolgen.
    Dieses Geschäft wurde bei einem 25-minütigen Gespräch zwischen Reagan und Frau Gandhi perfekt gemacht.
    Und es ist so circa das einzige konkrete Ergebnis,
    dass die Ministerpräsidentin von ihrem Besuch hier mit nach Hause nehmen kann.
    Alles andere war eher zwischen den Zeilen zu lesen, wenn es auch deshalb nicht weniger Gewicht hat.
    Zwischen den Zeilen stand etwa zu lesen, dass Indien seinerzeit nur unter Druck zur Besetzung Afghanistans durch die Sowjets geschwiegen hat.
    Wörtlich sagte Indira Gandhi in ihrer Tischrede beim Staatsbankett, sie sei gegen die Präsenz ausländischer Truppen in jedem Teil der Welt.
    Deutlicher wollte sie nicht werden.
    Sie fährt im September nach Moskau.
    Amerikanische Indienspezialisten meinen, es sei aber deutlich genug gewesen und legen die Worte der indischen Regierungschefin noch weiter aus.
    In Tiragandi sei entgegen früheren Äußerungen ein mit US-Waffen aufgerüstetes Pakistan lieber, als eines Tages sowjetische Truppen in Pakistan zu haben, direkt an der indischen Grenze.
    Die amerikanischen Waffenlieferungen an Pakistan dürfen jedenfalls wieder erwarten, kaum ein Streitthema bei diesem Besuch gewesen sein.
    Zwischen den Zeilen machte Indira Gandhi auch klar, dass ihre Bedenken gegen die sowjetische Expansion nicht als ein Einschränken aufs westliche Lager zu verstehen seien.
    So, als sie in ihrer Begrüßungsrede im Weißen Haus sagte, Indien wolle keine globale Rolle spielen und wünsche Freundschaft nach allen Seiten.
    Deutlicher wollte sie auch das nicht sagen, um die freundliche Atmosphäre des Besuchs in Washington nicht zu verletzen.
    Aber auch Ronald Reagan setzte diesmal bewusst Andeutungen und Anspielungen ein, um auszudrücken, was er seinem Gast zu sagen hatte.
    So, als er Indira Gandhis Flirt mit dem Kreml als politische Verirrung hinstellte, indem er wiederholte Male Indiras Vater, den Republikgründer und Ministerpräsidenten Nehru, als reisen Mann zitierte.
    Nehru hatte Indien auf blockfreiem Kurs gehalten, als das besonders schwer war in der Zeit des Kalten Krieges.
    wie gern Regen Indien als einen Verbündeten betrachten würde, das kam auch im Programm zum Ausdruck, als er zu Ehren der indischen Ministerpräsidentin das größte Konzert organisierte, das es seit seinem Amtsantritt im Weißen Haus je gegeben hat.
    Die New Yorker Philharmoniker unter der Leitung des Inders Subin Mehta, dessen Vater Melimeter ein enger Freund Nehrus war.
    Den Auftritt des Stadtdirigenten hat übrigens Regenfreund Frank Sinatra arrangiert.
    Und sogar bei der Mode war die Diplomatie am Werk.
    Nancy Reagan trug ein rosafarbenes Kleid, das drapiert war wie ein Sari, eine Aufmerksamkeit an den Gast, betonte aber gleichzeitig gegenüber neugierigen Journalisten, dass sie sich das Kleid keinesfalls für diesen Anlass habe machen lassen, aus Rücksicht auf die Kritiker des reikischen Lebensstils.
    Die vielen kleinen Zeichen, die es bei diesem Besuch gegeben hat, könnten allerdings schnell wieder vergessen sein, wenn sich herausstellen sollte, dass der draufgängerische Präsident
    die zurückhaltend höfliche Ministerpräsidentin und der Blockfreiheit und Neutralität noch etwas verschiedener.
    Indira Gandhi bleibt noch einige Tage in den Vereinigten Staaten, das war ein Beitrag von Christian Schüller.
    Eineinhalb Minuten nach halb eins ist es, ein bisschen weniger als die Halbzeit im Mittagsschanal.
    Wir berichten noch über die salmonellen, verseuchten Hühner, die die westdeutschen Konsumenten mehr oder weniger beunruhigen.
    Im heutigen Schanal zu Gast ist die rumänische Altersforscherin Anna Aslan und dann machen wir einen großen Schritt nach Mörbisch ins Burgenland, da soll es heute ja die burgenländischen Festspiele geben.
    In den vergangenen Tagen kam es in Wien und in Salzburg zu mehreren Bombenanschlägen und Schmieraktionen, wobei einiges dafür spricht, dass die Täter sich im Dunstkreis neonazistischer Gruppen bewegen.
    So besteht etwa nach Ansicht des Dokumentationszentrums für Sprengstoffdelikte beim Innenministerium zwischen dem Bombenattentat auf eine Salzburger Schepps-Filiale vor einigen Tagen eine Verbindung zu den im Juni in Wien verübten Anschlägen gegen Simon Wiesenthal und Alexander Giese.
    In Wien kam es heute Nacht neuerlich zu einem Anschlag auf eine Filiale der Textilfirma Schöps in der Talierstraße und in der Nacht auf Donnerstag beschmierten bisher unbekannte Täter in Wien Favoriten ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus.
    Der Anschlag auf das erst jüngst errichtete Denkmal, das den Opfern des Nazismus geweiht ist, rief ja schon gestern Proteste mehrerer Politiker und Überlebender der Gräuel des Dritten Reichs hervor.
    Eine von ihnen, die die Todeslager der Nazis überlebten, ist die ehemalige langjährige sozialistische Nationalratsabgeordnete Rosa Jochmann.
    Jochmann, die im Vorjahr ihren 80.
    Geburtstag feierte, hat in der heutigen Ausgabe der Sozialistischen Arbeiterzeitung nun einen flammenden Protest gegen die Schmieraktion am Mahnmal in Wien Favoriten gesetzt.
    Jochmann, zur Erinnerung, war von 1940 bis 1943 Blockälteste im Block der politischen Häftlinge in Ravensbrück.
    Im April 1943 sperrte man sie dann wegen angeblicher politischer Propaganda und Besitz eines Radiosenders in den Bunker, in dem nur wenige überlebten.
    Nach der Befreiung 1945 widmete Rosa Jochmann einen Teil ihrer politischen Tätigkeit, der Weitergabe ihrer eigenen Erlebnisse und der Aufklärung junger Menschen darüber, wie das eigentlich alles hatte so kommen können.
    In diesem Sinne ist wohl auch die Rosa Jochmanns von tiefstem Zorn erfüllte Darstellung zur Schmieraktion in Favoriten zu verstehen.
    Hören Sie im Folgenden dazu eine geraffte Wiedergabe von Jochmanns Artikel in der heutigen Arbeiterzeitung.
    Sie haben unser Mahnmal in Favoriten beschmutzt und damit unsere unsterblichen Opfer geschändet.
    Es ist alles ganz genau so wie in den 20er Jahren.
    Sprengkörper werden entzündet, antisemitische Flugblätter verteilt,
    Die Nationalzeitung, die uns KZler immer wieder der Lüge zeigt und all die Unmenschlichkeit, die geschah, in Frage stellt, kann in Österreich erscheinen.
    Und unter dem Deckmantel der Legalität können verschiedene Vereinigungen ihr Unwesen treiben.
    Die Auslagen sind voll von Prachtbänden, die in keiner kritischen Form im Gegenteil über die Mörder aus der Zeit ohne Gnade berichten und vieles andere noch.
    Aber das macht nichts, denn wir leben in einer Demokratie.
    Nein, ich habe diese Nacht nicht geschlafen.
    Sie haben unser Mahnmal, das durch viele Mühe von der Arbeitsgemeinschaft der KZler geschaffen wurde und von dem Künstler, der selbst in Auschwitz war, kostenlos hergestellt worden ist, Sie haben es beschmutzt.
    Und an mir vorbei zogen alle die Opfer.
    junge Frauen und Mädchen, Greisinnen und Kinder, die man zum Schafott schleppte, erhängte, erschoss und wie Ungeziefer in der Gaskammer erstickte, die man zu Tode peitschte.
    Ich sah sie alle und ich sah die Mütter, die zu Hause saßen und die wussten, dass in der gleichen Stunde ihr Sohn am Schafott sterben wird und von dem sie nicht einmal Abschied nehmen durften.
    Und wir müssen uns die Frage stellen, was alles noch geschehen muss, ehe es möglich ist, gegen diese Verbrecher aufzutreten.
    Das alles wird von den Nachkommen der Nazis gemacht.
    Hinter ihnen aber stehen die Drahtzieher, die ewig Gestrigen, die es nicht verwinden können, dass ihre Zeit vorbei ist, und die sich der Hoffnung hingeben, dass ihre Zeit wiederkommt.
    Den Anfängen wehren?
    Diese Parole hat längst jeden Sinn verloren, sie ist überholt.
    Das sind keine Anfänge mehr.
    Es ist der Ungeist der Vergangenheit.
    Will man diesen Kampf nur den Opfern überlassen?
    Oder aber bleiben alle anderen davon unberührt, dass ihren Kindern und Kindeskindern das gleiche Schicksal droht, wie wir es durchleiden mussten?
    Ob jene, die den Gedanken der Demokratie mit aller Vehemenz vertreten haben und vertreten, darunter verstanden und verstehen, dass auch die Mörder unter dem Mantel der Demokratie Schutz suchen können?
    Das sind Auszüge aus einem Artikel, den die ehemalige sozialistische Nationalratsabgeordnete Rosa Jochmann in der heutigen Ausgabe der Arbeiterzeitung veröffentlicht hat.
    Es ist nun 12 Uhr und 37 Minuten zu unserer Samstagsserie Im Journal zu Gas.
    Heute geht es um das Problem des Altseins.
    Nur mehr 40 Jahre dauert es, dann werden mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt über 60 Jahre alt sein.
    Das Zeitalter der Alten beginnt, kann man sagen, und das meint man auch auf der gegenwärtig in Wien stattfindenden UNO-Konferenz über das Altern und den alten Menschen.
    Am rasantesten wird nach einer UNO-Studie der Anteil der älteren Menschen in den entwickelten Regionen der Erde zunehmen.
    durch bessere Gesundheitsvorsorge, Hygiene und Ernährung.
    Alter war aber, seit die Menschheit existiert, ja gleichermaßen verbunden mit dem Wunsch nach ewiger Jugend.
    Ganze Industrien, etwa die Kosmetikindustrie, entstanden nach diesem Wunsch, förderten ihn mit unglaublichem Werbeaufwand, suggerierten den Menschen ewige Jugend, solange sie nur ein gewisses Präparat nehmen.
    Der Aufschwung der kosmetischen Chirurgie ist hier aber ebenso zu nennen wie zahlreiche Medikamente, die im Alter Jugend versprechen.
    Ein Name ist mit diesen Medikamenten seit langem bekannt und weltberühmt.
    Anna Aslan, Professorin aus Rumänien, gilt als die prominenteste Verjüngungswissenschaftlerin, die unzweifelhaft auf eine Reihe von Erfolgen zurückblicken kann.
    Ihrer Geriatrieforschung und ihren selbstentwickelten Präparaten scheint es gelungen zu sein, den Menschen zwar nicht wieder jünger zu machen, aber den Alterungsprozess doch deutlich zu verlangsamen.
    Anna Aslan errichtete ein Institut in Bukarest, das heute in der Welt bereits viele Nachfolger gefunden hat und in denen zahlreiche verschiedenartige Kuren angeboten werden.
    Ausgangspunkt aller Medikamente ist dabei ein Anästhesiemittel, das sich positiv auf den Alterungsprozess auswirkt.
    Professor Aslan wurde im Mai dieses Jahres von der Weltgesundheitsorganisation in Genf mit einem Preis ausgezeichnet.
    Die rumänische Altersforscherin hält noch immer einen vollen Arbeitstag durch und hat mittlerweile immerhin schon das 85.
    Lebensjahr erreicht.
    Im Journal zu Gast also Anna Aslan, Gesprächsführer sind Johannes Fischer und Jürgen Jungwert.
    Frau Professor Aslan, Sie sind seit Jahrzehnten in der Altersforschung tätig, Sie behandeln alte Menschen.
    Wollten Sie eigentlich immer Medizinerin werden?
    Und wie ist eigentlich Ihr Leben verlaufen?
    Wollten Sie immer Ärztin werden?
    Zuerst meine erste Liebe, sage ich, war für Flugzeuge.
    Es war die Beginnung der Flugzeuge.
    Wollten Sie Pilotin werden?
    Ja, das wollte ich machen.
    Und meine Mutter wollte mich nicht lassen zu sehen, was ist ein Flug.
    Hat sie Angst gehabt?
    Es war die Beginnung in unserem Land und auch allgemein.
    Sind Sie selber geflogen?
    Nicht selber, nein.
    Die zweite Liebe war die Medizin.
    Warum sind Sie Ärztin geworden?
    Was war der Grund?
    Ich habe gesehen die Anatomie in einem Buch und hat mir so schrecklich gefallen, diese Anatomie.
    Ein Wunder, was die Anatomie der Menschen.
    Ich habe gesagt, ich mache nur Medizin.
    Und meine Mutter wollte nicht Medizin, weil es zu lang, zu teuer, sagte sie, zu lang und zu frei mit den Kollegen.
    Und dann war ich einige Tage nicht am Tisch, habe ich Hunger gemacht.
    Und dann war sie einverstanden, mich zu lassen.
    Ein Hungerstreik war das?
    Ja.
    Drei, vier Tage war ich nicht zu essen.
    Was war letztlich der Grund, dass Sie sich mit den Problemen des Altwerdens beschäftigt haben?
    Erst, dass mein Vater sehr alt war.
    Ich war Kind und krank.
    Das hat mich impressioniert, sicher.
    Und ich habe sehr nicht geliebt, dass die alten Leute nicht behandelt waren.
    Im Allgemeinen nicht behandelt.
    In dieser Zeit, 50 Jahre von heute.
    Man hat die alten Leute sich selbst überlassen, meinen Sie?
    Oder man hat sie medizinisch gar nicht beachtet?
    Sie waren nicht beachtet, so wie die Jungen.
    Was war der Grund dafür?
    Waren Sie nicht in die Familie eingebunden?
    Sie müssen in der Familie sein.
    Das ist besser.
    Das ist jetzt die UNO-Sitzung.
    Ich bin auch in dieser Sitzung.
    Und man spricht sehr viel über Familie.
    Alle sind einverstanden.
    Die alten Leute müssen in der Familie sein.
    Ist das ein Grund für das Kranksein der alten Leute, dass sie nicht in der Familie sind?
    Es ist ein Grund, weil es ist nicht die ökonomische Seite.
    Nicht genug gut.
    Sie haben keine genügend Zimmer, ein Zimmer für den alten Menschen zu geben, nicht wahr?
    Und alle bleiben vielleicht zusammen.
    Wann beginnt man überhaupt zu altern?
    Man beginnt, man sagt von der Geburt.
    Aber nach der Funktion der Organismen beginnt man zu altern, wenn
    25 Jahre.
    Wenn die Funktionen beginnen zu erniedrigen und dort die Augen, die Ohr beginnt mit 20 Jahren zu weniger zu sein.
    Und auch die intellektuellen Eigenschaften.
    Muss man sich auf das Alter vorbereiten?
    Ja, ich glaube von Jugend.
    von Jugend.
    Es gibt sehr viele Menschen, die Angst vor dem Altwerden haben.
    Wie kann man diese Angst wegnehmen?
    Sie gesund zu machen und sie sollen nicht leben in Vergangenheit.
    Sie sollen leben im Präsent und in Weiterzudenken, nicht in der Vergangenheit.
    Wie sind Sie auf das Thema gekommen und wie sind Sie zu Ihrer Erfindung oder zu Ihrer wissenschaftlichen Erkenntnis gekommen bezüglich dieser speziellen Medikamente?
    Es war eine Entdeckung.
    Ich habe gearbeitet mit Prokain für innere Krankheiten.
    Was für ein Stoff ist Prokain?
    Es ist ein Anästhetikum, Chlorhidrat von Paraminobenzoidiethylaminoethanol, die chemische Formel.
    Und ich habe sie gearbeitet für Arterienverkalkung zuerst.
    Und wenn ich habe gemacht bei alten Leuten, habe ich entdeckt, dass sie sind frischer, sie sind nicht mehr depressiv und die Gedächtnis kommt zurück.
    Und auch ich habe die Haut gesehen, die Pigmentierung der Haare.
    Regenerierungserscheinungen.
    Und nachdem habe ich begonnen zu experimentieren.
    Nachdem habe ich das gefunden, habe ich begonnen zu experimentieren.
    Wo, auch in Bukarest?
    In Bukarest.
    25 alte Leute.
    Ich habe gelegt an diese Behandlung und die Observation gemacht, was ist geschehen.
    Es drängt sich die Frage auf, kann man Menschen verjüngen?
    kann man einen besseren Zustand haben, kann man die biologische, sagen wir, Verjüngung, nicht Verjüngung, wissen Sie, besseren Zustand und bessere Funktionen.
    Könnte man sagen, dass Sie nicht so schnell alt werden?
    Nein, nicht so schnell alt werden, ja.
    Aber Sie werden alt, das ist unvermeidlich, aber Sie werden alt, die Menschen... Sie werden alt, aber nicht invalid.
    Gibt es eine Veranlagung dazu, dass Menschen alt werden können, weil die Familie schon immer alt geworden ist, weil die Eltern alt geworden sind?
    Ja, ja, das ist wichtig.
    Genetischer Zustand, ja, sicher.
    Es sind Familien, die länger leben.
    Und ich habe eine von 106 Jahren gehabt.
    Seine Mutter war auch so alt.
    Spielt der Sex im Leben älterer Menschen noch eine Rolle?
    Ist das notwendig für den älteren Menschen?
    Ja, sicher, ja.
    Es war eine große Sitzung einmal über das, dass ältere Leute noch Sex haben können.
    Mit Menschen und Frauen auch.
    Ist das wichtig?
    Einige Sachen sind wichtig.
    Vielleicht ist es ein normales Leben.
    Muss man ein normales Leben machen.
    Was ist normal?
    Frau Professor, Sie haben jetzt unterschieden zwischen der geistigen Einstellung eines alten Menschen, der also ein Ziel haben soll, der fröhlich sein soll.
    Natürlich sind Sie vor allem im Westen auch bekannt geworden durch die medikamentöse Unterstützung des alten Menschen.
    Da gibt es nun ein paar Präparate von Ihnen.
    Es gibt auch diese berühmte Frischzellenkur, die man alten Menschen immer wieder empfiehlt.
    trifft eigentlich für mich schon auf das Problem zu, muss man wohlhabend sein, um gut alt werden zu können.
    Muss man reich sein, um sich alles das leisten zu können, dann kann man schön alt werden.
    Ein armer Mensch kann das nicht.
    Aber wenn die Behandlung frei ist, und jetzt in sehr vielen Ländern die Behandlungen sind frei,
    Und die soziale Assiguration ist größer, habe ich gesehen jetzt.
    Auch hier in Österreich.
    Jetzt können sie behandelt sein und besser verhalten.
    Was halten Sie von der Frischzellentherapie, wie sie z.B.
    Professor Nihans angewendet hat?
    Es kann gut sein, es kann sehr gut sein, aber ich habe keine Experimente gemacht, allein.
    Aber Sie wissen ungefähr, um was es geht.
    Was halten Sie davon?
    Ich halte nur, es soll keine Allergie sein.
    Dann ist es nicht gefährlich.
    Und es kann auch gut sein.
    Wie war Ihr Leben?
    Mein Leben?
    Interessant.
    Es war sehr interessant und mit sehr großer Arbeit und mit Kämpfen.
    Haben Sie ein glückliches Leben gehabt?
    Mein ganzes Leben musste ich kämpfen.
    Für la droite de la femme, für die Rechte der Frauen.
    Und nach dem in der Gerontologie meine Methode zu introduzieren.
    Haben Sie jemals, Frau Professor, daran gedacht, in den letzten Jahren auch einmal aufzuhören, sozusagen, und die wohlverdiente Pension zu genießen, sozusagen?
    Ja, aber was soll ich machen, wenn ich habe meinen Kopf und die Gedächtnis gut und ich kann lesen und hören?
    Warum sollen Sie?
    Aber Sie haben immer so einen vollen Arbeitstag.
    Ich bin so gefragt von den Menschen und so.
    An mich haben sie die größte Hoffnung.
    Ich war genannt die Arzt der Hoffnung.
    Vielen Dank für das Gespräch.
    Im Journal zu Gast war Anna Aslan, die rumänische Altersforscherin, die 85 Jahre alt ist.
    Und sollten Sie gerade jetzt beim Mittagessen sitzen, dann haben wir jetzt einen Beitrag für Sie.
    Es geht nämlich um Salmonellen im Hühnern.
    Aber seien Sie unbesorgt, es handelt sich um deutsche Tiefkühlhühner.
    Denn in einem Großteil der deutschen Händlen wurde der Krankheitserreger Salmonellen entdeckt.
    Die Bakterien, die im dünnen Darm des Menschen Entzündungen hervorrufen, sorgen in der Bundesrepublik Deutschland bei den Konsumenten für einige Aufregung.
    Dabei wird nicht geleugnet, dass sich Salmonellen in den Händlen, oder wie die Deutschen sagen, Hähnchen, befinden.
    Aber es wird gesagt, dass sie ungefährlich sind, weil sie beim Zubereiten des Händels ohnedies unschädlich werden.
    Wie steht es nun um die deutschen Hühner?
    Gottfried Zmeck hat sich dieser Sache angenommen.
    Für einige Aufregung hatten Berichte in deutschen Medien gesorgt, wonach etwa 60 Prozent aller auf dem Markt angebotenen tiefgekühlten Hühner mit Salmonellen verseucht seien.
    Der Leiter des staatlichen Veterinäruntersuchungsamtes in Krefeld, Professor Wolfgang Thiel, der mit dieser Feststellung zitiert worden war, schwächte dem ORF gegenüber diese Äußerung zwar ab, das Ausmaß der Bedrohung sei übertrieben dargestellt worden.
    Aber Thiel, der für die Lebensmittelüberwachung von etwa 10 Millionen Menschen zuständig ist, räumte ein, dass gerade im Sommer die Gefahr von Darminfektionen, die durch Salmonellen hervorgerufen werden, besonders groß sei.
    Der Verbraucher könne sich kaum dagegen schützen.
    Grund für die Gefahr, besonders bei Hühnern, die modernen Verfahren bei Massenschlachtungen.
    Mehr als drei Viertel der im deutschen Lebensmittelhandel erhältlichen Hühner werden sofort nach der Schlachtung in Eisbäder getaucht.
    Das dient zur Vorkühlung, bewirkt aber auch eine Gewichtszunahme der Tiere.
    Bei dem physikalisch-mechanischen Vorgang, so Professor Thiel, sei die Möglichkeit einer Keimanreicherung besonders groß.
    Die Gefahr einer Infektion durch Salmonellen besteht nicht so sehr beim Genuss der Speisen, denn zu diesem Zeitpunkt sind die Bakterien durch Braten, Kochen oder Grillen bereits abgetötet.
    Weitaus häufiger ist die Übertragung der Salmonellen durch Berührung.
    Man sollte also, wie das Gesundheitsamt in Berlin empfiehlt, beim Auspacken der tiefgekühlten Speise diese gut abspülen und danach das benutzte Geschirr und die Hände waschen.
    Wer sich mit Salmonellen infiziert, muss nicht unbedingt erkranken, kann aber als Bakterienträger andere anstecken.
    Besonders im Sommer ist Vorsicht angebracht.
    Denn, wie Lebensmittelprüfer Thiel erklärt, die hohen Temperaturen, denen die Tiefkühlkost zu dieser Jahreszeit beim Auftauen ausgesetzt ist, begünstigt die Bildung von Bakterienstämmen wie den Salmonellen.
    Erhöhte Vorsicht ist nach den Worten Thiels auch bei Speiseeis geboten.
    Das Bonner Gesundheitsministerium reagierte zurückhaltend.
    Nach Auskunft eines Sprechers des Ministeriums können die Deutschen auch weiterhin ihre Hähnchen, wie das Geflügel hier heißt, beruhigt essen.
    Das Gesundheitsministerium will aber die Gefahr der Salmonellen nicht verniedlichen.
    Besonders Menschen mit schwachen Abwehrmechanismen sowie kleine Kinder und ältere Personen sollten vorsichtig sein.
    Das Deutsche Tiefkühlinstitut in Köln bezeichnete die Berichte über Salmonellenvergiftung als unverantwortlich.
    Es liegen Untersuchungen vor, die bestätigen, dass keineswegs 60 Prozent aller tiefgekühlten Hähnchen mit Salmonellen vergiftet sind, heißt es in einer Erklärung des Instituts, die aber offen lässt, wie groß die Gefahr von Infektionen wirklich ist.
    Nach Ansicht des Bundesgesundheitsamtes in Berlin sind Salmonellenvergiftungen eine latente Gefahr.
    Zwei von tausend Bundesbürgern seien von diesen Mikroorganismen befallen.
    Eine wirkliche Gefährdung trete aber nur bei Ausnahmefällen auf.
    Wirksamstes Gegenmittel, besondere Hygiene bei der Verarbeitung und Zubereitung von Tiefkühlkost.
    Salmonellen, also in vielen deutschen Hühnern und auch im Speiseeis.
    Das war ein Beitrag von Gottfried Zmeck.
    In acht Minuten ist es 13 Uhr.
    Wir gehen jetzt nach Mörbisch zu einem Kulturbeitrag.
    Heute Abend findet nämlich in Mörbisch die dritte Premiere der diesjährigen burgenländischen Festspiele statt.
    Nach dem Abschluss der Burgspiele Vorachtenstein und der Schlossspiele Cobersdorf ist nun die Seebühne in Mörbisch Schauplatz der schon zur Tradition gewordenen Operettenaufführungen.
    In der bereits 26.
    Spielzeit der Seespiele wird ein für Mörbisch neues Werk herausgebracht, nämlich Ein Walzertraum von Oskar Strauß.
    Robert Heger hat dazu den folgenden Beitrag gestaltet.
    Auf dem Spielplan steht im 26.
    Jahr der mörbischer Seespiele die Oskar Strauß Operette »Ein Walzertraum«, die 1906 uraufgeführt wurde und die zur silbernen Operetten-Ära gezählt wird.
    Dazu die Intendantin Franziska Schurli.
    schon mehrere Male wiederholt.
    Und aus diesem Grund wollten wir einmal etwas ganz Neues bringen, was noch nie auf der Seebühne gespielt wurde, so wie heuer den Walzertraum.
    Die Probenarbeit hat besonders in dieser Woche unter den wechselhaften Wetterbedingungen gelitten.
    Solisten, das Ballett, das Heer der Stadisten und die Orchestermusiker kämpften mit den Tücken der Seebühne, die ein eigenes Regiekonzept erfordert, inszeniert hat Robert Herzl.
    Man musste das gleiche machen wie bei fast allen Operetten, die man auf der Seebühne bringt.
    Man musste die Dramaturgie der großen Bühne anpassen.
    Und das haben wir auch beim Walzerdram gemacht.
    Wir haben die Handlung ein bisschen modifiziert und wir haben sehr viel auf die Show-Elemente wertgelegt, die das Publikum ja hier sehen will.
    Musikalisch betreut wird die Walzer- und rührselige Operetten-Story rund um den feschen Leutnant Nicky von Franz Bauer-Teusel.
    Ich finde die ganze Oskar Strauß Musik und im Besonderen der Walzertram ist ein Schlager und es ist schön zu dirigieren, weil es fabelhaft instrumentiert ist und wir in dieser Richtung keine moderne Bearbeitung angestrebt haben.
    Wie jedes Jahr prominente Namen auf der Besetzungsliste.
    Gabriele Fontana als Helene, Franz Wächter als Niki und Dagmar Koller als Franzi.
    Das ist Scheiter!
    Oh, ganz gehalter!
    Füß mich, füß Scheiter!
    Außerdem sorgen Kurt Wehmer, Gabi Bischof, Günther George und Gretl Hartung für bewährte Operettenstimmung, für publikumswirksamen Humor, Alfred Böhm und zum ersten Mal in Mörbisch Karl Merkert.
    Mich hat gereizt, dass ich am Anfang meiner theatralischen Laufbahn drei oder vier Operetten gespielt habe.
    Das war 1955, 56, 57 herum.
    Maritza und Zirkusprinzessin und Siegesmund und Weißes Rüssel.
    Und das sagte ich durch Zufall einfach der Freundin dann Schürrle.
    Und sie meinte, der will's dann nicht einmal mehr bespielen.
    Sag ich, na ja, wenn's was Lustiges gäbe vielleicht.
    Und nun spiele ich einen Preußen im Burgenland.
    Im durchaus wienerischen Walzertraum mit bekannten Melodien, farbenprächtigen Kostümen von Gisela Bossert, dem Ballett der Budapester Staatsoper in einem der Riesenarena angepassten Bühnenbild von Karl-Eugen Spurne.
    Gespielt wird auf der mörbischen Seebühne an den folgenden fünf Wochenenden.
    Untertitel der Amara.org-Community
    Ein Walzertraum von Oskar Strauß bei den burgenländischen Festspielen in Mörbisch.
    Das war ein Beitrag von Robert Heger und bei uns in vier Minuten vor 13 Uhr gibt es die Schlussnachrichten noch.
    Frankreich.
    Das bisher schwerste Straßenunglück des Landes hat in der vergangenen Nacht 53 Menschenleben gefordert.
    44 der Opfer sind Kinder aus einem Pariser Vorort, die sich auf der Fahrt in ein Ferienlager befanden.
    Drei Menschen wurden verletzt.
    Das Unglück ereignete sich gegen zwei Uhr früh in Mittelfrankreich, als ein Autobus mit den Kindern wegen eines Auffahrunfalls scharf bremsen musste und vier Personenwagen sowie ein weiterer Bus mit Kindern mit voller Geschwindigkeit auf den ersten Bus prallten.
    Die vier zwischen den Bussen fahrenden PKW wurden buchstäblich zerquetscht.
    Der zweite Bus ging in Flammen auf, wobei die Kinder zwischen acht und 14 Jahren und zwei Betreuer hilflos verbrannten.
    Die vordere Tür konnte nicht mehr geöffnet werden.
    Nahe Ostern.
    Nach den massiven israelischen Angriffen auf Westbeirut hat PLO-Chef Arafat heute einen verstärkten Ausbau der Verteidigungsstellungen der Palästinenser angeordnet.
    Westbeirut war heute den sechsten Tag ohne Strom und Wasser, nachdem die israelischen Truppen die Versorgungsleitungen am vergangenen Montag unterbrochen hatten.
    Unterdessen verstärken sich die diplomatischen Bemühungen zur Lösung der Libanon-Krise, nachdem die PLO grundsätzlich ihre Bereitschaft geäußert hat, aus Beirut abzuziehen.
    Zimbabwe.
    Nach der Entführung von sechs ausländischen Touristen durch regierungsfeindliche Rebellen in der vergangenen Woche sind neuerlich drei britische Urlauber verschwunden.
    Sie hatten sich zuletzt in der Hauptstadt Harare, dem früheren Salisbury, aufgehalten und mit einem Auto eine Erkundungsfahrt in die Berge unternommen.
    Von den vor acht Tagen entführten sechs Touristen fehlt noch immer jede Spur.
    An der Suche nach den Entführten beteiligen sich auch Soldaten einer britischen Spezialtruppe.
    Österreich.
    Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Salinger, hat heute anlässlich der Eröffnung der Dornbirner Messe neuerlich vor einer Politik gewarnt, mehr verteilen zu wollen, als alle miteinander erwirtschaften könnten.
    Wenn dann schwerwiegende wirtschaftliche Probleme auftauchten, dürfe man nicht der Wirtschaft die Schuld geben, meinte Salinger.
    Ein neuer Wirtschaftsaufschwung könne nach seinen Worten nur durch Sparsamkeit und Mehrleistung ermöglicht werden.
    ÖVP-Obmann Mock und der steirische Landeshauptmann Keiner haben heute die Bereitschaft der ÖVP zur Zusammenarbeit auf Regierungsebene bekräftigt.
    Bei einer Gedenkfeier in Graz für den vor zehn Jahren verstorbenen Altbundeskanzler Gorbach bezeichnete Mock Gorbachs politisches Vermächtnis als auch heute noch für die ÖVP verpflichtend.
    Gorbach habe sich, wie der ÖVP-Obmann sagte, zur Zusammenarbeit bekannt, aber nie um den Preis der Aufgabe wesentlicher Wertvorstellungen.
    Der Stadtrat von Bregenz hat beschlossen, ein SOS-Kinderdorfhaus zu finanzieren.
    Es soll in einer in der jordanischen Hauptstadt Amman geplanten SOS-Kinderdorf-Siedlung errichtet werden und für palästinensische Flüchtlingskinder bestimmt sein.
    Die Mittel für das Haus werden aus dem städtischen Hilfswerk in Bregenz zur Verfügung gestellt.
    Berichte in deutschen Zeitungen, wonach etwa 60 Prozent aller auf dem Markt angebotenen tiefgekühlten Hühner mit Salmonellen verseucht seien, wurden heute vom Leiter des staatlichen Veterinäruntersuchungsamtes Krefeld Thiel abgeschwächt.
    Professor Thiel sagte in einem ORF-Interview, das Ausmaß der Bedrohung sei übertrieben dargestellt worden.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, teils gewittrige Strichregen, zum Teil aber auch sonnige Abschnitte.
    Nachmittagstemperaturen heute 20 bis 27 Grad.
    In einer halben Minute ist es 1 Uhr Mittag.
    Das Mittagschanal ist damit geschlossen.
    Wir melden uns wieder mit ausführlichen Beiträgen morgen um 17 Uhr im Sonntagschanal.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schweres Autobusunglück in Frankreich - 54 Tote, davon 45 Kinder
    Mitwirkende: Frey, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Entführungsfall in Simbabwe: Noch keine Spur von den entführten 6 Touristen
    Mitwirkende: Haug, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Spanien: Mario Suarez gründet neue spanische Zentrumspartei
    Mitwirkende: Gerhardt, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Polen: Polnische Behörden befürchten "Heißes polnisches Wochenende" aus Anlass des Jahrestages - Aufstand 1944
    Einblendung: Gesang von Demonstraten aus dem Siegesplatz in Warschau
    Mitwirkende: Orter, Friedrich [Gestaltung] , Anonym, Demonstrant, Demonstrantin, Demonstranten [Interviewte/r]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rosa Jochmann in "Arbeiterzeitung" zu Schmieraktion in Wien-Favoriten
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Altersforscherin Anna Aslan
    Interview: Anna Aslan
    Mitwirkende: Jungwirth, Jürgen [Gestaltung] , Fischer, Johannes [Gestaltung] , Aslan, Ana [Interviewte/r]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD - 60 % der deutschen Gefrierhühner sind Salmonellen verseucht
    Mitwirkende: Zmeck, Gottfried [Gestaltung]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Premierenvorschau Mörbischer-Festspiele: "Ein Walzertraum"
    Einblendung: Musikausschnitt, Franziska Schurli (Intendantin), Robert Herzl (Regie), Franz Bauer (Dirigent), Karl Merkatz
    Mitwirkende: Heger, Robert [Gestaltung] , Schurli, Franziska [Interviewte/r] , Herzl, Robert [Interviewte/r] , Bauer-Theussl, Franz [Interviewte/r] , Merkatz, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1982.07.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten , "Ein Walzertraum"(1907) Operette von Oscar Straus

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1982.07.31
    Spieldauer 01:00:02
    Mitwirkende Henke, Reinhold [Moderation] [GND]
    Bachmair, Udo [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1982.07.31 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-820731_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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