Das Etablissement L.W. – Hermann und Ferdinand Leopoldi spielen "Jazz" auf zwei Klavieren

Rechtliches

Zitieren

Katalogzettel

Titel Das Etablissement L.W. – Hermann und Ferdinand Leopoldi spielen "Jazz" auf zwei Klavieren
Spieldauer 00:02:06
Urheber/innen Conrad, Con [Komponist/in] [GND]
Mitwirkende Leopoldi, Ferdinand [Klavier] [GND]
Leopoldi, Hermann [Klavier] [GND]
Datum 1923 [Aufnahmedatum]
Ort Wien, Kabarett Leopoldi-Wiesenthal [Ortsbezug]
Schlagworte Musik ; U-Musik ; Moderne Musikformen - Jazz ; Instrumente - Klavier ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Bundesland / Wien
20. Jahrhundert - 20er Jahre
Typ audio
Format CD [Compact Disc]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, mk-01696_b01_k02
Medienart Mp3-Audiodatei
Rotgasse 6 (bzw. Rothgasse), ehemaliges Kabarett Leopoldi-Wiesenthal. Bild: CC BY-SA 3.0 AT. Österreichische Mediathek 2015.

Rotgasse 6 (bzw. Rothgasse), ehemaliges Kabarett Leopoldi-Wiesenthal. Bild: CC BY-SA 3.0 AT. Österreichische Mediathek 2015.

Information

Inhalt

Die Aufnahme (1923/24) von Con Conrad's "Moonlight" ist aus mehreren Gründen eine Rarität in der Wiener Musikgeschichte. Sie zeigt, was man sich in dieser Zeit in Wien unter "Jazz" und Jazz-Piano vorstellte. Weit von aller Improvisation entfernt, spielen die Brüder Leopoldi präzise nach Noten und ohne allen jazzigen Groove. Der Takt wird streng gehalten und der Anschlag ist hart und regelmäßig – kraftvoll gehackt.

"In der Zeit meines Auftretens im Ronacher, welches in der Saison immer ein oder zwei Monate dauerte, spielte ich zum ersten Mal mit meinem Bruder Ferdinand im Simultanspiel auf zwei Klavieren. Das war für Wien damals etwas absolut Neues, denn bisher kannte man diese Art des Spielens nur in den Konzertsälen bei klassischen Darbietungen. Unsere Vorträge hatten großen Erfolg und bald wurden wir überall kopiert." (zit. nach: Georg Traska/Christoph Lind: Hermann Leopoldi – Hersch Kohn. Eine Biografie, Wien 2012, S. 88)

Die gemeinsamen Auftritte fanden in der Zeit dieser Aufnahme vor allem im Kabarett Leopoldi-Wiesenthal statt, das die Brüder Leopoldi 1922–1926 gemeinsam mit dem Conférencier Fritz Wiesenthal in der Rothgasse 6 (oder 3) führten.

Von Ferdinand Leopoldi, der nach Ludwig Hirschfeld in der Zwischenkriegszeit als einer der besten Barpianisten der Stadt galt, ist es die einzig überlieferte Aufnahme (auf der Rückseite der Marionetten-Fox). Während Hermann Leopoldi nach neunmonatiger Internierung in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald die Flucht in die USA gelang, wurde sein Bruder Ferdinand in Wien in einem Gestapo-Verhör so geschlagen, dass er 1944 an den Folgen verstarb.

Die seltene Aufnahme stammt aus der Sammlung von Wolfgang Hirschenberger.

Sammlungsgeschichte

Archivbestand Österreichische Mediathek ohne weitere Sammlungszuordnung

Mediathek Logo