Winzerbrauch in Österreich - Hütereinzug in Perchtoldsdorf

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Titel Winzerbrauch in Österreich - Hütereinzug in Perchtoldsdorf
Spieldauer 00:41:54
Mitwirkende Steininger, Hermann [Wiss. Verfasser/in]
Waltner, Lisl [Wiss. Verfasser/in]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1988 [Produktionsdatum]
Ort Wien
Schlagworte Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Landwirtschaft und Forstwirtschaft ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Bundesland / Niederösterreich
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
DFFLV [Dateiformat: FLV]
VKABCsp [Videokassette, Betacam, SP]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, vx-01560_01_k02, vx-01560_01_k01, VX-01560_01 C 1811
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

„Der "Hütereinzug" ist ein Fest der Weinhüter von Perchtoldsdorf in Niederösterreich und findet alljährlich am Sonntag nach dem 6. November (Leonhard) statt. Am Vorabend treffen sich die Hüter beim "Herbergsvater" zum Gstanzelsingen. Am Sonntagmorgen ziehen sie gemeinsam mit der "Hiatapritschn" zum Erntedankfest in die Pfarrkirche. Anschließend führt der Zug zum Pfarrhof, hernach zum nahegelegenen Alten Rathaus, wo das ösffentliche „Gstanzlsingen“ in Form eines Rügegerichts stattfindet. Dann marschiert der Zug zum „Hütervater“, wo ein festliches Mittagessen mit geladenen Gästen stattfindet.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film; Nr. 43; Jahr Dezember 1991; Seite 45)
Dokumentiert wird der Perchtoldsdorfer Hütereinzug. Die Aufgabe eines Weingartenhüters was es, die reifenden Trauben vor Diebstahl zu schützen. Die Weingartenhüter hatten eine wichtige Aufgabe und Vertrauensstellung in der agrarischen Gemeinschaft über, weshalb diese Aufgabe nur unbescholtene junge Männer übernehmen durften. Neben ihrer Aufgabe als Hüter waren sie verpflichtet, die Weingärten abzuschließen und den Hüterbaum aufzurichten. Dieser galt als Zeichen, dass er Weingarten nicht von Fremden betreten werden durfte. Der Weinhüter musste im Weingebirge ständig anwesend sein und bürgte für einen entstandenen Schaden. Nahrungsmittel wurden ihn regelmäßig gebracht. Bis 1848 wurden die Weingärten von Knechten oder Personen aus dem bäuerlichen Milieu gehütet. Ab 1848 übernahm diese Funktion die Marktgemeinde. Bereits bei der Entstehung dieses Filmes war es typisch, dass Söhne von Weinhauern die Weingartenhüte übernahmen. Es existiert des Weiteren ein „Hütervater“, inzwischen ein Ehrenamt, welches jährlich wechselt und von einem Weinbauer ausgeführt wird. Die Bewachung von Weingärten zur Zeit der Traubenernte ist heut nicht mehr notwendig, das es zu keinen Traubendiebstählen mehr kommt. Die Tradition des Hütereinzugs ist in Perchtoldsdorf jedoch seit dem 18. Jahrhundert erhalten. Es existiert neben dem Hütereinzug eine Vielzahl von damit verbundenen Traditionen. Die Feierlichkeit des Hütereinzuges erstreckt sich über zwei Tag und ist im Sinne einer öffentlichen Brauchdurchführung von gemeinschaftsbildender Relevanz. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film; Nr. 43; Jahr Dezember 1991; Seiten 45-52)

Sammlungsgeschichte

Sammlung ÖWF

Art der Aufnahme

Wissenschaftlicher Film

Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

Technische Anmerkungen

Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek

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