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KI-generiertes Transkript
Und hier ist der Studio des Mittagschonäusser, Mikrofon Roland Machatschke.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Kurz ein Überblick über die wichtigsten Teile unseres geplanten Programms.
Wieder Lkw-Blockade am Brenner Autobahnübergang, Pkw-Verkehr noch nicht betroffen.
Und zum Thema Lkw-Blockade auch unser heutiger Beitrag aus dem Ministerrat.
Die Berichte aus dem Ausland, positive Reaktionen in Israel und Ägypten auf das Nahostdokument der Sozialistischen Internationale und baden-württembergischer Ministerpräsident Philbinger erneut im Zentrum politischer Diskussionen.
Im Kulturteil berichten wir über den Beginn der Proben für den diesjährigen Salzburger Jedermann.
Soweit also unser Programm.
Zu Beginn nun Nachrichten verantwortlicher Chef vom Dienst Ferdinand Olbert, Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Bundeskanzler Kreisky und Außenminister Paar haben sich heute nach dem Ministerrat für eine gesamteuropäische Regelung des Wegekostenproblems ausgesprochen.
Pahr sagte, er habe bei seinem jüngsten Besuch bei der EG-Kommission in Brüssel dieses Thema angesprochen.
Die europäischen Gemeinschaften seien ebenso wie Österreich an einer multinationalen Lösung interessiert.
Sollte eine derartige Regelung getroffen werden, werde man sich überlegen, ob der Straßenverkehrsbeitrag aufrecht bleibe, sagte Pahr.
Bundeskanzler Kreisky erklärte, die LKW-Blockade habe gezeigt, dass es einer relativ kleinen Zahl von Menschen, die sich undemokratischer Methoden bedienen, gelingen kann, die Ordnung zu stören.
Die feste Haltung der Regierung werde sich sicher für andere Personen, die mit dem Gedanken an ähnliche Aktionen spielten, als lehrreich erweisen.
Seiner Meinung nach habe sich das politische Klima in Österreich durch die LKW-Blockade allerdings nicht verändert, sagte Kreisky.
Die Situation an den Grenzübergängen Brenner Autobahn und Törl Maglern ist nach wie vor unverändert.
Während für Pkw und Autobusse keinerlei Behinderungen bestehen, sind die Grenzen auf italienischer Seite für Lkw von italienischen Lastkraftwaren blockiert, die mit dieser Aktion gegen die österreichische Straßentransportabgabe protestieren.
Der ägyptische Präsident Sadat hat während seines Aufenthaltes in Österreich neuerlich seine Entschlossenheit bekräftigt, die Friedensinitiative für den Nahen Osten bis zum Erfolg fortzusetzen.
In einem Interview für den Sonderkorrespondenten der israelischen Zeitung Yediot Aharonot in Wien versicherte Sadat, politische Schwierigkeiten und Missverständnisse mit Ministerpräsident Begin könnten ihn nicht entmutigen.
Sadat verbringt heute nach seinen Nahostgesprächen einen Erholungstag in Salzburg.
Gestern informierte er in Schloss Fuschl UNO-Generalsekretär Waldheim über den jüngsten ägyptischen Nahostplan.
Sowjetunion.
In Moskau und in der Stadt Kaluga sind am Vormittag die Prozesse gegen die beiden Regimekritiker Strzeranski und Ginzburg fortgesetzt worden.
Während Ginzburg wegen antisowjetischer Propaganda vor Gericht steht, wird Strzeranski Hochverrat vorgeworfen.
Die beiden Bürgerrechtskämpfer erklärten sich gestern nicht schuldig.
Die Vernehmung der Belastungszeugen findet seit heute früh praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Gleichzeitig steht in Vilna in der litauischen Sowjetrepublik der Dissident Piatkus vor Gericht.
USA
Sowohl Präsident Carter als auch Außenminister Vance haben sich besorgt über die Dissidentenprozesse in der Sowjetunion geäußert.
Die Stellungnahme Carters ist nach amerikanischen Regierungsangaben in einer Botschaft enthalten, die Vance morgen seinem sowjetischen Ressortkollegen Gromyko in Genf übergeben wird.
Der amerikanische Außenminister erklärte bei einer Pressekonferenz in Washington, die Verfahren gegen die Bürgerrechtskämpfer hätten die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion verschlechtert.
Frankreich, Spanien.
Die kommunistischen Parteien der beiden Länder haben die Dissidentenprozesse in der UdSSR scharf verurteilt.
In einer Erklärung der spanischen Kommunisten heißt es, die Verfahren seien eine Beeinträchtigung der Menschenrechte und mit den Idealen des Sozialismus nicht vereinbar.
Die KPF hat an die sowjetische Führung appelliert, Scharanski und Ginzburg freizulassen.
Schweiz.
Zur möglicherweise letzten Sitzungsperiode in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung ist heute in Genf die Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen zusammengetreten.
Ab Jänner 1979 wird sich nach einem Beschluss der UNO-Vollversammlung die Teilnehmerzahl an der Genfer Konferenz von 31 auf 40 Länder erhöhen.
Wichtigste Änderung des UNO-Beschlusses ist, dass sich in Zukunft nicht mehr die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion den Vorsitz in der Konferenz teilen, sondern alle Teilnehmerstaaten abwechselnd den Vorsitz führen.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Kernkraftwerk bei Landshut in Bayern ist zum zweiten Mal in diesem Jahr ein technischer Defekt aufgetreten.
Das Kraftwerk befindet sich, wie erst gestern Abend bekannt wurde, seit sechs Wochen im sogenannten Wartungsstillstand.
Anlass der Betriebspause ist nach amtlichen Angaben ein Riss in einer Schweißnaht, der nach dem Einbau von sogenannten Rückschlagplatten in einem Rohr des Turbinentaktes aufgetreten ist.
Bereits Mitte Februar war in diesem Kernkraftwerk durch den Bruch einer provisorischen Messleitung ein Defekt entstanden.
Südafrika.
Im Polizeigebäude von Port Elizabeth ist gestern neuerlich ein schwarzer Häftling ums Leben gekommen.
Der Mann stürzte aus einem Fenster des fünften Stockwerkes.
Ein Polizeisprecher erklärte, der Häftling habe Selbstmord begangen.
Die Umstände des Tötes wurden allerdings untersucht.
Der Mann ist der 22.
Gefangene, der in den vergangenen beiden Jahren in südafrikanischem Polizeigewahrsam ums Leben gekommen ist.
Eine weiße Oppositionsabgeordnete forderte Polizei- und Justizminister Krüger wegen des Vorfalles zum sofortigen Rücktritt auf.
Angola In Luanda werden heute die Gespräche über die Zukunft Namibias fortgesetzt.
Vertreten sind die fünf westlichen Mitgliedsländer des Weltsicherheitsrates und die südwestafrikanische Befreiungsbewegung Swapo.
Die Gespräche waren zwei Monate lang unterbrochen und wurden gestern wieder aufgenommen.
Die westlichen Länder haben einen Plan vorgelegt, nachdem das derzeit noch von Südafrika verwaltete Namibia bis Ende des Jahres unabhängig werden soll.
Bolivien.
Nach Auszählung von einem Drittel der Stimmen, die bei den Präsidentenwahlen am vergangenen Sonntag abgegeben worden sind, liegt der Kandidat der Regierungspartei, Innenminister General Perrida, weiterhin an der Spitze.
Auf Perrida entfielen mehr als 46 Prozent der bisher ausgezählten Stimmen.
An zweiter Stelle liegt der oppositionelle Kandidat Silas Soasu, der der linksorientierten Partei Demokratische Volksunion angehört.
Silas hat der Regierung inzwischen Wahlbetrug vorgeworfen.
Er beschuldigte die Behörden, besonders in den ländlichen Gebieten Unregelmäßigkeiten zugelassen zu haben.
Vietnam.
Die Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und Vietnam haben sich weiter verschlechtert.
Die Regierung in Hanoi hat China heute der Grenzverletzung beschuldigt.
Der vietnamesische Rundfunk meldete, am vergangenen Sonntag seien chinesische Kampfflugzeuge 30 Kilometer weit in den vietnamesischen Luftraum eingedrungen.
Das Verhältnis zwischen den beiden Staaten ist wegen der Ausweisung zehntausender Chinesen aus Vietnam äußerst gespannt.
Italien.
Die Terrorwelle in den Großstädten des Landes hält an.
In der vergangenen Nacht wurde auf ein Gebäude der Innenstadt von Rom ein Sprengstoffanschlag verübt.
Durch die Explosion wurden einige Büros der Stadtverwaltung und die Räume des italienischen Journalistenverbandes verwüstet.
Verletzt wurde niemand.
In Turin wurde eine Ausstellungshalle der Automobilfirma Fiat durch Bombenanschläge zerstört.
Bereits gestern sind ein Polizist in Mailand und ein Beamter der Stadtverwaltung in Neapel durch Schüsse verletzt worden.
Die Behörden vermuten, dass das Attentat in Mailand von einem Mitglied der Roten Brigaden verübt wurde.
Türkei.
Ein Hochschullehrer ist heute früh in Ankara durch Schüsse aus einem fahrenden Wagen ermordet worden.
Die Frau des Professors wurde verletzt.
Schon gestern ist ein Ausbildner an einem Lehrerseminar in einem Autobus in Istanbul überfallen und durch Schüsse verletzt worden.
Soweit die Meldungen, nun das Wetter.
Die von Deutschland bis zum Schwarzen Meer reichende Hochdruckzone bestimmt das Wettergeschehen im Osten und Norden Österreichs.
Eine über Oberitalien liegende Störung beeinflusst zeitweise den Süden und Westen des Bundesgebietes.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Osten und Norden durchwegs Schönwetter.
Im Süden und Westen unterschiedlich bewölkt.
Nachmittags lokale Gewitterbildungen.
Winde aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Im Norden und Osten heiter bis wolkig.
Im Süden und Westen unterschiedlich bewölkt.
Nachmittags wieder lokale Gewitterbildungen.
Schwache bis mäßige Winde.
Warm.
In Tiefenlagen Süd- und Westösterreichs mitunter auch schwül.
Tageshöchsttemperaturen 20 bis 28 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 21°, Ostwind, Geschwindigkeit 10 km in der Stunde.
Innsbruck, Heiter 21°, Westwind 10 km in der Stunde.
Bregenz, Wolkig 19°, Südwestwind 5°.
Graz stark bewölkt, 18 Grad Windstil und Klagenfurt stark bewölkt, 19 Grad Nordwestwind, Geschwindigkeit 3 Kilometer in der Stunde.
Es ist jetzt vier Minuten vor Viertel Eins.
Die Lkw-Blockade Österreichs, über die wir in der Vorwoche so viel berichtet haben, ist zu Ende.
Aber an einem der wichtigsten Grenzübergänge, dem Brenner-Autobahn-Übergang zwischen Österreich und Italien, herrscht seit gestern wieder Spannung.
Auf italienischer Seite ist eine Aktion im Gange, die den LKW-Verkehr über die Passstraße zum Erliegen gebracht hat.
Aus Südtirol meldet sich dazu Louis Notdurfter.
Auf dem Brennerpass ist wieder der Teufel los.
Hunderte von Fernlastwagen stehen auf dem Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Grenze, weil die Fahrer streiken.
Auch die Autobahn zwischen der Grenze und Sterzing ist von Fahrzeugen teilweise besetzt.
Seit heute früh bemüht sich die Polizei um die Aufhebung der Blockade.
Auch ein Staatsanwalt von Bozen hat sich zum Trenner begeben, um vermittelnd oder allenfalls mit Autorität einzugreifen.
Doch die Gewerkschaften scheinen wenig Gehör zu haben.
Und hinter den Gewerkschaften scheint auch ein Teil der Frechter zu stehen.
Die italienischen Transportunternehmen gehören nämlich zwei verschiedenen Vereinigungen an.
Die großen Unternehmen sind in der UNITA zusammengeschlossen, die mittleren und kleinen in der FITA.
In dieser Biederung liegt wohl der Schlüssel für die neue Blockade am Brenner.
Während die großen Fahrunternehmen die Blockade ablehnen, sie haben von allen Anfängen erklärt, nicht grundsätzlich gegen die österreichische Transitsteuer zu sein, sind es hingegen die in der FITA zusammengeschlossenen kleinen Unternehmen, die neuerdings den Kampf angesagt haben.
Nicht zu übersehen ist in diesem Zusammenhang auch, dass die FITA eine extrem linksorientierte Organisation ist.
Hier gehören teilweise Unternehmen an, bei denen der Firmeninhaber auch den Fahrer macht.
Diese haben nun das Heft in der Hand, denn wenn diese ihre Fahrzeuge quer auf die Straße stellen, können auch die Frechse der UNITA-Vereinigung nicht weiterfahren, obwohl sie es möchten.
Zuständig ist die Situation am Brenner noch unwohlsichtig.
Die Polizei scheint zum harten Durchgreifen nur dann bereit zu sein.
wenn die Staatsanwaltschaft die Beschlagnahme der Krägerstättenlastkraftwagen antwortet.
Am Nachmittag will sich auch der Regierungskommissär für Südtirol, Dr. De Pretis, auf den Brenner begeben, um mit den verschiedenen Stellen zu verhandeln.
Er hofft, dabei Erfolg zu haben.
Die Auswirkungen sind natürlich auch auf der Nordtiroler Seite des Brenners spürbar.
Harald Hornig in Innsbruck fasst zusammen.
Nach drei Tagen der Ruhe auf Tirol-Straßen verschlechtert sich die Verkehrslage seit gestern Abend stündlich.
Während der Lkw-Verkehr auf der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Verbindung über den Brenner zum Erliegen gekommen ist, kann der starke Urlaubs- und Reiseverkehr noch relativ normal abgewickelt werden.
Seit gestern Abend stehen rund 500 Lkw entlang der Brenner-Autobahn, nachdem die italienischen Fernfahrer auf der italienischen Seite des Brenners eine streikähnliche Situation heraufbeschworen haben.
Man spricht diesmal nicht von einer Blockade, sondern man leistet ganz einfach passiven Widerstand, indem nicht mehr weitergefahren wird.
Zwischen Hall und Innsbruck wurde inzwischen die Richtungsfahrbahn Brenner gesperrt.
Hier werden LKWs von der Polizei und von der Gendarmerie angehalten.
Nur Fernlaster mit nicht verderblicher Ware können über den derzeit noch freien Reschenpass umgeleitet werden.
Am Reschen gibt es nämlich bekanntlich keine veterinärpolizeiliche Abfertigung.
Da über die Grenze bei Kufstein immer noch Fernlaster nach Österreich einreisen, verschlechtert sich die Situation zusehends.
Momentan führen Beamte der Sicherheitsdirektion und der Landesregierung einen Erkundungsflug durch, um einen genauen Überblick über die Situation zu bekommen und um dann weitere Maßnahmen zu setzen.
Aber wie gesagt, der Reiseverkehr mit Pkws und Bussen ist derzeit noch aufrecht.
Um das Thema Lkw-Blockade kreisten heute auch die Fragen nach der Sitzung des Ministerrats im sogenannten Pressefoyer.
Vor allem ging es um die Maßnahmen, die Österreich international setzen will.
Aus dem Bundeskanzleramt berichtet darüber Markus Sommersacher.
Was Österreich nach einer Mitteilung des Bundeskanzlers schon längst und wiederholt getan hat, will die Bundesregierung im Lichte der Ereignisse der vergangenen Woche in den nächsten Tagen verstärkt unternehmen.
Die Rede ist von einem neuerlichen Nachstoßen Österreichs bei der Brüsseler EG-Kommission mit dem Ziel einer multinationalen Lösung des Transportkostenproblems.
Bundeskanzler Kreisky zeichnete heute folgende Linie vor.
Verpflichtung übernehmen, aber im Fall einer gesamteuropäischen Lösung werden wir uns sicherlich gerne hier unterordnen.
Außenminister Paar erklärte heute, er habe bei seinem jüngsten Treffen mit EG-Kommissar Haverkamp bereits Initiativen für eine gesamteuropäische Lösung vorgelegt.
Auch Paar stellte ein Einschwenken Österreichs für den Fall in Aussicht, dass es auf EG-Ebene zu einer Einigung kommt, die ja auch der bundesdeutsche Verkehrsminister Gscheidle gefordert hat.
Wenn es so eine internationale Lösung gibt, die unseren Interessen und unserer Situation Rechnung trägt, dann wird man sich sicher, das ist ja auch gesagt worden, den Straßenverkehrsbeitrag neu überlegen.
Werden da auch osteuropäische Staaten eingebunden?
Ich glaube, dass es im Rahmen der EG sicher nicht.
Im Rahmen der EG ist ja auch Österreich nicht eingebunden.
Aber ich glaube, der EG ist durchaus bewusst, dass es eine rein auf die EG beschränkte Lösung, keine wirkliche Lösung ist.
Denn der Verkehr geht ja über die Grenzen der EG hinaus und vor allem auch in die Oststaaten.
Daher muss sicher in eine multinationale, in eine internationale Lösung auch
Die müssen auch die Oststaaten in irgendeiner Weise eingebunden werden, denn sonst ist es wieder eine halbe Lösung.
Der Verkehrsminister werde jedenfalls bei der Konferenz der Verkehrsminister weiter drängen.
Der Finanzminister in seiner Interessenssphäre und er paar neuerlich in Brüssel kündigte der österreichische Außenminister heute an.
Und zum Thema passend auch die heutige Inlandspresseschau verfasst von Zita Bernardi.
Die außenpolitischen Aktivitäten von Bundeskanzler Kreisky und die Protestaktionen der Lastwagenfahrer gegen die Lkw-Steuer bestimmen auch heute die innenpolitischen Kommentare der österreichischen Tageszeitungen.
In der Grazer Kleinen Zeitung analysiert Herbert Weißenberger die Lkw-Protestaktionen wie folgt.
Über die bösen Folgen der Lkw-Blockade für Österreichs Ansehen, seinen Fremdenverkehr und seine Exportwirtschaft, für das Frachtgewerbe und nicht zuletzt für das Staatsbudget wird noch lange gestritten werden.
Dass es letztlich im Geld gerechnet hunderte Millionen sein werden, steht außer Zweifel.
Gleichzeitig sind aber in der letzten Woche schwere Schäden an der politisch-wirtschaftlichen Struktur unseres Landes sichtbar geworden, die nicht so rasch zu reparieren sind.
Machtlose Minister, einflusslose Funktionäre und hilflose Sozialpartner zeigten eine Führungsschwäche, die auf Dauer für unsere Demokratie viel gefährlicher werden kann als der eine oder andere Gemüseengpass, das unverhoffte Defizit einiger Wirte, ein paar leere Auftragsbücher oder Frechterkonkurse.
Unter dem Titel »Das Komplott« beleuchtet Paul Fritz in der steirischen Neuen Zeit die Meldungen über österreichische Unterstützungsappelle an die Frechter der Bundesrepublik Deutschland.
Er schreibt »Dieses Fernschreiben erlaubt zwei Interpretationen.
Einmal die, dass sich die deutsche Frechterorganisation nur auf eine österreichische Seite beruft, um ihre eigenen Machinationen zu verschleiern.
Damit hätten wir den Beweis für ein ausländisches Komplott gegen den österreichischen Staat unter mittätiger Duldung der heimischen Frechter, ihrer Standesorganisation und öffentlicher Mandatare.
Oder aber es handelt sich um keine Ausrede, dann liegt der Beweis dafür vor, dass eine österreichische politische Mafia versucht, mit ausländischer Hilfe der österreichischen Regierung zu schaden.
Im Leitartikel der Wochenpresse sieht Franz Wolff einen roten Faden durch alle Mehrheitsentscheidungen der sozialistischen Regierungspartei laufen.
Angefangen von der LKW-Steuer bis zur Novellierung der Arbeiterkammerwahlordnung.
Er meint, die heimische Politik funktioniert nach einer fixen Regel.
Was immer die Regierungssozialisten mit aller Mehrheitsmacht und Parteikraft durchkämpfen, geht gewaltig schief.
Und weiter heißt es in der Wochenpresse,
So regieren sich Kreisky und sein Team mit Macht von Schlappe zu Schlappe.
Und sie verdienen, was sie verdienen, auch wenn sie nicht verdienen, was sie verdienen.
Soweit Pressestimmen zur LKW-Blockade.
Und nun zu den außenpolitischen Aktivitäten von Bundeskanzler Kreisky.
Im Kurier zieht Heinz Nussbaumer aus Kreiskys Nahostengagement die folgende Bilanz.
Kreisky hat es wieder einmal geschafft.
Und faszinierten sich jene, die zögernd meinten, der Altmeister habe mit außenpolitischen Einlagen wieder einmal innenpolitische Krisen durchtaucht.
Als Sadat am Samstag den Wahlhausplatz betrat, durfte sich Kreisky von den Frechtern verabschieden.
Das strahlend unverbindliche Ja des Ägypters zur geplanten Atommülldeponie linderte zumindest vorübergehend Kreiskys Zwentendorfleid.
Aber ergaben sich derlei taktische Manöver eher zufällig, eine Etage höher waren die genau geplant.
Das Wochenendtreffen von Sadat und Beres mit Brandt und Kreisky war geradezu das Schulbeispiel eines politischen Schauspiels zum wechselseitigen Vorteil.
Etwas anders beurteilt Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt den Außenpolitiker Kreisky.
Unter dem Titel Solopartie unterstellt er dem Kanzler, jeweils unprofilierte Beamte auf den Sessel des Außenministers gesetzt zu haben und schreibt dann wörtlich
De facto Außenminister bleibt immer Bruno Kreisky selbst.
Das wäre dann nicht unbedingt von Nachteil, wenn dieser Mann nicht gar so ein eigenbrötlerisches Verhalten an den Tag legte.
Er spielt auf seinem Instrument oft gar nicht so üble Solopathien, er weckt jedoch immer den Eindruck darauf zu vergessen, dass in Demokratien grundsätzlich orchestral zu spielen ist.
Soweit die Inlandspresse, schauend nun weiter im Themenkreis Nahost.
Was wahrscheinlich nur Optimisten erwartet hatten, ist offenbar bei den Wiener Nahostgesprächen am Wochenende tatsächlich erreicht worden.
Neue Bewegung in die erstarrten politischen Fronten zwischen Israel und Ägypten zu bringen.
Das Dokument, das von Willy Brandt und Bruno Kreisky nach Abschluss der Gespräche veröffentlicht worden ist, wurde vor allem in Israel überraschend positiv aufgenommen.
Die Hauptpunkte der Erklärung.
Friede bedeutet mehr als Beendigung des Kriegszustands, er bedeutet auch Schaffung eines neuen Systems regionaler Beziehungen auf der Grundlage enger Zusammenarbeit.
Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen Israels, also sichere Grenzen im Sinn der Weltsicherheitsratsbeschlüsse, aber auch Demilitarisierung und israelische Sicherheitsmaßnahmen in jenen Gebieten, in denen es die Erfordernisse der Sicherheit verlangen.
Außerdem Lösung des Palästinenser-Problems, Anerkennung des Rechts der Palästinenser an der Gestaltung ihrer Zukunft durch Verhandlungen unter Teilnahme eigener gewählter Vertreter selbst mitzuwirken.
Und schließlich die Aufforderung an die Parteifreunde in Israel und Ägypten, möglichst viele Gespräche von der Art des Treffens Sadat Peres abzuhalten.
Nun aber zu den Reaktionen.
Aus Kairo berichtet zunächst Peter Brünner.
Mit sehr viel Aufmerksamkeit ist in Ägypten und in anderen arabischen Ländern der Brand-Kreis-Krieg-Plan zur Lösung der Nahost-Krise aufgenommen worden.
Und zumindest für die Araber ist es unerheblich, dass die Vollversammlung der Sozialistischen Internationale diesen Plan erst im September beraten wird.
Der Grund für die besondere Aufmerksamkeit liegt zunächst einmal im psychologischen Aspekt, der im Umgang mit Arabern von hoher Bedeutung ist.
Da haben sich zwei Staatsmänner von internationalem Ansehen und anerkannter Neutralität in Fragen des Nahen Ostens als Vermittler in einer für die direkt Beteiligten schier ausweglosen Situation angeboten.
Ausweglos insofern, als keiner, weder Israel noch Ägypten, von sich aus derzeit Konzessionen machen kann.
Arabische Verhandlungsphilosophie fordert in einer solchen Situation aber zwingend einen Vermittler.
Und je höher dessen Ansehen, desto besser.
Das ist das eine.
Und das andere, dass nach den mehr oder weniger freiwilligen Erklärungen der europäischen Gemeinschaft zur Nahostkrise nun zwei Europäer einen neuen Vorschlag formulieren.
Europäer, die bisher als zu schwach galten, um Ernsthaftes zur Lösung der Nahostkrise beizutragen.
Die vier Punkte des Brand-Kreisky-Planes stellen eine Kombination von politischen Forderungen dar, die längst schon irgendwann einmal diskutiert worden sind.
Aber es ist eine ausgewogene Kombination, die von beiden Seiten erhebliche Zugeständnisse fordert.
Da fehlt als erstes die alte arabische Forderung nach einer Gesamtlösung des Nahostproblems.
Stattdessen sollen die Verhandlungen fortgeführt werden, bis Friedensverträge abgeschlossen und unterzeichnet sind.
Die aber müssen nicht gleichzeitig unterschriftsreif sein, obwohl sie im Zusammenhang gesehen werden müssen.
Beide lassen keinen Zweifel daran,
dass Israel sich aus den besetzten Gebieten zurückziehen muss.
Lassen aber israelische Sicherheitsforderungen gelten, indem sie israelische Sicherheitsmaßnahmen unnötig vorschlagen und diese nicht durch internationale Garantien zusätzlich kompliziert wissen wollen.
Man kann wohl davon ausgehen, dass den Israelis unter der Führung Menachem Begins die Preisgabe Samarias, Judäas und des Gazastreifens auch durch solche Sicherheitsangebote nicht schmackhaft zu machen ist.
Das ist wohl auch nicht das entscheidende Element dieses Punktes des Brandt-Kreisky-Plans.
Hier wird nur unmissverständlich klargemacht, dass ohne israelischen Rückzug vom europäischen Standpunkt her gesehen, Frieden im Nahen Osten nicht möglich ist.
In der Frage palästinensischer Selbstbestimmung und in den übrigen Vorschlägen gehen Brandt und Kreisky über den gegenwärtigen Stand der Entwicklungen nicht hinaus.
Zadat hat sich bisher noch nicht zu diesen Vorschlägen geäußert.
Das hat gewiss nichts damit zu tun, dass er in Österreich aus Höflichkeit schweigt.
Al-Ahran, die halboffizielle Kairoer Tageszeitung, kommentiert heute, in der Folge der ägyptischen Friedensinitiative ist eine substanzielle Änderung der Haltung der sozialistischen Internationale gegenüber der Nahostkrise festzustellen.
Die sozialistische Internationale hat 20 Jahre lang die israelische Seite unterstützt.
Der neue Vorschlag aber bedeutet,
dass die Sozialistische Internationale nun die ägyptischen Friedensbemühungen unterstützt.
In Israel war das Treffen Sadat Peres besonders umstritten.
Außenminister Dayan kritisierte mehrere Male scharf die Tatsache, dass der Oppositionsführer Gespräche mit dem ägyptischen Präsidenten führte.
Die Öffentlichkeit zumindest scheint aber diese Ansicht nicht zu teilen, Moshe Meisels berichtet.
Die gesamte israelische Presse bezieht sich heute in ihren Leitartikeln positiv zum vom Bundeskanzler Dr. Kreisky und dem Vorsitzenden der Sozialistischen Internationale Willy Brandt veröffentlichten Nahostpapier.
Die unparteiische Zeitung Haaretz erklärt, dass das Nahostpapier die traditionelle israelische Interpretation des Weltsicherheitsratsbeschlusses 242
und das Recht Israels auf sichere Grenzen und auf notwendige Sicherheitsvorkehrungen betont.
Obwohl das Papier Präsident Sadat nicht verpflichtet, ist anzunehmen, dass es ihm von den Führern der Sozialistischen Internationale vor seiner Veröffentlichung unterbreitet wurde und seine Zustimmung fand.
Das Papier kann als persönlicher Erfolg von Shimon Peres und als Beweis dafür angesehen werden, dass Präsident Sadat geneigt sei, mit israelischen Führern zu verhandeln,
die bereit sind, eine Lösung des Nahostkonflikts auf einer anderen Grundlage als die des Autonomieplans der Likud-Regierung zu fördern.
Die Mittagszeitung Ma'arif schreibt, das Nahostpapier der Sozialistischen Internationale sei zwar weit von der Auffassung der israelischen Regierung entfernt, enthalte jedoch viele positive Punkte wie Grundlagen der direkten Verhandlungen und sicheren und vereinbarten Grenzen.
Die Errichtung eines selbstständigen palästinensischen Staates ist nicht mehr die ausschließliche Lösung für das Palästinenser-Problem.
Die Führer der Sozialistischen Internationale und insbesondere der Kanzler Dr. Greifke scheinen sich von ihrer Auffassung befreit zu haben, dass die PLO die einzige legitime Vertretung der Palästinenser sei.
Die Wichtigkeit dieses Papiers liegt darin, dass es eine Art Grundsatzerklärung bildet, die Sadat und Peres akzeptieren können.
Das Sprachrohr der Gewerkschaften DAWAR bezeichnet das Nahostpapier der Internationale als wichtiges politisches Dokument, da es wahrscheinlich die stille Zustimmung Sadats gefunden hat.
Die im Papier enthaltenen Grundsätze sind der israelischen Haltung viel näher als die von der EWG veröffentlichten Nahosterklärung und weisen darauf hin, dass der israelischen Haltung heute von wichtigen internationalen Organisationen viel mehr Verständnis entgegengebracht wird.
Die sozialistische Tageszeitung Al-Hamishmar lobt das Papier als günstigste Grundlage für die Erneuerung der direkten Nahostverhandlungen, die die Gegensätze zwischen Ägypten und Israel überbrücken könnten.
Die deutschsprachige Tageszeitung Hadashot Israel erklärt, das Nahostpapier habe bewiesen, wie nützlich direkte Zusammenkünfte zwischen israelischen und ägyptischen Führern außerhalb der Regierungsebene sein könnten.
Es ist nur schade, dass Außenminister Dayan a priori eine negative Haltung zu einem ihm nicht genehmen Thema wie deutschen Zusammenkünften einnahm.
Angesichts dieser Einstellung der israelischen Presse ist heute auch eine Änderung in der offiziellen Jerusalemer Haltung zu den Wiener Gesprächen und zum Nahostpapier der Internationale festzustellen.
Im Jerusalemer Außenministerium wurde das Papier als viel günstiger für Israel als die Nahosterklärung der neuen EWG-Staaten bezeichnet.
Das Papier von Christian Franz spricht nicht über die PLO und Notwendigkeit der Errichtung eines palästinensischen Staates.
Das in ihm geforderte Mitbestimmungsrecht der Palästinenser steht nicht im Gegensatz zum im Autonomieplan enthaltenen israelischen Vorschlag.
Offizielle Kreise in Jerusalem bezeichneten das Arbeitspapier als positiv
mit seinen allgemeinen Formulierungen eine weite Grundlage für Verhandlungen schaffe, der Prüfstein für seine Nutzen und Erfolg werden jedoch nicht Grundsatzerklärungen, sondern praktische Gespräche am Verhandlungstisch sein.
Über Reaktionen in Israel auf die Gespräche zwischen Sadat und Peres in Wien berichtete Moshe Meisels.
Es ist jetzt in wenigen Sekunden 12.30 Uhr halb eins.
Hören Sie nun einen Verkehrshinweis.
ÖAMTC und Arbe melden.
Vor kurzem wurde auch der Grenzübergang Silian auf italienischem Gebiet durch Lkw blockiert.
Somit können Lastkraftwagen die Grenzübergänge Brenner, Törlmaglern und Silian nicht passieren.
Für Pkw und Busse sind diese Grenzstellen aber frei befahrbar.
In Törlmaglern und am Wurzenpass eine Stunde Wartezeit bei der Ausreise.
Soweit also dieser kurze Abstecher in den Straßenverkehr in Österreich.
Nun weiter mit Außenpolitik.
Der Fall Filbinger beginnt an Umfang zu wachsen, politische Konsequenzen zeichnen sich dennoch nicht ab.
Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, der laut Gerichtsurteil ungestraft ein furchtbarer Jurist genannt werden darf,
hat, wie sich herausstellt, mehr als nur ein Todesurteil in seiner Karriere als Marinerichter im Nazireich unterzeichnet.
Aber Filbinger ist sich immer noch keiner Schuld bewusst, erklärt, von den Linken verfolgt zu sein, und erhält immer wieder Aufmunterung von Seiten der Prominenteren seiner Partei und Gesinnungsfreunde, während auf unteren Ebenen der CDU bereits Kritik an seinem Verhalten laut wird.
Gestern war es Franz Josef Strauß, der sich hinter Vilbinger stellte.
Über die politische Problematik des Falles Vilbinger berichtet nun Klaus Emmerich.
In den Zentralen der drei Bonner Parteien liegt eine prominente Personalie zur Wiedervorlage auf Übermorgen.
Am Donnerstag soll nämlich eine Gerichtsentscheidung im Rechtsstreit zwischen dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Hans Vilbinger, und dem Schriftsteller Rolf Hochhuth in Stuttgart veröffentlicht werden.
In Bonn macht man nicht nur bei der Christlich Demokratischen Union, der CDU, der Vilbinger angehört, das Parteiverhalten von dem Stuttgarter Urteil ebenfalls abhängig.
Auch die anderen Parteien warten ab, wie das Stuttgarter Landgericht entscheidet, ob es also rechtlich jetzt dabei bleibt, dass Hochhut gerechtlich untersagt wird.
Öffentlich zu behaupten, Filbinger sei wegen seiner Tätigkeit als Marinestabsrichter gegen Kriegsende heute nur auf freiem Fuß, dank des Schweigens derer, die ihn kannten.
Diese Bemerkung darf Hochhut bisher schon nicht mehr weiter verbreiten.
Nun geht es um zwei weitere Veröffentlichungen des Schriftstellers, nämlich, Filminger sei als, so wörtlich, Hitlers Marine-Richter ein so furchtbarer Jurist gewesen.
Filminger hat nicht nur mit seiner Klage gegen Hochhut allgemeines Aufsehen erregt, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg gerät auch durch seine Reaktionen während der letzten Zeit in ein Kreuzfeuer von mehreren Seiten.
Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichen Einzelheiten von Philbingers Tätigkeit als Marinestabsrichter, seine Mitwirkung an einem Todesurteil und seine Vollstreckung und nun seine Beteiligung an weiteren Strafverfahren, die 1945 mit Todesurteilen beendet wurden.
Nachdem Philbinger in einer persönlichen Erklärung öffentlich dargetan hat, er habe sich trotz intensiver Gewissensprüfung nicht an weitere Todesurteile unter seiner Mitwirkung erinnern können.
Nachdem er zwei Bestrafungen als Phantomurteile bezeichnet, weil die zum Tode verurteilten damals 1945 bereits von Norwegen in das neutrale Schweden geflüchtet seien.
Nachdem Filbinger sein Bedauern zu erkennen gegeben und sich als Opfer einer Kampagne bezeichnet hatte, der er nicht nachgeben, also im Amt des Stuttgarter Regierungschefs verbleiben werde, nach alledem weitet sich nun die Angelegenheit.
Innerhalb der CDU und CSU spielt sich in dieser Woche eine hitzige Debatte ab.
Phil Binger wird teilweise verteidigt, teilweise kritisiert.
Wie tief diese Auseinandersetzung geht, zeigt ein aufgeregter Wortwechsel zwischen dem Vorsitzenden der CDU-Sozialausschüsse Norbert Blüm und dem Parteivorstand der bayerischen CSU.
Nach Bekanntwerden der neuesten Urteilsbeteiligung von Filbingers stellt der CDU-Politiker die Frage, ist denn kein Freund in Filbingers Nähe, der ihm sagt, er solle in keinen Wettkampf mit Spitzfindigkeiten eintreten, sondern sagen, dass er Fehler gemacht hat.
Die Selbstgerechten kann man nicht verteidigen.
Soweit Blüm.
Und der als Links eingestufte Vorsitzende Sozialausschüsse stellt dann seinerseits eine Verbindung zwischen Filbingers Vergangenheit als Marine Stabsrichter und seiner Wandlungschance und den sogenannten radikalen Erlass her.
Wer, schreibt Blüm, einmal hinter den roten Fahnern der Kommunisten hergelaufen ist, hat das gleiche Recht auf Umkehr wie jene, auf deren Fahnern das Hakenkreuz stand.
und Blümer läutete in seinen Augenmacher es nur einen graduellen Unterschied aus, ob einer im KZ Hitler gedient hat oder an der Front.
Als massive Beleidigung aller deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges hat der Vorstand der bayerischen CSU diese Äußerungen des Vorsitzenden der CDU-Sozialausschüsse inzwischen bezeichnet.
Und die CSU meint weiter, eine Disqualifizierung Filbingers würde in großen Kreisen der Bevölkerung auf Unverständnis und auf Ablehnung stößen.
Bei der CDU hingegen wird heute die Frage gestellt, ob Vilbinger so wörtlich mehr und mehr zu einer Belastung für diese Partei werde.
Gemeint ist im Bonner Hauptquartier der Christdemokrat nicht Vilbingers Tätigkeit als Marinerichter, sondern seine heutigen Reaktionen.
Während sich der christdemokratische Ministerpräsident wieder in sein Schweizer Feriendomizil zurückgezogen hat, sorgt er, Filbinger, wie man sieht, für tiefgehende Bewertungsunterschiede im eigenen Parteilager und dort nimmt die Meinung sichtlich zu, auf die Dauer werde dies Filbinger ohne Schaden für sich und seine Partei kaum überstehen.
Über die sogenannte Filbinger-Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland berichtete Klaus Emmerich.
Einer der wundesten Punkte im Umgang mit radioaktiver Strahlung sind die sogenannten zulässigen Höchstmengen, also jene Dosen an Strahlung, die von Staats wegen als unschädlich für die Gesundheit festgesetzt werden.
Das betrifft nicht nur Atomkraftwerke und deren Strahlung, sondern den gesamten Umgang mit radioaktiven Substanzen, einschließlich der Medizin.
Die in den Gesetzen festgehaltenen Strahlendosen haben nun immer wieder Kritiker auf den Plan gerufen.
Der Haupteinwand.
Es gibt zu wenig Erfahrung, man weiß vor allem zu wenig über den länger dauernden Einfluss von Radioaktivität auf die Gesundheit.
Nun ist auch in der Bundesrepublik Deutschland die Diskussion erneut aufgeflammt.
Aus Frankfurt berichtet darüber Rainer Witt.
Das, was den Bürger der Bundesrepublik sicher vor Strahlen schützen soll, ist die Strahlenschutzverordnung, die nicht einfach im Raum steht, sondern auch vor Ort praktiziert wird.
Das Stichwort heißt Umgebungsüberwachung wie Überwachung an sich.
Überall dort, wo man mit Strahlen zu Gange ist, wird geprüft und gemessen, was da an gefährlichen Streustrahlen Mitmenschen, Tier und Natur beeinflussen könnte.
Die entsprechende Verordnung schreibt vor, dass überall dort, wo Röntgenstrahlung oder Radioaktivität freigesetzt werden könnte, dafür Sorge zu tragen ist, dass die freigesetzten Mengen ein gesetzlich festgelegtes Maß nicht übertreffen.
Die Bundesregierung, hier das dafür zuständige Bundesinnenministerium in Bonn,
geht offiziell davon aus, dass die durch die medizinische Diagnostik oder durch die Kernkraftwerke erzeugte zusätzliche Strahlenbelastung deutlich niedriger ist als eben jene, der der Mensch ohnehin seit Jahrtausenden ausgesetzt ist, nämlich der natürlichen Strahlung.
In einem fast schon zäh zu nennenden Kampf tritt nun das Heidelberger Tutorium Umweltschutz, wie es sich nennt, gegen die Offiziellen erneut an.
Fast vor Jahresfrist genau schossen sich die Heidelberger auf den noch zu bauenden Block C des Kernkraftwerkes Biblis in Hessen ein.
Jetzt haben 27 Wissenschaftler aus Heidelberg ein Gutachten
zum in der Bundesrepublik berühmt-berüchtigt gewordenen geplanten Kernkraftwerk in Wiel veröffentlicht, der eine gewisse Deckungsgleichheit zu Biblis aufweist, weil es sich an den Biblis benutzten und für Wiel geplanten Druckwasserreaktoren orientiert.
Jedes Kernkraftwerk nun gibt während seiner Betriebsphase eine gewisse Menge von radioaktiven Stoffen ab, die sogenannten Emissionen, und hier sei auf die Nennung dieser Einzelemissionen verzichtet, um die Zusammenhänge klarer darstellen zu können.
Diese behördlich festgelegte Abgabe von Radioaktivität, die ja auch sein muss, beispielsweise über die Kraftwerkskamine oder Entlüftungsanlagen, wird von den Kernkraftwerken in der Regel unterschritten.
Auch die innerhalb der Kraftwerke freigesetzte Radioaktivität hält sich generell nach den Angaben der Betreiber unter der behördlich festgelegten und durch Strahlenschützer überwachten Gefährdungsgrenze.
Mit wachem Blick nun auf diese Strahlenabgaben arbeiten in der Bundesrepublik die Gesellschaft für Reaktorsicherheit und die Überwachungsämter zusammen.
Sie kontrollieren in Kooperation mit Landesregierungen und Betreibern mit Messstellen in der Umgebung von Kernkraftwerken radioaktive Niederschläge.
Berechnen Sie und werten Sie aus.
Das, was dabei herauskommt, ist katasterähnlich im Bundesinnenministerium aufgelistet.
Dieses aber rückt mit seinem Zahlenmaterial nicht heraus und hier wittern die Umweltschützer Unrat.
Gleichzeitig verfügen weder offizielle Stellen noch deren Kritiker, in diesem Fall die Heidelberger Wissenschaftler, über umfassende Forschungsmaterialien, die definitiv belegen, wie gefährlich nun das ist, was sich in der Umgebung von Kraftwerken niederschlägt.
Das liegt ganz einfach daran, dass es Kraftwerke noch nicht so lange gibt,
dass man von Generation zu Generation her gesehen und untersucht feststellen könnte, ob das nun übel ist oder nicht.
Aufhänger für die Strahlenkritiker aus Heidelberg, die Selbstwissenschaftler sehr verschiedener Disziplinen sind, sind die Radionuklide, also kleinste radioaktive Partikelchen.
Diese verlassen die Kernkraftwerke auf den dafür auch vorgesehenen Wegen, aber sie sinken in der Umgebung, beispielsweise in Biblis, wo man Gurken anbaut, nieder
und dann könnten diese Nuklide auf dem Weg der Nahrungsmittelkette beispielsweise auf dem Abendbrottisch einer Schwangeren landen und die dann wiederum durch den Verzehr ihrem Ungeborenen eine gewisse Dosis an Radionukliden zuführen könnte.
Fortsetzen lässt sich die Kette durch die Ausscheidung nach dem Verzehr, die Wiederaufnahme mit abgegebenen Restpartikeln durch andere Lebewesen, nehmen wir hier einmal die Rheinfische und da würde sich die Kette wieder schließen.
Gleich ob nun der radioaktive Fallout über die Kette Kraftwerk, Gras, Kuh, Milch, Mensch oder auf einer anderen Basis in den Organismus gerät, es ist in jedem Fall gefährlich.
Es kann, so mutmaßt das Tutorium in Heidelberg, zu Schilddrüsenerkrankungen, zu Krebs oder gar zu Mutationen in nachfolgenden Generationen führen.
Das Bild einer Apokalypse der Radioaktivität.
Die Heidelberger Forscher behaupten nun, anhand von Literaturvergleichen und Rechenmodellen aus dem Computer den Beweis antreten zu können, dass die kritischen Anreicherungsfaktoren in der Bundesrepublik bis zu 20.000-fach höher liegen, als die offiziellen Gutachter ausgerechnet haben.
Darauf spekuliert, dass die Heidelberger Strahlennachrechner im Recht sind und dies auch öffentlich beweisen können, müssten umgehend die meisten, wenn nicht alle Kernkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland geschlossen werden, weil die Genehmigungsgrundlagen aufgrund falscher Emissionswerte entfallen würden.
Die Kritiker aus Heidelberg nun glauben belegen zu können, dass die mit dem Strahlenschutzen den damit befassten Dienststellen bewusst optimistische Rechenmanöver angestellt haben, um der Kernenergie zum weiteren forcierten Ausbau zu verhelfen.
Eines hat sich gezeigt, ein ähnliches Gutachten haben die Heidelberger schon einmal
beim Wieler Prozess vorgelegt.
Die Richter waren nicht bereit, dieses zu akzeptieren.
Man hat es als Theoretikum bezeichnet.
Heute nun, nachdem es in die Öffentlichkeit geraten ist, was die Heidelberger ausgerechnet haben, interessieren sich eine ganze Reihe von offiziellen Dienststellen für das Zahlenmaterial.
Sie möchten es gerne auf die Wahrheit, auf den Aussagecharakter abklopfen.
Allerdings, was dabei herauskommt, das wird die Zukunft zeigen.
Das war ein Bericht von Rainer Witt.
Das Jahr 1857 gilt als das Geburtsjahr der Erdölindustrie.
Damals wurde im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania die erste Erdölquelle angeboren.
Seither wird auf wirtschaftliche Weise nach Erdöl gesucht.
Das Öl tritt entweder durch den Druck des Erdgases von selbst an die Oberfläche oder wird nach oben gepumpt.
Und nicht nur auf dem Land sucht man nach Öl, auch auf hoher See werden Bohrinseln verankert, um auch an die Erdölvorkommen unter dem Meeresboden heranzukommen.
Zwei Fragen beschäftigen die Energiexperten, aber auch die Politiker immer wieder.
Wie viel Erdöl wird pro Jahr auf der ganzen Welt gefördert und verbraucht und wie hoch sind die Erdölreserven unseres Planeten?
Hören Sie einen Beitrag von Michael Kerbler.
Die Nachfrage nach Erdölprodukten, vor allem Petroleum, Benzin und Schwerbenzin, ist seit dem Jahr 1973, dem Zeitpunkt der Ölpreisexplosion, nur sehr langsam gewachsen.
Das Jahr 1976 hat eine leichte Erholung im Weltertölverbrauch gebracht und erst im vergangenen Jahr knapp die 4%-Wachstumsgrenze erreicht.
Die ausschlaggebenden Gründe dafür sind das langsame Wachstum der Weltwirtschaft, der Preisanstieg für Energie und ein greifbar werdender Erfolg der Energiebevorratungspolitik.
So fassen die Energieexperten der Fachzeitschrift Petroleum Economist eine Studie zusammen, in der der Erdölbedarf der Jahre 1973 bis 1977 gegenübergestellt wird.
Zu welchen bemerkenswerten Schlüssen kommen die Energieexperten?
Auf der Grundlage des Vierteljahresindex der Industrieproduktion der Länder der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, haben die Fachleute den Erdölverbrauch der westlichen Industriestaaten errechnet.
Und dieser Erdölverbrauch spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung dieser fünf Jahre exakt wider.
So hinten die europäischen Mitgliedsstaaten hinter den USA nach, was die Erholungsphase nach dem Konjunktureinbruch 1973 betrifft.
Zwar war die Geldentwertung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 1975 stärker zu spüren als in den Ländern Europas, dafür hat sich die Wirtschaft der USA in den beiden darauffolgenden Jahren auch rascher erholt.
Diese Tatsache lässt sich sehr leicht am Erdölbedarf der westlichen Welt ablesen.
Noch im Jahr 1973 betrug der Pro-Tag-Verbrauch 46,3 Millionen Fass Erdöl.
Zwei Jahre später wurden nur mehr 43,6 Millionen Fass Erdöl pro Tag verbraucht.
Die Erholungsphase der westlichen Wirtschaft und hier vor allem der USA lässt sich am gestiegenen Tagesverbrauch im vergangenen Jahr ablesen.
1977 kletterte der Verbrauch auf nicht weniger als 48 Millionen Fass Erdöl pro Tag.
Auch der anteilsmäßig aufgeschlüsselte Bedarf der entwickelten Industrienationen spiegelt die wirtschaftliche Lage der vergangenen fünf Jahre wider.
Die Zuwachsrate in der Untersuchungsperiode 1973 bis 1977 betrug in den USA 10%, in Japan 15%, in Europa hingegen nur 1% an Erdölprodukten.
Während die Industrienationen ein relativ mäßiges Bedarfswachstum aufweisen, ist der Erdölbedarf in den Entwicklungsländern während der wirtschaftlichen Flautezeit förmlich explodiert.
Die Nachfrage nach Erdöl und Erdölprodukten wuchs innerhalb von fünf Jahren um nicht weniger als 43 Prozent.
Der Bedarf unter all den Erdölprodukten konzentrierte sich vor allem auf Benzin, Petroleum und Schwerbenzin.
Wie lange aber wird es noch den Rohstoff Erdöl zur Erzeugung dieser Energieformen geben?
Wie hoch sind die Reserven, die unter der Erdoberfläche liegen?
In einer eben veröffentlichten Statistik werden Schätzungen der Fachleute aus Ost und West zusammengefasst.
Die größten Erdölreserven, nämlich 49,7 Milliarden Tonnen, lagern unter dem sandigen und steinigen Boden der Länder des Mittleren Ostens.
Saudi-Arabien, Kuwait, Libyen und zahlreiche andere arabische Staaten verfügen nach Schätzungen der Experten über knapp 60 Prozent der Weltertölreserven.
Die Sowjetunion verfügt über etwas mehr als zehn Milliarden Tonnen.
Das sind immerhin beachtliche 11,5 Prozent der aufgefundenen Erdölvorräte.
Auf Platz drei der Rangliste stehen die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Unter dem Hoheitsgebiet der USA liegen erforschte 4,6 Milliarden Tonnen Erdöl, die noch wirtschaftlich gefördert werden können.
Die tatsächlichen Welt-Erdölvorräte sind aber zusammen mit den wahrscheinlichen und möglichen Reserven noch bedeutend größer als die errechneten 88,6 Milliarden Tonnen Erdöl-Weltreserven.
Nach den Berechnungen und Schätzungen der Erdölgeologen betragen diese mindestens das zweieinhalbfache der bekannten Reserven.
Dazu kommen die riesigen Ölschiefer- und Teersandvorkommen, deren gewinnbarer Ölgehalt auf mehr als 120 Milliarden Tonnen geschätzt wird.
Übrigens, aufgrund des relativ geringen Verbrauches im vergangenen Jahr hat sich folgende Situation ergeben.
Die 1977 entdeckten Erdölquellen und Vorkommen übertrafen den weltweiten Erdölverbrauch im vergangenen Jahr.
Das war ein Beitrag von Michael Kerbler und nun wieder eine Verkehrsinformation.
Der ÖAMTC meldet, der Grenzübergang Siljan kann nun auch wieder von LKWs passiert werden.
Es ist jetzt zwei Minuten nach dreiviertel eins Kultur.
Nach fünf Jahren einer sehr publikumswirksamen Inszenierung des Salzburger Jedermanns wird heuer zum ersten Mal am 30.
Juli ein neuer Jedermann auf der Bühne des Domplatzes bzw.
bei Schlechtwetter auf der des großen Festspielhauses stehen.
Im Spiel um das Sterben des reichen Mannes tritt Maximilian Schell die Nachfolge von Kurt Jürgens an.
Auch diese Inszenierung stammt von Ernst Heussermann, mit dem jetzt Signe Seidel spricht.
Herr Professor, warum gibt es heuer eine neue Inszenierung?
Ich würde nicht sagen, dass es eine neue Inszenierung gibt.
Es gibt eine neue Besetzung.
Wir haben uns, wie Sie wissen, anlässlich des 100.
Geburtstages, der 100.
Wiederkehr des Geburtstages von Max Reinhardt, entschlossen, das Reinhardt-Konzept wieder aufzunehmen und das fünf Jahre lang gespielt.
Kurt Jürgens hat bereits vor zwei Jahren gesagt, dass er findet, dass er
die Rolle nicht mehr länger spielen sollte und hat seinerseits den Vorschlag gemacht seinen Kollegen und Freund Maximilian Schell anzufragen.
Das haben wir getan und ich freue mich sehr, dass Schell zugesagt hat.
Wir sind mitten in den Proben und es gibt eine vollständig neue Besetzung bis auf Senta Berger, die die Rolle ja nicht fünf Jahre, sondern nur praktisch zweieinhalb Jahre, einmal wurde sie krank.
gespielt hat, sonst ist die Besetzung in allen Teilen völlig neu.
Tod ist Rolf Beusen, die Mutter ist Heidemarie Hatteier, Martha Wallner ist Schultknecht 2, Seeböck Schultknecht, arme Nachbar Erich Auer.
Erik Pohlmann, Walter Schmiedinger sind da, Dicker und der dünne Vetter, Ernst Schröder, der selber mal in Jedermann gespielt hat, das ist der Mammon, Sonja Sutter, die guten Werke, Joana Maria Gorwin, der Glaube und Otto Schenk, der Teufel.
Also wieder eine überaus attraktive Besetzung rund um Maximilian Schell.
Eine andere Frage, Herr Professor.
Die Presse hat nicht gerade eine überschwängliche Freude an diesem Stück gezeigt im Laufe der letzten Jahre.
Wie stellt sich dieses Problem dem Regisseur?
Schauen Sie, die Presse hat an diesem Stück von Anbeginn an keine große Freude gehabt und das Stück und die Presse haben es gemeinsam überlebt und so wird es auch sicher weiter sein.
Ich glaube, es zieht sich eigentlich auch einer kritischen Beurteilung.
Es ist wirklich ein Spiel vor dem Domplatz für das Publikum.
Selbstverständlich ist es das gute Recht und wahrscheinlich sogar die Pflicht der Presse dazu Stellung zu nehmen.
Noch einmal zurück zu den beiden Jedermännern.
Maximilian Schell und Kurt Jürgens.
Zwei persönlichkeitsstarke Schauspieler, zwei sehr verschiedene dazu.
Die neue Besetzung durch Maximilian Schell verändert das ganze Stück?
Nein, das verändert nicht das Stück.
Selbstverständlich ist der Stil jedes Schauspielers ein anderer und die Besetzung Schell und auch der übrigen Rollen wird natürlich eine andere Note in das Spiel bringen, aber der Klang wird dasselbe bleiben.
Es ist ganz klar, dass man auf die persönliche Eigenart des Schauspielers nicht nur Rücksicht nimmt, sondern versucht eben damit und daraus
ein Maximum an Möglichkeiten zu schaffen.
Und das Do-Jail, das wird auch mit den anderen Kollegen so sein.
Und die gemeinsame Arbeit wird eben auch ein gemeinsames Resultat sein.
Selbstverständlich war Jürgens ein anderer Jedermann.
Ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen.
Ich war ein großer Freund des Jürgenschen Jedermanns.
bleibe das und ich bin auch ein Freund des Jedermanns von Maximilian Schael nach dieser kurzen Probenarbeit.
Er ist ein sehr ernster Schauspieler.
Er ist ein sehr, sehr persönlicher Schauspieler.
Er hat die Rolle ja schon als Student einmal gespielt.
Er kann also den Text immer noch und schon wieder.
Er hat sich ungeheuer vorbereitet.
Er hat sich sprachlich vorbereitet.
Und ich glaube, es sind alle Voraussetzungen geschaffen, dass er ein würdiger Nachfolger der großen Schauspieler wird, die diese Rolle gespielt haben.
Und ich glaube, dass es eine schöne und große Aufgabe sowohl für Shell als für uns alle ist,
mit ihm diesen Hedermann herzumachen.
Das Gespräch mit Ernst Heussermann führte Signe Seidel.
Zum 16.
Mal werden heuer im Spanischen Saal von Schloss Ambras bei Innsbruck die Ambraser Schlosskonzerte veranstaltet.
Die Aufführungen alter Musik im akustisch ausgezeichneten Renaissance-Saal sind seit Jahren beispielhaft in ganz Europa.
Bei der Auswahl der Interpreten wurde in diesem Jahr der Schwerpunkt auf österreichische Ensembles gelegt.
Neben den fixen Programmpunkten »Consentus Musicus« und »Cama Chor Walter von der Vogelweide« werden das »Innsbrucker Collegium Pro Musica«, das »Convivium Musicum Vindo Bonense« und die »Wiener Barock-Solisten« zu hören sein.
Gunther Schneider gestaltete den folgenden Beitrag.
Innsbruck und Umgebung zählen seit Jahren zu den wichtigen Zentren für alte Musik in Europa.
Einen wesentlichen Anteil daran haben die Sommerkonzerte in Schloss Ambras, die Ambraser Sommerakademie und seit letztem Jahr die Festwoche für alte Musik.
Veranstalter ist der Verein Ambraser Schlosskonzerte, dessen künstlerischer Leiter Professor Otto Ulf ist.
Herr Professor Ulf, worum geht es Ihnen?
Es geht uns darum, alte Musik in einwandfreier Weise darzustellen.
Es wird auf dem Gebiet der alten Musik sehr viel produziert, gerade in letzter Zeit, aber nicht immer einwandfreies.
Also solche Musik, die man etwa vom musikwissenschaftlichen Standpunkt als richtig anerkennen könnte.
Ein wesentlicher Punkt in dem Fall ist ja die Sommerakademie, die sich seit 1972 gezielt mit Fragen aufführungspraktischer Art beschäftigt.
Wir machen seit 15 Jahren Konzerte mit alter Musik und es haben sich dabei verschiedene Aufführungsprobleme ergeben.
Dies hat dazu geführt, dass wir internationale Fachleute jeden Sommer einladen, um Probleme der Aufführungspraxis zu besprechen.
Was sind die Schwerpunkte der heurigen Sommerkonzerte?
Wir könnten eine Dreiteilung annehmen.
Erstens die Ambrasser Schlosskonzerte, die bis 15.
August laufen.
Vom 19. bis 26.
August findet die Internationale Sommerakademie für Alte Musik statt und gleichlaufend damit eine Festwoche für Alte Musik.
Heuer haben Sie vor allem versucht einheimische, österreichische Ensembles einzuladen.
Gerade in den Amrasser Schlosskonzerten haben wir heuer die österreichischen Ensembles bevorzugt.
Mit Ausnahme eines englisch-amerikanischen Ensembles werden lauter österreichische Ensembles konzertieren.
Nicht aber ist es so in der Festwoche der Alten Musik, die einen etwas größeren und internationalen Raum beansprucht.
Wie schaut es mit der Finanzierung aus, Herr Professor?
Die Finanzierung bewegt sich ungefähr in der Höhe eines Defizits eines Orchesterkonzerts.
Ein großes Orchesterkonzert in Innsbruck kann unter Umständen ein Defizit von drei bis fünfhunderttausend Schilling bringen.
Also dazwischen bewegen sich unsere Mittel.
Da muss man jetzt fragen, wie bringen Sie das zusammen, denn die Preise haben Sie ja heuer nicht erhöht.
Wir sind bei den Preisen des Vorjahres geblieben und zwar sind die billigen Karten sehr billig, weil wir auf den Standpunkt stehen, dass es jedermann möglich sein soll, die Amrosser Schlosskonzerte zu besuchen.
Die billigste Karte kostet 50 Schilling, die teuerste 120.
Wichtig, glaube ich, ist, dass man darauf hinweist, dass die billigen Karten nicht unbedingt die akustisch ungünstigen Plätze sind.
Ich verrate ein Geheimnis.
Die billigen Karten sind an den akustisch günstigsten Plätzen.
Ich sitze eigentlich selber immer ganz nahe der Tür, weil es dort am besten klingt.
Alte Musik auf Schloss Ambras und nun noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Österreich-Italien.
Sowohl in Süd- als auch in Nordtirol ist der Straßenverkehr durch die jüngsten Aktionen von hunderten italienischen Lastkraftwagenfahrern auf der italienischen Seite der Brenner Autobahn schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Ebenso ist Turtle Maglan für LKW weiterhin unpassierbar.
Der Reiseverkehr funktioniert einigermaßen normal.
Mit Wartezeiten ist zu rechnen.
Bundeskanzler Kreisky und Außenminister Paar beschäftigten sich nach dem Ministerrat in Wien mit einer gesamteuropäischen Regelung der Wiegekosten.
Sie kündigten eine neuerliche Initiative Österreichs unter anderem bei den europäischen Gemeinschaften an.
Der ägyptische Präsident Sadat hat anlässlich seines Aufenthaltes in Österreich in einem Interview für eine israelische Zeitung neuerlich die Entschlossenheit bekräftigt, die Friedensinitiative in Nahost bis zum Erfolg fortzusetzen.
Sadat verbringt heute einen Erholungstag in Fuschel.
Sowjetunion.
In Moskau und Kaluga werden die Prozesse gegen die Bürgerrechtskämpfer Scharanski und Ginzburg fortgesetzt.
Die Öffentlichkeit bleibt weiterhin ausgeschlossen, auch die sowjetischen Zeitungen berichten nicht über die Verfahren.
Im westlichen Ausland haben sich unter anderem nun auch die kommunistische Partei Frankreichs und Spaniens den Protesten gegen die Prozesse angeschlossen.
Österreich.
In einem Telegramm an den sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev erklären die SPÖ-Generalsekretäre Marsch und Blecha, sie hofften namens der SPÖ, dass die Prozesse gegen Ginzburg und Scharanski eingestellt würden.
USA.
Außenminister Vance und sein sowjetischer Ressortkollege Gromyko nehmen morgen in Genf Gespräche über ein neues SAL-Abkommen auf.
Vance wird Gramico außerdem eine Botschaft Präsident Carters übergeben, in der sich dieser besorgt und empört über die jüngsten Prozesse gegen Bürgerrechtskämpfe äußert.
Schweiz.
In Genf begann heute die möglicherweise letzte Sitzungsperiode der Abrüstungskonferenz in ihrer ursprünglichen Form.
Mit Beginn des kommenden Jahres wird die Teilnehmerzahl von 31 auf 40 Länder erhöht.
Die USA und die Sowjetunion fungieren nicht mehr als Co-Vorsitzende, auch Frankreich wird ab diesem Zeitpunkt in Genf mitarbeiten.
Großbritannien.
In London ist eine Studie über die Welt-Erdöl-Reserven veröffentlicht worden.
Sie wurden demnach Ende vergangenen Jahres mit 88,6 Milliarden Tonnen errechnet.
Den größten Anteil, etwa 60 Prozent an diesen Reserven, haben die Länder des Nahen Ostens, gefolgt von der UDSSR und den USA.
Aus der Studie geht weiters hervor, dass aufgrund des Ölschocks des Jahres 1973 und des langsamen Weltwirtschaftswachstums die Zuwachsrate des Ölverbrauches von 1973 bis 1977 in den USA 10%, in Japan 15%, in Europa hingegen nur 1% betragen hat.
Der Erdölbedarf der Entwicklungsländer nahm sprunghaft zu.
Spanien.
In der baskischen Stadt San Sebastian ist heute bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei ein junger Mann ums Leben gekommen.
Die Kundgebungen hatten sich an einem Generalstreik entzündet, der nach den blutigen Kämpfen des vergangenen Wochenendes ausgerufen worden war.