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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Es war soeben 12 Uhr, Redakteur des Mittagsjournals ist Edgar Sterbens, guten Tag meine Damen und Herren.
Die Themen der wichtigsten Beiträge lauten Strom ab 1.
Jänner kommenden Jahres voraussichtlich um 10% teurer.
Sicherheitsbericht 1975 enthüllt 20%ige Zunahme der Verbrechen gegen das Vermögen im vergangenen Jahr.
1975 190.000 Einbrüche und Diebstähle in Österreich.
Sitzung des Ministerrates in Wien, Querschnitt durch Leitartikel und Kommentare der heutigen inländischen Tageszeitungen.
Kleiner Arabergipfel in Riyadh verabschiedet Friedensplan für den Libanon.
Libanesischer Bürgerkrieg geht jedoch vorerst weiter, schwere Artilleriekämpfe in Beirut.
Israel dementiert Beteiligung an Angriffen auf Dörfer im Südlibanon, sowie Kommunalwahlen in Finnland bringen Stimmengewinne für Konservative und Zentrumspartei.
Ergänzt wird das Mittagsjournal durch einen Beitrag der Kulturredaktion, die Sie über den Beginn der Bundesländertournee des Burgtheaters informiert.
Soweit eine Übersicht über das bis 13 Uhr geplante Programm.
Zunächst aber das Wichtigste in Kürze.
Sie hören die neuesten Nachrichten.
Verantwortlicher Chef am Dienst ist Georg Schallgruber, Sprecher Peter Fichner.
Libanon.
Die Ankündigung des Waffenstillstandes, der nach den Beschlüssen der arabischen Gipfelkonferenz von Riad am Donnerstag um vier Uhr mitteleuropäischer Zeit in Kraft treten soll, hat im Libanon bisher zu keinem Abflauen der Kämpfe geführt.
Weiterhin sind Gefechte in Beirut, Tripoli und im Libanongebirge in Gang.
Die Staatschefs aller in der arabischen Liga zusammengeschlossenen Staaten sollen den Friedensplan am kommenden Montag in Kairo formell bestätigen.
Vorgesehen ist die Verstärkung der arabischen Friedensstreitmacht von 2300 auf 30.000 Mann.
Diese Truppen werden im Gegensatz zur derzeitigen Situation auch die Befugnis haben, die Waffenruhe notfalls mit Gewalt durchzusetzen.
Alle kriegführenden Parteien sollen sich auf ihre Positionen vor Ausbruch der Kämpfe im April vergangenen Jahres zurückziehen.
Israel.
Der designierte Gouverneur der israelischen Notenbank, Acher Yadlin, ist unter dem Verdacht der unrechtmäßigen Bereicherung im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften festgenommen worden.
Yadlin war früher Leiter des staatlichen Gesundheitsdienstes Kupat Cholim.
Diesem Gesundheitsdienst unterstehen große Grundstücke und mehrere Krankenhäuser.
Angeblich soll sich Yadlin bei geschäftlichen Transaktionen in sechs Fällen unrechtmäßig bereichert haben.
Er bestreitet jede Schuld und erklärt, die Gerüchte seien von politischen Feinden in die Welt gesetzt worden.
China Nach den Massendemonstrationen in Shanghai und Kanton haben sich die Loyalitätskundgebungen für den neuen Parteivorsitzenden Hua Kuo-Feng auf die Hafenstadt Tianjin ausgedehnt.
Auch die Kampagne gegen angebliche Verschwörer, an deren Spitze Frau Jiang Qing, die Witwe Mao Tse-Tung, stehen soll, hat an Heftigkeit zugenommen.
In einer Wandzeitung an der Pekta-Universität in Peking wird Frau Jiang Jing beschuldigt, in Luxus gelebt und hinter dem Rücken Maus in seinem Namen Anweisungen gegeben zu haben.
Weiters wird behauptet, sie habe Anordnungen der Ärzte zur Pflege des kranken Parteivorsitzenden missachtet, ihn im Stich gelassen und sogar versucht, ihn zu ermorden.
Nach seinem Tod habe sie sich entschieden gegen die Einbalsamierung der Leiche gewandt.
Die politischen Verbrechen der Verschwörergruppe, heißt es weiter, rechtfertigen drakonische Strafen.
Selbst 10.000 Tode und ein Myriad von Messerstichen könnten die Schuld nicht auslöschen.
Auch die offizielle Nachrichtenagentur Neues China warnt vor dem Versuch, die Führungsrolle des neuen Parteivorsitzenden Hua infrage zu stellen.
Sie betont, wer sich an Verschwörungen und Intrigen beteilige, werde der Bestrafung durch die Geschichte nicht entgehen.
Die Pekinger Volkszeitung verlangt eine entschiedene Kampagne gegen Personen, die versucht hätten, der Partei die Macht zu entreißen.
Dagegen ist die Kampagne gegen die sogenannten Rechtsrevisionisten unter der Führung des früheren stellvertretenden Ministerpräsidenten Teng Xiaoping zumindest vorläufig eingestellt worden.
In Wandzeitungen wird die Kritik an Teng als persönlicher Rachefeldzug der Witwe Maus dargestellt.
USA.
In einer zunächst nur wenig beachteten Erklärung hat Außenminister Kissinger am Wochenende die Sowjetunion und Taiwan vor Versuchen gewarnt, die derzeit verworrene Lage in der Volksrepublik China auszunutzen.
Kissinger sagte bei einer Pressekonferenz in Boston, die territoriale Integrität und Souveränität Chinas sei wichtig für das Gleichgewicht in der Welt, die Vereinigten Staaten würden eine Bedrohung Chinas als ernste Angelegenheit betrachten.
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte dazu, die Stellungnahme stehe im Einklang mit der bisherigen China-Politik der USA.
Die Vereinigten Staaten wollten in der Auseinandersetzung zwischen China und der Sowjetunion keineswegs die Partei Pekings ergreifen.
Die Zeitung New York Times veröffentlicht heute ein Interview mit dem südafrikanischen Ministerpräsidenten Forster.
In diesem Interview stellt sich Forster hinsichtlich der bevorstehenden Konferenz in Genf über die politische Zukunft Rhodesiens hinter den rhodesischen Ministerpräsidenten Smith.
Die Konferenz in Genf könne nur erfolgreich sein, wenn die rhodesischen Nationalistenführer tatsächlich eine Lösung des Problems wünschten, sagte Forster.
Im Fall eines Scheiterns der Gespräche sicherte Forster zu, sein Land werde zur Rolle als Lieferant für Rhodesien stehen.
In Südafrika werde es in absehbarer Zeit keine Übergabe der Macht an die farbige Mehrheit geben.
Gesetz und Ordnung würden gegen Unruhestifter aufrechterhalten, meinte Forster.
Zum Problem Südwestafrika sagte er unter anderem, mit der Befreiungsorganisation für Namibia, SWAPO, werde er nicht diskutieren.
Der Führer dieser Bewegung sei kein würdiger Vertreter des südwestafrikanischen Volkes.
Österreich.
Unternehmer und Freiberuflich Tätige können in zunehmendem Maße wesentlich leichter in den Genuss von staatlichen Förderungsmaßnahmen gelangen, als jene sozialen Gruppen, für die diese Förderungen ursprünglich gedacht waren, erklärte heute der wirtschaftspolitische Berater des ÖGB Lachs gegenüber dem ORF.
Dies gelte insbesondere für Hochschulstipendien, für die Wohnbauförderung und für die Mietzinsbeihilfen.
Nach Ansicht des ÖGB-Wirtschaftsexperten entsteht diese Situation deshalb, weil bei freiberuflich Tätigen sämtliche Sonderausgaben, wie etwa Investitionen, das Einkommen reduzieren würden.
Bei Arbeitnehmern jedoch Sonderausgaben nicht den Bruttolohn, sondern lediglich die Steuerleistung verringern.
Dadurch werde, so Lachs weiter, das für die Ermittlung der Förderungsmaßnahmen maßgebliche Einkommen nicht verkleinert, sondern vergrößert.
Lachs schlug daher zur Neuberechnung der Förderungsmaßnahmen die Einführung des sogenannten Bruttolohnes vor, bei dem sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Freiberuflich Tätigen das tatsächliche Bruttoeinkommenausschlag geben sein sollte.
Die Einkommensgrenzen, bis zu denen Förderungen gewährt werden, müssten allerdings nach diesen Vorstellungen entsprechend hinaufgesetzt werden.
Nach den Sommerferien tritt heute der Bundesrat, die Länderkammer des Parlaments, zur ersten Sitzung zusammen.
Auf der Tagesordnung steht das kürzlich vom Nationalrat beschlossene Bundesgesetz über Vorbereitungslehrgänge zum Universitätsstudium.
Durch dieses Gesetz soll auch Nichtmaturanten das Hochschulstudium leichter als bisher ermöglicht werden.
Die beiden Kraftfahrerorganisationen haben heute zum Scheitern der gestrigen Verhandlungen zwischen den öffentlich Bediensteten und Beamtenstaatssekretär Lausecker über das Kilometergeld Stellung genommen.
Der ÖAMTC sagte dazu, die Regierung habe offensichtlich fixe Kosten wie z.B.
Haftpflichtversicherung und Kraftfahrzeugsteuer bei ihren Berechnungen außer Acht gelassen.
Die Begründung, dass der Fahrzeugbesitzer diese Kosten ohnehin auf sich nehmen müsse, ob er nun mit dem Wagen Dienstfahrten durchführe oder nicht, könne nicht akzeptiert werden, betont der ÖAMTC.
Auch der Arbe unterstrich, dass er für eine Erhöhung des Kilometergeldes eintrete.
Der Wunsch nach einer Erhöhung, heißt es in der Stellungnahme des Arbe, gehe auf gestiegene Treibstoffkosten und die neue Bundeskraftfahrzeugsteuer zurück.
Eine Abgeltung der Mehrkosten sei deshalb gerechtfertigt.
Die Salzburger Arbeiterkammer warnt heute in einer Aussendung vor dem Kauf von vorverpacktem Brot.
Bei Untersuchungen der Lebensmitteluntersuchungsanstalt in Salzburg blieben von 164 Proben offen verkauft Normal- und Landbrotes mehr als 90 Prozent ohne Beanstandung, während die Lebensmittelprüfer bei vorverpacktem, ungeschnittenem Brot nahezu die Hälfte der untersuchten Produkte als problematisch bezeichneten.
Es waren Verfälschungen durch die Verwendung verbotener Konservierungsmittel bei diesem vorverpacktem Brot festzustellen.
Von der Untersuchung war vorverpacktes, aber geschnittenes Brot ausgeklammert.
Außerdem weist die Arbeiterkammer darauf hin, dass der Konsument bei vorverpacktem Brot zumeist die Haltbarkeit überschätzt.
Ungarn Handwerkern soll es künftig möglich sein, neben ihrer Tätigkeit in Fabriken und Betrieben während ihrer Freizeit legal und endgeltlich zu arbeiten.
Wie aus den Richtlinien für ein neues ungarisches Gewerberecht hervorgeht, soll damit in erster Linie der Pfusch bekämpft werden.
Darüber hinaus kann dadurch ein Servicenetz für Haushaltsgeräte und Maschinen aller Art organisiert werden.
Mit Hilfe von Steuerbegünstigungen sollen Handwerker und Gewerbetreibende angespornt werden, diesem Servicenetz auch tatsächlich beizutreten.
Das waren die Meldungen.
Das Wetter.
Eine schwache Störung hat den Westen Österreichs erreicht.
Durch Föhn-Einfluss wird sie noch weiter abgeschwächt.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen stark bewölkt bis bedeckt und strichweise Regen.
An der Alpen-Nordseite gebietsweise föhnig aufgeheitert.
Im Süden und Osten bedeckt durch Hochnebel.
Nebelobergrenze zwischen 1500 Metern und 2000 Meter Höhe.
Lebhafte Winde aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 13 bei Föhn bis 16 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 3 bis 9 Grad.
Und die Aussichten für morgen?
Im Süden und Osten meist ganztägig trüb in Folge hoch Nebels.
Stellenweise Nieseln.
Sonst wechselnd bewölkt.
In Föhngebieten der Alpen-Nordseite auch heiter.
Südliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen in den Nebellagen 8 bis 10 Grad, sonst 10 bis 17 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien bedeckt 7 Grad, Südostwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt leichtes Nieseln.
5°, Südostwind 15kmh.
Linz stark bewölkt, 7, Windstill.
Salzburg stark bewölkt, 8°, Windstill.
Innsbruck wolkig, 10°, Windstill.
Bregenz wolkig, 13°, Westwind 3kmh.
Graz bedeckt Nieseln, 6°, Windstill.
Klagenfurt stark bewölkt, 8°, Windstill.
Soweit also der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsjournal.
Ein Blick auf die Uhr.
In zweieinhalb Minuten ist es 12.15 Uhr, Viertel eins.
Wir kommen zum Beitragsteil und beginnen damit im Inland.
Justizminister Broda und Innenminister Rösch haben heute in der Sitzung des Ministerrates im Bundeskanzleramt in Wien den Bericht der Bundesregierung über die innere Sicherheit Österreichs im Jahre 1975 vorgelegt.
Dies entspricht einem Ersuchen des Nationalrates vom 18.
Dezember 1970.
Seit damals nämlich legt die Bundesregierung jährlich einen Bericht über die Sicherheitsverhältnisse in Österreich vor.
Einen Bericht, der dem Nationalrat einen Überblick über den aktuellen Stand, den in diesem Zusammenhang getroffenen Maßnahmen vermitteln soll.
Der Bericht stützt sich einerseits auf die Anzeigenstatistik, also die polizeiliche Kriminalstatistik des Innenministeriums, und andererseits auf die verurteilten Statistik.
Das ist die Statistik, die vom Statistischen Zentralamt erstellt wird.
Leopold Esterle analysiert im folgenden Beitrag den heute vorgelegten Sicherheitsbericht.
Die innere Sicherheit in Österreich ist schon seit längerem Diskussionsthema zwischen beiden Großparteien.
Spricht die ÖVP zumeist von zunehmenden Delikten auf den verschiedensten Gebieten, versuchte bisher die Regierung immer nachzuweisen, dass Österreich, was Kriminalitätsraten anlangt, zu den Ländern Europas gehört, in denen man sicherer als anderswo lebt.
Der heute vorgelegte Bericht der Bundesregierung über die innere Sicherheit des Landes im Jahre 1975 lässt allerdings vorsichtig formuliert den Schluss zu, wir leben möglicherweise nicht ganz so sicher, wie wir glauben.
Drei Dinge aus diesem Sicherheitsbericht sind dabei besonders auffallend.
Im Zeitraum 1975 kam es zu einem knapp 3-prozentigen Anstieg bei Mord- und Mordversuchen, zu einem 20-prozentigen Anstieg bei Eigentumsdelikten und die Rate der Suchtgiftverbrechen stieg sogar um 27 Prozent.
1975 wurden in Österreich insgesamt mehr als 72.000 strafbare Handlungen gegen Leib und Leben begangen.
Dabei wurde, Detail am Rande, acht Mal mit der Schusswaffenverwendung gedroht und 259 Mal tatsächlich geschossen.
86 Morden stehen 95 Mordversuche gegenüber.
Die Aufklärungsquote für Österreich lag dabei mit rund 95 Prozent sehr hoch.
Eine ziemlich gleichbleibende Zahl weist der Bericht bei Sittlichkeitsverbrechen aus.
Insgesamt, also auch unter Berücksichtigung von Vergehen, weist der Sicherheitsbericht für das Vorjahr mehr als 3.500 strafbare Taten aus.
Drei Viertel aller Fälle wurden aufgeklärt.
Eine eklatante Zunahme ist bei Suchtgiftverbrechen festzustellen.
Hier können überdies Vergleiche mit den Vorjahren hergestellt werden, da die Strafrechtsreform keine Änderung hinsichtlich der Tatbilder ergeben hat.
Wurden 1974 noch 468 Fälle von Suchtgifthandel bzw.
Einnahme bekannt, waren es 1975 bereits knapp unter 600.
Hier ergibt sich folgende interessante Tatsache.
Die Steigerung der zu Buche schlagenden aufgeklärten Fälle werden vom Innenministerium auf die Anstrengungen der Sicherheitsbehörden zurückgeführt, in erster Linie den Suchtgifthandel zu bekämpfen.
Und tatsächlich sind auch die Fälle nach den Paragrafen, die den Handel mit Suchtgiften betreffen, prozentuell stärker gestiegen als der Konsum der Rauschgifte.
Besorgniserregend steigen die Straftaten gegen fremdes Vermögen, also etwa Raub, Diebstahl, Einbruch.
Wurden 1974 noch etwa 160.000 Fälle registriert, stieg die Zahl im Vorjahr auf fast 190.000, also um 20 Prozent.
Und während die Aufklärungsquoten so ziemlich aller Delikte relativ hohe Prozentsätze ausweisen, stehen hier die Sicherheitsbehörden offensichtlich ohnmächtig den Straftätern gegenüber.
Denn nur rund ein Drittel aller Fälle wurde aufgeklärt.
Ein Detailergebnis zeigt den krassen Widerspruch zwischen Tat und Aufklärung vielleicht noch deutlicher auf.
Die Einbruchsdiebstähle erreichten 1975 im österreichischen Bundesgebiet die runde Zahl von 58.800.
Nur ein Fünftel davon konnte aufgeklärt werden.
Die stärkste Belastung mit Verbrechen gegen Fremdesvermögen weist die Altersgruppe der 18- bis 20-Jährigen auf, dicht gefolgt von der Altersgruppe der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren.
Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten je 100.000 Einwohner Österreichs wirft ein interessantes Licht auf die Kriminalität in den Bundesländern.
So nimmt etwa bei Verbrechen gegen Leib und Leben, also Mord, Mordversuch und Körperverletzung mit Dauerschäden, Tirol die Bundesländerspitze ein.
Bei Siedlichkeitsdelikten hält Salzburg mit 29 den traurigen Rekord, bei Verbrechen gegen fremdes Vermögen steht Wien mit rund 1.800 an der Spitze.
Abschließend wäre zu sagen, dass die Experten die Zunahme der statistisch ausgewiesenen Kriminalität praktisch allein auf die Zunahme der Vermögensdelikte zurückführen.
Und hier ist Österreich trotz steigender Zahlen bei Mord- und Mordversuchen, trotz Steigerungen bei Suchtgiftverbrechen und bei einer 20-prozentigen Steigerung der Vermögensdelikte anscheinend doch noch ein relativ sicheres Land.
Denn die Kriminalitätskurven in allen vergleichbaren Staaten weisen ein Ansteigen auch anderer Deliktsgruppen aus.
Den Sicherheitsbericht 1975 analysierte Leopold Esterle.
Auf der Tagesordnung des Ministerrates stand heute aber nicht nur dieser Bericht, sondern auch die Entwürfe zu Gesetzen, mit denen unter anderem die Prämiensparförderung geändert werden soll, wurden erörtert.
Ferner befasste sich die Regierung mit Änderungen des Gebührengesetzes und des Vermögenssteuergesetzes.
Nach der Ministerratssitzung fand das bereits traditionelle Pressefoyer statt, von dem nun Erich Eichinger aus dem Bundeskanzleramt berichtet.
Es ist nach des Vizekanzlers und Finanzministers Androsch eigenen Worten der legislative Vollzug der im Wesentlichen im Sommer vereinbarten Maßnahmen.
Es ist, um es technisch einzugrenzen, eine Summe verschiedenster Vorlagen, reichend von einer Novelle zum Einkommensteuer, zum Mehrwertsteuergesetz, das Gebührengesetz und so weiter.
Und in sachlichen Schlagworten reicht der Bogen von Kürzungen bei der Sparförderung über höhere Kosten für Stempelmarken bis zum angehobenen Steuerpaar Schale, nämlich von 6 auf 8 Prozent für die Landwirtschaft.
Wie werden sich nun Bausparen, Prämiensparen, Wertpapier- und Versicherungssparen weiterentwickeln?
Finanzminister Androsch?
Ich kann sagen, mittelfristig haben wir mit diesen Gesetzesänderungen eine Grundlage geschaffen,
einige Jahre hinaus nicht mehr verändert wird, weil eine gewisse Orientierung vorhanden sein muss und langfristig glaube ich in dem Maße, wo die Sparneigung zunimmt, wo die Einkommen steigen und daher die Fähigkeit mehr zu sparen, es Sache des Marktes ist, es Sache des Kreditapparates ist, die entsprechende Verzinsung zu gewährleisten und nicht in erster Linie
Sache einer Budgetsubvention sein kann.
Wobei aber für Bausparen im Besonderen, aber zum Teil auch für Prämiensparen zusätzliche Überlegungen gelten, in der Richtung es auch dann beizubehalten, allerdings zu für das Budget erträglichen Bedingungen.
Lebensversicherungssparen hat zwei Komponenten, eines der Eigenversorgung, wo ich meine, dass mit zunehmenden Einkommen hier diese Komponente ohnehin verstärkt sind.
sollte und daher eine Förderung verdient und zum anderen, weil es ein besonders wertvolles, nämlich im Sinne von langfristigen Sparen ist, sodass man, ich glaube, das durchaus in der Form beibehalten sollte.
nach Androsch langfristig auf der Abschussliste die Prämie für das Wertpapier sparen, die ja von derzeit 15% auf 10% bereits ab kommenden Jänner gesenkt wird.
Wann es damit komplett vorbei sei, Androsch, kann sein in 10 Jahren oder in 20 Jahren.
Jedenfalls zeigt es sich schon jetzt, dass von jeder Wertpapieremission zwei Drittel ohne steuerliche Förderung gezeichnet werden.
Kosten der Sparförderung im nächsten Jahr nach Androsch, 4,5 bis 5 Milliarden Schilling.
Davon 2,5 Milliarden das Bausparen, 800 Millionen Schilling das Prämiensparen.
Globale Schätzung des Finanzministers, was im nächsten Jahr aufgrund der heuer beschlossenen Korrekturen von der Vermögenssteuererhöhung bis zur Anhebung der Telefongebühren eingehen werde, 3,8 Milliarden Schilling.
Und damit zurück zum Funkhaus.
Reporter im Bundeskanzleramt war Erich Eichinger.
Und wir werfen nun einen Blick in die heutigen inländischen Tageszeitungen.
Die Zitate aus Leitartikeln und Kommentaren hat Eugen Freund ausgewählt.
Finanz-, Budget- und Währungspolitik stehen heute im Mittelpunkt der Kommentare österreichischer Tageszeitungen.
Vorerst Auszüge über die Ansicht der Kommentatoren zur de facto Aufwertung der deutschen Mark bzw.
deren Auswirkungen auf Österreich.
So etwas schreibt die Tiroler Tageszeitung in einem Leitartikel von Eduard Peters.
Nervös und wie zu erwarten gegensätzlich verliefen die Reaktionen in Österreich auf den überraschenden Schritt der Bundesrepublik.
Die Bundeswirtschaftskammer sah die Exporte noch mehr unter Preisdruck gesetzt wie bisher.
Die Arbeiterkammer freute sich auf billigere Einfuhren aus einigen Staaten, deren Währung gegenüber der D-Mark abgewertet wurden.
Die Regierung hat sich jedenfalls bereits in einer ersten Stellungnahme festgelegt.
Mit dem Schilling passiert so gut wie nichts.
Gedanklich daran anschließend bemerkt Günther Bavurek in der sozialistischen Glaser Neuen Zeit, dass sich damit gegenüber den wichtigsten Handelspartnern keine wesentlichen Veränderungen in den Währungsrelationen ergeben, sollte auch die in Währungsfragen stets besonders gereizt reagierende Exportwirtschaft beruhigen.
Die Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Wirtschaft steht nicht auf dem Spiel, schließt die Neue Zeit.
Mit der Entscheidung des Finanzministers in dieser Frage befasst sich Wolfgang Sperrner im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Hier liest man, Androsch traf wieder einmal eine einsame Entscheidung und stimmte sich nicht mit der Bundeswirtschaftskammer ab.
Die guten Sitten von einst hat man auch hier fallen gelassen.
Erst wenn der Karm wieder völlig verfahren ist, wird man sich wohl wieder das Gesprächspartnerswirtschaft erinnern.
Soweit das ÖVP-Volksblatt.
Nun eine Stimme zum Budget für das kommende Jahr, das übermorgen durch die Budgetrede des Finanzministers in seinen Einzelheiten bekannt wird.
Dieter Lenhardt fasst im Kurier seine Ansicht über bisher bekannte Einzelheiten des Entwurfs folgendermaßen zusammen.
Die Hoffnung auf einen stabilisierenden Einfluss des Staatshaushaltes kann man in den Kamin schreiben.
Aber besteht nicht die Budgetpolitik dieser Regierung überhaupt nur noch aus Rätseln?
Sind nicht die Einnahmen in diesem Jahr, wie das Budgetüberschreitungsgesetz zeigt, hinter den Schätzungen zurückgeblieben?
Hinter Schätzungen, die bei einer Wachstumserwartung von 1,5% angestellt wurden?
Und jetzt, bei vermutlich 4% Wachstum im heurigen Jahr, nimmt der Staat nicht etwa viel mehr, sondern weniger ein?
Diese Art von Geldwirtschaft, diese verkehrte ökonomische Welt, träufelt ihr psychologisches Gift in breite Volksschichten.
Wenn man nicht zu Rande kommt, holt man sich das, was man nicht hat, von woanders, meint Dieter Lenhardt im Kurier.
Schließlich noch ein Auszug aus einem Kommentar in den Vorarlberger Nachrichten, in dem sich Franz Ortner mit einer Äußerung des Finanzministers im Zusammenhang mit dem Finanzausgleich befasst, wonach der Bund und nicht die Länder die volle Last in der Rezessionsbekämpfung getragen habe.
Ordner lehnt dieses Argument nicht grundsätzlich ab, fügt jedoch hinzu.
Es ist aber auch in letzter Zeit sehr deutlich geworden, dass der Bund am leichtfertigsten Geld ausgibt, ohne es für die Konjunkturstützung so vordergründig zu verwenden, wie der Finanzminister vorgibt.
Abschließend bemerkt Franz Ordner in den Vorarlberger Nachrichten, der Finanzausgleich wird nicht allein vom Bund gemacht und hängt nicht von seiner Gnade ab.
Der Finanzminister ist verpflichtet, mit den Ausgleich zu suchen.
Und dieser muss nach dem bundesstaatlichen Prinzip gefunden werden, nicht durch ein Diktat.
Daher sind Androhungen fehl am Platz.
Die Länder sollten jetzt damit reagieren, dass sie mehr um ihre eigene Finanzhoheit kämpfen und diese schrittweise durchsetzen.
Das war die Inlandspresseschau, für die heute Eugen Freund verantwortlich war.
Im nächsten Jahr rollt auf Österreich eine Lawine von Tariferhöhungen zu.
Telefon- und Bahntarife werden mit Sicherheit erhöht.
Was mit dem Benzinpreis los sein wird, kann noch nicht gesagt werden, doch liegen die nächsten Preisanträge bereits in den Schubladen der Mineralölfirmen.
Ziemlich sicher wird auch der Strompreis erhöht und das bereits ab 1.
Jänner.
Über das Ausmaß der bevorstehenden Strompreiserhöhung und über die Versorgungslage in Österreich sprach Herbert Huttar mit Finanzdirektor Herbert Bandhauer von der Verbundgesellschaft.
Herr Direktor Brandhauer, Sie haben in der eben zu Ende gegangenen Pressekonferenz betont, die Verbundgesellschaft könne nicht auf die zweite Abteilung, auf die zweite Tranche der Preiserhöhung für Strom ab 1.
Jänner verzichten.
Worauf ist es zurückzuführen, dass Sie eine dermaßen unflexible Haltung in dieser Frage einnehmen?
Unsere Haltung ist nicht unflexibel.
Unsere Haltung ist im Gegenteil aufgrund der Ertragslage des Jahres 1976 als sehr flexibel zu bezeichnen.
Würde man nämlich die Ertragslage des Jahres 1976, die aufgrund der schlechten Wasserführung gekennzeichnet ist, berücksichtigen, dann müsste unsere Kalkulation ganz anders aussehen.
Weil wir aber nach wie vor trotz dieser Situation, die uns sehr viel kostet, auf der Regeljahrbasis weiterarbeiten und weiter kalkulieren, sind wir in der Lage, die im Oktober, November 1975 beantragte Preiserhöhung weiterhin als Grundlage unseres Verfahrens gelten zu lassen.
Mit März dieses Jahres haben Sie von der Preisbehörde bereits eine Abschlagszahlung in Höhe von 10 Prozent des Strompreises erhalten.
Wie hoch wird die Verbundgesellschaft zu Beginn des nächsten Jahres gehen?
Wir haben ein Gesamtpreisverfahren derzeit laufen, das die 10-prozentige Abschlagszahlung beinhaltet.
Unser Preisantrag hat sich, hätten wir die Preiserhöhung im Gesamten bekommen, bei 1.1.1976 auf 16% belaufen.
Dadurch, dass wir eine Abschlagszahlung von 10% bekommen haben,
würde jetzt ab 1.1.1977 eine nochmalige Erhöhung von uns von 10% beantragt werden.
Die schlechte Ertragslage der Elektrizitätswirtschaft in Österreich ist vor allem auf die große Trockenheit des vergangenen Jahres zurückzuführen gewesen.
Wie konnte man dieser Trockenheit Herr werden und wie sieht die Versorgungslage im kommenden Winter aus?
Die Ertragslage ist tatsächlich durch die schlechte Wasserführung gekennzeichnet gewesen.
Diese schlechte Wasserführung hat allerdings nicht nur auf die Ertragslage Auswirkungen, sondern auch auf die Versorgung, auf die Bedarfsdeckung.
Wir sind dieser Situation dadurch hergeworden, dass wir im Gegensatz zu allen Prognosen und zu den vergangenen Jahren
die kalorischen Kraftwerke während des ganzen Sommers auf Hochtouren laufen ließen, dass wir Importe tätigten.
Das war eine sehr, sehr schwierige Geschichte, weil das Ausland durch die Trockenheit selbst äußerst in Energieengnot sich befunden hat.
Ich möchte darauf hinweisen, dass zum Beispiel in Deutschland, aber insbesondere in Frankreich und den Benelux-Staaten
die Trockenheit so starke Auswirkungen gehabt hat, dass nicht einmal mal das Kühlwasser für die kalorischen Anlagen zur Verfügung gestanden ist.
Dass das natürlich Auswirkungen auf den Energiepreis, auf den Importpreis gehabt hat, das kann sich ja jeder vorstellen.
Mit Finanzdirektor Herbert Bandhauer von der österreichischen Verbundgesellschaft sprach Herbert Huthal.
Es ist nun 12 Uhr 29, eine Minute vor halb eins und wir kommen zur Auslandsberichterstattung.
Wenn es nach den politischen Absichtserklärungen der Teilnehmer am gestrigen Abend in der saudi-arabischen Hauptstadt Riyadh beendeten kleinen Araber-Gipfelkonferenz geht, dann sollen von übermorgen an die Waffen im Libanon für immer schweigen.
Die Staatschefs Ägyptens, Syriens, Saudi-Arabiens des Libanons und Kuwaits sowie der Führer der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO einigten sich gestern aber nicht nur auf diesen Waffenstillstand, der am Donnerstag um vier Uhr früh mitteleuropäischer Zeit in Kraft treten soll,
sondern verabschiedeten auch einen neuen, umfassenden Friedensplan für den seit eineinhalb Jahren vom Bürgerkrieg zerrissenen, von Hass und Elend gepeinigten Libanon.
Die Einzelheiten dieses Friedensplans, der formell auf der am kommenden Montag, dem 25.
Oktober, in Kairo beginnenden Gipfelkonferenz aller 21 Mitglieder der Arabischen Liga ratifiziert werden soll, erläutert Hans-Peter Gerner.
Die Beschlüsse von Riad Fassen ist eine, sie durchsetzen eine andere Sache.
Angesichts des Katalogs offengebliebener Fragen reflektiert der Skeptizismus des ehemaligen libanesischen Staatspräsidenten, derzeit nominell amtierenden Außenministers und Chef des rechtsextremen Christenflügels Kamil Shamoun die Befürchtung, wenn nicht die Einsicht, dass der Libanon trotz des positiven Ergebnisses der 6.
Konferenz von Eriad auch auf absehbare Zeit nicht zur Ruhe kommen wird.
Ab Donnerstag, 5 Uhr mitteleuropäischer Zeit, so die inzwischen 56. und diesmal vermutlich auch respektierten Vereinbarungen zwischen den Hauptkontrahenten, werden an allen Fronten die Waffen schweigen.
Radikale Fraktionen im Lager der libanesischen Rechten und Linken sowie der Palästinenser haben in des jetzt schon Endkampfparolen ausgegeben.
PLO-Chef Yasser Arafat
der im Höchstfall noch 60 Prozent der militanten Palästinenser-Gruppen kontrolliert, hat sich erneut auf die strikte Einhaltung der Kairoer Verträge aus dem Jahr 69 verpflichtet, die theoretisch die Beziehungen zwischen dem Staat Libanon und den Palästinensern regeln.
Wie jedoch soll die Rückkehr in die Flüchtlingslager, vor allen Dingen jedoch die Entwaffnung jener Guerillas bewerkstelligt werden,
die aus ideologischen Gründen oder einfach des physischen Überlebens die Riad-Vereinbarungen ablehnen bzw.
ihnen misstrauen.
Als militärische Ordnungsmacht unter dem Befehl von Staatspräsident Sarkis soll das arabische Friedenskontingent von bisher rund 2000 auf 30.000 Mann verstärkt werden.
Noch ist jedoch nicht geklärt, welche Länder Truppen entsenden, vor allen Dingen in welcher Stärke die Syrer an dieser Streitmacht beteiligt sein werden, deren Aufgabe es letztlich nur sein kann, Krieg gegen jene zu führen, die sich den Riad Abmachungen militärisch widersetzen.
In erster Linie also Palästinenser.
Bei aller angebrachten Skepsis.
ist in der Hauptstadt des Wahhabiten-Königreiches jedoch nicht nur für die Lösung des Libanon-Konfliktes ein Anfang gesetzt worden.
Nach über einem Jahr erbitterter Feindschaft und schäumender Propaganda haben Syriens Assad und Ägyptens Sadat in Riyad-Brüder-Küsse ausgetauscht und unter den Ausbietchen König Charles die Annäherung zwischen Kairo und Damaskus als Basis der vielbeschworenen arabischen Oktober-Einheit eingeleitet.
Zwischen beiden Hauptstädten, so wurde vereinbart, werden als erste Aussöhnungsphase ab kommenden Samstag wieder volle diplomatische Beziehungen her und die Propagandaschlachten ab sofort eingestellt.
Mit dem Konferenzergebnis von Riad hat die saudische Diplomatie einen Doppelerfolg verbuchen können, der beim nunmehr für Montag kommender Woche in Kairo angesetzten erweiterten achten Arabergipfel konzagriert werden soll.
Sie hörten Hans-Peter Gerner.
Wie präsentiert sich nun heute Mittag, nicht einmal 24 Stunden nachdem die Beschlüsse von Riad gefasst worden sind, die Situation im Libanon selbst?
Dazu Walter Krause aus Beirut.
Im Gegenteil, seit Sonntag bis zu diesem Augenblick wird in Libanon und in Beirut mit einer Verbissenheit gekämpft, die einfach beispiellos ist.
Beide Stadtteile, das rechte Lager und das linke Lager, waren besonders gestern unter einem Schauer von Raketen und Kanonen.
Man schätzt etwa, dass über 300 Leute ihr Leben ließen und 500 schwer verwundet wurden.
Im Süden ist es den rechten Milizen gelungen, wie die Linken sahen, mithilfe israelischer Artillerie die kleine und stark befestigte Stadt Marjazjun zu nehmen.
Nach den Berichten der Richter und auch des linken Armeesenders
befinden sich rechte Milizen unterstützt von Syrern etwa drei Kilometer vor Saida, das sie laufend mit Artillerie und mit Raketen eindecken.
Im Norden des Landes ist der übliche traditionelle Wechsel von Schießereien zwischen der Christenstadt Zagorta und Tripolis.
Hier im Zentrum der Stadt finden nach wie vor die
sogenannten traditionellen Kämpfe an traditionellen Fronten statt, die vom Hafen beginnt, mitten durch die Stadt, durch ein etwa ein Kilometer breites Niemandsland sich zieht,
Dann das Museum passiert, also Beiruts Checkpoint Charlie, und dann am Ausgang der Damaskusstraße endet.
Der Checkpoint Charlie, die einzige Übergangsstelle zwischen beiden Lagern, ist seit etwa zwölf Tagen geschlossen.
Die hier stationierten allarabischen Friedenskräfte, in erster Linie Saudi-Araber, sind von dem ägyptischen General und Oberkommandierenden Guneh zurückgezogen.
worden.
Inzwischen haben diese Sicherheitskräfte schon 18 Tote und 21 Verwundete.
So wie es aussieht, werden beide Lager noch bis zu Beginn des Waffenstillstandes am Donnerstag frühmorgens um 6 Uhr weiterkämpfen.
Sie haben ganz offensichtlich immer noch ausreichend Munition und Waffen."
Sie hörten Walter Krause aus Beirut.
Die Ausdauer und Hartnäckigkeit, mit der gemäßigte arabische Politiker bislang für eine friedliche Beilegung des Libanon-Konflikts eingetreten sind, lassen klar erkennen, dass für diese Führer der arabischen Welt nicht allein die Zukunft eines kleinen, ehemals neutralen Landes auf dem Spiel zu stehen scheint, sondern dass für sie die Libanon-Frage den Charakter eines Pulverfasses besitzt, dessen brennende Lunte die allgemeine Lage im Nahen Osten permanenter Explosionsgefahr aussetzt.
Und dabei denkt man in erster Linie an das Verhältnis der arabischen Länder zu Israel, das sich in den vergangenen Monaten, wie ausländische Korrespondenten im Libanon berichten, die libanesischen Kriegswirren zunutze gemacht hat, beziehungsweise, und das ist eine Frage der Interpretation, Präventivmaßnahmen getroffen hat, um nicht in den Libanon-Konflikt verwickelt zu werden.
Zu diesen Maßnahmen gehören die israelische Seeblockade gegen den Südlibanon, die Versorgung der Bevölkerung in diesem Gebiet mit Lebensmitteln und ärztlicher Hilfe, sowie Ansätze einer israelischen Verwaltung im libanesischen Grenzgebiet.
Dazu gesellten sich heute Nacht Meldungen, denen zufolge Truppen in israelischen Hubschraubern Angriffe auf von Palästinensern und libanesischen Moslems gehaltene Ortschaften im Südlibanon durchgeführt haben sollen.
Die nur 13 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt liegende Stadt Mertz Ajun soll angeblich von christlichen Phalangisten und Israelis gestürmt worden sein.
Dazu und zu den Reaktionen in Israel auf den Friedensplan von Riyadh hören Sie Moshe Meisels.
Ein israelischer Regierungssprecher hat heute als Reaktion auf die Beschlüsse der Riyadh-Konferenz gewarnt.
Israel werde in Zukunft keinen anderen Zustand als dem derzeitigen im Südlibanon dulden.
in dem Israel eine gewisse administrative und militärische Kontrolle bis zum Litani-Fluss ausübt.
Offiziell wird in Jerusalem nicht zugegeben, dass Israel die derzeitige erstmalige Offensive der christlichen Phalange und Bürgerwehr im Bezirk von Klea March al-Jun im sogenannten Fatah-Land aktiv unterstützt.
Diese Offensive, bei der von Seiten der Christen und Moslems und palästinensischen Freischeller
Artillerie-Granatenwerfer eingesetzt werden, hat bereits zur Eroberung von Teilen des strategisch wichtigen Städtchens March à Dune, das zwölf Kilometer von der israelischen Grenze entfernt ist, durch die Christen geführt.
Die Moslems behaupten, dass die Verlange und christliche Bürgerwehr vom israelischen Militär unterstützt werden, um im Südlibanon vor Wiederherstellung der endgültigen Waffenruhe aufgrund der Beschlüsse der Riad-Konferenz fertige Tatsachen zu schaffen.
Heute kam es im Laufe der christlichen Offensive zu weiteren schweren Kämpfen in diesem Gebiet, wobei auf israelischer Seite die Entwicklungen aufmerksam verfolgt werden.
Die israelische militärische Präsenz beschränkt sich auf ständige Patrouillentätigkeit und Kontrolle strategischer Punkte und Wege.
Phalange und Bürgerwehr der christlichen Dörfer in diesem Gebiet sollen in Israel ausgebildet und mit israelischen Waffen wie Granatenwerfer, gepanzerte Truppenfahrzeuge,
Maschinengewehre, amerikanische Gewehre vom Typ M16 und Handgranaten ausgerüstet worden seien.
Die christlichen Dörfer wurden mit israelischer Hilfe befestigt und abgeschirmt.
Man spricht von einer israelischen Enklave im Südlibanon, die sich besonders auf die christlichen Dörfer im Grenzgebiet Ramisch, Binj, Bel, Ebel, Kila und Hanin und im Patach-Land auf die Dörfer Klea, Hayam und Marchayun erstreckt.
Die Bewohner dieser Dörfer arbeiten in Israel, treiben mit Israel Handel und kommen nach Israel, um Lebensmittel, Brennstoff und andere Waren zu kaufen und in israelischen Ambulatorien und Krankenhäuser ärztliche Hilfe zu bekommen.
Die bei den Kämpfen im Südlibanon verwundeten Mitglieder der Bürgerwehr und Verlange werden nach Israel gebracht.
Es handelt sich dabei um einen gemeinsamen Versuch der Christen und Israelis.
dieses Gebiet bis zum Litani Fluss nicht mehr der Kontrolle links radikaler Moslems und palästinensischer Freischalation zerwerfen, sondern de facto eine israelisch-christliche Kontrolle aufrechtzuerhalten, die sich nicht in einer permanenten israelischen administrativen militärischen Präsenz äußert.
Ein israelischer Militärsprecher erklärte zur derzeitigen christlichen Offensive im Südlibanon, er wisse nichts über eine aktive israelische Einmischung in die Kämpfe in diesem Gebiet.
und über israelische Artillerie-Unterstützung für die Christen.
Israel werde jedoch alles tun, um im Falle einer tatsächlichen Durchführung der Beschlüsse der Riyadh-Konferenz zu verhindern, dass der Südlebanon wieder ein Vaterland oder Konfrontationsgebiet werden wird.
Aus Israel berichtete Moshe Meisels.
Gestern und vorgestern wurden in Finnland Gemeindewahlen abgehalten.
Derartige Wahlen im Ausland finden gewöhnlich wenig Beachtung, besonders in einem Staat am Rande Europas.
In diesem Fall ist es jedoch anders.
Finnland, neutral und doch im Schatten des großen Nachbarn Sowjetunion stehend, ist für die europäischen Sicherheitsprobleme von Bedeutung.
Innenpolitisch haben diese Wahlen Einfluss auf die künftige Zusammensetzung der Regierung, denn erst vor wenigen Wochen musste das sozialdemokratisch geführte Mitte-Links-Kabinett einer bürgerlichen Minderheitsregierung aus Zentrumspartei, Schwedischer Volkspartei und Liberalen Platz machen.
Sozialdemokraten und Kommunisten, die wegen Meinungsverschiedenheiten über das wirtschaftliche Sparprogramm die Koalition verlassen hatten, wurden in die Opposition gedrängt.
Welches Ergebnis haben nun die finnischen Kommunalwahlen gebracht und wie werden sie sich auf Finnlands Innenpolitik auswirken?
Darüber Gründer Grafenberger.
Die zweitägigen Kommunalwahlen in Finnland endeten erwartungsgemäß mit empfindlichen Verlusten von 1,5 Prozent für die seit zehn Jahren in der Regierung sitzenden Sozialdemokraten und mit 2,5 Prozent Gewinnen für die seit zehn Jahren in Opposition stehenden Konservativen.
Letztere schwingen sich zur zweitgrößten Partei in Finnland nach den Sozialdemokraten auf, die trotz ihrer Verluste immerhin 25 Prozent des finnischen Wählerkors hinter sich haben.
Die Konservativen kommen auf 20 Prozent der Stimmen.
Drittstärkste Partei ist nunmehr das bäuerliche Zentrum, das leicht gewann, während die Kommunisten bei ebenfalls leichten Gewinnen auf Platz vier kommen.
Jeder fünfte Wähler in Finnland wählt kommunistisch und jeder vierte sozialdemokratisch.
Dennoch wählt die Mehrheit der finnischen Bevölkerung bürgerlich.
Die bürgerlichen Parteien erhielten zusammen 56 Prozent aller Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von über 80 Prozent, während die Parteien der Linken auf 43 Prozent kommen.
Normalerweise haben Gemeindewahlen nichts mit der Regierungszusammensetzung zu tun und doch ist dies in Finnland der Fall.
Denn vom Ergebnis dieser Kommunalwahlen und vor allem vom Abschneiden der Sozialdemokraten hängt es ab, ob sich diese an dem gegenwärtigen Minderheitskabinett aus dem bäuerlichen Zentrum und den beiden kleinen liberalen Parteien beteiligen oder nicht.
Die Sozialdemokraten hatten damit gedroht, vorerst nicht mehr in der Regierung mitzumachen, weil dies eine sehr undankbare Aufgabe sei und bei Wahlen nur zu Stimmenverlusten führe.
Heute früh zeigte sich, dass die sozialdemokratischen Verluste geringer als befürchtet waren und damit nach Ansicht von Präsident Udo Kekkonen der Weg für die Sozialdemokraten zurück in das Kabinett geebnet sein sollte.
Dies erhofft sich der Präsident auch von den Kommunisten, weil nach seiner Meinung zumindest drei der vier großen Parteien dem Kabinett angehören sollten, die Sozialdemokraten, die Kommunisten und das bäuerliche Zentrum.
Dass die vierte große Partei, nämlich die Konservativen, ständig in Opposition gehalten wird, wird in Finnland mit außenpolitischer Rücksichtnahme auf den großen östlichen Nachbarn begründet.
Angeblich sei die konservative Sammlungspartei noch immer nicht politisch stubenrein.
Von dieser Oppositionsstellung profitiert natürlich einerseits diese Partei, wie das neue Wahlergebnis beweist.
Es gehört aber andererseits zu den abstrusen Besonderheiten finnischer Politik, ständig eine Partei zu diskreditieren, die auch jeder fünfte Wähler wählt wie die Kommunisten.
Bei ihnen meinte Kekkonen vor Jahren, man könne sie nicht länger in der politischen Schmoll-Ecke stehen lassen.
Gegenüber den Konservativen ist Kekkonen nicht so zimperlich und hält ihnen gegenüber wie ein römischer Konsul den Daumen nach unten.
So wie die Wahlen in Schweden einen Ruck nach rechts brachten, so auch in Finnland.
Meinungsumfragen in Dänemark zeigen einen ähnlichen Trend.
Und nur in Norwegen, wo im nächsten Jahr gewählt wird, scheint die Sozialdemokratie neue Lebenskraft geschöpft zu haben.
Dieser Ruck nach rechts in Finnland ist auch damit zu erklären, dass der seit 20 Jahren amtierende Präsident in zwei Jahren abermals durch Akklamation auf weitere sechs Amtsjahre gewählt werden soll und nur die Konservativen es gewagt haben, Zweifel an dieser demokratischen Verhaltungsweise zu äußern.
Der heute 76-jährige Präsident wäre dann weit über 80 Jahre.
Böse Zungen behaupten, die finnische Verfassung sollte dahingehend geändert werden, dass ein Präsident nicht unbedingt am Leben zu sein braucht.
Das war ein Beitrag von Günther Grafenberger.
Nun um 12.45 Uhr zu einem wirtschafts- und konsumentenpolitischen Thema.
Wer jemals, und welcher Autofahrer hat das noch nicht, die Hilfe eines Karosserieschlossers, des Blechschusses, wie er im Volksmund so schön heißt, in Anspruch genommen hat, der weiß, ein Lied davon zu singen, wie ein kleiner Kratzer eine Riesenrechnung verursachen kann, nur weil man statt eines kleinen Teiles ein ganzes Aggregat austauschen muss.
Autos werden billig produziert, aber was beim Neubau billig ist, verteuert meist die Reparatur.
So ist die gepresste Kardanwelle eines neuen Autos sicherlich rascher und billiger herzustellen als die alte, geschraubte.
Der Kunde aber ärgert sich, wenn er dann anstelle eines einzelnen, kaputten Kardangelenkes gleich die ganze Kardanwelle samt allen zwei oder drei Gelenken austauschen muss.
Die Innung der Kraftfahrzeugmechaniker, die insofern mit dem Leid des Konsumenten vertraut ist, als sie dessen Ärger meist zu spüren bekommt, hat nun ein deutsches Wissenschafterteam mit einer Untersuchung der neuen Trends bei Kraftfahrzeugreparaturen beauftragt.
Das Ergebnis dieser Untersuchung wurde heute der Öffentlichkeit vorgestellt.
Helmut Glezander berichtet.
Das Zauberwort, mit dem man die ständig steigenden Reparaturkosten in den Griff bekommen will, heißt Abschnittsreparatur.
Darunter versteht man den Ersatz des beschädigten Teils nur im unbedingt notwendigen Ausmaß.
Also ein Schaden links vorne, dann wird nur ein Teil des Kotflügels und ein Teil der Frontpartie ersetzt.
Diese Neuerung ist durch zwei Faktoren möglich geworden.
Erstens, dass von den Fahrzeugherstellern solche häufig beschädigten Teile eigens produziert werden.
Und zweitens, durch die moderne Schweißtechnik, die auch komplizierte, gebogene und dünne Blechteile ohne Verzug zusammenschweißen lässt.
Dabei geht man in der Bundesrepublik Deutschland heute schon so weit, auch beschädigte Teile des Rahmens oder der Bodenplatte zu ersetzen.
Dieses Verfahren der Abschnittsreparatur wurde von Versicherungsgesellschaften in Deutschland entwickelt und Professor Max Danner, Leiter eines solchen Forschungszentrums, erläutert die notwendigen Voraussetzungen, die einer Vollreparatur im bisherigen Ausmaß gleichwertig sind.
Die Erhaltung der Festigkeit, die Beibehaltung der Verkehrs- und Betriebssicherheit,
und was in Deutschland zur Zeit noch, bei Ihnen wird es ähnlich liegen, oberstes Gesetzes, obwohl es volkswirtschaftlich nicht ganz zu verstehen ist, die Beibehaltung der Schönheit der Fahrzeuge.
Ein noch so günstiger Reparaturwerk würde zum Scheitern Vorteil werden, würde vielleicht auch noch die Gefahr eines leisen Kratzers oder eines Schimmers an der Stoßstange hinterlassen.
Da wird lieber volkswirtschaftlich absoluter Unfug eine Stoßstange weggeworfen, die sowieso keine ist, sondern nur Zierrad, die 100 und 200 Mark kostet, bloß weil ein kleiner Kratzer dran ist.
Ich will nicht dem reden, was in Frankreich und Amerika ist, wo nur beschädigte Autos rumfahren, aber irgendwo der richtige Weg wird wahrscheinlich die Mittellösung sein.
Wenn man bedenkt, dass 97 Prozent aller Unfälle im Schadensbereich bis 25.000 Schilling liegen, also weit unter dem Groß- oder Totalschadensbereich liegen, zeigt sich schon, dass vor allem hier unter den obigen Grundsätzen eine Ersparnis an Material und Löhnen zu erreichen ist.
In Deutschland konnten manche Instandsetzungskosten bis zu 50 Prozent durch diese neue Methode verringert werden.
Das österreichische Kfz-Reparaturgewerbe betont noch einen anderen Gesichtspunkt.
Ingenieur Ludwig Breit, Bundesinnungsmeister der Kraftfahrzeugmechaniker.
Wenn wir die Reparaturmöglichkeiten bei uns ausnützen, also wenn aus einer Bagatellenbeschädigung, beispielsweise einer geschraubten Einheit, ein Neuteil verwendet wird, dann fördern und stützen wir damit die Vollbeschäftigung des Herstellerlandes dieses Fahrzeugs.
anstelle der Beschäftigung wie wir durch die Reparatur.
erfahren.
Die Übertragung der deutschen Erkenntnisse zur Kostensenkung wird auch auf Österreich erfolgen müssen.
Durch die Zusammenarbeit des Forschungsinstituts mit den Automobilherstellern mit der Zielrichtung einer billigeren Reparaturmöglichkeit werden die Autos heute teilweise anders gebaut als früher.
Professor Danner.
Wir haben heute einen so hervorragenden Kontakt, dass die zu uns kommen und warten geradezu nach neuen Informationen.
Das geht so weit, dass wir neue Modellentwicklungen
Heute in einem Stadium zwei bis zweieinhalb Jahre vor der Vorstellung dieses Modells.
Also in einem Zeitpunkt, in einer Phase, wo ich noch was ändern kann, Einfluss nehmen können, Hinweise geben können.
Natürlich muss dabei die Problematik des Kosten-Nutzen-Denkens berücksichtigt werden.
Aber wenn ich zehn Vorschläge mache, die wir uns in diesem Ring überlegen, in Verbindung mit unseren Erkenntnissen an den Schadenakten, werden bestimmt acht bis neun verwirklicht, weil auch der Automobilhersteller heute gezwungen ist,
Kostendenken bei der Reparatur zu berücksichtigen.
Es steht also zu hoffen, dass die in Deutschland erzielten Erfolge bei der Bekämpfung der Kostenexplosion im Autoreparaturgewerbe und dem damit verbundenen Zug zum schon immer billigeren Pfuscher, der diese Methoden schon seit langem anwendet, dass diese Erfolge auch in Österreich eintreten werden.
Das war ein Beitrag von Helmut Gletsander, nun zum Kulturteil des Journals.
Morgen Abend startet das Wiener Burgtheater in der obersteirischen Stadt Donauwitz eine Tournee durch die Bundesländer.
Das Programm steht unter dem Motto Johann Nepomuk Nestreu – Theatergeschichte von Lumpen, Lausern und Menschenfressern.
Mitwirkende sind Inge Conradi, Helmer Gauthier, Otto Taussig, Fritz Mulya, Fritz Hackl und Herbert Kutscherer.
Hören Sie dazu den folgenden Bericht von Konrad Zobel.
Beim Begriff Kultur denken die meisten Österreicher nicht zuletzt ans Wiener Burgtheater.
Hinein allerdings gehen relativ wenige.
Ist nun die Bundesländertournee des Burgtheaters eine Ausgeburt der Kultur-ins-Volk-Ideologie, wo einer Bevölkerung, die ihre kulturellen Bedürfnisse meist ganz anders zu befriedigen sucht, etwas aufgeschwatzt wird, wozu sie keine echte Beziehung finden kann?
Schlüssiger scheint die Annahme, dass sich die meisten Österreicher zumindest bei einer Nestreu-Aufführung des Burgtheaters großartig unterhalten würden.
Und wenn diese Tournee auch nicht die psychologischen Barrieren, die viele Leute vom Theater abhalten, überwinden kann, so doch die räumliche Entfernung zu jenen, die ins Theater wollen.
Burgtheaterdirektor Achim Benning über diese Gastspielserie.
Ich möchte darüber ganz allgemein sagen, dass wir
Höflichkeitsbesuche bei unseren Geldgebern machen mit dieser Tournee und wir hoffen, sie gut zu unterhalten.
Mit den Geldgebern sind natürlich die österreichischen Steuerzahler gemeint, denen das Burgtheater nicht nur am Herzen, sondern auch auf der Tasche liegt.
Während die bisherigen Bundesländer-Gastspiele des Burgtheaters fast nur in den Landeshauptstädten stattfanden, geht es diesmal in Orte, die keine festen Theater haben, wo also die Bevölkerung mit dem lebendigen Theater weniger Kontaktmöglichkeiten hat.
Das im Zeichen Johann Nestreus stehende Programm wurde nicht zuletzt in Hinblick auf die sehr unterschiedlichen räumlichen Bedingungen der einzelnen Spielorte entwickelt, wobei im ersten Teil eine Collage von Nestreuschen Szenen und Couplets mit Zwischentexten von Herwig Seberg gezeigt wird und im zweiten Nestreus frühere Verhältnisse.
Regisseur Otto Taussig erklärte uns dazu,
Es beginnt das Ganze in einer Garderobe, wo die Schauspieler irrtümlicherweise auf der Bühne sitzen, zu einem Zeitpunkt, wo das Publikum schon drin ist.
Ich glaube, es fängt erst in einer Stunde an.
Und als man dann das Publikum entdeckt, ist man ganz entsetzt und es ist etwas Unangenehmes passiert.
Der zweite Einakter, die früheren Verhältnisse, der nach der Pause kommt, der kann gespielt werden.
Aber der erste Einakter, da ist die Dekoration verwechselt worden.
Stattdessen ist die Dekoration des Wilhelm Dell angeschafft worden.
Unmöglich kann man diesen Einakt in dieser Dekoration spielen.
Also was machen wir?
Wir spielen jetzt also aus dem Hut heraus verschiedene Szenen und Sketches und es wird also quasi improvisiert.
Und so baut sich Stück für Stück das Programm auf, bis wir am Schluss eine doch recht hübsche Dekoration haben.
Es sind immer Paravans, deswegen, weil man es kleiner und größer machen kann auf den verschiedenen Bühnen.
Und dadurch, dass die ganze Sache sowas Improvisiertes hat, brauchen wir uns nicht zu schämen, dass es sozusagen eine angedeutete Dekoration ist.
Die Paravans werden aber nach der Pause dann
zusammengestellt, erhöht und ergeben eine ganz ansehnliche, Burgtheater-würdige Dekoration.
Denn wieder, wenn wir rausgingen in die Bundesländer und würden nur angedeutete Dekorationsstücke, würden wir uns sagen, na hört's für uns, habt ihr euch aber nicht in große Unkosten gestürzt.
Und so wollen wir nach der Pause zeigen, dass es Absicht war, dass es ein künstlerischer Grund war, warum wir zuerst andeuten, um am Schluss dann ein richtiges Zimmer für die früheren Verhältnisse zu zeigen.
Wird die Tatsache, dass man nicht vorgewohnt im Publikum spielt, den Spielstil beeinflussen?
Dazu Fritz Mulya.
Ich glaube nicht, dass ein Unterschied zwischen den verschiedenen Bundesländern ist, was das Publikum anbetrifft.
Ich kann es glaube ich beurteilen, ich war viele Jahre in Graz engagiert.
Grazer sind ein sehr gutes Theaterpublikum, wie die Wiener ein gutes Theaterpublikum sind.
Ich habe im Sommer in Salzburg zu spielen und in Bregenz gespielt.
Auch in Bregenz und in Salzburg ist ein glänzendes Publikum.
Allerdings glaube ich, dass die Leute mit einer guten Vorstellung angesprochen werden müssen.
Und wir werden den Stil der Darbietung bestimmt nicht ändern.
Das glaube ich so erklären zu können, wie es ist doch egal,
Ob eine Nationalmannschaft in Budapest, in Wien oder in Salzburg antritt, sie wird versuchen, überall das Beste zu geben.
Wobei schon jetzt feststehen dürfte, dass das Exhibitionsspiel des Burgtheaterteams das Publikum mehr befriedigen wird als der jüngste Auftritt der Mannen um Helmut Senekowitsch.
Sie hörten einen Beitrag von Konrad Zobel.
Das Phänomen der Körpersprache steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die im Rahmen des steirischen Herbstes seit heute im Grazer Haus der Jugend zu sehen ist.
Der Titel der Ausstellung lautet Zeit, Raum, Körper, Handlungen.
Die Exponate stammen von dem Düsseldorfer Klaus Rinke.
Gudrun Gröbelbauer vom Landesstudio Steiermark berichtet.
Klaus Rinkje zählt seit Jahren zu den konsequentesten Vertretern einer Kunstentwicklung, die den Körper zum Ausdrucksträger künstlerischer Mitteilungen macht.
Die Exponate im Grazer Haus der Jugend sind die fotografische Dokumentation verschiedener Aktionen, die der 37-jährige Künstler aus Düsseldorf seit 1970 durchgeführt hat.
Es sind Serien von alltäglichen Handlungen, Bewegungen und Gesten, bei denen das Phänomen der Zeit miteinbezogen wird.
Beispielsweise zeigen die Fotos den Künstler beim Besteigen einer Treppe, beim Beschreiten eines Raumes, beim Entlanggehen an einer Wand.
Rinke zum Konzept dieser Arbeiten.
Die Spontanität ist in der Idee selbst, aber die Ausführung ist vollkommen vorher festgelegt.
Ich selbst setze mich nur als Materie ein, ohne Gefühl.
wie skulpturelle Materie.
Also die Problematik, die ich da ausdrücken will, wie Zeit, wie Raum, Funktion des Körpers.
Also deswegen habe ich früher diese Dinge Primärdemonstrationen genannt.
Das ist im Grunde eine pädagogische Art von Vorführung, um zum Beispiel diesem Publikum in Museen, ich habe ja noch nie im Theater vorgeführt, zu zeigen, was an und für sich Kunst und was für Problematiken in der jetzigen Kunst da ist.
Einmal dadurch, dass unsere Kunst ja Mensch geworden ist, also aus der Realität nicht mehr herausziehbar ist, es ist keine Illusion mehr, sondern direkte Realität da, muss sie von Rezipienten oder vom Publikum gesehen werden.
In dem Moment gibt es ja auch psychologischen Kontakt mit Nichtwissenden oder Überwissenden oder also Aggressive oder
wohlwollende Kontakte, die psychologische Räume darstellen.
Also ist diese Kunst Mensch zu Mensch sehr wichtig.
Nicht die Reaktion des Menschen, meine Reaktion, gewisse Ideen, die kommen teilweise sogar nur aus Kontakt zum Publikum.
Klaus Rinke wird am kommenden Donnerstag um 16 Uhr auf dem Grazer Hauptplatz eine seiner Aktionen durchführen.
Nach diesem akustischen Ausflug zu einer der Ausstellungen des steirischen Herbstes nun ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Anlässlich der Sitzung des Ministerrates gab Finanzminister Androsch bekannt, der Staat werde im Jahr 1977 für die Sparförderung 4,5 bis 5 Milliarden Schilling zur Verfügung stellen.
Auf längere Sicht betrachtet, fügte der Finanzminister hinzu, würde sich das Sparen nach dem Markt orientieren und nicht mehr vom Staat unterstützt werden.
Der Strom wird in Österreich mit 1.
Jänner nächsten Jahres voraussichtlich um 10 Prozent teurer.
Wie Finanzdirektor Bandhauer von der Verbundgesellschaft heute anlässlich der Präsentation der Energieanleihe erklärte, müsse der Verbundkonzern aufgrund der schlechten Wasserführung der Flüsse und des damit verbundenen Einnahmenentgangs auf der Tariferhöhung bestehen.
Aus dem Bericht der Bundesregierung über die innere Sicherheit Österreichs für das Jahr 1975 geht unter anderem hervor, dass in diesem Jahr die Zahl der Morde und Mordversuche um 2,9 Prozent, der Eigentumsdelikte um 20 Prozent und der Suchtgiftverbrechen um 27 Prozent gestiegen sind.
Die Aufklärungsquote fast aller Delikte war überdurchschnittlich hoch.
Der ÖGB vertritt die Ansicht, dass Unternehmer und Freiberuflich Tätige in zunehmendem Maß wesentlich leichter in den Genuss von staatlichen Förderungsmaßnahmen gelangen als jene sozialen Gruppen, für die diese Förderung ursprünglich gedacht war.
Der wirtschaftspolitische Berater des ÖGB, LAX, schlug daher zur Neuberechnung der Förderungsmaßnahmen die Einführung des sogenannten Bruttolohns vor.
Zum Scheitern der gestrigen Verhandlungen über eine Anhebung des Kilometergeldes für Beamte erklärt der ÖAMTC heute, die Regierung habe offensichtlich fixe Kosten wie etwa Haftpflichtversicherung und Kfz-Steuer außer Acht gelassen.
Der Arbe unterstreicht zu diesem Problem auch Erträte für eine Erhöhung des Kilometergeldes wegen der gestiegenen Treibstoffkosten und wegen der neuen Bundeskraftfahrzeugsteuer ein.
Libanon.
Trotz der Ankündigung, am Donnerstag vier Uhr mitteleuropäischer Zeit werde nach den Beschlüssen der arabischen Gipfelkonferenz von Riad ein Waffenstillstand im libanesischen Bürgerkrieg in Kraft treten, sind die Kämpfe nicht abgeflaut.
Die Gefechte konzentrieren sich auf Beirut, auf die Stadt Tripoli und das Libanongebirge.
Israel.
Der designierte Gouverneur der israelischen Notenbank, Achar Yadlin, ist unter dem Verdacht der unrechtmäßigen Bereicherung im Zusammenhang mit Grundstückverkäufen festgenommen worden.
Yadlin bestreitet jede Schuld.
Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsjournal beendet.
Edgar Sterbens verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.