Die ganze Welt ist Bühne

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Die ganze Welt ist Bühne
Der Prinz von Homburg
Mitwirkende: Kleist, Heinrich von [Text]
Datum: 1977.01.08 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ: audio
Inhalt: Prinz Friedrich von Homburg, verführt durch Träume von Ruhm, Glück und Liebe, verstößt in jugendlichem Überschwang während einer Schlacht gegen den militärischen Gehorsam und wird dafür zum Tode verurteilt. Als er um Gnade fleht, läßt ihn der Kurfürst auf der Stelle frei, "wenn er den Spruch für ungerecht kann halten". Der Prinz also muß sein eigener Richter sein, und da erst begreift er das Unrecht, das er tat: die Gemeinschaft zu gefährden aus persönlichem Ehrgeiz und Ruhmsucht. Er kann sich nicht freisprechen und wird erst dadurch der Gnade würdig. Ein Spiel zwischen Traum und Tag - hier der Schlafwandler Prinz von Homburg, ausgeliefert dem Irrationalen und Unbewußten, dort der Kurfürst und die kriegerische Realität mit ihrem Zwang zur Rationalität, zum Gesetz. Am Schluß verbinden sich beide, versteht der Prinz die Verantwortung für das Ganze der Gesellschaft, gibt der Kurfürst der Nacht und der Liebe ihr Recht. Kein Drama um preußischen Gehorsam also ist dieses Schauspiel aus den Jahren 1809-181 1, sondern eine sensible Reflektion über das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft, verschönt vom leisen Humor Kleists, der den Helden ganz untypisch mit Todesangst und hoher Empfindsamkeit ausstattet. Weshalb die Preußen seiner Zeit das Stück auch gar nicht goutieren konnten
Die ganze Welt ist Bühne
Das Produkt
Mitwirkende: Buchrieser, Franz [Text] , Qualtinger, Helmut [Darsteller/in] , Prassel, Ernst [Darsteller/in] , Radkohl, Ute [Darsteller/in] , Hierländer, Stella [Darsteller/in]
Datum: 1976.03.29 [Sendedatum] 1976.03.28 [Erst-Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ: audio
Inhalt: Obwohl es mehrere Rollen enthält, ist dieses Stück im Grunde ein einziger großer Monolog - der Monolog des Rudi Ingar, eines Mannes, der nach acht Jahren Strafhaft entlassen wird. Verstört und hilfesuchend ruft er einen Journalisten an, zu dem er Vertrauen hat; dieser lädt ihn zu sich ein. Dort wird, aus Reden und Verhalten, allmählich deutlich, was aus dem Menschen Ingar geworden ist - das Produkt einer achtjährigen Haft. Seelisch und körperlich gestört,
schwankend zwischen Aggression, Selbstmitleid, Brutalität, rauher Zärtlichkeit, Rachsucht und kaum verdecktem Hilfeverlangen sitzt er im Wohnzimmer inmitten geduldiger und verständnisvoller Leute, die freilich auch nicht mehr gutmachen können, was in acht Jahren an und mit Rudi Ingar geschehen ist und die im Grunde ebensowenig zu helfen vermögen wie irgendwelche amtliche Stellen.

Katalogzettel

Titel Die ganze Welt ist Bühne
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
ORF [Sendeanstalt]
Schlagworte Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format TSO [Tonband auf Spule (ohne Angabe der Spuren)]
Signatur 10-24606_a

Information

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