Mittagsjournal 1998.06.05

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsjournal Redakteur im Studio ist heute Ferdinand Olbert.
    Eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen.
    Und das sind die Themen, über die Sie sich in dieser nächsten Stunde bei uns informieren können.
    Zwei Tage nach der Zugskatastrophe von Eschede.
    Was war die Ursache dieses schwersten Eisenbahnunglücks seit Jahrzehnten?
    Es verdichten sich ja die Hinweise auf ein schadhaftes Rad.
    Zum heutigen Umwelttag bereiten wir mehrere Beiträge vor.
    Wir untersuchen die Beziehung zwischen EU-Osterweiterung und Umweltschutz und berichten über den Österreich-Tag bei der Expo in Lissabon, der ebenfalls ganz im Zeichen der Umwelt steht.
    Außerdem gehen wir der Frage nach, was kann das Sozialversicherungsnetz heute noch leisten.
    Die weiteren Themen.
    Finanzminister Edlinger gibt seine Pläne zur Steuerreform bekannt.
    Prozess gegen jenen Autolenker, der im November auf der Westautobahn alkoholisiert den Tod von drei Jugendlichen verschuldet hat.
    Aus dem Ausland?
    Die Aktionäre von Rolls-Royce entscheiden heute, an wen verkauft werden soll.
    Die französische Justiz versucht, offene Fragen zum Tod von Prinzessin Diana zu klären.
    Und Kultur?
    Verleihung der Prix Ars Electronica in Linz.
    Zunächst aber das Wichtigste im Überblick.
    Josef Wenzel-Chnatek liest Nachrichten von Georg Schallgruber.
    Deutschland.
    Nach der Eisenbahnkatastrophe in der Nähe von Esche, der in Niedersachsen ist, bis heute Vormittag erst ein Opfer identifiziert worden.
    Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
    Die Zahl der Toten ist auf 95 gestiegen.
    Als Ursache wird nun ein schadhaftes Rad angenommen.
    Die Deutsche Bahn hat in den überregionalen Zeitungen Traueranzeigen veröffentlicht.
    Die technische Überprüfung von 60 Zügen des Typs ICE 1 hat heute zu Zugausfällen und Verspätungen geführt.
    Nach Angaben der Bahn rollen aber bereits 10 überprüfte Züge wieder mit Höchstgeschwindigkeit durch Deutschland.
    Großbritannien, Bundesrepublik Jugoslawien.
    Die NATO schließt zur Beilegung der Krise im Kosovo radikale Schritte nicht aus.
    Der britische Verteidigungsminister Robertson sagte, der Westen werde nicht tatenlos zusehen, wenn die südserbische Provinz Kosovo in Gewalt versinke.
    Man müsse den jugoslawischen Staatspräsidenten Milosevic deutlich machen, dass sich die NATO alle Möglichkeiten offen halte, auch die radikalsten.
    In Moskau, sagte ein Kreml-Sprecher, die NATO könne nach Auffassung Russlands nur nach vorheriger Zustimmung des UNO-Sicherheitsrates und Jugoslawiens im Kosovo eingreifen.
    Außenminister Schüssel ist heute in Belgrad eingetroffen.
    Er will Vorschläge zur Lösung des Kosovo-Konfliktes unterbreiten.
    Wichtigster Gesprächspartner ist am Nachmittag Milosevic.
    Anschließend reist Schüssel in die Kosovo-Hauptstadt Pristina, um mit Vertretern der Albaner zu verhandeln.
    Frankreich.
    Einige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft hat sich die Streikwelle ausgeweitet.
    Nach den Piloten der Air France sind heute auch die Zugbegleiter in den Ausstand getreten.
    Bei der Air France endeten heute Nacht weitere Verhandlungen zur Beilegung der Streiks ergebnislos.
    Heute Abend sollen die Gespräche fortgesetzt werden.
    Großbritannien.
    Die Aktionäre des britischen Vickers-Konzerns entscheiden heute über den Verkauf des Autoproduzenten Rolls-Royce.
    Um den Luxusautohersteller bewerben sich die deutschen Autokonzerne BMW und VW.
    Das höhere Kaufangebot hat VW vorgelegt.
    BMW liefert bereits seit Jahren die Motoren für die Rolls-Royce-Limousinen.
    Für den Fall, dass VW den Zuschlag bekommt, will BMW diese Kooperation einstellen.
    Österreich.
    Der britische Premierminister Blair trifft heute zu einem kurzen Besuch in Wien ein.
    Er wird mit Bundeskanzler Klima die Übernahme des EU-Vorsitzes durch Österreich am 1.
    Juli und Fragen der europäischen Beschäftigungspolitik besprechen.
    Immer weniger Österreicher gehen regelmäßig in die Kirche.
    Laut einer IMAS-Umfrage sind es nur noch 14 Prozent.
    Vor 17 Jahren bekannten sich noch 24 Prozent zum regelmäßigen Kirchgang.
    Am wenigsten gehen die 16- bis 29-Jährigen in die Kirche.
    In Sankt Uelten findet der Prozess gegen jenen Autofahrer statt, der im November des Vorjahres volltrunken einen Schulbus gerammt hat.
    Damals sind drei Schüler ums Leben gekommen.
    Der Unfall war auslösendes Moment dafür, dass in Österreich die 0,5 Promille-Grenze eingeführt wurde.
    Gegen den mutmaßlichen Briefbombenbauer Fuchs wird wahrscheinlich in der nächsten Woche die Voruntersuchung abgeschlossen.
    Derzeit besprechen der Sprengstoff- und der Elektronik-Sachverständige mit dem Untersuchungsrichter letzte Details ihrer Ergänzungsgutachten.
    Nach dem Ende der Voruntersuchung kann die Staatsanwaltschaft Anklage erheben.
    Deutschland.
    Der Kaffeeunternehmer Walter Johann Jacobs ist im Alter von 99 Jahren in Bremen gestorben.
    Jacobs hatte aus dem ursprünglich kleinen Kaffeegeschäft seines Onkels nach dem Krieg einen der größten deutschen Konzerne aufgebaut.
    Das Unternehmen wurde in den 80er Jahren mit dem Schweizer Suixart-Konzern fusioniert und gehört heute dem amerikanischen Konzern Philip Morris.
    Österreich, Portugal.
    Anlässlich des heutigen Welt-Umwelt-Tages werden in ganz Österreich zahlreiche Veranstaltungen organisiert.
    Es gibt Straßenfeste und Schul- und Informationsveranstaltungen.
    Im Vorjahr haben sich etwa 300.000 Österreicher an derartigen Aktionen beteiligt.
    Bei der Expo 98 in Lissabon steht der heutige UNO Welt-Umwelt-Tag im Zeichen Österreichs.
    Umweltminister Wartenstein präsentiert im Austro-Pavillon eine Nationalpark-Ausstellung.
    Von den Nachrichten zum Wetter.
    Durch die Fenster im Wiener Funkhaus lacht ja die Sonne.
    Wird dieses strahlende Sommerwetter auch über das Wochenende anhalten, Andreas Thiesner?
    Sonne und Hitze in Österreich heute Morgen.
    Meist auch übermorgen etwas getrübt, aber wieder durch die üblichen Gewitter, die am Sonntag besonders zwischen Vorarlberg und Salzburg auch intensiv ausfallen können und mit ihnen beginnt es dann schließlich hier auch wieder merklich abzukühlen.
    30 Grad schon in Feldkirch und damit könnte heute in dem einen oder anderen Ort sogar ein Rekordwert für Anfang Juni erreicht werden.
    Heute zurzeit in den Landeshauptstädten und ebenfalls schon sehr warm die aktuellen Temperaturen.
    Wien, Eisenstadt und St.
    Pölten 27 Grad, Linz 28, Salzburg 29, Innsbruck 27, Bregenz 22, Graz 26 Grad und Klagenfurt 23 Grad.
    25 bis 32 Grad am Nachmittag, langsam kommt föhniger Südwind auf und vor allem in Vorarlberg und entlang des Alpenhauptkamms werden sich allmählich gewittrige Regenschauer, jedenfalls aber Wolken bilden.
    Morgen Samstag Sonnenschein, Badewetter am Nordrand der Alpenföhnig, im Flachlandabmittag lebhafter bis starker Südostwind, am Neusiedlersee etwa Windböen bis 50 Kilometer pro Stunde.
    Einzelne Wärmegewitter morgen zumindest über dem Bergland und 25 bis 33 Grad morgen, eventuell im Salzkammergut sogar 34.
    Wer auf die Berge will, den erwarten auch in 2000 Metern immerhin noch 17 Grad.
    Auch wegen der Gewitter lohnt es sich früher aufzubrechen und die Fernsicht könnte durch Dunst getrübt sein.
    Sonnig und heiß geht es meist auch am Sonntag weiter in der Westhälfte Österreichs, in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und auch im westlichen Oberösterreich, aber wird es nach und nach gewittrig und mit den zum Teil heftigen Gewittern kühlt es am Nachmittag stellenweise auf 20 Grad ab.
    Einzelne Gewitter auch sonst in Österreich, von Linz auswärts dürften es aber noch vielerorts über 30 Grad werden.
    Danke Andreas Thiesner.
    Es ist jetzt 12.08 Uhr.
    Zwei Tage nach der Eisenbahnkatastrophe von Eschede sind die Bergungsarbeiten noch immer nicht abgeschlossen.
    95 Tote hat man bisher aus den Trümmern geborgen, 60 Menschen wurden bei dem schwersten Zugsunglück in Deutschland seit Jahrzehnten verletzt.
    Unterdessen verdichten sich die Vermutungen, dass eine kaputte Radaufhängung Ursache der Katastrophe gewesen sein könnte.
    Aus Deutschland, Klaus Webhofer.
    48 Stunden nach der Zugkatastrophe von Eschede scheint sich die Unglücksursache immer klarer heraus zu kristallisieren.
    Es war vermutlich ein schadhaftes Rad, das zum Verhängnis wurde.
    Der Präsident des Eisenbahnbundesamtes, Horst Stuchli,
    Sieht so aus, dass scheinbar fünf bis sechs Kilometer vor der Unglücksstelle der Radreifen geplatzt ist und dann im Bereich der Weiche 300 Meter vor der Brücke zur Entgleisung des Zuges geführt hat.
    Folgendes Szenario ist denkbar.
    Nachdem dieser stählerne Radreifen, der für die Spurführung des Zuges da ist, gebrochen ist, fuhr der ICE noch einige Kilometer mit dem schlingernden Rad weiter.
    Die Verklemmung bei besagter Weiche vor der Brücke hat dann den ersten Wagen nach dem Triebkopf vermutlich sehr stark verzögert, aber nicht auf Null gebracht.
    An dieser Stelle ist wahrscheinlich der Triebwagen abgerissen.
    Die ersten drei Waggons kamen zwar noch leicht schlingend unter der Brücke durch.
    Der zweite Teil des Zuges hat sich aber an diesem Schlingereffekt aufgeschaukelt und prallte schließlich gegen die Brücke.
    Diese Version würde auch das merkwürdige Rattern und Rumpeln erklären, das Überlebende und Anwohner der Zugstrecke kurz vor dem Unglück bemerkt haben wollen.
    Eine Verletzte erinnert sich.
    Also ich weiß nur noch, dass halt der Zug plötzlich so gerüttelt hat ein bisschen.
    Und dann dachte ich schon so, hmm, so ein komisch uneben hier.
    Und dann gab es irgendwie nur noch einen Riesenknall und der Wagen ist zur Seite weggekippt.
    Und ich dachte dann auch so, mein Wagen entgleist.
    Und dann weiß ich nur noch, dass ich quer durch den ganzen Wagen geflogen bin, überall entgegengeschlagen.
    Grund für einen solchen Reifenbruch könnte Materialermüdung sein.
    Aber endgültige Klarheit werden wohl erst die Ermittlungen der Sonderkommission bringen.
    Bereits gestern hat die Bahn verfügt, dass alle ICE-Züge der ersten Generation, das sind 60 Stück, zur Überprüfung aller relevanten Teile, wie es hieß, in die Werkstätten geholt werden.
    Johannes Ludewig, Vorstandschef der Deutschen Bahn.
    Wir werden alle ICEs durchsehen und erst dann wieder auf die Schiene bringen, wenn dieses vorgenommen worden ist, obwohl es noch keine abschließenden Untersuchungsergebnisse gibt.
    Eine Vorsichtsmaßnahme im Interesse unserer Kunden, im Interesse der Sicherheit.
    Und ich glaube, das ist genau das, was angemessen ist.
    Besonderes Augenmerk dürfte wohl den Achsen, Rädern und Federungen gelten.
    Bisher wurde aber nichts gefunden, was ein Unglück wie in Eschede hervorrufen hätte können.
    Es ist auch fraglich, ob diese Inspektionen Aufklärung bringen, denn der ICE Wilhelm Konrad Röntgen wurde noch einen Tag vor der Katastrophe routinemäßig überprüft.
    Die Bahn hat ihre Paradezüge bis zur endgültigen Klärung der Unglücksursache gebremst.
    Sie dürfen nur mehr maximal 160 Stundenkilometer fahren, statt der möglichen 280 kmh.
    Am Unglücksort selbst, in Eschede, wurden die Bergungsarbeiten am Vormittag wieder aufgenommen, nach einer kurzen Unterbrechung in der Nacht.
    Bisher ist es offenbar nicht gelungen, ein 300 Tonnen schweres Brückenteil zu heben.
    In den letzten Wrackteilen werden nach Angaben der Einsatzleitung aber keine Leichen mehr vermutet.
    Trotzdem ist die Bilanz noch vorläufig.
    95 Tote und knapp 60 Verletzte.
    Klaus Webhofer hat aus Deutschland berichtet, ein Defekt an einem Rad könnte also die Ursache der Eisenbahnkatastrophe von Eschede gewesen sein.
    Wir kommen nach Österreich und zwar zur Finanzpolitik.
    Es wird ein heißer Sommer, nicht nur für die Meteorologen, sondern auch für die Finanzexperten jener Kommission, die bis zum Herbst einen Vorschlag für die Steuerreform 2000 ausarbeiten soll.
    Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verpflichtet zur Geheimhaltung diskutieren Sozialpartner, Wirtschaftsforscher und Regierungsfachleute über eine weitere Reform des Steuersystems.
    Die große Aufgabe ist dabei nicht nur die Einhaltung des Maastricht-Kriteriums von drei Prozent, sondern sogar die noch weitere Zurückführung des Budgetdefizits.
    Endziel ist, dass sich der öffentliche Haushalt überhaupt nicht mehr verschulden soll.
    Zugleich soll Spielraum für konjunkturelle Maßnahmen geschaffen werden.
    Einzelheiten der bisherigen Beratungen werden lediglich in der Gerüchteküche gehandelt.
    Eines steht aber bereits fest, eine spürbare Senkung der Steuerbelastung wird es für die Österreicher nicht geben.
    Josef Schweinzer berichtet.
    Allein an den Protesten der betroffenen Lobbys war es abzulesen.
    Die Steuerreformkommission denkt intensiv über die Anhebung der Grundsteuer nach.
    Und mit einer Erhöhung der Erbschaftssteuer will man bei der Erbengeneration kräftig absahnen.
    Zu hören sind auch Überlegungen, die Energiesteuern weiter anzuheben.
    Von Steuersenkungen war bisher wenig die Rede.
    Die ÖVP fordert eine Entlastung des Mittelstandes und, da sind sich die Regierungsparteien einig, eine Kostenentlastung des Faktors Arbeit.
    Unterm Strich bleibt höchstens eine geringfügige Reduktion der Progressionsstufen in der Lohnsteuer und eine weitere Schonfrist für 13. und 14.
    Monatsgehalt.
    All das sieht nicht nach einer Senkung der Abgabenlast für die Österreicher aus.
    Wifu-Chef Helmut Kramer warnt.
    Wir sind doch nach der letzten Steuerreform schon relativ bald mit einem großen Teil der
    der laufenden Einkommen in eine starke Progression geraten.
    Ich glaube, aus diesem Grund muss sich irgendetwas ergeben.
    Man muss ja auch entgegenhalten, dass der Konjunkturaufschwung die Einnahmenentwicklung des Staates stärkt.
    Unser Vifo-Kollege Karl Aiginger meinte vor kurzem in einem Presseinterview, die Abgabenquote sei in Österreich deutlich höher als in der übrigen EU, das sei ein Konkurrenznachteil.
    Finanzminister Rudolf Edlinger hat für solche Zwischenrufe geringes Verständnis.
    Allerdings kann eine Reform, was Steuersenkungen betrifft, nur insoweit greifen, als einerseits die Budget und die Defizite für die Budgets dann der Jahre 2000 und später nicht zu hoch werden und hier haben wir noch einen Handlungsbedarf im Hinblick auf weitere Rückführungen des Budgetdefizits und zum Zweiten,
    dass ich Vorschläge immer nur dann in besonderem Maße ernst nehme, wenn gleichzeitig diese auch untermauert sind mit möglichen Maßnahmen.
    Also zu sagen, das ist hoch und das ist schrecklich, ist ein bisschen wenig, auch wenn das von Wirtschaftsforschung kommt.
    und Edlinger zum Vergleich der Steuerbelastungen in anderen Ländern.
    Die Steuerquoten in Europa sind nur sehr schwer vergleichbar, weil wir beispielsweise sehr vieles im sozialpolitischen Bereich durch Transferzahlungen leisten.
    Andere Länder machen das über Steuerabsetzungen und alleine durch diese Maßnahmen könnte schon die Quote gesenkt werden.
    ohne dass die Menschen deswegen mehr oder weniger Geld hätten.
    Daher sind solche Vergleiche extrem problematisch und dazu möchte ich noch etwas sagen, dass von jenen europäischen Ländern mit den geringsten Steuerquoten die höchsten Arbeitslosenzahlen haben und das geringste soziale Netz.
    Ich weiß nicht, ob das eine gesellschaftspolitische Zielsetzung ist, die die Österreicher wünschen.
    Alles in allem, die Zeichen auf eine spürbare Steuerentlastung durch die Steuerreform 2000 stehen schlecht.
    Schließlich ist das das letzte Ziel der Reformierer, dass der Staat wieder mehr Schulden machen muss.
    Josef Schweinzer hat informiert.
    In St.
    Pölten hat heute der Prozess gegen jenen Autofahrer stattgefunden, der im November des Vorjahres volltrunken einen Schulbus gerammt hat.
    Damals sind drei Schüler ums Leben gekommen.
    Und der Unfall war auslösendes Moment dafür, dass in Österreich die 0,5 Promille-Grenze eingeführt wurde.
    Wie ich erfahre, hat man in St.
    Pölten soeben das Urteil gesprochen und ich bin mit meinem Kollegen Johannes Marlowitz verbunden.
    Er weiß genaueres.
    Gleich zu Beginn des Prozesses bekannte sich der 27-jährige Franz B. aus Ybbs im Sinne der Anklage schuldig.
    Eine halbe Stunde wurde er dann einvernommen.
    Wie sich der Unfall genau ereignet hat, daran könne er sich nicht mehr erinnern.
    Er weiß nur soviel, er fuhr mit seinem Auto von Wien Richtung Ybbs.
    Am Tag davor hatte er rund 20 kleine Bier und eine halbe Flasche Bacarde getrunken.
    Bevor er von Wien wegfuhr, trank er noch drei bis vier Dosen Bier.
    Alkoholisiert und mit 150 bis 180 kmh raste er nach Hause.
    Er wollte nur heim, begründet Franz B., die hohe Geschwindigkeit.
    Auf der Höhe von Melk soll dann ein Auto vor ihm ausgeschert sein.
    Er kam in Schleudern und krachte gegen den Bus der Schülerbasketballmannschaft aus Baden.
    Der Richter sprach dann die Folgen des Unfalls an.
    Drei Schüler sind gestorben, was sagen Sie dazu, fragte der Richter.
    Die Antwort des 27-Jährigen, es tut mir leid.
    Nach dem Angeklagten wurden die Mitschüler der drei Verunglückten, die im Bus mitfuhren, als Zeugen einvernommen.
    Der Anwalt von Franz B. forderte ein milderes Urteil, da der Kleinbus überfüllt war und nur ein Schüler angeschnallt war.
    Der Richter sprach dann das Urteil von 18 Monaten Haft aus, drei Jahre wären das Höchstausmaß gewesen.
    Danke Johannes Malowicz.
    Der Unfall auf der Westautobahne hatte ja auch politische Folgen.
    3000 Schüler demonstrierten nach diesem schrecklichen Verkehrsunfall vor dem Parlament und sie erreichten das, worauf sich die Parteien in monatelangen Verhandlungen nicht einigen konnten.
    Die Einführung der 0,5 Promille-Grenze mit 6.
    Jänner dieses Jahres.
    Was hat es gebracht?
    Hans-Christian Unner zieht eine Bilanz.
    Die Zwischenbilanz fällt positiv aus.
    Das ergeben die aktuellsten Zahlen des Statistischen Zentralamts.
    Wurden in den ersten drei Monaten des Vorjahres rund 480 Verkehrsunfälle registriert, an denen alkoholisierte Lenker beteiligt waren, sind es im Vergleichszeitraum heuer nur knapp 360 gewesen.
    Also um ungefähr ein Viertel weniger.
    Und auch die Zahl der dabei Verletzten ist gesunken.
    Von etwas mehr als 700 auf etwa 500.
    Und Detailresultate aus den Bundesländern dokumentieren, dass dieser Positiv-Trend weiter anhält.
    Schärfere Paragrafen und die Drohung mit höheren Strafen haben die Autofahrer anscheinend vorsichtiger werden lassen.
    Dazu kommt noch, so meinen die Verkehrspsychologen, eine verbesserte Bewusstseinsbildung und natürlich die Angst vor dem Erwischtwerden.
    Und die ist durchaus berechtigt.
    Denn es wird landauf, landab mehr kontrolliert denn je zuvor.
    Schon 1997 mussten die motorisierten Verkehrsteilnehmer öfter ins Feld zitierte Rödelblasen als im Jahr zuvor.
    Die Zahl der Anzeigen und Führerscheinabnahmen hat sich aber rückläufig entwickelt.
    Ebenso erfreulich ist dann die einschlägige Pfingststatistik des Innenministeriums für heuer ausgefallen.
    Fast 2000 Alkotests sind durchgeführt worden, 644 Anzeigen hat es gegeben.
    Zu Pfingsten 1997 wurde um 30 Prozent weniger getestet, aber um 13 Prozent mehr angezeigt.
    Ein im Großen und Ganzen positive Bilanz der Einführung der 0,5 Promille-Grenze, Hans Christian Unger hat berichtet.
    Mit einem Festakt werden heute in Wien zwei Jubiläen gefeiert.
    Das erste, vor 80 Jahren wurde das Sozialministerium ins Leben gerufen.
    Und das zweite Jubiläum wird anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger begangen.
    Zwei Einrichtungen, die maßgeblich am Knüpfen des sozialen Netzes beteiligt waren und noch sind.
    Dabei haben sich in den letzten Jahren die Aufgaben deutlich verlagert.
    Heute steht die Sicherung des sozialen Wohlstands bzw.
    dessen Finanzierung im Mittelpunkt, während früher ein Schritt nach dem anderen in der Entwicklung zu einem sozialen Wohlfahrtsstaat mühsam erkämpft werden musste, Josef Dollinger berichtet.
    Die Geschichte des Sozialsystems in Österreich ist zweifelsohne eine Erfolgsstory.
    Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, war vor nicht allzu langer Zeit unmöglich gewesen.
    Man denke nur an die Abfertigung für Arbeiter, die erst 1979 in Gesetzesform gegossen wurde.
    Die gesetzliche Altersvorsorge für Arbeiter, die 1927 eingeführt wurde, kommt mittlerweile schon selbst in die Jahre.
    Den ersten großen Schub an Sozialgesetzen gab es zu einer Zeit, als man sich in Österreich diese Gesetze finanziell eigentlich am wenigsten leisten konnte.
    Zu Beginn der ersten Republik, Anfang der 20er Jahre, in denen nicht einmal die Ernährung der österreichischen Bevölkerung sichergestellt werden konnte.
    Genau zu dieser Zeit, 1918, wurde die Kinderarbeit gesetzlich verboten, 1919 der 8-Stunden-Tag und der bezahlte Urlaub für Arbeiter eingeführt, 1920 die Arbeitslosunterstützung und 1927, wie gesagt, die Pensionsvorsorge für Arbeiter.
    Wenngleich mit einer sogenannten Wohlstandsklausel, das heißt, die Altersversorgung wurde an die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung gekoppelt.
    Und die war in diesen Zeiten nicht gerade rosig.
    Doch in diesen Jahren wurden die Grundfesten des sozialen Systems in Österreich gelegt.
    1940 kam noch der Mutterschutz hinzu, wenngleich auch mit ideologischer Punzierung durch die NS-Ideologie.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg der zweite große Schritt beim Ausbau des sozialen Netzes.
    1947 die Selbstverwaltung der Sozialversicherungen,
    1949 die Einführung der Kinderbeihilfen und 1955 das allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das die Sicherung des Lebensstandards für Pensionisten, die Ausgleichszulagen und Weihnachts- bzw.
    Urlaubsgeld für Pensionisten brachte.
    Letzter großer Schritt nach vorne war 1993 die Einführung des Pflegegeldes.
    Alles zusammen machte das soziale Netz Österreichs zu einem der dichtesten weltweit.
    Heute sind immerhin 99 Prozent der Bevölkerung sozial versichert.
    Man kann also getrost von einem Vollschutz der Bevölkerung bei Unfall, Krankheit und Alter sprechen.
    Ein Vollschutz, der viel Geld kostet.
    Jeder dritte Schilling, den die Österreicher erwirtschaften, wird für Sozialaufgaben ausgegeben.
    Im Gegensatz zu den 80er Jahren steigt die sogenannte Sozialquote derzeit aber nur mehr leicht.
    Der Druck auf die Kostenbremse wirkt sich bereits aus.
    Die letzten Auseinandersetzungen rund um Sozialgesetze waren vor allem geprägt von der Finanzierung.
    Die Pensionsreform, die Krankenhausfinanzierung, die Offensive gegen die Schwarzarbeit.
    Überall geht es ums Geld, das dem Staat oder den Sozialeinrichtungen auszugehen droht.
    Während sogar die Stimmen für einen Rückbau des Sozialsystems lauter werden, kämpfen Beteiligte immer verbissener um die verbleibenden Stücke des Sozialkuchens.
    Beispielsweise die Ärzte, die durch die Eingliederung der Bauernkrankenkasse in die Gebietskrankenkassen Honorareinbußen hinnehmen müssen.
    oder der Streit um billigere Zahnkronen in den Ambulatorien.
    Dazu kommt noch die höchstgerichtlich verordnete Zwangsschließung von Hausapotheken bei praktischen Ärzten.
    Ein Kampf ums Geld, der am 17.
    Juni in einen österreichweiten Aktionstag der Ärzte münden wird.
    Im Vergleich zum knapp 700 Milliarden Schilling schweren Sozialpaket aber ein Kampf um relativ wenig Geld.
    Denn an den Grundfesten der sozialen Sicherheit in Österreich, die vor 80 Jahren gelegt wurden, an diesen Grundfesten rüttelt hierzulande niemand.
    Noch niemand, sagen Pessimisten.
    Wir bleiben bei der Sozialpolitik und gehen ins Detail, und zwar zu dem von Josef Dollinger soeben erwähnten Streit um die sogenannten Hausapotheken.
    Sie sorgen ja in der Ärzteschaft weiter für böses Blut, denn ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes erleichtert den Apothekern jetzt die Niederlassung am Land.
    Und wenn eine Apotheke aufsperrt, dann muss der Landarzt im Gegenzug den Verkauf von Medikamenten in seiner Hausapotheke für viele Ärzte ein lukratives Zusatzgeschäft einstellen.
    Die Ärztekammer protestiert lautstark ihrer Ansicht nach Gefährde der drohende Verlust der Hausapotheken, das wirtschaftliche Überleben der Ärzte auf dem Land.
    Wolfgang Geier hat sich die Auseinandersetzung rund um die Hausapotheke am Beispiel eines praktischen Arztes in einer kleinen Tiroler Landgemeinde genauer angesehen.
    Plakate zur Bundespräsidentenwahl sind in Scharnitz auch heute noch zu sehen.
    Häuser und Geschäfte des kleinen Ortes sind entlang der Bundesstraße aufgefädelt.
    Der letzte Zug aus dem 65 Kilometer entfernten Innsbruck erreicht Scharnitz am frühen Abend.
    Die Zahl der Gästebetten schrumpft seit Jahren.
    Mitten im 1400-Seelen-Ort, gleich neben der Kirche, steht die Praxis des einzigen und ersten Arztes von Scharnitz.
    Ja, Dr. Jojos?
    Ja, was ist los?
    Aha, seit wann hat er Fieber?
    Vor fast 15 Jahren eröffnete der aus Griechenland stammende Arzt Konstantin Jolios bald nach dem Studium in Innsbruck diese Praxis.
    Seine Frau Margie, deine Diplom-Krankenschwester, betreut Patienten, Praxis und Buchhaltung.
    Wohnung und die mit hellen Fliesen ausgelegte Praxis stellen ihm die Gemeinde.
    Ohne die Zusage, auch eine Hausapotheke zu betreiben, hätte er den Schritt nach Charnitz nicht gewagt, sagt der heute 58-jährige Arzt.
    Und wenn er den mit Medikamentenpäckchen feinsäuberlich vollgestapelten, fensterlosen Raum auflassen müsste, dann wäre das für ihn fatal.
    Meine Ruine.
    Ich muss sie sperren.
    Ohne die Herrschaftspflege kann ich nicht leben.
    Und dadurch, dass es von Anfang an die Zusage gab, nur mit der Hausapotheke, haben wir damals ein wenig getraut, diesen Schritt zu machen.
    Ohne die Hausapotheke ist für mich die Ruine.
    Nach der Statistik der Gebietskranke Kasse, ein Arzt am Lande, um existenzfähig zu bleiben, braucht 900 bis 1000 Scheine.
    Und wenn ich Ihnen sage, ich habe nicht einmal die Hälfte davon, dann rechnen Sie es bitte aus.
    Die Einwohnerschaft der Gemeinde sei einfach zu klein, sagt auch Langzeitbürgermeister Hubert Heiß.
    Es wäre zwar heute leichter, einen Arzt zu bekommen als noch vor zehn Jahren, aber ohne Hausapotheke, sein Scharnitz, wohl nicht viel zu machen.
    Im Fremdenbach-Herzgebiet der SWR-Seefeld.
    glaube ich schon, dass junge Hausapotheker auch gut verdienen.
    Bei uns ist das nicht so der Fall.
    Wir haben nur 450 fremde Betten mehr.
    Und er ist praktisch auf die Einheimischen angewiesen.
    Und da braucht er das so dringend.
    Und das ist ja nebenbei, muss ich sagen, eine Hausapotheke ist ja auch für einen Patienten was Praktisches.
    Er braucht nicht wahrscheinlich zu wegfahren.
    Und das ist auch ein Kundenservice, glaube ich, und das ist notwendig.
    Der nächste Arzt im Tourismusort Seefeld ist gut 20 Kilometer entfernt.
    Vor allem während der Wintermonate eine spürbare Distanz.
    Deshalb wollen auch Bewohner und Patienten, dass der Arzt und seine Apotheke in Scharnitz bleiben.
    Also kommt mir vor, wäre es schon ideal, wenn das da bleiben könnte.
    Wäre komplizierter, gerade für ältere Leute.
    Ich denke eigentlich schon, dass das für die Not relativ schlimm ist.
    Weil bei uns in Scharnitz ist der nächste Ort weiter, sodass es säufelt, oder eben über die Grenze.
    Und wenn in Scharnitz gar nichts mehr ist, gerade die alten Leute müssen sich alle in die umliegenden Orte gehen.
    Für die Einheimischen ist es sicher fein.
    Nicht, dass man wegen irgendeiner Tablette aufsäufeln muss.
    Die Hausapotheke bringe ihm ein Drittel seines Jahresumsatzes von etwa zwei Millionen Schilling, sagt Konstantin Jojos.
    Steuernlaufende Kredite für die Einrichtung im Labor und für medizinische Geräte sowie die Praxiskosten sind noch abzuziehen.
    Auch die Reform der Bauernkrankenkasse koste ihn einige Tausender pro Monat, sagt der Landarzt.
    Wenn dann im Labor oder in einem der vier Behandlungsräume Geräte den Dienst versagen, hinterlasse das sichtbare Spuren in seiner Bilanz.
    Deshalb setzt der Landarzt weiter auf einen Kompromiss rund um die Hausapotheke.
    Nach letztem Stand der Verhandlungen im Gesundheitsministerium stehen die Chancen dafür auch nicht schlecht.
    Alle bereits bestehenden Hausapotheken könnten demnach bis zur Aufgabe der jeweiligen Praxis bestehen bleiben.
    Ein Vorschlag, der auch den Vorstellungen von Landarzt Konstantin Jojos entspricht.
    Ich bin hierher gekommen mit der Erwartung, dass ich nicht Millionär werden kann hier.
    Aber ich möchte anständig leben.
    Und ich arbeite.
    muss und will anständig leben.
    Eine Reportage über die Probleme der Landärzte und den Streit um die Hausapotheken von Wolfgang Geier.
    Es ist jetzt zwei Minuten vor halb eins.
    Heute ist Weltumwelttag.
    Hauptanliegen in diesem Jahr sind die großen und kleinen Naturreservate.
    In ganz Österreich finden hunderte Aktionen statt, durch die die Anliegen des Umweltschutzes verdeutlicht werden sollen.
    Das Wiener Ökologieinstitut macht den Zusammenhang von EU-Osterweiterung und Umweltschutz zum Thema seines Beitrags.
    Ein Thema, das ja zuletzt durch die Diskussion um das slowakische Atomkraftwerk MOHOVC besonders brisant ist.
    Für die Vertreter des Ökologieinstituts ist aber gerade MOHOVC ein Paradebeispiel dafür, wie Umweltpolitik in den osteuropäischen Ländern nicht funktionieren könne.
    Franz Simbürger informiert.
    Die ganze Diskussion über die EU-Osterweiterung laufe in völlig falschen Bahnen, sagen die Vertreter des Ökologieinstitutes.
    Es werde nur über die technische Infrastruktur gesprochen, also über Verkehr und Transport oder über die Industrie.
    Auf der Strecke bliebe dabei der sozusagen ganz normale Umgang mit den Nachbarn.
    Das beginne mit Schulklassen, die zwar Exkursionen bis nach Großbritannien oder sogar nach Kanada machten, aber nicht zu unseren osteuropäischen Nachbarländern.
    Und Ende bei grenzüberschreitenden EU-Programmen, an denen sich zwar die großen Städte beteiligen, von denen die kleinen, viel grenznäheren Orte aber kaum etwas haben.
    Und genau auf dieser Ebene seien auch Umweltprobleme durch Netzwerke lösbar, sagt der Raumplaner des Ökologieinstitutes Robert Lechner.
    Solche Netzwerke gibt es zu gründen und auszubauen.
    Thematisch können diese Netzwerke dann natürlich angefangen von der Biomasse bis zu grenzüberschreitenden Verkehrsverbünden, wo man sich die Infrastrukturpolitik gemeinsam überlegt, bis hin zu Wirtschaftskooperationen, Kulturkooperationen aufbauen.
    Das Stichwort Biomasse führt allerdings dann doch wieder zur Diskussion um Morhoffzell zurück.
    Wenn jetzt in Österreich davon gesprochen werde, bis zu einer Milliarde Schilling für die Sicherheitsausstattung in Mohofze zu investieren, so sei auch das der falsche Weg, so die Atomexpertin des Ökologieinstitutes Antonia Wenisch.
    Viel weniger Geld wäre viel sinnvoller eingesetzt, wenn man zum Beispiel dezentrale Biogasanlagen unterstützen würde.
    Und Wienisch nennt konkret 20 Landwirtschaftsbetriebe in der Slowakei, die bei entsprechender Förderung sofort bereit wären, auf Biogas umzusteigen.
    Kostenpunkt 70 Millionen Schilling.
    Wienisch?
    Also ein Betrag, mit dem man relativ leicht irgendwie dort einsteigen könnte mit einer Technologie, die ökologisch sehr sinnvoll ist.
    die Energie aus Mist, also ohne Brennstoffkosten produziert, die auf der anderen Seite Dünger spart, die Strom spart für die Düngererzeugung, die also viele ökologische Vorteile und energietechnische Vorteile hat und wo es in Österreich Firmen gibt, die tatsächlich diese Dinge auch bauen können und die in der Slowakei einen guten Ruf haben.
    Also in dieser Richtung, denke ich, wäre ein Engagement viel sinnvoller als weitere Sicherheitsmaßnahmen, irgendwelche Art für MOHOFC zu finanzieren.
    MOHOFC wird dadurch natürlich nicht verhindert.
    Aber, so Willi Sieber vom Ökologieinstitut.
    Der Punkt ist ganz ein anderer.
    Mit diesen 70 Millionen mache ich eine Zukunftsinvestition und mit den 10 Milliarden konserviere ich Vergangenheit.
    Sieber ist zugleich Koordinator des EU-Programmes PREPARE, mit dem umweltfreundliche Produktionsmethoden gefördert werden sollen.
    Auch da wäre ein stärkeres Engagement Österreichs gefragt, meint Sieber.
    Fazit also, natürlich wollen die Umweltexperten den Kampf gegen MOHOVC nicht aufgeben.
    Man sollte aber die kleineren und daher auch weitaus leichter lösbaren Umweltprobleme in Osteuropa nicht darüber vergessen.
    Franz Simbürger hat berichtet und wir bleiben bei der Umweltpolitik.
    Seit 1990 bemühen sich die Forstminister der europäischen Länder, ihre Bemühungen um den Schutz der Wälder zu koordinieren.
    Inzwischen sind 35 europäische Staaten dieser Ministerkonferenz beigetreten.
    Außereuropäische Länder, etwa die USA, Kanada oder Brasilien und Umweltschutzgruppen sind als Beobachter dabei.
    In der ersten Phase ging es darum, die Waldbeobachtung und Schadenserfassung vergleichbar zu machen, sodass im Vorjahr erstmals ein gemeinsamer Waldschadensbericht erstellt werden konnte.
    In Lissabon ist soeben die dritte Forstministerkonferenz zu Ende gegangen, wobei der Vorsitz an Österreich übergeben wurde.
    Hans Foggenhuber sprach in Lissabon darüber mit Landwirtschaftsminister Molterer.
    Herr Minister Molterer, die dritte Ministerkonferenz zum Schutz des Waldes ist hier in Lissabon zu Ende gegangen.
    Was waren die wichtigsten Ergebnisse?
    Das erste und wichtigste Ergebnis für mich ist, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft in dieser europäischen Konferenz völlig außer Streit steht.
    Das heißt, jeder akzeptiert das und fast alle, würde ich sagen, sehen das als offensive Chance für eine Forststrategie, für eine europäische Forststrategie.
    Ein zweites, dass wir auf dieser Basis eine sehr konkrete Beschlussfassung hinsichtlich der Kriterien, der Indikationen, der Richtlinien gefunden haben,
    Was ist Nachhaltigkeit im Sinne des Maßstabes, weil das muss man ja auch nachweisen können, sozusagen beweisen können.
    Das ist ein drittes wichtiges, das ist das sozioökonomische, wie es in diesem Neudeutsch so sein heißt, das ist ein ganz einfaches Prinzip.
    Nachhaltigkeit soll sich rechnen, das heißt also für den, der Waldbau betreibt, für den Waldbauern auch eine wirtschaftliche Basis bilden, weil nur wenn es wirtschaftlich erfolgreich ist, kann es auch ökologisch erfolgreich und damit nachhaltig sein.
    Ab 1.
    Juli übernimmt der Österreich den Vorsitz dieser Konferenz.
    Welche speziellen Vorhaben haben Sie?
    Erstes wichtiges Vorhaben ist, dass wir das Reporting-System ausbauen.
    damit wir eine gemeinsame Informationsbasis in allen Ländern haben, weil wir ja doch noch mit dem Problem unterschiedlicher Strukturen, unterschiedlicher Statistiken, unterschiedlicher Verwaltungen kämpfen.
    Das zweite wird sein, dass jetzt auf Basis der Resolutionen ein konkretes Arbeitsprogramm vereinbart wird, weil ich glaube, es ist jetzt nicht die Zeit, die siebte, achte oder neunte Resolution zu entwickeln, weil wir die gesamte Bandbreite abgedeckt haben, sondern jetzt geht es darum, dass wir in den nächsten
    Jahren für die nächste Forstministerkonferenz, die in Wien stattfinden wird, ein so konkretes Arbeitsprogramm vorlegen können, dass dann auch für diese Forstministerkonferenz der Leistungsnachweis jedes einzelnen Unterzeichnerstaates sein muss.
    Ist es nicht so, dass in Europa der verschiedenen Klimaregionen die Waldprobleme auch sehr verschieden sind?
    Das ist völlig klar.
    Jeder, der die Landkarte ansieht, weiß, dass in der Arktis beispielsweise völlig andere Probleme vorherrschen als hier im mediterranen Raum.
    Auf das muss man auch Rücksicht nehmen.
    Wir dürfen jetzt als Österreicher nicht so vermessen sein, dass wir glauben, dass unser Wissen überall passt.
    Wir müssen auch die Bereitschaft haben, die Flexibilität haben, sozusagen auf die spezifische Situation einzugehen.
    Nur nachhaltige Forstwirtschaft
    ist unterschiedlich, aber es muss immer das Prinzip der Nachhaltigkeit darüber stehen.
    Das heißt, die Finnen werden etwas anderes tun, um ihr Forstsystem nachhaltig zu gestalten, als beispielsweise die Portugiesen, weil einfach das Klima ein anderes ist.
    Aber Nachhaltigkeit haben beide so ein Prinzip.
    Die europäischen Länder wollen also ihre Anstrengungen zum Schutz der Wälder verstärken.
    Hans Fockenhuber hat in Lissabon mit Landwirtschaftsminister Molterer gesprochen.
    Ebenfalls um den Umweltschutz geht es beim heutigen Österreich-Tag bei der Expo, die ja ebenfalls in der portugiesischen Hauptstadt abgehalten wird.
    Jedes Teilnehmerland hat die Möglichkeit, bei der Wälderausstellung einen Schwerpunkt zu setzen.
    Und Österreich tut das eben heute mit dem Thema Wassernutzung.
    Unser Korrespondent Josef Manola zieht aus Anlass des Österreich-Tages eine Zwischenbilanz der Weltausstellung.
    Als die Expo 98 vor zwei Wochen eröffnet wurde, setzte man in Portugal große Hoffnungen in das Ereignis.
    Der Start entspricht nicht ganz den Erwartungen.
    Zu den organisatorischen Anfangsschwierigkeiten, wie sie jede Veranstaltung mit über 150 Teilnehmern aus aller Welt mit sich bringt, kam ungewöhnlich schlechtes Wetter hinzu.
    Beim Lissaboner Publikum ist das Expo-Fieber jedenfalls noch nicht ausgebrochen.
    Die Zahl der bisherigen Besucher liegt hinter den Prognosen der Veranstalter.
    und die waren schon im Lauf der Vorbereitungen von geradezu utopischen 15 Millionen auf 8 Millionen zurückgeschraubt worden.
    Bei niederschlagsfreiem Wetter wurde für heute Punkt 11 Uhr Ortszeit, der Österreichtag, durch das Hießen einer Flagge und das Abspielen der Bundeshymne auf dem Zeremonienplatz eingeläutet.
    Im Gegensatz zur letzten Weltausstellung im andalusischen Sevilla, die für das Veranstalterland durch ein Rekorddefizit und Korruptionsskandale eher unrühmlich verlief,
    musste Österreich diesmal keinen eigenen Pavillon errichten, sondern teilt sich eine Ausstellungshalle mit anderen Teilnehmern.
    Durch die spätere Verwendung des Gebäudes als Messehalle werden die Kosten niedrig gehalten.
    Österreich kommt mit einem Budget von 15 Millionen Schilling aus, das von Bund, Ländern und der Wirtschaftskammer getragen wird.
    Die Expo 98 steht unter dem Generalthema, die Ozeane ein Erbe für die Zukunft.
    Lissabons Bürgermeister Joao Soares erklärte uns warum.
    Lissabon ist eine der wenigen Hauptstädte der EU, die am Meer liegt.
    Der Atlantik gibt uns eine andere Perspektive, ist Grundlage unserer Beziehungen zu Amerika, Afrika und dem Orient und das hat zu den großen Ereignissen unserer Geschichte beigetragen.
    Die Meeresmetaphorik wurde vom Veranstalter bewusst gewählt.
    Immerhin feiern die Portugiesen den 500.
    Jahrestag der Entdeckung Indiens durch Vasco da Gama und gleich auch ihre große Vergangenheit als Seefahrer und Entdeckernation.
    Das Meer als Leitmotiv hat den österreichischen Programmverantwortlichen einiges Kopfzerbrechen bereitet.
    Ein Salzstein, der als Stück Ozean präsentiert wird, erinnert an Zeiten, als das Meer bis ins Salzkammergut reichte.
    Mit Hightech-Wissenswerten aus Fremdenverkehr und Wasserwirtschaft und aktuellen Umweltthemen steht der Österreich-Pavillon unter dem Motto Land der sauberen Wasser.
    Mit Seen- und Mineralwasser wird geworben.
    über Trinkwasserreserven und deren strategische Bedeutung in der Zukunft nachgedacht.
    Am Nachmittag setzt Österreich einen Umweltschwerpunkt mit einer Nationalparkausstellung und einem Symposium zur Meeresforschung, an dem neben anderen Wissenschaftlern der Meeresbiologe Hans Haas teilnehmen wird.
    Der Abend ist an der leichteren Unterhaltung gewidmet.
    Eine Johann-Strauss-Gala der Wiener Symphoniker bildet den Ausklang des Österreichtags.
    Beim abschließenden Empfang soll übrigens nicht nur Mineralwasser gereicht werden.
    Josef Manola aus Lissabon.
    In London wird derzeit in einer Aktionärsversammlung über den Verkauf von Rolls-Royce entschieden.
    Rolls-Royce gehört ja zum Vickers-Konzern und die Großaktionäre von Vickers favorisieren VW, denn Volkswagen bietet mehr Geld als BMW, den zweiten Interessenten für die englische Nobelautomarke.
    Näheres von Ernst Weinig.
    Die beiden deutschen Autoerzeuger VW und BMW haben bis zuletzt hart um die englische Braut gerittert.
    9 Milliarden Schilling hat VW geboten.
    Das dürfte den Ausschlag geben.
    Denn das VW-Angebot ist deutlich höher als jenes der bayerischen Motorenwerke.
    Der Vorstand hat deshalb den Rolls-Royce-Aktionären empfohlen, heute das VW-Angebot anzunehmen.
    Dazu will die VW-Tochter Audi noch den britischen Motorenhersteller Cosworth kaufen, aber nur, wenn Rolls-Royce an VW geht.
    Cosworth beliefert derzeit zwei Formlines-Teams.
    Dabei hat es so ausgesehen, als wäre für BMW schon alles gelaufen.
    Ein Vorvertrag wurde ausgehandelt, darüber hinaus liefert BMW Motoren an Rolls-Royce.
    Und genau das ist jetzt auch das einzige Druckmittel der Bayern.
    Sie wollen keine Motoren mehr liefern, wenn VW den Zuschlag erhält.
    Ein drittes Angebot für Emily, der traditionsreichen Kühlerfigur der Rolls-Royce-Limousinen, das betuchte Besitzer der englischen Autos angekündigt haben, gibt es bisher nicht.
    Sie könnten aber während der laufenden Aktionärsversammlung noch ein Überraschungsangebot legen.
    Sehr wahrscheinlich ist allerdings, dass VW den Zuschlag bekommt.
    Die Übernahme ist aber auch dann noch nicht hundertprozentig über die Bühne, denn BMW kann noch innerhalb der nächsten 30 Tage VW überbieten.
    Die Bayern haben allerdings schon vor der Aktionärsversammlung ausgeschlossen, dass sie mehr Geld für Rolls-Royce hinblättern werden.
    Es ist jetzt elf Minuten nach halb eins.
    Neun Monate nach dem Tod von Prinzessin Diana hat die französische Justiz heute mehr als 20 Zeugen des Unfalls in Paris gegenübergestellt.
    Unter ihnen sind neun Fotografen und ein Pressekurier, denen nach dem Unfall in einem Straßentunnel an der Seine vorgeworfen wurde, zumindest Mitschuld am Tod Dianas und ihres Begleiters Dodo Alphayette gewesen zu sein.
    Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung ermittelt.
    Der Untersuchungsrichter wollte insbesondere anhand ihrer Fotos klären, ob sie schnelle Hilfe verhindert haben.
    Aus Paris, Lorenz Galmetzer.
    Mehr als eine Stunde lang dauerte das Katz-und-Maus-Spiel heute früh vor dem Pariser Justizpalast.
    Dutzende Fotografen und Fernsehkameras warteten auf den Auftritt jener Pressefotografen, die normalerweise immer in erster Front agieren, wenn es um die Bilderjagd geht.
    Aber die sogenannten Paparazzi kamen diskret nicht durch den Haupteingang, sondern durch Nebeneingänge ins Gericht.
    Lediglich Mohamed Alfayet, der Multimillionär und Vater des gemeinsam mit Prinzessin Diana tödlich verunglückten Dordi Alfayet, fuhr in seiner Limousine pressewirksam vor.
    Bei der um 9.55 Uhr begonnenen Gegenüberstellung der neuen Paparazzi und eines Presseboten mit rund einem Dutzend Augenzeugen sollen Details über das Verhalten der Fotografen bei dem tragischen Unfall im Pariser Almar-Tunnel geklärt werden.
    Den Aussagen der Fotografen werden zum Beispiel jene von zwei herbeigeeilten Polizisten gegenüberstehen.
    Sie haben vor dem Untersuchungsrichter davon gesprochen, dass die Paparazzi aggressiv, aufgeregt, schreiend für Chaos rund um das Unglücksauto der Prinzessin gesorgt hätten.
    Ähnlich klangen auch die ersten Aussagen eines Feuerwehrmanns.
    Während einer herbeigeeilter Notarzt bekräftigt hatte, die Fotografen wären ihm bei seinen ersten Hilfemaßnahmen nicht im Wege gestanden.
    Mit zur Wahrheitsfindung beitragen sollen auch die von dem Paparazzi geschossenen Fotos.
    An die 200 Bilder haben die Richter beschlagnahmt und in wochenlangen Expertisen analysiert.
    Sie sollen laut französischen Zeitungsberichten Minute für Minute das Geschehen gleich nach dem Unfall zeigen.
    Die Ankunft der ersten Zeugen und Schaulustigen, dann der Polizisten, der Rettungsleute.
    Und diese Fotos erlauben letztlich auch den jeweiligen Standort jedes einzelnen Fotografen im Umkreis von wenigen Metern des Unfallautos zu klären.
    Zur heutigen Gegenüberstellung nicht erschienen ist der einzige Überlebende des Unglückswagens, der Leibwächter Trevorice Jones.
    Er habe zwar 80 Prozent seiner Körpertüchtigkeit wiedererlangt, heißt es, nicht jedoch die vollkommene Erinnerung an das, was auf jener wilden und geheimnisumwitterten Fahrt durch das nächtliche Paris passiert ist.
    Für die neuen Pressefotografen und einen Motorradboten könnte die heutige Gegenüberstellung eine entscheidende Wende bringen, ob nämlich die Anklage wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung erhärtet oder entkräftet wird.
    Geringen Widerhall hat unterdessen hier in Paris jene britische TV-Dokumentation gefunden, die in den vergangenen Tagen erneut die These eines Komplotts rund um den Tod Dianas verfochten hat.
    Neue Ermittlungen zum Tod von Prinzessin Diana in Paris Lorenz Galmez hat berichtet und wir kommen zu einem Programmhinweis.
    Im Kosovo herrsche offener Krieg, sagte vor kurzem der albanische Außenminister.
    Trotzdem zeigt zumindest das offizielle Albanien zurzeit noch Zurückhaltung in Bezug auf die Krise im Nachbarland.
    Unsere Stadt hat keine Kontakte mit dieser Armee von Kosovo.
    Albanien gibt eine große moralische Unterstützung zu dem Volk in Kosovo, aber keine militärische Unterstützung.
    sagt Artan Zanei, Mitglied der albanischen Regierung.
    Der Konflikt an der Grenze macht dem Land, das selbst mit ungeheuren Problemen zu kämpfen hat, zunehmend Kopfzerbrechen, wie eine Reportage aus Albanien zeigt.
    Darüber hinaus heult er ihm.
    Europa-Journal.
    Die politische Zeitschrift Europäische Rundschau wird 25 Jahre alt.
    Russlands Historiker auf der Suche nach Zukunftsperspektiven.
    Ein neues europäisches Schriftstellerzentrum entsteht auf dem ehemaligen Landsitz von Marguerite Jussena in Nordfrankreich.
    Europa-Journal, heute ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
    Und wir kommen zu einem Wissenschaftsthema, zu einem Thema, das an sonnigen Tagen wie heute besonders aktuell ist.
    Der gefährliche Hautkrebs Melanom wird nämlich immer häufiger und die Menschen, die ihn bekommen, werden immer jünger.
    Amerikanische Forscher und Ärzte der Berliner Klinik Charité warnen vor der falschen Erwartung, dass Sonnencremes vor Hautkrebs schützen.
    Die gefährlichen Strahlen der Sonne dringen auch durch die dichte Cremeschicht unter die Haut, Edith Bachkönig berichtet.
    Die meisten Sonnenschutzcreme blocken die UVB-Strahlen ab, die kurzwelligen Strahlen, die den Sonnenbrand verursachen.
    Aber die UVA-Strahlen dringen durch das Schutzschild durch und schädigen das genetische Material.
    In Tierversuchen haben amerikanische Forscher nachgewiesen, dass die langwelligen UVA-Strahlen zu 90% für die Entstehung von Melanomen verantwortlich sind und die UVB-Strahlen nur zu 10%.
    Viel Einschmieren verhindert höchsten Sonnenbrand.
    Allerdings ist auch das oft trügerisch, denn man wiegt sich in falscher Sicherheit, sagt der Wiener Hautarzt Prof. Klaus Wolf.
    Der Sonnenbrand, der ja das einzig sichtbare Symptom dessen ist, dass ein Schaden erfolgt ist.
    Sonnenbrand ist ja eine Reaktion des Organismus auf einen Schaden, der durch das ultraviolette Licht hervorgerufen wird.
    der kommt ja erst verzögert, der kommt ja nicht gleich, sodass dann sozusagen das Warnsignal nicht rechtzeitig kommt.
    Einige Sonnencremen enthalten bereits UVA-Filter.
    Allerdings sind sie auch keine Garantie, höchstens für makellos gebräunte Haut.
    Aber die genetischen Veränderungen unter der Haut sieht man nicht und diese können den tödlichen schwarzen Hautkrebs auslösen.
    Vor zu langem Braten in der Sonne raten Ärzte deshalb ab, vor allem in der Mittagszeit, wenn die volle Strahlendosis durch die Stratosphäre gelangt.
    Das Ozonloch, das auch über Nordeuropa immer größer wird, hält außerdem immer weniger Strahlen ab.
    In Australien, wo das Ozonloch am größten ist, ist die Häufigkeit von Hautkrebs im letzten Jahr von 20 auf mehr als 100 Fälle pro 100.000 Einwohnern angestiegen.
    In der Sonne Baden ist also zu einem Risiko geworden, vor allem für Menschen mit heller Haut, sagt der Dermatologe Professor Wolf.
    Wenn Sie heute eine Statistik machen, wer hat Hautkrebs, dann heißt das nicht, dass ein Typ 4, also ein Dunkelhäutiger, keinen Hautkrebs haben kann.
    Aber die Typ 1, also die hellhäutigen, haben ein Vielfaches von dem, was die Dunkelhäutigen bekommen.
    Sieht man auch am besten zum Beispiel in Australien.
    Da, in Queensland, da gibt es also 350 Sonnentage im Jahr.
    Und da ist der Hautkrebs praktisch die häufigste Hautkrankheit, die existiert.
    Aber Sie finden sie vorwiegend oder fast ausschließlich nur bei den Leuten, die MacGowan und Mackay und ich weiß nicht wie heißen, also die keltische Vorfahren haben, die aus Irland, aus Schottland,
    oder aus Skandinavien gekommen sind, aber nicht bei den Griechen und den Nachkommen der Sizilianer.
    Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten.
    Kleine Kinder sollte man nicht den Sonnenstrahlen aussetzen, denn Sonnenbrände in jungen Jahren programmieren das Krebsrisiko voraus.
    Zwölf Minuten vor eins, wir kommen zur Kultur im Mittagschanal.
    In Linz wurden heute Vormittag die Preisträger des Prix Ars Electronica 1998 bekannt gegeben.
    Der vom ORF-Landesstudio Oberösterreich seit 1987 vergebene Preis ist einer der höchst dotierten Wettbewerbe für elektronische Medien.
    Das Preisgeld beträgt 1,35 Millionen Schilling.
    Aus mehr als 1.800 Einreichungen aus 47 Ländern wurden heuer die Gewinner gekürt.
    Die sechs Hauptpreise gehen in die USA, nach Frankreich, Holland, Deutschland und Österreich.
    Ein Bericht von Regina Patsch.
    Es war beinahe naturgemäß, dass die digitalen Special Effects aus der Millionen-Epos-Titanic das Rennen um die Goldene Nike gemacht haben.
    Auf den Plätzen die Effekte aus den Hollywood-Streifen Men in Black und Spawn.
    Technische Perfektion und Software-Neuentwicklungen sind dabei die Hauptkriterien.
    Liangyuan Wang hat mit seinem Kurzfilm The Sitter die goldene Nika für Computeranimation erobert, eine kritische Beschäftigung mit Technik und Medien.
    Eine Neuerung hat aber blitzartig eingeschlagen.
    Der Freestyle-Computing-Wettbewerb für Landsleute unter 19 Jahren.
    Wettbewerbserfinder-Intendant Hannes Leopoldseder
    Der Prius Elektronica 98 will auf der einen Seite nach wie vor ein Forum, ein weltweites Forum, ein Gradmesser für die Leistungsfähigkeit, die kreative Leistungsfähigkeit der neuen Medien sein, von Internet über Animation bis zum interaktiven Bereich, auf der anderen Seite
    wollte der Prias Elektronik 98 vor allem in Österreich einen Impuls setzen.
    Nicht bei den Erwachsenen setzen wir an, sondern wir möchten ganz bewusst bei jener Generation ansetzen, die mit dem Computer aufwächst.
    Mehr als 540 heimische Computer-Kids unter 19, genauer zwischen 3 und 19 Jahre alt, haben mit Arbeiten im World Wide Web
    Computeranimationen oder CD-ROMs, die Jury erstaunt.
    Was die Ideen angeht ebenso wie die technische Versirtheit, die die nächste Generation auf der Wunschmaschine entwickelt.
    Die goldene Nika der U19-Kategorie geht an drei 17-jährige Wiener für ihre schwarz-weiß-Computeranimation Titanic, der Film.
    Eine Parodie auf das Titanic-Fieber und die technischen Superlative, die damit verkauft werden.
    Alle Unkenrufer, die der Generation, die bereits voll mit dem Computer aufwächst, die Vereinsamung vorm Blechtotel, Verlust der Sprachkompetenz, motorische Störungen und Anpassungen an Systemprophezeien, irren sich, meint Sirikit Amman vom österreichischen Kulturservice und PriU19-Jurorin.
    Etwas ist, was mich wirklich fasziniert hat, dass die Dinge nicht in Einzel- oder vielfach nicht in Einzelarbeit gemacht worden sind, dass sich Teams gebildet haben, dass sich Communities gebildet haben, die über die Grenzen zum Teil der Bundesländer hinweg miteinander gearbeitet haben, um diese Produkte wirklich zu machen.
    Und das muss ich sagen,
    Das ist ein riesiger Fortschritt zu früher, dass es nicht mehr so die einzelnen in der Nacht vor dem Computer sitzenden jungen Menschen gibt, sondern dass die wirklich miteinander arbeiten und miteinander ein Produkt machen.
    Zurück zu den Arrivierten und den 1,35 Millionen Schilling Preisgeld, das sich Siemens-Nixdorf die Cyberkunst kosten lässt.
    Die Europäer haben sich heuer durchgesetzt.
    Nobotic Research, ein deutsch-österreichisches Team im Netzbereich, ein niederländisches Duo in der Musik und ein französisches Duo in der Interaktiven.
    Maurice Benayoun und Jean-Baptiste Barrière erhalten für Worldskin die goldene Nika.
    Eine irritierende Fotosafari in ein Kriegsgebiet installiert im dreidimensionalen virtuellen Raum des CAVE im Ars Electronica Center in Linz.
    Prias Elektroniker in Linz, Regina Patsch hat berichtet.
    Und jetzt noch einmal das Wichtigste in Kürze, ich gebe zu Josef Wenzl-Chnatek ins Nachrichtenstudio.
    Deutschland.
    Als Ursache der Eisenbahnkatastrophe in der Nähe von Eschede in Niedersachsen zeichnet sich immer mehr ein Bruch des Radreifens ab.
    In diesem Sinne äußerte sich ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums.
    Andererseits meinte ein Vertreter der Polizeisonderkommission, dass die endgültige Ursache des Unglücks frühestens in drei Monaten feststehen werde.
    Von den bis jetzt geborgenen 95 Toten ist erst einer identifiziert worden.
    Konkretes wurde nicht bekannt gegeben.
    Die Aufräumungsarbeiten sind immer noch nicht abgeschlossen.
    Die Bahn hat heute Traueranzeigen in Zeitungen veröffentlicht.
    Die technische Überprüfung von 60 Zügen des Typs ICE 1 hat heute zu Zugsausfällen und Verspätungen geführt.
    Zehn bereits überprüfte ICE-Züge rollen aber wieder mit der Erlaubnis, Höchstgeschwindigkeit zu fahren durch Deutschland.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Außenminister Schüssel hält sich zu Gesprächen über die Kosovo-Krise in Belgrad auf.
    Er wird am Nachmittag auch nach Pristina reisen.
    Die Führer der demokratischen Opposition in Serbien schätzen die Entwicklung im Kosovo als sehr gefährlich ein.
    Der Vorsitzende der demokratischen Partei Dzin Dzić sagte nach einem Gespräch mit Minister Schüssel, es gebe im Kosovo-Konflikt auf beiden Seiten keine Bewegung, daher sehe er schwarz.
    Die NATO schließt ein militärisches Eingreifen in Kosovo nicht aus.
    Der britische Verteidigungsminister Robertson sagte, der Westen werde nicht tatenlos zusehen, während der Kosovo in Gewalt versinke.
    Die USA haben sich gegen ein Eingreifen der NATO ausgesprochen.
    Russland will nur zustimmen, wenn Belgrad einverstanden ist.
    Österreich Der deutsche Außenminister Kinkel hat sich für einen Beitritt Österreichs zur NATO ausgesprochen.
    Kinkel sagte bei einem Vortrag in Linz, er wolle sich nicht in die inneren Angelegenheiten einmischen, aber aus seiner Sicht gehöre Österreich in die NATO.
    Jener 27-jährige Autofahrer, der im November auf der Westautobahn volltrunken in einen Schülerbus gerast ist, ist heute zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
    Bei dem Unfall sind seinerzeit drei Schüler ums Leben gekommen.
    Das Unglück war auslösendes Moment dafür, dass in Österreich die 0,5 Promille-Grenze eingeführt worden ist.
    Bei dem Prozess in St.
    Pölten bekannte sich der Autofahrer heute schuldig.
    Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
    Großbritannien.
    In London beraten die Aktionäre des Vickers-Konzerns darüber, an wen die Luxusautomarke Rolls-Royce verkauft wird.
    Um den Zuschlag bewerben sich die deutschen Autokonzerne BMW und VW.
    Der Vickers-Vorstand hat empfohlen, das deutlich höhere VW-Angebot anzunehmen.
    Frankreich.
    Die Verhandlungen zur Beilegung des Pilotenstreiks bei Air France stecken immer noch in der Sackgasse.
    Die Streikwelle hat sich jetzt auch auf die französischen Bahnen ausgeweitet.
    Der Arbeitskampf der Zugbegleiter hat zu Ausfällen und Verspätungen geführt.
    Der 72-jährige französische Drei-Sterne-Koch Paul Bocuse hat dagegen protestiert, dass der amerikanische McDonalds-Konzern offizielles Restaurant der bevorstehenden Fußball-WM ist.
    Vier weitere Chefköche haben das entsprechende Schreiben ebenfalls unterfertigt.
    Die Rede ist unter anderem von einem Imperialismus des in Ketchup ertränkten und mit Coca-Cola begossenen Rindfleischgebäcks.
    Das Wetter am Wochenende, morgens Samstag in ganz Österreich sonnig, föhnig und Höchstwerte um 30 Grad.
    Am Sonntag zwischen Vorarlberg und dem westlichen Oberösterreich gewittrig, im Osten und Süden auch übermorgen heiß und meist sonnig.
    Das Mittagsschanal von Freitag, dem 5.
    Juni geht damit zu Ende.
    Tonmeisterin war Gaby Nehl, Hubert-Annem Elissen sorgte als Regisseur für den Ablauf und Moderator am Mikrofon war Ferdinand Olbert.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Tiesner, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stand ICE-Bergung
    Mitwirkende: Webhofer, Klaus [Gestaltung] , Stuchlik, ... [Interviewte/r]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Unfälle und Unglücksfälle ; Eisenbahn ; Hilfe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
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    Inhalt: Nachrichten
    Edlinger wil Steuerquote nicht senken
    Mitwirkende: Schweinzer, Josef [Gestaltung] , Edlinger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzpolitik ; Parteien / SPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Alko-Lenker Prozess in St. Pölten
    Mitwirkende: Marlovits, Johannes [Gestaltung] , Olbort, Ferdinand [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Justiz und Rechtswesen ; Sucht ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Bilanz 0,5 Promille
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Verkehr ; Sucht ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Was kann das Sozialversicherungsgesetz leisten
    Mitwirkende: Dollinger, Josef [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Sozialpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Reportage über Tiroler Landarzt-Praxis
    Mitwirkende: Geyer, Wolfgang [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Tirol
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    Inhalt: Nachrichten
    Umwelttag - Osterweiterung
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Wenisch, Antonia [Interviewte/r] , Sieber, Willy [Interviewte/r]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; EU ; Ökologie und Umweltschutz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
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    Inhalt: Nachrichten
    Molterer bei Expo
    Mitwirkende: Vockenhuber, Hans [Gestaltung] , Molterer, Wilhelm [Interviewte/r]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Messe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Portugal
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreich-Tag bei Expo
    Mitwirkende: Manola, Josef [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Messe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Portugal ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rolls Royce an VW?
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diverse Diana-Untersuchungen
    Mitwirkende: Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sonnen ohne Reue
    Mitwirkende: Bachkönig, Edith [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Gesellschaft ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Prix Ars Electronica in Linz
    Mitwirkende: Patsch, Regina [Gestaltung]
    Datum: 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Oberösterreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.06.05
    Spieldauer 00:55:59
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.06.05 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980605_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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