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KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagstunde wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich wieder einmal die Redaktion des Mittagjournals im Studio.
Begrüßt Sie heute Ilse Vögel.
Unsere wichtigsten Themen aus Österreich, der Schwerpunkt liegt bei der wirtschaftspolitischen Berichterstattung.
Landwirtschaftsminister Haydn gibt bei einer Pressekonferenz in Wien konkrete Einzelheiten aus dem geplanten neuen Marktordnungsgesetz.
Bekannte werden darüber berichten.
Und die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, veröffentlicht heute ihren Bericht über die Situation in Österreich.
um es gleich vorwegzunehmen.
Es gibt Lob für die Wirtschaftspolitik der Regierung.
Besonders hervorgehoben werden in diesem Bericht die niedrige Arbeitslosenzahl und die relativ niedrige Inflationsrate in Österreich.
Ausland sicher wichtigstes Thema auch heute die schwere Regierungskrise in Italien.
Man spricht ja vom Rücktritt der Regierung und von Neuwahlen und die italienische Öffentlichkeit ist recht geteilter Meinung über diverse Andeutungen aus Washington, dass man eine Regierungsbeteiligung der Kommunisten in
Italien nicht wünscht.
Aus Moskau erwarten wir einen Bericht über die Gespräche, die der algerische Staatspräsident Boumediene derzeit mit sowjetischen Spitzenpolitikern führt.
Algerien, eines jener Länder, der sogenannten Anti-Sadat-Front, sucht die Unterstützung Moskaus für die Politik der Arabischen Verweigerungsfront.
Geplant ist dann noch ein Gespräch mit jenem Mann in den Vereinten Nationen, der immer dann gebraucht wird, wenn es gilt, bei großen Katastrophen erste Hilfe zu leisten.
Ein Gespräch mit Faruk Berkoll, dem Chefkoordinator der Vereinten Nationen für internationale Katastropheneinsätze.
Die Kulturredaktion berichtet über zwei David-Hogny-Ausstellungen in Wien und über Einzelheiten des Programms beim karintischen Sommer 1978, Einzelheiten, die heute bei einer Pressekonferenz in Wien vorgelegt wurden.
Erster Programmpunkt, aber wie immer die Nachrichten aus aller Welt.
Für Sie verantwortlicher Chef von Wiens, Georg Schalkruber, Sprecher ist Wilfried Schirrlbauer.
Frankreich.
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat in Paris einen Bericht über die wirtschaftliche Lage in Österreich veröffentlicht.
Darin heißt es, Österreich sei eines der erfolgreichsten westlichen Industrieländer, was die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Inflation betrifft.
In den vergangenen Jahren konnte ein hoher Beschäftigungsstand aufrechterhalten und die Inflationsrate gesenkt werden, ist in dem Bericht zu lesen.
Eine fiskalische Expansionspolitik sei ohne Zweifel von entscheidender Bedeutung gewesen, ebenso der hohe Grad des sozialen Konsens wird argumentiert.
Die Preistabilisierungsbemühungen würden nach Ansicht der OECD auch durch die Orientierung des Schillings an dem steigenden D-Mark-Kurs unterstützt.
Gerade der stabile Schilling habe aber zu einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Güter auf den ausländischen Märkten und zu gleichzeitiger Unterwanderung des Inlandsmarktes mit ausländischen Waren geführt, berichtet die OECD.
Negativ wirkte sich in diesem Zusammenhang auch der im Vergleich zum Ausland stärkere Zuwachs des Realeinkommens in Österreich aus, was zu einem stärkeren Anstieg der Einfuhren im Vergleich zu den Exporten geführt habe.
In diesem Zusammenhang regt die OECD kredit- und finanzpolitische Maßnahmen an, die auf eine Stimulierung von Investitionsfreudigkeit und auf Gewinne in gefährdeten Wirtschaftsbereichen zielen.
Nahe Osten.
Der ägyptische Präsident Sadat hat sich heute über die israelische Haltung zu seiner Friedensinitiative enttäuscht geäußert.
Im ersten exklusiv Interview für eine israelische Zeitung beklagte Sadat gegenüber der Jerusalem Post, dass Israel nicht Sicherheit, sondern Land fordere.
Er äußerte die Befürchtung, dass die Verhandlungen wegen der israelischen Unnachgiebigkeit scheitern könnten.
Sadat deutete allerdings an, Ägypten könnte dem israelischen Plan einer begrenzten Selbstverwaltung für Westjordanien und den Gazastreifen unter der Voraussetzung zustimmen, dass dies nur eine Übergangsregelung sei.
König Hussein von Jordanien hat gegenüber einer Delegation amerikanischer Parlamentarier in Amman erklärt, er sei über die derzeitige Situation im Nahen Osten tief beunruhigt.
Hussein vertrat die Ansicht, Israel habe durch seine harte Haltung die Tür zum Frieden geschlossen.
Die Republik Jemen hat inzwischen die Einberufung einer neuen arabischen Gipfelkonferenz gefördert.
Die Tagung soll in Bagdad oder in Riyadh stattfinden.
Der israelische Außenminister Dayan kehrte heute nach einem viertägigen Aufenthalt in Rom nach Jerusalem zurück.
Dayan ist mit italienischen Regierungsvertretern zusammengetroffen und auch von Papst Paul VI.
empfangen worden.
Sowjetunion.
Ministerpräsident Kassigin hat die Friedensinitiative Präsident Sadats neuerlich als Kapitulation vor Israel verurteilt.
Bei einem Empfang für den algerischen Staatschef Boumediene in Moskau, sagte Kassigin, jeder Versuch, die palästinensische Befreiungsorganisation von den Nahostverhandlungen auszuschließen und einen separaten Friedensvertrag zu unterzeichnen, werde von der UDSSR strikt abgelehnt.
USA.
Präsident Carter hat anlässlich einer Pressekonferenz in Washington neuerlich betont, seiner Meinung nach seien die israelischen Siedlungen in den besetzten arabischen Gebieten illegal.
Carter wies in diesem Zusammenhang auf die UNO-Resolution 242 hin, die den Rückzug der Israelis aus diesen Territorien verlangt.
Zum Konflikt zwischen Äthiopien und Somalia sagte der amerikanische Präsident, die USA hätten nicht die Absicht, sich einzumischen.
Carter schloss die Möglichkeit nicht aus, den Konflikt vor den Weltsicherheitsrat zu bringen.
Nach Schätzungen des amerikanischen Außenministeriums kämpften derzeit etwa 1.000 sowjetische und 2.000 kubanische Soldaten an der Seite Äthiopiens gegen somalische Einheiten, sagte Carter.
Er kritisierte die Sowjetunion, die, wie Carter betonte, beiden Parteien Waffen verkauft habe und für die Entsendung kubanischer Truppen nach Äthiopien verantwortlich sei.
Im Zusammenhang mit Energiefragen sagte der amerikanische Präsident, er hoffe, dass im Kongress bald ein zufriedenstellender Kompromiss über sein Energiesparprogramm gefunden werde.
Während seiner Weltreise hätten ihn alle führenden Politiker der Länder, die er besucht habe, aufgefordert, die amerikanischen Erdöleinfuhren zu verringern.
Italien.
Ministerpräsident Andreotti wird am kommenden Montag mit den Führern der Parteien, die bisher seine Minderheitsregierung unterstützt haben, über eine Beilegung der innenpolitischen Krise beraten.
In Rom wird nicht ausgeschlossen, dass Andreotti seinen Rücktritt einreicht, falls Kommunisten, Sozialisten und Republikaner dem Kabinett ihre Unterstützung versagen.
Die kommunistische Partei Italiens hat inzwischen den Vereinigten Staaten offene und schwere Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes vorgeworfen.
Die Parteizeitung Lunita schreibt heute in einem Kommentar, das Außenministerium in Washington habe mit seiner gestrigen Stellungnahme gegen eine kommunistische Regierungsbeteiligung Italien unter unzulässigen Druck gesetzt.
In Rom ist heute neuerlich ein offensichtlich politisch motiviertes Attentat verübt worden.
Unbekannte Täter verletzten einen leitenden Angestellten der staatlichen Telefongesellschaft durch Schüsse schwer.
Schweiz.
Im vergangenen Dezember sind in der Schweiz 11.566 Personen oder 0,4% der erwerbsfähigen Arbeitslos gewesen.
Das sind um 33,5% weniger als im Dezember 1976.
Gegenüber November 1977 ist die Arbeitslosenzahl im vergangenen Monat um 9,6% gestiegen.
USA.
Mehr als 200.000 in den Vereinigten Staaten ausgelieferte Personenwagen der Marke VW und Audi müssen wegen eines Fehlers in der Kraftübertragung in die Werkstätten zurückbeordert werden.
Nach Angaben des amerikanischen Verkehrsministeriums sind die Fehler besonders bei Überholvorgängen oder Bergfahrten gefährlich, da möglicherweise die Kraftübertragung plötzlich unterbrochen wird.
Durch den mechanischen Fehler besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Fahrgeschwindigkeit nur durch Auskuppeln und Bremsen drosseln lässt.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich das Volkswagen-Werk veranlasst gesehen, insgesamt 383.000 Golf- und Scirocco-Modelle wegen eines Defekts in der Lenkung zurückzubeordern.
Großbritannien
Die Unwetter, die gestern die britischen Inseln verwüstet haben, werden als die schwersten seit 25 Jahren bezeichnet.
29 Menschen sind in den Stürmen ums Leben gekommen oder werden noch vermisst.
In weiten Gebieten an der Ostküste kam es zu Überschwemmungen.
Mehr als 1000 Personen mussten evakuiert werden.
Nach einer ersten Schätzung betragen die Schäden umgerechnet etwa 640 Millionen Schilling.
In London blieb der Wasserspiegel der Themse nur 30 Zentimeter unter der Hochwassermarke.
Eine Überschwemmung der britischen Hauptstadt würde nach offiziellen Angaben einen Schaden von umgerechnet mehr als 33 Milliarden Schilling anrichten.
Österreich.
Im Zusammenhang mit der Aufklärung der Entführungsaffäre Böhm haben Kriminalbeamte bis jetzt neben den Haupttätern Panagl und Francic sowie der 30-jährigen Diplom-Kosmetikerin Krista Schneck noch weitere Personen festgenommen.
Es sind meist Bekannte der beiden Männer, die der Polizei verdächtig erscheinen und der Überprüfung bedürfen.
USA.
In einem Brief an den Dolmetscher Stephen Saymer hat sich Präsident Carter für dessen Arbeit während des Polenbesuchs bedankt und hinzugefügt, Saymer sollte sich von der übertriebenen Kritik nicht beirren lassen.
Das Schreiben ist mit der Floskel Ihr Freund Jimmy Carter unterzeichnet.
Der Präsident erklärt dem Dolmetscher, seine Arbeit habe dazu beigetragen, den Polenbesuch erfolgreich zu gestalten.
Der Dolmetscher hatte in aller Welt für Schlagzeilen gesorgt, weil er Passagen der Begrüßungsrede von Präsident Carter in Warschau entstellt übersetzt und dadurch Gast und Gastgeber in Verlegenheit gebracht hatte.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Das bisher wetterbestimmende Tief über dem westlichen Mittelmeer entfernt sich gegen Südwesten.
Über Mitteleuropa stellt sich eine Verbindung zwischen dem ostatlantischen Hoch und dem Hoch über Russland her und wird auch für Österreich wirksam.
die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Nordosten teilweise aufgeheitert, sonst vorerst noch stark bewölkt oder bedeckt und im Süden örtlich Schneefall, in tiefen Lagen Regen.
Im weiteren Verlauf auch hier beginnende Wetterbesserung.
Wind aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 7 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 3 bis plus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag, über den Niederungen teilweise Boden oder Hochnebel von größerer Beständigkeit, sonst aufgelockerte Bewölkung an der Alpen-Nordseite und in inneralpinen Tälern zum Teil auch heiter.
Im Süden im Allgemeinen stärker bewölkt, Wind aus Ost bis Süd, Tageshöchsttemperaturen 0 bis 6 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkenlos, 4 Grad Ostwind, 10 Kilometer pro Stunde.
Linz wolkig, 1 Grad Südost, 15.
Salzburg bedeckt, 1 Grad Südwest, 3.
Innsbruck bedeckt, 1 Grad Windstill.
Pregenz bedeckt, 1 Grad Südwestwind, 3 Kilometer pro Stunde.
Graz bedeckt, 3 Grad Windstill.
Und Klagenfurt bedeckt, Nieselregen, 2 Grad Windstill.
Drei Minuten vor Viertel Eins ist es jetzt.
Landwirtschaftsminister Heiden hat heute in Wien den Startschuss zur Marktordnungsdebatte gegeben.
Die sieben Gesetze, die von dieser Debatte betroffen sind, sind zum größten Teil mit einer Verfassungsklausel versehen und laufen am 1.
Juli 1978 aus.
Bis zu diesem Zeitpunkt muss man sich also darüber im Klaren sein, ob und wie und mit welchen Veränderungen diese Gesetze verlängert werden sollen.
Grundsätzlich ist es ja der Sinn dieser Befristungen, dass der Lebensmittelmarkt, um den es in diesen Gesetzen geht, sich ständig ändert.
Daher müssen auch die einzelnen Punkte der Marktordnung immer wieder diesen neuen Bedingungen angepasst werden.
Was nun der Landwirtschaftsminister ändern möchte, das erfahren Sie im folgenden Beitrag von Hans Adler.
Drei Probleme stehen für die Aufnahme in die Marktordnung an.
Zweimal Überschuss bei Milch und Getreide und einmal Mangel, nämlich bei heimischem Speiseöl.
Am meisten diskutiert wird seit einem Jahr der Milchüberschuss.
Besseres Futter und bessere Milchkuhzüchtungen haben zu einem Ansteigen der Milchlieferungen aus der Landwirtschaft geführt, denen kein steigender Verbrauch gegenübersteht.
Wenn man nun bedenkt, dass ein Kilo Butter in Österreich 58 Schilling kostet und der Überschuss um 20 Schilling ins Ausland verkauft werden muss, mit 38 Schilling Zuschuss aus Steuergeld, dann ist das Problem klar.
Die Bauern sollen weniger Milch liefern.
Darum ging es in der Milchanquete im vergangenen Jahr.
Das System, das Landwirtschaftsminister Heiden heute vorstellte, ist, wie erwartet, ein System von Lieferkontingenten nach Schweizer Muster.
Heidens Erklärung dazu?
Wie Sie ja wissen, strebt das Ressort
aufgrund der Ergebnisse der Milchanquette die sogenannte Milchkontingentierung an.
Das heißt nicht, dass die Liefermöglichkeit beschränkt wird, sondern gegenüber dem bisherigen Zustand, der ja so aussieht, dass jeder Liter Milch gleich belastet wird mit dem Krisengroschen,
in Hinkunft für eine gewisse Menge, für die Kontingentmenge, der volle Milchpreis bezahlt wird, ohne Krisengroschenabzug.
Und die staatliche Milchpreisstützung wird sich auch wirksamer zu Buche schlagen, weil sie sich ja nicht auf die gesamte gelieferte Menge dann verteilt, sondern auf die sogenannte Kontingentmenge.
Das bedeutet, dass dieses System einkommensneutral ist, dass in Hinkunft
das gleiche Einkommen erzielbar sein wird.
Der wesentliche Unterschied ist der, dass der Anreiz, überkontingent Milch zu liefern, doch ein sehr eingeschränkter ist, weil diese Milch mit einer Abgabe belastet ist, die dazu führen muss, die Produkte aus dieser Milch auch vermarkten zu können.
Und was schaut dabei für den Bauern pro Liter Milch heraus?
Wenn Sie den Krisengroschen abrechnen, haben Sie 3 Schilling 25.
Wenn Sie dann den Krisengroschen nicht mehr abgezogen bekommen und die staatliche Milchpreisstützung aufrechnen, auf die geringere Menge, nämlich auf die Gesamtkontingentmenge, wird ein Milchpreis von 3 Schilling 66 herauskommen.
Und die Überkont, das war ja die Frage, für die Überkontingentmilch werden Sie rechnen können mit etwa mit einem Schilling.
Man hat darauf verzichtet, den Bergbauern größere Milchkontingente zu geben, als Ausgleich dafür, dass sie ja schwerer wirtschaften als die Bauern im Flachland.
Das Kontingent wird aus den Milchlieferungen des Jahres 1976 plus 10 Prozent strategischer Reserve errechnet.
Die Bergbauern bekommen als Ausgleich dafür, dass man ihnen keine höheren Milchkontingente zugewiesen hat, höhere Förderungen.
Dafür kommen von 1979 bis 1983 zusätzlich 4 Milliarden Schilling aus dem Budget.
Einfacher ist die Sache beim Speiseöl.
Eine inländische Ölextraktionsanlage soll errichtet werden, denn bisher gibt es praktisch kein Speiseöl aus Österreich.
Dann sollen die Bauern durch eine Prämie für den Verzicht auf den Normalweizenanbau und durch Preisausgleiche dazu gebracht werden, Ölfrüchte, also Sonnenblumen, Raps oder Sojabohnen anzubauen.
Das Geld dazu soll eine Abgabe hereinbringen, die auf die Rohprodukte des Speiseöls eingehoben wird.
Wer zahlt diese Abgabe letzten Endes?
Ja, es wirkt sich auf den Verbraucherpreis aus.
Es wird nicht auf die Endprodukte gelegt, sondern auf die Rohprodukte.
Aber in der letzten Konsequenz führt das natürlich zu einer Verbraucherbelastung, aber in gleicher Weise wird im Bereich der Milchprodukte eine Verbraucherentlastung herbeigeführt, sodass auch aus dieser Sicht gesehen, rein von der Konsumentenpolitik her gesehen, das System vernünftig ist und gut ist.
Der Getreideüberschuss soll eben dadurch zum Teil abgebaut werden, dass die Bauern mehr Ölfrüchte anbauen und im Übrigen sollen in Zukunft die Mühlen, ähnlich wie jetzt schon die Zuckerfabriken, mehr und mehr Anbauverträge direkt mit den Bauern abschließen.
Die gesetzlichen Änderungen betreffen das Abgabengesetz und benötigen deshalb nach Ansicht des Landwirtschaftsministers keine Zweidrittelmehrheit.
Die Vorlagen sollen Ende kommender Woche zur Begutachtung vorliegen.
Soweit mein Bericht aus dem Landwirtschaftsministerium.
Ich gebe zurück zum Funkhaus.
Von einer Pressekonferenz des Landwirtschaftsministers berichtete Hans Adler.
Reaktionen der Opposition sozusagen, der direkt davon Angesprochenen, wollen wir dann für das Abendjournal einholen.
Aber weiter mit einem nochmals wirtschaftspolitischen Beitrag.
Das Jahr 1978 dürfte für Österreichs Wirtschaft ja eines der härtesten Jahre werden.
Beide Wirtschaftsforschungsinstitute, das Institut für Wirtschaftsforschung und auch das Institut für Höhere Studien, erwarten für heuer ein reales Wachstum des Bruttosozialproduktes von etwa 1,5% nach etwa 3,5% im Jahr 1977.
Ein deutlicher Abfall also.
Außerdem dürfte die Zahl der Arbeitslosen auf etwa 3% steigen.
Vor diesem Hintergrund nun hat die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, den jährlichen Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung und die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten Österreichs herausgegeben.
Staatssekretär Nussbaumer hat diesen OECD-Bericht heute im Presseclub Concordia in Wien vorgestellt.
Matthäus Katinger berichtet.
In den ersten Zeilen dieses OECD-Berichtes über die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich im Jahre 1977 spricht die OECD Lob aus.
So habe die österreichische Wirtschaft vor allem in der Beschäftigungspolitik, in der Bekämpfung der Inflation und dem Wachstum der privaten Einkommen beeindruckende Leistungen vollbracht.
Doch es bleibt nicht nur bei diesem Lob.
So heißt es zum Beispiel in den Passagen über die Entwicklung der Zahlungsbilanz wörtlich.
Das Defizit hat eine Größenordnung erreicht, die auf die Dauer als nicht tragbar erscheint.
Das jüngste Maßnahmenpaket der Bundesregierung ist in den Augen der OECD nur ein kurzfristiger Rettungsanker, aber nicht mehr.
Damit könne lediglich, so die Pariser Wirtschaftsexperten, eine weitere Verschlechterung der Zahlungsbilanz verhindert werden.
In der Zwischenzeit müsse jedoch ein längerfristiges Sanierungsprogramm erstellt werden.
Ziel dieses Programmes müsse die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sein.
Dafür ist unbedingt eine Zurückhaltung in der Lohn- und Preispolitik notwendig, vor allem dann, wenn Österreich seine Hartwährungspolitik fortsetzt.
Spezielle Kredit- und fiskalpolitische Maßnahmen zur Förderung der Investitionen und der Rentabilität in den strukturschwachen Wirtschaftszweigen und vor allem für die Exportindustrie müssten ebenfalls forciert werden.
Und die OECD erinnert dann nochmals an die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt.
Vor allem deshalb, da ja die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter pro Jahr um etwa ein bis einen Viertelprozent zunimmt.
Für das gesamte Jahr 1978 erwartet die OECD eine durchschnittliche Arbeitslosenrate in Österreich von zweieinhalb Prozent.
Ende 1978 dürfte die Arbeitslosenrate allerdings bereits 3% betragen.
Staatssekretär Nussbaumer, der diesen OECD-Bericht vorstellte, warnte dann eindringlich vor den Gefahren einer protektionistischen Politik.
Und Nussbaumer geht dann auf die Folgen dieser Politik ein.
Wenn man dazu übergeht, dann
wird man vielleicht, wenn man ein großer Staat ist, damit rechnen können, dass man seine eigenen Konjunkturimpulse zu Hause behält.
Dann wird man als kleiner Staat auf jeden Fall das Opfer dieser Politik werden, weil der Binnenmarkt, den man schützen kann, in den kleinen Ländern eben relativ klein ist.
Und dann werden wir eine
einen zunehmenden Protektionismus international, sei es über Handelseinschränkungen erleben, sei es über nicht mehr kommerziell zurechtfertigende Exportförderungsmaßnahmen erleben, welche erstens die Staatshaushalte alles sehr stark belasten wird und bei dem ein kleines Land ebenfalls nicht mitkommt.
Denn protektionistische Maßnahmen, so gut sie auch für die heimische Wirtschaft gemeint sind, bewirken gerade in kleineren Staaten, wie also z.B.
Österreich oder der Schweiz, das Gegenteil.
Sie bedeuten meist das Ende kleinerer Betriebe, für die der heimische Absatzmarkt dann zu klein wird.
Zur Budgetpolitik meint die OECD dann, der wirtschaftspolitische Schwerpunkt müsse sich allmählich von der Senkung der Ausgaben auf die Umschichtung der Ausgaben verlagern.
Eine Zunahme des Budgetdefizits, hervorgerufen durch eine Ausweitung der Pensions- oder Gehaltszahlungen,
habe keineswegs die gewünschte Ankurbelungswirkung.
Alles in allem also ein eher differenzierter OECD-Bericht über die wirtschaftliche Situation in Österreich.
Die Pressekonferenz von Staatssekretär Nussbaumer ist noch im Gange und ich gebe jetzt zurück ins Funkhaus.
Das war ein Bericht von Matthäus Katinger.
Und wir setzen jetzt sieben Minuten vor halb eins fort mit der Inlands-Presseschau.
Hier gibt es heute zwei dominierende Themen.
Erstens den Wechsel von ÖVP-Klubobmann Koren in die Nationalbank und dann die innenpolitische Diskussion um die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf.
Leopold Esterle hat die Zitate für die Presseschau ausgewählt.
Zum Vorschlag von Bundeskanzler Kreisky, Professor Stefan Koren zum Chef der Nationalbank zu machen, schreibt heute Josef Laschober in den Oberösterreichischen Nachrichten.
Wieder einmal kann Kreisky der Bevölkerung bei passender Gelegenheit nahe bringen, dass unter seiner Ägide auch der SPÖ total fernstehende Personen etwas erreichen können und sogar der zungenschärfste Kritiker der Regierung, wie es Koren war, mit keinem Bannstrahl rechnen musste.
Das verschafft dem Lockruf Neuenreiz, ein Stück des Weges mit der SPÖ zu gehen.
Und Josef Flaschowa weiter?
Im Wahlkampf wird es die ÖVP wahrscheinlich zu spüren bekommen.
Aber nicht nur damit brockte Kreisky der Volkspartei etwas ein.
So sehr ist eben auf diese Partei richtig Verlass, dass nunmehr ganz verlässlich ein Gerangel um die neue Klubführung eintritt.
Nicht nur die oberösterreichischen Nachrichten, sondern auch die Wiener Tageszeitung Die Presse geht auf die Diskussion innerhalb der ÖVP über die Koren-Nachfolge als ÖVP-Klubobmann ein, wenn sie unter dem Titel »Honorige Verwirrung« in einem Kurzkommentar schreibt,
Wenn wichtige Personalablösen heranstehen, bewährt sich die ÖVP als bewahrende Kraft.
Sie bleibt sich und ihren Gewohnheiten treu.
Wie klaglos oder auch nicht am kommenden Dienstag die Chorennachfolge im Parlamentsklub gelöst werden mag, vorher herrscht Verwirrung.
Und in der kleinen Zeitung Graz schreibt Fritz Tschocklich zum selben Thema unter dem Titel Der Schock.
Bruno Kreiskys taktische Meisterschaft hat einen neuen Erfolg errungen, dessen Ausmaß zur Zeit noch gar nicht ganz abgeschätzt werden kann und der sich vermutlich erst im nächsten Wahlkampf voll auswirken wird.
Wie soll denn die ÖVP glaubhaft gegen die rote Herrschaft wettern, wenn der Zampano der österreichischen Innenpolitik bloß an die Personalrochade in der Nationalbank erinnern muss, um seine weitherzige Toleranz darzutun?
Wie wird die Volkspartei künftig die Wirtschaftspolitik der Regierung effektvoll attackieren können, wenn der SPÖ jederzeit Zitate Korenz zur Verfügung stehen, der als Präsident der Nationalbank gerade im Ausland
selbstverständlich nur insgesamt Positives und Beruhigendes über die wirtschaftliche Entwicklung sagen kann.
Fritz Jockich kommt deshalb zu dem Schluss.
John Kreiskys systematische Heranziehung von Mitarbeitern der Blutgruppe 0 sorgte in den vergangenen Jahren für ständige Verunsicherung in den Reihen der Opposition.
Und wenn auch viele seiner eigenen Genossen über diese Personalpolitik insgeheim oder auch offen knirschten, Kreisky wusste ganz genau, dass für ihn und seine Partei die adeligen Aushängeschilder in der Regierung und anderswo ebenso wie ihre katholischen oder liberalen Wegbegleiter von unschätzbarem Wert waren.
Soweit die kleine Zeitung Graz.
Für Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung ist, wörtliches Zitat, der Ärger der ÖVP über den Personalvorschlag Kreiskis verständlich.
Scheuch schreibt, Nicht nur, dass die Regierungspartei der Öffentlichkeit überzeugend vor Augen führt, dass sie mit fähigen Leuten aus anderen Lagern zur Zusammenarbeit bereit ist, muss die ÖVP in ihrer neu aufgeflammten Führungskrise auf einen brillanten Kopf verzichten.
Mag schon sein, dass so mancher heimlich den Obmann-Taus in die Nationalbankfunktion gewünscht hätte, aber der war eben nicht gefragt, schließt Manfred Scheuch in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Nun zum Thema Atomenergiediskussion.
Hier verlangt angesichts der jüngsten politischen Aussagen von ÖVP-Bundespartei Obmann-Taus,
Unwissenheit, Unsicherheit, Unentschlossenheit und Taktik, wohin man blickt.
Da ließ sich der ursprüngliche Zauderer Kreisky durch Benjas hartes und unmissverständliches Ja zu Zwentendorf recht rasch überzeugen.
Da schielt die ÖVP angstvoll misstrauisch zur kleineren Oppositionspartei, deren relativ eindeutig ablehnende Haltung wohl auch nicht frei von Opportunismus ist.
Anstelle solcher Taktik täte vielmehr Not und das sobald wie möglich, dass sich die Parteiverantwortlichen endlich tatsächlich mit dem Problem Atom zu beschäftigen beginnen.
um sich darüber klar zu werden, ob Zwentendorf tatsächlich und dann wirklich so bald wie möglich in Betrieb gesetzt werden soll.
Oder aber sie gestehen ihre Unsicherheit ein und lassen das Volk darüber entscheiden.
Vielleicht wäre das die heilsamere Methode.
Das war unsere Inlands-Presseschau.
Wir kommen nun zur Berichterstattung aus dem Ausland.
Das Schlagwort vom historischen Kompromiss kennt man nun schon seit Jahren in der ideologischen Diskussion, vor allem wenn es darum geht für Italien die Frage zu klären, inwieweit Kommunisten an einer demokratischen Regierung beteiligt werden können.
Besondere Aktualität erhält dieses Schlagwort immer dann, wenn Italien, so wie jetzt eben, eines einer häufigen Regierungskrisen durchmacht.
Kann durch den Eintritt der Kommunisten in die Regierung die Dauerkrise des Staates gelöst werden oder ist dieser Schritt womöglich überhaupt der Anfang vom Ende der italienischen Demokratie?
Die Fragestellung in diesen Tagen, wo die Stunden der Regierung Andreotti gezählt zu sein scheinen.
Neben diesen innenpolitischen Aspekten interessiert allerdings auch die Frage der Regierungszusammensetzung auch vom außenpolitischen Gesichtspunkt her.
Denn Italien ist ein wichtiger Faktor in der europäischen Südflanke der NATO.
Die amerikanische Regierung hat darum gestern unmissverständliche Missfallen an einer möglichen Machtbeteiligung der Kommunisten zu verstehen gegeben.
Eine Andeutung aus Washington, die in Italien durchaus nicht überall Zustimmung gefunden hat.
Aber hören Sie Alphonse Dalma.
Der bevorstehende Rücktritt der Regierung Andriotti steht heute noch nicht im Vordergrund der italienischen politischen Betrachtungen.
Es geht dabei hauptsächlich und nur noch um Fragen der Prozedur.
Dagegen bringen heute alle italienischen Zeitungen, einschließlich der kommunistischen, die gestrige Italienerklärung der amerikanischen Regierung im vollen Wortlaut groß heraus, begleitet von ausführlichen Korrespondentenberichtern aus Washington.
Offizielle Stellungnahmen der Parteien gibt es noch nicht.
Die Parteizeitungen der Kommunisten und der Sozialisten haben aber bereits offiziell diese Kundgebung der amerikanischen Ansichten zur kommunistischen Frage Italiens als unzulässige Einmischung in die Angelegenheiten eines souveränen, unabhängigen und verbündeten Staates verurteilt.
Nur ein Teil der parteiunabhängigen Presse hat sich allerdings diesem Urteil angeschlossen.
Typisch für diese Richtung ist die Präsentation der unabhängigen, aber linkssozialistischen Zeitung Republica, deren kommentierende Schlagzeilen lauten, amerikanisches Veto gegen die kommunistische Partei Italiens, Intervention des State Department in innere Angelegenheiten, die Botschaft an eine Provinz des amerikanischen Imperiums.
Schon wesentlich anders und bezeichnend für das linksliberale Lager
äußert sich die Turiner Stampa.
Man kann es der amerikanischen Regierung nicht verweigern, die eigenen Ansichten über die Innenpolitik eines verbündeten Landes in einem besonders kritischen Augenblick bekannt zu geben, sowie positive oder negative Urteile über die einzelnen politischen Kräfte und ihr Verhalten zu äußern.
Wenn die Pravda das Recht hat, für den Einzug der Kommunisten in die italienische Regierung Partei zu ergreifen und Moskauer Neue Zeit
der zweitgrößten italienischen Partei die politische Linie vorzuschreiben versuchen kann, darf wohl auch Washington seine Meinung sagen.
Nur, meint weiter das Turiler Blatt, die Frage ist, ob die amerikanische Regierung damit in ihrem eigenen Sinne positive oder negative Wirkungen auslösen wird.
Das Ereignis ist indessen vor einem dreifachen Hintergrund zu sehen.
Erstens, der amerikanische Botschafter Gardner hat immer schon den jetzt in Washington öffentlich formulierten Standpunkt gegenüber den italienischen Parteiführern in Gesprächen und Kontakten vertreten, die es aber für einen persönlichen Standpunkt des Diplomaten gehalten haben mögen.
Zweitens, seit den Wahlen des Jahres 1976 und seit dem Amtsantritt des Präsidenten Carter haben gerade die italienischen Kommunisten, die Sozialisten und die linke Presse
systematisch den Standpunkt vertreten, dass die neue amerikanische Regierung die frühere Haltung von Nixon, Ford und Kissinger revidiert und dem Eurokommunismus gegenüber den Standpunkt einer freundlich zurückhaltenden Erwartung bezogen habe.
Und drittens, mit diesen Konstruktionen, die jetzt zusammengebrochen sind, wollten die Kommunisten und die Linke einen besonderen Faktor der italienischen Innenpolitik Rechnung tragen.
Für die breitesten Massen der italienischen Bevölkerung ist die Vorstellung einer Entfremdung zwischen Italien und Amerika aus dem Gefühl der rein materiellen Rückversicherung heraus und auch aufgrund der familiären Verwandtschaft von Halbitalien mit den 16 Millionen Italo-Amerikanern mit starkem Unbehagen behaftet.
Dieser Faktor hat einen bestimmten wahlpolitischen Wert, auch für die Kommunisten, seitdem sie ihren Zuwachs aus den Reihen des Mittelstandes beziehen.
Soweit Alfons Thalmer aus Rom.
Die große Aufbruchsstimmung im Nahen Osten wird schön langsam durch eine nüchternere Einschätzung der Situation abgelöst.
Spätestens seit Beginn der Tagung des gemischten israelisch-ägyptischen Militärausschusses in Kairo ist nämlich klar, dass sich beide Seiten auf zähe und langwierige Verhandlungen werden einstellen müssen.
Dazu kommt, dass die Ägypter sichtlich enttäuscht über das geringe Entgegenkommen der Israelis sind.
Hauptstreitpunkt momentan die israelischen Siedlungen auf dem Sinai.
Israel ist hier ja mit Maximalforderungen in die Verhandlungen gegangen.
Verteidigungsminister Weizmann machte klar, dass Israel nicht bereit sei, zivile Siedlungen am Sinai aufzugeben.
Ägyptens Präsident Sadat dagegen hat dezidiert erklärt, kein Friedensabkommen mit Israel, solange es eine militärische oder auch zivile Präsenz der Israelis auf ägyptischem Gebiet gibt.
Während also hier bei den Verhandlungen in Kairo die Gefahr gegeben ist, dass man schon langsam auf der Stelle tritt, sucht sich nun die Anti-Sadat-Front, suchen sich nun die arabischen Verweigerungsstaaten wieder neu zu formieren.
Dem algerischen Präsidenten Boumediene scheint es gelungen zu sein, die beiden alten Streithähne Irak und Syrien so weit miteinander auszusöhnen, dass eine tragfähige Basis für ein gemeinsames Vorgehen gegen Israel geschaffen ist.
Und gegen Ägypten natürlich, das ist einer der Hauptzielpunkte.
Außerdem sucht man nun auch die Unterstützung von Moskau.
Deutlichstes Zeichen dafür ein Besuch Pumedjens heute in der sowjetischen Hauptstadt.
Erhard Hutter berichtet.
Pumedjens, überraschender Besuch in Moskau steht selbstredend völlig im Zeichen schärfster Opposition gegen Ägyptens Friedensannäherung an Israel.
Es ist keineswegs überraschend, dass Algerien wie der Kreml von völliger Identität ihrer Ansichten über die Mittelost-Situation sprechen.
In der sowjetischen Nachrichtenagentur heißt es zu den Gesprächen Pomädiens im Kreml, besondere Aufmerksamkeit wurde der Mittelost-Situation gewidmet, die sich als Resultat der Intrigen des Imperialismus und der anti-arabischen separaten Aktionen zwischen Ägypten und Israel verschärft hat.
Der algerische Präsident, der gerade eine zehntägige Tour zur Erstellung einer geeinten arabischen Front gegen Ägypten absolviert hat,
stößt im Kreml auf größtes Verständnis und Gegenliebe.
Von den alten Differenzen zwischen Moskau und Algier, dass eine wesentlich schärfere Einstellung gegen Israel propagiert und diesem Staat das Recht auf Existenz versagt, ist momentan nicht mehr die Rede.
Boumediene will mit seinem Kurzbesuch in Moskau neben Unterstützung in seinem Feldzug gegen Ägypten auch sowjetische Waffen.
Bezeichnen in diesem Zusammenhang der Satz des algerischen Präsidenten,
in seiner Tischrede vor Kassigin.
Die Sowjetunion hat stets viel für die arabischen Völker getan und wir Söhne der arabischen Nation werden niemals diese Einstellung der Sowjetunion vergessen.
Wenn ägyptische Truppen den Suezkanal überquerten, dann haben sie das mit Hilfe sowjetischer Waffen getan.
Wenn andere Völker in diesem Kampf ausgehalten haben, dann auch mit Hilfe sowjetischer Waffen.
während alle Schwierigkeiten im Mittelosten auf die Anwendung westlicher Waffen zurückzuführen sind.
Nach Boumediene liege Sadats Initiative nicht im Sinne der arabischen Nation, sondern lasse, mit deutlicher Anspielung auf die USA, die Ambitionen anderer fremder Nationen triumphieren.
Hier stößt Boumediene völlig ins sowjetische Horn.
Im Gefolge von Katas Reise durch den Nahen Osten wurde in Moskau behauptet,
Die USA übertrug auf die arabischen Völker die Saddats-Aktionen nicht billigen aus.
Außerdem wurde Katar Einmischung in die inneren Angelegenheiten fremder Nationen vorgeworfen, weil er der Palästinensischen Befreiungsorganisation das Recht auf Existenz vorenthalte und im Voraus bestimme, wem die Palästinenser zugeschlagen werden, Israel oder Jordanien.
Moskau sieht die einzige Lösung des Konfliktes wie gewohnt in der Einberufung der Genferner Ostkonferenz.
Das hat Ministerpräsident Kassigin vor Boumediene abermals betont.
Nur die Teilnahme aller am Konflikt beteiligten Staaten, darunter auch der PLO, können einen dauerhaften Frieden in dieser Region garantieren.
Und Kosigin konnte allen jenen arabischen Ländern, die gegen Ägypten eingestellt sind, Hilfe und Beistand versprechen.
Die Sowjetunion wird an der Seite Algeriens unter anderem fortschrittlichen arabischen Staaten bleiben, die einen ständigen Kampf gegen den Imperialismus und gegen Aktionen der Kapitulation führen.
Mit Kapitulation ist Sadats Begegnung mit Israel gemeint.
Aus Moskau berichtete Erhard Hutter.
In Wien hält sich derzeit der Chefkoordinator der Vereinten Nationen für internationale Katastropheneinsätze auf, der Türke Faruk Berkoll.
Er leitet das zentrale Katastrophenbüro der Vereinten Nationen in Genf, übrigens eine UNO-Organisation, die für eine mögliche Übersiedlung nach Wien im Gespräch ist.
Eine endgültige Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht gefallen.
Wie wichtig eine Koordination bei internationalen Katastrophenfällen ist, zeigt vielleicht am besten das Beispiel Friaul, aber auch die Osttürkei.
Das sind Länder, wo in jüngster Zeit ja zwei schwere Erdbebenkatastrophen stattgefunden haben und wo dann die internationale Katastrophenhilfe ja vielfach in die falschen Kanäle gekommen ist.
Die Betroffenen, die Ärmsten der Armen sind
leer ausgegangen und sie warten teilweise, wie heute in Friaul, ja noch immer auf Hilfe für eine neue Zukunft.
Welche Aufgaben nun hat sich Faruk Berghol gesetzt?
Freie Demokraten-Bichler sprach mit ihm.
Herr Berghol, Sie sind der Chefkoordinator einer Unterorganisation der Vereinten Nationen für internationale Katastropheneinsätze.
welche Leistungen bringt ihre Organisation.
Das Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen für internationale Katastropheneinsätze ist im Dezember 1971 ins Leben gerufen worden.
Es soll die engste Zusammenarbeit der zuständigen UNO-Organisationen gewährleisten und die wirkungsvollste Hilfe sicherstellen.
Das Büro hat außerdem technische Hilfe zu leisten, um neue Katastrophen in der Welt zu verhindern.
Seine Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Hilfe nicht doppelgleisig läuft und es zu keinen Leerläufen kommt.
Der Chefkoordinator ist also dafür verantwortlich, die Katastrophenhilfe der Vereinten Nationen zu starten, zentral zu leiten und in die richtigen Bahnen zu lenken.
Das haben wir bisher seit 1971 bei etwa 100 Katastropheneinsätzen in der Welt gemacht.
Welchen Wert, welchen finanziellen Wert hat denn die technische Hilfe, die Ihre Organisation international für Katastropheneinsätze geleistet hat?
Budget for $200,000 a year.
Wir haben ein Jahresbudget von drei Millionen Schilling.
Das sind Soforthilfsgelder, die der Chefkoordinator zur Verfügung hat.
Er kann für jeden Katastrophenfall sofort bis zu 300.000 Schilling einsetzen.
Das ist sicherlich nicht mehr als ein symbolischer Wert, aber immerhin eine Ersthilfe.
Dann haben wir noch ein Budget für technische Hilfe und schließlich kommen dann noch die Katastropheneinsätze und Beiträge der einzelnen UNO-Mitgliedsländer dazu.
Herr Berkow, bei vielen internationalen Katastropheneinsätzen kommt es immer wieder zu Vorwürfen und zu Kritiken, dass viel von dieser Hilfe, sei es finanzielle Hilfe, sei es technische Hilfe, in die falschen Hände kommt.
Also, dass sie entweder in die Korruption geht, dass sie verschlampt wird, dass sie von Leuten in die eigene Tasche gesteckt wird und so weiter.
Was tun Sie gegen diese Entwicklung?
Haben Sie überhaupt Möglichkeiten, das zu verhindern?
Das ist natürlich eine sehr delikate Angelegenheit.
Es stimmt, dass es viele Katastrophen gegeben hat, wo hinterher ähnliche Meldungen verbreitet worden sind.
Der Fall liegt einfach, wenn wir die Hilfsgelder direkt zur Verteilung bekommen.
Dann wissen wir, wohin die Gelder fließen.
Wir legen Rechenschaft.
Es gibt internationale Kontrolle.
Wir haben aber keinerlei Einfluss auf die Verteilung von Hilfsgeldern, die einzelne Länder direkt geben und nicht über unser Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen.
Haben Sie Vorstellungen, wie man dieses System verbessern und verändern könnte?
Aus meiner Erfahrung der vergangenen sechs Jahre habe ich gelernt, dass es äußerst schwer ist, Verbesserungsvorschläge durchzusetzen.
Zumindest solange ich als Chefkoordinator der Katastropheneinsätze der UNO nicht die nötigen Machtmittel und Befugnisse in die Hand bekomme, in allen Fällen zu kontrollieren, ob die Hilfsgelder wirklich dort hinkommen, wo sie benötigt werden.
Sie wissen, die Vereinten Nationen und ihre Unterorganisationen haben keinerlei Kontroll-Oberhoheit über Aktivitäten einzelner Mitgliedsländer.
Daher können sie auch nichts gegen anderweitige Missstände machen.
Das Gespräch führte Ferdinand Hennerbichler, Gesprächspartner Faruk Berkol, der Chefkoordinator der Vereinten Nationen für internationale Katastrophenhilfe.
Am Gottlieb-Dudweiler-Institut für wirtschaftliche und soziale Beziehungen in Zürich findet derzeit eine internationale Tagung zum Thema Bioenergie, Energie aus lebenden Systemen statt.
Wenn man die heutige Energiekontroverse ins Auge fasst, die sich ja vor allem um die wirtschaftlichen, gesellschaftspolitischen und medizinisch-biologischen Aspekte der Kernenergie dreht,
Und wenn man sieht, wie der Widerstand in der Öffentlichkeit gegen das Atom ja doch in vielen Ländern zunimmt, so ist gerade das Thema Bioenergie von besonderer Aktualität.
Denn alle Merkmale dieser auf natürliche Weise gewonnenen Energie weisen ja in eine grundsätzlich andere Richtung als die ungewollten, aber möglicherweise doch Nebenwirkungen der umstrittenen Atomtechnik.
Bioenergie, das hat nämlich etwas mit Wasser, Pflanzen und Sonne zu tun.
Und wie sie zur Energiegewinnung genutzt werden sollen, darüber berichtet nun Hans-Werner Mackwitz.
zu Nutze.
Referenten aus der Schweiz, Deutschland, England, Spanien und USA informieren in Zürich ein aufgeschlossenes und interessiertes Publikum über die neuesten Entwicklungen auf dem
durch den Vogel abgeschossen, als er zeigte, dass südamerikanische Wolfsmilchgewächse in kalifornischen Wüstengebieten ein erdölähnliches Produkt erzeugen können.
Auf einem Hektar Land können innerhalb von sieben Monaten über vier Tonnen Rohöl
Die Gewinnung von Biogas und Alkohol aus Pflanzenmasse war ein weiterer wichtiger Punkt in Zürich.
Hans-Werner Mackwitz berichtete über einen internationalen Kongress in Zürich, der sich mit der Nutzung von energieauslebenden Systemen befasst.
Die technische Qualität dieses Beitrags war nicht besonders gut.
Ich bitte Sie, das zu entschuldigen.
Nun kommen wir zu den Kulturberichten in unserem Mittagschanal.
In Wien wurden gestern Abend zwei Ausstellungen mit Arbeiten des 1937 geborenen britischen Künstlers David Hockney eröffnet.
In der Albertina eine Ausstellung mit Zeichnungen und Druckgrafiken, in der Modern Art Gallery eine Schau von Hockney Fotografien.
In der kommenden Woche werden im britischen Kanzel in Wien drei Filme über Hockney gezeigt, darunter der berühmte Film A Bigger Splash von Jack Haslam.
Heidi Grundmann berichtet.
Bigger Splash, das ist eines der bekanntesten Bilder des britischen Malers David Hockney.
Eines der Bilder, in denen er sich die Häuser von Beverly Hills mit ihren Swimmingpools zum Vorwurf genommen hat.
einen Big Splash machen, das bedeutet nicht nur das Wasser nach einem Sprung aufspritzen lassen, ein Big Splash, das ist auch ein grosser Farbfleck.
Und to make a Big Splash, das heisst auch plötzlich Erfolg haben, Furore machen.
Und Furore machte David Hockney von seinen ersten sofort ausverkauften Ausstellungen an.
Noch während seiner Zeit auf dem Royal College of Art in London
das er von 1959 bis 1962 zusammen mit Alan Jones, Ron Kitai, Derric Boschier, Peter Phillips und Frank Bowling besuchte.
Jeder dieser Künstler machte bald seinen eigenen Big Splash und alle zusammen markierten sie den neuen optimistischen Aufbruch der britischen Kunst zu Anfang der 60er Jahre, die Anerkennung der europäischen Version der Pop Art.
Heute ordnet man Hockney differenzierter ein.
Peter Weiermeier, der die beiden Wiener Hockney-Ausstellungen nach einem Jahr Vorarbeit zusammengetragen hat.
Hockney ist ein figurativer, in meinen Augen aber nicht unbedingt ein realistischer Künstler.
So wenig er ein Pop-Künstler der 60er Jahre ist, wie überhaupt ich glaube, dass der Begriff Pop-Künstler auf keinen der Pop-Künstler anwendbar ist, weil jeder sich verändert und in der Entwicklung
sich fortbewegt, so wenig ist er auch ein Superrealist der 70er Jahre.
Es wird sich von ihm sicherlich nicht eine Theorie des neuen Realismus ableiten lassen.
Trotzdem übt der berühmte 40-jährige David Hockney heute zusammen mit seinem Freund Ron Kitai, zumindest in der britischen Öffentlichkeit, einen Druck in Richtung Figuration und traditionell orientierte Malerei aus, der jüngeren, an neueren Tendenzen interessierten Malern ganz schön zu schaffen macht.
Für Wien hat Peter Weyermeyer von circa 40 Leihgebern 74 Zeichnungen und sämtliche Grafikzyklen von David Hockney zusammengetragen.
Nirgendwo hätte eine Ausstellung von David Hockney mehr Berechtigung als in der Wiener Albertina, weil das grafische Moment, das in seinen Arbeiten in der Malerei
also wie er in anderen Bereichen sehr stark zum Tragen kommt.
Die Zeichnungen haben sich bei Hockney zuerst entwickelt als Vorzeichnungen für Bilder.
1963 schickt ihn dann die Sunday Times nach Ägypten und es sind dann eigentlich die ersten Reisezeichnungen, die bei ihm ja sehr häufig sind, entstanden, die er sehr stark, er selbst nennt das the physical look of the place, also die physische Präsenz eines Ortes wiedergibt.
1963 sind also diese ersten ägyptischen Zeichnungen und dann setzen eigentlich die Autonomen die selbstständigen Zeichnungen ein.
Zeichnungen, die nicht abhängig sind von den Bildern, auch in keiner Beziehung zu Bildern stehen.
Viel mit den Bildern und Zeichnungen zu tun haben Hockneys Fotografien, die in der Modern Art Gallery zu sehen sind.
Hockneys Kunst war und ist einerseits sehr autobiografisch, hat viel zu tun, zum Beispiel mit dem kalifornischen High Society homosexuellen Milieu.
Sie ist zugleich aber gekennzeichnet von einer sehr englischen Distanziertheit und Kühle.
Es ist eine unterhaltsame, witzige, geistreiche, perfekt gemachte Kunst, neuerdings gespickt mit Anspielungen auf die und Zitaten aus der Kunstgeschichte.
Seit seinen frühen, ungewöhnlichen künstlerischen Erfolgen hat Hockney vor allem auch in der Gesellschaft als ein Idol des Chat-Set-Furore gemacht.
Seine quantitativ nicht allzu große Produktion verkauft sich zu Spitzenpreisen.
Trotz oder vielleicht wegen ihrer Perfektion konnte Hockney in seiner Arbeit nicht alle Versprechen einlösen, die er mit seinen ersten Ausstellungen gegeben hat.
Ausstellungen, die die Kritiker in ganz Europa über diesen interessantesten und faszinierendsten Künstler der europäischen Pop-Generation aufjubeln ließen.
Über Ausstellungen von David Hockney in Wien berichtete Heidi Grundmann.
Noch ist es fast Winter, aber schon werden die Termine für die großen kulturellen Sommerveranstaltungen bekannt gegeben.
So etwa das Programm des karintischen Sommers 1978.
Die Veranstaltungen werden heuer vom 29.
Juni bis zum 30.
August stattfinden.
Und wieder sind Aufführungen von Oratorien, Opern und Konzerten sowie Lesungen und Seminare in Osjach und im Kongresshaus in Villach geplant.
Mitwirken werden bekannte Ensembles wie die Virtuosi di Roma oder der Concentus Musicus, aber auch Solisten wie Guido and Crema, Peter Schreier, Christa Ludwig und Hermann Prey.
Genaueres aber nun von Brigitte Hofer.
Zwei Richtlinien haben das Programm des karintischen Sommers wesentlich beeinflusst.
Künstlerische Projekte, dem Publikum vorzustellen, die von anderen österreichischen Veranstaltern nicht aufgegriffen worden sind, und in Österreich gewachsene künstlerische Arbeiten, deren man sich bisher nur im Ausland angenommen hat, ins Programm aufzunehmen.
So die Leitlinien, die Helmut Wobisch bei der Programmerstellung verfolgt hat.
Dabei einige Höhepunkte.
Erstens, Händlers letztes Oratorium, Jefta, in einer szenischen Aufführung unter Hanon Kur in der Stiftskirche Osiach mit Mirdita als Regisseur.
Hanon Kur hat bekanntlich in den letzten Jahren Barockopern nur im Ausland realisieren können.
Und zum Zweiten, das erste Österreich-Gastspiel der Moskauer Kammeroper,
mit fünf verschiedenen Opern aufgeführt im Kongresshaus in Villach unter Anwesenheit von Komponisten von drei Opern.
Die Produktion von Händels Jefta steht am Anfang des karintischen Sommers.
Premiere ist am 9.
Juli.
Das Gastspiel der Moskauer Kammeroper mehr am Ende.
Vom 15. bis 20.
August werden unter anderem die beiden auf Gogol basierenden Einakter Der Mantel und Die Kutsche von Alexander Kolmenow, Shostakovichs Die Nase und die Popoper Der Soldat und die rothaarige Lügnerin von Boris Garnelin, alle unter der musikalischen Leitung von Gennady Rostevsky, gezeigt werden.
Wie kam es nun zu diesem Gastspiel?
Das Gastspiel der Moskauer Kammeroper kam dadurch zustande, dass ich selbst in Russland war, zu einer Studienreise eingeladen und mir dort das gesamte Repertoire der Moskauer Kammeroper ansehen konnte und die Werke ausgewählt habe, die meines Erachtens nach für unser Publikum am geeignetsten sind.
Dabei kam mir besonders zum Bewusstsein, dass das musikalische Leben in der Sowjetunion von einem Merkmal besonders charakterisiert ist, dass nur dort die Kluft fehlt zwischen dem lebenden Komponisten und dem Publikum.
Man hat dort den Eindruck, dass der Komponist das schreibt, wonach Bedarf ist.
Er wird dann aufgeführt und er wird in seiner Stadt aufgeführt und die Leute gehen in seiner Stadt in das Theater oder in die Opernaufführung, so ähnlich wie man bei uns ins Kino geht.
Auf die Qualität dieser Kompositionen geht Musikkritiker Franz Endler ein, der die Aufführungen im Villacher Kongresshaus präsentieren wird.
Die Frage nach der Qualität von Shostakovich erübrigt sich ja.
Was die ganz alte Oper anlangt, so ist sie ein Rarissimum und etwas sehr Seltsames, das wird man dort auch erleben.
Was die Opern von Kolminov und Garnelin angeht, so habe ich meine
musikalischen russischen Experten, so wie Gideon Krämer, Alfred Schnittke und einige aus dieser Generation gefragt und habe erfahren, dass das tatsächlich die im Augenblick interessantesten und nicht nur populärsten, vielleicht nicht einmal die populärsten, aber zumindestens die erfolgversprechendsten, auch für das westliche Ausland, Komponisten sind.
Auf weitere wesentliche Programmpunkte geht Professor Wobisch im Folgenden ein.
Weitere Höhepunkte sind die Gewinnung zu Binmetals als Dirigenten eines österreichischen Jugendsinfonieorchesters unter Mitwirkung des jungen Geigers Christian Altenburgers.
Ferner das Komponistenporträt Tihon Krennikovs, eines führenden Moskauer Komponisten, der selbst als Pianist des Sinfoniekonzertes unter Leitung von Svetlanov in Villach mitwirkt.
und die Wiederaufnahme der Kirchenoper Der verlorene Sohn von Benjamin Britten.
Auf dem Seminarsektor sind folgende Seminare geplant.
Erstens ist zum dritten Mal ein Seminar Nikolaus Hannon Kurs über vorklassische Musik am Programm, der das Musikdrama von Bach bis Mozart behandeln wird in einem Seminar für Dirigenten, Sänger und Instrumentalisten.
Es konnte ferner Professor Hans Haselböck für ein Seminar für Orgelimprovisationen gewonnen werden, wobei besonders das liturgische Orgelspiel berücksichtigt wird und schließlich und endlich wird Franz Endler ein Seminar über die russische Oper halten und außerdem die einzelnen Vorstellungen der Moskauer Kammeroper dem Publikum vorstellen.
Auf dem Gebiet der Literatur wird mehr auf Qualität des Angebots als auf Quantität Wert gelegt.
Am 8.
Juli wird Oskar Werner Gedichte der Besinnung unter anderem von Hesse, Trakl und Wichert lesen, Richard Aibner bringt am 29.
Juli Wienerisches in Wort und Ton und Paul Hoffmann zeigt am 13.
August gemeinsam mit Angelika Hauf zum Thema Finale und Auftakt des Österreich unseres Jahrhunderts im Spiegel der Literatur.
Das also waren Einzelheiten des karintischen Sommers 1978, ein Bericht von Brigitte Hofer und wir schließen das Mittagsschanal dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Österreich.
In einer Pressekonferenz in Wien kündigte Landwirtschaftsminister Haydn an, die Regierung werde zwischen 1979 und 1983 vier Milliarden Schilling für die Förderung der Bergbauern zur Verfügung stellen.
Zum Beginn der Marktordnungsdebatte sagte Haydn, es sei notwendig, den Überschuss bei Milch und Getreide abzubauen und den Mangel an heimischem Speiseöl zu beheben.
Frankreich.
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, hat einen Bericht über die wirtschaftliche Lage in Österreich veröffentlicht.
Darin wird Österreich als eines der erfolgreichsten westlichen Industrieländer bezeichnet, vor allem im Hinblick auf die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Inflation.
Nahe Osten.
In einem exklusiv Interview für die israelische Zeitung Jerusalem Post beklagte der ägyptische Präsident Sadat, dass Israel in den bisherigen Nahostverhandlungen nicht Sicherheit, sondern Land gefordert habe.
Sadat deutete an, Kairo könnte den israelischen Plan einer begrenzten Selbstverwaltung für Westjordanien und den Gaza-Streifen unter der Voraussetzung zustimmen, dass dies nur eine Übergangsregelung sei.
Der israelische Verteidigungsminister Weizmann erklärte unterdessen, die Fortschritte bei den Friedensverhandlungen würden langsamer sein, als Jerusalem und Kairo es zunächst gehofft hatten.
USA.
In seiner Pressekonferenz in Washington betonte Präsident Carter, seiner Meinung nach seien die israelischen Siedlungen in den besetzten arabischen Gebieten illegal.
Italien.
Ministerpräsident Andriotti will am kommenden Montag mit den Führern der Parteien, die sein christlich-demokratisches Minderheitskabinett bisher unterstützt haben, über eine Beilegung der innenpolitischen Krise im Land beraten.
Andriotti deutete seinen Rücktritt an, falls Kommunisten, Sozialisten und Republikaner ihm die Unterstützung versagten.
Japan.
In Tokio endete die jüngste Verhandlungsrunde zwischen Japan und den USA über den Abbau der japanischen Handelsbilanzüberschüsse mit einer gemeinsamen Erklärung.
Darin wird die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten betont.
China.
Wie aus einer Erklärung der stellvertretenden Ministerpräsidenten Chi Teng-kwai hervorgeht, sieht Peking nur in einem Abzug der vietnamesischen Truppen aus Kambodscha eine Chance für eine Regelung des zwischen beiden Staaten ausgebrochenen Konflikts.
Österreich.
Im Zusammenhang mit der Aufklärung der Entführungsaffäre Böhm wurden außer den Haupttätern Parnagel und Francic sowie der 30-jährigen Diplom-Kosmetikerin Krista Schneck noch weitere Personen festgenommen.
Sie sollen als Bekannte der Täter überprüft werden.
Frankreich.
Nach einem vorläufigen inoffiziellen Zwischenergebnis führt im Weltcup-Abfahrtslauf der Damen in Les Diablerets die Österreicherin Annemarie Moser-Proell vor den beiden Deutschen Evi Mittermeier und Irene Epple.
Das Rennen ist derzeit noch im Gange.
Und mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsschanal geschlossen.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Die Redaktion meldet sich dann wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal.
Das Team des Mittagsschanals aber verabschiedet sich.