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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Und hier ist der Studio des Mittagsschanals, der Mikrofon Roland Machatschke.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Das österreichische Bundesheer steht vor der Entscheidung, welche Abfangjäger und welche Panzer gekauft werden.
Es heißt, dass die Typen bereits feststehen.
Mehr darüber berichten wir nach den Nachrichten.
Die Reform des Scheidungsgesetzes soll nach dem Wunsch des Justizministers einvernehmlich durchgeführt werden.
Gegenüber Bedenken der Volkspartei in einigen Punkten wollen die Sozialisten jetzt einlenken.
Wir berichten von zwei Pressekonferenzen.
Die weiteren Themen aus Österreich.
Referat des Handelsministers über Österreichs Energie- und Rohstoffpolitik und österreichische Volkspartei fordert verfassungsrechtlichen Schutz von Sozialleistungen.
Außerdem hören Sie dieser Sendung heute ein Gespräch mit Kardinal König über seine jüngste Ostreise und ein Interview mit dem iranischen Außenminister, der zurzeit auf Besuch in Wien ist.
Und im Kulturteil berichten wir über neue Aktivitäten auf der Wiener Jazz-Szene.
Das wäre also das Programm für die folgende Stunde.
Zu Beginn dieses Programms wie immer die Nachrichten.
Helmut Koller ist heute der verantwortliche Chef im Dienst.
Gesprochen werden die Meldungen von Günther Bahr, USA.
Nach einer einwöchigen Reise durch vier südamerikanische und afrikanische Länder, Venezuela, Brasilien, Nigeria und Liberia, ist Präsident Carter in der vergangenen Nacht nach Washington zurückgekehrt.
Carter äußerte sich über die Ergebnisse seiner Gespräche befriedigt.
Wörtlich sagte der Präsident, seine Reise habe die Anpassung der amerikanischen Nation an eine sich ändernde Welt gezeigt.
Im Mittelpunkt seiner Verhandlungen standen vor allem Probleme der Dritten Welt, der Nord-Süd-Dialog zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, Fragen der Menschenrechte, der Ölpreis und die Situation im südlichen Afrika.
Carter warnt die südafrikanische Regierung während des Rückflugs vor Journalisten neuerlich davor, die von den fünf westlichen Staaten des Weltsicherheitsrates eingebrachten Vorschläge für die Zukunft Namibias nicht zu akzeptieren.
Ein derartiger Schritt würde zu ernsten Auseinandersetzungen mit den Vereinigten Staaten führen, betonte der Präsident.
Präsident Carter hat sich nach einem Bericht der New York Times gegen die Produktion der umstrittenen Neutronenwaffe entschieden.
Das Blatt beruft sich dabei auf Berater des Präsidenten.
Es schreibt, Carter sei der Ansicht, dass die Herstellung von Neutronenwaffen die Aussichten der Abrüstungsverhandlungen beeinträchtigen würde.
Der Präsident rechne damit, dass die Sowjetunion als Gegenleistung bei der Produktion neuer Kernwaffen ähnliche Zurückhaltung üben werde.
Ein Pressesprecher Carthus erklärte inzwischen zu dem Bericht der New York Times, er wisse nichts von einem derartigen Beschluss des Präsidenten.
Nach Angaben des Außenministeriums in Washington wird Präsident Carter den Kongress auffordern, das vor drei Jahren gegen die Türkei verhängte Waffenembargo aufzuheben und Ankara eine Militärhilfe von 225 Millionen Dollar zu bewilligen.
Zweck dieses Beschlusses sei es, heißt es in einem offiziellen Kommuniqué, die Beziehungen der USA zur Türkei sowie die Verteidigungsposition der NATO im östlichen Mittelmeer zu stärken.
Die Vereinigten Staaten haben das Waffenembargo gegen die Türkei 1975 wegen der Invasion auf Zypern verhängt.
In Athen ist nach der Ankündigung Carthus der Schutz für amerikanische Diplomaten und Geschäftsleute verstärkt worden.
Die Entscheidung, das Waffenembargo gegen die Türkei aufzuheben, stößt in Griechenland bei Regierung und Opposition auf Widerstand.
In einer Rede vor Studenten an der Columbia Universität in New York erklärte gestern Abend der amerikanische Chefunterhändler Wanke bei den Verhandlungen über ein weiteres Abkommen mit der Sowjetunion zur Begrenzung der strategischen Rüstung, es seien in mehr als 90 Prozent der Fragen Einigung erzielt worden.
Die noch offenen Probleme seien allerdings schwierig zu lösen.
Die Sowjetunion habe in den Gesprächen große Verständnisbereitschaft bekundet, sagte Wanke.
Der deutsche Außenminister Genscher wird heute zu einem Kurzbesuch in Washington erwartet.
Er wird mit Präsident Carter und Außenminister Vance über die umstrittene Neutronenwaffe, die amerikanischen Uranlieferungen nach Europa und über verschiedene internationale Fragen Gespräche führen.
Bundesrepublik Deutschland
Der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev wird vermutlich Anfang Mai zu einem mehrtägigen Besuch nach Bonn reisen.
Brezhnev ist von Bundespräsident Scheel und Bundeskanzler Schmidt eingeladen worden.
Die Reise wurde mehrfach zuletzt wegen einer Erkrankung des sowjetischen Staats- und Parteichefs verschoben.
Die große Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall und der Vorstand der Arbeitgeber in der Metallindustrie befassen sich heute in Stuttgart mit dem Ergebnis der Lohnverhandlungen für die 560.000 Beschäftigten dieses Industriezweiges im Bezirk Nordwürttemberg Nordbaden.
Es sind Einkommensverbesserungen um fünf Prozent sowie eine finanzielle Absicherung der Arbeitnehmer bei Rationalisierungsmaßnahmen ausgehandelt worden.
Wahrscheinlich werden beide Gremien dem Abkommen zustimmen.
Auf Gewerkschaftsseite muss es außerdem noch in einer Urabstimmung gebilligt werden.
Für die etwa 660.000 Beschäftigten der bayerischen Metallindustrie sind heute Vormittag in München die Schlichtungsverhandlungen fortgesetzt worden.
Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer hoffen auf einen Einigungsvorschlag, der sich an dem in Nordwürttemberg-Nordbaden ausgehandelten Ergebnis orientiert.
Österreich
Der iranische Außenminister Khaled Bari ist heute zu einem viertägigen offiziellen Besuch in Wien eingetroffen.
Er wird Gespräche mit Bundespräsident Kirchschläger, Bundeskanzler Kreisky und Außenminister Parr führen.
Im Mittelpunkt dürften Wirtschaftsfragen und die eventuelle Lagerung radioaktiver Abfälle des Kernkraftwerkes Zwentendorf im Iran stehen.
Frankreich
Der bisherige Ministerpräsident Barre wurde heute offiziell neuerlich zum Regierungschef bestellt.
Er wird noch während des Nachmittages Gespräche über die Neubildung des Kabinetts aufnehmen und seine Zusammensetzung wahrscheinlich morgen bekannt geben.
Gestern Abend der Rangstaatspräsident Giscard d'Estaing in der neuen Nationalversammlung einen ersten Erfolg.
Der von ihm unterstützte frühere Ministerpräsident Jaban Delmas wurde zum neuen Parlamentspräsidenten gewählt.
Gegen ihn war der zweite ghoulistische Bewerber Forre aufgetreten.
Italien.
Die Parlamentsdebatte über die innere Sicherheit des Landes wird heute Nachmittag mit einer Erklärung von Ministerpräsident Andreotti zur Entführung des christlich-demokratischen Parteivorsitzenden Aldo Moro eröffnet.
Andreotti nimmt damit zum ersten Mal seit dem 16.
März, dem Tag der Entführung Moros, vor den Abgeordneten zu diesem Fall Stellung.
Die italienische Polizei hat bei der Suche nach den Moro-Entführern gestern erstmals von ihren neuen Sondervollmachten Gebrauch gemacht.
Die Fahndung verlief bisher ergebnislos.
Chile Die Militärjunta in Santiago erweckt nach den Worten des Chefs der Regierung, General Pinochet, eine Generalamnestie für alle Angeklagten in politischen Prozessen.
Angeblich wird auch das vor viereinhalb Jahren über das ganze Land verhängte nächtliche Ausgangsverbot aufgehoben.
Bereits in der vergangenen Woche ist die Ausgangssperre in Santiago und in vier Provinzen weitgehend gelockert worden.
Ägypten.
Präsident Sadat hat Israel neuerlich zu einer flexibleren Nahostpolitik aufgefordert.
Sadat sagte vor Journalisten, nur auf diese Weise könne der gegenwärtige Stillstand in den Friedensbemühungen überwunden werden.
Den israelischen Verteidigungsminister Weizmann bezeichnete der ägyptische Staatspräsident als einen Mann, der sich ernsthaft um den Frieden bemühe.
Außenminister Kamal wertete eine Demonstration von etwa 45.000 Israelis am vergangenen Sonntag in Tel Aviv als Zeichen dafür, dass es Israelis gäbe, die den Wert des Friedens zu schätzen wüssten.
Bei dieser Kundgebung ist Ministerpräsident Begin zu größeren Konzessionen in der Nahostpolitik aufgefordert worden.
Rumänien
Der israelische Außenminister Dayan setzt heute in Bukarest seine Gespräche mit der rumänischen Führung über die Lage im Nahen Osten fort.
Gestern hatte Dayan Staats- und Parteichef Ceausescu eine persönliche Botschaft von Ministerpräsident Begin überbracht.
Einzelheiten dieses Schreibens wurden nicht bekannt.
USA
Die beiden amerikanischen Filme, Der Stadtneurotiker und Krieg der Sterne, wurden in der vergangenen Nacht bei der 50.
Oscar-Verleihung in Hollywood am meisten ausgezeichnet.
Die Oscars für Den Stadtneurotiker gingen unter anderem an Regisseur Woody Allen und die Schauspielerin Diane Keaton.
Krieg der Sterne erhielt insgesamt sechs Oscars, vor allem für die technischen Leistungen in diesem Film.
Als bester männlicher Hauptdarsteller wurde Richard Refus in dem Film Goodbye Girl ausgezeichnet.
Oscars für die beste männliche und die beste weibliche Nebenrolle in dem Streifen Julia erhielten Jason Roberts und Vanessa Redgrave.
Als erfolgreichstes ausländisches Werk wurde der französische Film Madame Rosa mit einem Oscar bedacht.
Auch der von der Wien Film in Zusammenarbeit mit Hollywood hergestellte Streifen Eine kleine Nacht Musik erhielt einen Oscar.
Er ging für das beste musikalische Arrangement an Jonathan Tunick.
Das Wetter?
Mitteleuropa verbleibt weiterhin in einer schwachen östlichen Strömung, mit der feuchte Luft herangeführt wird.
Die Aussichten bis morgen früh?
Abgesehen von lokalen Aufhellungen, anfangs noch stark bewölkt bis bedeckt, dann Tendenz zu allgemeiner Bewölkungsauflockerung.
Gebietsweise noch einzelne Schauer.
Winde aus Nord bis Ost.
Nachmittagstemperaturen 9 bis 15, Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 7 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Meist aufgelockerte Bewölkung, am Nachmittag Ausbildung von Quellbewölkung und vereinzelt Regenschauer.
Winde aus Nord bis Ost, Tageshöchsttemperaturen 10 bis 16 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 13°, Nordwestwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 12°, Nord 25.
Linz bedeckt Nieseln, 9°, Südost 5.
Salzburg stark bewölkt, 11°, Nordwest 5.
Innsbruck wolkig, 13°, Windstille.
Bregenz bedeckt, 10°, Westwind 3 km pro Stunde.
Graz stark bewölkt, 13 Grad Windstille und Klagenfurt stark bewölkt, 11 Grad Südwestwind, drei Kilometer in der Stunde.
Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf.
Zwei Tage vor der Sitzung des Ausschusses Landesverteidigung im Parlament, bei der der Bericht des Verteidigungsministers über den gegenwärtigen Stand der Landesverteidigung in Österreich diskutiert wird,
ist es gestern bei einer vorbereitenden Tagung dieses Gremiums zu interessanten Äußerungen des Verteidigungsministers in der aktuellen Frage von Rüstungskäufen für das Bundesheer gekommen.
Nach wie vor steht ja zur Debatte, welcher Panzertyp als Ersatz für veraltete Modelle gekauft werden soll und eben war es ungeklärt ist bis heute, für welchen Typ eines Abfangjägers zur Luftraumsicherung sich das Bundesheer entscheiden wird.
Hören Sie nun nähere Einzelheiten von Leopold Esterle.
Die Frage eines Ankaufes von Abfangjägern zur Erfüllung luftpolizeilicher Aufgaben durch das Bundesheer bleibt aktuell.
Bleibt ebenso aktuell wie die Frage, welchen mittelschweren Kampfpanzer die österreichischen Landesverteidiger unter Otto Rösch als Ersatz für die veralteten amerikanischen Panzer vom Typ M47 beschaffen sollen.
Kurz die Ausgangspositionen.
Erstens die Panzerfrage.
Österreich scheidet demnächst seine mittelschweren Kampfpanzer vom Typ M47 aus Altersgründen aus.
Das von Rösch-Vorgänger Lütgendorff favorisierte Projekt des Schweizer Panzers Pz.
68 ist bekanntlich gescheitert.
Neuentwicklungen sind vor Mitte der 80er Jahre noch nicht spruchreif.
Die Frage, die sich daraus ergibt, wie könnte das Bundesheer die daraus resultierende Panzerlücke schließen?
Zweitens, die Abfangjägerbeschaffung.
Experten der Fliegerdivision hatten sich im Oktober 1976 nach Prüfung eines amerikanischen, eines schwedischen, eines israelischen und eines französischen Modells für den schwedischen Abfangjäger vom Typ Wiggen JA 37 ausgesprochen.
Ebenfalls in Betracht kam damals der israelische Typ KVIR C2.
Verteidigungsminister Otto Rösch soll nun gestern nach Aussagen von Ausschussmitgliedern in beiden Fällen eine erste Vorentscheidung getroffen haben.
So erklärte etwa der freiheitliche Wehrsprecher Josek zu der Frage der Panzer- und Flugzeugbeschaffung.
Mir ist eine Information zugegangen und ich habe den Minister diesbezüglich auch gefragt.
Ich habe gehört, dass Österreich aus Italien 60 M60 kaufen will und diese in Österreich revitalisieren.
Wenn das Tatsache ist, so kommen mir gewisse Bedenken, weil ich befürchte, dass man damit den mittelschweren Kampfpanzer M60 bis in die 90er Jahre hineinschleppen will und das würde keinesfalls genügen.
Wurde vom Verteidigungsminister der Schritt des Ankaufs alter M60-Panzers Italien begründet?
Er hat es so begründet, dass so wie bei dem Ankauf der Hubschrauber, man auch daran denken muss, in Kompensationswege mit Italien zu verkehren.
Und das wäre in diesem Fall möglich.
Richtig.
Wurde ein Preis für die Panzer genannt?
Habe ich keinen gehört.
Bei der gestrigen Sitzung hat Verteidigungsminister Rösch auch die Frage des Ankaufs von Abfangjägern angeschnitten.
Wie Sie mir sagten, ist derzeit eine Stückzahl von 16 im Gespräch und zwar soll es sich dabei um den schwedischen Wicken handeln.
Können Sie das bestätigen?
So ähnlich hat sich der Minister geäußert, weil er meinte, der israelische Kfir ist in der derzeitigen Situation von dort nicht anzukaufen.
Sollte es zum Ankauf des Wicken kommen, wäre das sicher zu begrüßen.
Ich gebe aber zu überlegen, ob man nicht auch daran denkt, noch ein anderes Modell, den Nosrop F5, ins Kalkül zu ziehen, weil von der Preissituation her, man für einen Wicken ungefähr zwei
F5 bekäme.
Ebenso wie Josek bestätigte auch ÖVP-Wehrsprecher Neisser die Mitteilungen des Verteidigungsministers in der Panzerfrage.
Zum möglichen Ankauf von 16 schwedischen Abfangjägern, sagte Neisser,
Ich bin über diese ganze Entwicklung etwas überrascht.
Wir hatten bereits vor einem Jahr im Landesverteidigungsrat einen Grundsatzbeschluss über die Notwendigkeit der Abfangjäger gefasst.
Damals wurde uns mitgeteilt, dass vier Typen zur Diskussion stehen, von denen also zweifellos der israelische Typ der Kfir und der schwedische Viken.
in der ersten Linie standen.
Damals haben uns die Experten eindeutig gesagt, dass G4 zwar billiger ist, dass aber das schwedische Flugzeug das leistungswirksamere, allerdings teurere ist.
Es war auch die Rede davon, dass wir, um unsere neutralitätspolizeilichen Aufgaben in der Luft erfüllen zu können, 24 Stück benötigen.
Wir haben im Rahmen des Landesverteidigungsrates seither keine abweichende Information von der Regierungsseite erhalten.
Ich habe den Eindruck, dass der derzeitige Minister hier
eine etwas andere Linie verfolgt, sowohl was die erforderliche Stückzahl anbelangt, als auch in der Richtung, dass er sich nun offensichtlich für das schwedische Modell entschlossen hat.
Ich meine, dass wir als Oppositionspartei im Landesverteidigungsrat hier voll informiert werden sollten und ich werde auch auf eine solche Information drängen.
Sie können also bestätigen, dass Verteidigungsminister Rösch gestern von 16 Stück Abfang gegen sprach und von dem schwedischen Modell wiegen.
Ich habe aus einer Äußerung des Ministers in einem anderen Zusammenhang genau denselben Eindruck gewonnen.
Verteidigungsminister Otto Reusch war heute nach der Sitzung des Ministerrates nicht bereit, ein Interview zu diesem Thema zu geben.
Er bezeichnete aber die gestern erörterten Fragen als theoretische Möglichkeit, schloss daran aber sofort Kritik an den Wehrsprechern der beiden Oppositionsparteien.
Roesch meinte, so könne man keine gemeinsame Wehrpolitik machen, wenn Einzelheiten vertraulicher Sitzungen sofort an die Öffentlichkeit gelangen würden.
Das war ein Beitrag von Leopold Esterle.
Die österreichische Volkspartei veranstaltet heute eine Konferenz über Fragen der Sozialpolitik.
Es ist das bereits die vierte Veranstaltung dieser Art.
Heute geht es vor allem um das Problem der Sicherheit der sozialen Leistungen.
ÖVP-Sozialexperte Schwimmer warf der Regierung vor, sie demontiere das gesamte Sozialleistungssystem.
Und der Wiener Arbeitsrechtler, Universitätsprofessor Theodor Thomandl, setzte sich für den verfassungsmäßigen Schutz sozialer Ansprüche ein.
Mit ihm führte Hans Langsteiner das folgende Gespräch.
Herr Professor Thomandl, Sie fordern eine verfassungsmäßige Garantie für die Pensionen, für die Sozialleistungen.
Warum gerade jetzt und wie soll diese Garantie im Einzelnen aussehen?
Nun, warum gerade jetzt?
Weil wir sehen, dass auch die Sozialversicherung, wie unser Staat als ganzer, in gewisse wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen kann.
Und die Schwierigkeit besteht darin, dass ein
älterer Mensch, der Jahrzehnte unter Umständen seine Beiträge bezahlt hat und auf die Sozialversicherung vertraut, einen gewissen Schutz bedarf, dass nicht durch ein einfaches Bundesgesetz mit einer Stimme Mehrheit im Parlament
diese Pensionen gekürzt werden könnten oder unter Umständen, was ich allerdings nicht für, auch nicht einmal theoretisch eigentlich für möglich halte, überhaupt beseitigt werden könnten.
Daher halte ich es für erforderlich, einen verfassungsrechtlichen Schutz einzubauen, der etwa so aussehen könnte, dass jeder, der 15 Beitragsjahre aufzuweisen hat,
einen Anspruch darauf erhält, seine Pension nach dem zu diesem Zeitpunkt gesetzlich festgelegten Berechnungsschema zu erhalten und zweitens, dass allen Pensionisten die Erhaltung der Kaufkraft ihrer Pension verfassungsrechtlich garantiert wird.
Setzen Sie sich nicht politisch quasi jetzt dem Vorwurf der Schwarzmalerei aus, wenn Sie also den Leuten Angst machen, Sie könnten eventuell durch ein einfaches Gesetz Ihre Pensionen verlieren?
Das glaube ich überhaupt nicht.
Es geht nicht darum, dass ich sage, es sind jetzt die Pensionen in Gefahr, sondern das Problem ist, dass wir es hier mit sehr langfristigen Entwicklungen zu tun haben.
Ich muss jedem
sagen, der heute versichert ist, seine künftigen Pensionserwartungen hängen davon ab, ob in 20, 30 Jahren die Erwerbstätigen bereit sind, die erforderlichen Beiträge zu zahlen.
Es geht also nicht um den konkreten Augenblick, sondern es geht um die Langzeitsicherung.
Die muss man eben möglichst früh angehen.
Nun auch die beste verfassungsrechtliche Lösung hat dort ihre Grenzen, wo einfach kein Geld mehr da ist.
Ich zitiere hier den FAB-Abgeordneten Schwimmer, der bei dieser Enquete gesagt hat, auch zur Sicherung der Sozialleistungen nützen die schönsten verfassungsrechtlichen Verankerungen nichts, wenn die finanziellen Mittel anderswo aufgebraucht werden.
Was soll also passieren bzw.
was nützt dann der Verfassungsschutz, wenn der Staat das Geld nicht mehr hätte?
Wenn der Staat das Geld nicht mehr hat, nützt selbstverständlich keine Verfassung.
Es geht hier eher um das Problem, dass wir in eine bestimmte Situation wirtschaftlicher Schwierigkeiten geraten könnten, wo Einsparungen notwendig sind, aber keine Katastrophensituation vorliegt.
Man steht eben jetzt vor der Situation entweder Pensionskürzungen oder Hinaufsetzung des Pensionsalters.
Und in einer derartigen Situation erscheint mir die Hinaufsetzung des Pensionsalters das sozial gelindere Mittel.
Auch hier wieder die Frage nach den politischen Konsequenzen.
Im Sozialministerium erweckt man ja derzeit eher die Senkung des Pensionsalters.
Ist das politisch vertretbar für die große Oppositionspartei, wenn sie jetzt sagt, die Leute sollen im Ernstfall quasi länger arbeiten?
Es geht hier nicht darum, ich sage das noch einmal, für den Augenblick eine Lösung zu treffen, sondern es geht um eine künftige Situation, die in 10, 15, 20 Jahren eintreten kann, vielleicht nie eintreten wird, in der wir vor der Alternative stehen, wir können nur die Pensionsversicherung weiterhalten, wenn wir entweder
die Pensionen kürzen oder aber das Pensionsalter hinaufsetzen.
Nur für diese Situation ist diese Regelung gedacht.
Vielen Dank, Herr Professor.
Das Gespräch mit Universitätsprofessor Thomandl führte Hans Langsteiner, nächster Programmpunkt des Mittagsschanals, die Inlandspresse-Schau.
Die gestrige Pressekonferenz des designierten Bundesparteiobmanns der Freiheitlichen, Alexander Götz, ist heute Gegenstand zahlreicher Kommentare in den Tageszeitungen.
Götz, der zu Beginn seiner bundespolitischen Karriere besonders durch kräftige Aussprüche auf sich aufmerksam machte, war gestern sehr zurückhaltend.
Das wird auch von den meisten Kommentatoren vermerkt.
Die Auswahl der Zitate hat Hans Fockenhuber getroffen.
Im Kurier bezeichnet Alfred Peierleitner Alexander Götz als einen wohltemperierten Mann, der jedem Fettnäpfchen ausgewichen sei und auf jede Frage eine differenzierte Antwort gegeben habe.
Wörtlich schreibt Peierleitner, am Montag stand in der Wiener Concordia der bisher gewandteste, rundeste und gleichzeitig nüchternste bürgerliche Politiker vor der Presse.
Selten, dass ein VP-Häuptling so geschmeidige Worte findet, um den gewichtigen ÖGB-Präsidenten sowohl zu loben, als auch kritisch festzunageln, wie das gestern der freiheitliche Götz verstand.
Ob sich da nicht bis zum nächsten Herbst eine doppelte Drift einstellen könnte?
Nämlich zunächst ein Rückstrom von Peter verärgerten FP-Lern zu ihrer angestammten Partei und dann ein weiterer Zuzug von grantigen VP-Wählern zum aufpolierten blauen Haufen?
Ähnlich kommentiert Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt die Pressekonferenz.
Es war doch unverkennbar, dass sich hier einer anschickt, in Wien Fuß zu fassen.
Und dass Alexander Götz dies durchaus gelingen könnte, dafür gibt es jedenfalls Anzeichen.
Götz hat es gelernt zu reden, ohne etwas zu sagen und Götz ist realistischer geworden.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung wirft Günther Traxler in einem mit Provinz betitelten Kommentar dem kommenden FPÖ-Obmann mangelnde bundespolitische Erfahrung vor, wenn er schreibt, es ist wohl besser, man konfrontiert den neuen FPÖ-Obmann künftig nicht mit Bundesfragen, ehe er sie gelernt hat.
Dass man bei der Beurteilung einzelner notleidender Betriebe unterscheiden muss, ob sie sich in einer saisonalen oder strukturellen Krise befinden, kann, so wahr es ist, wohl kaum als Gipfel wirtschaftspolitischer Erkenntnis bezeichnet werden.
Wenn Götz von seiner Front gegen die Bundeshauptstadt im Kampf um den Finanzausgleich plötzlich nichts mehr wissen will und nur noch von einer gerechten Feinverteilung spricht, zeigt das nur, in Wien wird nicht gar so heiß gegessen, was einer in Graz aufkocht.
Auch in den oberösterreichischen Nachrichten stellt Josef Laschober fest, Götz habe sich bisher lediglich als Kommunalpolitiker profiliert.
Laschober schreibt, Über die politischen Qualitäten von Götz gibt es bislang allerdings nur schüttere Aufschlüsse.
Für die Bundespolitik muss Götz erst noch den Nachweis liefern, dass er es viel besser versteht als Peter.
Da ist jedenfalls für einen Weg über Höhen und Tiefen noch alles offen.
Im unabhängigen Salzburger Volksblatt versucht Ernst Wachalowski den Unterschied zwischen Friedrich Peter und Alexander Götz aufzuzeigen, wenn er meint, Friedrich Peter, dem nicht jene Steine nachgeworfen werden sollten, die er dieser Partei auf dem Weg zu demokratischer Anerkennung aus dem Weg räumte, war alles eher denn ein Mann, dem der bundesstaatliche Aufbau und die Länderpolitik am Herzen lagen.
Da denkt der Grazer Bürgermeister anders, der es auch geschickt verstand, den Eindruck zu widerlegen, Föderalismus müsse sich notwendigerweise in Antipathie gegen Wien manifestieren.
In den Salzburger Nachrichten heißt es in einem namentlich nicht gezeichneten Kommentar zu den Auswirkungen der neuen FPÖ-Führung auf die beiden Großparteien.
In der ÖVP zeigt man sich bereits besorgt, Götz könnte auf Bundesebene ähnlich wie in Graz Wähler der Volkspartei für sich gewinnen und die ÖVP schwächen.
Ähnlich geht es den Sozialisten.
Auch dort verfolgt man nicht ohne Sorge die neue politische Linie der FPÖ unter Götz.
Das war die Inlandspresse Schau.
Seit gestern veranstaltet die Gewerkschaft Metall Bergbau Energie eine Tagung zum Thema Weltproblem Rohstoffe Energie.
Gestern Vormittag wies der Kölner Universitätsprofessor Hans Michaelis auf die kommende Energieknappheit ab Mitte der 80er Jahre hin und der Leiter des Kernforschungszentrums Seibersdorf, Professor Hans Grüm, beschäftigte sich mit den Risiken und Chancen der Atomenergie.
Am Nachmittag standen Erdöl und Weltwirtschaft auf dem Programm sowie Sonnenenergie, Energieverwertung und Energiesparen.
Heute nun nahm Handelsminister Staribacher zur Rohstoff- und Energiepolitik in Österreich Stellung.
Herbert Hutter berichtet.
Im Mittelpunkt der Ausführungen von Handelsminister Staribacher stand natürlich die Kernenergie.
Doch zur Untermauerung seiner Argumente präsentierte der Minister zunächst die jüngste Energiebedarfsprognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes.
Das Ergebnis ist, dass selbst unter der Annahme, dass wir nur ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent haben werden,
die Energiewachstumsrate 3,4 in 76 bis 80, auch bis 85 dann noch und dann erst mit 3,2 von 85 bis 90 der Energiezuwachs sein würde.
Und das bitte unter der Annahme 3,5% reales Wirtschaftswachstum, was für uns gesehen als zu gering betrachtet werden muss, weil dasselbe Wirtschaftsforschungsinstitut erklärt, um die
hohe Beschäftigung, um nicht zu sagen, die Vollbeschäftigung zu sichern, müssten wir mindestens eine vierprozentige reale Wirtschaftswachstumsrate haben.
Was sich dabei herausgestellt hat, oder die Grundlage, die auch die Wissenschaft immer wieder bestätigt, es ist nicht anzunehmen, dass also hier es gelingen möge, dass wir also zwischen Wirtschaftswachstum und zwischen Energiezuwachs, wenn ich so sagen darf, entkoppeln.
Die weitere Entwicklung, Österreich wird in den 90er Jahren kaum ausreichend Öl oder Erdgas beschaffen können, denn die Importabhängigkeit wird bei mehr als 80% liegen.
Einziger Ausweg die Kernenergie.
zu den laufenden Diskussionen um die Kernenergie im Parlament, sagte der Minister.
Ich bin immer wieder gefragt worden, also was ist jetzt?
Bekennen Sie ihn zur Kernenergie oder bekennen Sie ihn nicht zur Kernenergie?
Und da habe ich ganz einfach gesagt, wenn Sie mir sozusagen die wissenschaftliche Frage stellen, so weise ich dazu keine Antwort.
Ich sage das ganz offen und ehrlich.
Es gibt, wie hier mit Recht gesagt wurde, 80.000 Fachleute, von denen der
überwiegendste Prozentsatz der Meinung sind, die Kernenergie ist absolut sicher, die Kernenergie ist, also was die Technik betrifft,
ein gelöstes Problem und ich muss sagen, ich vertraue diesen Fachleuten, hundertprozentig.
Der Fachmann soll über sein Fachgebiet sprechen und dort urteilen und nicht, wie das jetzt üblich ist, dass in der Kernenergie Fachleute, exzellente Fachleute auf ihrem Gebiet über Fachgebiete reden, von denen die Fachleute sagen, davon verstehen die genauso viel wie Sie, Herr Minister, nämlich nichts.
Die Atomgegner haben, soweit es sich um ehrliche und überzeugte handelt, und da gibt es sehr viele, haben mir nicht schlüssig nachweisen können, als Fachleute, wenn sie sprechen, dass hier tatsächlich eine so große Gefährdung vorliegt, ja überhaupt eine Gefährdung vorliegt, die die Atomkraft in Österreich veranlassen würde, dass wir als Politiker sagen und als Regierungsmitglied fühle ich mich dafür verantwortlich, das kommt für Österreich nicht in Frage.
Und nach diesen Seiten hieben auf die Kernkraftwerksgegner umriss der Minister seine Politik.
Ich habe jetzt nicht durch Wochen hindurch eine harte Auseinandersetzung in den Strompreisverhandlungen geführt, wo es um Groschenbeträge, um Zehntelprozent gegangen ist und dann werden wir leichtfertig Schillingbeträge, die der Strompreis dann, wenn sie wollen,
Ich will nicht sagen, dass Schilling verteuert werden müsste, aber in Größenordnungen erhöht werden müsste, die gigantisch sind, um die 7 Milliarden Schilling, die hier investiert wurden, still liegen zu lassen.
Ich bin ein Gegner dieser Politik und ich erkläre hier dezidiert, dass alles unternehmen werden muss, um dieses Kernkraftwerk so schnell als möglich in den Betrieb zu nehmen.
Strom ist ja mit 1.
April um knapp 4,5% teurer geworden.
Soweit also der Handelsminister zur Kernenergie und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Rohstoff- und Energiepolitik in Österreich, das berichtete Herbert Huter.
Die Sozialistische Partei hat gestern überraschend und auch recht kurzfristig zu einer Pressekonferenz eingeladen, bei der neue Vorschläge der SPÖ zur Eherechtsreform vorgelegt werden sollen.
Der Justizausschuss des Parlaments diskutiert heute über diese neuen Vorschläge.
Wie erinnerlich ist ja, bei der Reform des Eherechts über die meisten Fragen des Vermögensrechts, des Güterrechts und des Unterhalts im Fall einer Ehescheidung bereits weitestgehend Einigung erzielt worden.
Strittig war bisher die Frage, was mit den zerrütteten Ehen zu geschehen habe.
Aus Anlass der neuen SPÖ-Vorschläge zu diesem Thema bat Erich Eichinger die Justizsprecher aller drei Parlamentsparteien, SPÖ-Zentralsekretär Blecher, ÖVP-Justizsprecher Hauser und den Obmann des Justizausschusses, den freiheitlichen Abgeordneten Brösike, vor das Mikrofon.
Herr Zentralsekretär Blecher, im Justizausschuss hat es bei der Beratung über die Scheidungsreform in der letzten Zeit so ausgesehen, als gäbe es verhärtete Fronten.
Die ÖVP sagte stets, sie könne auf die immaterielle Härteglasl nicht verzichten.
Die SPÖ argumentierte vereinfacht gesprochen, irgendwann einmal muss Schluss sein mit einer gescheiterten Ehe und muss auch das Gesetz der Richter aussprechen, dass diese Ehe nun getrennt ist.
Nun sind Sie heute mit neuen Vorschlägen in den Justizausschuss gegangen.
Steuert jetzt auf den Kompromiss zu.
Es ist unser Bestreben in diesen Fragen, in der letzten Etappe der Familienrechtsreform einen Konsens zu erzielen und die bisherigen Erfolge rechtfertigen dieses Vorhaben und wir haben heute einen völlig neuen Vorschlag vorgelegt.
Unser Vorschlag
basiert auch in einem zweiten Punkt auf etwas Neuem, nämlich auf dem Alternativentwurf des Katholischen Familienverbandes und des Österreichischen Laienrates, der den Richter eine stärkere Stellung zuweist und dort, wo ein an der Zurüttung schuldiger Teil
das Scheidungsbegehren gestemmt hat, dem Richter die Möglichkeit der Interessensabwägung, wer ist von der Scheidung härter betroffen, einräumt.
Darf ich also unseren neuen Vorschlag in wenigen Sätzen zusammengefasst Ihnen vorstellen.
Erstens geht er davon aus, dass an dem Erfordernis einer dreijährigen Trennung festgehalten wird, aber das Gericht
bei der Entscheidung über das Scheidungsbegehren und der Würdigung des Wesens der Ehe die Wiederherstellbarkeit zu prüfen hat.
Das ist der erste wesentliche Punkt.
Der zweite ist, dass wenn das Gericht zur Auffassung gelangt, dass die Ehe wiederherstellbar ist, das Scheidungsbegehren nach drei Jahren aufgelöster häuslicher Gemeinschaft abzuweisen ist, vorerst einmal abzuweisen ist.
gelangt das Gericht zur Auffassung, die Ehe sei nicht wiederherstellbar und trägt der Kläger das Verschulden an der Zerstörung, sodass Gericht eine Abwägung vorzunehmen, ob er oder der beklagte Partner von der Scheidung härter betroffen wird und zugunsten des Härterbetroffenen zu entscheiden.
Und dann haben wir eine neue Bestimmung drinnen, dass nach einer sechsjährigen Aufhebung der häuslichen Gemeinschaft
dem Scheidungsbegehren jedenfalls stattzugeben ist, weil nach sechs Jahren, also drei Jahre etwa nach der Abweisung des Scheidungsbegehrens, auch der Versuch der Wiederherstellbarkeit der Ehe dann endgültig gescheitert erscheint.
Wir meinen, dass das Gesetzgeber auch den Mut haben muss, dann zu sagen, eine endgültig gescheiterte Ehe
wird aufgelöst, damit eine womöglich schon entstandene Lebensgemeinschaft, daneben entstandene, legalisiert wird und die Institution der Ehe nicht abgewertet bleibt.
Ist diese Abwägungsklausel, die ja vom katholischen Bereich kommt, vom Laienrat, ein bewusstes Signal an die Kirche, dass man also diese Abwägungsklausel aufgenommen hat?
Es ist ein
Es ist auf der einen Seite der Versuch, den Argumenten entgegenzutreten, dass man leichtfertig Auflösung von Ehen
ermöglicht, nur wenn Leute voneinander getrennt sind.
Es ist der Versuch des Entgegenkommens, dass man wirklich also Härten, die materiell ja nicht mehr begründbar sein können nach der Reform, weil ja materiell alles abgesichert wird, dass also materiell nicht begründbare Härten vom Richter in Erwägung gezogen werden sollen.
Allerdings immer nur unter dem Gesichtspunkt, dass er den Versuch sozusagen anordnet, die Wiederherstellbarkeit
dieser vorerst einmal gescheiterten Ehe zu ermöglichen.
Herr Dr. Prösicke, bedeutet der neue Vorschlag jetzt für Sie eine essentielle Änderung der Verhandlungsbasis und können Sie zustimmen?
Wir begrüßen daher alles, was in dieselbe Richtung geht, dieselbe Tendenz hat, wie wir uns die Dinge vorstellen.
Davon ausgehend,
haben wir den Stammpunkt vertreten, dass die derzeit im Gesetz bestehende dreijährige Frist ausreichend ist und dass diese Frist auch das allein im Scheidungsprozess zu überprüfende sein sollte.
Alles, was darüber hinausgeht, wie bisher vorgesehen, drei bis fünf Jahre bei besonderen Härten, oder wie nach dem neuen Vorschlag vorgesehen, drei bis sechs Jahre eine harte Abwägung, ob den Kläger die Abweisung mehr trifft als den Beklagten.
Alles das hat nach unserer Meinung nach nur zur Folge, dass die Leute einen großen Aufwand an Kosten und Nerven haben und das Ergebnis ist im Endergebnis dasselbe.
Aus diesem Grund ist unser Stammpunkt
folgender.
Wir glauben, dass gegen diese Zwischenstadien nach der Regierungsvorlage drei bis fünf Jahre, nach dem neuen Vorschlag der sozialistischen Partei drei bis sechs Jahre,
gewichtige Einwände bestehen.
Wir sind aber der Meinung, dass sie nicht so gewichtig sind, dass man deswegen die Regelung ablehnen müsste.
Es ist das immerhin ein Fortschritt.
Herr Dr. Hauser, ist der von den Sozialisten heute vorgelegte neue Vorschlag für die ÖVP etwas essentiell Neues?
Ist das der Weg, der zum Kompromiss führen kann?
Er ist im Prinzip nichts Neues und ich weiß nicht, woher in Zeitungsmeldungen da eine Euphorie entstanden sein sollte wegen dieses neuen Vorschlags.
Das Grundsätzliche, was uns noch immer trennt, ist, dass in den Fällen der sogenannten unheilbar zerrüteten Ehen nach unserer Meinung
ein Widerspruch des schuldlosen Teiles nach wie vor möglich sein soll, wenn dieser Scheidungsbegehren des an der Zurüttung schuldigen Teiles ihn außergewöhnlich hart treffe.
Nun haben die Sozialisten bis jetzt mit dieser außergewöhnlichen Härte ebenfalls im bisherigen Regierungsvorlagentext operiert, haben aber eine fünfjährige Begrenzung dieses möglichen Widerspruchs aus außergewöhnlicher Härte im Gesetzesentwurf gehabt.
Diese Fallfrist, diese Automatik von fünf Jahren ist für uns der Punkt, über den wir uns nicht einigen könnten.
Nun haben die Sozialisten heute einen anderen Vorschlag unterbreitet, in dem es jetzt nicht auf außergewöhnliche Härte auf der Seite des schuldlosen Teiles ankommen soll, sondern wo abzuwägen wäre, welcher Teil härter getroffen ist durch die Scheidung oder Abweisung des Scheidungsbegehrens.
Dass diese Technik der Abwägung von relativer Härte zwischen den beiden
entspringt einer Anregung, die der Katholische Familienverband in einem Vorschlag gemacht hat.
Wir würden uns mit dieser Technik von Härteabwägung zwischen den Partnern an sich auch anfreunden können, also nicht die außerordentliche Härte als Voraussetzung des Widerspruchs, sondern die relativ stärkere Härte auf der Seite des einen oder anderen als maßgeblichen Tatbestand formulieren.
Was aber nach wie vor das Ganze illusorisch macht, ist, dass auch dieser Vorschlag der Sozialisten zeitlich begrenzt wird mit sechs Jahren.
Die Interviews mit den Herren Hauser, ÖVP, Bröseke, FPÖ und Blecher, SPÖ, führte Erich Aichinger.
Es ist jetzt in fünf Minuten dreiviertel eins.
Der Einmarsch der Israelis im südlichen Libanon und die Kämpfe zwischen Palästinensern und Israelis haben fast ein wenig vergessen lassen, dass einander in diesem Land Libanon Christen und Moslems seit Jahren in blutigen Auseinandersetzungen gegenüberstehen.
Letzte Woche hat sich nun der Wiener Kardinal König, der dem Vatikanischen Sekretariat für die Nichtgläubigen vorsteht, im Libanon und in Syrien aufgehalten.
Der Kardinal sprach mit christlichen und muslimischen geistlichen Würdenträgern und mit dem syrischen Präsidenten Assad.
Barbara Kunur-Kalergi bat ihn vors Mikrofon.
Herr Kardinal, Sie waren im Nahen Osten und haben dort Gespräche geführt.
Was war eigentlich der Zweck dieser Reise und was ist dabei herausgekommen?
Ich bin vom syrisch-orthodoxen Patriachen, d.h.
dem Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, in Damaskus eingeladen worden zu einem Gegenbesuch, nachdem er selber schon zweimal in Österreich und in Wien mein Gast gewesen ist.
Ich habe, nachdem ich schon einmal die Zusage zurückgestellt hatte, diesmal die Einladung angenommen und sollte einen Kontakt namens Pro Oriente, das ist eine Gründung, die die Aufgabe hat, mit den östlichen Bischöfen, vor allem auch den orthodoxen Bischöfen, Verbindungen aufzunehmen.
Ich hatte also im Sinne von Pro Oriente diesen Gegenbesuch gemacht.
und sollte die syrische orthodoxe Kirche, die Christen, die dort in Damaskus leben, kennenlernen oder durch meinen Besuch mit ihnen in Verbindung treten.
Herr Kardinal, Sie haben aber in Syrien auch Gespräche geführt mit dem islamischen Großmufti und mit dem syrischen Präsidenten.
Worum ist es da gegangen?
Ja, ich habe dem Großmufti von Syrien einen Höflichkeitsbesuch gemacht, im Interesse der dortigen Christen und der dortigen Situation, wenn ich das in aller Bescheidenheit so sagen darf.
Sie wissen, dass gewisse Spannungen bestehen, überall dort, wo Christen und Mohamedaner nebeneinander wohnen.
Diese Spannungen sind manchmal nicht sehr von Bedeutung, manchmal sind sie wieder größer.
Und daher habe ich aus eigenem Antrieb gewissermaßen den Besuch bei dem Großmufti gemacht und festgestellt, dass es ein sehr aufgeschlossener Herr ist, der sehr daran interessiert ist, dass Mormonan und Christen etwas näher zusammendrücken, dass vor allem alle ungesunden Spannungen abgebaut werden.
Denn, so hat er sich ausgedrückt,
Die Zukunft bedarf mehr als bisher der geistig-spirituellen Kräfte, um an der Gerechtigkeit und am Frieden der Welt mitbauen zu können.
Ich war also sehr überrascht über dieses sehr offene und herzliche Gespräch, das ich mit ihm führen konnte.
Er hat mich dann eingeladen, ganz spontan, zum Freitagsgebetsgottesdienst, wie wir etwas sagen können.
Das ist eine große Moschee, die er selber jetzt baut.
Und es war eine Freitagsversammlung, so wie bei uns am Sonntag, angefüllt mit Menschen.
Der Großmufti hat bereits über meine Person, über meine Mission gesprochen gehabt und dann mich aufgefordert, zur Versammlung zu sprechen.
Also ich habe sozusagen in der Moschee unter Anführungszeichen eine Predigt gehalten.
Das war allerdings nur eine ganz kurze Predigt.
Ist das eigentlich schon einmal passiert oder waren Sie sozusagen der erste katholische Würdenträger, der das getan hat?
Ich habe das vermutet, ich habe mich dann nachher erkundigt und man hat mir versichert, niemand wisse davon, dass sich so etwas schon einmal in der Geschichte des Landes zugetragen hätte.
Herr Kardinal, Sie haben viel getan, schon in der Vergangenheit, um den Dialog zwischen den Katholiken und den Moslems in Gang zu bringen.
Denken Sie daran, dass so etwas auch mit dem Judentum in Gang kommen könnte?
Die Juden stehen ja eigentlich den Christen von der Religion her näher als die Moslems.
Ja, in dem Gespräch mit dem Großmufti wurde von meinem Gesprächspartner auch darauf hingewiesen, dass es vor allem die drei großen monothistischen Religionen sind, die näher zueinander rücken sollten in der heutigen Zeit und er hat ausdrücklich auch die Juden genannt, also Christen, Juden und Moslems, weil sie sozusagen religiös durch den Eingottglauben eine starke gemeinsame Basis besitzen.
Und es ist sicher
Es wird in Zukunft sicher notwendig sein, dass man hier versucht, in ein Dreigespräch zu kommen.
Danke vielmals.
Das Gespräch mit Kardinal König führte Barbara Kudnow-Kolhergi.
In Wien ist heute der iranische Außenminister Khaled Bari zu einem fünftigen Besuch eingekommen.
Er wird morgen mit Bundeskanzler Kreisky und Außenminister Parts Unterredungen zusammentreffen und wird auch von Bundespräsident Kirchschläger empfangen werden.
Am Donnerstag sind Besuche im Parlament und bei den UNO-Organisationen in Wien vorgesehen.
Am Samstag wird der iranische Außenminister dann seinen Besuch in Österreich wieder beenden.
Ferdinand Hennebichler sprach mit Dr. Khaled Bari bei seiner Ankunft heute Vormittag auf dem Flughafen Wien-Schwechert.
Meine erste Frage an den iranischen Außenminister Khaled Bari.
Wie stehen die Verhandlungen um die Lagerung von Atommüll aus Österreich in Persien in naher Zukunft?
Khaled Bari?
Der Vertrag zwischen den beiden Ländern existiert.
Wir haben gemeinsam einen Vertrag eingebracht.
Aber wir haben die wissenschaftlichen und die Sicherheitsprobleme, die vorhanden sind.
Der iranische Außenminister sagte wörtlich, das grundsätzliche Übereinkommen zwischen Österreich und dem Iran ist weiterhin aufrecht.
Wir haben nur noch wissenschaftlich-technische und Sicherheitsprobleme zu lösen.
Und auf meine Zusatzfrage, der Iran ist also bereit, die Atommüllfrage in Österreich lösen zu helfen, meinte der iranische Außenminister wörtlich, ja, das ist richtig.
Nächster Fragenkomplex, der Nowskonflikt.
Kernpunkt der Aussagen des iranischen Außenministers, Persien nimmt in der Nahostfrage eine Haltung ein, die sich in den wesentlichen Punkten eng an die Position der Vereinigten Staaten anlehnt.
Grundsätzlich.
Der Iran tritt für eine Verhandlungslösung ein.
Die Grundlage?
Die entscheidenden UNO-Resolutionen 242 und 338.
Das heißt also, Ausgangspositionen, wie sie bestehen.
Ferner, Abzug der Israelis aus allen besetzten Gebieten.
Legitime Rechte für die Palästinenser.
Khaled Bari sprach nicht vom Selbstbestimmungsrecht für das palästinensische Volk, wie es die meisten Araberstaaten noch immer fordern, als Formel für die Gründung eines palästinenser Staates.
Und schließlich keine Nahostlösung ohne Lösung des Palästinenser-Problems.
Frage, können Sie sich eine Nahostlösung ohne die PLO vorstellen, also ohne den Dachverband des palästinensischen Widerstands?
Darauf Khaled Bari.
Es ist auch schwierig zu sagen, weil die PLO als
Der iranische Außenminister sagt also wörtlich, das ist auch schwer zu sagen, weil die PLO nun einmal als Repräsentant des palästinensischen Volkes anerkannt worden ist von vielen Arabern, besonders bei der arabischen Gipfelkonferenz von Rabat 1974 und auch anderswo.
Wir, der Iran, wir denken, das palästinensische Volk selbst sollte eine Nahostlösung akzeptieren, ganz gleich, ob dieses palästinensische Volk nun von der PLO oder von jeder anderen palästinensischen Organisation repräsentiert wird.
Wenn aber die Palästinenser selbst eine Nahostregelung nicht akzeptieren, dann wird diese angestrebte und mögliche Lösung keinen Frieden im Nahen Osten bringen.
Was sind die Ursachen für diese Entwicklung und wohin führt sie?
Der iranische Außenminister?
Das sei eine kleine Minderheit, die im Ausland mehr beachtet werde, als sie es verdienen würde.
Das seien Extremisten, Bombenwerfer und Krawallmacher.
Sie verübten Sabotage und Destruktion.
Friedliche und gewaltlose Meinungsäußerungen würden zugelassen, nicht aber zur Störung.
Das war ein Beitrag von Ferdinand Henner-Bichler.
Es ist jetzt drei Minuten nach dreiviertel eins Kultur im Mittagsschanal.
Freunde des Jazz finden in dieser Woche in Wien ein besonders interessantes Programm, denn als Höhepunkt in der sechsjährigen Geschichte des Clubs Jazzland darf das fünftägige Gastspiel zweier Altmeister des Jazz, Harry Sweets Edison und Eddie Lockjaw Davis, gewertet werden.
Einer der führenden Jazzmusiker der jüngeren Generation, Chick Corea, wird am Sonntag im Wiener Konzerthaus zu Gast sein.
Hören Sie nun Iris von Konrad Zobel.
Jazz und Jazz ist nicht dasselbe, auch nicht nur zweierlei, das weiß heute fast jeder.
Entsprechenden Anschauungsunterricht liefert die Gastspielserie von Eddie Lockjaw Davis und Harry Sweets Edison und das Konzert des 37-jährigen Pianisten Chick Corea, der diesmal nicht mit seiner Gruppe Return to Forever auftritt,
sondern mit einer Big Band, der unter anderem der Bassist Rick Laird und der Saxophonist und Flötist Dave Liebmann angehören, zwei ausgesprochene Spitzenspieler.
Zusätzlich bringt Korea die Sängerin Gail Moran mit.
Die typische Mischung zwischen Rock, Jazz, lateinamerikanischer Musik und klassischen Einflüssen, die den Return-to-Forever-Klang charakterisierte, wird beim sonntägigen Gastspiel im Wiener Konzerthaus eher symphonisch klingen.
Hier ein Ausschnitt aus einer früheren LP, Return to Forever.
Die Leser des Fachmagazins Downbeat wählten Chicory im vergangenen Jahr als Komponist, Pianist, Leader und mit mehreren Alben zwölfmal in elf Kategorien.
Ein Beweis zumindest für die große Popularität dieses Musikers, der vor zehn Jahren von Miles Davis entdeckt wurde.
Bevor der Jazz durch Neuerer wie Miles Davis revolutioniert wurde, war die Hochzeit der Swingbands.
Die heißeste unter ihnen war die von Count Basie.
Ihr gehörten der Tenorsaxophonist Eddie Davis und der Trompeter Harry Edison jahrzehntelang an.
Zwischendurch leitete Edison die Begleitorchester von Josephine Baker, Pearl Bailey und Frank Sinatra, während Eddie Davis Ella Fitzgerald auf mehreren Welttourneen begleitete.
Er gilt heute als der herausragendste der Tenorsaxophonisten der Coleman-Hawkins-Schule.
Auch das Vorbild Ben Webster und Bebop-Einflüsse sind erkennbar.
Edison formte mitentscheidend den Sound der Swingtrompete.
Die beiden Veteranen sind lebendige Jazzgeschichte.
Edison ist 62, Davis 57.
Wie sehr das Attribut lebendig zutrifft, konnte man zuletzt im Vorjahr bei ihrem Galaauftritt in der Wiener Stadthalle hören.
Davis war auch schon mit großem Erfolg im Jazzland zu Gast.
Auf die Frage, ob und wie sich ihre Musik in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hätte, erklärten die beiden, die zu mir in Studie gekommen sind,
Harry Addison sagt, natürlich müssen wir mit der Zeit gehen, gerade wie der Schnitt der Kleider wechselt.
Das heißt, ich wechsle nicht meinen Stil, aber ich kann natürlich nicht auf dieselbe Weise spielen wie 1939 mit Count Basie.
Ich möchte nicht meine Identität verlieren, aber ich spiele auch neue Sachen.
Auf jeden Fall bin ich lieber ein Erfinder als ein Imitator.
Eddie Davis verweist darauf, dass es heute mehr Arten von Musik als früher gibt.
Früher gab es nur Jazzmusik und Tanzmusik.
Heute gibt es Jazz, Avantgarde, Pop, Eistedrog und so weiter, also eine größere Vielfalt.
Aber was den Jazz betrifft, so meint Davis, gute Jazzmusik ändere sich nie.
Sie können höchstens verbessert werden.
Und Davis sagt, wir spielen Mainstream-Jazz.
Man erkennt die Melodie und dann improvisiert man.
Daneben gibt es natürlich heute auch Free Jazz und die Avantgarde, aber unser Jazz bleibt gültig, genauso wie ein gutes Lied seine Gültigkeit bewahrt.
Hören Sie Edison und Davis in einem Ausschnitt aus der 1976 entstandenen Aufnahme der Nummer Avalon.
... Musik ...
Übermorgen, am 6.
April, unterbrechen übrigens Edison und Davis ihr Wiener Gastspiel für ein Konzert im Salzburger Mozarteum.
Dass auch ein Ein-Mann-Verlag mit einem profilierten Programm Erfolg haben kann, beweist der aus Rumänien stammende österreichische Schriftsteller Vintila Ivancianu, der im Juni vergangenen Jahres in Wien den Rombus-Verlag gegründet hat.
Neue Autoren, unkonventionelle Werke, Experimente enthält auch das beachtliche Verlagsprogramm für 1978, das Ivan Charnu heute bekannt gab.
Hören Sie das folgende Interview mit dem Verleger, das Volkmar Paschalk führte.
Vintila Ivancanu, Sie haben vor einem Jahr den Rombus Verlag gegründet und Sie haben im ersten Jahr sechs Titel herausgegeben.
Für dieses Jahr sind neun Bücher geplant.
Wie war der Erfolg im ersten Jahr?
Wie konnten Sie sich mit einem neu gegründeten Verlag über Wasser halten?
Eigentlich war der Erfolg unerwartet groß.
Das internationale Echo hat mich sehr überrascht.
So zum Beispiel Frankfurter Allgemeine Zeitung, ein neuer Verlag mit gelungenen Prosa-Veröffentlichungen, Neue Züricher Zeitung etc.
Und der Verkaufserfolg war nicht übermässig.
Ich habe aber damit gerechnet, es ist ein langer Weg.
Sie haben ein unkonventionelles Programm sich vorgenommen, also ein Programm, das nicht alle anderen Verlage auch haben.
Sie haben sich damals, haben Sie gesagt, gegen die Autobiografie gewendet, die in diesen Jahren ja so im Vordergrund aller Verleger steht.
Sie haben das literarische Experiment als Ihr Ziel vor Augen gestellt.
Stimmt das?
Nicht nur das, aber das Profil ist so einheitlich, radikaleinheitlich.
Ich drücke nur diejenigen Bücher, die tatsächlich sich der Spracherfindung gewidmet haben.
Sie haben für das erste Jahr immerhin Autoren gehabt, die man doch in der literarischen Öffentlichkeit zum Großteil schon gekannt hat.
Nun aber bringen Sie sechs Leute heraus, die man bisher nicht kennt, die bisher nichts veröffentlicht haben.
Ich finde es sehr wichtig, dass während andere Verlage sich auf keinerlei Risiko einlassen, ich viele junge oder weniger junge Autoren, aber gleichzeitig alle Debütanten veröffentliche.
Die sollen nicht in einer Ecke, in irgendeiner schwarzen Illegalität verrecken.
Vielleicht können Sie das ein oder andere Beispiel zitieren, was dieses neue Verlagsprogramm, diesen neuen Titel bieten werden, welchen Inhalt sie haben werden, welche Formen.
Ich glaube, der spektakulärste Autor dabei ist Heidulf Gerngross, 39 Jahre alt, ein Architekt, der neun Jahre lang an einem Monumentalwerk gearbeitet hat.
Das Buch heißt Volksbuch, umfasst 1400 Seiten und ist ein Versuch,
eine neue Sprachritualisierung zu erreichen.
Es ist eine riesige Sprachmaterialsammlung, kollagiert von ihm, vorhanden, die dann mithilfe sehr strenger Gesetzmäßigkeiten, auch von ihm erfunden, weiter musikalisch bearbeitet worden ist.
Wie haben Sie sich den Beruf des Verlegers vorgestellt?
Sie sind ja praktisch in so etwas hineingesprungen, müssen nun alle Arbeiten faktisch allein machen.
Reizt es Sie weiter, Verleger zu bleiben?
Und wie finanzieren Sie?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eben diese Bücher wirklich so viel gekauft werden, dass der Verlag davon bestehen kann.
Keinesfalls.
Selbstfinanziert.
Keinesfalls.
Sie haben vollkommen Recht damit.
Also von vorne herein habe ich gesagt, ein Buch muss im Voraus vollfinanziert werden.
Und zwar durch Werbeverträge.
Ein Teil der Budgetierung sind Werbeverträge.
Es ist eine ganz einfache Gegenleistung, Imagebildung für diese Firmen.
als kulturfreundlich auf dem Hintergrund eines unkonventionellen Kulturerfolges.
Also das ist ein Teil meines Budgets.
Der andere Teil Subventionen vom Unterrichtsministerium, normale Subventionen wie jeder Verlag in Österreich, sie bekommt jeder förderungswürdige Verlag.
Dann natürlich Verkaufserlös, so viel oder so wenig das auch sein mag.
und Förderungsankäufe, zum Beispiel der Stadt Wien.
Und nach diesem Gespräch, das Volkmar Paschal geführt hat, noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Sozialminister Weißenberg gab heute nach dem Ministerrat die Arbeitslosenzahlen vom März bekannt.
Demnach waren im vergangenen Monat 68.095 Personen arbeitslos.
Das sind gegenüber dem Februar um 22.833 mehr.
Gegenüber März 1977 ist die Arbeitslosenzahl um 11.787 höher.
In Prozenten ausgedrückt gab es im März etwa 2,4% Arbeitslose.
Die höheren Arbeitslosenzahlen begründete der Sozialminister mit dem relativ strengen Winter in diesem Monat.
Bautenminister Moser teilte nach dem Ministerrat mit, dass die Bundesregierung neuerlich die Dringlichkeit der Pören-Autobahn bestätigt hat.
Moser schätzt, dass in der zweiten Hälfte der 80er Jahre die wichtigsten Teile dieser Nord-Süd-Verbindung bereits befahrbar sein werden.
Moser wies ferner darauf hin, dass der künftige Grenzübergang Suben bei Scherding in der Dringlichkeit an zweiter Stelle hinter Bregenz-Lindau steht, wo bereits gebaut wird.
Handelsminister Staribacher gab heute die jüngste Energiebedarfsprognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes bekannt.
Wie der Minister vor Gewerkschaften erklärte, werde das Wirtschaftswachstum bis in die 80er Jahre durchschnittlich etwa 3,5 Prozent betragen, der Energiebedarf aber pro Jahr um drei ganze Vierzehntel Prozent steigen.
Der Minister betonte, dass dieses Wirtschaftswachstum nicht ausreiche, die Vollbeschäftigung unter allen Umständen zu sichern.
Es werde auch nicht gelingen, den Energieverbrauch unter die Zuwachsraten des Wirtschaftswachstums zu senken.
Zur Situation in den 90er Jahren, sagte Staribacher, es werde sehr schwer sein, die benötigte Menge an Erdöl und Erdgas aufzubringen, da die Importabhängigkeit dann mehr als 80 Prozent betragen werde.
Der Handelsminister forderte daher massiv die baldige Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf.
Frankreich.
Nach offiziellen Angaben wird die Zusammensetzung der neuen Regierung unter Ministerpräsident Bach voraussichtlich morgen Nachmittag bekannt gegeben werden.
Ein Sprecher des Élysée-Palastes sagt es, das Kabinett werde am Donnerstagvormittag zusammentreten.
Und mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagschanal beendet.
Auf Wiederhören um 18.30 Uhr, Programm Österreich 1 im Abendschanal.
Einblendung: Karl Blecha (SPÖ), Walter Hauser (ÖVP), Tassilo Broesigke (FPÖ)
Mitwirkende:
Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Blecha, Karl [Interviewte/r]
, Hauser, Walter [Interviewte/r]
, Broesigke, Tassilo [Interviewte/r]
Datum:
1978.04.04 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Eddie "Lockjaw" Davis , Harry "Sweets" Edison , Musikausschnitt von einem "Return to Forever" Album, Musikausschnitt von Eddie Davis und Harry Sweets Einspielung von "Avalon"
Mitwirkende:
Zobel, Konrad [Gestaltung]
, Davis, Eddie [Interviewte/r]
, Edison, Harry [Interviewte/r]
, Edison, Harry [Interpret/in]
, Davis, Eddie [Interpret/in]
Datum:
1978.04.04 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Jazzland [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten