Meisterklasse Maria Callas

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Maria: Andrea Eckert ; Manny Weinstock, Pianist: Ottokar Prochazka ; Sophie de Palma, Sopran: Claudia Emá Camie / Josephine Pilar ; Sharon Graham, Sopran: Roberta Cortese / Eva Steinsky ; Anthony Candolino, Tenor: Peter Leussink / Enrique Medrano / Hector Sandoval / Gerd Jaburek ;Ein Bühnenarbeiter: Fritz Hammel / Günter Franzmeier
[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html] Ein Idol macht Schule – das ist zugleich das Thema und die Situation in Terrence McNallys „Meisterklasse“, dem Broadway-Erfolgsstück über Maria Callas. „Die Callas“ macht Schule: Sie hat, ihren Weltruhm im Rücken, Gesangsstudenten auszubilden, und das vor einer großen Zuschauerschar. Natürlich kann die bühnenbewährte Diva angesichts dieser Grundszene nicht umhin, eine Rolle zu spielen - und sei es die der einzig ihrer Kunst ergebenen Darstellerin, die das anwesende Publikum zu ignorieren scheint und die ihren Schülern mit Zucht und Tadel den Ernst des Lebens, soll heißen: Glück und Mühsal der Musik, beizubringen versucht. Die Situation hat der amerikanische Autor McNally der Lebensgeschichte von Maria Callas entnommen: Nach ihrer beispiellosen Karriere als Sängerin an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt hatte sie es, in den frühen siebziger Jahren, übernommen, in der New Yorker Juilliard School öffentliche Meisterklassen abzuhalten. In seinem Stück spielt eine Schauspielerin die belehrende Diva, wird mit den Mitteln des Theaters die Legende eines Stars der darstellenden Künste vergegenwärtigt. Auf amüsante und zugleich bestürzende Weise wird dabei das Phänomen eines außerordentlichen Karrierefalls der fünfziger und sechziger Jahre deutlich, bei dem (noch) höchster Kunstanspruch einer elitären Klientel wie die banale Sensationsgier der Massen gleichermaßen zufriedengestellt wurden.
Hinter der Ikone der „Primadonna assoluta“, die die Callas so vollumfänglich ausfüllte, werden freilich in McNallys Stück nach und nach auch die lebensbestimmenden wie auch die lebensvernichtenden Zwänge und Opfer sichtbar, die großes Künstlertum und eine weltweit begeistert aufgenommene Karriere fordern. So ist McNallys „Meisterklasse“ auch ein Drama: über Größe und Grausamkeit der Kunst, die nichts weniger als das Leben kostet.
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