Lord Savils Verbrechen

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1887 wurde Oscar Wildes Erzählung ,,Lord Arthur Savile’s Crime. A Study in Duty’ in der Zeitschrift „The Court and Society Revicw“ zum erstenmal veröffentlicht. Die Geschichte war ein Seitenhieb auf die snobistische englische Adelsgesellschaft des Fin de siècle, die im gleichen nonchalanten Konversationston über Mordversuche plaudern konnte wie über die neueste Mode oder das letzte Derby. Hans Jaray nahm die Erzählung als Vorlage für seine Komödie, in der weniger die Scheinmoral der High Sociery einer vergangenen Epoche im Mittelpunkt steht als das (immer aktuelle) Geschäft mit dem Aberglauben.
Lord Savil wird von seinem Astrologen Semionov geweissagt, daß er in Kürze einen Mord begehen würde. Der junge Lord kann es kaum glauben. Denn er ist der friedfertigste Mensch, den man sich vorstellen kann, ist mit niemandem im Streit oder verfeindet, und wenn es in der Vergangenheit zu Meinungsverschiedenheiten gekommen war, hatte er seine Emotionen stets unter Kontrolle. Nach dem ersten Schock beschließt Savil, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und dem scheinbar Unausweichlichen zuvorzukommen. Nach der Devise „Was du tun mußt, das tue gleich“ beginnt er (unter Mithilfe seiner Frau), ein Opfer und eine Möglichkeit zu suchen, um das Ganze rasch und schmerzlos über die Bühne zu bringen. So unangenehm die Sache auch sein mag, so birgt sie auch gewisse Möglichkeiten in sich. Da wäre zum Beispiel die alte, immer unausstehlicher werdende Tante Clarissa ...
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