Die Sekretärin ; Gespräche im All

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Die Sekretärin
Mitwirkende: Franz, Siegfried [Komponist/in] , Wellershoff, Dieter [Text] , Schröder-Jahn, Fritz [Regie] , Collande, Gisela von [Darsteller/in] , Lenschau, Hermann [Darsteller/in] , Meysel, Inge [Darsteller/in] , Klam, Walter [Darsteller/in] , Wulff, Udo [Darsteller/in]
Datum: 1956 [Produktionsdatum] 1956.11.08 [Erst-Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ: audio
Inhalt: Dieses Hörspiel, das erste, das Dieter Wellershoff schrieb - ist nicht nur als psychologische Studie, sondern auch als formales Experiment interessant. Es gibt den Berufsalltag einer Sekretärin wieder, weniger in direkter szenischer Darstellung als in der Form eines inneren, das äußere Geschehen reflektierenden Monologes. Es zeigt, wie auch in die mechanische Ordnung und in den monotonen Ablauf des Arbeitstages die geheimen Sehnsüchte, Träume und Erinnerungen eines unerfüllten Lebens einbrechen. Die nüchterne rationale Welt der Arbeit wird mit der irrationalen Trieb- und Gefühlswelt der Frau konfrontiert. Dieter Wellershoff wendet hier auf das Hörspiel jene Assoziationstechnik an, die von James Joyce für den modernen Roman ausgebildet worden ist.
Gespräche im All
Mitwirkende: Kaschnitz, Marie Luise [Text] , Lauterbach, Ulrich [Regie] , Föst, Irmgard [Darsteller/in] , Klinger, Paul [Darsteller/in]
Datum: 1967 [Produktionsdatum] 1967.01.25 [Erst-Sendedatum] 2006.03.19 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ: audio
Inhalt: Eine Frau folgt dem geliebten Mann fünf Jahre später im Sterben nach. Im Jenseits trifft man sich wieder. Doch während sie liebevolles Begegnen, zumindest ein Sich-Erinnern erwartet, erweist sich das Reich des Jenseitigen als eine Welt ganz anderer Kultur und Substanz. Selbst die Namen der Kinder sind verloschen. Zurück im Gedächtnis bleiben bestenfalls ein paar abstrakte Gegenstände, Geschichjtszahlen, Deklinationen. Am Anfang scheint es noch einzelne gemeinsame Spuren zu geben. Doch der Entfremdungsprozeß schreitet von Stufe zu Stufe fort, als vergingen Jahrhunderte in Minuten; schließlich verlieren auch die letzten Worte ihren konkreten Bezug, verblassen, entleeren sich - bis zum endgültigen Verstummen. Er fragt: "Woher bist du gekommen?" Von der Erde natürlich, antwortet sie, die diese Wiederbegegnung seit Jahren ersehnt hat. Eine Pritsche in einem Unfallwagen, das ist ihre letzte Erinnerung an jenes irdische Leben, das sie lange mit ihm geteilt hat. Er hat die Sprache, die unten gilt, fast vergessen; nur Erinnerungsfetzen dämmern ihm auf. Belangloses, mechanisch Gelerntes, Scheußliches, Schönes. Sie steht noch im Banne des Zaubers, den die Erde zu bieten hatte, im Banne des Glücks an seiner Seite. Nur schwer löst sie sich, zwischen fremden Sternen immer wieder von ihm getrennt und immer wieder mit ihm vereint, von ihren Erinnerungen an diese Erde. Marie Luise Kaschnitz verdichtet in diesem Hörspiel ihre großen Themen Liebe und Tod zu einem einzigen Dialog. Der Ort, das All, hat eine eigentümliche Beziehung zur Ortlosigkeit des Hörspiels, aber er ist auch für die Handlung von Bedeutung. So wie er alle Attribute des Raums verliert, übersteigt diese Liebe alle egoistischen Begrenzungen. "Gespräche im All" greift ein Thema auf, das Marie Luise Kaschnitz auch in vielen anderen Texten, Prosastücken wie Gedichten, angeschlagen und variiert hat: die endgültige und mit letzter Gewissheit ins Bewusstsein dringende Scheidung einer Ehe im Tod des Partners. Eine Frau folgt dem geliebten Mann fünf Jahre später im Sterben nach. Im Jenseits trifft man sich wieder. Doch während sie liebevolles Begegnen, zumindest ein Sich-Erinnern erwartet, erweist sich das Reich des Jenseitigen als eine Welt ganz anderer Struktur und Substanz. Selbst die Namen der Kinder sind verloschen. Zurück im Gedächtnis bleiben bestenfalls ein paar abstrakte Gegenstände, Geschichtszahlen, Deklinationen. Am Anfang scheint es noch einzelne gemeinsame Spuren zu geben. Doch der Entfremdungsprozess schreitet von Stufe zu Stufe fort, als vergingen Jahrhunderte in Minuten; schließlich verlieren auch die letzten Worte ihren konkreten Bezug, verblassen, entleeren sich - bis zum endgültigen Verstummen.

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Titel Die Sekretärin ; Gespräche im All
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Hessischer Rundfunk [Produzent]
NDR [Produzent]
Datum 1956 [Produktionsdatum]
1967 [Produktionsdatum]
Schlagworte Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format TSH18sp95 [Tonband auf Spule, Halbspur (18 cm); SP, 9,5 cm/s]
Sprache Deutsch
Signatur 10-20710_b

Information

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