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Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier ist das Mittagsschornal im Namen von Redaktion und Technik.
Wir grüßen Sie heute Herbert Dobrowolny.
Kurz ein Überblick auf das Programm bis 13 Uhr, das Sie heute nur im Programm Österreich 1 hören können.
Aus Österreich bringen wir eine Vorschau auf die Landtagswahlen im Burgenland, die morgen abgehalten werden.
Wir haben ein Interview mit Bautminister Moser geführt zu aktuellen Fragen des Wohnungsbaus und der Wohnungsverbesserung in Österreich.
und wir werfen einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Wirtschaftsredaktion analysiert die Exportgeschäfte der Vereinigten Edelstahlwerke und aus dem Ausland das wichtigste Thema ist die neueste Entwicklung in der japanischen Flugzeugentführung.
Aus der Schweiz erwarten wir einen Bericht zum Thema Symposium Familienberatung in Zürich und wir bringen dann noch ein Interview mit dem Funktionär der spanischen KP Triana zum Eurokommunismus.
Die Kulturredaktion informiert Sie über die Meistersinger von Nürnberg, die in Graz aufgeführt werden.
Vorerst aber wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl, Sprecher Günther Bahr.
Bangladesh.
Die fünf Angehörigen der japanischen Linksextremisten-Organisation Rote Armee, die auf dem Flughafen von Dakar in einer Maschine der Japan Airlines nach wie vor 147 Geiseln festhalten, haben sich lediglich bereit erklärt, 53 ihrer Gefangenen freizulassen.
In Dakar ist heute früh an Bord einer Sondermaschine aus Tokio die geforderte Lösegeldsumme von umgerechnet 100 Millionen Shilling eingetroffen.
Weiters wurden die auf Wunsch der Luftpiraten freigelassenen sechs Verbrecher nach Bangladesch gebracht, von denen nur vier wegen politisch motivierter Taten in japanischen Gefängnissen saßen.
Die beiden anderen Freigelassenen sind gewöhnliche Kriminelle.
Die Verhandlungen mit den Terroristern werden unterdessen fortgesetzt.
Die Luftpiraten teilten mit, dass sie in ein entferntes, kleines, revolutionäres Land gebracht werden möchten, welches ihnen freundschaftlich gesinnt sei.
Nach Meinung der japanischen Regierungsvertreter könnte dieser Staat der Südjemen oder Syrien sein.
Österreich Einen Tag vor den morgigen Landtagswahlen im Burgenland und Gemeinderatswahlen in Salzburg, Innsbruck und Krems hat der Obmann der Freiheitlichen Partei, Peter, die Regierung neuerlich scharf kritisiert.
In einer Veranstaltung in Graz sagte Peter, mit der Weigerung, vor dem 2.
Oktober das ganze Ausmaß der geplanten Belastungsmaßnahmen bekannt zu geben, habe das Kabinett einen nicht mehr unterschreitbaren Tiefstand an Glaubwürdigkeit erreicht.
Die Zuflucht zu billigen Täuschungstricks und bedenklichen Vertuschungsmethoden sei würdelos und bringe die Politik beim Staatsbürger in Verruf, meinte der FPÖ-Chef.
Generell warf Peter der Regierung auch vor, die Leistungswilligen in Österreich zu bestrafen und die Bereitschaft zum Risiko abzuwirken.
Die österreichische politische Korrespondenz veröffentlicht heute Berechnungen, wonach dem staatlichen Föst-Alpine-Konzern für den Fall der Beschlussfassung des zweiten Abgabenänderungsgesetzes in den nächsten zehn Jahren etwa 12 Milliarden Schilling an Sozialkapital verloren gehen würden.
Laut Aussendung habe der Konzern den Finanzminister kürzlich darauf hingewiesen.
Im vergangenen Jahr habe die Föstalpine fast 5 Milliarden Schilling für betriebliche Pensionen und Abfertigungen zurückgelegt.
ÖVP-Sozialsprecher Kohlmeier hat heute neuerlich eine Senkung des Steuertarifes mit Anfang 1978 verlangt.
Als Begründung führte Kohlmeier in einer Parteiveranstaltung in Wien an, dass andernfalls ab dem 1.
Jänner des kommenden Jahres das Existenzminimum für Ehepaare steuerpflichtig sein würde.
Dies ergebe sich daraus, erklärte Kohlmeier, dass das Existenzminimum mit 4.373 Schilling knapp über jenem Betrag liegen würde, von dem bereits ein Lohnsteuerabzug in Rechnung gestellt würde.
Handelsminister Staribacher hat heute Vormittag die Grazer Herbstmesse 1977 eröffnet.
Insgesamt sind diesmal 2177 Aussteller aus 45 Ländern vertreten.
Als Schwerpunkte der Herbstmesse werden österreichische Baumaschinen und Materialien, Büromöbel und eine Fachausstellung für die gesamte Fremdenverkehrswirtschaft genannt.
Spezialausstellungen über Heizungs- und Klimatechnik, Autozubehör und Werkstätteneinrichtungen sowie eine Ausstellung von landwirtschaftlichen Produkten ergänzen das Programm.
Für die Abschwächung der fremden Verkehrsergebnisse im Juli und August dieses Jahres war nach Angaben von Bundessektionsobmann Scheiner vor allem der Trend zu einer verkürzten Aufenthaltsdauer von Gästen aus der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich.
Bei der jüngsten Sitzung des Kuratoriums der österreichischen Fremdenverkehrswirtschaft trat China außerdem der Kritik entgegen, wonach Österreich ein zu teures Urlaubsland geworden und der Fremdenverkehr Schuld am starken Passivum der Zahlungsbilanz sei.
Eine Auswertung der Angebote im Hotelbereich für diesen Sommer hat ergeben, dass 58 Prozent der Betriebe Zimmer mit Frühstück bis zu 100 Schilling anboten und 53 Prozent Vollpension pro Person im Zweibettzimmer bis zu 175 Schilling.
Vereinte Nationen
Anlässlich einer Tagung am Rande der UNO-Vollversammlung haben die Außenminister und UNO-Botschafter von 84 blockfreien Staaten die westlichen Länder, vor allem die Vereinigten Staaten, aufgefordert, Israel die politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu entziehen.
Außerdem werden alle UNO-Mitgliedstaaten ersucht, die Auswanderung nach Israel zu unterbinden, weil sie, so heißt es in dem Dokument, zur Errichtung israelischer Siedlungen in besetzten arabischen Gebieten führe.
Darüber hinaus sollen die Unterorganisationen der Vereinten Nationen wirksame Maßnahmen ergreifen, um der israelischen Siedlungs- und Annexionspolitik ein Ende zu machen.
Berlin.
In einer nur zwei Minuten dauernden Sondersitzung hat das Berliner Abgeordnetenhaus heute Vormittag das Bundesgesetz über die zeitweilige Kontaktsperre für inhaftierte Terroristen für Berlin übernommen.
Das Gesetz wird noch heute im Berliner Gesetz und Verordnungsblatt veröffentlicht und damit ebenso wie in der Bundesrepublik Deutschland sofort in Kraft treten.
Von der neuen Bestimmung dürften in der Bundesrepublik Deutschland etwa 70 und in Westberlin etwa 15 Häftlinge betroffen sein.
Großbritannien
Nach zwei Jahren der freiwilligen Mäßigung wollen sich die britischen Gewerkschaften offenbar nicht mehr an die von der Regierung festgelegten Grenzen bei Lohnverhandlungen halten.
Bei Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und den britischen Fortwerken lehnten die Arbeitnehmervertreter ein Angebot ab, das mit Erhöhungen zwischen 10,5 und 12 Prozent bereits über den von der Labour-Regierung gesteckten Rahmen von höchstens 10 Prozent hinausging.
Die Richtlinien der Regierung sind gesetzlich nicht bindend, doch hat Premierminister Kerleherrn darauf hingewiesen, dass eine wirtschaftliche Erholung ohne entsprechende Zurückhaltung bei Lohnverhandlungen nicht möglich sei.
Neben der britischen Tochtergesellschaft des Automobilkonzerns Ford gingen auch mehrere andere Firmen über die 10-Prozent-Grenze hinaus.
Sowjetunion
Die Regierung in Moskau hat neuerlich ihre Bereitschaft zur Verbesserung und Normalisierung der Beziehungen mit China ausgesprochen.
In einem heute aus Anlass des 28.
Jahrestages der Proklamierung der Volksrepublik China veröffentlichten Telegramm des Präsidiums des Obersten Sowjet heißt es, die Entwicklung der chinesisch-sowjetischen Beziehungen auf der Grundlage der Gleichberechtigung entspreche den Hoffnungen beider Völker.
Das Parteiorgan Pravda warf allerdings der Regierung in Peking vor, sie verfolge weiterhin einen Kurs des Anti-Sowjetismus.
Nicaragua Weite Gebiete an der Pazifikküste des Landes wurden in der Nacht auf heute von Erdstößen erschüttert, die die Stärke 5 nach der Richterskala erreichten.
Das Beben dauerte 45 Sekunden lang.
Sein Epizentrum lag etwa 30 Kilometer von der Hafenstadt San Juan del Sur entfernt, nahe der Grenze zu Costa Rica.
Die Hauptstadt Managua ist vor fünf Jahren durch ein Erdbeben mit der Stärke 6,5 nach der Richterskala fast völlig zerstört worden.
Etwa 10.000 Menschen kamen damals ums Leben.
Managua wurde unterdessen an derselben Stelle wieder aufgebaut.
USA
Die Vereinigten Staaten haben nunmehr alle Forschungsexperimente auf dem Mond eingestellt.
Die Raumfahrtbehörde NASA teilte dazu mit, das Ende der Versuchsserie sei angeordnet worden, weil die Energie in den auf der Mondoberfläche noch arbeitenden Stationen nachlasse und auch die Mittel für die Durchführung dieser Experimente begrenzt sei.
Die Forschungsstationen waren während der bemannten amerikanischen Mondflüge von Apollo 12, 14, 15, 16 und 17 in verschiedenen Gegenden des Trabanten der Erde eingerichtet worden.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Atlantische Störungen greifen in zunehmendem Masse auf das südliche Mitteleuropa über.
Mit der auf Nordwest drehenden Strömung werden morgen feuchtkühle Meeresluftmassen in den Ostalpenraum eindringen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden teilweise aufgelockerte, sonst meist reichliche Bewirkung.
Gegen Abend im Westen Einsätzen von Niederschlägen, die in der kommenden Nacht auf weite Teile des Bundesgebietes übergreifen werden.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 19 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 12 Grad.
Auflebende westliche Winde.
Die Wetteraussichten für morgen.
Im Osten zeitweise Aufhellungen, sonst meist starke Bewölkung.
Häufig Regen oder Regenschauer.
Schneefallgrenze an der Alpen-Nordseite bis 1500 Meter sinkend.
Lebhafter West- bis Nordwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 8 bis 15 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien bedeckt 17 Grad Westwind, 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 16 Grad Windstille.
Linz stark bewölkt, 17°, Westwind 15 kmh.
Salzburg stark bewölkt, 17°, Südost 5.
Innsbruck stark bewölkt, 18°, Westwind 10 kmh.
Bregenz stark bewölkt, 18° Südwest 5°, Graz wolkig, 19° Windstille und Klagenfurt stark bewölkt, 16° Südostwind, 3 km in der Stunde.
Es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten.
Morgen ist in Österreich wieder ein kleiner Wahlsonntag.
Es sind dies die ersten größeren Wahlentscheidungen seit den Nationalratswahlen 1975 mit Landtagswahlen im Burgenland und in Gemeinderatswahlen in Innsbruck, Salzburg und Krems.
Im Burgenland geht es um die Neuverteilung der Sitze im Landtag.
Von den derzeit 32 Mandaten halten die Sozialisten 16, die ÖVP 15 und die FPÖ 1.
Nunmehr wurde die Mandatszahl auf 36 erhöht und die Sozialisten zusammen mit den freiheitlichen Abgeordneten haben eine neue Wahlordnung beschlossen, die, wie sie sagen, klare Verhältnisse schaffen soll, die nach Meinung der ÖVP aber verfassungswidrig ist.
Über die Schlussphase des Wahlkampfes im Burgenland berichten nun Kurt Lauermann und Markus Sommersacher.
Die Schlacht der Parteistrategen, Propagandamanager und Polittaktiker ist geschlagen.
Die Politiker können sich von den Strapazen der Wahlwerbung erholen.
Allerdings wird es mit der Erholung zumindest bis morgen Abend nicht allzu viel werden.
Es fehlt ja noch der Abschluss, die Entscheidung des Wählers.
Um ihn ist in den vergangenen Wochen und Monaten ein Rummel entfacht worden, wie ihn das Burgenland noch nicht erlebt hat.
Ursache dieser millionenschweren Anstrengungen der Politiker, der knappe Stimmenabstand der beiden Großparteien auf der einen Seite und das Streben der dritten Partei, weiterhin im Landtag mitzumischen.
Und es geht hart auf hart.
Keiner der Spitzenpolitiker von SPÖ und ÖVP verabsäumt darauf hinzuweisen, dass nur wenige tausend Stimmen über einen Regierungswechsel im östlichsten Bundesland entscheidend sein könnten.
1972 waren es 7000.
Seit dem Landesparteitag im Frühjahr gemeint Landesparteiobmann Theodor Kehre deshalb immer wieder zur Vorsicht.
Die Sozialisten des Landes führten einen in erster Linie auf Landesprobleme orientierten Wahlkampf und sie bauen auf die Persönlichkeit ihres Spitzenkandidaten, der seit elf Jahren Landeshauptmann ist.
In den letzten Tagen wurde noch eine Plakataktion gestartet.
In großen Lettern heißt es, damit Keri weiter Landeshauptmann bleibt.
Keri hat seine Wahlreise bereits am vergangenen Sonntag in seiner Heimatgemeinde Cobersdorf im Mittelburgenland abgeschlossen.
Seine Themen in den Wahlreden, Würdigung der Leistungen aller Burgenländer in den letzten zehn Jahren auf den Gebieten Wirtschaft, Bildung und Gesundheit.
Bis zum Jahr 64, bis zum Wechsel in der Regierung, gab es eine Politik der Improvisation.
Wir sind gewissermaßen so in die Zukunft hineingetorkelt und haben die Dinge auf uns zukommen lassen.
Und das ist zu wenig.
Man muss der Zukunft entgegengehen.
Man muss nicht nur das Angenehme sehen, sondern das Unangenehme, alle Probleme und versuchen in den Griff zu bekommen.
Das ist verantwortungsvolle Politik.
Das ist nicht leicht, ich weiß es.
Ich biete für diese Politik, so wie in der Vergangenheit, meine Kräfte an.
Die SP Burgenland wolle aber, so kehre keineswegs die Bundespolitik unter den Teppich kehren.
Und Landesparteisekretär Bundesminister Sinowaz sekundiert seinem Landesparteiobmann bei den letzten Wahlveranstaltungen.
Diese Probleme werden wir bewältigen.
Das versichere ich hier zu dieser Stunde in Cobersdorf als Mitglied dieser Bundesregierung.
Wer, wenn nicht wir, sollten diese Probleme bewältigen?
Und niemand hat das Recht.
die Menschen in Unruhe und in Unsicherheit zu versetzen.
Und die, die das tun, wollen im Grunde genommen mit der Unsicherheit und der Angst der Menschen ein politisches Geschäft machen.
Kerries direkter Gegenspieler, Landeshauptmann, Stellvertreter Franz Soronitsch von der ÖVP, setzte im abgelaufenen Wahlkampf darauf, der, wie er sagte, Lobhudelei der SPÖ, eine Standortfeststellung entgegenzuhalten.
Sprich, es sei zwar zwischen 1965 und heute viel geschehen hier im Burgenland, aber nicht nur dank der sozialistischen Regierung, sondern auch dank der ÖVP und vor allem dank der Mitarbeit der Bevölkerung.
Auf der anderen Seite harten aber dringende Probleme nach einer Lösung, zum Beispiel Abwanderung aus Landwirtschaft und Land, Rückgang der Industrieinvestitionen, Grenzlandförderung.
Für diese Fragen habe die ÖVP Lösungsvorschläge unterbreitet, meinte Soronitsch.
Die SPÖ bestreite sogar die Existenz dieser Probleme.
Soronitsch unter Anspielung auf die von SPÖ und FPÖ beschlossene neue Wahlordnung.
Ich bedauere es aufrichtig.
Als jener, der schon ziemlich lange in der Politik steht und von der Gemeindepolitik über die Bundespolitik in die Landespolitik gekommen bin, wo ich mich bemüht habe, immer das Gemeinsame zu suchen und das Trennende beiseite zu schieben, auch dann, wenn ich nicht immer Zustimmung bekommen habe.
dass diese gemeinsame Arbeit von den Sozialisten mit Unterstützung der Freiheitlichen bei dieser Wahlperiode, also in diesen fünf Jahren, buchstäblich zerbrochen wurde.
Soronic sieht seine Chancen durch die bundespolitische Situation erhöht.
Es sei jetzt, am 2.
Oktoberzeit, meinte er zusammen mit Bundesparteiobmann Taus gestern Abend bei seiner Schlusskundgebung im südburgenländischen Jennersdorf, es sei Zeit, der SPÖ einen bundespolitischen Denkzettel zu geben, mit der morgigen Wahlentscheidung.
Und Taus assistierte, die SPÖ habe unter Bundeskanzler Kreisky das österreichische Wirtschaftswunder umgebracht,
Eigeninitiativen der Bevölkerung abgewürgt und mit ihrer Wirtschaftspolitik Österreich in die roten Zahlen getrieben.
Deshalb der Appell an die Bevölkerung.
Hier ist ja wirklich das erste Mal seit dem Jahr 75 die Chance, den Sozialisten auch auf Bundesebene zu zeigen, dass sie mit ihrer Politik nicht einverstanden sind.
Sie haben das erste Mal die Möglichkeit, das an diesem 2.
Oktober im Burgenland zu tun.
Tun Sie es doch bitte!
Nur wenige hundert Meter von der ÖVP-Veranstaltung entfernt hielten zur selben Stunde die Freiheitlichen ihre Schlusskundgebung ab.
Für sie geht es morgen ums Überleben.
Die FPÖ hat 1972 etwas mehr als 5000 Stimmen erreicht und somit ein Mandat erhalten, das Landesparteiobmann, Diplom-Kaufmann Richard Rezer derzeit innehat.
Reza hat wie gesagt im Vorjahr gemeinsam mit den 16 SP-Abgeordneten gegen die 15 Stimmen der ÖVP eine Landtagswahlordnungsnovelle beschlossen und sich innerparteilich harter Kritik ausgesetzt.
Reza dazu gestern bei der Abschlusskundgebung in einem Wirtshaussaal, dass Burgenland habe ein Recht auf klare politische Verhältnisse.
Deshalb sein Mitziehen mit der SPÖ.
Im Übrigen gelte es diesmal die politische Ausgewogenheit im Lande zu erhalten.
Es war das möglich, weil es hier nicht zugegangen ist wie in anderen Bundesländern oder auf der Bundesebene, wo es Mehrheiten gegeben hat einer Partei und wo diese Parteigrößen wahnsinnig geworden ist, wo es Leute gibt, die glauben, nur ihr Konzept ist das Richtige.
Ich glaube, dieses sogenannte burgenländische Klima ist es, was uns diesen Aufstieg, diesen Anschluss an das Österreich ermöglicht hat.
In der Bundespolitik, meine Damen und Herren, gibt es nicht die Ausgewogenheit wie in der burgenländischen Landespolitik.
In der Bundespolitik hat einer derzeit die alleinige Macht in Händen.
hat einer derzeit die absolute Mehrheit.
Mit 93 Mandaten die Sozialistische Partei.
Und mit dem Übergewicht von drei Stimmen konnten die Sozialisten in den letzten Jahren immer wieder niederstimmen.
Und die Brutalität des Niederstimmens, meine Damen und Herren, die werden Sie in den Monaten Oktober, November, Dezember 1977
eindrucksvoll vor Augen geführt bekommen, wenn dieses neue Schröpf- und Belastungspaket, das die Bundesregierung derzeit vorbereitet, sozusagen aufgeschnürt, aufgepackt werden wird und in den nächsten Monaten der Öffentlichkeit dargelegt werden wird.
Hausbesuche und direkte Kontaktgespräche mit der Bevölkerung waren der Stil der Wahlwerbung der KPÖ, die bis gestern auch noch mit Lautsprecherwagen durch größere Orte fuhr.
Und um potenzielle FPÖ-Wähler bemühte sich Norbert Burgers Nationaldemokratische Partei, die sich etwa 1000 Stimmen ausrechnet.
Die NDP veranstaltete auch heute Vormittag noch Kundgebungen hier in Eisenstadt, in denen sie unter anderem die Todesstrafe für Mörder und Rauschgifthändler forderte.
Soweit also dieser Abschlussbericht zu den Landtagswahlen im Burgenland gestaltet haben diesen Bericht Kurt Lauermann und Markus Sommersacher.
Nur noch ein Hinweis, meine Damen und Herren, wir informieren Sie natürlich morgen über die Landtagswahlen im Burgenland, über den Ausgang und auch über den Ausgang der Gemeinderatswahlen in Innsbruck, Salzburg und Krems.
Und zwar ab 16.55 bis 17.05 ein erster Einstieg im Programm Österreich 1 und dann ausführlich von 18.45 bis knapp vor 19 Uhr und dann nach den Nachrichten von 19.05 bis 19.30, also Landtagswahlen und Gemeinderatswahlen in Österreich morgen und zwar im Burgenland und Innsbruck, Salzburg und Krems im Programm Österreich 1.
Nun aber weiter, wir bleiben beim Thema Wahlen und kommen nun zur heutigen Inlandspresseschau.
Die Zitate hat heute Hans Langsteiner ausgewählt.
In der Tiroler Tageszeitung beurteilt Hans Thür den bundespolitischen Testcharakter der morgigen Wahlen so.
Auch wenn der Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzende je deutlicher seine für nach dem Wahltag angekündigte Belastungswelle wird, umso lauter verkündet, dem 2.
Oktober 1977 sei kein Trendcharakter zuzuerkennen,
An diesem Sonntag kassieren nicht nur die direkt betroffenen Landes- und Kommunalpolitiker, sondern auch die Bundespolitiker ihre Wählernoten.
Wie Hans Thür in der Tiroler Tageszeitung sieht auch Viktor Raimann in der Neuen Kronenzeitung bundespolitische Aspekte.
Er schreibt, wenn das Interesse am Ausgang der morgigen Wahlen noch größer als je zuvor ist, dann liegt die Ursache darin, dass die Politik der Bundesregierung einen Punkt erreicht hat, an dem eine Wende eintritt und ein Absturz im Bereich der Möglichkeit liegt.
Dabei scheinen der Hauptgrund weniger die Belastungen zu sein, die auf uns zukommen, als die Zerfahrenheit innerhalb der sozialistischen Partei.
Dieses Durcheinander von Meinungen, das bei der Bevölkerung den Eindruck erweckt, Regierung und Parteiführung wissen im Grunde nicht recht, was wirklich geschehen soll.
Zu einem ähnlichen Schluss wie die Neue Krone Zeitung kommt auch der Kurier.
Im Leitartikel von Alfred Peierleitner heißt es,
Das wird ein Sonntagsschmaus für Demagogen.
Morgen ist in Österreich kleiner Wahltag.
Und da dieser Anlass von der Volkspartei zur Abrechnung mit der SPÖ-Bundespolitik im Po stilisiert wurde, ist er es nun auch.
Egal ob Sieg oder Niederlage.
Beide werden über Gebühr interpretiert werden.
Ob solche Lizitation seitens der Opposition klug war, wird sie am Montag wissen.
Politische Meinungsbildung ist ein langsamer, zäher, sicker Prozess.
Es ist sehr zu bezweifeln, ob man zwischen Güssing und Oberwart schon zur Kenntnis genommen hat, dass Österreich tatsächlich ein Sanierungsfall geworden ist.
Nicht nur der Kurier, auch die Grazer Kleine Zeitung beleuchtet die Rolle der großen Oppositionspartei bei den morgigen Urnengängen.
Herbert Weißenberger schreibt,
Wenn Bruno Kreisky halbwegs heil davon kommt, bricht in der ÖVP ohnehin der latente Gegensatz zwischen Vertretern des Konfrontationskurses und sozialpartnerschaftlichen Beschwichtigern erneut auf.
Wenn Taus morgen mit seiner harten Linie nicht einen sichtbaren Erfolg erzielt, wird man von ihm übermorgen verlangen, in Verhandlungen über das Belastungspaket einzutreten.
Eine noch ärgere Folge, nämlich eine neuerliche Personaldebatte in der ÖVP, hält man in der großen Oppositionspartei mehrheitlich noch für ausgeschlossen.
Aber das bedeutet nicht, dass Versuche in diese Richtung nicht doch gestartet würden.
Wesentlich zurückhaltender als zuletzt die Grazer Kleine Zeitung geben sich die Zeitungen der beiden Großparteien im Hinblick auf den bundespolitischen Testcharakter der morgigen Wahlen.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung formuliert Manfred Scheuch,
Trotz der bundespolitischen Auslegungen, die sicher kommen werden, hat sich in allen regionalen und lokalen Wahlen der letzten Jahre eines ganz deutlich gezeigt.
Die Österreicher haben heute mehr als früher Sinn dafür bekommen, deutlich zu differenzieren, worüber sie mit dem Stimmzettel beschließen.
Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung zum Abschluss noch ein Blick in das neue Volksblatt der ÖVP.
Im Kommentar von Walter Salzmann heißt es dort, inwieweit bundespolitische Aspekte ihre Auswirkungen auf die Wählerentscheide von morgen haben werden, ist nach wie vor im Bereich der Spekulationen anzusiedeln.
Das war also unsere heutige Inlands-Presseschau, zusammengestellt von Hans Langstein und ich bin nun mit unserem Korrespondenten in Tokio, Herrn Hoffmann, verbunden.
Herr Hoffmann, heute ist ja in Sachen japanischer Flugzeugentführung eine Forderung der Terroristen zum Teil erfüllt worden.
Von Tokio aus ist eine Maschine gestartet mit einigen Verbrechern an Bord, die ausgetauscht werden sollen und mit dem geforderten Lösegeld von umgerechnet 100 Millionen Shilling.
Was hat sich denn derzeit getan?
Nun, die Maschine ist inzwischen in Dhaka, in Bangladesch, gelandet.
Sie hatte die Häftlinge an Bord, außerdem 6 Millionen Dollar, 76 japanische Regierungsbeamte, eine Crew von 16 Mann und 5 Tonnen Hilfsgüter.
Und seitdem wird zwischen dem Tower und den Hijackern über die Moralitäten der Übergangsefgabe verhandelt.
Auf Forderung der roten Armeeterroristen in dem Flugzeug durfte auch einer der Häftlinge sich vom Kontrollturm aus mit den Terroristen unterhalten.
Die Verhandlungen gestalten sich aber, wie es aus Dakar heißt, ausgesprochen schwierig.
Die japanische Seite versucht, möglichst alle Geiseln freizubekommen, ehe das Flugzeug startet, während die Hijacker darauf bestehen, 82 Geiseln, die beinahe alle männliche Japaner sind, mitzunehmen.
Dabei ist offensichtlich unklar, mit welchem Ziel das Flugzeug von Dakar aus starten soll.
Die Hijacker haben erklärt, sie hätten ein Zielland, während es der japanischen Regierung nach Aussage von Ministerpräsident Fukuda bisher nicht gelungen ist, in Verhandlungen mit rund 20 Ländern von einem dieser Länder die Landegenehmigung für die besetzte DC-8 zu erhalten.
Solange sich jedoch in dem Flugzeug Geiseln befinden,
nicht ersichtlich ist, versucht die japanische Regierung die Maschine in Dakar zu halten.
Nun Herr Hoffmann, bei uns liegen Meldungen vor, wonach die Terroristen entweder nach Libyen, Syrien oder den Südjemen fliegen wollen.
Lässt sich das von Ihnen aus verifizieren?
Nein, das lässt sich von hier aus nicht bestätigen.
Wie ist denn die Verhandlungsposition der japanischen Regierung?
Lässt man sich auf längere Verhandlungen ein oder versucht man eine harte Lösung, wie es gestern in Paris getroffen wurde, auszusteuern?
Seite aus erst einmal versuchen wird, solange zu handeln, wie das möglich ist.
Und die japanische Regierung kann sich ja eigentlich auf eine harte Lösung gar nicht einlassen, da der ganze Fall nicht auf ihrem Territorium stattfindet.
Vielen Dank, Herr Hoffmann, für diese direkte Information und auf Wiederhören.
Zum Zeitvergleich, meine Damen und Herren, es ist jetzt 12 Uhr 26, vier Minuten vor halb eins.
Wohnungsprobleme genießen in Österreich wohl immer Aktualität, sind es doch Probleme, die die Konsumenten hautnah betreffen und mit denen sich viele Österreicher herumschlagen müssen.
In der Regierung ist es aber gerade in der letzten Zeit um die Wohnbaupolitik einigermaßen still geworden, sei es, dass die Probleme von anderen aktuellen Fragen überdeckt worden sind, sei es auch, dass nach einer Reihe von Gesetzen der Bautenminister in den letzten Monaten legislativ wenig Neues in die Diskussion warf.
Trotzdem, Wohnbaupolitik in Österreich ist zunehmend schwieriger geworden und ist selbstverständlich auch von den allgemeinen Budgetproblemen betroffen.
Dazu kommt, dass verschiedene Gesetze des Bautenministers erkennbar nicht jene Wirkung gezeigt haben, die von ihnen ursprünglich erwartet wurde.
Das trifft etwa auf das Bodenbeschaffungs- und Assanierungsgesetz zu, das derzeit in Österreich nur ein einziges Mal angewandt wird.
Das trifft auch für die Wohnungsverbesserung zu.
Hier gab es für Bautminister Moser sogar herbe Kritik aus dem eigenen Ressort.
Die vom Ministerium unterstützte Zeitschrift Wohnbau formulierte vor kurzem, die Wohnungsverbesserung laufe in die falsche Richtung, das Ziel des Gesetzes werde nicht erreicht, die Mittel würden falsch angewandt.
Es würde ohne dies schon gute Wohnungen verbessert, die wirklichen Substandard-Basena-Wohnungen, die man verändern wollte, blieben aber unberührt.
Der Althausbestand verfalle, weiter hieß es in der Zeitung Wohnbau.
Wir baten nun Bautminister Moser zu diesem Themenkomplex zu einem Interview, das Eugen Freund führte.
Herr Bautminister Moser, Sie sehen nicht die Gefahr, dass diese Wohnbauförderung in die falsche Richtung geht?
Nein, durchaus nicht.
Das ist auch in der Öffentlichkeit nie beanstandet oder kritisiert worden.
Im Gegenteil, die Menschen, die in diesen Häusern leben, wo diese Verbesserungsmittel angesetzt werden, sind sehr froh, dass diese Möglichkeit besteht.
Es ist ja auch so, dass nicht eine Stadt oder ein Land von sich aus verbessern kann, sondern dass das Land auf entsprechende Anträge angewiesen ist, die ja von den Benützern dieser Wohnungen kommen.
Uns war immer klar, dass die schlechtesten Wohnungen wahrscheinlich überhaupt technisch gar nicht mehr zu Standardwohnungen umgebaut werden können.
Es sei denn, dass man Kosten riskiert, die über die Neubaukosten womöglich liegen.
Solche Beispiele sind an vielen Orten bereits gerechnet worden.
Dort hätte ja aber auch der Einsatz öffentlicher Mittel wenig Sinn, wenn die Kosten dann höher sind, als wenn man einen Neubau aufführt.
Herr Minister, die Regierung hat sich in ihrer Regierungserklärung zum Ziel gesetzt, jährlich 100.000 Wohnungen zu fördern.
Nun lässt sich aus einer Statistik des Jahres 1976 entnehmen, dass eben im vergangenen Jahr nur 44.600 Wohnungen gefördert worden sind.
Was sagen Sie dazu, warum konnte dieses Ziel nicht erreicht werden?
Zunächst die Regierung hat seinerzeit in der Regierungserklärung in Aussicht gestellt, dass jährlich um 5.000 Wohnungen mehr gebaut werden sollen.
Wir haben das Ziel nicht erreicht, das stimmt, wir haben nicht jährlich zusätzlich 5.000 Wohnungen fördern können, aber es gibt eine Reihe von Ursachen dafür.
In den Anfang der 70er Jahre
ist geradezu eine Baupreisexplosion eingetreten, die nicht vorhersehbar war.
Wir haben im Jahr 1976 mehr als 44.000 Wohnungen fertiggestellt, sicher etwas weniger als im Jahr 1975, aber darin stecken auch in den 44.000 die frei finanzierten Wohnungen.
Wenn man nur die geförderten Wohnungen hernimmt, so sind im Jahre 1976 um 6.000 geförderte Wohnungen mehr fertiggestellt worden als im Jahr 1975.
Der Rückgang, also in der gesamten Wohnbauleistung, ist ausschließlich auf das Erliegen des privaten Wohnungsbaus zurückzuführen.
Die Zahl der geförderten Wohnungen stieg und steigt von Jahr zu Jahr, entsprechend auch der höheren Dotierung der Mittel des Bundes für diesen Zweck.
Herr Minister Moser, die ganze Problematik hängt natürlich auch mit dem Budgetansatz des Bautenministeriums zusammen.
Nun hat der Bundeskanzler vor einiger Zeit davon gesprochen, dass alle Ministerien werden einsparen müssen.
Wird dieses Einsparungsprogramm auch Ihr Ministerium treffen und welche Auswirkungen wird es haben?
Wenn wir beim Wohnbau bleiben, wird keinerlei Sparmaßnahme eingeführt.
Im Straßenbau sind die Mittel zweckgebunden.
Das kann gar nicht irgendwelchen Einsparungen zum Opfer fallen.
Was die Bundesmineralsteuer bringt, das ist für den Straßenbau gewidmet und wird auch im nächsten Jahr und in den kommenden Jahren so bleiben.
Und was den übrigen Bausektor, den Hochbau anlangt, so ist sicherlich eine gewisse Dämpfung etwa beim Amtsgebäudebau notwendig.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir in den vergangenen Jahren über das Budget hinaus hunderte Millionen Schilling zur Aufrechterhaltung eines hohen Maßes an Beschäftigung in der Bauwirtschaft zur Verfügung gestellt haben.
Diese Mittel sind gegenwärtig oder sind für das nächste Jahr
Noch nicht in Sicht.
Allerdings haben wir für das nächste Jahr genauso in Aussicht genommen ein Konjunkturbelebungsbudget, das eingesetzt wird, falls die wirtschaftliche Situation es erfordert.
Das heißt, Sie steigen so quasi wie ein Phönix aus der Asche der Budgetproblematik?
Das möchte ich nicht ganz so sagen.
Das Bautenministerium kann sich natürlich nicht der allgemeinen Situation entziehen.
Wir werden natürlich im Sektor etwa Kraftfahrzeuge, Personal und einer Reihe von anderen Dingen knapper sein und sparen natürlich, und ich bin auch sehr dafür, etwa auch im Bereich der Überstunden, die nicht im Ministerium vielleicht so sehr anfallen als bei den nachgeordneten Dienststellen, denn es ist das Bundesstrombohramt, es ist das Vermessungsamt.
diese Dienststellen.
Ich habe mir vorgenommen, eine Neuregelung dieser Überstunden mit meinen Herren zu besprechen, mit dem Ziel, eine Reduktion dieser Überstunden herbeizuführen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Minister.
Eugen Freund im Gespräch mit Bautminister Moser.
Mittlerweile ist es 12.33 Uhr geworden.
Die Vereinigten Edelstahlwerke, größter Edelstahlerzeuger Österreichs und einer der ganz großen der Welt, beschäftigten in ihren in- und ausländischen Konzerngesellschaften etwa 27.000 Mitarbeiter.
Im Jahr 1976 exportierte der Konzern 77 Prozent seiner Produkte ins Ausland.
Ein wichtiger Handelspartner des VEW-Unternehmens sind die Vereinigten Staaten.
Die Stahlindustrie der Vereinigten Staaten kämpft seit langer Zeit gegen die großen Stahlimporte aus Japan, den europäischen Gemeinschaften und den anderen stahlerzeugenden Ländern.
Auch Österreich befindet sich darunter.
Um einigermaßen mit der Situation fertig zu werden, wurden die Einfuhren der amerikanischen Stahlhandelspartner kontingentiert.
Wie sich das Exportgeschäft der Vereinigten Edelstahlwerke mit Amerika und den anderen Handelspartnern heuer entwickelt hat, mit welchen Schwierigkeiten der Konzern zu kämpfen hat und wie er diese Probleme lösen will, hören Sie nun in einem Gespräch mit dem Generaldirektor der Vereinigten Edelstahlwerke Adolf Bayer, das Michael Kerbler geführt hat.
Herr Generaldirektor Bayer, ein Sorgenkind der Amerikaner ist die Stahlindustrie, die amerikanische Stahlindustrie.
Wir haben das Glück eine eigene Quote, eine eigene Edelstahlquote nach den Vereinigten Staaten zu haben.
Wie sehen Sie denn den Geschäftsablauf in den vergangenen acht Monaten mit den Vereinigten Staaten?
Wir haben seit Juni dieses Jahres eine eigene Österreich-Quote für Werkzeugstahl.
Das ist ein Vorteil, obwohl ich sagen muss, das Quotensystem selbst widerspricht ja dem freien Welthandel, der gerade von USA immer wieder propagiert wird.
Aber es ist schon ein Vorteil, dass wir jetzt eine eigene Werkzeugstahlquote haben.
Unser Geschäft mit USA geht durchaus zufriedenstellend, aber wir sind am Edelstahlsektor, also am Werkzeugstahl, durch diese Quote mengenmäßig beschränkt.
Wie hat sich denn das Geschäft mit Edelstahl überhaupt im heurigen Jahr entwickelt?
Wir haben in den ersten acht Monaten eine Umsatzsteigerung von rund sechs Prozent.
Das ist bei der derzeitigen Situation der westeuropäischen Edelstahlindustrie, die man ja fast jeden Tag in den Zeitungen nachlesen kann, glaube ich, ein Positivum.
Wir haben einen Auftragsstand Ende August gehabt, der noch immer wesentlich über dem Auftragsstand zu Ende des Jahres 1975 liegt.
Dazu muss man aber immer wieder sagen, dass wir diesen relativ hohen Auftragsstand im Vergleich vor allem zu unseren ausländischen Konkurrenten nur halten können, wenn wir einen doch recht großen Teil von Aufträgen unter Vollkosten hereinnehmen.
Die Abwertungsgerüchte über den österreichischen Schieling wohl nicht verstummen, obwohl Bundeskanzler Kreisk erst vorgestern darüber im Fernsehen eine Erklärung abgegeben hat, nicht abzuwerten.
Würde es für das Exportgeschäft der Vereinigten Edelstahlwerke eine Erleichterung bedeuten, wenn der Schieling weicher wird?
Für das Exportgeschäft würde es zunächst sicherlich eine Erleichterung bedeuten.
Ich selbst glaube aber nicht, dass uns eine Abwertung
des österreichischen Schillings auf die Dauer hilft.
Wir sehen ja an dem Beispiel Italien oder an dem Beispiel England, dass man dort auch mit massiven Abwertungen der Währung die Probleme der Volkswirtschaft auf die Dauer nicht lösen konnte.
Die Vereinigten Edelstahlwerke sind eben dabei, ein neues Konzept auszuarbeiten, Umstrukturierungen etc.
stehen auf dem Plan.
Können Sie heute schon dazu etwas sagen?
Nein, dazu kann ich nichts sagen.
Das Konzept ist in den Grundzügen
im Firmenvorstand der VEW fertiggestellt und soll in den nächsten Wochen und Monaten mit der Belegschaftsvertretung und mit der Muttergesellschaft besprochen werden.
Was hat denn dieses Konzept, über dessen Inhalt Sie nicht sagen wollen, zum Ziel?
Vereinfacht dargestellt hat das Konzept zum Ziel, dass ein Produkt nach Möglichkeit jeweils nur an einem Werkstandort erzeugt wird.
Heißt das nicht, dass Umschulungen und Umstrukturierungen notwendig sein werden?
Das wird notwendig sein, aber so wie ich das derzeit sehe, doch in einem vertretbaren Ausmaß.
Danke für das Gespräch.
Michael Kerbler sprach mit dem Generaldirektor der Vereinigten Edelstahlwerke Adolf Baier.
In Zürich ist gestern das fünfte Symposium des Internationalen Instituts für Ehe und Familie zu Ende gegangen.
Die dreitägigen Beratungen und Diskussionen standen unter dem Thema Paar- und Familientherapie.
Dieses Institut ist als Modell im mitteleuropäischen Raum anzusehen.
Es existiert seit zehn Jahren und befasst sich mit Familientrends, Ausbildung von Familientherapeuten und Grundlagenforschung.
Hubert Geisbau war für uns dabei und schildert nun seine Eindrücke.
Jubiläen werden dann ein Bedürfnis, wenn eine Sache keine Zukunft mehr hat.
Also ist diese Veranstaltung keine Jubiläumsveranstaltung.
Mit diesen Worten eröffnete Josef Dus von Wert, der Leiter dieses Instituts, das Symposium.
Kurz zur Geschichte der Familientherapie.
Nicht nur in Zürich begann sich vor etwa zehn Jahren die Erkenntnis durchzusetzen, dass seelische Störungen und Konflikte des Einzelnen sich nicht nur auf seine Familie und nähere Umwelt auswirken, sondern genau dort ihre Ursachen haben können.
Die Arbeiten von Horst Eberhard Richter in Deutschland, er hat ja das Schlagwort von Patientenfamilie geprägt, oder von Mara Palazzoli-Selvini 1967 in Mailand, oder von Hans Strotzka in Wien, können für Mitteleuropa als eine Art Auftakt für eine Entwicklung genommen werden, die in den USA schon eine fast 40-jährige Tradition aufweist.
Angelehnt an diese Tradition gibt es nun heute auch schon in Europa eine Vielfalt von Konzepten, deren Erfinder einander in einem Gezänk von Monopol-Tendenzen bekriegen.
Was mir hier in Zürich aufgefallen ist, das war eine Art Sprachlosigkeit, eine Sprachverwirrung,
unter den rund 450 Teilnehmern, und dies nicht, weil sie einander etwa geografisch nicht verstanden hätten.
Im Folgenden sei daher auch nicht auf die zahllosen Auffassungsunterschiede in Definitionen und Konzepten eingegangen, sondern auf einige Thesen, die dennoch als gemeinsame Ausgangs- oder Zielvorstellungen eine breite Zustimmung unter den Fachleuten gefunden haben.
Ein gemeinsamer Ausgangspunkt wäre, dass Familie ein Grundwert ist, der Mensch ein familiales Wesen schlechthin und, wenn man schon über die Ehe streiten könne, überall dort, wo ein Mensch das bekommt, was er lebensnotwendig braucht,
wie Geborgenheit, Zuwendung, Zärtlichkeit, Sicherheit.
Dort ist Familie.
Gleich, ob es sich nun um die vielgeschmähte Kleinfamilie oder um eine experimentelle, relativ stabile, andere Lebensgemeinschaft handelt.
Oder, wie Astus von Wert pointiert sagte, es gibt nur eine Alternative zur Familie, das ist die Familie.
Über die Merkmale der gesunden Familie war es schon bedeutend schwieriger, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Das von Wert.
Eine gesunde Familie ist eine, die man mit Konflikten umgehen kann.
Eine gesunde Familie ist nicht eine, die keine Konflikte hat, sondern die Konflikte hat und damit umzugehen weiß.
Und die Familie ist an sich an und für sich eine Konfliktquelle.
Eine Familie ohne Krise ist keine Familie.
Und so muss man das von Werts Aussage auch verstehen, wenn er die gesunde Familie als einen wichtigen fortschrittlichen Faktor in der Gesellschaft bezeichnet, die kranke hingegen als systemstabilisierend.
Unsere Demokratie, wenn sie sich überhaupt aus solcher behaupten und Zukunft haben, soll es darauf angewiesen, dass es selbstständige, kritische, autonome Menschen gibt, die aber gleichzeitig auch Verantwortung übernehmen können für sich selber und für andere.
In dem Sinn meine ich eben, gesunde Familie sei
im Grunde genommen eben nicht systemstabilisierend.
Hingegen kranke Familie destabilisiert, weil sie abhängige Menschen in Abhängigkeit hält, weil sie dazu führt, dass unser ganzes Sozialwesen im Grunde genommen auch sehr viel Entmündigendes mit sich bringt für Leute, die versorgt werden müssen, die in Heime kommen, die in, weiß ich was, für Versorgungsanstalten bis hin auch zur Kriminalität dann einfach in Abhängigkeit gehalten werden müssen.
Soviel also von Hubert Geisbauer aus Zürich.
Wenn Sie sich für detailliertere Berichte von den Hauptreferaten interessieren, dann möchte ich Sie auf die Sendungen der Familienredaktion am 3. und 4.
Oktober hinweisen.
Und zwar um 18 Uhr im Programm Österreich 1.
Auf Schloss Pichlarn bei Irding in der Steiermark geht heute ein dreitägiges Symposium über den Eurokommunismus zu Ende.
Zu dieser Tagung hatten österreichische und westdeutsche Wirtschaftsverbände eingeladen.
Sie wollten dabei die Meinung der sogenannten Eurokommunisten zur Demokratie, Mehrparteienstaat und freien Marktwirtschaft kennenlernen.
Mit einem der Vertreter, einem der Delegierten, nämlich dem Vertreter der Spanischen Kommunistischen Partei bei dem Symposium, Eugenio Tiriana, sprach Ferdinand Hennerbichler.
Herr Triana, Eurokommunismus, was ist das für die Spanische Kommunistische Partei?
Für die Spanische Kommunistische Partei ist der Eurokommunismus die Möglichkeit, eine Einheit zwischen Demokratie und Sozialismus zu bewirken.
Das heißt, auf friedliche Art und Weise eine Umänderung der kapitalistischen Gesellschaft in eine sozialistische zu bewirken.
Und ist der Eurokommunismus, genauer gefragt, eine Abgrenzungsbewegung von bestimmten, wie Sie sich selber nennen, demokratischen Kommunisten innerhalb dieser weltkommunistischen Bewegung?
Ja, tatsächlich ist es so.
Und der Eurokommunismus ist das Ergebnis einer Kritik auch von Fehlern, die in der Konstruktion des Sozialismus in einigen Ländern verursacht wurden.
Nun, das stimmt schon.
Der Archokommunismus ist das Ergebnis einer Kritik, die an jenen Irrtümern gemacht worden ist, die innerhalb der Einführung des Sozialismus in gewissen Ländern gemacht worden sind.
Halten die spanischen Kommunisten an ihrer heftigen Kritik an der Sowjetunion fest und werfen sie der Sowjetunion nach wie vor vor, sie würde in ihrem Land keineswegs Demokratie verwirklichen und in ihrem Land würden keineswegs die Menschenrechte garantiert sein?
Nuestra kritica de la Unió Soviética no puede llamarse violenta.
ist eine Kritik an konkreten Aspekten der sowjetischen Situation.
Nun, was diese Kritik anbelangt, die wir spanischerseits an der Sowjetunion üben, so darf man sie nicht als heftig bezeichnen.
Es ist dies eine Kritik, die geübt wird dadurch, dass gewisse Aspekte des sowjetischen Systems nicht eine völlige Wahrung der demokratischen Würde für sämtliche Arbeiter und für das ganze Volk gewährleisten.
Aber ich wiederhole einmal mehr, man darf diese Kritik nicht als heftig bezeichnen.
Nun, Ihr Parteichef Santiago Carrillo hat gesagt, es ist ein unmenschliches System.
Ich glaube nicht, dass Santiago Carillo genau diese Ausdrücke verwendet hat.
Ich glaube, dass er gesagt hat, dass bezüglich gewisser konkreter Aspekte die Sowjetunion repressive Mittel anwendet.
Das bezieht sich aber nur auf einige Aspekte, in denen die Menschenrechte nicht gewährt werden.
Wenn ich aus Ihren bisherigen Äußerungen und Formulierungen den Schluss ziehen könnte, dann würden Sie der Formulierung zustimmen, dass der Eurokommunismus so etwas wie eine Absetzbewegung der Demokraten innerhalb der kommunistischen Bewegung sein könnte von der anderen Seite, der man unterstellt, dass sie diktatorisch wäre.
Korrekt.
Nun, wir sind aber der Meinung, dass der demokratische Sozialismus der richtige Sozialismus sowie der richtige Kommunismus sind.
Nein, überhaupt nicht.
Wir glauben, dass die sozialistischen Länder
haben eine Verwirrung erlebt, wofür das politische System keine Demokratie ist.
Ich sage dazu absolut nein.
Ich denke, dass in den sozialistischen Ländern eine gewisse Entstellung erfolgt ist, eine Deformation, aufgrund derer die politischen Systeme dort als nicht demokratisch zu bezeichnen sind.
Aber wir denken, dass in Zukunft die Entwicklung nicht so sein wird.
Und wir sind davon überzeugt, dass in Europa jene Einheit zwischen Sozialismus und Demokratie, von der Marx und Engels sprachen, Wahrheit werden wird.
Die Kommunisten?
wenn sie Demokraten sind oder Demokraten werden, hören sie dann nicht automatisch auf, Kommunisten zu sein und werden sie dann nicht automatisch Sozialdemokraten?
Exakt.
Die Kommunisten wollen eine sozialdemokratische Gesellschaft, die anders ist als die Position der Sozialdemokratie.
Das ist richtig.
Wir Kommunisten wollen ja eine demokratische, sozialistische Gesellschaft.
Aber das ist nicht so zu sehen wie jene Gesellschaft, die von der Sozialdemokratie angestrebt wird.
Hier gibt es einen wesentlichen Unterschied.
Und zwar, wir Euro-Kommunisten wollen eine Umänderung der kapitalistischen Gesellschaft um eine sozialistische Gesellschaft.
Das hier zu machen, während die Sozialdemokratie unserer Meinung nach keinerlei derartige Änderung der kapitalistischen Gesellschaft angestrebt hat.
Dieses Gespräch mit dem Führer der Spanischen Kommunistischen Partei Eugenio Triana führte Ferdinand Hennerbichler und nun zu Kulturberichten.
Nach der Sommerpause beginnt heute das Österreichische Filmmuseum in Wien seine neue Saison.
Auf dem Oktoberprogramm stehen 67 Filme, von welchen 35 zum ersten Mal in Österreich zu sehen sein werden.
Eine Vorschau nun von Konrad Zobel.
Herr Kohnlechner, das österreichische Filmmuseum beginnt heute seine Saison mit einer Retrospektive der Filme des berühmten Komikers W.C.
Fields.
Neben diesen alten amerikanischen Filmen kommen dann ab Montag auch die neuesten Produktionen des unabhängigen amerikanischen Films zur Vorführung, aber vielleicht vorher zu Fields.
Fields wurde ja gerade in den 60er Jahren sozusagen wiederentdeckt.
WC Filz gehört zu den bedeutendsten Komikern, die es im Film gibt.
Filz arbeitet sehr viel mit der Sprache und er ist einfach lange Zeit in Europa nicht zu sehen gewesen, weil man immer gedacht hat, dass man kein Publikum findet, dass er gut genug Englisch kann, um diese Witze alle zu verstehen.
Englisch wird man ja auch können müssen für die Avantgarde-Filme des amerikanischen Films.
Zweifellos ist es nicht schlecht, aber die sind nicht bei strukturalistischen Filmen, haben sie ja keinen Kommentar oder keine Schauspieler.
Da wird es also allenfalls bei den sozial interessierteren Filmen dieser Westkost unabhängigen notwendig sein.
Ich wollte noch darauf hinweisen, dass wir heute auch den Film Sensor spielen.
von Visconti, eine neue Erwerbung der klassischen Sammlung des Filmmuseums.
Der österreichische Film ist im Oktober unter anderem mit Peter Kubelka und Götz Hagenmüller vertreten.
Was wird da gezeigt?
Neben Goetzak Müller, dessen inzwischen sehr bekannter Kanga-Musa-Film, wird auch in dem Programm des Internationalen Forum des Jungen Films der Wien-Film von Ernst Schmid und Unsichtbare Gegner von Wally Export gezeigt werden.
Darüber hinaus wird Peter Kubelka eine Vortragsreihe beginnen.
Er nennt es nach seinem Film Unsere Afrika-Reise erläutert als Vorgeschmack für ein filmtheoretisches Seminar in der Umgangssprache.
Dieses Seminar soll dann im November fortgeführt werden mit mindestens vier Vorträgen.
Sie erwähnten schon das Internationale Forum des Jungen Films.
Das ist eine direkte Übernahme von Berlin.
Das ist schon eine Art Tradition geworden, dass wir die ersten in Europa sind, die dieses Programm nachspielen dürfen.
Darin sind einige besonders interessante Filme, darunter der Hauptpreisträger von Cannes, Padre Padrone.
von den Brüdern Daviani, darunter der mit dem Dokumentarfilm Oscar ausgezeichnete Film Harlan County über den berühmten Streik.
Ein besonders interessantes Dokument und jetzt sehr aktuell als Beitrag gegen die Hitlerwelle ist ein Film über die Konzentrationslager,
Der heißt »The 81st Blow« und in dem sieht man also die erschütterndsten Dokumente, die man sich schon nicht mehr vorstellen kann.
Am 10.
Oktober beginnt eine Retrospektive der Filme von Jean Estache und zwar mit der Weltpremiere seines neuesten Films.
Nun hat das Stasch selbst einmal gesagt, er glaube, dass seine Filme nie in Studiokinos oder Experimentierclubs hätten laufen dürfen, denn das wäre ihr Ruin gewesen, er hätte sie lieber in den Vorstädten oder in der Provinz gezeigt, ist damit nicht eine Problematik angedeutet, die sie auch im Filmmuseum immer wieder überlegen.
Dazu gibt es erfreulicherweise eine Äußerung von Jean Estache auf dieselbe Frage, warum er eigentlich seinen Film La Maman et la Putain gleichzeitig in Wien herausbringt, oder zumindest gleichzeitig mit Cannes in Wien zeigt im Filmmuseum.
Estache sagte, in Wien findet er ein viel aufgeschlosseneres Publikum, in dem Sinne also nicht Studio-Kino-Publikum, wie sie das postuliert haben,
Ein Publikum, das also nicht mit vorgefassten Meinungen in den Film geht und dem also auch etwas Neues zeigen kann, ohne dass es sofort mit Aggression, wie das etwa nicht selten in Berlin passiert, reagiert.
Soviel also zum Programm des Österreichischen Filmmuseums.
In Graz haben heute Richard Wagners Meistersinger von Nürnberg im Opernhaus Premiere.
Dazu ein Bericht von Günther Ziesl.
Die Premiere der Meistersinger von Nürnberg ist auch eine Premiere für den neuen Chefdirigenten des Grazer Philharmonischen Orchesters, Peter Schrottner.
Schrottner, der ein gebürtiger Grazer ist, war zuletzt Generalmusikdirektor in Oldenburg und hat bereits vor drei Jahren mit dem Grazer Orchester den Rosenkavalier gespielt.
Der Erfolg des Gastspiels war damals so groß, dass ihn die Theaterleitung nach Graz berief.
Der junge Peter Schrottner, der erst knapp über 30 Jahre alt ist, hat schon anlässlich seiner Berufung nach Graz gesagt, dass er die Wagner-Tradition besonders pflegen wolle.
Über die Aufführung der Meistersinger von Nürnberg sagt Peter Schrottner auf die Frage, worin die überwältigende Wirkung der Musik Wagners in den Meistersingen liege.
Die überwältigende Wirkung der Musik, würde ich sagen, liegt gerade in den Meistersingen, in der ganz spezifischen Struktur dieser Musik.
Den Wagen erweicht hier im Unterschied zum Beispiel zu Tristan und Ring ganz ab von den sogenannten Klangräuschen etc.
Es wird also alles genau ausgespielt und es werden die Formen
sowohl ironisiert wie auch genau ausgeführt.
Die letzte Aufführung der Meistersinger von Nürnberg in Graz gab es im Jahre 1968, also vor neun Jahren.
Die Inszenierung stammte damals von André Diehl und das Bühnenbild schuf Wolfram Skalitzky.
Auch diesmal stammt das Bühnenbild von Wolfram Skalitzky.
Nach den karajanschen Meistersingen von Nürnberg in Salzburg waren die Wogen hochgegangen und man hatte die Fragen gestellt, ob man Nürnberg bei der Inszenierung der Meistersinge von Nürnberg tatsächlich in der naturalistischen Form darstellen solle oder ob das auch anders gehe.
Wolfram Skalitzky sagt dazu.
Ich glaube, in dem Fall war ich mit der Professorie ja sofort einer Meinung, dass wir gesagt haben, ein naturalistisches Nürnberg ist nicht der Sinn dessen, was wir mit der Musik, was die Musik darstellen, was wir also dazu auf der Bühne uns als Vision denken, vielmehr ein gedankliches Nürnberg, wie ich glaube, Richard Wagner auch als Innenbegriff dessen, was er so an künstlerischer Schönheit
kulturellen Glanz denkbar ist.
Inszeniert werden die Meistersinger von Nürnberg in Graz von Karl Riha.
Riha ist ein gebürtiger Wiener, zur Zeit aber Operndirektor in Karl-Marx-Stadt, dem ehemaligen Chemnitz.
In den 50er Jahren war Karl Riha Regisseur bei Felsenstein.
Er hat die Meistersinger auch in Karl-Marx-Stadt schon einmal inszeniert.
Dort hatte er für die Proben Sage und Schreibe fünf Monate Zeit gehabt.
Das Angebot, diese große Wagner-Ope in Graz herauszubringen, hat er nur deshalb angenommen, wie er sagte, weil die Arbeitsbedingungen, das Ensemble, der Chor, das Orchester und der Dirigent so hervorragend sind, dass man eine Inszenierung der Meistersinger auch in verhältnismäßig kurzer Probenzeit verantworten und riskieren könne.
Die Meistersinger von Nürnberg werden oft auch eine Verbindung zwischen Tradition und Fortschritt genannt, von ihrem inneren Aufbau her.
Über das Inszenierungskonzept sagte Karl Riha.
Der Satz, dass Kunst und Volk gleich blühen und wachsen, beinhaltet ja im Grunde mehr als nur einen Schlagertext.
Er beinhaltet eigentlich die Programmansage Wagners, der sich ja hier als Dichter und Komponist deutlich macht.
und übergibt uns den Auftrag, dieses Werk im Wechselwort selbst zwischen der künstlerischen Entwicklung unserer Musiktheaterkunst oder Kunst im Allgemeinen und der Rezipierbarkeit, also der Aufnahmefähigkeit durch das Publikum lebendig zu erhalten.
Dass man so reduzieren könnte, oder es einem konzentrieren könnte, zu sagen, die von der Bühne erfüllten Forderungen müssen neue Bedürfnisse beim Publikum wecken.
Um diese neuen Bedürfnisse wieder zu befriedigen, ist der Wechselprozess des schöpferischen und nachschöpferischen Menschen eigentlich die Zeichnung.
Richard Wagners Meistersinge von Nürnberg im Grazer Opernhaus.
Nach diesem Beitrag von Günther Ziesel nochmals ins Nachrichtenstudio, wo schon Günther Bahr mit den neuesten Meldungen wartet.
Österreich.
Bei der Eröffnung der Grazer Herbstmesse 1977 wies Handelsminister Staribacher heute Vormittag darauf hin, dass Österreich einer schweren Zeit entgegengehe, die Bevölkerung und die Wirtschaft des Landes diese Schwierigkeiten aber meistern würden.
Staribacher erinnerte an die Prognosen von Wirtschaftsfachleuten, nach denen der Brutto-Nationalprodukt-Zuwachs nur 2 Prozent und die Arbeitslosenzahlen in den Jahren 79 und 80 möglicherweise das Dreifache des derzeitigen Ausmaßes betragen werden.
Der Minister führte auch an, dass die Importe in den ersten acht Monaten des heurigen Jahres um 15 Prozent gestiegen seien und dass es gelte, Maßnahmen für eine ausgeglichene Zahlungsbilanz zu treffen.
Sparmaßnahmen im Bereich des Budgets werden nach Angaben von Bautenminister Moser weder den Wohnbau noch den Straßenbau betreffen.
In einem Interview kündigte Moser allerdings eine gewisse Dämpfung beim Bau von Amtsgebäuden sowie Einsparungen im Personalbereich und bei Dienstwagen an.
ÖAAB-Obmann Mock hat heute aufgefordert, die Euro-Kommunisten zur Realisierung der von ihnen propagierten Ideen zu zwingen.
In einem Referat auf Schloss Pichlarn sagte Mock, solange sich kommunistische Parteien nicht in Theorie und Praxis zum Mehrparteien-System und zur Garantie von Grund- und Freiheitsrechten bekennen, könnten sie nicht als politischer Partner demokratischer Parteien akzeptiert werden.
VATIKAN
Papst Paul VI.
hat heute zwei neue Weihbischöfe für die Erzdiözese Wien ernannt.
Es sind dies der Ordinariatskanzler der Erzdiözese Wien Helmut Kretzl und der Bischofsvikar des Südvikariats der Erzdiözese Florian Kuntner.
Die Situation der 142 Personen, die sich in einer Maschine der Japan Airlines auf dem Flughafen von Dakar nach wie vor in der Gewalt von fünf japanischen Terroristen befinden, hat sich in der vergangenen Stunde nicht verändert.
Vom Kontrollturm des Flughafens aus verhandeln Regierungsvertreter Japans mit den Luftpiraten.
Die Flugzeugentführer ließen wissen, dass sie in ein kleines, entferntes, revolutionäres Land gebracht werden wollen.
Ein japanischer Regierungssprecher teilte dazu mit, keines der zehn Länder, mit denen Tokio Kontakt aufgenommen habe, sei bereit, die Terroristen aufzunehmen.
Mit diesen Kurzmeldungen ist das heutige Mittagssjournal beendet.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
Einblendung: Landeshauptmann Kery, Minister Sinowatz, ÖVP-Spitzenkanditat Soronics, ÖVP-Obmann Taus, FPÖ-Spitzenkanditat Rezar, FPÖ-Obmann Peter
Mitwirkende:
Sommersacher, Markus [Gestaltung]
, Lauermann, Kurt [Gestaltung]
, Kery, Theodor [Interviewte/r]
, Sinowatz, Fred [Interviewte/r]
, Soronics, Franz [Interviewte/r]
, Taus, Josef [Interviewte/r]
, Rezar, Richard [Interviewte/r]
, Peter, Friedrich [Interviewte/r]
Datum:
1977.10.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Josef Tuss von Wert (Leiter des Internationalen-Institutes für Familie und Ehe in Zürich)
Mitwirkende:
Geisbauer, Hubert [Gestaltung]
, Tuss von Wert, Josef [Interviewte/r]
Datum:
1977.10.01 [Sendedatum]
Ort:
Zürich [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Medizin
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten