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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier ist die Redaktion des Mittagsschornals.
Im Namen von Redaktion und Technik begrüßt Sie heute Herbert Dobrowolny.
Kurz ein Überblick über die geplanten Beiträge, die Sie bis 13 Uhr hören können.
Aus Österreich bringen wir einen Bericht der Pressekonferenz des ÖAB Obmanns Mock zu Fragen der Steuerpolitik.
und ein Gespräch mit dem Generalsekretär der österreichischen Volkspartei Lanner zu Fragen der Sicherheit in Österreich.
Unsere Wirtschaftsredaktion bat den Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Seidel vor das Mikrofon, Thema des Gesprächs Wirtschaftsjahresprognose für 1978.
Die Themen aus dem Ausland.
Bonner Bundestag debattiert Gesetz zur Strafverschärfung für Terroristen und natürlich Flugzeugentführung.
Wie Sie ja vielleicht wissen, haben zwei Terroristen, die der japanischen Roten Armee angehören, eine Linienmaschine der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines heute entführt.
Diese Maschine befand sich auf dem Flug von Paris nach Tokio und ist derzeit auf dem Flughafen von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.
Außerdem informieren wir Sie über das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Italien und über einen Konflikt in Israel um wilde Siedlungen.
Die Kulturredaktion bringt einen Beitrag zum Thema Hermann Bahrs Theaterstück, das Konzert, als Musical in den Kammer spielen.
Vorerst aber wie immer zum besseren Überblick.
Die Nachrichten aus aller Welt.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist heute Federoli und gesprochen werden die Meldungen von Herbert Slavik.
Frankreich, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark.
Die Pariser Tageszeitung Libération hat heute auf der Titelseite ein Bild des entführten deutschen Arbeitgeberpräsidenten Schleyer veröffentlicht.
Die Aufnahme zeigt ferner ein Plakat mit der Aufschrift, seit 20 Tagen Gefangener der Roten Armee Fraktion und im Hintergrund das Zeichen der RAF, einen Stern mit Maschinenpistole.
Die Zeitung veröffentlicht auch den Text einer Mitteilung des Kommandos Siegfried Hausner, das sich selbst als Organisator des Verbrechens bezeichnet.
Darin wird die Einstellung sämtlicher Fahndungsmaßnahmen und neuerlich die Freilassung von elf inhaftierten Gesinnungsgenossen gefordert.
In der Botschaft heißt es ferner, man wisse, dass einzelne Länder bereit seien, die Häftlinge aufzunehmen.
Das Parlament in Bonn wird heute in erster Lesung über eine Gesetzesvorlage beraten, die in bestimmten Fällen Besuchssperren für inhaftierte, mutmaßliche oder überführte Terroristen vorsieht.
In Bonn wird erwartet, dass Bundespräsident Scheel die neuen Bestimmungen bereits am Samstag durch seine Unterschrift in Kraft setzt.
Staatsminister Wiszniewski hält sich nach wie vor in Vietnam auf.
Zuvor hat Wiszniewski bereits Algerien, Libyen, Irak und den Südjemen besucht.
Seine Mission steht offensichtlich mit der Forderung der Schleierentführer in Zusammenhang elf Bader-Meinhof-Häftlinge in ein Land ihrer Wahl ausreisen zu lassen.
Unterdessen hat sich die Fahndung nach deutschen Terroristen auch nach Dänemark ausgeweitet.
An der Westküste von Jütland im Gebiet von Hvide Sande sind heute alle Straßen gesperrt worden.
Die Sicherheitsbehörden fahnden nach zwei deutschen Terroristen, deren Namen jedoch nicht bekannt gegeben würden.
Die dänischen Behörden sind bereits gestern von Interpol ersucht worden, sich im Zusammenhang mit den in den Niederlanden entdeckten Terroristen an der Suche nach der Hochseejacht Tornado zu beteiligen.
Niederlande.
Ein Sprecher des Justizministeriums teilte heute in Den Haag mit, die Fahndung der Sicherheitsbehörden nach Schlupfwinkeln deutscher Terroristen habe bisher kein Ergebnis gebracht.
Zur Suche nach der Segeljacht Tornado, die unterdessen auch auf deutsche und dänische Küstengewässer ausgedehnt worden ist, sagte der Sprecher, das Boot sei an deutsche Staatsbürger vermietet und zum fälligen Termin nicht zurückgegeben worden.
Das neuneinhalb Meter lange Boot verfügt auch über einen 25 PS Motor.
Bisher hat sich kein Anhaltspunkt dafür ergeben, dass zwischen dem Verschwinden des Bootes und der Entführung des deutschen Arbeitgeberpräsidenten Schleyer ein Zusammenhang besteht.
Bangladesch, Japan.
Mutmaßliche Angehörige der japanischen Terroristenorganisation Rote Armee haben heute über Indien eine DC-8 der Fluggesellschaft Japan Airlines in ihre Gewalt gebracht und zur Landung in Dakar, der Hauptstadt von Bangladesch, gezwungen.
Der Flughafen wurde nach der Landung der gekaperten Maschine von etwa 300 bengalischen Soldaten und Polizisten umstellt.
Das Flugzeug, das 142 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder an Bord hatte, befand sich auf dem Flug von Paris nach Tokio.
Zurzeit ist noch nicht klar, ob die Entführung des Flugzeuges von einem oder zwei Männern vollzogen wurde.
Jedenfalls bezeichneten sich der oder die Täter als Gegner der japanischen Regierung und garantierten die Sicherheit der Insassen, wenn ihre Wünsche erfüllt werden.
Konkrete Förderungen sollen jedoch bisher noch nicht gestellt worden sein.
In Dakar sollen der oder die Luftpiraten jedoch damit gedroht haben, die Fluggäste zu ermorden, falls sich jemand dem Flugzeug nähere.
Unter den Passagieren des entführten Flugzeuges befindet sich mindestens ein Westdeutscher.
Dies wurde heute von der Flughafenverwaltung in Bombay mitgeteilt.
Österreich
Bundeskanzler Kreisky sagte heute beim Gewerkschaftstag der Chemiearbeiter zu Meldungen über den bevorstehenden Aufbau eines Zulieferbetriebes für die französische Autofabrik Renault in Österreich, es sei über dieses Projekt noch nicht endgültig entschieden.
Die Bereitschaft von Renault in einem Teil der ehemaligen Junior-Fahrradwerke in der Steiermark, österreichische Aluminiumprodukte zu verarbeiten, sei aber jedenfalls das Ergebnis von Verhandlungen, die er, Kreisky, in Paris geführt habe.
Er freue sich jedenfalls, betonte der Bundeskanzler, dass ein französisches, verstaatlichtes Unternehmen sich als erstes mit einem derartigen Anliegen an Österreich gewandt habe, obwohl auf dem österreichischen Markt die deutschen Autohersteller dominieren.
Für die Einführung eines freiwilligen Sozialjahres bzw.
für den verstärkten Einsatz Jugendlicher im Sozialbereich hat sich heute die Vorsitzende der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Elisabeth Schmitz, ausgesprochen.
Konkret stellt sie sich vor, dass nach einem einjährigen Schulungskurs über Psychologie, Sozialgesetzgebung, Hauskrankenpflege und Kleinkinderbetreuung
jeweils mehrere Jugendliche mit einer erfahrenen Sozialarbeiterin ein ambulantes Team bilden, um alte, kranke oder behinderte Menschen in ihren Wohnungen zu betreuen.
Nach Ansicht von Frau Schmitz könnten die Kurse an das Polytechnische Jahr oder an die Matura anschließen.
FPÖ-Bundesparteiobmann Peter hat die Abwesenheit von Finanzminister Androsch bei der dieswöglichen Sitzung der Sozialistischen Krisenwirtschaftskommission scharf kritisiert.
Peter meinte, Androsch sei die Reise zur Weltbankkonferenz in die Vereinigten Staaten offenbar wichtiger erschienen als die Mitarbeiter am Paket zur Sanierung des Budgets und der Zahlungsbilanz.
Im Pressedienst seiner Partei stellt Peter fest, Androsch wäre besser beraten gewesen, im Land zu bleiben und dafür zu sorgen, dass das Schröpf- und Belastungspaket vor dem kommenden Wahlsonntag der Öffentlichkeit vorgelegt worden wäre.
Israel.
Auf Anordnung von Ministerpräsident Begin sind heute früh im Westjordanland in der Nähe von Jericho 40 Mitglieder der nationalreligiösen Bewegung Gush en Mumin bei dem Versuch verhaftet worden, eine illegale Siedlung zu errichten.
Der Führer der Bewegung, Porat, hat sich gestern nach einem Gespräch mit Begin von der jüngsten Aktion einiger seiner Anhänger distanziert und die Prüfung von Kompromissvorschlägen in der Siedlungsfrage angekündigt.
Regierungschef Begin befürwortet wohl grundsätzlich neue jüdische Siedlungen im Westjordan-Gebiet, weil seiner Ansicht nach diese Region traditionelles jüdisches Erbe ist, hält aber neue Siedlungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt für nicht opportun.
Begin besteht darauf, dass die Entscheidung über neue Siedlungen der Regierung vorbehalten bleibt.
Die Siedlungstätigkeit in Westjordanien ist in jüngster Zeit von den Vereinigten Staaten heftig kritisiert worden.
Der inhaftierte melchitische Erzbischof von Jerusalem, Capucci, ist erneut in den Hungerstreik getreten.
Der wegen Kollaboration mit der palästinenser Organisation Al-Fatah zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilte Erzbischof will mit seiner Aktion dagegen protestieren, dass er, wie er sagt, vom Papst und der katholischen Kirche im Stich gelassen worden sei.
USA.
Präsident Carter und der sowjetische Außenminister Gromyko sind in der vergangenen Nacht überraschend zu einem Gespräch über die Begrenzung der strategischen Rüstung zusammengetroffen, ohne allerdings zu einem Durchbruch zu gelangen.
Gromyko sagte nach der fast zwei Stunden dauernden Unterredung, es seien weitere Fortschritte gemacht worden und beide Seiten hätten die Absicht geäußert, auf ein neues SAL-Abkommen hinzuarbeiten.
Zu einem möglichen Gipfeltreffen zwischen Präsident Carter und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev wollte Gromyko keine Angaben machen.
Das derzeit geltende Abkommen zur Begrenzung der strategischen Rüstung läuft am 3.
Oktober aus.
Die beiden Länder haben sich jedoch bereit erklärt, bis zum Abschluss eines neuen Vertrages die derzeit geltenden Bestimmungen auch nach Ablauf des Abkommens einzuhalten.
In Washington werden heute die Verhandlungen zur Vorbereitung einer neuen Nahost-Friedenskonferenz fortgesetzt.
Präsident Carter empfängt den syrischen und den jordanischen Außenminister Kadam und Ebrahim zu getränkten Beratungen.
Malaysia.
Beim ersten Absturz eines Verkehrsflugzeuges auf der malaysischen Halbinsel sind gestern Abend wenige Kilometer von der Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen.
47 Personen konnten mit zum Teil schweren Verletzungen geborgen werden.
Weitere sechs Personen gelten als vermisst und dürften voraussichtlich bei dem Flugzeugabsturz ebenfalls ums Leben gekommen sein.
Bis auf eine Stewardess ist die zehnköpfige Besatzung der Maschine ums Leben gekommen.
Unter den überlebenden Passagieren befinden sich zwei Deutsche, 30 Japaner, je zwei Bürger aus Belgien, den Niederlanden, Hongkong und Malaysia, sowie ein Amerikaner.
Die Nationalität der übrigen sechs Passagiere konnte noch nicht festgestellt werden.
Über die Ursache des Flugzeugunglücks ist bisher noch nichts bekannt.
Die Maschine sollte wegen eines schweren Gewittersturms auf dem Flug von Hongkong nach Singapur in Kuala Lumpur zwischenlanden.
China.
Der kambodschanische Ministerpräsident Pol Pot ist heute zu einem Besuch in Peking eingetroffen.
Pol Pot führt eine Delegation der kommunistischen Partei Kambodschas an, dessen Regime sich seit der Machtübernahme der Roten Khmer im Jahr 1975 von der Außenwelt abgekapselt hat.
Über den Stand der Beziehungen zwischen China und Kambodscha besteht keine Klarheit und auch über die Themen der Gespräche wurden keine Angaben gemacht.
Soweit die Meldungen und das Wetter.
Österreich bleibt vorerst im Einflussbereich des osteuropäischen Hochs.
Eine Randstörung des über Schottland liegenden Tiefs nähert sich erst der europäischen Küste.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden örtlich noch Boden- oder Hochnebelreste, sonst allgemein heiter, zum Teil auch wolkenlos.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Südost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 18 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 1 bis 8 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag.
Am Morgen und am Vormittag über den Niederungen örtlich Boden oder Hochnebel, sonst vorerst allgemein heiter oder wolkenlos.
Im späteren Tagesverlauf im Westen aufziehende höhere Bewölkung, Wind aus südlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 13 bis 19 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter 12°, Südostwindgeschwindigkeit 20 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 12, Südwind 30.
Linz, Heiter 11°, Ost 10.
Salzburg, Heiter 13°, Nordwestwind 5 km.
Innsbruck, Heiter 15, Windstill.
Bregenz, Wolkig 12°, Nordwestwind 5.
Graz, Heiter 11°, Windstill.
Und Klagenfurt, stark bewölkt, 12°, Ostwindgeschwindigkeit 10 km in der Stunde.
Zum Zeitvergleich ist es jetzt 12.13 Uhr, zwei Minuten vor Viertel eins.
Das Institut für Wirtschaftsforschung hat soeben seine Vorschau auf das Jahr 1978 veröffentlicht.
Die Wirtschaftsprognose wird zusammengestellt, indem man vorhandene Daten dazu benutzt, um Trends für die Zukunft herauszurechnen.
Dies geschieht im Institut und das Ergebnis wird dann anschließend mit den Sozialpartnern und deren Konjunktureinschätzung verglichen und abgestimmt.
Diese sogenannte Prognosesitzung fand heute Vormittag im Gebäude des Wirtschaftsforschungsinstituts in Wien statt und unmittelbar nach der Sitzung sprach Hans Adler mit dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Professor Hans Seidel über das Ergebnis.
Herr Professor, in den vergangenen Tagen sind bereits mehrere Prognosen veröffentlicht worden, unter anderem Ihre eigene Septemberprognose.
Und alle haben einigermaßen Düsteres vorhergesagt.
Was ist nun die Prognose für 1978, die heute Vormittag vereinbart wurde?
Das Wirtschaftsforschungsinstitut nimmt an, dass im kommenden Jahr das Wirtschaftswachstum etwa 1,5% betragen wird und dass es gelingen wird, die Preissteigerungsrate auf etwa 5% zu senken.
Man muss natürlich hinzufügen, dass Septemberprognosen immer besonders unsicher sind.
Sie sind es diesmal deshalb besonders, weil das Maßnahmenpaket der Wirtschaftspolitik ja noch nicht bekannt ist, sodass also je nach Art der Maßnahme
die Ergebnisse etwas modifiziert werden können.
Und sie sind zweitens deshalb unsicher, weil über die Weltkonjunktur momentan noch relativ wenig Informationen verfügbar sind.
Aus Ihrem eigenen Institut kommt die Vorschau, dass wir ein Wirtschaftswachstum von 4% brauchen würden, um in den kommenden Jahren den Arbeitsmarkt zu konsolidieren.
der jedes Jahr mit ungefähr 30.000 Schulabgängern belastet sein wird.
Mit einem Prozent Wachstum wird das wohl nicht der Fall sein.
Das ist richtig, nur gilt diese Aussage auf mittlere Sicht.
Wir glauben, dass im Jahre 1978 der Arbeitsmarkt zwar entspannter sein wird als heuer, dass die Arbeitslosigkeit etwas zunehmen wird, aber dass sich diese Zunahme im Jahre 1978 noch in Grenzen halten wird.
Sicherlich auf mittlere Sicht ist eine höhere Wachstumsrate notwendig, um die Schulabgänge in das Wirtschaftsklima einzugeben.
Das Ford-Institut ist optimistischer wie Sie und hat gestern eine Prognose veröffentlicht, in der das Wirtschaftswachstum noch mit mindestens 2,6 Prozent angenommen wird.
Glauben Sie, dass sich die Wirtschaftsforscher hier geirrt haben?
Der Spielraum zwischen 1,5% und 2,5% ist relativ gering.
Die Unterschiede beruhen hauptsächlich darauf, dass das Ford-Institut eine etwas bessere Weltkonjunktur annimmt und dass das Ford-Institut weiterhin annimmt, dass die Vorzieheffekte aus den gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen nicht ganz so groß seien, wie wir sie unterstellen.
Sie rechnen also mit einem ganz besonders großen Kaufboom jetzt vor Einsätzen der restriktiven Maßnahmen, die in diesem sogenannten Regierungspaket enthalten sein sollen?
Das ist richtig.
Man muss annehmen, dass die angekündigte Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes doch dazu führt, dass noch im heurigen Jahr Vorziehkäufe größeren Maßes getätigt werden, die die Kaufkraft im nächsten Jahr schmälern werden.
Worin liegen also Ihrer Ansicht nach im kommenden Jahr die ganz besonderen Schwachpunkte der österreichischen Wirtschaft?
Ich glaube, man muss es grundsätzlich so sehen.
Das zentrale Problem der österreichischen Wirtschaftspolitik besteht darin, eine Sanierung der Zahlungsbilanz einzuleiten.
Das ist keine leichte Aufgabe, keine Aufgabe, die innerhalb eines Jahres gelingen kann und man muss daher alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen primär unter dem Gesichtspunkt sehen, wie kann die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft gesteigert werden.
Wo findet sich in Ihrer Prognose eigentlich die Berechnung der Auswirkungen des Maßnahmenpakets, die ja sicherlich die Wirtschaft in irgendeiner Form bremsen werden?
Wir haben das Maßnahmenpaket, soweit wir es abschätzen können, in der Prognose berücksichtigt.
Wir haben aber betont, dass die konkreten Maßnahmen und die Durchrechnung der konkreten Maßnahmen noch aussteht.
Aber die steuerlichen Belastungen, sind die in irgendeiner Form wenigstens abzuschätzen, in ihrer Auswirkung?
Wir haben also angenommen, dass erstens der Mehrwertsteuersatz für Luxusgüter erhöht wird.
Wir haben angenommen, dass vom Abgabenänderungsgesetz doch ein relativ großer Teil verwirklicht werden wird.
Das heißt also, dass die Ergänzungen, die noch kommen, doch nur Randgebiete betreffen werden.
Dieses Gespräch mit dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, des Prof. Hans Seidel, führte Hans Adler von unserer Wirtschaftsredaktion.
Wir bleiben gleich beim Thema, nämlich Wirtschaftsprognosen und kommende Steuern, in unserer heutigen Inlandspresse-Schau, die Karl Jakowski zusammengestellt hat.
Die ÖGB-Vorschläge zur nächsten Lohn- und Einkommensteuerreform kommentiert Günther Baburek in der sozialistischen Neuen Zeit.
Verlässt der ÖGB mit dieser Initiative seine bisherige von Präsident Peña immer wieder unterstrichene Linie der Bedachtnahme auf die Erfordernisse der Gesamtwirtschaft?
Trägt auch er zur Verschärfung des innenpolitischen Klimas in diesem Land bei?
Was auf den ersten Blick wie eine Attacke auf die Sozialpartnerschaft aussieht,
stellt sich bei näherer Betrachtung als Versuch heraus, die in den letzten Jahren verloren gegangene Symmetrie im Steueraufkommen wiederherzustellen.
1973 nahm der Finanzminister aus der Einkommensteuer der Selbstständigen und der Körperschaftsteuer insgesamt 19,4 Milliarden Schilling und aus der Lohnsteuer der Unselbständigen 21,1 Milliarden Schilling ein.
Diese Relation hat sich seither gewaltig verschoben.
Soweit Günter Baburek.
In der Tiroler Tageszeitung meint dazu Eduard Peters.
Herausgekommen ist durchwegs Unerfreuliches.
Wird die Lohnsteuerreform ab Jänner 1979 durchgezogen, dafür spricht die Tatsache, dass in diesem Jahr die Nationalratswahlen stattfinden, dann erwartet die inflations- und steuergeschädigten Arbeitnehmer ein wahrer Battle.
Pro Monat kann ein Alleinverdiener, und das ist schon die Spitze, rund 308 Schilling weniger Lohnsteuer zahlen.
Das macht im Jahr also rund 3700 Schilling aus.
Die Ergebnisse der ÖGB-Steuerkommission kommentiert auch Peter Knamm in der Neuen Kronenzeitung.
Er schreibt.
Die Sozialisten wollen im Wesentlichen nur für die Bezieher niedriger Löhne und Gehälter etwas tun.
Dieser Personenkreis wird, wenn man Steuerersparnis und Gehalt vergleicht, von der Steuerreform profitieren.
Für Gut- und Besserverdiener sowie für Einkommensteuerpflichtige stellen die Forderungen des ÖGB an Androsch sicherlich eine Enttäuschung dar.
Zur politischen Auseinandersetzung um die Lohnsteuerreform meint das Salzburger Volksblatt.
Damit hat der ÖGB auch das Kriegsbeil mit Finanzminister Androsch endgültig begraben.
Das Sanierungspaket der Bundesregierung, die Äußerungen von Staatssekretär Weselsky zur Luxussteuer und die Rüge von Bundeskanzler Kreisky sowie überhaupt die Politik der Bundesregierung kommentiert der Kurier unter der Schlagzeile Luxus.
Ziemlich luxuriös geht es derzeit zu in der österreichischen Wirtschaftspolitik.
Der Finanzminister und der Nationalbankpräsident leisten sich den Luxus, nach Amerika zur Weltbanktagung zu fahren, obwohl man sie bei den Beratungen über das Sanierungsbelastungspaket braucht.
Der Staatssekretär Weselsky leistet sich den Luxus, eine rückwirkende Luxussteuer zu fordern, was an sich logisch, aber völlig rechtswidrig ist.
Der Bundeskanzler leistet sich den Luxus, Weselsky deswegen in aller Öffentlichkeit aufs Peinlichste zusammenzuputzen.
Die ganze SPÖ leistet sich den Luxus, die ÖVP, die man zur zeitgerechten Einführung der Luxussteuer braucht, von oben herab zu behandeln.
Und so weiter.
Wenn man diesen Überfluss an Streiterei, Konzeptlosigkeit und Wurschtigkeit besteuern könnte,
dann brauchte man keine Luxussteuer.
Soweit der Kurier.
Zur Politik der SPÖ schreibt Franz Ferdinand Wolf in der Wochenpresse.
Und so lassen die Regierungssozialisten trotz aller warnend tiefen Kummerfalten in der Stimme bunte Werbeplakate mit optimistisch frohen und jungen Menschen affischieren, die ein rot-weiß-rotes Steuerrad umdrängeln.
Damit es weiter gut geht.
Wer es glaubt, bekommt einen Inselplatz.
Er wird selig.
Doch die Opposition braucht sich über Kanzlerdämmerung und Regierungskrise nicht die Hände zu reiben.
Dazu ist die Situation zu ernst.
Denn wenn Bruno Kreisky weiterschleudert, verunglückt das Land.
Daher hilft wohl nur eine gemeinsame Lösung in einer Form, die zwischen den Parteien auszuhandeln ist.
Die Alternative ist begrenzt, so wie die Wahlmöglichkeit zwischen Krida und Konkurs.
Das waren also Auszüge aus Leitartikeln und Kommentaren der österreichischen Tageszeitungen, heute zusammengestellt von Karl Irkowski.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 22 Minuten, acht Minuten vor halb eins geworden.
Seit 23 Tagen beschäftigt die Entführungsaffäre Schleyer die Behörden in der Bundesrepublik Deutschland.
Aufgrund der verhängten Nachrichtensperre, die auch fast lückenlos eingehalten wird, dringen kaum Meldungen über das Schicksal des Entführten oder über Erfolge oder Misserfolge in der Fahndung an die Öffentlichkeit.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich in der Bevölkerung eine Art Lethargie in diesem Entführungsfall breitgemacht hat.
Heute nun wurde diese Lethargie durch ein Lebenszeichen des Entführten gestört.
Der Redaktion der französischen Zeitung La Libération wurde ein Bild zugespielt, auf dem man Hans Martin Schleyer sieht.
Er hält ein Plakat mit dem Text, seit 20 Tagen Gefangener der Roten Armee Fraktion.
Im Hintergrund sieht man dann als vielleicht markabres Markenzeichen der Terroristen einen fünfeckigen Stern mit einer Maschinenpistole.
Gleichzeitig mit dem Bild schickten die Verbrecher auch einen Brief, in dem sie vor einer weiteren Verzögerungstaktik der deutschen Behörden warnen und fordern, alle Nachforschungen sowohl im In- als auch im Ausland einzustellen.
Dieses neue Lebenszeichen von Hans-Martin Schleyer beschäftigte heute auch das Kabinett in Bonn und wird sicher auch auf die Entscheidungsfindung der Parlamentsabgeordneten Einfluss haben.
Sie sollen nämlich über ein neues Gesetz zum Thema Haftverschärfung für Terroristen abstimmen.
Näheres über dieses Gesetz nun von Hans-Roland Fessler.
Das politische Leben in Bonn steht ganz unter dem Eindruck eines generalstaatmäßig vorbereiteten Zeitplans, nachdem die Gesetzesvorlage für eine zeitliche Unterbindung des Verteidigerverkehrs in einem bisher nicht gekannten Eilverfahren durch die parlamentarischen Etappen gepeitscht werden soll.
Heute Nachmittag beginnt im Bundestag, im Plenum des Bundestages, die erste Lesung des interfraktionellen Gesetzentwurfes, mit dem der Verteidigerausschluss bei Terroristenprozessen unter Verteidigerkontakt mit Terroristen, die in Gefängnissen einsitzen, ermöglicht werden soll.
Bisher war dies ja recht umstritten durch einige Entscheidungen deutscher Gerichte, die einen solchen Verteidigerausschluss nicht für zulässig erklärt haben.
Bonn musste handeln und es handelte in einer bisher nicht gekannten Art.
Heute Nachmittag also die erste Lesung im Bundestag, morgen bereits die zweite und dritte Lesung.
Am Freitag wird der Bundesrat, das Länderparlament in Bonn, sich mit dieser Vorlage befassen und es ratifizieren.
Am Nachmittag noch wird Bundespräsident Walter Scheel das neue Gesetz unterzeichnen.
Am Abend wird es im Bundesgesetzblatt, so sieht es dieser Zeitplan, vorgedruckt und ausgeliefert und am Morgen des ersten 10. des kommenden Samstags schon soll dieses Gesetz, das in der Bundesrepublik ohne Beispiel ist, in Kraft treten.
Es sieht unter anderem vor, dass schon der Verteidigerverkehr unterbunden werden darf, wenn ein Haftbefehl wegen des Verdachts einer terroristischen Straftat besteht.
Hauptverhandlungen können jederzeit unterbrochen werden.
Vernehmungen oder Ermittlungshandlungen brauchen nur stattzufinden, wenn Gefangene und Verteidiger auf ihre Anwesenheit verzichten.
Vernehmungen des Gefangenen dürfen unter Umständen in Abwesenheit des Verteidigers geführt werden, ebenso Haftprüfungstermine.
Das ist, so sagte ein Bundestagsabgeordneter, ein Stück südamerikanische oder südafrikanische Gesetzeswirklichkeit.
So geht man in totalitären Ländern mit Terroristen oder solchen, die dieser terroristischen Taten verdächtigt sind, um.
Die Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen, die besonnen sind, ballen die Faust in der Linken, wenn sie am Freitag
endgültig diesem Gesetz mit der rechten Hand zustimmen werden.
Denn, so sagen sie, in diesem Gesetz ist vieles nicht ausdiskutiert, vieles zu hart.
Es werden grundsätzliche Rechtspositionen aufgegeben.
Aber jeder, der in dieser Zeit des massiven öffentlichen Drucks auf die Volksvertreter in Bonn sich dazu bekennen würde, dass man noch länger darüber diskutieren müsste, dass man ausführlicher arbeiten müsste, der würde wohl in Gefahr laufen, in die Nähe von Sympathisanten gerückt zu werden.
Dies will natürlich keiner.
Unterdessen läuft die Fahndung in der Bundesrepublik und in Holland weiter und sie ist auch auf Dänemark und die Schweiz ausgedehnt worden.
Dies ist aus einem Bericht der Pariser Zeitung Libération hervorgegangen, in dem die Terroristen verlangt haben, die Fahndung in diesen genannten Ländern sofort einzustellen.
In informierten Kreisen Bonds wurde die Mitteilung der Entführer an die französische Zeitung als authentisch bezeichnet.
Soviel also von Hans Roland Fessler in Bonn.
Während dieser Beitrag gelaufen ist, hat mich unser Korrespondent in Genf angerufen.
Er konnte erfahren, dass in den heutigen Vormittagsstunden die deutsche Presseagentur DPA in Genf ebenfalls ein Bild und einen Brief, nämlich genau das gleiche Bild und den Brief mit demselben Inhalt, wie die französische Zeitung zugespielt bekommen hat.
Näheres ist derzeit noch nicht bekannt.
Unser nächster Beitrag beschäftigt sich leider auch mit dem Terror, mit einer Spielart des Terrors, die in den letzten Wochen zum Glück nicht durchgeführt wurde, nämlich mit Flugzeugentführung.
Wie Sie ja schon in den Nachrichten gehört haben, ist heute eine DC-8 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines von zwei Verbrechern in ihre Gewalt gebracht worden.
Die Maschine befand sich auf dem Flug von Paris nach Tokio,
und hat 142 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder an Bord.
Die Terroristen gehören der japanischen Terrororganisation Rote Armee an, eine Organisation, die in der Vergangenheit wiederholt durch Flugzeugentführungen und Überfälle auf sich aufmerksam gemacht hat.
Derzeit befindet sich die entführte Maschine auf dem Flughafen der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka.
Von dort meldet sich auch unser Mitarbeiter Hans-Joachim Werbke mit einer Situationsschilderung.
die uns hier in der indischen Landeshauptstadt vorliegen, steht das Flugzeug der japanischen Luftfahrtgesellschaft Kuruma in Dakar, der Hauptstadt von Bangladesch, und zwar 650 Meter entfernt von dem Flughafengebäude.
Die Maschine, die entführte Maschine, ist dort um 11.01 Uhr der Zeit von Dakar gelandet und Mitglieder der Bangladesch-Regierung haben sich der Sache angenommen und sind wohl auch in Verbindung mit der japanischen Regierung.
Die einzige Nachricht, die man von den Entführern hatte, ist die, dass die Passagiere getötet würden, wenn sich irgendjemand dem Flugzeug näher als 300 Meter nähere.
Nun, das Flugzeug ist eine Linienmaschine der Japan Airlines und war auf einem Flug von Paris nach Tokio.
Die Maschine landete heute Morgen in Bombay zwischen und nahm dort 29 Passagiere auf.
19 Japaner, 5 Inder, 2 Philippinen, ein Amerikaner, einen Nigerianer und einen Westdeutschen.
Man hat eine Erfahrung bringen können, dass das Flugzeug kurz nach dem Start heute Morgen von den Entführern gewaltgebracht wurde.
Es sind 2 Entführer, die sich den Operationsnamen Bracket gegeben haben.
was übersetzt heißen würde, die Klammer.
Ob sie Waffen oder andere Sprengmittel an Bord haben, hat man nicht in Erfahrung bringen können.
Die beiden Behaupten, sie seien Mitglieder der Roten Armee, einer japanischen Terroristenorganisation.
Der Kampf richte sich nicht gegen die indische Regierung, sondern gegen die eigene, die japanische.
So steht es also derzeit um 12.30 Uhr unserer Zeit um die entführte Maschine und um die 156 Menschen, die in der Gewalt dieser zwei Verbrecher sind.
Es drängt sich natürlich nun die Frage auf, wer dieser Roten Armee, dieser japanischen Terrororganisation angehört und welche Ziele diese Verbrecherorganisation verfolgt.
Diese Fragen zu beantworten, baten wir unseren Mitarbeiter in Tokio, Heinz Hoffmann.
Die japanische Rote Armee entstand 1969 aus der linken Studentenvereinigung Sengakuren.
Sie machte zum ersten Mal von sich reden, als neun ihrer Mitglieder im März 1970 eine japanische Linienmaschine nach Nordkorea entführten.
Diese neun Hijacker sind immer noch in Nordkorea und sollen inzwischen zu linientreuen Kommunisten umerzogen worden sein.
Nachdem die zerstrittenen Angehörigen der Roten Armee sich im Dezember 1971 in Japan gegenseitig gefoltert und ermordet hatten, die Polizei stürmte damals ein Haus in den Bergen und fand 14 Leichen, verlagerten die Verbliebenen ihre Aktionen ins Ausland.
Bereits drei Monate später überfielen drei ihrer Mitglieder den Tel Aviver Flughafen Lod und richteten ein Blutbad an.
1971 noch nahm die japanische Rote Armee Verbindung zu den Palästinensern auf.
Es folgte 1973 das Hijacking einer Japan Airlines Maschine über Amsterdam, 1974 der Überfall auf eine Shell-Raffinerie in Singapur, ebenfalls 1974 der Überfall auf die französische Botschaft in Den Haag.
Seit 1970 wird die Rote Armee, man erkennt die Parallele zu Baader-Meinhof, durch eine ehemalige Studentin mit dem Namen Fusako Shigenobu geführt.
Ihr Aufenthaltsort ist unbekannt, obwohl man sie eine Zeit lang im Libanon vermutete.
Angeblich war sie die Frau des bei dem Überfall auf Lod getöteten japanischen Studenten Koji Okudera.
In Japan selbst ist die Rote Armee in den letzten Jahren nicht mehr aktiv geworden.
Sie holte jedoch durch die Besetzung der US- und der schwedischen Botschaft in Malaysia aus japanischen Gefängnissen Terroristen heraus.
Wie vor wenigen Minuten bekannt wurde, verlangen die Hijacker in Bangladesch nunmehr auch die Freilassung aller Rote Armee Mitglieder aus japanischen Gefängnissen.
Ansonsten würde die Maschine gesprengt.
Soviel also von unserem Mitarbeiter Heinz Hoffmann in Tokio.
Wir werden Sie, meine Damen und Herren, natürlich über diese neueste Flugzeugentführung weiterhin auf dem Laufenden halten.
Sei es nun in den Nachrichten, die Sie zu jeder vollen Stunde hören können oder dann im Abendschanal um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Es ist mittlerweile 12.32 Uhr geworden und wir bringen nun einen Bericht aus Österreich.
In der ÖVP-Zentrale in Wien hielt heute der Generalsekretär der ÖVP, Lann, eine Pressekonferenz zum Thema Stand der Sicherheit in Österreich aus der Sicht der ÖVP ab.
Er legte dabei ein Maßnahmenpaket vor, das dazu dienen soll, die innere Sicherheit in unserem Land anzuheben.
Einen Bericht dieser Pressekonferenz gibt nun direkt Leopold Esterle.
Bessere Information der Bevölkerung über Maßnahmen des Eigenschutzes, Entlastung der Sicherheitsorgane vom Verwaltungskram, Einsetzung eines Krisenstabes zur Terrorbekämpfung zum rechtzeitigen Zeitpunkt, also bevor etwas geschieht, und eine deutlichere Ausschöpfung des Strafrahmens als bisher.
Das waren die Schwerpunkte, die heute ÖVP-Sicherheitssprecher Generalsekretär Lanner global forderte.
Anders als Innenminister Lanz, der in der Vorwoche nur bei leichten Eigentumsdelikten eine Steigerung im Zeitraum von 1975-76 vermeldete und ein Sinken der Prozentzahlen bei allen schweren Delikten bekannt gab, ist Lanner eher Pessimist, was den gegenwärtigen Stand der Sicherheit in Österreich anlangt.
Als Beispiel zog Lanner einleitend eine Wochenbilanz.
Diese Wochenbilanz in Österreich
zeigt uns auf der einen Seite im Durchschnitt pro Woche 200 Wohnungseinbrüche, 40 Pkw-Diebstähle, 30 Verbrechen gegen die Sittlichkeit, 15 Raubüberfälle und 40 Suchtgiftdelikte.
Und es zeigt sich in der Tendenz ein erschreckendes Ansteigen der Eigentumsdelikte,
Es zeigt sich in der Tendenz eine erschreckende Zunahme der Sachbeschädigungen und des öffentlichen Vandalismus.
Ich glaube, so muss man das einfach nennen.
Und es zeigt sich in der Tendenz eine beängstigende Zunahme der Suchtgiftdelikte allein von 1975 bis 1976 um 13 Prozent.
Und daher nimmt es auch nicht Wunder, wenn
Ob zu Recht oder Unrecht, darüber geht der dauernde Streit.
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und das Gefühl der Unsicherheit immer deutlicher wird.
Lammer weiters.
Im Juli 1977 glaubte jeder zweite erwachsene Österreicher, dass seine persönliche Sicherheit abgenommen habe.
Mehr als die Hälfte empfanden das persönliche Eigentum als nicht mehr ausreichend geschützt und fast jede vierte Frau fürchtete sich vor Überfällen.
In einer breit angelegten Umfrage des Gallup-Institutes verlangten 71 Prozent der Befragten wirksamere Maßnahmen gegen Kriminalität und Verbrecher.
Daraus resultierten die Schwerpunkte, die Lanner für seine Partei
für die Sicherheit Österreichs als Maßnahmenkatalogvorschlug.
Der erste Schwerpunkt Vorbeugen und Informieren.
Wir glauben, dass Vorbeugen die wichtigste Aufgabe der Sicherheitspolitik ist.
Der zweite Schwerpunkt Sicherheitsorgane für Sicherheitsaufgaben und nicht für einen unnötigen Verwaltungskram einsetzen.
Der dritte Schwerpunkt
Rechtzeitiges Vorbeugen gegen den Terrorismus nach dem Motto, hier kann man nie genug tun.
Und der vierte Bereich, Schwerpunkte im Strafvollzug, die nicht nur den Verbrecher und die Humanisierung des Strafvollzugs immer sehen, wie das in der letzten Zeit Mode geworden ist, sondern die viel deutlicher auch das Verbrechensopfer, seine Sorge, sein Leid, sein Anliegen in den Vordergrund rücken.
Nun Lanna im Detail.
Für Wien sollte die Polizei die Überwachung des ruhenden Verkehrs an die Politessen abgeben.
Im ländlichen Bereich sollte eine Konzentrierung des Journaldienstes eintreten, damit mehr Außendienst gemacht werden könnte.
Für diesen Außendienst verlangt Lanna allerdings auch eine bessere Ausstattung mit Funkgeräten.
Dem Terrorismus vorbeugen, meinte Lanner, ein Krisenstab wäre unbedingt erforderlich, der schon rechtzeitig eingesetzt werden müsste, dabei außerdem mehr Kontakt mit ausländischen Stellen.
Zu der Situation in Kärnten meinte Lanner dabei, die Sicherheitsorgane sollten vorübergehend vom Verwaltungskram freigestellt werden.
Dritter und letzter Punkt, Schwerpunkte des Strafvollzugs.
Hier verlangt Lanner, dass jeder Häftling arbeitet, dafür einen anständigen Lohn bekommen soll und dass dieser Arbeitslohn überwiegend den Verbrechensopfern zugutekommen soll.
Soweit die Vorschläge, die der ÖVP-Sicherheitssprecher heute in der Pressekonferenz gemacht hat und damit gebe ich zurück zum Funkhaus.
Vielen Dank Leopold Esterle für diesen Direktbericht aus der Parteizentrale der ÖVP in Wien.
Alarmierende Zahlen weist eine Untersuchung des Institutes für Verbrennungskraftmaschinen an der Technischen Universität Graz auf.
Diese Untersuchung ist heute veröffentlicht worden.
Die Untersuchung widmet sich der Messung des Kraftstoffverbrauchs von Fahrzeugen, vor allem in den Städten.
So kam beispielsweise heraus, dass in Wien, etwa in der Währinger Straße im 9.
Wiener Gemeindebezirk, der Kraftstoffverbrauch bei 83 Liter pro 100 Kilometer liegt.
In Graz und Salzburg gibt es ähnlich alarmierende Zahlen, die natürlich auch ein Licht auf die Schadstoffemission, das heißt auf den Ausstoß von Schadstoffen werfen.
Mit dem Vorstand des Institutes für Verbrennungskraftmaschinen der Technischen Universität, Professor Anton Pischinger und dem Abteilungsleiter des Laboratoriums dieses Instituts, Professor Erich Hutmann, sprach Klaus Edlinger vom Studio Steiermark.
Herr Prof. Pischinger, Sie haben gemeinsam mit Prof. Huttmann jetzt eine Testreihe fertiggestellt, die eineinhalb Monate lang gedauert hat, in der es Ihnen darauf ankam, den Kraftstoffverbrauch bei den Fahrzeugen zu messen.
Sie sind dafür insgesamt 3.000 Kilometer gefahren, quer durch Österreich, vor allem in den Städten, und sind zur Erkenntnis gekommen, dass es vor allem auch die Verkehrswege sind, die den Kraftstoffverbrauch hochgestalten können.
Wie sind nun die konkreten Testergebnisse?
Wenn wir zum Beispiel Wien anschauen, da haben wir Straßen, die Wergenstraße, da haben wir einen Kraftstoffverbrauch von zeitweise natürlich von 83 Liter auf 100 Kilometer, 46 Liter auf 100 Kilometer, dann haben wir die Grünbergstraße mit 43 Liter auf 100 Kilometer, während die
Die Ringstraße, die ja sehr stark befahren ist, einen relativ geringeren Verbrauch hat, von maximal 25 Liter je 100 Kilometer, das ist der Durchschnittsverbrauch.
Im Graz haben wir auf der Ring 43 Liter, 45 Liter, am Glacis 29 Liter, Grabenstraße 26 Liter, also das ist ja schon
ganz gut, aber wenn wir vergleichen die Einfahrtstraße, zum Beispiel die Graumstraße, die hat nur einen Verbrauch von 10 Liter auf 100 Kilometer, die Maria-Troster-Straße nur 8,3 Liter auf 100 Kilometer.
Das sind eben die fehlenden Einbahnen.
Wenn wir dagegen Linz anschauen, das ist eine Stadt, die ganz besonders gut ist im Verkehr, braucht wenig Stoppen und wenig Bremsen,
Dort haben wir Verbräuche in der Stadt von 17, 20, 23 Liter.
Eine einzige Straße, die über 30 Liter geht, das ist die Mozartstraße.
Das heißt also, und das ist das Hauptergebnis Ihrer Untersuchung, dass es ja nicht nur an den Fahrzeugen liegt, wie viel Benzin oder Kraftstoff verbraucht wird, sondern vor allem auch an den Verkehrswegen oder nur auch an den Verkehrswegen.
Ganz besonders stark an den Verkehrswegen liegt das, weil eben der Verkehrsweg den Fahrer zwingt zu bremsen, wieder zu beschleunigen und so.
Es gibt nämlich Energievernichtung und einen Neuaufbau der Energie und das kostet Benzin.
Herr Professor Huttmann, was sind nun die Faktoren, die das Fahren in der Stadt so kraftstoffintensiv machen?
Die Fahrweise in der Stadt ist ja zum Großteil durch die Behinderung gegeben.
Die Behinderung kann erfolgen durch andere Fahrzeuge, also Verkehrsteilnehmer oder durch Verkehrseinrichtungen.
So kann zum Beispiel eine falsch geschaltete Ampelfolge, die statt einer grünen Welle eine rote Welle bringt, kann den Verbrauch des einzelnen Fahrzeugs und damit natürlich auch aller im Verkehr stehenden Fahrzeuge wesentlich erhöhen.
Herr Professor Pischinger, noch einmal zu Ihnen.
Was wäre in kurzen Worten nun Ihr Auftrag an die Verkehrsplaner, an die Städteplaner?
Wie müssten Sie die Verkehrswege anlegen, dass sich diese Situation bessert?
Der Verkehr soll in erster Linie flüssig werden, weil so Entstockungen und längere Haltezeiten Ampel vermindert werden.
Das heißt, möglichst grüne Wellen einbauen, das ist natürlich leichter gesagt wie getan, denn das gibt ja Verflechtungen und so weiter, das ist sehr schwierig.
Aber man ist ja allenthalben dabei, diese Maßnahmen zu verwirklichen.
Das war also ein Beitrag von Klaus Edlinger vom Landesstudio Steiermark zum Thema Kraftstoffverbrauch in den Städten.
In der politischen Akademie der ÖVP hat heute Vormittag der Arbeitnehmerflügel der großen Opposition eine Vorstandssitzung abgehalten.
Gestern hatte nach der letzten Sitzung der ÖGB-Steuerkommission der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten Dallinger
von einer Lohnsteuerkorrektur mit 1.
Jänner 1979 gesprochen, unter der Voraussetzung, dass dies die wirtschaftliche Situation in Österreich zulasse.
Im Konkreten meinte er, einzelne Absetzbeträge sollten angehoben werden, eine generelle Progressionsänderung verlange der ÖGB aber nicht.
Am Wochenende hatte ÖGB-Präsident Benn ja in einer Auseinandersetzung über das Thema Betriebspensionen gemeint.
Wenn die Unternehmer diese einseitig aufkündigen würden, dann würden die Arbeiter streiken.
Vom ÖAB hieß es dazu, dies sei ein politischer Fehltritt des ÖGB-Präsidenten.
Unter diesen Vorzeichen fand nun heute die Vorstandssitzung des ÖAB in Wien statt.
Dazu meldet sich nun direkt Erich Aichinger.
Überraschend heftige Kritik in einer Pressekonferenz an ÖGB-Präsident Anton Benyar.
Das war der Kern des Pressegesprächs des Arbeiter- und Angestelltenbundes der ÖVP mit Obmann Alois Mock.
Und so knapp vor dem kleinen Wahlsonntag am 2.
Oktober nicht verwunderlich, dem ÖVP-Spitzenkandidaten bei den burgenländischen Landtagswahlen, Landeshauptmann Stellvertreter Franz Soronic.
Mock gleich eingangs zu der Streikdrohung Benyars vom Wochenende für den Fall einer Kündigung für Betriebspensionen.
Wenn der Finanzminister durch einen Gesetzentwurf 300.000 Arbeitnehmer in ihren innerbetrieblichen Sozialansprüchen gefährdet, das heißt zugreift auf das innerbetriebliche Sozialkapital, dann muss man gegen den Finanzminister auftreten.
Es ist das für mich ein bedauerlicher Schritt auch in Richtung, wenn Sie so wollen, einer Regierungsgewerkschaft, die nicht bereit ist, die Interessen der Arbeiter und der Angestellten gegenüber der öffentlichen Hand zu vertreten.
Die Gewerkschaften haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten Großartiges geleistet für den sozialen Fortschritt.
Wir sind der Auffassung, wenn Gewerkschaft und Arbeiterkammer glaubwürdig bleiben wollen, dann müssen sie die Interessen der Arbeiter und der Angestellten auch
gegenüber der öffentlichen Hand verteidigen.
Fragen nach weitergehenden Konsequenzen aus seinen Attacken gegen ÖGB-Präsident Benja wich Mock aus.
Wörtlich mit dem Wort Bruch solle man in der Politik vorsichtig sein.
Das Wort Richtungsgewerkschaften, also sozialistische Gewerkschaften oder christliche Gewerkschaften sei heute überhaupt nicht gefallen.
Kritik Mocks auch an den gestrigen Beschlüssen der ÖGB-Steuerkommission.
Die Lohn- und Einkommensteueranpassung, die jetzt von der ÖGB-Steuerkommission angeboten wird, mit dem Termin 1.
Jänner 1979, ist eine Alibi-Handlung, zeigt auch, dass die Uneinigkeit und der Streit in der sozialistischen Regierung weiterlebt.
Eine Alibi-Handlung, denn man will sie mit 1.
Jänner 1979 ansetzen, weil man weiß, einige Monate später sind Wahlen.
Und ein Streit, weil er doch Androsch und Kreisky gesagt hat, 1.
Jänner 1979 kommt nicht in Frage.
Wer hat nun Recht behalten?
Ist dieser Streit noch aufrecht?
Oder wird Kreisky und Androsch ihre Haltung hier revidieren?
Es fehlten auch familienpolitische Akzente, kritisierte Mark Quaiters.
So wie es in der ÖGB-Steuerkommission beschlossen worden sei, werde die Progression gerade die mittleren Einkommen treffen.
Nuance am Rande.
Der burgenländische Landeshauptmannstellvertreter Soronic sprach heute Vormittag um vieles deutlicher als bisher davon, dass am Sonntag bei den Landtagswahlen im Burgenland die Bundespolitik eine große Rolle spielen werde.
Soweit mein Bericht und damit zurück zum Funkhaus.
Soweit also Erich Eichinger von einem Direktbericht der Politischen Akademie der ÖVP.
Es ist jetzt dreiviertel eins, noch ein Beitrag aus dem Ausland.
In der vergangenen Nacht ist der Versuch von 40 Mitgliedern der nationalreligiösen Bewegung Gush Menuhin in der Nähe von Jericho eine jüdische Siedlung zu errichten von den israelischen Behörden verhindert worden.
Der Generalsekretär dieser Bewegung erklärte, die Mitglieder hätten die Arbeiten zur Errichtung der Siedlung beginnen wollen, ohne dazu von der Organisation aufgerufen worden zu sein.
Über die Hintergründe der Auseinandersetzung zwischen den Nationalreligiösen und der Regierung Beijing berichtet nun Mosche Meisels.
Es war die erste Konfrontation zwischen der Beijing-Regierung und den religiösen Eiferern des Gush Emunim, dessen Mitglieder beabsichtigten, heute elf neue Siedlungen in Judea und Samaria zu gründen.
Ministerpräsident Menachem Begin hatte in der Vergangenheit die illegalen Siedlungsversuche, damit jeder das Bush-Immunum unterstützt.
Infolge der Meinungsverschiedenheiten mit Washington in dieser heiklen Frage, ersuchte er jedoch, die Führer des Bush-Immunins Geduld zu wahren.
Sein Kompromissvorschlag, der von Landwirtschaftsminister Ariel Sharon unterstützt wurde, besagte, dass die Siedler sich vorläufig in militärischer Uniform in Militärlagern in Judea und Samaria niederlassen und auf einen günstigeren Zeitpunkt für ihre ständige Ansiedlung warten sollen.
Die Führer des Bush-Immunins wiesen diesen Vorschlag entschieden zurück und erklärten, dass ihre Leute nicht länger zurückhalten können.
Zwei Gruppen von ihnen versuchten sich heute bei Jericho und bei Jenin anzusiedeln.
Die erste Gruppe wurde auf dem Weg nach Jericho mit ihrer Siedlungsausrüstung vom Militär angehalten.
Der Militärgouverneur von Jericho forderte sie auf, am Ordnung der Regierung hinauf,
ihre Vorbereitungen zur Ansiedlung in einem vom Militär verwalteten Gebiet abzubrechen und zurückzukehren.
Nachdem sie sich weigerten, wurden sie vom Militär verhaftet.
Einer zweiten Gruppe gelang es, eine alte Polizeistation in Sanur, 15 Kilometer südlich von Jenin in Samaria zu besetzen, die israelische Flagge zu hießen und den Platz und Umgebung als neuen Siedlungspunkt des Gush Emunim zu proklamieren.
Auch hier griff das Militär ein, evakuierte die Siedler und verhaftete sie.
Die Führer des Bush-Immunim teilten heute Ministerpräsident Menachem Begin mit, dass ihre Siedlungsversuche in Judea und Samaria uneingeschränkt fortsetzen werden.
Um weitere Zusammenstöße mit der Regierung und dem Militär zu vermeiden, werden sich die neuen Siedlergruppen mit ihrer Ausrüstung in bereits bestehende Siedlungen des Bush-Immunim in Judea und Samaria begeben,
um eine kurze Zeit zu warten und sich auf ihre ständigen Niedermassungen vorzubereiten.
Soviel also von unserem Israel-Korrespondenten Moshe Meisels.
Es ist jetzt zwölf Minuten vor 13 Uhr.
Wir kommen zu den Kulturberichten.
Als Uraufführung der musikalischen Fassung findet die heutige Premiere von Hermann Bars Lustspiel das Konzert an den Wiener Kammerspielen über die Grenzen Österreichs hinweg Beachtung, vor allem wegen der Musik aus dem Nachlass von Robert Stolz und den Chansontexten von Hans Weigl.
Axel von Ambesser führt Regie, Elfriede Ott, Cornelia Köntgen, Walter Reier, Ernst Anders und Franz Muckseneder sind unter anderem zu sehen.
Walter Hösslin hat das Bühnenbild entworfen, Ernie Kniepert dazu passende Kostüme und den folgenden Beitrag hat Brigitte Hofer gestaltet.
In unzähligen Aufführungen wurde Hermann Bars Konzert schon zum Publikumserfolg.
Im Theater, im Film, im Fernsehen.
Das Konzert, das eigentlich nur den Vorwand für den charmanten, eitlen, berühmten Pianisten Heinck bildet, mit einer seiner jungen Schülerinnen auf seine entlegene Berghütte zu verschwinden.
Das neueste Konzert, Heink verreist mit Delfine Jura, wollen der betroffene Dr. Jura, eifersüchtige Schülerinnen und endlich auch Marie Heink, die bis jetzt diese besonderen Konzerte ihres Mannes immer verständnisvoll toleriert hat, verhindern.
Die turbulente Handlung, in der mit List von den beiden gerade noch nicht betrogenen Partnern vorgegangen wird, ist ja weitgehend bekannt.
Die Aufdeckung der liebenswerten Schwächen des gefeierten Künstlers, seine Angst vor dem Altern, sein Hang zur Bequemlichkeit.
bis die neue Verführung, wieder in Gestalt einer jungen Schülerin, lockt und die neue Komödie beginnen kann.
Soweit der Inhalt des einzigen von den rund 40 Salonstücken Hermann Baars, das zum Welterfolg wurde.
1909 erlebte es übrigens seine Uraufführung in Berlin und wurde vom damals 46-jährigen Autor, dem fast gleichaltrigen Richard Strauss, gewidmet.
Nun soll der Erfolg durch eine neue Variante aufgefrischt werden.
Zur Komposition von Robert Stolz hat Hans Weigl Chansons geschrieben.
Obwohl ich zu Hermann Bach eine etwas gebrochene Beziehung habe, habe ich das Stück, das Konzert eigentlich immer davon ausgenommen und sehr geschätzt.
Und ein musikalisches Lustspiel, ein Kammermusical für die Schauspieler des Theaters in der Josefstadt zu machen, ist eine so reizvolle Aufgabe.
Und Robert Stolz zu einer posthumenen Premiere zu verhelfen, ist auch, passt, muss ich sagen, eine Ehrenpflicht gewesen.
mit großer Freude und sofern Arbeit überhaupt Vergnügen macht, mit großem Vergnügen gemacht.
Axel von Ambesser tritt schon lange für das unterhaltende Theater ein.
Seine Regiearbeit ist gekennzeichnet durch ein ungebrochenes Verhältnis zur Gesellschaftskomödie im Allgemeinen und zur Bar im Besonderen.
Ich habe kein Gebrochenes, sondern ein besonders glückliches Gefühl, wenn ich den Namen Hermann Barr höre, denn
Meine allererste Rolle in Wien war die gelbe Nachtigall von Hermann Bahr, auch am Theater der Josephstadt.
Und die hat mir sehr viel Glück gebracht.
Und eine meiner letzten Rollen am Burgtheater war der Heinck im Konzert.
Das habe ich allerdings nie am Burgtheater gespielt, sondern meine Premiere war auf der Welttournee des Burgtheaters in Haifa.
Wie sehr wurde nun das Konzert verändert, erweitert, umgeschrieben?
Wie der Hans Weigl?
So ein Stück ist geblieben, wie es ist.
Nur wenn irgendjemand zum Beispiel
der auf der ersten Akte sagt, die neuesten Dummheiten mache ich nicht mit und dann geht der Dialog weiter, ist das etwas ausgeweitet und es kommt
Im Dreivierteltakt ein Duett, das meditiert über die neuesten, die allerneuesten und die gestrigen Dummheiten.
Von größerer Anziehungskraft als die Authentizität des Stückes wird für das Publikum wohl die Möglichkeit sein, Burgschauspieler wie Walter Reier als Henk und Ernst Anders als Jura plötzlich singen zu hören.
So wie in unserem Probenausschnitt gemeinsam mit Elfriede Ott und Cornelia Köntgen als Marie und Delfine.
Seine Frau wird deine Frau, deine Frau wird seine Frau.
Ihr erster Mann bleibt jetzt bei mir, mein erster Mann bleibt jetzt bei dir.
So, seine Frau wird meine Frau, meine Frau wird seine Frau.
Ihr erster Mann bleibt jetzt bei dir, dein erster Mann bleibt jetzt bei ihr.
Seine Frau wird meine Frau, meine Frau wird seine Frau.
Ihr erster Mann bleibt jetzt bei dir, dein erster Mann bleibt jetzt bei ihr.
Seine Frau wird deine Frau, deine Frau wird seine Frau.
Mein erster Mann bleibt jetzt bei dir, ihr erster Mann bleibt jetzt bei mir.
Ein erweiterter oder veränderter Hermann Bahr, das ist für Axel von Ambesser keine Frage.
Ich bin der Ansicht, dass das Stück überhaupt nicht verändert ist, sondern dass es einen zusätzlichen Zauber gewinnt.
Und ich habe ja die Rolle gespielt.
Ich wüsste nicht eine Wirkung des Haing, die verloren gegangen ist.
Ich müsste mir einen Kopfzerber heben.
Aber ich werde es bestimmt durch die Kritiken erfahren.
Die Resonanz auf dieses so besonders musikalisch aufbereitete Konzert wird nach der heutigen Premiere bald zu hören sein.
Ob sie sich wohl so amüsant anhören wird wie Bars Komödie?
Soviel also von Brigitte Hofer zu dieser etwas außergewöhnlichen Premieren, den Wiener Kammerspielen von Hermann Baers Konzert.
Heute Abend wird in der Wiener Secession der Sammelband mit dem Titel Kulturlandschaft Österreich zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Herausgeber ist Otto Steininger, derzeit tätig in beratender Funktion im Kulturamt der Stadt Wien.
Steininger sammelte die Beiträge von 29 Autoren aus verschiedenen beruflichen und politischen Lagern.
Mit dem Autor sprach das Buch Koschka Hetzka.
Herr Steiniger, was hat Sie ermutigt, dieses Buch nun gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt herauszugeben?
Ich habe den Eindruck, dass wir in einer echten kulturellen Aufbruchsstimmung leben.
Die klassischen Instrumente der Kulturvermittlung, Theaterkonzerte, Galerien, Museen sind, soweit der Personalstand das zulässt, wirklich nicht stärker zu fühlen, als sie gefühlt sind.
Und es gibt eine deutliche Bewegung, kulturelle Ereignisse außerhalb dieser Institutionen zu versuchen.
Es gibt den Versuch, Bereiche in kulturpolitische Überlegungen hereinzubeziehen, die man früher nicht unter Kulturpolitik subsummiert hat, Sport, Art, Stadt, Erhaltung, Architektur und dergleichen mehr.
Und ich meinte, dass es interessant wäre, Fachleute zu diesem
Bereich der erweiterten Kulturpolitik schreiben zu lassen.
Welche Institutionen werden hier zum Beispiel untersucht?
Ist das nur eine Bestandsaufnahme oder eine kritische Analyse?
Es kommen beide Formen vor.
Es gibt Bestandsaufnahmen etwa hinsichtlich einer Kulturgeografie, also wie sind kulturelle Möglichkeiten, Institutionen über das Land verteilt, wie ist hier der Zusammenhang zwischen der Bildungsdichte und der Aufstiegswilligkeit der Personen.
Aber es gibt sehr kritische, manchmal durchaus essayistische Abhandlungen.
über andere Bereiche, etwa einer, den man hier kaum vermuten würde, von Axel Giese über den Ursprung der Feste und des Feierns.
Es geht also weit bis, ich würde fast sagen, in die Religionssoziologie hinein.
Es ist also nicht nur ein reines Lexikon.
Nicht im Mindesten, nein.
Es fehlen ja einige Kapitel in Ihrem Buch, zum Beispiel Theater, Medien, Musik.
Der Versuch bestand wesentlich darin, die Bereiche einmal deutlicher zu Wort kommen zu lassen, über die es nicht bereits ausführliche Literatur gibt.
gibt, was aber keineswegs eine Kampfansage gegen die nicht behandelten Institutionen bedeuten soll.
Dazu kommt noch, dass im Drange der Eiligkeit der Herausgabe, es stand ja nicht so viel Zeit zur Verfügung, einzelne Beiträge, die ich sehr gerne gehabt hätte und die auch vorbesprochen waren, nicht zustande gekommen sind.
In Ihrem Vorwort sind Sie ja sehr kritisch.
Wogegen richtet sich Ihre Kritik?
Meine Kritik richtet sich in einer Art Dur-Tourison gegen Grundeinstellungen des Österreichers.
gegen die daraus resultierenden oder teilweise daraus resultierenden kulturpolitisch offiziellen Folgerungen, richtet sich gegen Mentalitätsformen, wie sie beim Herrn Karl beschrieben wurden, und richtet sich gegen ein offizielles Nachgeben gegenüber solchen Tendenzen.
Sie richtet sich gegen Formen,
einer gewissermaßen unreflektierten Kulturpolitik sehr mächtiger offizieller Instanzen gegenüber kulturellen Institutionen wie der Theater und so weiter.
Es werden eine Menge Leute keine Freude mit diesem Beitrag haben.
Mit dem Herausgeber des Buches Kulturlandschaft Österreich, Otto Steininger, sprach Koschka Hetzer.
Es ist jetzt drei Minuten vor 13 Uhr.
Wir schließen das Journal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Im Verlauf des Gewerkschaftstags der Chemiearbeiter hat Bundeskanzler Kreisky zu Meldungen über einen bevorstehenden Aufbau eines Zulieferbetriebes für die französische Autofabrik Renault in Österreich Stellung genommen.
Kreisky bestätigte, das Projekt sei das Ergebnis von Verhandlungen, die er in Paris geführt habe, fügte jedoch hinzu, es sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen.
Er freue sich jedenfalls, meinte Kreisky, dass sich das französische, verstaatlichte Unternehmen mit einem solchen Anliegen an Österreich gewandt habe, obwohl auf dem österreichischen Markt die deutschen Autohersteller dominieren.
Nach Angaben von Prof. Seidel erwartet das Wirtschaftsforschungsinstitut für das kommende Jahr ein Wachstum von 1,5% und eine Senkung der Preissteigerungsrate auf 5%.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut erwartet auch ein leichtes Ansteigen der Arbeitslosigkeit, die sich jedoch, wie Seidel betonte, in Grenzen halten wird.
ÖVP-Generalsekretär Lanner hat der Öffentlichkeit heute Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen vorgelegt.
In erster Linie schlägt Lanner in Zusammenhang mit der Bekämpfung des Terrorismus die Schaffung eines Krisenstabes noch vor der Krise vor, um im Ernstfall rascher handeln zu können.
Ferner setzt sich die ÖVP für eine Verstärkung des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes ein, bei dem sich die Bevölkerung informieren soll.
Für die Einführung eines freiwilligen Sozialjahres hat sich die Vorsitzende der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Schmitz, ausgesprochen.
Sie meint, mehrere Jugendliche sollten dabei zusammen mit einer erfahrenen Sozialarbeiterin ein ambulantes Team bilden, um alte, kranke oder behinderte Menschen in ihren Wohnungen zu betreuen.
FPÖ-Bundesparteiobmann Peter kritisierte heute die Abwesenheit von Finanzminister Androsch bei der dieswöchigen Sitzung der Sozialistischen Krisenwirtschaftskommission.
Peter meinte, Androsch hätte besser im Lande bleiben, als zur Weltbankkonferenz in die USA fahren sollen.
Hier hätte er nach Ansicht des FPÖ-Obmannes dafür sorgen müssen, dass das Belastungspaket vor dem kommenden Wahlsonntag der Öffentlichkeit vorgelegt worden wäre.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Bundestag wird heute eine Gesetzesvorlage zur Verschärfung der Bestimmungen gegenüber Terroristen erörtert.
So soll zum Beispiel in bestimmten Fällen eine Besuchssperre über inhaftierte, mutmaßliche oder überführte Terroristen verhängt werden können.
Für morgen ist bereits die zweite Lesung angesetzt und es wird erwartet, dass Bundespräsident Scheel die neuen Bestimmungen schon am Samstag in Kraft setzen kann.
Diese Schlussmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Information des aktuellen Dienstes.
Die nächste ausführliche Berichterstattung wie üblich um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Abend-Journal.
Für das Team des Mittag-Journals verabschiedet sich Herbert Aprovolny.
Einblendung: Hans Weigel, Axel von Ambesser, Szene mit Elfirede Ott, Walther Reyer, Ernst Anders, Cornelia Köntken
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Weigel, Hans [Interviewte/r]
, Ambesser, Axel von [Interviewte/r]
, Ott, Elfriede [Interpret/in]
, Reyer, Walther [Interpret/in]
, Anders, Ernst [Interpret/in]
, Köndgen, Cornelia [Interpret/in]
Datum:
1977.09.28 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Kammerspiele [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Kultur
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten