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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Zum Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Zentrales Auslandsthema, heute die Geiselnahme in Lima.
Unter den Festgehaltenen in der japanischen Botschaft der peruanischen Hauptstadt ist auch weiterhin Österreichs Botschafter Schuschnigg.
Innenpolitischer Schwerpunkt ist nach wie vor der geplante Verkauf der CA-Bundesanteile.
Für neue Aufregung in der Koalition sorgt ein ÖVP-Antrag auf Änderung des CA-Privatisierungsgesetzes, auch dazu Hintergründe und Reaktionen.
Darüber hinaus in der einstündigen Mittagsinformation unter anderem Informationen zum alarmierenden Leerstellenmangel, zu einer Kampagne der Frauenministerin, Männer mehr in den Haushalt einzubinden, sowie zur Frage, ob es auch im nächsten Jahr einen Pleitenrekord geben wird.
Aus dem Ausland dann noch Näheres zu einem äußerst umstrittenen Todesurteil in den USA sowie zur heftigen Debatte zum Reizthema Lohnfortzahlung in Deutschland.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht von Elisabeth Manas.
Es liest Josef Wenzel-Chnatek.
Peru.
Linksgerichtete Rebellen haben bei einer Geiselnahme in Lima mehrere Minister und zahlreiche Botschafter in ihre Gewalt gebracht.
Bei dem Überfall auf die Residenz des japanischen Botschafters nahmen die bis zu 40 Angreifer auch den österreichischen Botschafter in Peru, Arthur Schuschnigg, den Neffen des letzten Bundeskanzlers der Ersten Republik, Kurt Schuschnigg, als Geisel.
Ein Sprecher des Kommandos drohte im Namen der Untergrundorganisation Tupac Amaru, damit die Geiseln zu erschießen, falls inhaftierte Gesinnungsgenossen nicht freigelassen werden.
Der Vizekonsul der österreichischen Botschaft in Lima und dritte Botschaftssekretär Walter Rehberger schätzt die Situation als sehr gefährlich ein.
Rehberger sagte, man habe bisher mit dem österreichischen Botschafter keinen Kontakt aufnehmen können.
Er werde mit hunderten anderen Geiseln festgehalten.
Angaben über gesundheitliche Probleme von Geiseln liegen nicht vor.
Im österreichischen Außenministerium in Wien ist ein Krisenstab zusammengetreten.
Österreich Die Volkspartei hat im Parlament einen Antrag zur Novellierung des Ermächtigungsgesetzes zum Verkauf der Bundesanteile der Kreditanstalt aus dem Jahre 1991 eingebracht.
ÖVP-Klubobmann Kohl erklärte, falls es in den kommenden Tagen zum Verkauf der CA-Anteile an die Bank Austria kommen sollte, würde die ÖVP eine Sondersitzung des Nationalrats beantragen.
Damit könnte bei der nächsten regulären Sitzung das Gesetz rückwirkend mit 1.
Dezember beschlossen werden.
Palästinenser Präsident Arafat beendet heute seinen Arbeitsbesuch in Österreich.
In einem Interview für die Sendung Zeit im Bild 2 präzisierte Arafat seine Kritik an der israelischen Siedlungspolitik.
Er wies darauf hin, dass der amerikanische Außenminister Baker den Palästinensern garantiert habe, es werde während der Friedensverhandlungen keine geografischen Veränderungen geben.
Diese Versprechen werden nun von Israel klar gebrochen, betonte Arafat.
Der Palästinenser Präsident wird morgen von Papst Johannes Paul II.
in Allienz im Vatikan empfangen.
Nahe Ostern.
Israelische Kampfflugzeuge haben am Rand der von Israel beanspruchten südlibanesischen Sicherheitszone Stellungen der proiranischen Hezbollah-Bewegung angegriffen.
Zwei israelische Maschinen feierten mehrere Raketen ab.
Angaben über mögliche Opfer liegen derzeit nicht vor.
Es war der zweite derartige israelische Luftangriff in drei Tagen.
Ausgelöst wurden die jüngsten Spannungen im Südlibanon durch einen Überfall muslimischer Freischerler auf eine israelische Patrouille.
Europäische Union Die EU-Kommission soll heute über die Zulassung von gentechnisch verändertem Mais entscheiden.
Drei wissenschaftliche EU-Ausschüsse haben den Mais für gesundheitlich unbedenklich erklärt.
Andere Experten äußern jedoch Bedenken, vor allem wegen der Freisetzung von Gen-Informationen, die es der Kukurutspflanze ermöglichen sollen, Schädlinge zu bekämpfen.
Kälber müssen in der EU künftig artgerechter gehalten werden als bisher.
Die Agrarminister der Europäischen Union haben beschlossen, dass die Haltung in engen Boxen ab Anfang des Jahres 2007 verboten wird.
Rumänien.
In einer Wohnung in Bukarest hat die rumänische Polizei 60 Gramm Uran beschlagnahmt und zehn Atomschmuggler festgenommen.
Das radioaktive Uran 238 war in drei Kapseln von jeweils 20 Gramm untergebracht und ohne jeden Schutz in einem Brotleib versteckt.
Neun Rumänern und ein Moldawier wollten es für 360.000 Dollar an einen Schweizer weiterverkaufen.
Das Uran stammt aus der Ukraine.
Großbritannien.
Die durch Kolibakterien ausgelöste Welle von Lebensmittelvergiftungen in Schottland hat ein dreizehntes Menschenleben gefordert.
Zuletzt starb eine Seniorin in einem Altersheim in Lanarkshire an den Folgen der Vergiftung.
Die Regierung in London hat zur Untersuchung der mysteriösen Vorfälle einen Kabinettssonderausschuss eingesetzt.
Der auch als Hamburger Bacillus bekannt gewordene Erreger E. coli 0157 kann zu Nierenversagen führen.
Entstehen dürfte der Erreger durch unzureichend gekochtes oder gebratenes Fleisch.
Spanien.
Die Pannen auf dem Flughafen von Madrid nehmen kein Ende.
Zunächst gerieten monatelang die Flugpläne durcheinander.
Manche Flüge hatten Verspätungen von bis zu sechs Stunden.
Dann durchtrennte eine Baumaschine ein unterirdisches Kabel und kappte die gesamte Stromzufuhr des Flughafens von Madrid.
Auch nach komplizierten Untersuchungen kam es immer wieder zu Stromausfällen.
Tausende Fluggäste irrten durch das Madrider Empfangsgebäude.
Eine amerikanische Linie stellte die Bordkarten für die Passagiere eines Fluges nach New York bei Kerzenlicht aus.
Nun der Blick aufs Wetter.
Peter Sterzinger, bitte.
Es bleibt im Wesentlichen wechselhaft und nicht besonders kalt.
Die Temperaturen liegen weiterhin um die Durchschnittswerte an der Nordseite der Alpen und im Westen ist es stellenweise zu mild und das gilt auch für das Mittelgebirge.
Es regnet jetzt oder nieselt noch vereinzelt.
Die Schneefallgrenze liegt etwa 1000 Meter hoch.
Die aktuellen Meldungen
Wien bedeckt 2°, Eisenstadt-Niesl 0°, St.
Pölten stark bewölkt 4°, Linz bedeckt sehr dunstig 2°, Salzburg stark bewölkt 5°, Innsbruck stark bewölkt 2°, Bregenz stark bewölkt 8° und Graz und Klagenfurt stark bewölkt plus 1°.
In den nächsten Stunden regnet oder schneit es nur noch vereinzelt, die Schneefallgrenze steigt über 1000 Meter hinaus, die Wolkendecke bricht von Westen her allmählich auf und da und dort zeigt sich die Sonne.
Am meisten bewölkt bleibt es am Nordrand der Alpen.
Die Temperaturen steigen noch auf 1 bis 8 oder vielleicht 9 Grad in Bregenz, wobei es vorerst in Vorarlberg, wie gesagt, am mildesten bleibt.
Doch auch im Donauraum könnte es noch milder werden, wenn der Wind auffrischt, aber das ist nicht sicher, denn es sollte hier eigentlich jetzt schon lebhaft sein.
Über Nacht bleibt es trocken, viel Nebel bildet sich wieder und die Temperaturen sinken auf 0 bis minus 7 Grad in den bekannten Kälteregionen, wie zum Beispiel im Lungau, auch unter minus 10.
Morgen Donnerstag bietet sich zunächst das allzu gewohnte Bild.
Über den tief gelegenen Gebieten vom Flachgau bis zum Burgenland sowie dem Becken in Kärnten und der Steiermark hält sich Hochnebel bis hinauf gegen 800 Meter Höhe.
Im Mühl- und Waldviertel kann es nieseln oder leicht regnen.
Oberhalb des Nebels und auch überall sonst scheint die Sonne.
Im Gebirge Westösterreichs kommt leichter Föhn auf, doch dürfte er die Täler nicht erreichen.
Am späten Nachmittag verdichten sich hier im Westen die Wolken und in der Nacht zum Freitag beginnt es in Vorarlberg.
und im Tiroler Oberland zu regnen, oberhalb 1.500 Meter Höhe zu schneien.
Höchsttemperaturen liegen morgen bei Nebel knapp über 0 Grad, bei Sonne sind 8 oder 9 Grad möglich, in 2.000 Meter Höhe um plus 2.
Am Freitag übermorgen also breitet sich der Regen auf den Großteil Österreichs aus, in manchen frostig gebliebenen Becken und Tälern kann sich Glatteis bilden.
Es wird ein wenig kühler, die Schneefallgrenze bleibt etwa 1.000 Meter hoch.
Informationen von Peter Sterzinger.
Der Poker um Macht und Einfluss im Bankenbereich geht weiter.
Bis Ende des Jahres hat ja der Finanzminister zu entscheiden, welchem der drei CA-Übernahmeangebote er zustimmt.
Neben den Angeboten des 1.
EA-Generalikonsortiums sowie des Ex-Biller-Chefs Vlasek ist ja innenpolitisch besonders brisant das Offert der SPÖ-nahen Bank Austria, die bisherige Höchstbieterin für eine Übernahme der ÖVP-nahen CA.
Um dies zu verhindern, hat die ÖVP das Trommelfeuer gegen den sozialdemokratischen Koalitionspartner und die Bank Austria weiter verstärkt.
Sie hat heute im Parlament einen Antrag zur Novellierung des Ermächtigungsgesetzes zum Verkauf der CA-Bundesanteile eingebracht.
Durch die Novelle soll sichergestellt werden, dass es sich bei einer Privatisierung um eine, wie die ÖVP fordert, wirklich echte Privatisierung handelt.
Den Vorstoß begründet ÖVP-Klubchef Kohl wie folgt.
Dadurch soll es unmöglich gemacht werden, dass der Finanzminister unter Berufung auf das ungeänderte Gesetz dem Regierungsübereinkommen widersprechend eine weitere Verstaatlichung der Kreditanstalte durchführt.
Das ist der Punkt.
Wir werden mit allen Mitteln verhindern, dass hier ein Wirtschaftsmolloch
in Österreich entsteht mit monopolartigen Zügen und das in eklatanten Bruch des Regierungsübereinkommens.
Dazu brauchen Sie aber auch eine andere Partei, um da eine Mehrheit zu finden.
Haben Sie sich etwa der Zustimmung der Freiheitlichen schon versichert in dieser Frage?
Das haben wir nicht getan, sondern ich gehe davon aus, dass man im österreichischen Nationalrat auch spontan Mehrheiten findet für eine gute Sache.
An sich haben sich beim Entschließungsantrag, wo wir das gleiche
letzten Freitag beschlossen haben, als Entschließung an die Bundesregierung, haben wir von den Liberalen gehört, dass auch sie für die Privatisierung der Bank Austria in Wien sind.
Und wenn sich weitere Parteien finden, sind wir sehr zufrieden.
Aber die Liberalen alleine würden ja gemeinsam mit der ÖVP noch keine Mehrheit im Nationalrat bilden.
Sie rechnen also auch mit der Zustimmung der Freiheitlichen?
Sie zerbrechen sich da unserem Kopf.
Ich glaube, dass wir diese Frage dann bei einer Sondersitzung klären.
Herr Klubobmann, zuletzt war von der ÖVP, wenn auch zwischen den Zeilen immer wieder zu hören, als Kompromiss wäre ja möglich eine Reduzierung des Einflusses der Stadt Wien auf die Bank Austria.
Das ist der ÖVP offenbar damit nicht genug.
Die Verhandlungen sind im Gange.
Unser Verhandler ist Minister Fran Leitner.
Ich möchte ihm über den Rundfunk nicht meine Meinung ausrichten.
Das ist nicht notwendig.
Wir stehen in ständigem Kontakt.
Noch eine Frage, wenn Sie diesen Antrag jetzt einbringen und für Notwendige achten, dann gehen Sie aber offenbar davon aus, dass die Bank Austria das beste Angebot gelegt hat und dass sich Minister Klima für die Bank Austria entscheiden wird.
Also wissen Sie da mehr als wir wissen?
Ich weiß überhaupt nichts, weil sogar in der Sitzung der Bundesregierung keine Ziffern genannt wurden unter Berufung auf die Verschwiegenheitspflicht und die damit zusammenhängenden Haftungsfragen.
Ich nehme auch auf diese Weise nicht die geringste Stellung.
zu fragen, welches Angebot wie beschaffen ist.
Und wir nehmen ja in diesem Antrag in keiner Weise dazu Stellung, wer dieses Aktienpaket nun bekommen soll.
Wir nehmen nur dazu Stellung, wir wollen nicht einen verstaatlichten Mollock,
Denn wir haben mit den sozialistischen Wirtschaftstreibenden im Konsum bereits Milliardendefizite erwirtschaftet.
Wir haben mit den sozialistischen Wirtschaftsvorstellungen in der verstaatlichten Industrie die Zukunft Österreich mit hunderten Milliarden Schilling belastet.
Und wie sozialistische Wirtschaftsmanager sich aufführen, haben wir bei Semperit in Preiskirchen gesehen.
Genau das wollen wir verhindern.
Herr Klubobmann, könnten Sie sich allenfalls auch vorstellen, mit einem Antrag der Freiheitlichen mitzugehen?
Das heißt, die FPÖ will einen eigenen Antrag einbringen, um die Privatisierungsgesetze für die Banken zu ändern.
Wie wir unser Regierungsübereinkommen mit den Sozialdemokraten durchsetzen, werden wir in jedem einzelnen Fall beurteilen.
Ich kann diesbezüglich heute zu hypothetischen Anträgen keine Stellung abgeben.
Noch ein letztes Wort zur Koalition.
Wie ist denn das, politisch zu werden?
Muss Ihr Koalitionspartner diese Vorgehensweise, eine rückwirkende Änderung eines bereits bestehenden Gesetzes, um etwas zu verhindern, nicht als offene Kriegserklärung auffassen?
Wir haben das Vorgehen der Sozialdemokraten, die in einer wirklich, in eine Schmierenkomödie erinnernden Trickkiste
diesen Coup vorbereitet haben.
Wir haben hier einen Bruch des Koalitionsabkommens gesäden und wir sind immer noch in dieser Regierungspartnerschaft und ich hoffe, dass die Sozialdemokraten den Ernst der Lage erkennen.
sagte ÖVP-Clubchef Kohl auf Fragen von Thomas Langpaul.
Und wir bleiben beim Thema.
Wie die Koalitionspartnerin der ÖVP, die SPÖ, auf den Antrag reagiert und wie die für eine Mehrheit notwendigen Freiheitlichen reagieren, geht Fritz Dittlbacher im folgenden Beitrag nach.
SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka ist der unmittelbar Betroffene dieses ÖVP-Antrages.
Er ist zwar nach wie vor um Beruhigung innerhalb der Koalition bemüht, aber so Kostelka... Wenn die ÖVP damit Flagge zeigen will, dann ist das sicherlich nicht sonderlich klug, aber nach dem Koalitionsübereinkommen
muss ich es hinnehmen.
Klug ist es deswegen nicht, weil das bedeutet, dass wir in einer kritischen Situation noch mehr Zündstoff bekommen.
Das hätte man es auch mündlich sagen können.
Da hätte man die nach dem Koalitionsübereinkommen vorgesehenen Gespräche suchen sollen.
In der Öffentlichkeit hat man derzeit den Eindruck, dass in diesem Poker immer höhere Karten gezogen werden.
Stimmt das?
Geht es wirklich in Richtung auf Spielabbruch hin?
Es ist, glaube ich, durchaus sinnvoll, wenn die Situation ernster wird, als einer der Mitspieler nicht dafür zu beitragen, dass man weiter auseinander kommt, dass man solche Kommentare abgibt.
Aber es ist jedenfalls für mich sehr deutlich erkennbar, dass der Finanzminister eine ausschließlich wirtschaftliche Entscheidung zu treffen hat.
und dass diese wirtschaftliche Entscheidung von der ÖVP mit parteipolitischen Argumenten und Motiven konterkariert wird.
Und das ist etwas, was wir nicht hinnehmen können.
Ich kenne die Angebote noch nicht ganz genau, aber soweit ich höre, liegen sie um einige Milliarden auseinander.
Und nach meiner Ansicht kann der Finanzminister auf Milliarden im Interesse des Budgets und damit des Steuerzahlers nicht verzichten.
Und darüber sollte man reden, aber nicht über die Medien miteinander in einem inakzeptablen Ton argumentieren.
Bemühungen um eine Kalmierung der Situation zeichnen auch die erste Stellungnahme von Finanzminister Viktor Klima aus.
Klar könnte ihn ein Gesetzesantrag der ÖVP aushebeln, erklärt Klima.
Da steht natürlich jeder Parlamentspartei zu, Anträge auch einzubringen.
Ich halte es nur für wichtig, dass die Österreicherinnen und Österreicher darauf vertrauen können, dass der Finanzminister hier nicht Milliardenschillinge verschenkt.
aber auch auf Basis der Gesetze zu agieren hat.
Das heißt, wenn ein Gesetzgeber wilens ist, ein Höchstangebot auszuschließen, aus welchen Gründen immer, dann kann er das tun.
Da muss sich der Finanzminister dran halten.
Aber ich bereite derzeit in aller Sorgfalt und mit der nötigen rechtlichen Prüfung, wirtschaftlichen Prüfung eine Entscheidung vor.
Und da werden wir einmal anschauen, was dieser Gesetzesantrag der ÖVP überhaupt bezwecken soll.
Und wenn Ihnen die ÖVP das Gesetz rückwirkend ändert, sodass Sie es nicht mehr an den Bestbieter verkaufen können, was sagen Sie dazu?
Ist das eine Art Kriegserklärung oder ist das bloß ein unfreundlicher Akt?
Nein, gar nicht.
Ich glaube nur, die ÖVP wird es der österreichischen
Bevölkerung gegenüber dann vertreten müssen, warum sie der Meinung ist, dass nicht an den Höchstbieter ein Zuschlag gehen kann und warum da mehrere Milliarden Schillinge, die dem Steuerzugabe zugute kommen sollten, nicht lukriert werden können.
Und bevormundet oder so sehen sie sich nicht?
Also der Gesetzgeber kann immer einen Minister bevormunden und muss das dann auch rechtfertigen.
Und es ist immer auch noch eine Frage, ob der ÖVP-Antrag dem im Parlament eine Mehrheit bekommen würde.
FPÖ-Chef Jörg Haider steht ihm skeptisch gegenüber, denn das sei eine Maßnahmengesetzgebung, was er ablehne.
Ich weiß aus der Tradition der freiheitlichen Politik, dass wir gegen jede rechtsstaatlich bedenkliche Form der Gesetzgebung sind und bisher immer aufgetreten sind.
Interessanterweise auch die ÖVP, die immer Maßnahmengesetze abgelehnt hat, wo man sozusagen
um irgendeine Einzelmaßnahme zu verhindern, gleich ein Gesetz beschließt.
Das ist also ein Bruch mit der Tradition des Rechtsstaates.
Ganz abgesehen davon möchte ich also noch darauf hinweisen, dass so wie der Gesetzesantrag lautet, das sowieso ein Schuss ins Knie ist.
Denn erstens einmal wird er in den Ausschuss verwiesen, dann liegt er also dort einmal im Ausschuss und wird also, weiß nicht, beim St.
Nimmerleins Tag behandelt.
Zum anderen
ist der Inhalt dieses Antrages überhaupt nicht geeignet, auch im konkreten Fall, einen Verkauf der Krediteinstalt an die Bank Austria zu verhindern, weil einfach die Formulierungen falsch sind.
Inwiefern?
Naja, weil davon ausgegangen wird, dass da Gebietskörperschaften bzw.
öffentlich-rechtlichen Fonds verboten wird,
Anteile an zu privatisierenden Banken zu erwerben.
Und die AVZ ist keine Gebietskörperschaft, oder wie?
Eben, und die AVZ ist weder eine Gebietskörperschaft noch ist sie ein Fonds.
Ihre Rechtsnatur ist eine andere, sie ist sozusagen eine Verwaltungseinheit,
an der auch die Gemeinde gar nicht beteiligt ist, weil ja der Rest der alten Sparkasse ein eigentümerloses Wesen ist.
Und daher ist dieser Gesetzesantrag der ÖVP auch rechtlich ein absoluter Unsinn.
Und man sieht also, dass die ÖVP in Wirklichkeit in Panik reagiert, weil sie Machtpositionen verliert, aber hier dahinter keine überlegte Strategie für eine umfassende Privatisierung in Österreich stellt.
Das wollen wir Freiheitlichen erzwingen und da geben wir der ÖVP die Möglichkeit im Bundesrat mit uns gemeinsam unsere Anträge zu beschließen.
Die Zustimmung der FPÖ hat die ÖVP also nicht, lässt FPÖ-Chef Haider im Zusammenhang mit dem ÖVP-Antrag auf Abänderung des CA-Privatisierungsgesetzes durchblicken.
Die unendliche Geschichte um die Übernahme der Bundesanteile der CA löst nicht nur bei den Politikern Turbulenzen aus.
Es rumort auch bei den Minderheitsaktionären und beim Bieter-Konsortium um die EA Generali.
Karin Guldenschuh mit Details.
Das von der EA Generali angeführte Bieter-Konsortium strebt ein gegen die Bank Austria gerichtetes Bewilligungsverfahren bei der EU-Kommission an.
Dabei geht es darum, ob die Finanzierungsart der Bank Austria zulässig ist.
Die Bank Austria bediene sich bei der Finanzierung der CA-Übernahme verbotenerweise der Bonität ihres Hauptaktionärs, der Anteilsverwaltung Zentralsparkasse.
Da die Stadt Wien für die AVZ hafte, könnten an den Kapitalmärkten bessere Konditionen erzielt werden.
Das wäre eine unerlaubte Förderung, argumentiert das BITA-Konsortium.
Auch die Kleinaktionäre wehren sich gegen eine Übernahme der Bundesanteile der CA durch die Bank Austria.
Der vorgesehene Kaufpreis für die 70% des Bundes liege rund 15% über dem Börsenkurs.
Sollte die Bank Austria die Bundesanteile der CA um 17 Milliarden Schilling erwerben, entgehen uns 2 Milliarden Schilling, sagen die Minderheitseigentümer.
Der Interessenverband für Anleihe fordert daher die Bank Austria auf, dem Publikum die gleichen Konditionen zu gewähren, wie die Bank Austria dem Finanzminister gewährt, oder wenn sie dazu nicht bereit ist oder nicht in der Lage ist, diese Transaktion zu unterlassen.
sagt der Anwalt der Kleinaktionäre Wolfgang Leitner.
Der CA Zentralbetriebsrat bereitet unterdessen eine Angestelltenaktion vor.
Sollte das Konsortium um die EA Generali den Zuschlag bekommen, sollen die Mitarbeiter aufgefordert werden, CA-Aktien um 500 Millionen Schilling zu kaufen, um ihre positive Haltung zu bekräftigen.
Soviel also zum Komplex künftige CA-Übernahme.
12.22 Uhr mit der Berichterstattung ins Ausland.
Seit mehr als elf Stunden sind in der japanischen Botschaft der peruanischen Hauptstadt Lima zahlreiche Geiseln in der Hand von Terroristen.
Unter den Geiseln befindet sich neben anderen mehr als 40 Diplomaten auch der österreichische Botschafter in Peru, Shushnik, der Neffe des letzten Bundeskanzlers der Ersten Republik.
Mindestens 20 Bewaffnete hatten in Lima die japanische Botschaft gestürmt, wo die festgehaltenen hochrangigen Diplomaten sowie auch einige Minister zu einem Empfang geladen waren.
Die Geiselnehmer, vermutlich linke Rebellen, fordern die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus dem Gefängnis.
Unterdessen hat die peruanische Regierung mit den Geiselnehmern Verhandlungen aufgenommen.
Ein Ende der Geiselnahme ist vorerst nicht abzusehen.
Susanne Neveröckler mit einer Chronologie der dramatischen Ereignisse.
Es war eines der großen gesellschaftlichen Ereignisse, als sich gestern mehrere hundert ausgewählte Gäste in der Residenz des japanischen Botschafters in Lima einfanden.
Einflussreiche Persönlichkeiten aus der peruanischen Politik und Wirtschaft, Diplomaten und Prominenz waren geladen, um den Geburtstag des japanischen Kaisers Akahito zu feiern.
Was sie nicht wussten war, dass ihnen der Champagner von Rebellen gereicht wurde.
Sie hatten sich als Kellner eingeschlichen, als das Fest seinen Höhepunkt erreichte, schlugen sie dann zu.
Sally Brown, die Vorsitzende der Auslandspresse, war dabei, als es geschah.
Wir haben plötzlich eine Explosion gehört und dachten, es sei irgendwo eine Autobombe explodiert.
Wir sind zwar erschrocken, aber die Party ist trotzdem weitergegangen.
Dann, Minuten später, begann ein Schüssehagel.
Es war so laut, dass ich mich instinktiv auf den Boden geworfen habe.
Die Geiselnehmer zwischen 20 und 40 Mann identifizierten sich als Guerrilleros der revolutionären Bewegung Tupac Amaro.
Ihre Forderung?
Die Freilassung aller inhaftierten Mitglieder der Bewegung.
400 bis 500 Guerrilleros befinden sich derzeit in Haft.
Es werde niemandem etwas passieren, liessen sie die Geiseln wissen, doch sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden, würden sie mit den Geiseln in den Tod gehen.
In einem Interview mit dem japanischen Botschafter sprach dieser von mehreren Verletzten.
Die Situation in der Residenz sei ruhig, die Verletzten brauchten jedoch dringend medizinische Versorgung.
Rund 170 vorwiegend weibliche Geiseln wurden wenige Stunden nach Beginn der Geiselnahme freigelassen, unter ihnen die Mutter und Schwester des peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori.
Wie viele Geiseln sich noch in der Gewalt der Guerrilleros befinden, ist unklar.
Es sind aber mindestens 200 Personen.
Seit Stunden hält die Polizei die Residenz des japanischen Botschafters umstellt.
Ob es Verhandlungen gibt, darüber gibt es sehr widersprüchliche Informationen.
Unter den Geiseln befindet sich jedenfalls auch der deutsche Botschafter Heribert Wöckl und der österreichische Botschafter Arthur Schuschnigg.
Herbert Huter hat den Botschaftssekretär der österreichischen Botschaft in Peru, Walter Rehberger, erreicht und ihn zur aktuellen Situation befragt.
Der derzeitige aktuelle Stand ist eigentlich weiterhin unverändert.
Es gab ein Telefoninterview mit dem Anführer dieser Gruppe, Movimiento Revolucionario Tupac Amaru, wobei herausgekommen ist, laut Angaben dieses Gerierführers, dass es noch keine Verhandlungen mit der peruanischen Regierung gibt.
und die Situation dementsprechend ernst ist und die Lage sehr gespannt.
Wissen Sie etwas Näheres über das Befinden von Botschafter Schuschnigg?
Über das Befinden von Herrn Botschafter wissen wir nichts Näheres, aber wir gehen davon aus, dass es keine Probleme gibt und dass er noch bei bester Gesundheit ist.
Seine Frau ist ja bereits freigelassen.
Ja, richtig.
Herr Rehberger, wir haben Meldungen vom österreichischen Außenministerium, dass Botschafter Franz Irbinger aus Bogotá nach Lima unterwegs ist.
Botschafter Irbinger war vorher Botschafter in Lima und kennt die Verhältnisse sehr gut.
Ist Botschafter Irbinger bereits eingetroffen in Lima?
Haben Sie mit ihm Verbindung?
Er ist noch nicht eingetroffen in Lima.
Wir haben noch keine direkte Verbindung mit ihm, aber wir rechnen damit, dass er bald eintreffen wird.
Und hier vor Ort, dadurch dass er natürlich die Bedingungen sehr gut kennt, da er ja lange Zeit hier Botschafter war und natürlich vor Ort hier die Bedingungen sehr gut kennt, hoffen wir, dass er bald eintreffen wird.
Terrorismus, Untergrundkampf, Freiheitskampf, je nach Lesart hat dies in Lateinamerika, speziell in Südamerika, eine sozusagen bereits lange Tradition.
Mit der Geiselnahme von Lima wollen nun offensichtlich linke Rebellen erneut die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus dem Gefängnis erzwingen.
Gesinnungsgenossen, die die Geiselnnehmer als politische Gefangene sehen.
Ein Blick zurück im Jahr 1992 herrschte in Lima fast so etwas wie Untergangsstimmung.
Supermärkte wurden vom Explosionsdruck weggeblasen.
Vor Banken und Hochhäusern wurden Bombenautos abgestellt.
Unternehmer hatten Angst vor Entführungen.
Arme und Reiche trauten sich nachts nicht mehr auf die Straßen.
Es war ein Höhepunkt des blutigen Bürgerkrieges, den der berüchtigte Sendero Luminoso den Peruanern lieferte.
Dieser blutige Krieg dauerte seit den frühen 80er Jahren.
Präsident Fukimori konnte den Terror zuletzt eindämmen, aber die Bilanz ist bedrückend.
Nach offiziellen Angaben forderte der Terror in Peru von 1983 bis heute fast 30.000 Opfer, darunter 13.000 sogenannte Subversive, 12.000 Zivilisten sowie 2.600 Soldaten und Polizisten.
Etwa 300.000 Peruaner verließen aus Angst vor dem Morden ihre Heimat.
Hintergründe von Barbara Ladinsa.
Eigentlich galt die Guerilla-Bewegung Tupac Amaru, kurz MRTA, mit der Festnahme ihres Führers und Gründers Victor Polay im Juni vor vier Jahren als besiegt.
Ihren Namen hat die im Geiste des argentinisch-kubanischen Revolutionsführers Ernesto Che Guevara operierende Guerilla-Gruppe von einem Indio-Führer, Tupac Amaru,
der im 18.
Jahrhundert gegen die spanischen Kolonialherrscher kämpfte und hingerichtet wurde.
Zuletzt internationale Schlagzeilen machte die MRTA heuer im Jänner, als die 27-jährige Amerikanerin Lori Berenson von einem peruanischen Militärgericht wegen angeblicher Unterstützung der MRTA zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Die MRTR operierte als die zweite, kleinere und weniger bekannte Guerillagruppe Perus, stets im Schatten des berüchtigten Sendero Luminoso, des leuchtenden Pfades, dessen blutiger sogenannter Befreiungskampf sich in Peru durch die gesamten 80er und frühen 90er Jahre gezogen hat.
Neben Auseinandersetzungen ideologischer Natur, in den Augen des Sendero,
hat die MRTA den Kommunismus verraten, prallten die Interessen der beiden Guerilla-Organisationen in Sachen Drogenhandel aufeinander.
Immer wieder gab es blutige Zusammenstöße rivalisierender Zellen.
Präsident Fujimori hat zu Beginn der 90er Jahre mit radikalen und nicht immer unumstrittenen Methoden den Kampf gegen den peruanischen Guerilla-Terror begonnen
und nach außen auch erfolgreich durchgeführt.
Ein Höhepunkt war die Festnahme des als unbesiegbar geltenden Sendero-Gründers und Chefs Abimael Guzman im September 1992.
80 Prozent von Guzmans rücksichtslos um sich schießenden Männern sind mittlerweile zerrieben, formulierte es ein Oberst der peruanischen Antiterrorpolizei.
Guzmans Nachfolger Feliciano kommandiert allerdings weiter eine Truppe von etwa 100 Urwaldkriegern im Huay-Jager-Tal.
Hier im Osten Berus ist das zentrale Anbaugebiet für Coca-Büsche.
Hier haben die Narco-Trafikantes, die Drogenhändler, einen dominierenden Einfluss.
Peru ist weiterhin der größte Coca-Produzent.
Etwa 90 Prozent der Ernte werden noch immer zu Paste verarbeitet, für mindestens eine Milliarde Dollar an die kolumbianischen Kartelle geliefert, die dann mit ihren Labors für die Weiterverarbeitung und mit ihrem Verteilernetz für den Absatz in den USA und in Europa sorgen.
Drogenhändler und Guerillakämpfer arbeiten in diesem Geschäft inzwischen derart eng zusammen, dass sie in Peru mittlerweile als ein symbiotischer krimineller Komplex angesehen werden.
Einst angetreten mit dem klassenkämpferischen Befreiungsdrang der Landleute und Bauern gegen die Städte und Bourgeoisie, sind der Sendero und MRTA heute eine rein terroristische Profitorganisation und brutale Unterdrücker der Coca-Bauern.
Denn die Ursachen der Guerillabewegung konnte Präsident Fujimori ebenso wie MRTA und den Sendero Luminoso selbst
auch nach den spektakulären Antiterroraktionen noch nicht beseitigen.
Noch immer lebt die Hälfte der rund 22 Millionen Peruaner unter der Armutsgrenze.
Die Kindersterblichkeit ist nach Haiti und Bolivien die dritthöchste in Lateinamerika.
Aber trotz der ungelösten sozialen Probleme erscheint die Lage Perus heute weniger trostlos als zu Beginn der Amtszeit Fuchimoris.
Hintergrundinformationen von Barbara Ladinsa zur Geiselnahme in Lima, wo ja in der japanischen Botschaft auch Österreichs Botschafter Schuschnigg festgehalten wird.
Ein Blick auf die Uhr 12.32 Uhr ist es gleich zurück in der Berichterstattung nach Österreich.
und zwar zum alarmierenden Lehrstellenmangel hierzulande.
6400 Jugendliche haben Anfang Oktober in Österreich eine Lehrstelle gesucht, doch nur 2700 Stellen waren tatsächlich offen.
Diese dramatische Zahl ist einer Studie der Arbeiterkammer entnommen und sie untermauert die Forderungen, die die Arbeiterkammer zur Lehrstellensicherung erhebt.
Martin Heidinger dazu.
Vor einem Jahr war die Welt noch in Ordnung.
Da gab es bundesweit noch 4.900 offene Stellen für 4.600 Lehrstellensuchende.
Diese Entwicklung führt die Arbeiterkammer nicht nur auf eine allgemein schlechte Wirtschaftslage zurück, sondern sie bemängelt, dass die Betriebe oft nicht über die tatsächlichen Kosten der Lehrlingsausbildung Bescheid wüssten.
So geht aus der aktuellen AK-Studie hervor, dass 40 Prozent der ausbildenden Betriebe keine Kosten durch die Ausbildung hätten und 60 Prozent kämen ohne Ausbildungsinfrastruktur und mit nebenberuflichen Ausbildnern aus, ohne dass der Betrieb deshalb in seiner Produktivität gemindert würde.
Insgesamt deutet die Studie auf einen realen Rückgang der betrieblichen Kosten der Lehrlingsausbildung hin.
So zahlen die öffentlichen Haushalte pro Lehrling 35.000 Schilling.
Für die Berufsschulen gaben Bund, Länder und Gemeinden 1996 rund 4,5 Milliarden Schilling aus.
Die Lehrlingsausbildung kostet demnach kaum weniger als die allgemeine Schulausbildung.
Der Schluss der Arbeiterkammer, sie fordert eine Verwirklichung des Lastenausgleichs zwischen ausbildenden und nicht ausbildenden Betrieben.
Es soll dabei eine Einstiegsfinanzierung für die Schaffung neuer Lehrstellen geben und eine Qualifikationsförderung für intensive, ergänzende Ausbildungsformen.
Das Argument, es würden durch dieses System schlechtere Betriebe bevorzugt, lässt Bernhard Schwarz von der Arbeiterkammer nicht gelten.
Die guten Betriebe, und das kann man beim Arbeitsmarktservice hautnah sehen, die jammern ja deswegen, weil sie eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbieten und nach Ende des Lehrverhältnisses der Nachbarbetrieb kommt und den Lehrling abwirbt.
Es müsse im Interesse aller Arbeitgeber liegen, dass die Ausbildung funktioniere.
Man könne ja verstärkt auf überbetriebliche Ausbildungsformen setzen, sagt die Arbeiterkammer.
Das Wissenschaftsministerium hat mit seinen Plänen zur Reform der Universitätsstudien für heftige Diskussionen gesorgt.
Einige Stichworte, die Verkürzung mancher Studien auf sechs Semester, Latein nicht mehr als gesetzliche Voraussetzung zum Studienantritt, eine Teilung des Medizinstudiums mit einem Magister beziehungsweise einem Doktoratsabschluss.
Was ist von all diesen Plänen geblieben?
Anton Maier fasst ein Gespräch darüber mit Wissenschaftsminister Rudolf Scholten zusammen.
Die Begutachtungsphase für das neue Studienrecht ist abgeschlossen, einige heiß diskutierte Punkte sind wieder gestrichen.
Beispielsweise die Regelung, dass in geisteswissenschaftlichen Studien nur ein Fach belegt werden muss, das hätte dann nur sechs Semester gedauert.
Jetzt steht im Gesetz zwar nicht mehr das zweite Fach als Verpflichtung drinnen, die faktischen Regeln des Arbeitsmarktes werden aber mit Sicherheit entsprechend wirken.
Thema Latein.
Es gibt Studien, da ist Latein unbedingt Voraussetzung.
Dort bleibt es auch.
Beispiel Theologie.
Ansonsten, so Minister Scholten,
Bei den Studienrichtungen, wo es gleichsam zu den Themen gehört, die im ersten Studienabschnitt zu absolvieren sind oder als Voraussetzung eingebracht werden, wie zum Beispiel Jus oder Medizin, dort soll das Entscheidung der Studienkommission sein, ob sie diesen Nachweis haben wollen.
Thema Medizinstudium.
Der Plan, das Studium zu teilen, in einen Magister und einen Doktor der Medizin ist gefallen.
Von der Systematik des Studienrechtes wäre das nach wie vor gerechtfertigt.
Allerdings sind offensichtlich die psychologischen Hürden für eine derartige Umstellung sehr hoch und den Preis nicht wert, dadurch das gesamte Gesetz über Wochen und Monate aufzuhalten.
Und daher werden wir eine postgraduale Form eines gleichsam wissenschaftlichen Doktorats der Medizin zum normalen, unter Anführungszeichen, Doktor der Medizin hinzufügen.
Thema Studiengebühren.
Experten, auch aus der SPÖ, haben sich gerade in den letzten Wochen immer wieder für Gebühren ausgesprochen, nicht nur aus Budgetgründen, auch zur Straffung der Studiendauer etwa.
Minister Scholten hält nichts davon nach wie vor.
Man darf ja nicht vergessen, dass es heute bereits mit beträchtlichen Kosten verbunden ist, aber nicht mit Gebühren seitens der Universitäten.
Der Gesetzentwurf für das neue Studienrecht soll nun im Jänner dem Ministerrat vorgelegt werden, berichtet Anton Mayer.
Das Jahr 1996 war für die österreichische Wirtschaft kein gutes Jahr, denn mit 5.500 Pleiten hat es heuer wieder einen Negativrekord gegeben.
Einziger Lichtblick,
Der Kreditschutzverband von 1870 schätzt, dass es im nächsten Jahr besser wird, trotz der beginnenden Umstellung auf den Euro.
Ernst Wainisch.
5.500 Insolvenzen, das ist Rekord.
Sogar im Jahr der Konsumpleite 1995 gingen weniger Betriebe ein als heuer.
Allerdings sind in diesem Jahr weniger Arbeitsplätze verloren gegangen, weil vor allem Mittel- und Kleinbetriebe nicht mehr weiter konnten.
Die mit Abstand größte Pleite war das Ende der Baufirma Makulan mit 11 Milliarden Schilling.
Die meisten Firmencrashes gab's in Wien.
Der Chef des Kreditschutzverbandes von 1870, Klaus Hirzenberger, schätzt, dass die meisten Firmenzusammenbrüche auf Managementfehler zurückzuführen sind.
Ja, sicherlich sind eine sehr hohe Anzahl von diesen Insolvenzen auf betriebswirtschaftliche Fehler im Manage-Bereich zurückzuführen.
Das werden über 70 Prozent, zwischen 70 und 80 Prozent liegen.
Das zeigen ja die Untersuchungen bei uns, aber nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Staaten auf.
Aber ich sage noch einmal, und ich warne jetzt davor zu sagen, die Unternehmer und Manager sind alle
Alleinschuld an der Entwicklung.
Es gibt halt internationale Entwicklungen, die wir zu wenig vielleicht noch beobachtet haben.
Und wir haben auch diesen verstärkten Hyperwettbewerb, der nicht nur ein Verdrängungswettbewerb zum Teil ist, sondern ein Vernichtungswettbewerb, sagt Hirzenberger.
Fürs nächste Jahr erwartet der KSV weniger Pleiten.
Das spiegelt auch eine Umfrage unter den Unternehmen wider.
Sie sind vorsichtig, optimistisch und erwarten steigende Umsätze, ausgenommen in der Tourismusbranche.
Die Umstellung auf den Euro könnte aber wieder ein Stolperstein werden, wenn sich die Unternehmen nicht bereits jetzt auf die neue Währung vorbereiten.
Sie hörten Ernst Weinisch.
Die österreichische Post will sich als selbstständiger Betrieb offensiv dem bevorstehenden Wettbewerb durch Private stellen.
Die dafür notwendigen Voraussetzungen sind jetzt geschaffen.
Nach der Ausgliederung aus dem Budget vom vergangenen Mai ist jetzt die Eröffnungsbilanz vorgestellt worden.
Damit steht fest, wie viel der mehr als 100 Milliarden Schilling Schulden der Bund übernehmen wird, nämlich etwas mehr als 44 Milliarden Schilling.
Mit Einzelheiten zur künftigen Strategie der Post meldet sich jetzt Christian Hunger.
In nur viereinhalb Monaten ist die Eröffnungsbilanz der Post erstellt worden.
Bei 300.000 Vermögensgegenständen, die dabei zu bewerten waren, eine Rekordzeit wird seitens des Postvorstandes betont.
120 Milliarden Schilling ist die Post demnach in der Bilanz derzeit wert.
Für den privaten Konkurrenzkampf ausgestattet ist die Post mit einem Eigenkapital von etwas mehr als 42 Milliarden Schilling, davon 15 Milliarden Grundkapital.
Die 44 Milliarden Schilling, die der Bund an Schulden übernimmt, ein wesentlicher Teil davon die Übernahme der Pensionslasten der öffentlichen Mitarbeiter.
Diese 44 Milliarden sind zwar etwas weniger, als sich der Finanzvorstand der Post erhofft hat, Finanzminister Klima glaubt trotzdem, dass damit die privatwirtschaftlich agierende Post ein konkurrenzfähiges Unternehmen ist.
Es ist aus meiner Sicht unbestritten, dass das Unternehmen die besten Chancen und gute Chancen hat, sich in diesem Wettbewerb zu bewähren.
Die politische Ebene, und dazu bekenne ich mich, hat dafür zu sorgen, dass dem Unternehmen nicht in Zukunft Lasten aufgebürdet werden, die die Wettbewerber nicht haben.
Gemeinwirtschaftliche Leistungen wie beispielsweise vergünstigte Tarife für Zeitungen oder Grundgebührenbefreiung für Telefonanschlüsse werden deshalb in Zukunft auch von der öffentlichen Hand bezahlt und können nicht mehr von der Post selbst finanziert werden, verspricht Klima.
Der Postvorstandsvorsitzende der Sindelka kann trotzdem den Postkunden zusagen.
Wir wollen diese Versorgungspflicht auch weiterhin vornehmen in diesem gesagten Sinn einer Grundversorgung, wollen aber doch bei den ganzen Geschäftsplanungen mehr in Geschäften denken, dass wir dort forciert investieren, wo wir auch angemessene Renditen erwirtschaften können.
Wir müssen daher auch aus diesem Grund
das Unternehmen gedanklich so strukturieren, dass es in überschaubare Geschäftsfelder und handhabbare Geschäftsfelder mit eigener Kosten- und Ertragsverantwortung umstrukturiert werden kann.
Und wir wollen auch in Zukunft ein attraktiver Dienstgeber für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein.
Was die gelbe Post betrifft, so wird es keine Schließung bei den derzeit 2300 Postämtern geben, versichert Zindelka alle Zahlen, die korruptiert werden, seien falsch, es gebe keinerlei Pläne diesbezüglich.
Angesichts der bevorstehenden Konkurrenz im Bereich des Festnetzes fordert Zindelka einen fairen Wettbewerb.
Er befürchtet einen ungleichen Wettbewerb, wenn etwa die ÖBB, die Verbundgesellschaft oder die Energieversorger ins Telefongeschäft einsteigen.
Soviel von der Vorstellung der Posteröffnungsbilanz und damit zurück zum Mittagschanal.
Danke, Christian Hunger.
Frauenministerin Helga Conrad präsentierte heute Vormittag eine bemerkenswerte Kampagne ihres Ministeriums.
Diese Kampagne soll Männer dazu motivieren, künftig stärker als bisher im gemeinsamen Haushalt mitzuwirken.
Drei Millionen Schilling werden dafür aufgewendet, Kino- und Fernsehspots sollen den Männern Denkanstöße liefern.
Dieter Bornemann beginnt seinen Beitrag mit einem Ausschnitt aus einem Kinospot.
Kein Seminar, machen halbe halbe.
Eine Initiative der Frau Ministerin zur Umverteilung der Versorgungsarbeit.
Umverteilung der Versorgungsarbeit, damit ist wohl die Hausarbeit gemeint.
Und die soll den Männern mit Kino und Fernsehspots schmackhaft gemacht werden.
Es ist halt immer viel mehr Pflicht dabei und der Reiz des Neuen ist weg und so, aber was täglich sein muss, muss eben täglich sein.
Und es geht halt doch besser zu zweit als alleine die Hausarbeit machen, putzen, spülen, aufwärmen.
Die satte Mehrheit von 86 Prozent der österreichischen Männer ist davon überzeugt, dass Frauen von Naturs besser für die Hausarbeit geeignet sind.
Und ich will ja auch, dass mein Sohn einmal so ein ganzer Mann wird.
85 Prozent der Hausarbeit in Österreich wird ausschließlich von Frauen geleistet.
Frauen wenden für Haushaltsarbeit fünfmal mehr Zeit auf als Männer.
Ein Drittel der berufstätigen Männer beteiligen sich gar nicht an der Hausarbeit und der Kinderbetreuung.
Frauenministerin Helga Konrad will mit diesen Werbefilmern von Doris Durier erreichen, dass die Männer öfter mal die Hausarbeit erledigen.
Die Frauenministerin über die Ziele dieser Werbekampagne.
Mit dieser Kampagne wollen wir zusätzlich zu anderen Aktivitäten, die das Bewusstsein erweitern, vor allem wendet sich diese Kampagne an Männer, an Männer von 19 bis etwa 35, also an jüngere Männer, weil wir davon ausgehen, dass jüngere Männer auch noch eher bereit sind, ihr Verhalten zu verändern und die partnerschaftliche Teilung der Versorgungsarbeit anzugehen.
Erst in der Pension arbeiten Männer dann wieder mehr im Haushalt mit.
Und zwar, so Konrad, weil ihnen Fahrt ist.
Die Frauenministerin will die Aufteilung der Hausarbeit auch im Gesetz verankern.
Wir sind dabei, und ich habe es schon mehrmals angekündigt, unser Familien- und Eherecht so zu verändern, dass die partnerschaftliche Teilung hier auch explizit verpflichtend festgeschrieben wird.
Mit den Gesetzen geben wir uns die Spielregeln, und ich denke, wir sollten auch in diesem Bereich uns sehr klare, deutliche Spielregeln geben.
Die ganze Werbekampagne soll drei Jahre lang dauern.
Die ersten drei Werbespots kosten rund drei Millionen Schilling.
Ganze Männer machen halbe halbe.
Eine Initiative der Frauenministerin zur Umverteilung der Versorgungsarbeit.
Das Frauenministerium also mit einer Werbekampagne.
Sie hörten einen Beitrag dazu gestaltet von Dieter Bonnemann.
Und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Am Freitag geht der letzte Wiener Tramwayschaffner auf seine letzte Tour.
Vielleicht ist heute jeder mit seinem Problem und irgendwo mit sich der steigende Straßmann einsetzt, sie nieder und damit ist die Sache erledigt, was vielleicht früher der Kontakt mehr war.
in dem Sinn, da der Schaffner ja noch zum Teil in den offenen Garnituren durchgegangen ist und den Fahrgast persönlich um den Fahrschein angesprochen hat, sprich gebeten, ihm vorzuweisen, dadurch der Kontakt mehr war.
Heute wird eingestiegen bei jeder Tür und damit ist der Kontakt eigentlich vom Schaffner her weniger da.
Der letzte Schaffner, eine nicht unsentimentale Fahrt mit Stefan May im Journal Panorama 1820 Österreich 1.
12 Uhr und 46 Minuten ist es jetzt.
Ob es der elektrische Stuhl ist oder die Giftspritze, die Verhängung der Todesstrafe ist in den USA nichts Seltenes.
Alle internationalen Proteste haben daran nichts geändert.
Im Gegenteil.
Die Zahl der Hinrichtungen steigt.
Dennoch hat ein Fall das Thema jetzt wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gebracht.
Der Fall eines Mannes, der unschuldig sein könnte.
Hartmut Fiedler berichtet.
Er heißt Joseph O'Dell, ist 55 Jahre alt und soll wegen des Mordes an einer Frau hingerichtet werden.
Die Exekution im Bundesstaat Virginia war eigentlich für heute Abend geplant gewesen.
Doch gestern schob der Oberste Gerichtshof die Vollstreckung der Todesstrafe auf.
In letzter Minute und für kurze Zeit.
Bis zu Anfang des kommenden Jahres.
Dann will der Gerichtshof entscheiden, ob Joseph O'Dell doch ein neues Verfahren bekommen soll.
Das Verbrechen liegt elf Jahre zurück.
Am Morgen des 6.
März 1985 wurde auf einem Feld in der Ortschaft Virginia Beach die blutüberströmte Leiche der 44-jährigen Helen Shatner gefunden.
Odell, der am Abend davor in derselben Bar gewesen war wie das Opfer und dann mit blutigen Kleidung nach Hause gekommen war, wurde verhaftet und angeklagt.
Das Blut auf seinen Kleidungsstücken, so erfuhren die Geschworenen im Prozess, deckte sich mit jenem der ermordeten Frau.
Odell wurde zum Tod verurteilt.
Dass er sich selbst verteidigt hatte, dürfte nicht von Vorteil gewesen sein.
Wegen seines gewalttätigen Vorlebens konnte er in der Sache selbst nicht berufen.
Eine DNA-Analyse wurde damals nicht gemacht.
Aber Odell, der das Verbrechen immer bestritten hat, erzwang sie im Nachhinein.
Und die Analyse brachte Zweifel.
Doch die Wiederaufnahme des Verfahrens wurde abgelehnt, der Hinrichtungstermin festgesetzt.
Inzwischen aber hatte O'Dell mit Hilfe einer Jus-Studentin, die er in seiner Gefängniszeit geheiratet hatte, begonnen, die Öffentlichkeit auf seinen Fall aufmerksam zu machen.
Das Internet ermöglichte eine rasche Verbreitung im Ausland und nach der italienischen Regierung richtete in der Vorwoche auch der Papst einen Gnadenappell an den Gouverneur von Virginia.
Joseph O'Dell ist in aller Munde.
Augenmerk und Interesse sind allerdings sehr unterschiedlich.
Während die europäischen Kritiker nicht nur die zweifelhaft gewordene Verurteilung im Visier haben, sondern die Todesstrafe überhaupt, geht es in den USA überwiegend um die Frage, Fehlurteil oder nicht.
Es gibt viele Amerikaner, die die Todesstrafe ablehnen, aber den Umfragen zufolge sind sie eindeutig in der Minderheit.
In 38 der 50 Bundesstaaten ist es zumindest möglich, die Todesstrafe zu verhängen.
Und Staaten wie Texas, Florida und Virginia tun es sehr oft.
Mehr als 350 Menschen sind seit der Wiederzulassung der Todesstrafe im Jahr 1976 hingerichtet worden.
Fast ein Drittel von ihnen in den vergangenen zwei Jahren.
Liberale Politiker auf Bundesebene versuchen nicht selten, das heikle Thema zu umgehen.
Es könnte böse Folgen im Wahlkampf haben.
Energische Befürworter gibt es dagegen viele.
Die unter der Bevölkerung weit verbreitete Angst und Sorge vor der mitunter horrenden Kriminalität schlägt sich nieder.
Breitere Debatten über die Todesstrafe finden nicht oft statt.
Wenn, dann zum Beispiel, weil es wieder eine Untersuchung gibt, laut der Schwarze prozentuell viel öfter auf dem elektrischen Stuhl landen, vergiftet oder gehängt werden als Weiße.
Oder wenn es um einen möglichen Justizirrtum geht, wie bei Joseph O'Dell.
Berichterstatter war Hartmut Fiedler.
Vier Minuten nach drei Viertel eins, ein Beitrag der Kulturredaktion.
Sozusagen als Weihnachtszuckerl und als erhoffter Publikumshit ist die morgige Premiere des Wiener Volkstheaters zu betrachten.
Emmy Werner hat den berühmten Bühnenklassiker Cyrano de Bergerac angesetzt.
Die Inszenierung stammt von Michael Schottenberg, der mit seinem Spektakel Marantana im Zelt vor der Votivkirche im letzten Jahr zwar einen Flop landete,
aber am Berliner Schlossparktheater für seine Arbeit am Joshua-Sobol-Stück »Weiningers Nacht« umjubelt worden ist.
Mit einem Szenenausschnitt aus der neuen Cyrano-Inszenierung beginnt Gernot Zimmermanns Vorbericht.
In Edmond Rostands romantischer Komödie dreht sich bekanntlich scheinbar alles um die Nase.
Den langmäßigen und deshalb unglücklich liebenden Gasconia-Edelmann Cyrano de Bergerac gibt in der turbulenten Volkstheater-Inszenierung Toni Böhm eine Rolle, die seit der Uraufführung im Jahre 1897 für jeden Schauspielstar ein Muss war, von Coquelin den Älteren über Albin Skoda bis zuletzt im Film Gerard Depardieu.
Regisseur Michael Schottenberg hat sich über die Nase erst gar nicht lang den Kopf zerbrochen.
Naja, die Nase ist die Nase.
Das war es ja damals schon und ist ja heute auch.
Und ein Handicap ist ein Handicap.
Und die Liebe ist die Liebe.
Und eine schöne Frau ist eine schöne Frau.
Und die Beziehung zu einer schönen Frau, die nicht zustande kommt, ist dieselbe damals und heute.
Also deswegen, glaube ich, soll man das gar nicht interpretieren.
Das interpretiert sich von selber.
Und ich finde dieses Märchen und diese Erzählung über die Liebe so schön und so erzählenswert und auch so sentimental.
Aber im Grunde genommen, ob ich Free Willy mache oder Richard III, geht es immer über Liebe.
Eigentlich geht die großen Geschichten, die man gerne sieht, über die Liebe.
Fecht, Kampf und Tanzszenen treiben in Schottenbergs Inszenierung das Volkstheater an die Grenzen seiner Kapazität.
Die Geschichte von Cyrano, der seine Liebe zu Roxane hinter dem schönen Dümmling Christian versteckt und sie zuletzt verspielt hat, fordert Michael Schottenbergs ganze Fantasie heraus.
Das ist der Witz der Sache, das ist ja eine große Komödiantik da drinnen auch und natürlich auch eine Tragik, weil das Ganze ja so nicht aufgeht und weil sich das ins Gegenteil verkehrt und weil man nicht sagt, was man füreinander empfindet zur rechten Zeit.
Und man verschanzt sich hintereinander und man schützt vor und dann kommt es einfach zur Katastrophe, weil Menschen einander im richtigen, im richtigen Zeitpunkt nicht das Richtige sagen.
Dieser große Herr hat sich mir gewischt als Ratte.
Maria Bild, die gemeinsam mit ihrem Mann Michael Schottenberg viele Film- und Theaterfolge gefeiert hat, spielte in der neuen Volkstheater-Inszenierung überraschenderweise den Christian.
Ich denke mir, dass die Fantasie auch mitspielt, wenn man genug antipft und die Geschichte transportiert, dass eben die Fantasie mitspielt, dass ich ein Mann bin und nicht eine Frau.
Jetzt merke ich selbst, ich bin zu grün gewesen.
Diesen Kuss, nein!
Warum denn nicht?
Schweigen Sie aus!
Was haben Sie geflüstert?
Von meiner eigenen Frechheit war ich so empört, dass ich mir selber zugeflüstert habe.
Schweigen!
Edmond Rostand, Bühnenklassiker, wird stilistisch gemeinhin in die Neuromantik eingeordnet.
Gibt es heute auf dem Theater und auch im Alltag so etwas wie eine Sehnsucht nach einer neuen Romantik?
Michael Schottenberg meint ja.
Absolut, ich glaube, mir geht es nicht anders.
Diese Zeit ist so abgeklärt und eigentlich eine so scheußliche und desillusionierende, eine so grausliche, graue.
kriegerische.
Und wenn ich nicht das Theater hätte, ich glaube ich würde eben längst im Krematorium in den Wind geblasen worden werden.
Und dann hat man ein Bedürfnis sozusagen die Welt hinter sich zu lassen und sich verzaubern zu lassen von wahrhaftigen Geschichten.
Und ich glaube, dass der Cyrano eine ganz wahrhaftige Geschichte geht, weil sie direkt in das Sentiment hineingeht.
Das könnte von Steven Spielberg sein.
Meint Michael Schottenberg, dessen Inszenierung von Cyrano de Bergerac morgen im Volkstheater in Wien Premiere hat.
Und nun aus dem Nachrichtenstudio Informationen zu den beiden dominanten Themen der letzten Stunden.
Österreich.
Die ÖVP hat im Parlament einen Antrag zur Abänderung des CA-Privatisierungsgesetzes eingebracht.
Hauptforderung ist es, dass künftig weder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts noch Unternehmen, die von Gebietskörperschaften betrieben werden, bundeseigene CA-Aktien erwerben können sollen.
ÖVP-Klubobmann Kohl erläuterte, sollte in den kommenden Tagen der Verkauf der CA-Anteile an die Bank Austria realisiert werden, dann würde die Volkspartei eine Sondersitzung des Nationalrates für den 2. oder 3.
Jänner beantragen.
SPÖ-Klubobmann Kostelka bemerkte, Finanzminister Klima habe eine ausschließlich wirtschaftliche Entscheidung zu treffen, dies werde von der ÖVP konterkariert.
Die Freiheitlichen haben unterdessen klargestellt, dass sie dem ÖVP-Antrag zur Änderung des CA-Privatisierungsgesetzes nicht zustimmen wollen.
Dieser Antrag würde in der Angelegenheit CA nicht zielführend sein, da die Bank Austria nicht einer Gebietskörperschaft gehöre, sondern der rechtlich selbstständigen Anteilsverwaltung Zentralsparkasse AVZ.
ÖVP-Clubobmann Kohl erklärte dazu in einer Replik, der Antrag werde durchaus so gefasst, dass auch die Bank Austria betroffen sei.
Das von der EA Generali angeführte Bieter-Konsortium bereitet unterdessen ein EU-Verfahren gegen die Bank Austria vor.
Dies meldet das Magazin Wirtschaftswoche.
Das Konsortium ist der Ansicht, die Bank Austria bediene sich bei einer CA-Übernahme verbotenerweise der Bonität ihres Hauptaktionärs AVZ.
Die Vorgänge rund um die CA-aktiven Veräußerungen belastet auch die erst vor kurzem gebildete Koalition von SPÖ und ÖVP in Wien.
Die Wiener Volkspartei bereitet im Gemeinderat einen Antrag vor, in dem eine vollständige Privatisierung der Bank Austria gefordert wird.
Peru.
Die Situation in der Residenz des japanischen Botschafters in Lima ist unverändert kritisch.
Linksextreme halten schätzungsweise 250 Geiseln in der Gewalt.
Sie drohen mit deren Erschießung, sollte der peruanische Präsident Fujimori die Freilassung von inhaftierten Genossen nicht bewilligen.
Und nun zur allerjüngsten Meldung.
Brüssel lässt den Gen Mais auf dem EU-Markt zu.
Das war das Mittagsschnall vom 18.
Dezember.
Tonmeister war Gerhard Springer, Regie führte Hans-Christian Scheidt und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Seit 11 Stunden sind in der japansche Botschaft in Lima zahlreiche Geiseln in der Hand von Terroristen. Darunter befindet sich auch der österreichische Botschafter in Peru Schuschnigg. Mindestens 20 Bewaffnete hatten in Lima die Botschaft während eines Empfanges gestürmt. Man fordert die Freilassung von Gesinnungsgenossen. Interview: Journalistin Sally Brown, Interview: Botschaftssekretär Walter Rehberger.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
, Brown, Sally [Interviewte/r]
, Rehberger, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1996.12.18 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Terror
;
Straftaten
;
Diplomatie
;
Regierung
;
Tod
;
Exekutive
;
Verhandlung
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Peru
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Seit 11 Stunden sind in der japansche Botschaft in Lima zahlreiche Geiseln in der Hand von Terroristen. Mindestens 20 Bewaffnete hatten in Lima die Botschaft während eines Empfanges gestürmt. Man fordert die Freilassung von Gesinnungsgenossen. Ein Rückblick auf die Geschichte des Terrorismus in Peru.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1996.12.18 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Terror
;
Straftaten
;
Tod
;
Rückblick
;
Regierung
;
Militär
;
Exekutive
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Peru
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die österreichische Post will sich als selbstständiger Betrieb offensiv den bevorstehenden Wettbewerb stellen. Nach der Ausgliederung aus dem Budget wurde nun die Eröffnungsbilanz vorgestellt. Einblendung: Finanzminister Viktor Klima, Einblendung: Post Gerhard Sindelka.
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
, Klima, Viktor [Interviewte/r]
, Sindelka, Gerhard [Interviewte/r]
Datum:
1996.12.18 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Post
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Handwerk und Gewerbe
;
Rückblick
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Im Wiener Volkstheater wird der Bühnenklassiker "Cyrano de Bergerac" präsentiert. Die Inszenierung stammt von Michael Schottenberg. Einblendung: Theaterausschnitt "Cyrano de Bergerac", Interview: Regisseur Michael Schottenberg, Interview: Schauspielerin Maria Bill.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Schottenberg, Michael [Interviewte/r]
, Bill, Maria [Interviewte/r]
Datum:
1996.12.18 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Volkstheater
Schlagworte:
Kultur
;
Drama
;
Interview
;
Vorschau
;
Kulturveranstaltung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten