La Donna die Garbo

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„Garbo“ — das heißt so viel wie „Anmut, Liebenswürdigkeit, Geschick oder Anstand“. Und mit welchen Eigenschaften könnte man die hübsche Magd, die seit kurzem im Hause des reichen Dottore arbeitet, besser beschreiben als mit diesen. Denn Rosaura ist anmutig, liebenswürdig, geschickt, verfügt über gutes Benehmen und ist auf jedem Gebiet begabt. Sie hat Kenntnisse in der Juristerei, der Dichtkunst, dem Glücksspiel und der geheimen Zahlenmystik der Kabbala. Sie versteht etwas vom Kochen und ist up to date in Modefragen. Vor allem aber besitzt sie hervorragende Menschenkenntnis und vermag jeden bei seinen eigenen Eitelkeiten zu packen. Es gibt wohl keinen, der sie nicht mögen würde. So mancher der anwesenden Männer hätte sie gerne an seiner Seite gesehen, allen voran der Patron des Hauses. Aber Rosaura hat nur einen im Kopf, nämlich Florindo, den Sohn des Dottore, der ihr einst, als er noch Student in Pavia war, die Ehe versprach. Kurz darauf war er allerdings über alle Berge verschwunden. Und Rosaura, statt im stillen Kämmerlein ihr Liebesleid zu beklagen, fuhr schnurstracks nach Bologna, um Florindo hier im Hause seines Vaters zu erwarten und seine Liebe auf die Probe zu stellen.
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