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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt Ihnen Fritz Wendl.
Wir erwarten heute Beiträge unter anderem zu folgenden Themen.
Die Wahlen in Kroatien, Rest-Jugoslawien versucht die internationale Isolation aufzuweichen, Todesopfer gleich zu Beginn des Generalstreiks in Südafrika, Start der konventionellen Abrüstung in Europa,
Lucona-Folgeprozess gegen Ex-Innenminister Blöcher, Wiener Tanzwochen und die Vormittagsereignisse bei den Olympischen Spielen.
Vor all dem jetzt habe ich eine Nachrichtenübersicht, zusammengestellt von Georg Schalgruber, gelesen von Ingrid Gutsche.
Kroatien.
Präsident Franjo Tudjman führt bei den Präsidentenwahlen mit mehr als 56 Prozent.
Nach den gestrigen Wahlen sind derzeit etwa 75 Prozent der Stimmen ausgezählt.
An zweiter Stelle liegt der Kandidat der Sozialliberalen, Drazen Budiša, mit mehr als 22 Prozent.
Bei der Wahl zum Parlament dürfte Tudjmans Regierungspartei die absolute Mehrheit verloren haben.
Schwere Niederlagen erlittern die ehemaligen Kommunisten und die extremistische Partei des Rechts.
Bosnien-Herzegowina.
Die Kämpfe in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo gehen weiter.
Im Stadtzentrum schlugen wieder Granaten ein.
Beschossen wurde auch die kroatische Grenzstadt Slavonski Brod.
Die bosnischen Serben haben bei den UNO-Schutztruppen in Sarajevo dagegen protestiert, dass die Moslems Artilleriestellungen unmittelbar neben der Marschall-Tito-Kaserne aufgebaut haben.
In dem Protestschreiben heißt es, die Moslems nützten die Anwesenheit der UNO-Truppen als Schutzschild.
Für eine Gruppe von Waisenkindern dauert unterdessen eine mehrtägige Irrfahrt an.
Die Kinder sollen nach Deutschland gebracht werden.
Entgegen den bisherigen Hoffnungen werden die Kinder wahrscheinlich erst morgen ausgeflogen.
Bei der Evakuierung der Waisenkinder sind vorgestern zwei Babys durch Heckenschützen getötet worden.
Vertreter der UNO-Friedenstruppen haben die Regierungsaktion als unverantwortlich kritisiert.
In einem Krankenhaus in Ulm erlag ein UNO-Soldat den Verletzungen, die er im Kriegsgebiet im ehemaligen Jugoslawien erlitten hatte.
Vereinte Nationen UNO-Generalsekretär Butrosgali hat davor gewarnt, dass das UNO-Engagement in Kroatien und Bosnien-Herzegowina ausufern könnte.
Den Vereinten Nationen könnte unter Umständen eine Art Vietnam drohen, formulierte der höchste UNO-Beamte.
Er rief auch zu einem verstärkten Engagement der UNO-Truppen zur Lösung der Krise auf.
Österreich Außenminister Mock erneuerte seine Ansicht, nur eine entschlossene Aktion könne die Kämpfe in Bosnien-Herzegowina stoppen.
Mock sagte bei der Eröffnung des 35.
Diplomatenseminars im Salzburger Schloss Klessheim, die fortgesetzte Aggression gegen Bosnien und die Wirkungslosigkeit aller Waffenstilstände verlangten eine begrenzte militärische Aktion unter dem Schirm der UNO.
Zur österreichischen Neutralität meinte der Außenminister, diese sei kein Ziel an sich, sondern sei unter Umständen des Jahres 1955 ein Mittel gewesen, um die volle nationale Souveränität zu erreichen und die Gefahr einer Teilung des Landes abzuwenden.
Südafrika Zu Beginn des Generalstreiks in Südafrika sind bei einem Schusswechsel zwischen Polizisten und der schwarzen Bevölkerung Soweto drei Männer ums Leben gekommen.
Mit der Protestkampagne des Afrikanischen Nationalkongresses soll die Regierung der weißen Bevölkerungsminderheit zu entscheidenden Zugeständnissen bei der Demokratisierung des Landes gezwungen werden.
Der Präsident des ANC, Nelson Mandela, sagte, Ziel der Proteste sei die sofortige Einsetzung einer gemischtrassigen Übergangsregierung.
Ausdrücklich hat Mandela dazu aufgerufen, den Streik friedlich und diszipliniert zu befolgen.
Gestern sind sieben UNO-Beobachter in Südafrika eingetroffen.
Sie wollen Ausschreitungen verhindern.
Ukraine.
Die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Jelzin und Kravchuk, versuchen heute neuerlich, die zwischen den beiden Staaten offenen Konflikte beizulegen.
Gesprächsort ist Yalta auf der Halbinsel Krim.
Auf der Tagesordnung steht vor allem die Aufteilung der Schwarzmeerflotte.
Besprochen wird auch die Bildung einer GUS-Friedenstruppe, die in die zahlreichen ethnischen Konflikte auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion eingreifen soll.
Deutschland.
Auf der Grundlage des Vertrages über konventionelle Abrüstung in Europa beginnt heute in Thüringen die Zerstörung von Panzern und Artillerie.
Verteidigungsminister Rühe und Außenminister Kinkel werden anwesend sein, wenn ein Schützenpanzer und eine Panzerkanone vernichtet werden.
Damit ist Deutschland der erste Vertragspartner, der mit der Vernichtung von europaweit 40.000 schweren Waffensystemen beginnt.
Die Anwälte von Erich Honecker werden noch in dieser Woche beantragen, dass der Haftbefehl aufgehoben wird.
Der 79-jährige ehemalige Staats- und Parteichef der DDR ist derzeit in Haft in Berlin-Moabit.
Möglicherweise wollen seine Anwälte auch eine Art gehobenen Hausarrest durchsetzen.
Ein Rechtsvertreter Honeckers hält es etwa für möglich, dass dieser von einem Pfarrer aufgenommen und dann wie ein aktiver Politiker unter ständigem Personenschutz stehen würde.
Und jetzt zum Wetter zu Karin Bendl.
Heute in der Nacht erreicht uns eine Kaltfront mit Gewittern, sie bringt uns morgen leichte Abkühlung.
Ab Mittwoch wird es aber schon wieder sonnig und heiß.
Die Meldungen von 12 Uhr.
Wien, Eisenstadt und St.
Pölten wolkenlos 31 Grad, Linz heiter 28, Salzburg wolkenlos 28, Innsbruck heiter 25, Bregenz heiter 27, Graz heiter 30 und Klagenfurt heiter 27 Grad.
Heute ist es noch sonnig, heiß und schwül bei Nachmittagstemperaturen zwischen 28 und 34 Grad.
Am Nachmittag bilden sich vor allem im Bergland einige Regenschauer und Gewitter, in der Nacht allmählich in ganz Österreich.
Morgen Dienstag ist es am Vormittag meist bewölkt, es gibt noch einige Regenschauer.
Am Nachmittag lockert es von Westen her aber wieder auf.
Frühtemperaturen um 18, Höchstwerte um 26 Grad.
Am Mittwoch wieder sonnig mit Temperaturen um 30 Grad.
Es ist zwölf vor sieben, willkommen zum Beitragsteil des Mittagsschannals.
In Kroatien wollten Präsident Tudjman und seine Demokratische Union, HDZ, mit den für gestern angesetzten Präsidenten- und Parlamentswahlen beweisen, dass Kroatien ein ganz normales, demokratisches Land Mitteleuropas geworden ist.
So ganz normal verliefen die Wahlen aber natürlich doch nicht.
Denn die Regierung in Zagreb ist in rund einem Drittel des kroatischen Staatsgebiets schlicht machtlos.
Und das ergab unter anderem natürlich auch Probleme mit der Erstellung der Wahllisten.
Im Wahlkampf war Präsident Tutschmann vor allem sein autoritärer Führungsstil vorgeworfen worden und dass er sich überaus billig eine Luxusvilla verschafft hatte.
Nach den vorliegenden Ergebnissen hat er aber, wie eben auch in den Nachrichten zu hören war, trotzdem gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit geschafft.
Nicht zuletzt wegen der Frage, wer wo wahlberechtigt ist, wie das Wahlrecht von aus ihren Wohngebieten in Kroatien Vertriebenen gehandhabt wird und welche Kroaten im Ausland wählen durften, gab es natürlich schon vor dem Wahltag Wahlschwindelbefürchtungen.
Diesen sollten internationale Parlamentarier als Beobachter entgegenwirken.
Darunter die grüne Abgeordnete Grandic und ÖVP-Nationalrat Kohl.
Die beiden schilderten heute in Wien ihre Beobachtungen.
Es berichtet Michael Koeppler.
Beide Parlamentarier, Mariana Grandiz von den Grünen und Andreas Kohl von der österreichischen Volkspartei, stellten dem Wahlverlauf in Kroatien ein überwiegend positives Zeugnis aus.
Die Wahllisten seien korrekt erstellt, die Wahlzettel ebenso korrekt und verständlich abgefasst worden.
Der Wahlvorgang selbst sei in Ordnung verlaufen.
Nach Meinung der beiden Abgeordneten konnte weitestgehend verhindert werden, dass Doppelwahlen stattfanden, also ein Bürger an zwei Orten für die Partei seiner Wahl votierte.
Bemängelt wurde die Tatsache, dass vor allem in den Wahllokalen am Land ordentliche Wahlzellen fehlten.
Man konnte dem Wähler, der auf der Fensterbank der Schule seinen Stimmzettel markierte, einfach über die Schulter schauen, kritisierte Andreas Kohl.
Bedenklich erschien beiden Abgeordneten die Tatsache, dass der Wahlvorgang der 216.000 Auslandskuraten, die in den kuratischen Botschaften weltweit wählen konnten, unüberprüfbar blieb.
Wir wissen nicht, so der ÖVP-Abgeordnete Kohl, wer tatsächlich den Wahlzettel unter welchen Voraussetzungen in den verschiedenen Botschaften ausgefüllt hat.
Die grüne Abgeordnete Mariana Grandiz verwies auf die ungünstigen Rahmenbedingungen der Wahl.
Sie bewertete den Wahltermin als Vorteil für Präsident Tutschmann, verwies auf die, Zitat, unrühmliche Rolle Kroatiens im Bosnien-Konflikt und machte darauf aufmerksam, dass ein Drittel Kroatiens von Serben besetzt sei, was ordnungsgemäße Wahlen etwa in der Region Knin unmöglich machte.
Dennoch, sowohl Grandiz als auch Kohl waren sich einig, dass unter den gegebenen Umständen die Wahlen in Kroatien ein Schritt in Richtung Demokratisierung seien.
Die korrekten Wahlen werden Kroatien den Weg nach Europa ebnen, meinte Andreas Kohl.
Er werde empfehlen, Kroatien in den Europarat aufzunehmen.
Beide Parlamentarier standen erkennbar unter dem Eindruck des Elends und der Zerstörung, die der Krieg am Balkan verursacht hat.
Marijana Grandic, per Eigendefinition keine absolute Pazifistin, sprach sich für begrenzte Militäraktionen aus, um die humanitäre Hilfe auch an die notleidenden Empfänger bringen zu können.
Ich bin gegen eine flächendeckende Intervention im Sinne, dass jetzt ein großer Krieg da begonnen werden soll.
Sie können jetzt sagen, man soll Lebensmittelpakete über Gorazde, über Sarajevo, über Banja Luka abwerfen.
Auch eine Lösung.
Ich glaube nicht, dass sie wirklich wirksam sein könnte, denn mir sagen die Menschen auch, vor allem in Sarajevo, was passiert im November?
Denn nicht nur die Tatsache, dass die Menschen vor dem Verhungern stehen, sondern der Rest wird dann erfrieren.
Ich meine, das sind Dinge, denen man nicht so zusehen kann.
Für mich kann es keine militärische Intervention sein, wo man sagt, jetzt gehen wir Belgrad bombardieren.
Aber ich glaube, dass etwas geschehen muss für Gorazde, Sarajevo, Banja Luka etc.
und zwar im Sinne einer humanitären Unterstützung der Zivilisten.
Der ÖVP-Abgeordnete Andreas Kohl geht in seinen Forderungen noch einen deutlichen Schritt weiter.
Er verlangt militärische Präventivschläge gegen Serbien.
Was meines Erachtens nach jetzt vordringlich wäre, wäre diese Korridore, diese humanitären Korridore,
wenn es notwendig ist, mit Waffengewalt freizukämpfen, also begrenzte militärische Aktion in Bosnien.
Ich gehe über das aber auch bewusst öffentlich hinaus, was bisher vertreten wurde und glaube, dass als zweites es unabweisbar ist, dass eine militärische Aktion gegen serbische Flughäfen in Serbien und serbische militärische Vorratslager in Serbien unternommen werden,
weil das offensichtlich die einzige Sprache ist, die Serbien versteht.
Soviel von der Pressekonferenz der Wahlbeobachter Kohl und Granditz, die heute früh aus Kroatien zurückgekehrt sind.
Ich gebe zurück an das Journalstudio, zurück an Fritz Wendl.
Es berichtete Michael Kerbler.
In Bosnien-Herzegowina gingen auch übers Wochenende die Kämpfe weiter.
Ein Konflikt entstand auch um die Errichtung moslemischer Artilleriestellungen unmittelbar neben der von der UNO bezogenen Marschall-Tito-Kaserne in Sarajevo.
Dies trug den Moslems den Vorwurf ein, die UNO-Truppen als Schutzschild missbrauchen zu wollen.
UNO-Generalsekretär Butros Ghali hat vor einem ausuferndes UNO-Engagement in Bosnien-Herzegowina und Kroatien gewarnt, da den Vereinten Nationen unter Umständen eine Art Vietnam drohen könne.
In Sarajevo selbst hat sich inzwischen eine Art offizialisierte Privatpolizei unter der Führung eines Unterwäldlers gebildet, berichtet aus der bosnischen Hauptstadt Klaus Hipfel.
Für viele die letzte Hoffnung hier in der Stadt ist Jukka, eine der schillerndsten Figuren von Sarajevo, der Chef einer 4000 Mann starken Spezialpolizeitruppe.
Jukka war früher eine Art Gangster, ein Schuldeneintreiber und man weiß nicht ganz genau, was er in Sarajevo vorher gemacht hat.
Er ist aber eher der Unterwelt und Halbwelt zugehörig als dem offiziellen Sarajevo.
Beim Ausbruch des Krieges im April wurde er über Nacht zum Volksheld, weil er sofort über Leute und Waffen verfügt hat, die sich in den Kampf geworfen haben.
Inzwischen hat er eine sehr gut organisierte Gruppe mit Stützpunkten in der ganzen Stadt verteilt, mit leichten Waffen.
Die Jukka-Leute haben schwarze Uniformen, die aber eher an Karate-Anzüge erinnern als an militärische Ausstattung.
Sie sind sportlich, haben alle Turnschuhe und am linken Arm ein Jukka-Bild.
Die Bilder findet man in der ganzen Stadt.
Er ist aber nicht unbedingt faschistisch, weil er keine nationalistischen Ideen verfolgt.
Man kann ihn also nicht unbedingt mit Baraga in Kroatien vergleichen.
Er ist eine ziemlich charismatische Persönlichkeit.
Nach der Ausgangssperre kontrolliert er und seine Leute die Stadt.
Er fährt mit einem großen Auto mit über 140 kmh durch die Straßen der Stadt und kennt hier wie kein anderer jeden Straßenzug, jede Kreuzung, weiß wo die Sniperisten sind, die er und seine Leute jagen.
Alle Leute sagen hier, dass Jukka trotz seiner Vergangenheit eigentlich das Beste ist, was Sarajevo im Moment hat, denn wer würde sonst für Ruhe und Ordnung auf der Straße sorgen?
Auch Isot Begovic hat das irgendwie erkannt und ihn offiziell eingebunden und ihn zum Chef der Spatialpolizei ernannt.
Bei den Kämpfen um Vogoscha, die gestern stattgefunden haben, ist Jukka an vorderster Front dabei.
Er selbst wurde etliche Male verletzt, im Moment hat er eine schwere Beinverletzung, was ihn aber nicht hindert, weiter an den Kämpfen teilzunehmen und ihn auch hier
Dass die UNO die Evakuierung von Kindern aus Sarajevo nicht zu den vom Sicherheitsrat beschlossenen Aufgaben zählt, weiß man spätestens seit dem total missglückten von Wien ausgeplanten Ausflugversuch.
Ein ähnlicher Versuch mit besonders tragischen Ergebnissen wurde am Wochenende auf deutsche Veranlassung hin unternommen.
Waisenkinder aus Sarajevo sollten per Bus nach Splitt und von dort nach Sachsen-Anhalt gebracht werden.
Für den Bus gab es keine UNO-Begleitung, er wurde beschossen und zwei Kinder wurden getötet.
Aus Sarajevo hieß es, die gefahrvolle Busfahrt war gestartet worden, weil aus Sachsen-Anhalt so gedrängt worden war.
Näheres berichtet aus Deutschland Roland Adrowitze.
Alle Beteiligten an der peinlich verunglückten Evakuierungsaktion von Sarajevo schieben einander den schwarzen Peter zu.
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will nur die Aufnahme der weißen Kinder zugesichert haben, für die konkrete Aktion selbst allerdings nicht verantwortlich sein.
Die beiden Landtagsabgeordneten von Sachsen-Anhalt, die in Sarajevo die Abreise des Busses organisiert haben, berufen sich wiederum auf Absprachen mit der Landesregierung in Magdeburg.
Auch ein Mitarbeiter des Hilfswerks Botschaft der Kinder in der bosnischen Hauptstadt hat erklärt, der Bus sei nur auf Druck aus Magdeburg losgefahren.
Nach Angaben des Hilfswerks wäre die sichere Evakuierung der Kinder für morgen Dienstag zugesagt gewesen.
Das Land Sachsen-Anhalt habe aber mit der Begründung, Sicherheit sei von serbischer Seite schriftlich garantiert worden, auf dem sofortigen Abtransport bestanden.
Verwirrung total also um das Faktum, dass eine gut gemeinte Aktion einen tragischen Verlauf genommen hat.
In Magdeburg wird es heute eine Sitzung der beteiligten Ministerien geben, den Ausdruck Krisensitzung will man in Sachsen-Anhalt aber nicht hören.
Im Kreuzfeuer stehen vor allem die beiden Landtagsabgeordneten Karsten Knolle von der CDU und der parteilose Jürgen Angelbeck.
Die Opposition in Magdeburg hat den beiden vorgeworfen, sich rücksichtslos durch das Leid der bosnischen Waisenkinder profilieren zu wollen.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag von Sachsen-Anhalt meinte, wenn viele intelligente UNO-Experten es nicht schafften, Kinder aus Sarajevo herauszubringen, dann könne das auch zwei Abenteurern aus Sachsen-Anhalt nicht gelingen.
Von Regierungsseite in Magdeburg wird vor der Vorverurteilung der beiden Abgeordneten gewarnt.
Das Sozialministerium weist, wie anfangs erwähnt, zwar die Verantwortung für die konkrete Durchführung der Aktion zurück, sein Pressesprecher rechtfertigt aber grundsätzlich die Eile der Rettungsaktion.
Es war so, dass die beiden Abgeordneten, unseres Wissens nach, muss ich immer sagen, verhandelt haben mit Serben, mit Kroaten, mit Muslims, mit allen an den Gefechten dort Beteiligten.
Das Kinderheim lag direkt im Zentrum oder jedenfalls in den umkämpften Gebieten.
Und ursprünglich waren viel mehr Kinder eigentlich am Leben.
Es sind schon welche gestorben, ohne dass wir über diese Busaktion sprechen müssen.
Wenn man noch länger gewartet hätte, ich denke, so wie unser Wissensstand ist, wären da noch mehr Kinder zum Tode gekommen.
Die Ankunft der Kinder in Magdeburg wird sich voraussichtlich weiter verzögern.
Der Bus mit den Waisen ist derzeit auf abenteuerlichen Bergstraßen nach Splitt unterwegs.
Nach der hoffentlich sicheren Ankunft müssen die Kinder eine längere Rast einlegen, bevor sie nach Deutschland weitergebracht werden können.
Nach Angaben eines Staatssekretärs im Magdeburger Sozialministerium
Das war ein Beitrag von Roland Adrovica.
Das aus Serbien und Montenegro gebildete neue Jugoslawien hat bekanntlich den aus Serbien stammenden USA-Staatsbürger und Pharma-Millionär Milan Panic zum Ministerpräsidenten gemacht.
Welche Macht dieser hat, ist nach wie vor nicht abzuschätzen.
Aber er reist eifrig durch die Welt, von den USA zum KZE-Gipfel nach Helsinki oder zu Frankreichs Präsident Mitterrand.
Und tut so, als hätten seine Worte Gewicht.
Jedenfalls ist er der persosphenizierte Versuch Rest-Jugoslawiens, die internationale Isolation zu durchbrechen.
Und auch jetzt reist Stepanic wieder ganz eilig in Anti-Isolations-Mission, berichtet aus Belgrad Peter Fritz.
Milan Panic hat eine Vorliebe für Blitzbesuche.
Vor drei Wochen war das eingeschlossene Sarajevo das Ziel einer hartlich anberaumten Reise des jugoslawischen Ministerpräsidenten.
Diesmal machte Panic an einem Tag die Runde durch Rumänien, Bulgarien und Mazedonien.
Jeweils mit schnellen Gesprächen und mit noch schnelleren Pressekonferenzen.
Er limitierte ihre Dauer nämlich auf fünf Minuten.
Unverkennbar das Ziel der Reise.
Panic möchte die internationale Isolation unterbrechen, unter der Serbien vor allem wirtschaftlich schwer zu leiden hat.
Panic wendet dabei einen Kunstgriff an.
Er spricht schon heute von der Zeit nach dem Krieg und davon, wie wichtig es wäre, nach dem Krieg zusammenzuarbeiten.
Vor seinen Gesprächspartnern in den Nachbarstaaten entwarf er die Vision einer Wirtschaftsgemeinschaft auf dem Balkan.
die in erster Linie West-Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und vielleicht auch Albanien umfassen sollte.
Auch die anderen Republiken des früheren Jugoslawien könnten mitmachen, meint Panic, denn, wohlgemerkt, er redet von der Zeit nach dem Krieg.
Zum näherliegenden Problem, nämlich zur jetzigen Lage, hat Panic in erster Linie optimistische Worte auf Lager.
Der Krieg habe in seiner Intensität schon deutlich abgenommen, meint er.
Sein ursprüngliches Ziel, den Krieg im Laufe eines Monats zu beenden, liegt aber auch für Panitsch in weiter Ferne.
Wohlwollend, aber nichtssagend blieben die Reaktionen der Gesprächspartner.
Rumäniens Ministerpräsident Dolorjan äußerte sich positiv zum Plan einer Wirtschaftsunion, meinte aber, diese Union könnte es erst dann geben, wenn die UNO-Sanktionen aufgehoben würden.
Offiziell betont Rumänien, es halte sich genau an die Sanktionen.
Zwar wurde in letzter Zeit immer wieder der Verdacht laut, dass Donauschiffe über Rumänien Waren nach Jugoslawien lieferten und damit das Handelsembargo umgehen.
Rumänien ließ aber durchblicken, es handele sich vielleicht um russische Schiffe, die von Rumänien nicht kontrolliert werden dürften.
Abwartend und eher kühl auch die Reaktion in Bulgarien auf die Pläne zur balkanischen Wirtschaftsunion und auch in Mazedonien, der ehemaligen Teilrepublik Jugoslawiens, wurde Panic sehr zurückhaltend aufgenommen.
Dabei hatte Panitsch für Mazedonien ein besonderes Zuckerl im Gepäck.
Er stellte Mazedonien die sofortige Anerkennung in Aussicht.
Mazedoniens Ministerpräsident Kligorov entgegnete aber, zunächst müsse sich Rest-Jugoslawien den Bedingungen der UNO beugen, dann erst würde Mazedonien seinerseits daran denken, Jugoslawien anzuerkennen.
Milan Panitsch hat auch bei dieser Blitztour auf dem Balkan versucht, seine Vorzüge auszuspielen.
Ein gewinnendes Wesen und ein Talent für große Worte.
Er konnte die Politprofis in den Nachbarstaaten aber auch nicht über seine Defizite hinwegtäuschen, Probleme bei der Ausführung seiner Visionen und vor allem ein noch völlig unsicherer Rückhalt bei den mächtigen Kreisen in Militär und Politik.
Denn dort findet sich immer noch die stumme aber mächtige Gruppe derer, die im Hintergrund weiterhin ungeniert ihre Kriegspläne schmieden.
Das war Peter Fritz aus Belgrad, es ist 12.22 Uhr.
In Südafrika haben der ANC, Gewerkschaften und die Kommunistische Partei zu einem zweitägigen Generalstreik und zu friedlichen Massenkundgebungen aufgerufen.
Damit soll die Bildung einer gemischtrassigen Übergangsregierung und einer verfassungsgebenden Versammlung noch in diesem Jahr erreicht werden.
Erklärtes Vorbild der Organisatoren des Massenprotests sind die Leipziger Montagsdemonstrationen, mit denen 1989 das Ende der DDR begann.
Der Aufruf zur Friedlichkeit wurde aber nicht überall gehört.
Gleich heute früh wurden in der schwarzen Siedlung Soweto bei einem Polizeieinsatz drei Menschen erschossen.
Aus Südafrika berichtet Frank Retter.
Für die Polizei war es Notwehr, wie sie erklärte.
Noch vor Sonnenaufgang wurde sie in den Stadtteil Dobsonwiel von Soweto bei Johannesburg gerufen, wo Jugendliche vorbeifahrende Autos mit Steinen bewaffen, wahrscheinlich um zu verhindern, dass Leute heute trotz des Streiks zur Arbeit gehen.
Als die Polizei erschien,
wurde sie nicht nur ebenfalls mit Steinen angegriffen, sondern auch beschossen.
Daraufhin feuerte das Einsatzkommando zurück.
Drei Tote und vier Verletzte blieben auf der Szene, die anderen Steinewerfer flüchteten.
In anderen Teilen von Soweto ist die Polizei damit beschäftigt, rennende Autoreifen und andere Barrikaden von den Durchgangsstraßen zu entfernen.
Meldungen über Gewalt und Einschüchterungsversuche von Seiten der Streikbefürworter kommen auch aus dem Gebiet von Dörben.
Viele schwarze Siedlungen dort sind in der vergangenen Nacht von Jugendlichen verbarrikadiert worden.
Im Township Kwamashu wurden Autos und Busse, die Arbeitswillige zu ihren Betrieben brachten, mit Steinen und Brandbomben beworfen.
In Kapstadt mussten brennende Reifen von der Eisenbahnstrecke, die die schwarze Siedlung Kayelitsha mit der Stadt verbindet, entfernt werden.
Sowohl aus Dörpen als auch aus Kapstadt werden je ein Toter gemeldet.
Zur Stunde ist noch unklar, wie sie ums Leben kamen.
Der panafrikanistische Kongress, der wie die Inkatha seine Anhänger aufgerufen hat, sich nicht am heutigen Generalstreik zu beteiligen, berichtet von Einschüchterungen Arbeitswilliger am Wochenende im Vorfeld des Ausstandes.
ANC-Führer Nelson Mandela hatte gestern Abend in einem Fernsehinterview eingestanden, dass seine Organisation nicht alle ihrer Anhänger im Griff habe.
Der afrikanische Nationalkongress wolle aber von sich aus unbedingt einen friedlichen Verlauf des Streiks und der in den kommenden Tagen folgenden Demonstrationen sichern.
Sein enger Vertrauter Thabo Mbeki drohte jedem ANC-Mitglied, das sich an gewaltsamen Aktionen beteilige, mit dem Ausschluss aus der Organisation.
Abgesehen von den genannten Fällen verläuft der Generalstreik ruhig.
Soweto und Alexandra, die beiden größten schwarzen Siedlungen von Johannesburg, bieten ein geradezu sonntägliches Bild.
Der sonst heftige Busverkehr in den Morgenstunden entfiel, die Zufahrtsstraßen sind verwaist.
Ersten Angaben zufolge wird landesweit der Generalstreik zu 60 bis 80 Prozent befolgt.
Zahlreiche Betriebe sind geschlossen, in anderen arbeiten nur die Weißen.
Nach Gesprächen mit ANC-Führer Nelson Mandela haben sich die meisten großen Firmen bereit erklärt, keine disziplinarischen Aktionen gegen die Streikenden zu unternehmen, sondern lediglich, wie üblich in diesen Fällen, für die Streiktage keinen Lohn zu bezahlen.
Mandela sicherte dafür zu, dass in den Folgetagen die geplanten Massenaktionen zu keinerlei Beeinträchtigung des Wirtschaftslebens führen werden.
Stil des zweitägigen Generalstreiks, der vom ANC und seinen Verbündeten organisiert wurde, ist es, Druck auf die Regierung de Klerk auszuüben.
Sie soll gezwungen werden, Forderungen des Afrikanischen Nationalkonkretes nach der schnellen Bildung einer Übergangsregierung für Südafrika und nach Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung nachzukommen.
Aus Südafrika berichtete Frank Greta.
Die Abrüstung konventioneller Waffen in Europa beginnt heute in Rockensusra in Thüringen mit der Zerstörung von Panzern der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR.
Laut europäischem Abkommen zur konventionellen Abrüstung werden bis 1995 40.000 Kampfpanzer, gepanzerte Kampffahrzeuge, Artilleriegeschütze und Kampfflugzeuge zerstört.
Die meisten davon in Deutschland.
In wenigen Tagen beginnt auch in Russland das Panzerzerstören.
Aus Rognesusha berichtet Jürgen Simont.
Vor geladenen internationalen Beobachtern, Diplomaten, Parlamentariern und natürlich der Weltpresse präsentieren heute im neuen ostdeutschen Bundesland Thüringen Bundesverteidigungsminister Volker Rühe und Außenminister Klaus Kinkel Deutschland als Großabrüster.
Symbolisch werden dazu auf einem Recyclinggelände nahe der Kleinstadt Rockensusra ein betagter Schützenpanzer der inzwischen aufgelösten Nationalen Volksarmee der DDR sowie eine Panzerkanone zerlegt werden.
Mit dem symbolischen Akt beginnt Deutschland als erstes Land der 22 Unterzeichnerstaaten des Pariser Vertrages über konventionelle Streitkräfte, KSE, mit der vereinbarten Vernichtung von insgesamt 10.000 Panzern, Geschützen und Flugzeugen.
Der Vertrag stammt vom November 1990, als der Ostblock, wenngleich schon auseinanderfallend, formal noch bestanden hatte.
NATO und Warschauer Pakt hatten vereinbart, dass jede Seite künftig in Europa nicht mehr als 20.000 Kampfpanzer, 30.000 gepanzerte Fahrzeuge, 20.000 Artilleriesysteme, 2.000 Kampfhubschrauber und 6.800 Kampfflugzeuge verfügen dürfe.
Für die heutigen GUS-Staaten bedeutet diese Abrüstungsanstrengung übrigens eine gigantische Aufgabe, müssen doch alleine dort 13.150 Panzer mit Schneidbrennern zerlegt werden, ohne dass man in Moskau, Minsk oder Kiew zurzeit weiß, woher man das Geld für diese Aufgabe nehmen soll.
Die alte Bundeswehr wäre vor der deutschen Wiedervereinigung von dem Vertrag bis auf die Ausmusterung von 500 Panzern nicht groß belastet worden.
Aber die nach der Einheit erfolgte Übernahme des gesamten militärischen Geräts der Nationalen Volksarmee der DDR durch die Bundeswehr erfordert nun doch vollen Einsatz bei der Abrüstung.
In den kommenden 50 Monaten müssen entsprechend dem Vertrag zwischen Rhein und Oder 2.834 Panzer, knapp 5.500 gepanzerte Fahrzeuge, 1.897 Artilleriesysteme sowie 118 Flugzeuge vernichtet werden.
Natürlich entledigt sich die Bundeswehr dabei fast durchgängig der alten DDR-Waffen.
Ostdeutschland wiederum hatte diese ausschließlich aus der Sowjetunion bezogen.
Bedauern kommt bei der Bundeswehr nicht auf.
Die deutsche Seite hatte schon frühzeitig erklärt, dass sie das DDR-Arbe nicht als Stärke plus nutzen wolle und die Generalität bemängelte sowieso die Erbmasse wegen ihrer technologischen Rückständigkeit.
Ein militärisches Opfer ist diese Abrüstungsaktion für Deutschland somit nicht.
Dafür ist die Zerlegung der Waffen, die nach einer Ausschreibung von Privatfirmen erledigt wird, für den Bund ein sehr teures Vergnügen.
Man rechnet mit Gesamtkosten von umgerechnet 700 Millionen Schilling.
Umständlich und teuer wird diese größte europäische Abrüstungsaktion aller Zeiten deshalb, weil die Technologie der Zerlegung im Vertragswerk penibel bis ins Detail vorgeschrieben ist.
Jedes Fahrzeug hat eine spezielle Nummer erhalten und internationale Inspektionsteams dürfen unangemeldet zu Kontrollen auftauchen.
Eines der bestgehüteten Geheimnisse des Kalten Kriegs ist jetzt in den USA gelüftet worden.
Die Pläne für die Rettung des Präsidenten und der Regierung bei einem Atomkrieg und die Verwaltung der USA nach einem nuklearen Holocaust.
Das amerikanische Nachrichtenmagazin Time hat bei Verantwortlichen und Organisatoren recherchiert und zeichnete ein umfassendes Bild der Vorstellungen von Menschen, die glaubten, dass nach einem mit Atomwaffen geführten Dritten Weltkrieg das Leben weitergehen könnte.
Es berichtet Roland Makatschke.
Sekunde Null in der Konfrontation des Kalten Kriegs.
Über Washington explodiert ein sowjetischer Nuklearsprengkopf.
Die Vorwarnung hat gerade gereicht, dass der Präsident den Bunker unterhalb des Osttrakts des Weißen Hauses aufsuchen konnte.
Alarm wurde auch auf dem Luftwaffenstützpunkt Olmsted im Staat Pennsylvania ausgelöst.
Die Teststaffel 2857 tritt in Aktion.
Ausgesuchte Hubschrauberpiloten in Schutzanzügen stürzen zu ihren ständig in Bereitschaft gehaltenen Maschinen und heben ab Richtung Washington.
Ihr Einsatzbefehl?
Landung in der Nähe des Weißen Hauses, Beseitigung von Trümmern, den Präsidenten und wer sich noch bei ihm befindet an Bord nehmen und entweder zu einem von mehreren Bunkersystemen in den Bergen in Sicherheit bringen oder auf das speziell gepanzerte und für solche Einsätze umgebaute Schiff Northampton im Atlantik fliegen.
der Codename dieser geheimsten aller Geheimoperationen, Outpost Mission, Mission Außenposten.
Mitte der 50er Jahre unter Präsident Eisenhower wurden die Pläne für die Zukunft der USA nach einem Atomschlag der Sowjetunion in die Tat umgesetzt.
Der Soldat Eisenhower machte sich jedoch keine Illusionen über einen geordneten Ablauf im Ernstfall.
Nach einer Übung, mit der das Militär sehr zufrieden war, schrieb er in einer internen Mitteilung.
Im Ernstfall werden das keine normalen Menschen sein.
Sie werden verängstigt sein, hysterisch, absolut wahnsinnig.
Wer wird die Toten begraben?
Wo wird es Werkzeug dafür geben?
Wo die notwendige Organisation?
Nichts wird in Ruhe ablaufen.
Und Eisenhower kam zum Schluss, eine Regierung, die halbwegs kontinuierlich weitermachen will, wird wie ein Einäugiger in einem Land der Blinden sein.
Die Operation Outpost Mission zur Rettung des Präsidenten und seiner Familie war laut Nachrichtmagazin Time nur ein winziger Bestandteil eines gewaltigen Plans der USA für den Tag des jüngsten Gerichts.
Die Nationalgalerie ließ in Virginia einen Bunker für Kunstwerke bauen.
Auch nationale Heiligtümer wie das Original der Unabhängigkeitserklärung sollten gerettet werden.
In einem Kurort in West Virginia wurde ein Berg ausgehöhlt.
Dort sollten die überlebenden Kongressmitglieder Zuflucht finden.
Eine Höhle für den Senat, eine für das Abgeordnetenhaus und eine Großhöhle für gemeinsame Sitzungen.
Casper lautete der Codename für diesen Plan und nur eine Handvoll Menschen wusste darüber Bescheid.
Hauptbunker für den Präsidenten und seine Regierung sollte der aus überaus hartem Gestein bestehende Mount Weather in Virginia sein.
Hinter zwei Meter dicken Stahltoren wurde eine unterirdische Stadt eingerichtet, komplett mit Klinik und Krematorium und einer Truppe, die den Auftrag hatte, jeden zu erschießen, der unangemeldet angetroffen wurde.
Zum Teil existieren diese Einrichtungen auch heute noch, einschließlich der komplizierten Systeme der Vorwarnung.
Tausende Staatsbeamte haben noch immer Order, bei Atomkriegsalarm bestimmte Schutzbunker aufzusuchen.
Notvorschriften sind in Kraft, etwa, dass auf Briefsendungen in betroffene Gebiete keine Briefmarken geklebt werden müssen.
Ein einziges Mal ist die Bunkeranlage Mount Weather in volle Alarmbereitschaft versetzt worden.
Am 9.
November 1965, als im gesamten Nordosten der USA die Lichter ausgingen.
Es war aber kein sowjetischer Atomschlag, sondern nur der Zusammenbruch des Stromverteilersystems.
Das war ein Beitrag von Roland Machatschke und nun ein Radio-Tipp für heute Abend.
Ein Hinweis auf unser Journal Panorama.
Salzburg war an diesem Wochenende Vortragsort für zwei bekannte Theologen.
Der römische Kurienkardinal Josef Ratzinger hielt jenen Vortrag, zu dem ursprünglich Bischof Krautler eingeladen war, bevor ihn der Salzburger Erzbischof Eder wieder auslud.
Und auch der Kirchenrebell Eugen Drewermann sprach vor Publikum.
Eine Zusammenfassung der beiden Vorträge bringen wir ab etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Abend-Journal im Journal Panorama.
Ab 1.
Jänner 1995 fällt in Österreich das Salzmonopol.
Die staatliche Salinen-AG muss sich auf die für sie ungewohnten Zeiten des freien Wettbewerbs einstellen.
In den letzten Jahren stand daher das Schlagwort Diversifizierung im Mittelpunkt aller Aktivitäten der Salinen-AG.
So wurden beispielsweise 50% der Flugzeugteilfertigung der Firma Fischer übernommen.
Außerdem besitzen die staatlichen Salzkocher einige Beteiligungen an Unternehmen, die verschiedenste Gewürze unters Volk bringen.
Ein bisher noch etwas vernachlässigtes Standbein ist der Tourismus.
In diesem Bereich sieht man bei der Salini AG jedenfalls noch einiges Potenzial für die monopolose Zukunft des Unternehmens, berichtet aus dem Landesstudio Oberösterreich Josef Dollinger.
Bisher fristete der Tourismus bei der Salinien AG ein eher bescheidenes Dasein.
Zum Gesamtumsatz von 850 Millionen Schilling steuerten die fremden Verkehrseinrichtungen der Salzkocher magere 34 Millionen Schilling bei.
Das soll nun anders werden.
Der Fall des Salzmonopols 1995 soll bei der Salinien AG wirtschaftlich so sanft wie möglich abgefedert werden.
Das bisher vernachlässigte Stand beim Tourismus erhält unter diesen Voraussetzungen eine neue Dimension.
Mit sogenannten Schaubergwerken, wie sie bisher für Tagesausflüge angeboten wurden, lassen sich aber keine nennenswerten Gewinne machen.
Die kleineren Schaubergwerke in Altaussee und Bad Ischl fallen in der Salinenbilanz lediglich mit roten Zahlen auf.
Für Gewinne sorgen jedes Jahr nur die über 200.000 Besucher der größeren Schaubergwerke in Hallein und Hallstatt, wo auch eine Standseilbahn für kleine Gewinne sorgt.
Alles in allem sind die Erträge aus dem Tourismus zu vernachlässigen.
Als größtes Zukunftspotenzial sehen die staatlichen Salzkocher aber den Gesundheitstourismus.
Heilmittel rund um Salz, Kur und Gesundheitsaufenthalt im Salzbergwerk.
Damit will man die monopolfreie Zukunft der Saline finanziell besser überstehen.
Generaldirektor Gerhard Knesicek
Die Salzproduktion und der Salzverkauf, das ist unser Stammgeschäft.
Es macht ungefähr 90 Prozent unserer wirtschaftlichen Aktivitäten vom Umsatz her aus.
Wir forcieren allerdings den Tourismusbereich.
Hat diese Wiederentdeckung des Fremdenverkehrs auch mit dem Fall des Salzmonopols 1995 zu tun?
Sicher hat das damit zu tun, wir meinen, dass in der Region des Salzkammergutes, neben der Salzproduktion, neben gewissen gewerblichen Aktivitäten, die auf Holz aufgebaut sind, der Tourismus Zukunft hat.
Man kann in dieser Region industrielle Aktivitäten aus Gründen mangelnder Infrastruktur und aus ökologischen Gründen nicht in dem Maße setzen wie außerhalb dieser Region.
Daher hat der Tourismus hier im Salzkammergut Zukunft.
Wird die Ausweitung des Tourismus auf Kosten der Salzproduktion gehen?
Sicher nicht.
Die Salzproduktion wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Wir meinen, dass durch unsere geografische Lage und durch unsere hohe Produktqualität auch nach Wegfall des geschützten Marktes Salz Zukunft hat.
Der Tourismus stellt eine weitere Aktivität im Sinne einer Diversifizierung dar.
In welcher Form die Tourismusaktivitäten der Salene gefasst werden sollen, steht noch nicht fest.
Es deutet jedoch einiges auf eine neue Holding-Konstruktion hin.
Der Salztourismus wäre dann neben dem Handel und der Produktion die dritte Tochter im Salzimperium.
Mit gemischten Gefühlen sieht die Belegschaft das erwachte Interesse am Tourismus.
Zentralbetriebsrat Rainer Wimmer sieht zwar auch die Chancen in diesem Bereich, warnt zugleich aber davor, dass die Bergknappen in Zukunft nur mehr im Schaufenster des Fremdenverkehrs arbeiten.
Ich denke da schon, dass mittelfristig daran gedacht werden muss, dass mehrere Tourismusaktivitäten, die jetzt in unserer Region angeboten werden, vielleicht unter einem Dach geführt werden könnten.
Vielleicht ein gemeinsames Marketing durchgeführt wird, eine gemeinsame Strategie verfolgt wird.
Einfach mehr Professionalität für Tourismus, dass es langfristig vielleicht tatsächlich ein Standbein werden kann, was es jetzt tatsächlich noch nicht ist.
Könnte das auch in Zukunft heißen, dass die Bergknappen umlernen müssen zum Fremdenführer?
So wie sie das nicht sehen, absolut nicht.
Ich glaube, dass diese Standbein neben der jetzigen Salzaktivität einfach aufpassen.
Von der Personalseite her betrachtet, könnte sich die Ausweitung des Salztourismus jedoch auszahlen.
Derzeit wird ein Großteil des Geschäftes mit den Fremden, nämlich in den Sommermonaten, von Hilfskräften abgewickelt.
In erster Linie Studenten sorgen dafür, dass die Besucher heil ins Salzbergwerk rutschen.
Die 60 Teilzeitkräfte im Tourismusbereich der Saline könnten später für Ganztagesjobs gebraucht werden.
Seit etwa einem halben Jahr läuft die Informationskampagne der Bundesregierung zum Thema Österreich und die EG.
Die Zahl der EG-Befürworter ist in diesem Zeitraum nicht gestiegen.
In den meisten Umfragen zeigte sich, dass sich einzig und allein die Zahl jener Personen erhöht, die unschlüssig sind.
In die Informationsoffensive des Bundes sind auch Länder, Gemeinden und Interessensvertretungen eingebunden.
Die Bedeutung der gemeinsamen Informationsarbeit von Bund und Ländern in Sachen Europa wurde heute wieder in einer Pressekonferenz unterstrichen, bei der Europastaatssekretärin Brigitte Ederer und der Vordelberger Landeshauptmann Martin Purtscher gemeinsam auftraten.
Es berichtet Robert Stoppacher.
Die EG-Abstimmung soll kein Wettkampf der Ängste sein, versichert Europa-Staatssekretärin Brigitte Ederer.
Der Bundesregierung gehe es darum, reinen Wein einzuschenken und sowohl über Vor- als auch über Nachteile eines EG-Beitritts zu informieren.
Sachliche Information sei angesagt.
Umso bemerkenswerter dann diese Äußerung Ederers.
Österreich kann nur als EG-Mitglied weiter Österreich bleiben.
Was sie denn damit meine, wird Ederer gefragt, immerhin habe es in diesem Jahrhundert schon einmal ähnliche Parolen über die Nicht-Lebensfähigkeit eines kleinen Landes gegeben.
Die Staatssekretärin präzisiert dann, die Errungenschaften Österreichs könnten langfristig nur als Mitglied der EG gesichert bleiben.
Ein Paradies werde die EG zwar nicht sein, so Ederer, aber die Vorteile würden eindeutig überwiegen.
Mit den Maastrichter Verträgen, die ja etwa auch eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik vorsehen, könne man durchaus leben.
Die derzeit laufende Informationskampagne des Bundes werde nun, wie Ederer und Weidelbergs Landeshauptmann Martin Purtscher betonten, von den Bundesländern intensiv unterstützt.
Vor allem zielgruppenorientierte Information in den Ländern soll im Vordergrund stehen.
Motto Europa-Dialog.
Landeshauptmann Purtscher.
Ich musste dann erkennen, dass es nicht sinnvoll ist, einfach in jeder Stadt eine Veranstaltung zu machen, dort einzuladen und in einem
Dialog einzutreten mit unterschiedlichen Gruppen, sondern dass es einzig und allein zielführend ist, zielgruppenorientierte Veranstaltungen zu machen und nach einem jeweils kurzen Statement sich einzig und allein der Diskussion zu stellen, um den Fragen, die den einzelnen Teilnehmern am Herzen liegen,
entgegenzutreten beziehungsweise versuchen sie zu beantworten.
Als Hauptziel der Kompannen entputscher irrationale Ängste abzubauen, die in der Bevölkerung nach wie vor vorhanden seien.
Der Vorarlberg-Landeshauptmann spricht von einer unheiligen Allianz zwischen rechten und linken Gruppierungen, die Horrorvisionen über die EG zeichneten.
Soviel von der Pressekonferenz zum Thema Europa-Information und damit zurück zum Funkhaus.
Im Landesgericht Wien war heute der Beginn des schon zweimal vertagten Prozesses gegen Ex-Innenminister Karl Blecher angesetzt.
Einmal war wegen eines Auslandsaufenthalts, das zweite Mal wegen einer Erkrankung Blechers vertagt worden.
Die Anklage lautet auf Urkundenunterdrückung und falscher Beweisaussage im Lukona-Ausschuss.
Blecher, der immer wieder gesagt hatte, letztlich habe er für ordentliche behördliche Untersuchung der Lukona-Angelegenheiten gesorgt, wird ein Aktenvermerk aus dem Jahr 1984 vorgehalten, in dem eine zeitweilige Weisung Blechers auf Einstellung der Erhebungen gegen Udo Broksch und Hans-Peter Daimler festgehalten war.
Dieser Aktenvermerk ist verschwunden.
Im parlamentarischen Lokona-Untersuchungsausschuss hatte Blecher von einem Missverständnis gesprochen und keine Angaben über den Verbleib des Aktenvermerks ab 1988 machen können.
Für die heutige Verhandlung sind auch zwei Zeugen geladen worden, die diesen Aktenvermerk zeitweilig aufbewahrten.
Der ehemalige Pressesekretär des Innenministers Andreas Rudasch und Ex-Kabinettschef Helmut Bernkopf.
Aus dem Wiener Landesgericht berichtet Franz Simböger.
Der heutige Prozesstag gegen Karl Blecher ist zu Ende.
Das Verfahren selbst dürfte sich aber noch längere Zeit hinziehen.
Richter Friedrich Fischer erklärte sich nämlich am Ende der kurzen Verhandlung für diesen Fall als nicht zuständig.
Denn, so der Richter in seiner Begründung,
Wenn zutrifft, was man dem ehemaligen Innenminister Karl Blecher vorwirft, nämlich er habe einen Aktenvermerk verschwinden lassen, dann sei das Amtsmissbrauch.
Und dafür sei ein Schöpfengericht und kein Einzelrichter zuständig.
Kurz zur Vorgeschichte.
Dem ehemaligen Innenminister wird ja vorgeworfen, 1984 durch eine Weisung generell Erhebungen in der Lokoner Affäre in Niederösterreich gestoppt zu haben.
Blecher hatte immer gesagt, und so auch heute wieder, dass er nur ungesetzliche Vorgangsweise der niederösterreichischen Behörden aufgrund einer Beschwerde in einem einzigen konkreten Fall stoppen wollte, bis diese Sache geklärt sei.
Den generellen Ermittlungsstopp habe aufgrund eines Missverständnisses der damalige Leiter der Kriminalpolizei
der mittlerweile verstorbene Ministerialrat Köck gegeben.
Diese irrtümliche Weisung sei ja von ihm Blecher sofort nachher widerrufen worden.
Jedenfalls hat Köck über die Aussprache vor der Weisung einen Aktenvermerk angelegt.
Dieser Aktenvermerk war dann eineinhalb Jahre beim früheren Blecher und nunmehrigen ORF-Pressesprecher Andreas Ruders zusammen mit anderen Papieren zu Hause aufbewahrt.
Blecher hatte Rudasch den ganzen Akt zur Verwahrung übergeben.
Rudasch brachte den Akt 1988 ins Ministerium zurück.
Kurzzeitig hatte dann der damalige Kabinettschef des Innenministers, Helmut Bernkopf, den Akt.
Und, so Blecher heute weiter, dann wurde er mir wieder übergeben und bei der Zusammenstellung der Unterlagen für den Lukona-Untersuchungsausschuss habe ich festgestellt, dass dieser bewusste Aktenvermerk fehlt.
Die Anklage sagt dazu, Blecher habe den Aktenvermerk an sich genommen, um ihn zu beseitigen.
Eben Urkundenunterdrückung.
Blecher sagt, der Aktenvermerk hätte mich ja entlastet.
Ich weiß nicht, wieso er verschwunden ist.
Andreas Rudasch als erster Zeuge heute gab an, er habe dem ganzen Akt und dem Aktenvermerk seinerzeit überhaupt keine Bedeutung beigemessen.
Er habe den Akt in den eineinhalb Jahren bei ihm zu Hause nie angesehen, nichts entnommen und das ganze Kuvert 1988 eben zurückgebracht.
Warum, wisse er nicht mehr.
Helmut Bernkopf gab nur neuerlich an.
Er habe den bewussten Akt vorübergehend in Verwahrung gehabt, bis Blecher ihn wieder zurückverlangt habe.
Für Staatsanwalt Sepp Fasching ist erwiesen, dass Blecher den Aktenvermerk habe verschwinden lassen, weil entgegen Blechers Aussagen der Vermerk den Minister belastet und nicht entlastet habe.
Blecher-Verteidiger Herbert Eichenseeder meinte dagegen, Blecher habe den Akt immer zur Verwahrung gegeben, nie zur Vernichtung.
Es könne daher von einer Urkundenunterdrückung keine Rede sein.
Wie auch immer, Richter Fischer hat sich für unzuständig erklärt, Blecheranwalt Eichenseeder hat dagegen Berufung angemeldet.
Die nächste Gerichtsinstanz ist also am Zug.
Seit kurzem gibt es sie wieder, die alljährlichen Wiener Sommertanzwochen.
Hauptthema ist heuer Tanz und elektronische Bildmedien.
Ein dreiwöchiges Tanzvideofilmfestival soll Einblicke in Techniken der Zukunft bieten.
Daneben gibt es auch noch ein vom ORF veranstaltetes Symposium zum Thema.
Näheres im folgenden, von Susanna Bruckner gestalteten Beitrag.
In den kommenden drei Wochen haben rund 4000 Tanzbegeisterte die Gelegenheit, mit 50 hochrangigen Künstlern zu arbeiten, die ersten Schritte zu versuchen bzw.
ihr Können zu vertiefen.
Insgesamt wird es 180 Seminare geben und nicht nur das.
Die Sommertanzwochen haben sich heuer erstmals vorgenommen, auch in den medialen Raum der Kommunikation vorzudringen.
Zahlreiche Projekte sollen die Verbindung von Bühnentanz und elektronischen Bildmedien herstellen.
In einem groß angelegten, dreiwöchigen Tanz-Video-Film-Festival werden erstmals die jüngsten Entwicklungen in der Konfrontation zwischen Tanzraum und Videofilmbild einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Ismail Ivo, künstlerischer Leiter der Sommertanzwochen,
Dance Green war eigentlich als kleines Projekt am Rande geplant, weil wir versuchen wollten, unseren Studenten die Möglichkeit zu geben, anhand verschiedener Videos und Tanzfilme die verschiedensten Choreografien, verschiedene Stile und Techniken aus aller Welt kennenzulernen.
Nun haben wir diese Idee zu einem Festival ausgeweitet, dem Dance Green Festival.
Neben den verschiedenen Tanzvideos und Dokumentationen gibt es auch Videografien zu sehen, eine ganz neue Art der Kunst, die wir einer breiten Publikumsschicht näher bringen wollen.
Das Projekt DanceScreen findet bis 23.
August statt.
Heute lädt das ORF-Büro für kulturelle Beziehungen zu einem Symposium in der Reihe Kulturtreff ins ORF Atrium ein.
Dem Thema Tanz und Film werden sich dort Tänzer, Choreografen, Filmschaffende und Programmverantwortliche stellen.
Mit von der Partie sind prominente Künstler wie Anne-Theresa Kiersmaker oder Peter Greenaway die Gewinner des diesjährigen DanceScreen Awards.
In diesem Symposium zeigen wir verschiedene Künstler, die mit dem Publikum sprechen, ihre Videoaufführungen besprechen, wie Tanz dem Videofilm dienen kann, die Künstler ihre Zusammenarbeit mit Choreografen sehen.
Wir wollen diese neue Form der Kunst auf dem Tanzsektor erforschen.
Und ich glaube, dass die Wiener Tanzwochen ein wirklich funktionierendes Modell von Tanzerziehung sind.
In den darauffolgenden Wochen werden 64 Film- und Videoproduktionen aus 16 Ländern zu sehen sein.
Gespräche und Diskussionen mit den jeweiligen Choreografen sollen Licht in die Kombination Tanz und Hightech bringen.
Den Abschluss der neunten Sommertanzwochen bilden dann am 23.
August die Expressions 92, in deren Rahmen Arbeiten aus den professionellen Repertoireklassen und anderen Kursen gezeigt werden.
Und für jene, die Tanz lediglich passiv genießen wollen, gibt es wie jedes Jahr die Performance-Reihe Impulstanz in Wien.
Sie widmet sich ausschließlich der solistischen Choreografie und findet bis 29.
August im Theater im Künstlerhaus statt.
Erwartet werden zahlreiche namhafte Vertreter des zeitgenössischen Tanzes wie Doug Elkins, Yoshiko Kuma und Roberto Black oder Stephen Petronio und Jeremy Nelson.
Den Abschluss des Festivals bildet die lange Nacht der kurzen Stücke, in der im Rahmen 10 bis 15 Soli aufgeführt werden.
Susanna Bruckner berichtete über die Wiener Sommertanzwochen.
Und jetzt kommen wir zu den Vormittagsereignissen bei den Olympischen Spielen.
Aus Barcelona berichtet Ernst Laskowitsch.
Olympia aktuell.
Grüß Gott aus Barcelona.
Zunächst mit dem Handballturnier der Damen.
Da kämpften unsere Mädchen heute um den Aufstieg ins Semifinale.
Der Gegner Norwegen, der Reporter Tono Hönigmann.
62 Sekunden in dieser Partie und Österreich liegt mit 16 zu 19 im Rückstand.
Das heißt, man braucht ein Unentschieden.
Man braucht jetzt drei Tore in der Schlussminute.
Ähnlich wie gegen Südkorea, als es noch zu einem Unentschieden gereicht hat.
Sonst sind die Österreicherinnen hier ausgeschieden, haben 5 zu 1 in der Anfangsphase geführt, aber dann kein Rezept mehr gefunden gegen die norwegische Verteidigung.
Es gab kein Durchkommen und die Skandinavierinnen haben Tor um Tor aufgeholt.
Die österreichische 5-1-Deckung auch löchrig, unsicher, viele Fehler, knappe 10 zu 9 Führung.
Zur Pause, man hat insgesamt in diesem Spiel vier Siebenmeter vergeben in der zweiten Hälfte.
19 Minuten kein Tor geschossen, war dann mit vier Treffern im Rückstand.
Viele Fehlwürfe, Unsicherheiten, Abspielfangfehler.
Nervosität in der Schlussphase, Ausschlüsse, viele Fouls, die Österreicherinnen.
Flügellarm, haben alles durch die Mitte gespielt.
Und die letzten 12 Sekunden brechen jetzt dann noch einmal ein Wurf der Norwegerinnen.
Durch Ciri Eftedal, es bleibt beim 19 zu 6 und dann kommt noch ein Gegenstoß der Österreicherinnen.
Da kommt noch ein Tor durch Iris Mohrhammer, aber es kommt zu spät.
2 Minus, 17 zu 19.
Und jetzt reißen die Norwegerinnen die Arme in die Höhe.
Die österreichische Handballnationalmannschaft der Damen ist ausgeschieden bei diesem Olympiaturnier.
Keine Medaille, 17 zu 19 gegen Norwegen.
Handballfinito bei der Leichtathletik, da waren unsere Erwartungen nicht so hochgestochen.
Es lief aber noch besser als erwartet, Günther Pollonetz.
Das war heute einmal ein ungetrübter Vormittag hier im Olympiastadion, abgesehen vom erstmals bedeckten Himmel über Barcelona.
200 Meter Vorläufe der Männer, Andreas Berger und Christoph Pöstinger, beide mit jeweils genau 21,02 Sekunden locker in der nächsten Runde.
Für Andreas Berger natürlich eine doppelte Genugtuung, der nach seinen beiden Fehlstarts im 100 Meter Vorlauf ja schon inmitten von Dopinggerüchten gestanden ist.
ganz niederträchtig würde ich sagen auf einen der am Boden liegt noch ein bisschen mehr drauf zu hüpfen in einem Moment, wo er sich absolut nicht wehren kann und sowieso schon fast K.O.
ist und ich glaube zumindest, dass ich die Leute kenne, die das inszeniert haben und ich werde mit Sicherheit in Zukunft darauf zu reagieren wissen.
Genugtuung aber auch beim dunkelhäutigen Christoph Pöstinger, der in seinem Vorlauf als dritter knapp an seine persönliche Bestleistung herangekommen ist.
Ich wollte schauen,
wie das immer bei so einem Großwettkampf abläuft, dann das nächste Ziel, das nächste Nahziel vor irgendwie so eine kleine Talentprobe abzugeben und das ist mir erfolgreich gelungen.
Mit 21,02 ganz knapp an der persönlichen Bestleistung, das lässt für die nächste Runde noch etwas hoffen.
Ja, meine stärksten Zeiten bin ich bis jetzt immer am Abend gelaufen und der erste Zwischenlauf ist am Abend
Und da erwarten wir dann schon ein bisschen was.
Thomas Renner, der auch über 200 Meter starten hätte können, hat sich übrigens für die Staffel geschont.
Und schließlich positive Meldung Nummer 3.
Auch Sabine Trüger hat über 200 Meter den Vorlauf überstanden.
Dritte in ihrem Lauf mit 23,72 Sekunden.
Allerdings ab jetzt wird's eng.
In der zweiten Runde heute Abend werden sich wohl alle gewaltig anstrengen müssen, um das Semifinale zu erreichen.
Berger trifft in seinem Lauf zum Beispiel auf den 100 Meter Olympiasieger Linford Christie, Pöstinger in seinem Lauf auf den Top-Favoriten Michael Johnson.
Zum Auftakt der Flachwasser-Paddelbewerbe belegte Uschi Profanta im Vorlauf über 500 Meter den fünften Platz.
Damit muss sie heute am frühen Abend in den Hoffnungslauf, was aber sportlich bedeutungslos ist.
Weil insgesamt nur 16 Damen am Start sind, haben alle Teilnehmerinnen ihren Platz im Halbfinale sicher, auch Uschi Profanta natürlich.
Es war eigentlich eh wie ein finalischer, weil es waren die Besten, die es eigentlich gibt.
Bis auf eine Kanadierin waren alle in meinem Lauf drinnen.
Und jetzt hab ich wenigstens gleich mal gesehen, wie ich eigentlich ungefähr dran bin.
Und das ist vielleicht gar nicht so schlecht jetzt.
Beim Tennisturnier stürmte Steffi Graf als Erste ins Semifinale mit einem klaren 6 zu 1 und 6 zu 0 über die Belgierin Sabine Appelmann.
50 Minuten nur die Spielzeit und bei den Herren zeichnet sich die nächste Überraschung ab, denn Goran Ivanicevic hat die ersten beiden Sätze gegen Fabrice Santoro aus Frankreich verloren.
6 zu 7 und 5 zu 7 und die nächste Olympia-Information nach den 14 Uhr Nachrichten.
Und im Mittagsschanal gibt es jetzt noch einmal eine Meldungsübersicht.
Kroatien.
Präsident Franjo Tudjman ist offenbar wiedergewählt worden.
Mehr als zwei Drittel der Stimmen sind ausgezählt, Tudjman hat etwa 56 Prozent erreicht.
Der sozialliberale Politiker Dražen Budiša kommt auf etwa 22 Prozent.
Die von Tudjman geführte kroatische demokratische Gemeinschaft dürfte allerdings ihre absolute Mehrheit im Parlament eingebüßt haben.
Sie liegt zurzeit bei ungefähr 42 Prozent der Stimmen.
Die sozialliberale Partei kann mit etwa 18 Prozent rechnen.
Die rechtsextreme Partei des Rechts hat mit weniger als 7 Prozent der Stimmen einen geringeren Stimmenanteil erreicht als erwartet.
Bosnien-Herzegowina Die Kämpfe in Bosnien werden fortgesetzt.
Serbische Einheiten beschossen in der Nacht wieder mehrere Bezirke in der Hauptstadt Sarajevo.
Der kurdische Rundfunk berichtete über heftige Gefechte im Süden Sarajewos.
Flugzeuge der ehemaligen jugoslawischen Bundesarmee sollen Streubomben auf die Stadt Tronovo abgeworfen haben.
Die Serben warfen ihrerseits muslimischen Einheiten neue Feindseligkeiten vor.
Österreich.
Der Prozess gegen den ehemaligen Innenminister Karl Blecher im Zusammenhang mit der Lukone-Affäre wird sich abermals verzögern.
Richter Friedrich Fischer erklärte sich heute Vormittag zu Beginn des Verfahrens für unzuständig.
Fischer meinte, seiner Meinung nach müsste Blecher im Sinne der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft wegen Amtsmissbrauchs angeklagt werden und nicht wegen Urkundenunterdrückung.
Die Erhebungen wegen Amtsmissbrauch waren von der Anklagebehörde allerdings eingestellt worden.
Der Verteidiger Blechers hat Berufung eingelegt.
Die Entscheidung über die weitere Vorgangsweise liegt jetzt beim Oberlandesgericht.
Nordirland.
In Belfast wurden in der vergangenen Nacht wieder zwei Bombenanschläge verübt.
21 Menschen wurden verletzt, der Schaden war groß.
Die meisten Opfer gehören zur Polizei oder zur Armee.
Die Bomben waren in zwei gestohlenen Taxis versteckt gewesen.
Kurz vor der Explosion der ersten bekam die Polizei eine Warnung.
Die Sicherheitskräfte waren noch im Einsatz, als der zweite Sprengkörper gezündet wurde.
Die Polizei verdächtigt die irisch-republikanische Armee.
Ukraine.
Die Präsidenten Russlands und der Ukraine verhandeln heute auf der Halbinsel Krim abermals über die Aufteilung der Schwarzmeerflotte.
Die bisherigen Versuche, sich über die Kontrolle des Flottenverbandes zu einigen, sind gescheitert.
Die Präsidenten Jelzin und Kravchuk wollen auch über Einzelheiten der geplanten Aufstellung einer Friedenstruppe beraten.
Diese Truppe soll zur Beendigung der zahlreichen Nationalitätenkonflikte auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion eingesetzt werden.
In Moldawien und Georgien sind bereits einige Einheiten stationiert.
Das Wetter?
Es bleibt heute noch sonnig und heiß mit Temperaturen bis 34 Grad.
Gegen Abend im Bergland gewittrig.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsschonals auf Wiederhören, sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.
Ehemaliger Unterweltboss und Schuldeneintreiber Jusuf "Juka" Prazina hat private Kampftruppe in Sarajewo aufgestellt. Juka verfolgt kaum politische Ziele und wurde zum Chef der Spezialpolizei ernannt.
Mitwirkende:
Hipfl, Klaus [Gestaltung]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Pressesprecher. Der Bus wurde nicht von der UNO begleitet und wurde beschossen, zwei Kinder getötet.
Mitwirkende:
Hipfl, Klaus [Gestaltung]
, Anonym, Pressesprecher der Chemie-Linz [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Pressetour des serbischen Ministerpräsidenten Panic durch Nachbarstaaten, auf der er schon Visionen für Serbien nach dem Krieg präsentiert, jedoch nicht über seine schwache Stellung beim Militär hinwegtäuschen kann.
Mitwirkende:
Fritz, Peter [Gestaltung]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Drei Menschen bei Polizeieinsatz in im Township Soweto erschossen. Barrikaden und brennende Autoreifen auf Straßen. Meldungen über Polizeigewalt gegen Streikwillige. Auch Tote in Durban und Kapstadt.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Gerald Knezicek, Generaldirektor der Salinen AG, Rainer Wimmer, Zentralbetriebsrat der Salinen AG. Tourismus spielt bei Salinen AG eine bescheidene Rolle, wenn jedoch ab 1995 das Salzmonopol fällt, werden etwa Schaubergwerke immer wichtiger.
Mitwirkende:
Dollinger, Josef [Gestaltung]
, Knezicek, Gerald [Interviewte/r]
, Wimmer, Rainer [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Ederer, Befürworter in Österreich für den EG-Beitritt sind nicht gestiegen, dafür aber die Zahl der Unentschlossenen
Mitwirkende:
Stoppacher, Robert [Gestaltung]
, Ederer, Brigitte [Interviewte/r]
, Purtscher, Martin [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
SPÖ-Politiker Karl Blecha wegen Urkundenunterdrückung und falscher Beweisaussage im Lucona-Ausschuss. Auf Weisung des damaligen Innenministers Karl Blecha wurde ein Aktenvermerk aus dem Jahre 1984 angelegt, in dem Blecha eine zeitweilige Einstellung des Verfahrens gegen Udo Proksch und Hans Peter Daimler verfügte. Dieser Aktenvermerk ist jedoch verschwunden, Blecha hatte im parlamentarischen Untersuchungsausschuss auch keine Anmerkungen zum Verbleib des Aktes gemacht. Als Zeugen geladen Helmut Bernkopf und Andreas Rudas, die den Akt zeitweilig aufbewahrt hatten.
Mitwirkende:
Simbürger, Franz [Gestaltung]
Datum:
1992.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten