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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und ich sage Ihnen Grüß Gott beim Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
Redakteurin im Studio ist heute Ilse Oberhofer.
Heute, wie gesagt, ist Dienstag.
Zwei Themen erwarten Sie da vielleicht auch schon automatisch in unserem Mittagsprogramm.
Das eine steht tatsächlich auf dem Programm.
Wir berichten vom dienstäglichen Sure-Fix des ÖVP-Generalsekretärs Michael Graf.
Nicht auf dem Programm steht der sonst Fixstarter-Ministerrat.
Da Bundeskanzler Sinovac derzeit in Mallorca ist, gab es heute kein Pressegespräch im Anschluss an diese Regierungssitzung, die Vizekanzler Steger geleitet hat.
Aber meinem Kollegen Leopold Estele ist es dennoch gelungen, Minister Frischenschlager vor das Mikrofon zu bekommen.
Im Ministerrat ist ja heute die endgültige Entscheidung über den Ankauf von Abfangjägern gefallen.
So, was gibt's dann noch in unserem Programm bis 13 Uhr?
Zunächst noch zwei Stichworte zum Inland.
Ex-Gesundheits- und Finanzminister Salcher präzisiert seine Vorstellungen zum Thema Umweltanwalt.
Herbert Hutter hat recherchiert, wie es an den Tankstellen so läuft.
wo seit gestern bleifreies Benzin verkauft wird und Schwerpunkt Ausland.
Da wollen wir heute unter anderem über die Situation im Sudan informieren.
Das Land steckt mitten in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Zerreißprobe.
Meine Kollegin Dolores Bauer hat sich zwei Wochen lang dort aufgehalten und wird uns in der Sendung informieren.
Ein paar Worte vielleicht gleich jetzt.
Ja, den Preis zahlen wie immer wieder die verelendeten Massen in dieser unausweichlichen Weite dieses größten Landes Afrikas.
Es ist heuer so, dass mindestens vier Millionen Sudanesen direkt vom Hungertod bedroht sind und dazu kommen noch etwa eineinhalb Millionen Hungerflüchtlinge aus den umliegenden Staaten.
Die zahlen.
Mehr dann, wie gesagt, im Verlauf des Journals.
Weitere Auslandsthemen, weiter Streiks in Dänemark, Urteile im RAF-Prozess in Stuttgart und dritter Jahrestag der Falkland-Invasion durch Argentinien.
Zum Thema Kultur hören Sie dann heute Christine Nöstlinger mit ihrem Aufruf zum internationalen Andersen-Tag.
Und wir berichten über die völlige Neubesetzung der Antigone-Aufführung im Wiener Burgtheater.
Hauptdarstellerin und Regisseur sind ja während der Proben ausgestiegen.
Zunächst aber stehen die Nachrichten auf dem Programm.
Zusammengestellt hat sie Georg Schalk-Gruber und gesprochen werden sie ja, da muss ich Sie enttäuschen, den Namen weiß ich nicht, sehe auch den Kollegen im Nachbarstudio nicht, aber wird sich sicher von selber melden.
Es ist in der Tat Josef Wenzel-Hnatek.
Die Meldungen Österreich.
Im heutigen Ministerrat wurde erwartungsgemäß dem Bericht des Verteidigungsministers über die Beschaffung von Abfangjägern zugestimmt.
Der Ressortchef wurde zu den Detailverhandlungen ermächtigt.
Die grundsätzliche Entscheidung für schwedische Abfangjäger vom Typ Saabdraken ist bereits am 26.
März im Landesverteidigungsrat gefallen.
Heute hat der steirische Landeshauptmann Josef Krainer an Vizekanzler Stege appelliert, den Beschluss über die Flugzeuge von der Tagesordnung abzusetzen.
Vorher müsste die umfassende Diskussion über Type, Zahl und Standorte der Flugzeuge abgeschlossen sein, meint Krainer.
Als Argument führt er an, der Saabtracken sei ein veraltetes und besonders lärmintensives Fluggerät.
Vizekanzler Steger hatte heute den Vorsitz beim Ministerrat, da Bundeskanzler Fritz Inowaz auf Urlaub auf Mallorca ist.
Dort trifft er auch zu einem Gespräch mit Altbundeskanzler Bruno Kreisky zusammen.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Prozess gegen die gefährlichsten Mitglieder der Terrororganisation Rote Armee Fraktion Christian Klar und Brigitte Monhaupt sind heute die Urteile verkündet worden.
Der Spruch lautet in beiden Fällen auf lebenslange Freiheitsstrafe.
Das Gericht sprach den 32-jährigen Klar und die 35-jährige Monhaupt in Stuttgart insbesondere schuldig, an der Mordserie der Roten Armee Fraktion im Jahre 1977 beteiligt gewesen zu sein.
Damals wurden unter anderem Generalbundesanwalt Siegfried Buback, der Bankkaufmann Jürgen Pontow und Arbeitgeberbundpräsident Hans-Martin Schleyer unter teilweise spektakulären Umständen ermordet.
Die Vertrauensanwälte der Angeklagten wollen berufen.
Italien.
Bei einem Sprengstoffanschlag auf den prominenten Untersuchungsrichter Carlo Palermo in der sizilianischen Stadt Trapani sind drei Menschen ums Leben gekommen.
Der Jurist selbst sowie zahlreiche andere Personen wurden verletzt.
Die drei Toten waren nach ersten Berichten Unbeteiligte.
Palermo war gerade auf dem Weg zum Justizpalast, ihre Einzelheiten sind nicht bekannt.
Der Untersuchungsrichter behandelte in den vergangenen Jahren die spektakulärsten Kriminalfälle Italiens, unter anderem einen weit verbreiteten Rauschgifthandel und internationale Waffenschmuggelaffären.
Griechenland.
Ein prominenter 50-jähriger Staatsanwalt ist vor seiner Wohnung in einem Randbezirk von Athen von zwei maskierten Motorradfahrern erschossen worden.
Der Jurist hatte in zahlreichen sensationellen Kriminalfällen ermittelt und war wegen seines harten Vorgehens bekannt.
Einziger Tatzeuge ist ein 10-jähriger Bub.
Zu dem Mord hat sich eine Organisation bekannt, die als Namen Kampf gegen den Staat angibt.
Am Tatort wurden Flugblätter gefunden.
USA.
Der neue sowjetische Parteichef Michael Gorbatschow hat jenen Brief beantwortet, in dem Präsident Reagan ein Gipfeltreffen angerichtet hat.
Präsident Reagan bestätigte den Erhalt des Antwortscheibens, ernannte in einem Interview für die Zeitung Washington Post aber keine weiteren Details.
Er hoffe weiterhin, dass das Treffen zustande kommen werde, ergänzte der Präsident.
Die Washington Post fügt unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter hinzu.
Auch Gorbatschow habe ein Treffen befürwortet, aber keinen Termin genannt.
Der deutsche Verteidigungsminister Manfred Werner deutete die Bereitschaft der Bundesrepublik Deutschland für eine Beteiligung am amerikanischen Forschungsprogramm für Weltraumwaffen an.
In einer Pressekonferenz in Washington betonte Werner, dass er und andere NATO-Verteidigungsminister das Projekt unterstützten.
Bonn benötige vor einer Entscheidung jedoch noch zusätzliche Informationen, sagte Werner.
Der amerikanische Verteidigungsminister Caspar Weinberger wies Kritiken aus Europa zurück, wonach die USA ihren Verbündeten im Zusammenhang mit den Weltraumwaffen ein Ultimatum gestellt hätten.
Weinberger meinte, er habe die europäischen Länder lediglich dazu aufgefordert, innerhalb einer bestimmten Frist Vorschläge für eine Beteiligung am Weltraumwaffenprogramm zu unterbreiten.
Dänemark.
Auch heute gibt es in Dänemark wieder Streikaktionen gegen die am Wochenende vom Parlament beschlossene Zwangsschlichtung des jüngsten Arbeitskonfliktes.
Zuletzt ist es gestern Abend zu einer groß angelegten Demonstration vor dem Parlament gekommen.
Bei der Kundgebung, an der sich etwa 100.000 Menschen beteiligten, ereigneten sich Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten.
Mindestens 30 Personen wurden festgenommen.
Der bisher schwerste Arbeitskampf in der dänischen Nachkriegsgeschichte dauert bereits seit 24.
März.
Chile.
Gewerkschaft und Opposition haben für 11.
April zu einem neuerlichen nationalen Protesttag aufgerufen.
Anlass ist die Ermordung von drei Regimekritikern am Wochenende.
Bereits gestern ist es während der Beisetzung der Ermordeten zu Kundgebungen gegen die Regierung gekommen.
Der oberste Gerichtshof Chiles hat unterdessen eine Untersuchung der Todesfälle angeordnet.
Österreich.
Für die etwa 27.000 Beschäftigten in der Textilindustrie gilt nun ein neuer Kollektivvertrag.
Verhandlungen über eine Lohnerhöhung wurden abgeschlossen.
Die Kollektivvertragslöhne werden um 5,3 Prozent, die Ist-Löhne um 4,9 Prozent angehoben.
In Zukunft gibt es auch eine höhere Lehrlingsentschädigung.
Im September wird auf Sozialpartner-Ebene über eine Arbeitszeitverkürzung für den Bereich Textil verhandelt.
Belgien.
Die als singende Nonne weltweit bekannt gewordene ehemalige Ordensschwester Janine Deckers hat 52-jährig gemeinsam mit einer Freundin mit einer Überdosis Schlaftabletten Selbstmord begangen.
Janine Deckers ist im Jahre 1962 mit dem Lieb Dominique berühmt geworden.
Die Frau ist 1959 in ein Dominikanerinnenkloster bei Brüssel eingetreten, hat es sieben Jahre später verlassen, aber weiter nach den Ordensregeln gelebt.
Später versuchte sie gemeinsam mit ihrer Freundin ein Institut für behinderte Kinder zu betreiben.
Das Projekt scheiterte an Geldmangel.
Seither litt Janine Deckers an Depressionen, die sie nun in den Selbstmord getrieben haben dürften.
Großbritannien.
Ein Jugendstilplakat aus Wien hat im Auktionshaus Christie's mit umgerechnet 1,6 Millionen Schilling einen Rekordpreis erreicht.
Der Entwurf zu dem Versacrum-Plakat, mit dem die 8.
Sezessionsausstellung in Wien 1902 angekündigt wurde, stammt von Kolomoser.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage, eine atlantische Störung, überquert heute in stark abgeschwächter Form den Ostalpenraum.
In weiterer Folge nimmt wieder der Hochdruck Einfluss zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh, mäßige regional auch geringe Bewölkung.
Im Tagesverlauf von West nach Ost fortschreitend vorübergehend stark bewölkt, mitunter einige Regenschauer.
West- bis Nordwestwind, Nachmittagstemperaturen 13 bis 19, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 7 Grad.
Die Wetteraussichten für Mittwoch wechselnd wolkig, gebietsweise auch länger sonnig.
West- bis Nordwestwind, Tagesstückstemperaturen 14 bis 18 Grad.
Das Wetter übermorgen am Gründonnerstag anhaltend sonnig und sehr mild.
Hier die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien-Heiter 20 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt-Heiter 18, Linz-Wolkig 12, Salzburg-Heiter 16, Innsbruck-Heiter 16, Bregenz-Wolkig 14, Graz-Heiter 17 und Klagenfurt stark bewölkt bei 14 Grad.
Zwölf Uhr und zehn Minuten ist es jetzt.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf präsentierte heute bei seinem regelmäßigen Dienstag-Pressegespräch eine Wahlanalyse der Kärntner und der Steirischen Gemeinderatswahl.
Dabei habe sich gezeigt, so Graf, dass die SPÖ in ihren Hochborgen stark verloren habe und dass auch die Grünen und Alternativen viel mehr an Stimmenpotential der SPÖ und der Freiheitlichen geknappert hätten als an dem der Sozialisten.
Hauptthemen des Pressegesprächs waren aber dann die Bundespräsidentenwahl und die Entscheidung über den Ankauf von Abfangjägern.
Manfred Steinhober berichtet.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf nahm heute die Tatsache, dass Bundeskanzler Fred Sinowat sich auf einem Privatbesuch bei Altkanzler Kreisky in Mallorca befindet, zum Anlass für eine neuerliche Aussage zum Thema Bundespräsidentenkandidat der SPÖ.
Wir wissen jetzt alle miteinander, warum der Herr Bundeskanzler kürzlich so auf mich geschimpft hat.
Es war offenbar ein Volltreffer, als ich festgestellt habe, dass Sinovac dabei ist, eine Präsidentschaftskandidatur von Dr. Kreisky abzuwürgen.
Sinovac wollte ganz offenkundig Kreisky als Präsidentschaftskandidaten loshaben.
Ich habe dafür ein gewisses Verständnis.
Wenn ich in seiner Position wäre, hätte ich vielleicht auch nicht gerne einen Kreisky als möglichen Bundespräsidenten.
Es hat sich inzwischen der Dr. Kreisky offenbar den Bundeskanzler kommen lassen nach Mallorca, um ihm seinen Befremden darüber auszudrücken, dass Sinovac wieder einmal, und bei Zwentendorf war es nicht anders, ohne mit den Betroffenen zu sprechen, über die Medien
Druck ausüben wollte und damit hat man offenbar den Versuch unternommen auf Betreiben der Umgebung des Herrn Bundeskanzlers nun den Dr. Kreisky in dieser Form loszuwerden und er hat sich das nicht gefallen lassen.
Graf meinte dann, er könne sich Kreisky sehr wohl als einen Bundespräsidenten für alle Österreicher vorstellen, und zwar nicht weniger als Kurt Waldheim, dessen Kandidatur von der ÖVP unterstützt wird.
Zweites Thema der Pressekonferenz, die Abfangjägerentscheidung.
Graf meinte, die Zustimmung der ÖVP zu den schwedischen Draken sei als Bekenntnis für die Landesverteidigung zu verstehen.
Ich habe hier die Entscheidung Traken nicht zu verteidigen und ich denke auch gar nicht daran, das zu tun.
Es war das eine Entscheidung der Regierung, aber die ÖVP hat sich entschlossen, hier mitzugehen aus politischen Gründen, weil der Effekt eines Nein zur Typenwahl bei einem grundsätzlichen Ja zu den Abfangjägern wahrscheinlich sicher als erstes wieder den Vorwurf der Jein-Politik oder sowas ähnliches nach sich gezogen hätte.
Wir haben gesagt, dass die Entscheidung über die Typenwahl eine Entscheidung der Regierung ist und solange diese Regierung regiert, sind wir froh, dass sie überhaupt eine Entscheidung trifft und nehmen wir sie hin.
Die ÖVP habe allerdings auch Bedenken gegen die Traken, meinte Graf dann.
Etwa ihre Lautstärke und die Unfallshäufigkeit dieses Modells.
Konkret nach der angeblich größeren Unfallshäufigkeit der Traken gefragt, meinte Graf.
Frag's mich nicht ab.
Ich habe keine Ahnung.
Ich habe das den Medien entnommen und der Informationen, die uns die Mitglieder des Landesverteidigungsrates gegeben haben.
Es sind also jedenfalls
Bruchteile von Prozenten.
Es ist glaube ich nicht so, dass man akut jemanden gefährdet, den man hineinsetzt.
Aber es soll dieser Information nach die Unfallhäufigkeit größer sein als bei anderen Modellen.
Vor allem glaube ich, weil sie nur ein Triebwerk haben und die anderen haben zwei.
Das heißt, wenn das eine ausfällt, ist es aus und wenn bei den anderen eins ausfällt, bleibt eins übrig.
So stellt sich das der kleine Maxi vor.
Ja, soviel zum Stichwort Abfangjäger von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Wir werden zu diesem Stichwort Abfangjäger oder wie ihm die Gegner jetzt schon wenig liebevoll sagen Abfalljäger noch im weiteren Verlauf des Journals ein bisschen mehr berichten.
Leopold Esterle bekommt ein Interview mit Minister Frischenschlager und eventuell kommt auch aus der Steiermark noch ein Beitrag.
Der steirische Landeshauptmann Josef Greiner hat sich ja hier auch zum Thema geäußert.
Weiter aber jetzt mit dem Stichwort Umweltschutz, Umweltanwalt.
Der frühere Finanzminister Herbert Salcher, der vorher auch Gesundheits- und Umweltminister gewesen war, ist ja seit einiger Zeit in Sachen Umweltschutz aktiv.
Und zwar als Präsident der österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz.
Salcher, der der Regierungsumbildung im vergangenen Herbst zum Opfer fiel, hat bereits in seiner Antrittspressekonferenz als neuer Umweltschützer angekündigt, notfalls durch ein Volksbegehren einen Umweltanwalt in Österreich einführen zu wollen.
Dieser Umweltanwalt, der nach Meinung Salchers direkt vom Bundespräsidenten bestellt werden soll, sollte in allen umweltrelevanten Verfahren völlig weisungsfrei agieren können.
Bundeskanzler Fred Sinowaz und Umweltschutzminister Kurt Steirer haben Salchers Idee allerdings kürzlich als eher unnötig abgetan.
Mit Herbert Salcher führte heute Fritz Besata das folgende Gespräch.
Herr Dr. Salcher, Sie wollen einen Umweltanwalt.
Offenbar sind Sie der Meinung, dass es in Österreich noch nicht genug Umweltschutzeinrichtungen gibt, obwohl andere der Meinung sind, es gibt bereits genug.
Warum wollen Sie denn wirklich?
Der Umweltanwalt ist ein Teil eines Vorschlages, den wir in Form eines Gesetzesantrags der Öffentlichkeit präsentieren werden.
Es geht darum, dass das Rechtsgut Umwelt und das Rechtsgut Natur nach unserer Auffassung nach den heutigen Verfahrensvorschriften zu wenig geschützt ist.
Die Menschen werden nicht angehört.
Projektanten müssen keine Umweltverträglichkeitserklärungen abgeben und sich vorher überlegen, was mache ich, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten.
Es gibt keine rechtsverbindliche Einrichtung einer Umweltverträglichkeitsprüfung.
Und es gibt vor allem eines nicht, dass in Verwaltungsverfahren, das klingt so unverdächtig, aber die Genehmigung eines Kraftwerkes etwa ist in einem Verwaltungsverfahren zu geben, dass in einem solchen Verwaltungsverfahren die Umwelt keinen Kurator hat, dass niemand die Interessen der Umwelt als Verfahrenspartei
Was könnte denn, ganz konkret gefragt, Ihr Umweltanwalt in Sachen Zwentendorf noch tun?
In Sachen Zwentendorf ist das Verfahren schon so weit fortgeschritten, dass der Umweltanwalt nicht mehr sehr viel tun könnte.
Aber wir müssen von einer Fiktion ausgehen, um die Wirksamkeit des Rechtsschutzes neuer Art zu sehen.
Fiktion.
Hätte es schon damals, als Zwendendorf projektiert und beantragt wurde, diese Rechtsschutzeinrichtungen gegeben, dann wäre das Verfahren wie folgt abgelaufen.
Zuerst ein verbindliches Anhörungsverfahren.
Man hätte also den Herrn Prof. Tollmann schon vor der Einreichung des Antrages gehört, um nur ein Beispiel zu nennen.
Dann eine Umweltverträglichkeitserklärung, also eine Erklärung des künftigen Betreibers, wie wird die Umwelt belastet.
tatsächlich belastet und potenziell belastet durch Gefahren, die da bestehen.
Dann eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die diese Erklärung überprüft und das gesamte Verfahren wäre begleitet gewesen vom Umweltanwalt als Partei und da hätte es kein Geheimgutachten gegeben, da wäre jedes Gutachten auch
überprüft worden und damit werden wir von der Emotion weggekommen.
Herr Dr. Salcher, Ihre Ankündigung, einen Umweltanwalt nötigenfalls mittels Volksbegehren ins Leben zu rufen, hat bei zwei Ihrer Parteifreunde wenig Beachtung gefunden, beim Umweltschutzminister Steirer und auch bei Bundeskanzler Sinowaz.
Beide haben gemeint, eine solche Institution, ein solcher Mann wäre nicht notwendig.
Ja, es ist ein Problem der Begriffsbestimmung.
Ich habe bei anderer Gelegenheit heute gesagt, man redet im Leben und in der Politik sehr häufig aneinander vorbei.
Da streiten sich zwei Leute, weil der eine behauptet, der Hahn tropft und der andere behauptet, der Hahn grät.
Und sie meinen unter dem Hahn nicht das Gleiche.
Und die Diskussion, wie sie jetzt abläuft, ähnelt diesem Beispiel sehr stark.
Der Umweltanwalt ist nicht, wie manche glauben, dazu da, um die Umweltpolitik zu koordinieren.
Das bleibt in der Politik.
Der Umweltanwalt müsste geschaffen werden, um den Rechtsschutz zu verbessern, um ein besseres Umweltverfahren zustande zu bringen.
Und die Ankündigung eines Volksbegehrens war der letzte Schritt.
Vorher werden alle im Parlament vertretenen Parteien unseren Gesetzesantrag bekommen und wenn auch nur eine Partei den Antrag einbringt im Parlament als Initiativantrag, dann ist unsere Aufgabe erfüllt, denn ein Volksbegehren kann ja auch nicht mehr zustande bringen als einen Gesetzesantrag an das Parlament.
und ich gehe lieber den einfacheren Weg.
Aber wenn unter Umständen alle im Parlament vertretenen Parteien a priori, ohne in die Sachgespräche einzugehen, den Umweltanwalt kaltschneidig ablehnen sollten,
Dann wird man über den Schutz des Rechtsgutes, Natur und Umwelt und über diese Vorschläge öffentlich diskutieren und wir werden durch ein Volksbegehren die Sache unter Garantie in den Nationalrat zur Behandlung bringen.
Aber ich glaube, so weit kommt es gar nicht, denn die Vernunft und die Zusammenarbeit in der Politik ist sicher möglich.
Das Gespräch führte Fritz Besatter.
Ehe wir mit unserem Programm weitergehen, eine kurze Verkehrsinformation.
Die A9, die Pyren Autobahn, ist in Fahrtrichtung Spielfeld beim Autobahnende bei Vogau nach einem Verkehrsunfall blockiert.
Der Verkehr wird lokal umgeleitet.
Die Aufräumungsarbeiten werden noch länger dauern.
Bei uns im Mittagsschnall geht es jetzt aber mit dem Thema Abfangjäger weiter.
Seit der Sitzung des Landesverteidigungsrates am 26.
März war es ja so gut wie sicher, seit heute ist es definitiv.
Österreich wird beginnend mit 1987 24 schwedische Saab-Tragen bekommen.
Der entsprechende Vertrag mit der schwedischen Firma soll am 21.
Mai unterfertigt werden.
Seit bekannt geworden ist, dass Österreich nach jahrelangem Tauziehen nun doch Abfangjäger, oder wie es im offiziellen Sprachgebrauch heißt, Luftraumüberwachungsgeräte erhält, haben sich in jenen Bundesländern, in denen die Flugzeuge stationiert werden sollen, Proteste dagegen erhoben.
So hat heute der steirische Landeshauptmann Josef Greiner, wir haben es in den Nachrichten gemeldet, den Ministerrat ersucht, das Thema Abfangjäger von der heutigen Tagesordnung abzusetzen.
Allein Greiners Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen.
Im Anschluss an den Ministerrat jedenfalls stellte sich heute Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager, Leopold Esterle, zu folgendem Interview.
Herr Verteidigungsminister Frischenschlager, wie nach der jüngsten Sitzung des Landesverteidigungsrates eigentlich schon zu erwarten war, aber eben, wie gesagt, noch nicht offiziell.
hat sich das österreichische Bundesheer nun zum Ankauf von 24 schwedischen Trakenabfanggegern entschlossen.
Heute, nach der Sitzung des Ministerrates, nach der es offiziell kein Pressegespräch gab, ist die Sache nun definitiv.
Der heutige Ministerrat hat meinem Antrag zugestimmt, dass grundsätzlich der Beschaffung dieses Systems
jetzt nähergetreten werden soll.
Wir sind ja in einem Vergabevorgang.
Ich habe aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen diese Zustimmung des Ministerrates einzuholen gehabt.
Und nun muss das Angebot von Tragen im Detail geprüft werden, in den konkreten Besprechungen mit den schwedischen Stellen, sodass wir bis Ende Mai die Vorbereitungen für den Vertragsabschluss abgeschlossen haben werden.
Darf ich noch einmal, um es ganz zu konkretisieren, meine erste Frage wiederholen?
Der Ministerrat hat heute auch formell dem Ankauf der schwedischen Saab Traken zugestimmt.
Der Ministerrat hat heute zugestimmt, hat grundsätzlich die Zustimmung erteilt für die Beschaffung dieses Systems und
dass unter Bedachtnahme auf die zeitliche Verbindlichkeit des Angebotes bis 21.
Mai nun die erforderlichen Detailverhandlungen durchgeführt werden.
Es ist eigentlich müßig nach ihrer Pressekonferenz von der Vorwoche noch einmal auf die Negativseiten dieses Flugzeugs einzugehen.
Trotzdem muss man es, glaube ich, der Korrektheit halber
dazusagen, dass dieses Flugzeug seinen Jungfernflug am 25.
Oktober 1955 gehabt hat, auch wenn die Serie, die Österreich jetzt kauft, aus dem 67er Jahr stammt.
Es ist vielleicht müßig dazu zu sagen, dass die schwedische Luftwaffe diese Flugzeuge aus Kostengründen der Wartung eingemottet hätte, andernfalls.
Ich frage Sie trotzdem, sind Sie über den Saab Traken und über den Typenentscheid, der jetzt definitiv von der Bundesregierung beschlossen worden ist, tatsächlich glücklich?
Oder ist es nicht so, dass Ihnen als Verteidigungsminister vielleicht ein neues, aber teureres Flugzeug vielleicht sogar lieber gewesen wäre?
Selbstverständlich kann ich mir als Verteidigungsminister neueres, moderneres
vorstellen.
Das ist gar keine Frage.
Aber das ist ja auch nicht das Wesentliche.
Wir haben jetzt eine Entscheidung für gebrauchte Flugzeuge gefällt.
Nicht zuletzt deshalb, weil unsere Luftstreitkräfte natürlich in ihrer Entwicklung ja nicht auf dem neuesten Stand sind.
Und so ist nun die Einführung des System Tragen für uns auch die Möglichkeit, den Anschluss zu finden.
Jetzt gibt es noch politische Probleme, um das abschließend nach dieser definitiven Entscheidung des Ministerrates auch noch einmal anzusprechen.
Es gibt Probleme mit der Stationierung, beziehungsweise es wird sie geben, denn das erste Flugzeug kommt ja erst 24 Monate nach Vertragsabschluss, also etwa
im Herbst 87.
Trotzdem gibt es jetzt schon politische Probleme.
Bleiben Sie bei Ihrer Entscheidung, dass die Heimatflughäfen für die 24.
Abtrakten Zeltweg und Graz-Dalerhof sein werden.
Auch wenn Sie durch Übungsbetrieb auch andere Flughäfen anlaufen und anfliegen wollen.
Seit Jahrzehnten, also nicht erst seit meiner Ministerschaft, läuft die Planung darauf hinaus, dass wir
sehr beschränkte Möglichkeiten für die Stationierung von Flugzeugen haben und das ist einmal im Wesentlichen Zeltweg und Thalerhof.
Diese Entscheidung ist in diesem Sinne natürlich nicht endgültig.
Wir haben ja auch Gott sei Dank Zeit, nun sehr, sehr genau zu überlegen, wie wir nun die konkreten Maßnahmen setzen.
Ich kann jetzt nicht, und das wäre wirklich
meines Erachtens falsch, wenn ich nun zur Beruhigung einfach sagte, es wird auf jeden Fall andere Standorte geben.
Ich habe steirischen Politikern vergangene Woche klar und deutlich gesagt, wir werden alles unternehmen, um die Belastung für die Steiermark gering zu halten.
Wir haben jetzt auch Zeit dazu, das alles zu studieren.
Wir haben auch Zeit zu Gesprächen.
Zu dem allen bin ich bereit.
Es soll ja nichts übers Knie gebrochen werden.
sondern es soll eine Lösung gefunden werden, die natürlich trotzdem immer eine Belastung für die Anrainer sein wird, es gibt gar keinen Zweifel, aber es wird kein Bestimmungsstandpunkt eingenommen.
Sie sind der jüngste Verteidigungsminister dieser Republik, Sie bemüht haben sich alle drum, Sie haben es geschafft, sind Sie auch froh, dass Sie die Draken bekommen haben, auch wenn man in den Printmedien vom schwedischen Schrott liest.
Ja, ich meine, dass es nicht das neueste Modell ist, kann ich ja nicht gut leugnen.
Dass es ein entscheidender Schritt ist zur Weiterentwicklung unserer Luftraumsicherung, das ist auch klar.
Ich bin sicher, wenn wir nun mit den Detailinformationen hinausgehen und es wird noch viele Debatten geben, dass die Öffentlichkeit auch letzten Endes sehen wird, dass das eine sehr bescheidene Maßnahme ist, eine notwendige Maßnahme ist und dass im Rahmen der Gegebenheiten
die Entscheidung für den Tragen eine gute ist.
Mit Verteidigungsminister Frischenschlager sprach mein Kollege Leopold Esterle.
Über diesen heutigen Ministerratsbeschluss zum Ankauf der Abfangjäger ist vor allem ein Landeshauptmann äußerst verbittert, der steirische Landeshauptmann Josef Greiner.
In der Steiermark ist ja der Protest gegen die Abfangjäger, vor allem gegen die beabsichtigte Stationierung in Zeltweg und Graztalerhof am heftigsten.
Greiner hat nun, wir haben es in den Nachrichten ja schon gehört, den Ministerrat brieflich ersucht, das Thema von der Tagesordnung abzusetzen.
Der Protest Greiners blieb jedoch ohne Erfolg.
Mit dem steirischen Landeshauptmann sprach Gernot Hollerer vor wenigen Minuten.
Herr Landeshauptmann, Dr. Greiner, die Entscheidung ist heute in Wien gefallen.
Ihr Appell, Ihr Schreiben ist somit negiert worden.
Welche politische Konsequenz ziehen Sie daraus?
Ich hoffe sehr, dass nach Rückkehr des Bundeskanzlers das noch einmal in Diskussion gezogen wird.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine österreichische Bundesregierung die Meinung eines Landeshauptmannes in einer so wichtigen Frage so gering achtet, als dass es dabei bleiben kann.
Ich bin ja wirklich auch ungezählte Male von vielen, vielen unserer Landsleute in dieser Frage angesprochen worden, von Leuten, die der Meinung sind, dass Abfangjäger durchaus sinnvoll seien zur Luftraumüberwachung, ebenso wie von solchen, die sagen, das Ganze hätte keinen Sinn.
Und gerade weil diese Diskussion jetzt so intensiv geführt wird, hätte ich erwartet, dass die Bundesregierung eine solche Entscheidung heute nicht trifft.
Ich hoffe aber, dass das letzte Wort damit nicht gesprochen ist.
Wenn es aber bereits das letzte Wort ist, welche Konsequenz ziehen Sie dann daraus?
Ich bin nicht davon überzeugt, dass es das letzte Wort ist.
Sollte es tatsächlich ein solches dann gewesen sein,
dann wird man daraus die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen haben.
Welche?
Das ist heute nicht Gegenstand der Diskussion.
Dazu gibt es Überlegungen.
Aber ich habe die Hoffnung, dass nach Rückkehr des Bundeskanzlers eine solche Diskussion noch einmal aufgenommen wird.
Herr Landeshauptmann, Sie wirken in dieser Angelegenheit sehr verärgert, daher nochmals meine Frage.
Ein Schreiben, man kann ruhig sagen, fast ein Protestschreiben des Landeshauptmannes, des steirischen Landeshauptmannes ist, wenn man so will, vom Tisch gewischt worden.
Welche Konsequenz bedeutet das für Sie?
Ich sage noch einmal, nachdem heute den Vorsitz der Herr Vizekanzler Steger geführt hat in dieser Ministerratssitzung, dass ich
noch die Hoffnung habe, dass der Bundeskanzler, der eigentliche Vorsitzende dieser Bundesregierung, mit uns nach seiner Rückkehr entsprechende Verhandlungen aufnimmt und ein solcher Beschluss notfalls auch revidiert wird.
Ja, aber ist das nicht politisch gelaufen?
mit dem heutigen Ministerratsbeschluss?
Ich kann mir das nicht vorstellen und ich müsste es als mindestens äußerst unklug qualifizieren, wenn nicht ein ärgeres Wort am Platze wäre, heute in Abwesenheit des Bundeskanzlers einen solchen Beschluss gefasst zu haben, obwohl ein Protestfernschreiben des Landeshauptmannes der Steiermark vorlag,
des Landeshauptmannes jenes Bundeslandes, von dem man sagt, alle diese im höchsten Zweifel stehende Abfangjäger würden dort stationiert werden.
Das war es also zum Thema Abfangjäger in unserem heutigen Mittagsschanal.
Zwölf Uhr und 32 Minuten ist es inzwischen geworden, zwei Minuten nach halb eins.
Was wollen wir noch an Beiträgen bis 13 Uhr unterbringen?
Als nächstes hat Herbert Hutter recherchiert, wie es an den Tankstellen läuft, wo ja seit gestern bleifreies Benzin verkauft wird.
Dann informieren wir es dem Ausland über die Situation im Sudan.
Das Land steckt ja mitten in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise und Zerreißprobe.
Streiks in Dänemark, Urteile im RAF-Prozess in Stuttgart sind weitere Schlagzeilen und die Kulturredaktion berichtet über den Andersentag und über die Antigone-Aufführung am Wiener Burgtheater.
Aber wie gesagt, jetzt Stichwort bleifreies Benzin.
Seit gestern wird ja in Österreich bleifreies Normalbenzin ausgeliefert.
Gleichzeitig traut eine Erhöhung der Treibstoffpreise um zehn Groschen je Liter in Kraft.
Diese Preise sind deswegen für alle Benzinsorten um 10 Groschen gestiegen, weil man die höheren Erzeugungskosten für bleifreies Benzin eben nicht auf die umweltbewussten Autofahrer allein abwälzen wollte.
Das bleifreie Normalbenzin ist die Voraussetzung für den Betrieb von Katalysator-Autos.
die aber vermutlich erst ab Herbst in größerer Menge in Österreich fahren werden.
Dann nämlich, wenn die staatliche Förderung für den Kauf dieser umweltschonenden, aber eben teureren Autos in Kraft tritt.
Die Umstellungsphase ist bereits in vollem Gang, an immer mehr Zapfsäulen ist das grüne Pickel mit der weißen Schrift bleifrei zu sehen.
Wie reagieren nun Österreichs Autofahrer auf den neuen bleifreien, aber teureren Treibstoff?
Herbert Huter meldet sich von einer Wiener Tankstelle.
Der zweite Tag, an dem das bleifreie Normalbenzin in Österreich ausgeliefert wird, ist noch von großer Unsicherheit gekennzeichnet.
Ein Zustand, der sicherlich noch andauern wird.
Die Autofahrer, so entsteht der Eindruck, wissen noch recht wenig über das Innenleben ihres Vehikels und ebenso unklar ist noch, dass bleifreies Benzin allein ohne Katalysatorautos noch keine Umweltprobleme löst.
Katalysator-Autos fahren noch nicht in Österreich, aber etwa die Hälfte der in Österreich zugelassenen PKWs und Kombis vertragen jetzt schon bleifreies Normalbenzin.
Vor allem jene, die bisher 1 zu 1 normal zu super gemixt haben, können nun normal allein tanken, weil die Oktanzahl bei der bleifreien Sorte erhöht wurde.
Hier am Wiener Südbahnhof hat die Tankstelle heute früh die erste Lieferung bleifrei bekommen.
Das Geschäft ist allgemein etwas flau, wahrscheinlich wegen der Osterurlaube.
Vor mir steht ein junger Mann mit einem älteren VW.
Sie tanken bleifrei.
Warum?
Damit ich die Umwelt nicht belaste.
Wissen Sie eigentlich genau, ob Ihr Auto bleifreies Benzin verträgt?
Genau weiß ich es nicht, aber ich vermute.
Trotzdem gehen Sie das Risiko ein?
Ja.
Was würden Sie sagen, wenn ein Motorschaden zustande kommt?
Naja, das ist das Auto und bei dem Auto ist ja nicht so viel kaputt.
Also Sie würden also den alten VW sozusagen dem Umweltschutz Gedanken opfern?
Ja.
Was sagen Sie dazu, dass das Benzin um 10 Grad schon teurer ist?
Es könnte ruhig einmal Schilling teurer sein, mir macht das nichts.
Man soll nicht mit dem Auto fahren, aber ich brauche es beruflich.
Von mir wäre es wurscht, wenn es einmal Schilling teurer wäre, hätte es mir auch nichts gemacht.
Ausgerechnet sein Auto verträgt Bleifrei nicht, hat sich herausgestellt.
Ihm wurde empfohlen, Super dazu zu mischen.
Eine weitere Reaktion.
Wieder einen jungen Mann vor mir.
Er mixt und zwar bleifreies Normalbenzin und bleihältiges Superbenzin.
Was sagen Sie dazu, dass jetzt Normalbenzin bleifrei ist?
Ich finde es ganz gut, dass man auf der Basis gezwungen wird, bleifrei zu tanken.
Aber Sie fahren ja doch nicht nur bleifrei.
Sie mixen ja mit bleihältigem Super.
Ja, weil ich habe es seit jeher eins zu eins gedankt, also gemischt und ich werde es auch weiterhin behalten.
Wenn es jetzt mit bleifreiem Benzin gemischt ist, ist es irgendwie akzeptabel.
Benzin ist um 10 Groschen teurer geworden, was sagen Sie dazu?
Im Zusammenhang damit, dass normal Benzin bleifrei geliefert wird.
Das ist ein akzeptabler Aufschlag.
Akzeptabler Aufschlag.
Würden Sie gegebenenfalls auch mehr bezahlen, wenn Sie wüssten, die Umwelt würde mehr geschont?
Ja, solange sie sich in Grenzen hält, ja.
Herr Kirschbaumer, Sie sind Tankstellenpächter.
Wie war's?
Sie haben heute Morgen die erste Bleifreilieferung bekommen.
Wie haben die Kunden darauf reagiert?
Ja, kurz darauf ist der Erste gekommen mit einem Golf.
Der wollte unbedingt einen verbleibenden Benzin haben.
Und das ist... Wollte er nicht nehmen.
Mixen wollte er nicht, ne?
Und das, obwohl diese Autotype bleifrei vertragen würde?
Ja.
Worauf führen Sie das zurück?
Wissen die Autofahrer noch zu wenig?
Fast niemand weiß was davon.
Sind Sie informiert?
Haben Sie eine Liste?
Könnten Sie im Notfall die Autofahrer beraten?
Ja.
Und wie sind die Reaktionen auf die Preiserhöhung?
Überhaupt nicht.
Keine Spur davon.
Die zehn Geräusche haben das Ganze nicht aufgewogen.
Autofahrende Damen übrigens wollten nicht vor das Mikrofon.
Wenn auch an den Zapfsäulen das grüne Pickel mit dem Wort bleifrei angeklebt ist, ganz bleifrei ist der Treibstoff dennoch noch nicht an allen Stationen.
Denn das bleifreie Normalbenzin wird vorerst zum alten bleihältigen Normalbenzin dazugemischt.
In wenigen Wochen, wenn immer wieder nur bleifreies Benzin nachgefüllt wird in die unterirdischen Tanks, ist garantiert der Zustand bleifrei erreicht, wie ihn das Gesetz erst bis Ende September vorschreibt.
Dann erst wird es aber auch Katalysator-Autos geben, denen bleihältiges Benzin schadet, weil dann der Katalysator kaputt wird.
Da die Autofahrer aber noch unsicher sind, was sie tanken sollen, ist es auch die Mineralölwirtschaft in ihren Produktionsplänen.
Es geht um den Anteil an Super-Benzin, der derzeit bei zwei Drittel bis 70 Prozent liegt.
Dieser Anteil Super könnte stark absinken, wenn alle 1 zu 1 mixtankenden Autofahrer auf neues Normalbenzin bleifrei umsteigen.
Wann wie viele Autofahrer das aber tun, das kann man noch nicht voraussagen.
Soweit mein Bericht über den zweiten Tag Bleifrei in Österreich und damit zurück zu Ilse Oberhofer.
Ja, jetzt aber zu unseren Auslandsbeiträgen.
Der seit Tagen anhaltende Widerstand gegen die Politik von Präsident Numeri im Sudan weitet sich offenbar aus.
Wegen der Wirtschaftspolitik der Regierung war er schon in der Vorwoche zu massiven Protestdemonstrationen und in deren Gefolge zu Auseinandersetzungen mit Polizei- und Armeeeinheiten gekommen.
Mindestens drei Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein, mehr als 2000 wurden verhaftet.
Seit mehreren Tagen bereits auch befinden sich die Ärzte des Landes im Streik.
Gestern begannen die Rechtsanwälte in der Hauptstadt Khartoum einen wilden Streik und für morgen haben mehrere Berufsverbände zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Damit soll die Forderung nach Numeris Rücktritt unterstrichen werden.
Der Präsident selbst hält sich derzeit in den Vereinigten Staaten auf, wo er zwar neue Zusicherungen für eine weitere Wirtschaftshilfe für den Sudan erhalten hat, die Unzufriedenheit im Land aber scheint nicht mehr einzubremsen zu sein.
Verständlich allein angesichts der jüngsten Zahlen der FAO, der Welternährungsorganisation, die gestern mitteilte, dass auch im Sudan 4 Millionen Menschen vom Verhungern bedroht sind.
Ein Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation sagte, die Lage im Sudan, 20 Millionen Menschen leben dort, sei heute kritischer als in Äthiopien zu Beginn der Hungersnot im vergangenen Jahr.
Verschärft wird die Situation nur noch durch die Flüchtlinge aus Äthiopien und durch eine Rebellion im Süden des Landes.
Dolores Bauer informiert näher.
Das, was im Sudan in diesen Tagen passiert, brach zwar plötzlich aus, kam aber nicht überraschend.
Als Präsident Numeri unter dem Druck der Weltbank am Montag vergangener Woche die Subventionen für Grundnahrungsmittel aufhob und die Preise massiv in die Höhe schnellten, die Rationierung für Treibstoff noch verschärft wurde, war es klar, dass der Bogen überspannt war.
dass selbst die apathischen und leidgewohnten Sudanesen die Geduld verlieren würden.
Und dass dann noch erste Proteste und Demonstrationen mit den brutalen Mitteln eines Polizei- und Militärstaates unterdrückt werden sollten, als Blut floss, eskalierte die Situation noch mehr.
Und das ist sicherlich erst der Anfang.
Im Sudan gärt es seit Monaten, um nicht zu sagen seit Jahren.
Denn als Numere sich die Moslembrüder an die Macht holte und im September 1983 das islamische Gesetz der Scharia dem Volk oktroyiert wurde, ging alles rapide bergab.
Den sudanesischen Banken wurde das Geld der Reichen entzogen und ins Ausland verbracht, eine Firma nach der anderen ging pleite, die Auslandsschulden schnellten in die Höhe,
Und die Hand- und Beinamputationen, die Auspeitschungen, Steinigungen und Kreuzigungen – ja, Sie haben richtig gehört, Kreuzigungen im ausgehenden 20.
Jahrhundert – schürten die Unruhe im Land, obwohl die Bevölkerung mehrheitlich muhammedanisch ist.
Aber eine islamische Republik à la Khomeini, das wollte doch niemand.
Als ich in den letzten Wochen immer wieder Leute aller Couleurs fragte, ja, wer steht denn eigentlich noch hinter Numeri, jetzt wo er die Moslembrüder unter dem Druck Amerikas wieder entmachtet und die Gefängnisse gesteckt hat, war die Antwort regelmäßig, hinter Numeri steht nur noch Numeri.
Denn inzwischen haben alle erkannt, dass er nur dann als potenter Politiker anzusehen ist, wenn man annimmt, dass Konfusion ein legitimes Mittel ist, um an der Macht zu bleiben.
Und wer möchte dies schon akzeptieren?
Der Sudan, das flächenmäßig größte Land Afrikas, steht vor einem ökonomischen, ökologischen, sozialen und politischen Zusammenbruch.
Eine verkehrte, nur auf kurzfristige Profite, meist ausländischer Konzerne aufgebaute Agrarpolitik hat in den letzten zehn Jahren das Land ausgepobert.
Ein Drittel der einst fruchtbaren Böden dieses präsumtiven Brotkorbs Afrikas in Wüsten verwandelt.
Fazit, mindestens vier Millionen Sudanesen, etwa jeder fünfte, sind im heurigen Jahr nach den katastrophalen Missernten des vergangenen Jahres direkt vom Hungerdod bedroht.
Nach Schätzungen werden die Sudanesen spätestens im Juni auch das letzte Hirsekorn der 84er-Ernte aufgegessen haben.
Mit einem nächsten Hirsekorn, falls es Regen und damit wenn auch eine magere Ernte gibt, ist erst im November zu rechnen.
Hier klafft eine Versorgungslücke von einem halben Jahr, die alleine auf dem Getreidesektor mit 430.000 Metriktonnen beziffert wird.
Und zu all dem kommen noch rund eineinhalb Millionen Flüchtlinge, Hungernde von jenseits der Grenzen aus dem Tschad, aus Sair, aus Uganda und vor allem aus den äthiopischen Provinzen Tigray und Eritrea.
Eine Zahl, die sich bis Juni vermutlich um eine weitere halbe Million erhöhen wird.
Die Welthungerhilfe kann hier temporär ein wenig Abhilfe schaffen, aber Probleme lösen kann sie nicht.
Da müsste strukturell vieles, nein eigentlich alles getan werden, was nicht oder zumindest noch kaum geschieht.
Als in dieser Situation bekannt wurde, dass Präsident Numere sich für einen zweimonatigen privaten Urlaub nach Amerika begeben wird, fragte ich mich als Außenstehender, ob der wohl nun ganz verrückt geworden sei, sein Land in dieser Katastrophensituation alleine zu lassen.
Die Antwort der Sudanesen, vom ärmsten Hungerleider bis zum reichen Geschäftsmann hinter seinem messigenbeschlagenen Ebenholzschreibtisch, er soll fahren, Gott lobt, dass er fährt und er möge nicht mehr wiederkommen.
Die naheliegende Frage, gut, und was kommt dann, allerdings, die konnte mir niemand beantworten.
Denn der Sudan ist heute ein zerrissenes Land.
Die Grenze des blutigen Bürgerkrieges trennt nicht nur den Süden vom Norden, sondern auch der überwiegend arabische Norden ist in sich gespalten und uneins.
Die Opposition gegen die Regierung ist, das kann man ruhig sagen, fast hundertprozentig.
Aber sie ist nicht einig und hat keine wirklich von allen Gruppen und Völkern akzeptierten Führer.
Zwischen den Extremprognosen, die Vernunft wird siegen, bis hin zu, der Sudan wird in einem ungeahnten Blutbad versinken, kann man der Fantasie freien Lauf lassen.
Die Probleme, die Verschuldung, die verfehlte Politik, der Konfusion, die Dürre, die Korruption haben eine Situation geschaffen, an der noch Generationen leiden und vermutlich auch sterben werden.
Und die Mächte der Welt, die in diese Entwicklung involviert waren und sind, werden sich auch ihrer Schuld bewusst werden und entsprechend handeln müssen.
Denn alleine kann dieser verelendete, hungernde Riese die Hypotheken auf die Zukunft nicht abzahlen.
Dolores Bauer hat berichtet, sie ist ja erst vor kurzem aus dem Sudan zurückgekommen.
Und Sie haben es gehört, auch in diesem schwarzafrikanischen Land ist jeder Fünfte vom akuten Hungertod bedroht.
Vier Millionen Menschen sind es im Sudan, acht Millionen in benachbarten Äthiopien, für die heute speziell in ganz Österreich gesammelt werden soll.
Sie haben auch das sicher schon gehört, heute ist so etwas wie ein Äthiopientag in Österreich.
Sechs große heimische Hilfsorganisationen rufen verstärkt zu Spenden für Äthiopien auf.
Wobei sie natürlich nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Tagen und Wochen so etwas wie Solidarität via Erlagschein üben können.
Dieser Äthiopien-Tag wird heute auch vom ORF unterstützt.
Im Fernsehen und im Hörfunk ist spezielle Sendezeit diesem Thema gewidmet.
Und wir wollen Sie jetzt ganz speziell auf eine Sendung im Rahmen unseres Abendjournals hinweisen.
beschäftigen wir uns mit dem Hunger in Äthiopien.
Genauer gesagt mit den Ursachen für die anhaltende Dürre, die jene Hungerkatastrophe ausgelöst hat, von der heute mehr als acht Millionen Menschen bedroht sind.
Eine der Ursachen ist jahrhundertelanger Raubbau an der Natur, wie zum Beispiel die Abholzung der Gebirgswälder.
Professor Heile Dagne von der Universität Addis Abeba erzählt.
Wenn wir jetzt heutige Äthiopien sehen, finden wir kaum
Bäume auf diesem riesengroßen Gebirgsland.
Vor 100 Jahren, das kann man belegen, war das Land mit Holz, mit Bäumen, mit Wäldern bedeckt.
Etwa 40% des Landes war mit Wäldern bedeckt.
Heute
Es spricht man nicht mehr als 4% des Landes.
Also die Gebirge sind leer geworden und dadurch hat sich die klimatische Lage geändert und der Regen kommt sehr unregelmäßig.
Hören Sie mehr über die Hintergründe für die heutige Katastrophe in Äthiopien und wie es in Zukunft weitergehen soll im Journal Panorama, 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Der Massenwiderstand der Dänen gegen das von der Regierung am Wochenende per Gesetz verordnete Lohndiktat hält an.
100.000 Beschäftigte in der Privatindustrie streikten gestern gegen das Streikverbot bzw.
gegen die von der Mitte-Rechtsregierung verabschiedeten Sondergesetze, die an die Stelle von Tarifverträgen treten sollen.
Bei dem Streik geht es unter anderem um die Einführung der 37,5-Stunden-Woche sozusagen als Etappe zur 35-Stunden-Woche, vor allem aber auch um Teuerungsabgeltungen.
Weil es hier trotz tageanhaltender Streiks zu keiner Einigung bei Tarifverhandlungen kam, hatte eben die Regierung eingegriffen.
Allerdings mit so gut wie keinem Erfolg, wie sich nun nach der Zwangsschlichtung zeigt.
Der Konflikt wird nun immer mehr zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit der Wirtschaftspolitik der Regierung, aber auch mit der Politik der Gewerkschaften, denen die wilden Streiker nun vorwerfen, zu schnell in die Knie gegangen zu sein.
Reinhold Dey berichtet über den heutigen Tag in Dänemark.
Der Arbeitskampf in Dänemark ist zählebiger, als auch die Regierung erwartet hat.
Freilich ist es manchmal schwer zu sagen, was noch eine Kampfmaßnahme und was schon ein Happening ist.
Ich habe gestern Abend selbst einen Fall erlebt,
in den Streikende verwickelt waren, der aber mit Arbeitskampf eindeutig nichts zu tun hatte.
Ich wurde in eine Einbahnstraße von einigen Jugendlichen überholt, die an mir vorbeistürmten und unentwegt riefen, haltet aus, wir kommen, haltet aus.
Neugierig setzte ich mich in Zuckertrapp,
in Richtung zu der Gruppe, die da mitten auf der Straße stand und aushalten sollte.
Und was war?
Diese jetzt verstärkte Gruppe stand einfach da und ließ kein Fahrzeug durch.
Die Pkw, darunter Taxis, hatten eindeutig mit dem Arbeitskampf nichts zu tun.
Die Blockierer trugen sämtlich den Demo-Anstecker für die 35-Stunden-Woche.
Einen gleich doppelten Beweis für dänische Wertarbeit lieferte eine unbekannt gebliebene Gruppe.
Hier das Szenario.
Vor einem Tor des linken Seitenflüges von Schloss Christiansborg stehen zwei Schilderhäuschen.
Die Königin wohnt zwar nicht in Christiansborg, aber sie empfängt dort Botschafter fremder Länder, die sich vorstellen oder verabschieden.
Dann stehen vor den roten Schilderhäuschen zwei bärenfellbemützte Soldaten.
Diese Schilderhäuschen wurden gestern Abend als Rammenböcke eingesetzt, um das Tor zu knacken und ins Schloss hineinzukommen.
Das Holz der Torflüge hielt und auch die Schilderhäuschen zerfielen nicht in Stücke.
Die Torknacker mussten schließlich aufgeben.
Weniger Gutes als über dänische Wertarbeit lässt sich in diesem Zusammenhang über die dänische Polizei sagen.
Gleich um die Ecke wachte oder wachte nicht eine lange Reihe von Polizisten.
Keiner und keine von ihnen hat den bei einer solchen Aktion unvermeidlichen Lärm gehört.
In vielen Betrieben Dänemarks sind die Arbeiter nach wie vor über den Eingriff der Regierung verbittert, weil diese eindeutig zugunsten nur der Arbeitgeber ausgefallen ist.
Darum setzen heute in Privatbetrieben noch etwa 70.000 von ursprünglich 270.000 Arbeitnehmern den Streik fort.
Ein Beitrag von Reinhold Deiwarders und jetzt unseren Kulturberichten im Mittagsschanal.
Mit Spannung wird die morgige Premiere der Antigone von Sophocles am Wiener Burgtheater erwartet.
Gab es doch Absagen und Abreisen des vorgesehenen Regisseurs und auch der Hauptdarstellerin.
Mehr dazu im folgenden Bericht von Brigitte Hofer, die die gestrige Probe besucht hat.
Denn wem ein Gott das Haus erschüttert, dem bleibt kein Unheil aus.
Wie die Meereswoge, wenn sie bei tobendem Nordsturm über das schwarze Wasser der Tiefe hinwegläuft und vom kunstschwarzen Sand aufwühlt und im Heulen des Sturms die flutgeschlagenen Ufer dröhnen.
griechische Tragödie am Wiener Burgtheater, der antike Chor als Kommentator, als Zeuge des Unterbewusstseins.
In dieser Neuinszenierung der Antigone sieben von Kopf bis Fuß weißbandagierte Männer mit schwarzen Frackschößen und Gehstöcken, die im weiten schwarz-roten Raum der Bühne agieren.
Im Mittelpunkt Antigone.
Ihr Schicksal ist bekannt, sie will ihren Bruder, der Theben angegriffen hat, bestatten, obwohl Creon, der König von Theben, dies verboten hat.
Das Recht der Totengötter steht gegen das Recht des Staates, den Feind unbestattet zu lassen.
Aber viel mehr steht hinter der historischen Handlung.
Der Kampf des einzelnen Menschen gegen ein Machtsystem, der nicht organisierte Widerstand eines Einzelnen.
Und so klingt die zentrale Szene der Antigone, der Dialog zwischen Antigone und Kräon in der modernen Übersetzung zwischen Pathos und Realismus.
Bei einer Fotoprobe Susanne Granzer und Jürgen Hentsch, der bekannte DDR-Schauspieler, erstmals an der Burg.
Was siehst nur du alleine, wo unser Katmus folgt?
Ach, wie sie sehen es!
Nur ich besitze das Maul!
Träumst du dich nicht anders, als sie zu denken?
Nein.
Denn es ist keine Schande, wenn man den Bruder irrt.
Starb nicht das dein Bruder auch der andere?
Ja, Söhne einer Mutter und desselben Vaters.
Warum erweist du dem dann einen Liebesdienst, der in des anderen Augen gottlos ist?
Das wird der Tote nicht bestätigen.
Gewinnst doch, wenn du den Gottlosen ehrst wie ihm.
Der Bruder war's, der starb.
Er wollte dieses Land verheeren.
Der kämpfte für das Land.
Dennoch fordert die Totenwelt gleiche Rechte.
Es steht dem Schlechten nicht das Gleiche wie dem Guten zu.
Wer weiß, ob das auch dort unten heilig ist.
Der Feind wird nie auf mit dem Tod zum Freund.
Nicht mit zu hassen.
Mit zu lieben bin ich geboren.
So geh hinunter, wenn du lieben willst.
Die junge, herbe Susanne Granzer hat mit dieser Rolle eine große Chance bekommen.
Vor Wochen schon hat nämlich Antigone Schlagzeilen gemacht, als Horst Siede, der dafür engagierte Regisseur, und Josefine Platt als Antigone über Nacht ausgestiegen sind.
Siede mit unbekanntem Ziel abgereist und Platt nicht mehr bereit, unter Klaus Hörings Regie weiterzuspielen.
Ihr telefonischer Kommentar zu dieser für ein Theater verheerenden Situation?
Es war einfach so, dass wir anfingen mit dem
Regisseur Horst Siedel zu arbeiten, zu probieren.
Und es kamen nach drei Wochen zu ersten Arbeitsschwierigkeiten.
Aber die waren nicht irgendwie, dass wir uns gestritten haben.
Es gab halt einfach Meinungsverschiedenheiten.
Wir hatten ein Gespräch.
Wir haben nach diesem Gespräch uns entschieden, weiter zu arbeiten.
Und der Herr Siedel über Nacht ohne ein Wort der Erklärung abreiste.
Wir bekamen lediglich ein Telegramm, dass er die Arbeit nicht mehr fortsetzen könne.
Daraufhin wurde Klaus Höring berufen und stellte es mir frei, an dieser Antigone weiterzuarbeiten.
Nachdem ich bis dato eh schon große Schwierigkeiten mit der Arbeit und mit der Rolle hatte und Klaus Höring in etwa in dem Sinne des Herrn Siede weiterarbeiten wollte, weil er auf die Zeit nicht mehr gegeben war,
völlig von vorne anzufangen, habe ich mich einfach außerstande gesehen, und zwar aus rein künstlerischen Gründen, da weiterzuarbeiten.
Wie geht es arbeitsrechtlich am Burgtheater für Sie jetzt weiter?
Gibt es irgendwelche Klagen oder gibt es eine einverständliche Lösung des Vertrages?
Ich habe eine einverständliche Lösung.
Klagen gab es keine.
Klaus Höring ist nicht bereit, zu seiner Einspringer-Situation Stellung zu nehmen, wohl aber zu seiner Interpretation der Antigone, die sich gegen, wie er meint, heute allzu gängige religiös-humanistische Interpretationen richtet.
Man sagt, da ist im Kräon ein faschistoides Element vertreten.
was nicht stimmt, man kann nicht Macht immer gleich mit Faschismus gleichsetzen die Antigone vertritt für mich ein sehr religiöses, aber ein sehr absolutes Element, was sicher in Analogien auch heute sichtbar werden kann, aber ich möchte vermeiden die
auszudrücken.
Oder auch wenn ich es jetzt hier in dem Interview sage, das wäre mit der und der religiösen Strömung oder mit einer, weiß nicht, einer Grünbewegung oder was gleichzusetzen.
Das sind Einengungen, denen ich versucht habe zu entgehen.
Und zur schon in der Öffentlichkeit viel zitierten, computerakustisch aufbereiteten Bühnenmusik, diese Aufführung, die von allen Seiten auf den Zuschauer eindringen soll, meint Klaus Höring,
Ich glaube, dass da in der Öffentlichkeit eine Überdominanz entstanden ist.
Es sind sicher technisch hergestellte Geräusche, man kann das nicht Musik nennen.
Es sind Atmosphären, die eingespielt werden zu den Chor-Liedern, die ja auch zur Zeit von Sophocles mit Musik ausgestaltet waren.
Geist der Liebe, unbedingt.
Antigone morgen am Wiener Burgtheater.
Der heute wie alljährlich am 2.
April, dem Geburtstag des berühmten dänischen Werkenautors Hans Christian Andersen stattfindende internationale Andersentag steht unter österreichische Patronanz.
Ein in Österreich herausgegebenes Plakat mit dem Titel Miteinander leben, Miteinander lesen macht in den Teilnehmerländern in aller Welt auf diesen Andersentag aufmerksam.
Die Botschaft zu diesem Tag an die Kinder in aller Welt kommt heuer von der mehrfach preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin
Christine Nöstlinger, die Österreicherin, ist selbst Andersen-Preisträgerin des Jahres 1984.
Auf der Welt ist sehr wenig so, wie es sein sollte.
Auf der Welt ist fast alles so, wie es nicht sein sollte.
Nur wenigen Menschen geht es gut, den meisten Menschen geht es schlecht.
Und dort, wo es den Erwachsenen schlecht geht, geht es den Kindern noch schlechter.
Laut schreien, kämpfen, sich mit anderen zusammentun, etwas verändern, scheint also im Moment nötiger als ein Buch zu haben und darin zu lesen.
Aber wenn man die Welt verändern will, muss man Bescheid wissen.
Man muss das Falsche vom Richtigen auseinanderhalten können.
Man darf nicht auf Lügen hereinfallen.
Und die Menschen lügen mit Worten und Sätzen.
Aufgeschriebene Wörter und Sätze lassen sich besser als gehörte Wörter und Sätze auf falsch oder richtig kontrollieren.
Es ist sicher nicht so, wie viele Leute sagen, dass das Fernsehen Dummmache und Bücher klug machen.
Aber das Fernsehen gehört in den meisten Ländern denen, die an der Macht sind und die sind dafür, dass es auf der Welt so ist, wie es ist.
Viele Bücher sind auch dafür, aber es gibt eine Menge Bücher, in denen man lesen kann, wie es auf der Welt wirklich zugeht und warum es auf der Welt so zugeht.
Um zu wissen, was ihr laut schreien sollt, um zu wissen, wofür ihr kämpfen sollt, um zu wissen, mit wem ihr euch zusammentun sollt,
Um zu wissen, wo ihr mit dem Verändern anfangen sollt, können Bücher eine Hilfe sein, die ihr sonst von niemanden bekommt.
Eine Botschaft von Christine Nöstlinger zum Andersen Tag.
Eine Botschaft eigentlich nicht nur für die Kinder in aller Welt.
Bei uns stehen jetzt die Nachrichten am Ende des Mittagsprogramms.
Österreich.
Der Ministerrat hat dem Bericht des Verteidigungsministers über die Beschaffung von Abfangjägern zugestimmt und den Ressortchef zu Detailverhandlungen ermächtigt.
Die grundsätzliche Entscheidung für schwedische Abfangjäger der Type Saab Drakken ist bereits am 26.
März im Landesverteidigungsrat gefallen.
Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager sagte, das schwedische Angebot müsse nun im Detail geprüft werden.
Bis Ende Mai sollen die Vorbereitungen für einen Vertragsentwurf abgeschlossen sein.
Zu den geplanten Standorten für die Flugzeuge Graz und Zeltweg meinte Frischenschlager, die Entscheidung sei noch nicht endgültig.
Er sei zu Gesprächen bereit.
Der steirische Landeshauptmann Josef Greiner drückte die Hoffnung aus, dass nach der Rückkehr des Bundeskanzlers die Standortfrage neu diskutiert werde.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf erklärte, die Zustimmung der ÖVP zum Ankauf von Abfangjägern für das Bundesheer sei im Sinn einer effektiven Landesverteidigung gefallen.
Die Entscheidung über die Typenwahl sei aber von der Regierung getroffen worden.
Zu einer eventuellen Kandidatur des früheren Bundeskanzlers Bruno Kreisky bei den Bundespräsidentenwahlen im nächsten Jahr äußerte Graf neuerlich die Vermutung, Sinovac wolle eine Kandidatur Kreiskys abwürgen.
Die Arbeitslosenrate ist Ende März auf 5,9 Prozent gesunken.
Wie aus einer Aussendung des Sozialministeriums hervorgeht, hat sie Ende Februar noch 6,7 Prozent betragen.
Insgesamt waren Ende März knapp mehr als 170.000 Personen ohne Beschäftigung, um etwa 23.000 weniger als im Februar.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, teils sonnig, teils stark bewölkt, örtlich mitunter Regen.
Nachmittagstemperaturen heute zwischen 13 und 19 Grad.
Und das war wieder ein Mittagsschnall des aktuellen Dienstes, durch das Sie Ilse Oberhofer geführt hat.
Mitwirkende:
Schallgruber, Georg [Gestaltung]
, Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
Datum:
1985.04.02 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Sprecher meldet sich mit: 'Es ist in der Tat Josef Wenzel Hnatek'
,
Nachrichten
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.