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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und ich sage Ihnen Grüß Gott beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
Im Osten Österreichs beginnen heute die Energieferien.
Sie tragen den Namen immer noch, obwohl schon längst nicht mehr vom Energiesparen in diesem Zusammenhang die Rede ist und vom Sparen insgesamt wohl auch nicht.
Wir bringen heute, jedenfalls zum Stichwort Energieferien, einen Beitrag mit kritischen Anmerkungen.
Warum etwa lässt sich diese Ferienwoche nicht sinnvoll erstaffeln?
Passend zum Ferienbeginn dann auch unser längeres Gespräch übers Wochenendwetter.
Jetzt aber zu den politischen Beiträgen im Journal.
Der Schwerpunkt heute, da gibt es einiges an Reaktionen rund um die geplante Neustrukturierung der Voest-Tochter Intertrading.
Die Handelsfirma, die bei riskanten Ölspekulationsgeschäften 2,5 Milliarden Schilling verloren hat, soll nun ausländische Partner erhalten.
Minister Latzen erklärt unter anderem, worum es dabei geht.
Voest-Zentralbetriebsrat Ruhe Haltinger sieht in der neuen Lösung nur Nachteile und schießt scharf.
Und wir verlangen jetzt schön langsam, aber sicher dann auch vom Bundeskanzler, dass er diese Leute abberuft, weil die ronieren mehr, als was sie denn unternehmen und Österreich gut ist.
Wer sind diese Leute?
Das sind konkret die Leute in der ÖAG, der ÖAG-Vorstund und auch kein Vertrauen zum Aufsichtsratsvorsitzenden.
Wir warten außerdem zum Thema Stellungnahmen von SPÖ-Klubobmann Wille und vom Obmann des ÖAAB, Lichal.
Schlagzeilen zu weiteren Berichten.
Vorteiler folgt der Bauern im Streit um die Milchsubvention.
Der von den Bauern so bekämpfte erhöhte Milchförderabsatzbeitrag soll doch wieder reduziert werden.
Die Jungsozialisten machen einen Wahlkampfaufruf für Kurt Steirer und Ausland.
Roland Machatschke berichtet Neues im Zusammenhang mit der Challenger-Katastrophe.
Kultur im Mittagsschanal, wir bringen eine Vorschau auf die morgige Premiere von Manon Lescaut in der Wiener Staatsoper und berichten über den Film Stammheim.
Ein Film über den Stammheim-Prozess gegen die Mitglieder der RAF, ein Film, der in der Bundesrepublik Deutschland für Diskussionsstoff sorgt und der demnächst bei uns auch in Österreich anläuft.
Zunächst stehen aber Nachrichten auf dem Programm.
Rainer Warnecke hat sie zusammengestellt, Sprecher Wolfgang Grimerschmidt.
Sowjetunion, USA.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda bezeichnet heute das amerikanische SDI-Weltraumabwehrprogramm als Hauptgrund für die Explosion der Raumfähre Challenger.
Die Pravda schreibt, der Krieg der Sterne könne nicht hingenommen werden.
Dies sei die Lehre, die man aus der Katastrophe ziehen müsse.
Das Programm sei ein komplexes System aus Satelliten, Raumstationen und Raumfähren, bei dem die kleinste Panne eine weltweite Katastrophe auslösen könne.
Präsident Reagan hat die Entschlossenheit bekräftigt, die Anstrengungen zur Eroberung des Weltraums auch nach der Explosion der Raumfähre und dem Tod der sieben Astronauten fortzusetzen.
Reagan sagte, in einigen Gesellschaftssystemen könnte eine derartige Tragödie einen tödlichen Rückschlag für ein Weltraumprogramm bedeuten, nicht aber in den USA.
Nach dem Unglück ist es in den USA zu einer Spendenwelle gekommen.
Überall werden Challenger-Stiftungen und Fonds gegründet.
Mit den aufgebrachten Geldern sollen unter anderem die Hinterbliebenen der sieben Opfer unterstützt und die Ausbildung von Studenten und Raumfahrern finanziert werden.
Die amerikanischen Marinemanöver nördlich der libyschen Küste sind heute früh beendet worden.
Die Manöver waren eine Reaktion auf die Terroranschläge in Wien und Rom, für die die Vereinigten Staaten den libyschen Staatsschiff Gaddafi verantwortlich machen.
Sie haben zu erhöhten Spannungen im Mittelmeerraum geführt.
Um Mitternacht läuft heute die Frist ab, bis zu der die amerikanischen Staatsbürger auf Anordnung Präsident Reagans Libyen verlassen müssen.
Nach jüngsten Meldungen hat ein Großteil der Amerikaner die Aufforderung bereits befolgt.
Die Zeitung New York Times schreibt heute, dass die amerikanische Regierung eine Lockerung der Sanktionen gegen Libyener wege.
Demnach haben die Ölfirmen der Regierung klargemacht, dass sie Ausrüstung im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar sowie Erdöleinnahmen in Höhe von 150 Millionen Dollar jährlich verlieren würden.
Südafrika
Präsident Peter Willem Botha hat heute die Aufhebung von Gesetzen angekündigt, die die Bewegungsfreiheit der schwarzen Bevölkerungsmehrheit einschränken.
In einer Rede zur Eröffnung der neuen Sitzungsperiode des Parlaments sagte Botha, das augenblickliche System sei zu kostspielig und veraltet.
Zugleich erklärte der südafrikanische Präsident seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit Angola und der Sowjetunion über die Freilassung des seit 23 Jahren inhaftierten schwarzen Führers Nelson Mandela.
Im Gegenzug will Botha die Freilassung der sowjetischen Dissidenten Zakharov und Scheransky sowie eines in Angola inhaftierten südafrikanischen Offiziers erreichen.
Staats- und Parteichef Hussack und Bundespräsident Kirchschläger sind am Vormittag in Pressburg zu einem informellen Gespräch zusammengetroffen.
Der Bundespräsident wird nach einer weiteren Unterredung am Nachmittag nach Österreich zurückkehren.
Kirschschläger will offensichtlich vor dem Ausscheiden aus seinem Amt noch einmal persönlich Bilanz der Beziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Österreich ziehen und den guten Willen Wiens dokumentieren.
Österreich
Der im Zusammenhang mit dem WBO-Skandal geführte Prozess gegen Otto Kriegler endete heute in zweiter Instanz mit einem Schuldspruch.
Kriegler, ein Cousin Ernst Rauchwaters, wurde wegen Beihilfe zur Untreue zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
In erster Instanz hatte das Urteil auf vier Jahre gelautet.
Das Gericht kam zu dem Schluss, dass sich Kriegler durch Ausstellung fingierter Scheckbestätigungen und überhöhter Rechnungen seiner Baufirma an die WBO-Wohnbaugenossenschaft schuldig gemacht hat.
Der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk hat mangelndes Geschichtsbewusstsein in Österreich kritisiert und sich gegen eine Traditionspflege des Bundesheeres in Richtung deutsches Reich gewandt.
Bei der Übergabe eines Gedenkreliefs für die Nazi-Opfer von Marzabotto in Italien, sagte Zilk, in jüngster Zeit seien in Österreich manche Gedenktafeln angebracht worden, von deren Enthüllung man besser Abstand genommen hätte.
Man müsse auch den Mut haben, Fehler einzugestehen und manche Gedenktafel zu entfernen.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
tritt heute Abend eine zehntägige Reise nach Indien an.
Der Papst wird Neu Delhi und zwölf andere indische Städte besuchen.
Mit besonderem Interesse erwartet man eine Predigt von Johannes Paul am Grabmal von Mahatma Gandhi.
Der Papst wird mit führenden indischen Politikern, unter anderem mit Ministerpräsident Rajiv Gandhi, zusammentreffen und auch mit dem Dalai Lama, dem I-Meksi lebenden Oberhaupt vom Tibet und der Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa Gespräche führen.
USA
Die Regierung in Washington hat die Finanzhilfe für den Karibikstaat Haiti gestoppt.
Zunächst wurden umgerechnet 400 Millionen Shilling eingefroren, für deren Bewilligung die Auflage besteht, dass die Menschenrechte auf Haiti respektiert werden.
Die Unruhen dauern unterdessen weiter an.
Die Proteste richten sich gegen Armut und Unterdrückung.
Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt.
Costa Rica.
In den vergangenen 20 Jahren sind in Mittelamerika mehr als 160.000 Menschen durch politische Gewalt ums Leben gekommen.
Mehr als 40.000 sind spurlos verschwunden.
In einem Bericht des Mittelamerikanischen Menschenrechtsausschusses in Costa Rica heißt es weiter, 317.000 Kinder seien zu Kriegsweisen geworden.
Mehr als zwei Millionen Menschen seien in die USA oder nach Mexiko geflüchtet.
Libanon.
Der zweite Sekretär der südkoreanischen Botschaft in Beirut ist heute früh von unbekannten Tätern entführt worden.
Fünf schwerbewaffnete Männer zerschossen im überwiegend von Moslems bewohnten Westteil Beiruts einen Reifen am Wagen des Diplomaten und verschleppten ihn.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Zurzeit befinden sich im Libanon mindestens 13 Ausländer in der Gewalt von Entführern.
Österreich
Die Föhnstürme haben in Tirol schwere Schäden angerichtet.
In Galtür im Tiroler Oberland wurde von vier Großhotels die Dächer heruntergerissen.
Personen wurden nicht verletzt.
Der Sachschaden ist beträchtlich.
Die Föhnstürme sollen weiter anhalten.
Ja, knüpfen wir gleich bei dieser Meldung an.
Das klingt nicht recht erfreulich und nicht ganz gut für die, die gerade jetzt unterwegs sind, um etwa im Westen Ferien zu machen.
Für die Ostösterreicher beginnt ja heute die sogenannte Energieferienwoche.
Bei uns erster Programmpunkt und ich glaube auch wirklich von allgemeinem Interesse die Frage nach dem Wetter zum Wochenende.
Ich bin mit Dr. Gmoser von der Hohen Warte verbunden.
Grüß Gott, Herr Doktor.
Grüß Gott, Frau Oberhofer.
Was haben Sie uns an Wetteraussichten anzubieten?
Jetzt gleich anknüpfend Föhnstürme in Tirol.
Schaut schlimm dort aus oder wird das anhalten?
Ja, zunächst kann ich also schon vorwegnehmen, dass der Föhn zusammenbrechen wird.
Er wird also zunächst noch in den heutigen Stunden heute Nachmittags teilweise noch anhalten.
Die Windstärke wird aber laufend also geringer.
Das Wetter zum Wochenende wird nämlich bestimmt von einem ausgedehnten Tief über dem Golf von Genua.
Die zugehörige Störung hat bereits voll die Alpen-Süd-Seite erreicht.
Sie überquert morgen Samstag den Alpenhauptkamm.
Frühestens am Sonntag kann dann wieder mit Betterbesserung gerechnet werden.
Wie sieht aber nun der Wetterablauf im Einzelnen aus?
Heute Freitag an der Alpen-Nordseite noch Föhn, sonst von Süden übergreifend der Schneefälle auf den Alpen-Ostrand.
Am Samstag bricht der Föhn im Westen zusammen.
Gebietsweise gibt es Niederschläge, die vor allem südlich des Alpenhauptkammes ergiebig sind.
Im Osten und im Norden werden tagsüber die Schneefälle in Schneeregen und Regen übergehen.
Die Nullgradgrenze wird bis 1.000 Meter steigen.
Am Sonntag werden die Niederschläge allmählich abklingen.
Regional, insbesondere im Westen, lockert die Bewölkung auf.
Auch zu Wochenbeginn kann mit keiner durchgreifenden Wetterbesserung gerechnet werden.
Der Ostalpenraum verbleibt weiterhin noch im Randbereich dieses Tiefs über dem westlichen Mittelmeer.
Bei mäßigen bis lebhaften Winden aus Südost bis Südwest liegen die Frühtemperaturen zum Wochenende zwischen minus 4 und plus 2 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 0 und 5 Grad.
Im Gebirge ist von Touren zunächst abzuraten.
Die stürmischen Südwinde sowie die ergiebigen Schneefälle bewirken erhebliche Lockerschnee- und Schneebrettgefahr.
Zum Abschluss meines Wetterberichtes für das Wochenende noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien bedeckt leichter Schneefall, 2 Grad, Südostwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt Schneefall, 1 Grad, Südwind mit 10 Kilometern pro Stunde.
Linz stark bewölkt, 3 Grad.
Südostwind mit 45 km pro Stunde, Spitzen bis 65 km pro Stunde.
Salzburg stark bewölkt, 6 Grad.
Nordwind mit 20 km pro Stunde.
Innsbruck bedeckt, 9 Grad.
Nordostwind mit 25 km pro Stunde.
Bregenz stark bewölkt, 4 Grad.
Graz bedeckt, leichter Schneefall, 0 Grad.
Nordostwind mit 10 km pro Stunde.
Und Klagenfurt bedeckt Schneefall, minus 2 Grad.
Herr Dr. Gmoser, danke schön für diese Wochenend-Wetterprognose.
Zur Freude der Schüler und zur Freude des Fremdenverkehrs rollt also ab heute Mittag die erste Welle der Semesterferienurlauber in die Wintersportorte.
Eine Freude, die nach Ansicht der Wirtschaft, vor allem der Pensionen, Gasthöfe und Hotels noch größer sein könnte, wenn man nicht Jahr für Jahr den starren Termin der ersten zwei Wochen im Februar festhalten würde.
Denn so wie heuer gibt es immer wieder Jahre, in denen unsere Ferien mit Ferienterminen in jenen Ländern zusammenstoßen, die auch einen Großteil unserer Wintergäste stellen, etwa die Deutschen.
Würde man flexibler sein, so meint die Fremdenverkehrsbranche, könnte man noch mehr Nächtigungen verkaufen und damit höhere Einnahmen erzielen.
Und das in einem Jahr, das von einer besonders kurzen Wintersaison geprägt ist.
Aufgrund dieser Situation hat das Handelsministerium einen Vorstoß bei den Schulbehörden unternommen.
Das Resultat gleich vorweggenommen, er ist negativ verlaufen.
Welche Probleme eine Terminkollision nun bringt und welche Argumente für oder gegen eine Flexibilisierung dieser Energieferien sprechen, hat Hans-Christian Unger für den folgenden Beitrag recherchiert.
Das Problem betrifft in erster Linie die Fremdenverkehrswirtschaft in den westlichen Bundesländern sowie die dort logierenden Wintergäste und wird erst in der zweiten Woche der Semesterferien virulent.
Wenn nämlich die Familien aus Oberösterreich, Salzburg, Kärnten, der Steiermark sowie Tirol und Vorarlberg genau dort Urlaub machen wollen, wo Deutsche, Niederländer und Belgier ebenfalls hinstreben.
Denn die zweite Semesterferienwoche stößt heuer mit dem Höhepunkt der Faschingssaison in Deutschland zusammen.
Eine Zeit, die gerne für Urlaub genützt wird.
Und darüber hinaus gibt es eine Ferienwoche in Holland und Belgien.
Alles in allem ist also in diesen Tagen ein Urlauberboom sondergleichen, sowohl an Österreichern als auch an Gästen aus unseren wichtigsten Auslandsmärkten zu erwarten.
Und damit auch Probleme.
Nicht nur verkehrstechnischer Art oder jene, die durch überfüllte Pisten entstehen, sondern auch ein handfestes Wirtschaftliches.
Da man ein Bett nur einmal in dieser Woche verkaufen kann und andererseits aber mehr Gäste in dieser Zeit kommen wollen, als Becken vorhanden sind, weichen die abgewiesenen Interessenten entweder auf Skigebiete anderer Länder aus oder sie bleiben, und das trifft vor allem auf die Bewohner der Ballungszentren im Westen Österreichs zu, zu Hause und machen bloß Tagesausflüge.
Die Folge?
Ein Einnahmeausfall im Fremdenverkehr, der allerdings nur sehr schwer einzuschätzen ist.
Und der nach Meinung der Touristikbranche dadurch behoben werden könnte, wenn man die heimischen Semesterferientermine Jahr für Jahr flexibel an die Ferientermine der wichtigsten Auslandsmärkte anpasst.
Das Problem ist so alt wie die Semesterferien, weil zwischen Fremdenverkehrswirtschaft auf der einen Seite und Schulbehörden auf der anderen bisher keine Übereinstimmung darüber erzielt werden konnte.
Im Hinblick auf die Terminkollision von heuer hat das Handelsministerium einen neuerlichen Vorstoß zu einer Flexibilisierung unternommen.
Vizekanzler und Handelsminister Norbert Steger zur Vorgeschichte und zum Resultat.
Ich habe aufgrund dessen an alle neun Länder offizielle Ersuchen gerichtet, die Stellungnahme uns zu geben zu dieser Frage.
Und es hat sich herausgestellt, dass das Bundesamt für Arbeit das einzige war, das voll unterstützend tätig geworden ist bei der Verschiebung der Energieferien.
In den anderen Bundesländern, in den acht anderen ist festzuhalten, dass zwei überhaupt nicht geantwortet haben und die verbleibenden sechs, da haben sich überall die Landesschulexperten durchgesetzt, die aus pädagogischen Gründen gegen eine Verschiebung der Ferien aufgetreten sind.
Was waren so die Argumente der Landesschulinspektoren?
Die Argumente sind einfach zusammengefasst, um so festzuhalten, dass sich offensichtlich überall in den Landesregierungen leider, sage ich als Fremdverkehrsminister, der schulische Standpunkt durchgesetzt hat und der Fremdverkehrsstandpunkt zu kurz gekommen ist, obwohl der Unterrichtsminister bereit gewesen wäre, ernste Gespräche für eine Verlegung dieser Ferien aufzunehmen.
Ich kann die Argumente nicht als wirklich inhaltsgewichtig jetzt hier zusammenfassen.
Mir schien eher so, dass man Angst davor bekommen hat, ein eingeführtes System zu verändern, weil man nicht genau gewusst hat, in welche Richtung das dann geht.
Und bisserl war vielleicht auch die Mentalität dabei.
Das ist jetzt endlich eingeführt, lassen wir es doch so, oder da könnte ja jeder kommen und eine Änderung wollen."
Vielen Pädagogen allerdings sind die Argumente der Schulmänner durchaus verständlich, vor allem im Hinblick auf eine Kontinuität der Ausbildung.
Trotzdem will Steger mit seinem Amtskollegen vom Unterrichtsresort, Herbert Moritz, weiter verhandeln, um eine fremdenverkehrsfreundliche Änderung des Schulzeitengesetzes zu erreichen.
die heuer etwa so ausgesehen haben könnte.
In der ersten Februarwoche haben die Schüler im Osten Österreichs wie schon immer Semesterferien.
Und die Ferienwoche des Westens, also die zweite, wird auf die dritte Woche verlegt.
Damit wäre die Koalition zu vermeiden gewesen.
Eine Kollision, die, wie bereits gesagt, dem Tourismus Einnahmen entgehen lässt.
So schätzt man etwa in Oberösterreich, dass die derzeitige starre Regelung ein paar 10.000 Nächtigungen kostet.
Und bei durchschnittlichen Tagesausgaben eines Wintergastes von rund 1.000 Schilling macht das immerhin einen achtstelligen Millionenbetrag aus.
Soviel zum Thema Ferien.
Jetzt steht die Diskussion über die Krise in der verstaatlichen Industrie im Mittelpunkt unserer nächsten Berichte.
Gestern ist ja bekannt geworden, dass sich die Verantwortlichen als eine der ersten Konsequenzen aus dem Föst-Debakel zu einem Schritt entschlossen haben, der nun aber zu einem Zankapfel mit der Belegschaftsvertretung zu werden scheint.
Es geht darum, dass die Föst-Handelsdochter Intertrading, die bei riskanten Öl-Spekulationsgeschäften 2,5 Milliarden Schilling verloren hat, nun ausländische Partner erhält.
Die Dachgesellschaft der verstaatlichten Industrie, die OIAG, soll ein eigenes Handelshaus gründen, an dem zu je 25 Prozent ein renommierter deutscher Konzern, und zwar die Deutsche Metall AG, sowie die französische Nahrungs- und Getreidefirma Dreifuss beteiligt sind.
Sie sollen der Intertrading mit Know-how unter die Arme greifen.
Ehe wir noch auf die politische Kontroverse eingehen, die jetzt wohl ausgebrochen ist, zunächst quasi die Erklärgeschichte.
Worum geht's?
Herbert Hutter informiert.
Am neuen, geplanten, aber bereits umstrittenen Handelshaus soll die ÜHG zur Hälfte und die Deutsche Metallgesellschaft sowie die französische Dreifußgruppe zu je einem Viertel beteiligt sein.
Der neue Handelsholding soll sich dann zu 49% an der Föst-Dochter Intertrading beteiligen, die er mit Ölspekulationen wie gesagt Milliarden verloren hat.
Was die Ölgeschäfte der Intertrading betrifft, so wird sie zwar weiter Öl für andere Güter in Zahlung nehmen und dieses Öl dann weiter verkaufen, allerdings in Zusammenarbeit mit der ÖMV.
Reine Spekulationsgeschäfte sind ja verboten.
Zweck dieser Konstruktion ist die Stärkung der Intertrading durch zwei Partner mit großer Erfahrung im internationalen Handelsgeschäft.
Wer sind nun diese beiden Partner?
Die Deutsche Metallgesellschaft AG zählt zu den 30 größten Unternehmen Deutschlands und zu den wichtigsten Rohstoffhandelskonzernen der Welt.
Gehandelt wird vor allem mit Metallen und mit Chemikalien.
Das Unternehmen ist aber auch in der Verarbeitung von Metallen und im Anlagenbau aktiv.
Die Metallgesellschaft AG ist bereits jetzt an der Föst-Wolferam-Hütte in Bölfing-Bergla in der Südsteiermark indirekt beteiligt.
Die Hütte gilt als erfolgreiche Betriebsansiedlung anstelle eines stillgelegten Kohlebergbaus.
Der zweite Partner ist die französische Louis-III-Fußgruppe.
Dieser Konzern ist einer der größten Getreidehändler der Welt.
Über sie läuft ein Drittel der westlichen Getreidelieferungen in die Sowjetunion.
Dreifuss arbeitet aber auch in den Bereichen Schifffahrt, Finanzierungen und Realitäten.
Diese beiden ausländischen Partner sollen ihre Erfahrungen im internationalen Handelsgeschäft der Voest doch der Intertrading zur Verfügung stellen.
Die Voest Albine selbst wird jedoch weiterhin 51% der Mehrheit an der Intertrading halten.
Die OEAG und die beiden ausländischen Partner sind dann zu je 24,5% an der Intertrading beteiligt.
Der Auslandsanteil ist also eine Minderheitsbeteiligung an der Intertrading.
Was reizt aber die großen ausländischen Partner an der verhältnismäßig kleinen Fösttochter?
Das sind vor allem einmal die Ostkontakte der Föstalpine und außerdem darf man nicht übersehen, dass die Föstalpine selbst eine Reihe von Rohstoffen und Vorprodukten braucht, die sie dann von den neuen Partnern beziehen kann.
Während die OERG und der Voest-Vorstand von der Partnerschaft mit ausländischen Großunternehmen Vorteile für die Intertrading erwarten, stößt die geplante Kooperation auf massiven Widerstand des Betriebsrats.
Bereits gestern Abend protestierte die Belegschaftsvertretung mit Franz Ruhr-Haltinger an der Spitze in einer Aussendung gegen die Beteiligung ausländischen Privatkapitals an der Intertrading.
Besonders erbost sind die Betriebsräte darüber, dass sie überhaupt nicht informiert wurden und von der ausländischen Beteiligung aus den Medien erfahren mussten.
Es gehe einerseits ums Prinzip, sagte heute Vöst-Zentralbetriebsratsobmann Franz Rohaltinger gegenüber dem Hörfunk.
Andererseits sehe die Belegschaftsvertretung in dieser Maßnahme auch den Beginn einer Privatisierung, gegen die man sich wehren werde.
Im folgenden Interview, das Roland Adrowitzer mit Rohaltinger geführt hat, nimmt der mächtige Betriebsrat vor allem den OIAG-Vorstand und den Aufsichtsratsvorsitzenden der Verstaatlichten Dachgesellschaft Ex-Handelsminister Josef Starrybach aufs Korn.
Herr Abgeordneter Ruhaldinger, alle Beteiligten versprechen sich von dieser ausländischen Beteiligung sehr Positives für die Voest, weil es heißt, diese ausländischen Partner hätten sehr viel Know-how, sie hätten Kontakte.
Das würde sich insgesamt für die Voest, für die Intertrading positiv auswirken, das überzeugt Sie nicht?
Ja, wir sind hier gegenteiliger Meinung, weil wir anderes Wissen an der Form haben, das wir allerdings erst mit dem Minister besprechen müssen.
Ist das auch eine Machtdemonstration des Franz Ruchaldinger, von dem es immer heißt, er sei Betriebskaiser?
Möchte er jetzt der neuen Festführung zeigen, ich bin auch noch da?
Das ist keine Machtdemonstration, die absolut immer wieder falsch dargestellt wird, sondern die Machtdemonstration haben letzten Endes die 45.000 am Linzer Hauptplatz und die 20.000 am Enleom gezeigt, dass wir nicht gewillt sind, dass wir jetzt so
nebenbei Zustimmungen geben im Interesse oder gegen das Interesse der Belegschaft.
Für uns geht es da sicherlich um ein differenziertes.
Was werden Sie jetzt unternehmen in dieser Frage?
Ja, wir werden mit den Zuständigen reden und es ist vor allen Dingen ein sehr großes Misstrauen gegenüber den Agierenden in Regierungen und in der ÖAG.
Wen meinen Sie da konkret?
Meinen Sie Minister Latziener?
Meinen Sie Gesalteriker Grünwald?
Ich weiß nicht, wer dem Minister Latziener was eingeredet hat oder wer die Initiatoren waren in dieser Frage.
Fest steht für uns das eine, dass es sicherlich so, wie es jetzt gehandhabt wird, nicht zum Vorteil der Fürstalpine, nicht zum Vorteil der Verstaatlichen, nicht zum Vorteil der Hinterträdigen, sondern wir sehen hier sehr große Nachteile, die auf uns zukommen.
Auf alle Fälle geht es nicht an, dass man
jetzt sich mit Firmen verbindet, die in direkter Konkurrenz dann zu uns stehen.
Sie meinen, dass die Deutsche Metall AG damit Geschäftsgeheimnisse der Voest erfahren könnte?
Ja, sicherlich ist er nicht auszuschließen.
Bei allen Kompensationsgeschäften, die da gemacht wurden, ist diese Firma sofort mit drinnen.
Und warum, glauben Sie, macht man das jetzt bei der Voest, bei der Verstaatlichten?
Was steckt für Sie für Sinn dahinter?
Ja, ich sehe zurzeit überhaupt keinen Sinn.
Und wir haben halt auch jetzt die Aufregung im Bereich der Belegschaftsvertretung wieder da, weil wir einfach keine konkrete Information haben.
Und wir sind absolut nicht bereit, dass wir uns deutschen Firmen in dieser Form ausliefern lassen.
Und ich darf Ihnen vielleicht eines sagen.
Wir waren am vergangenen Dienstag bei Präsident Peiniger, bei Klubobmann Willi, bei Sozialminister Dalinger.
Wir haben hier eine einhellige Auffassung gehabt, dass derartiges eben nicht gemacht werden sollte.
Ich habe heute den Klubobmann angerufen, der war entsetzt darüber, dass der Herr Aufsichtsratsvorsitzende Starrybocker in unserem Kreis gesessen ist und uns nicht einmal darüber informiert.
Das ist eine Vorgangsweise von einzelnen Herren in der ÖAG,
die wir nicht mehr akzeptieren und wir verlangen jetzt schön langsam aber sicher dann auch vom Bundeskanzler, dass er diese Leute abberuft, weil die ronieren mehr, als was sie denn unternehmen und Österreich gut ist.
Wer sind diese Leute?
Das sind konkret die Leute in der ÖAG, der ÖAG-Vorstund und auch kein Vertrauen zum Aufsichtsratsvorsitzenden.
Wenn wir mit ihm auf einem Tisch sitzen,
der genau wissen muss, was hier läuft, und der nicht einmal die Informationspflicht von Arbeitsverfassungsgesetz her nützt und uns zumindest unter den zuständigen Betriebsräte davon informiert.
Und wir können uns doch in so einer Krisensituation nicht so behandeln lassen.
Und bitte sehr, wenn Sie wollen, haben Sie Ehren, und dann werden wir halt ein zweites Mal.
Wir haben bis jetzt keine Wachdemonstrationen gehabt, wir haben Sympathiekonkurrenz gemacht,
Aber Sie sollen es nicht auf eine Machtdemonstration ankommen lassen, weil hier geht es letzten Endes um unsere Arbeitsplätze und um die Belegschaft insgesamt.
Nein, das stört mich nicht.
Weil erstens einmal das jetzt sehr deutlich bewiesen ist, wie in der Vergangenheit ohne Betriebsrat agiert wurde.
All diese Maßnahmen, die jetzt auf uns zugekommen sind, sind letzten Endes ohne Mitwirken und ohne Verschulden des Betriebsrates passiert.
Und jetzt will man wieder Maßnahmen setzen und womöglich einen Betriebsrat aus der Mitbestimmung vollkommen ausschalten.
Und letzten Endes soll man dann die Schuld wieder mittragen.
Föst-Zentralbetriebsrat Ruhrhaltinger war das.
Wir haben natürlich auch Verstaatlichtenminister Latziner zum Thema und zur Kontroverse befragt.
Er sagte uns, die Kooperation mit den ausländischen Unternehmen werde sicher von Vorteil für die Föst sein.
Es würden unter anderem dem Konzern neue Märkte erschlossen, sagte Latziner.
Zur Befürchtung von Voest-Zentralbetriebsratsobmann Ruhr-Haltinger, die Voest hole sich quasi die Konkurrenz ins eigene Haus, meinte der Minister, dies sei sicher nicht der Fall.
Es gäbe ja schon seit langem Kooperationen mit der Deutschen Metall AG.
Bisher gäbe es außerdem nur Absichtserklärungen.
Die Details müssten erst ausgehandelt und in einem Gesellschaftsvertrag festgelegt werden.
Zum Vorwurf Ruhr-Haltingers, der Betriebsrat sei entgegen der bestehenden Informationspflicht nicht verständigt worden, sagte dann Minister Latzlinner im Gespräch mit Susanna Gassner.
Es besteht sicher eine Informationspflicht, bevor eine solche Beteiligung verkauft wird.
Aber ich habe es gesagt, es ist bisher eine Absichtserklärung unterschrieben worden.
Und außerdem hat es ja meines Wissens den Berichten zufolge, die ich bekommen habe, Gespräche auch mit den Betriebsräten gegeben.
Aber das Errichten der Gesellschaft, die Beteiligungsübernahme wird ja erst erfolgen.
Das heißt, dem Zentralbetriebsrat steht im Aufsichtsrat natürlich dann frei, zuzustimmen oder abzulehnen.
Das auf jeden Fall, aber es muss nach dem Arbeitsverfassungsgesetz vorher noch Gespräche vor allem auch mit dem Betriebsrat der Förster Alpine Inter Trading geben, die informieren sollen über alle Folgen und ich sehe eigentlich diesem Gespräch mit Optimismus entgegen, denn das ist gut überlegt worden und ich bin überzeugt davon, dass die Folgen für
die Handelsfirma, aber auch für die Voestalpine positiv sein werden.
Darüber hinaus ist ja von vornherein erklärt worden, dass dieses Handelsunternehmen der gesamten Wirtschaft offen stehen soll.
Das heißt, auch neue Partner könnten in diese gemeinsame ÖIAG-Tochter aufgenommen werden.
Ich halte das für eine gute Sache, denn aus dem könnte eine nationale Aufgabe erwachsen, die gut und professionell gelöst wird.
Sie haben vorhin gesagt, es habe schon Gespräche zwischen dem Eigentümervertreter, dem zuständigen Gremien und dem Betriebsrat gegeben.
Wie war da die Stimmung des Betriebsrats, wie war seine Haltung?
Die Stellungnahme des Betriebsrates der Vöstalpine ist bekannt, aber ich habe keinen Zweifel, dass die Bedenken, die es jetzt bei den Betriebsräten gibt, die ernst genommen werden müssen, zerstreut werden können, vor allem auch in den Detailverhandlungen, die dann zur Errichtung der Gesellschaft führen werden.
Das Ganze läuft ja auf einer Machtprobe zwischen dem Eigentümervertreter, das sind ja Sie, Herr Minister, und dem Betriebsrat heraus.
Werden Sie nachgeben, um des lieben Fredens willen, oder die geplante Handelsgesellschaft trotzdem gründen?
Also ich sehe das überhaupt nicht als eine Machtprobe, sondern da geht es darum, dass wir wirtschaftlich vernünftige Entscheidungen fällen.
Es ist kein Zweifel, dass durch die Ereignisse der letzten Wochen der gute Name der Vöstalpine Intertrading, der Handelsgesellschaft, und nur um die geht es ja,
dass der gelitten hat, dass wir versuchen müssen, diese für Österreich notwendige Aktivität so schnell wie möglich wiederherzustellen und ich glaube, das ist ein guter Weg.
Ferdinand Latzener war das der auch für die Verstaatlichte zuständige Minister.
Verärgert über das Bekanntwerden der ÖIAG-Pläne zu einer eigenen Handelsgesellschaft mit ausländischer Beteiligung ist auch der Klubobmann der Sozialisten Sepp Wille.
Er ist ja auch Chef der Metallarbeitergewerkschaft und Mitglied des ÖGB-Präsidiums.
Wille hält die Kritik von Zentralbetriebsratsobmann Ruhaltinger für berechtigt und meinte selbst in einem Telefongespräch mit Gisela Hopfmüller,
Es ist nicht zumutbar, dass man über Medien erst erfährt, was geschieht, in einem Zustand, in dem die Fürst über keinen Vorstand verfügt, und zudem noch mit Beteiligungen, die einfach unbekannt sind.
Man wird über alles reden können, wenn die Informationen rechtzeitig erfolgen und wenn dabei Überzeugungen entstehen.
Wie haben Sie über das Vorhaben der OEAG, das Handelshaus zu gründen, erfahren?
Über die Medien.
Was bedeutet jetzt nun die Tatsache, dass dieser Vorgang so gewählt wurde für Sie?
Naja, ich sage zum wiederholten Male.
Das Wichtigste ist, dass der Vorstand der Fürst Alpine bestellt wird.
Und erst wenn ein Vorstand da ist, der das Unternehmen wirklich wieder langfristig vertreten wird, ist es notwendig, an einem Konzept zu arbeiten.
Was will die Fürst tun, was kann die Fürst tun?
Das muss ein Vorstand vertreten, der langfristig dort tätig sein wird.
Und wenn dieses Konzept vorliegt, werden sich die Gewerkschaften mit dem Vorstand auseinandersetzen und um einen gemeinsamen Weg bemüht sein.
Das heißt, Ihrer Meinung nach ist also die Veröffentlichung der ÖERG-Pläne jetzt zu diesem Zeitpunkt verfrüht und deshalb verfehlt?
erstens verfehlt und verfrüht und vor allem auch nicht legitim.
Ich erachte es nicht als legitim, dass derartige Entscheidungen fallen, solange kein Konzept der Försteralpine vorliegt.
Gegen wen konkret richten sich jetzt Ihre Vorwürfe?
Geht das eher gegen die ÖIAG-Spitze, zum Beispiel also gegen Grünwald bzw.
gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Staribacher oder gegen verstaatlichten Minister Latziner?
Es ist ein Fehler der Organe der ÖIAG.
Was sollte Ihrer Meinung nach jetzt passieren?
Ja, wir werden in Ruhe darüber reden müssen.
Wir müssen in erster Linie informiert werden.
und müssen uns ein Urteil bilden, ob das aus unserer Sicht sinnvoll ist, und dann werden wir eine Meinung dazu haben.
Und wenn jetzt seitens der OERG-Organe, beziehungsweise auch seitens des verstaatlichten Ministers Latsina auf diesem Vorhaben, die OERG-Handelsholding zu gründen, beharrt wird?
Es ist für uns nicht akzeptabel, wer immer das ist, dass man uns über Medien Mitteilungen über Unternehmensveränderungen zukommen lässt.
SPÖ-Klubobmann Sepp Willi war das.
Und ebenfalls zur geplanten Auslandsbeteiligung an der Vösttochter Intertrading und den damit verbundenen Protesten der Personalvertreter wurde heute bei einer Pressekonferenz in Wien Robert Lichal angesprochen, der Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschaft im ÖGB und Nachfolger Johann Gassners als ÖGB-Vizepräsident.
Lichal sagte,
Tatsache ist, dass in den letzten Jahren der Anteil des ausländischen Kapitals in Österreich von 21 auf 30 Prozent gestiegen ist.
Das bedeutet, wenn ich das empirisch betrachte, dass schon an ausländische Firmen verkauft wurde.
Es herrscht in vielen Kreisen Sorge, dass die österreichische Wirtschaft dadurch zu stark vom Ausland abhängig wird.
Insbesondere, dass Firmen aufgekauft werden und dann stillgelegt werden, um die Konkurrenz zu beseitigen und dadurch Arbeitsplätze verloren gehen.
Den Sinn bitte mit dem neuen Handelshaus und den Aufsaugen der Mercks und Intertrading kann ich nämlich auch nicht verstehen.
Denn wenn zwei Firmen, die sich mit dem Handel befasst haben, insbesondere geschaffen wurden, um die Partnergeschäfte abzuwickeln, die Tauschgeschäfte,
Dass ich jetzt sage, ich brauche ein anderes Handelshaus, das diese Barschgeschäfte durchführt und die beiden werden dann aufgehen darin.
Das kann bitte nur den Sinn haben, dass diese Namen letztendlich verschwinden.
Aber inhaltlich sehe ich bitte keine andere Konstruktion.
Das sagt Robert Lichal, der Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter im ÖGB.
Im Zug dieser Berichterstattung ist ja mehrfach das Wort von einem Verstoß gegen das Arbeitsverfassungsgesetz gefallen.
Es war immer wieder auch von Nichtinformation der Betriebsräte die Rede, auch das Einstein des Anstoßes innerhalb dieser Krise, in der Krise jetzt bei der verstaatlichen Industrie.
Was ist im Einzelnen darunter zu verstehen bei dieser Nichtinformation der Betriebsräte?
Gibt es ein solches Recht?
Welche einzelnen Möglichkeiten sind im Arbeitsverfassungsgesetz überhaupt vorgesehen?
Liegt hier wirklich eine Art von Verstoß vor?
Erich Aichinger ist dieser Frage nachgegangen.
Das Arbeitsverfassungsgesetz im Speziellen der § 109 verpflichtet den Betriebsinhaber, den Betriebsrat von geplanten Betriebsänderungen ehestmöglich in Kenntnis zu setzen und mit ihm darüber zu beraten.
Soweit wörtlich der Gesetzestext.
Nach dem Arbeitsverfassungsgesetz gibt es sieben im Einzelnen aufgezählte Fälle solcher Betriebsänderungen.
Auf unseren Fall zutreffen würde der Punkt sieben, nämlich Änderung der Rechtsform oder der Eigentumsverhältnisse an dem Betrieb.
Das heißt wieder für unseren Fall, dass als Betriebsinhaber die Organe der Intertrading eben die Verpflichtung gehabt hätten oder haben,
den Betriebsrat zu informieren.
Dann hat der Betriebsrat das Recht, Vorschläge zur Verhinderung, Beseitigung oder Milderung von für die Arbeitnehmer nachteiligen Folgen zu erstatten.
Verhindern kann er nichts.
Auch halten sich die Sanktionen, wenn der Arbeitgeber eben seiner Verpflichtung zur Beratung mit dem Betriebsrat nicht nachkommt, sehr in Grenzen.
So ist an anderer Stelle im Arbeitsverfassungsgesetz ausdrücklich festgehalten, dass keine Verwaltungsstrafsanktion besteht.
Das Einzige, das passieren könnte und möglicherweise auch geschehen wird, ist ein sogenannter Einspruch.
Es heißt nämlich in §111, dass in Betrieben, in denen dauernd mehr als 200 Arbeiter beschäftigt sind, und das trifft auf die Intertrading zu, gegen Betriebsänderungen der Betriebsrat binnen drei Tagen beim Betriebsinhaber Einspruch erheben kann.
Kommt es zwischen dem Betriebsinhaber und dem Betriebsrat binnen einer Woche, nachdem der Einspruch erhoben wurde, zu keiner Einigung, dann kann einer der beiden Streitteile eine Schlichtungskommission, paritätisch besetzt von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, Schlichtungsverhandlungen einleiten.
Wenn beide Kontrahenten vorher schriftlich erklären, dass sie sich nachher einem Schiedsspruch unterwerfen, nur dann kann eine solche Schlichtungskommission auch einen Schiedsspruch fällen.
Nicht kommt in unserem Fall eine Anrufung der staatlichen Wirtschaftskommission in Frage.
Das geht nur bei Betrieben, in denen dauernd mehr als 400 Arbeitnehmer beschäftigt sind.
Bleibt als juristisches Fazit, dass die Aussage, wer den Betriebsrat über die geplante Änderung der Eigentumsverhältnisse nicht rechtzeitig unterrichtet hat, einen Verstoß gegen das Arbeitsverfassungsgesetz begangen hat, dass diese Aussage also korrekt ist, auch wenn dieser Verstoß nirgends einklagbar ist.
Das war ein Schwerpunktthema heute in unserem Mittagsschanal, die politischen Kontroversen rund um die Gründung einer ÖJG-Handelsfirma mit ausländischer Beteiligung.
Sie hörten zuletzt einen Beitrag von Erich Eichinger.
12.39 Uhr ist es im Mittagsschanal geworden, 20 Minuten bleiben uns noch.
Was planen wir an Beiträgen?
Die junge Generation nimmt Stellung zur Bundespräsidentenwahl.
Es zeichnet sich ein Teilerfolg der Bauern im Streit um die Milchsubvention ab.
Roland Machatschke wird Neues im Zusammenhang mit der Challenger-Katastrophe berichten, vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach den Wrackteilen.
Und Kultur, da bringen wir eine Forscher auf die morgige Premiere von Manon Lescaut in der Wiener Staatsoper und berichten über den Film Stammheim, der in der Bundesrepublik Deutschland für Diskussionen sorgt.
Mehr als drei Monate vor der Präsidentenwahl beginnt nun offiziell die Serie von Wahlempfehlungspressekonferenzen.
Heute hatte die junge Generation in der SPÖ traditionell in vielen Fragen kritisch zur Haltung der Parteiführung zu einer solchen Pressekonferenz zum Thema Bundespräsidentenwahl eingeladen.
Ernest Hauer berichtet.
Die junge Generation in der SPÖ steht nach den Worten ihrer Vorsitzenden Maria Berger vorbehaltlos hinter dem Präsidentschaftskandidaten Kurt Steirer.
Eine Aussage, die in dieser Pressekonferenz auch optisch unterstrichen wurde.
Sassen doch Maria Berger und der Wiener IG-Obmann Christian Zschapp im Sitzungszimmer der SPÖ-Zentrale in der Löbelstraße direkt vor jenem umstrittenen Plakat, das Kurt Steirer mit Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zeigt.
Steirer sei für die Jugend attraktiv, meinte Maria Berger.
Und dies gelte erst recht für die eigene Organisation, die sich voll für ihn einsetze.
Die Motivation unserer Mitarbeiter, sich für Kurt Steirer einzusetzen, ist sehr, sehr hoch.
Er steht nämlich für viele von uns durchaus für die Veränderbarkeit.
Einer so großen Partei wie es die Sozialistische Partei ist, dass auch so ein unbeweglicher Tanker kleinere Kurskorrekturen durchführen kann, wenn sie notwendig wären.
Zum Beispiel gerade in der Umweltschutzpolitik.
Und es habe sich in der SPÖ auch in anderen Bereichen einiges geändert, meinte Maria Berger, etwa bei der Quotenregelung für die Frauen oder bei der Friedenspolitik.
Ziel bei den Präsidentschaftswahlen sei jedenfalls die absolute Mehrheit für Kurt Steirer, und zwar schon im ersten Wahlgang.
Und daran wolle die junge Generation auch durch die Kandidatur von Freder Meisner-Blau nichts geändert wissen.
Die Haltung der Jungsozialisten zu Freder Meisner-Blau skizzierte Christian Zschapp.
Es gebe Trennendes und Verbindendes.
Frau Meisner-Blau sei zwar durch ihre Kandidatur derzeit zumindest geistig aus der Partei ausgetreten, aber auch außerhalb der SPÖ denke sie sozialistisch.
Gerade in der Phase des Wahlkampfes solle man einen öffentlichen Dialog aufnehmen, um die gemeinsamen Ziele wie Privilegienabbau und Demokratisierung durchzusetzen.
Dazu sollte sich Freder Meisner-Blau aber von gewissen Forderungen, etwa der Bürgerinitiative Parlament, abgrenzen.
Christian Tschapp zum Verhältnis zu Freder Meisner-Blau.
Was uns trennt, ist die unterschiedliche Strategie.
Unabhängig von einzelnen Themen, die uns da oder dort natürlich auch nicht gerade zusammenführen.
Aber was uns sicherlich eint, ist der Versuch, nach neuen Möglichkeiten der politischen Partizipation zu suchen.
Und dies auch wirklich umzusetzen.
Und es wäre für uns also sehr schön, würde da die Bundespräsidentschaftskandidatin Frieda Meißner-Blau einsteigen auf dieses Dialog.
diesen Dialogversuch, auf dieses Angebot zum Dialog und vielleicht ein bisschen aus dieser Abgrenzungshaltung heraussteigen.
Das ist ja, aus Kandidatengesprächen weiß man über Kandidaten in dem Fall ja mehr, wie vielleicht das, was in der Öffentlichkeit bekannt ist.
Und ich weiß auch, dass sie sich mehr dazu gedacht hat.
Ich glaube, es wäre sinnvoll, das jetzt auf den Tisch zu legen,
und da also gemeinsam für eine bessere politische Kultur in Österreich sich einzusetzen.
Überlegungen, ob man sich nach dem ersten Wahlgang um eine Wahlempfehlung von Fredermeister Blau für Kurt Steirer bemühen soll, wies Zschapp als rein taktische Fragen zurück.
Die Aussagen der jungen Generation zu einigen anderen aktuellen Themen, die Waffenexportaffäre zeige, dass man sofort beginnen müsse, aus der Waffenproduktion auszusteigen und binnen fünf Jahren auf zivile Produkte umzurüsten.
Die Überlegungen vom Generaltruppeninspektor Tauschitz, Österreich solle sich an der Entwicklung von Teilchen- und Strahlenwaffen beteiligen, seien absurd und neutralitätspolitisch gefährlich, meinte Christian Schaub.
Und die Einbeziehung ausländischer Gruppen in ein Handelshaus der Verstaatlichten bezeichnete Maria Berger als bedenklich.
Dies stelle einen weiteren Schritt zur Reprivatisierung und mehr Auslandsabhängigkeit dar.
Und außerdem sei der Betriebsrat entgegen der Bestimmungen des Arbeitsverfassungsgesetzes nicht einbezogen worden.
Ein Beitrag war das von Ernest Thauer und ich muss mich entschuldigen.
Ich habe Ihnen angekündigt, dass wir noch einen Bericht zum Thema Milchsubvention planen.
Leider aus Zeitgründen kriegen wir den im Mittagsschanal nicht mehr unter.
Auch heute wird die Suche nach Wrackteilen der explodierten Raumfahrer Challenger vor der Küste Floridas fortgesetzt.
Zugleich hat die Detailauswertung der rund 20.000 Informationen begonnen, die bis zum Augenblick der Explosion automatisch zur Bodenkontrolle der NASA nach Houston übermittelt und dort auf Magnetband aufgezeichnet worden sind.
Gestern Nachmittag Ortszeit sind die bisher größten Trümmerstücke aus dem Meer geholt worden.
Außerdem wurden offenbar auch menschliche Überreste gefunden, Roland Machatschi berichtet.
Gegen Mitternachtortszeit, nach unserer Zeit 6 Uhr morgens heute, legte die Dallas, das Flaggschiff der Suchflotte, in der Stadt Port Canaveral an und lud die größten Wrackteile aus, die bis jetzt gefunden wurden.
Offenbar hatten die Experten der NASA sowie die Millionen Menschen, die die Katastrophe im Fernsehen miterlebten, geglaubt, dass nach der gewaltigen Explosion praktisch nichts von Challenger und den sieben Menschen an Bord übrig geblieben war.
Die Trümmer, die jetzt aus dem Meer gefischt wurden, sind aber bis zu sechs Meter lang und drei Meter breit.
Auf einem konnte man deutlich das Wort Rescue lesen.
Es bezeichnet einen Punkt an der linken Seitenwand des Cockpits, an dem man von außen die Einstiegsluke öffnen kann.
Andere Teile stammen von der Nase, von den Tragflächen und den Frachtraumtüren des Challenger.
Im Verlauf des heutigen Tages werden auch Taucher im Fundgebiet eingesetzt, die größere Metallteile auf dem Meeresboden untersuchen sollen.
Diese Metallteile wurden mithilfe von Echolot lokalisiert.
Allerdings befinden sich in diesem Raum nicht nur Trümmer des Challenger, sondern Raketenteile und Metallsplitter aus mehreren Jahrzehnten Betrieb in Cape Canaveral.
50 Kilometer südlich des Raumfahrtzentrums wurde gestern ein makaberer Fund gemacht.
Ein Knochensplitter und organisches Gewebe, das mit blauem Stoff verklebt war.
Der Fund wurde zur Untersuchung ins Spital des Luftwaffenstützpunkts Patrick in Cape Canaveral gebracht, wie ein Sprecher der NASA bekannt gab.
... Knochen, Fragmente und Tissue und Material, welches auf der Strandseite in den Atlantiken gefunden wurde.
Es wurde von der Polizei nach Patrick Air Force Base Hospital gefahren, wo es analysiert werden wird, um die Identität zu bestimmen.
Das Suchgebiet wurde mittlerweile auf 25.000 Quadratkilometer ausgeweitet.
Die Meeresströmungen, darunter der Golfstrom, tragen schwimmende Wrackteile wie die leichten Kacheln des Hitzeschilds über große Entfernungen.
Neue Informationen zum Thema Challenger waren das.
Ein deutscher Film zum Thema Terrorismus sorgt derzeit in seinem Entstehungsland für Aufregung.
Gestern Abend musste die geplante Uraufführung des Streifens Stammheim in Hamburg nach tumultartigen Protesten abgesagt werden.
Stammheim schildert, wie der Titel schon verrät, den Prozess gegen die Hauptangeklagten der Bader-Meinhof-Terroristen in Stuttgart-Stammheim vor einem Jahrzehnt.
Regisseur des Films ist Reinhard Hauf.
Das Drehbuch stammt von jenem Stefan Aust, der dieser Tage gerade ein umfangreiches Buch über die Anfänge des deutschen Terrorismus vorgelegt hat, der Bader-Meinhof-Komplex, erschienen im Hoffmann & Kampe Verlag.
Am folgenden Beitrag zu Film und Buch haben Brigitte Hofer und Hans Langsteiner gearbeitet.
Stammheim, der Film, sorgte schon im Entstehungsstadium für Aufregung.
Mit seinem Projekt, den Bademeinhof-Prozess in Form eines Spielfilms aufzuarbeiten, war der heute 47-jährige Marburger Reinhard Hauf, Regisseur so politischer Filme wie Messer im Kopf und Der Mann auf der Mauer, bei allen offiziellen Filmförderungsinstanzen in Deutschland abgeblitzt.
Das Thema schien offenbar, wie wohl schon ein Jahrzehnt zurückliegend, noch immer zu heiß.
Erst als der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters tat- und finanzkräftig einsprang, kam das Projekt ins Rollen.
Reinhard Hauf über die Aktualität des Stoffes.
Ich habe auch sofort begriffen, dass das nicht nur ein historischer Film ist, sondern dass viele der Fragen, die dort aufgeworfen werden, uns heute genauso beschäftigen und dass viele dieser Fragen, die damals nur abgeblockt wurden juristisch,
dass die heute sich genauso politisch noch ihrer Lösung oder ihrer Beantwortung, dass man darauf warten muss.
Und deswegen, finde ich, ist das ein sehr aktueller Stoff und damit auch ein aktueller Film.
Haufs Film beschränkt sich auf die 192 Verhandlungstage im hermetisch abgeriegelten Hochsicherheitstrakt von Stuttgart-Stammheim.
Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin, Andreas Bader und Jan Karl Raspe sowie die namentlich nicht genannten Verteidiger, Ankläger und Richter werden von Schauspielern gespielt, die den historischen Vorbildern äußerlich kaum ähneln.
Typisierung und Distanz, kein zur Identifikation auffordernder Gerichtssaal-Thriller, waren gefragt.
Das Drehbuch von Stammheim stammt vom Ex-Journalisten Stefan Aust, der den Baader-Meinhof-Komplex gerade auch zum Gegenstand eines gleichnamigen Buches gemacht hat.
Aust, der für Drehbuch und Buch ausführliches Aktenstudium betrieben hat, zu Film und Buch
Das sind eigentlich zwei verschiedene Dinge.
Für das Buch habe ich nur in einigen Teilen, das heißt also im Wesentlichen im Teil, der sich mit dem Prozess beschäftigt, der zwar sehr ausführlich ist, aber der macht in dem Buch vielleicht 20 Prozent aus oder so ähnlich, da habe ich mich auf Gerichtsakten, Protokolle und dergleichen gestützt.
Der Rest des Buches erzählt ja die Geschichte der Roten Armee Fraktion vom Zeitpunkt der Arbader Befreiung bis zum Tod in Stammheim.
Das ist also nur ein Ausschnitt, der nachher in den Film umgesetzt worden ist.
Insofern geht der Film inhaltlich oder von der Erzählung der Zeit aus nicht über das Buch hinaus.
Er ist eigentlich eher ein Ausschnitt aus dem Film.
Aber die Darstellung der Personen in einem Film ist natürlich was völlig anderes.
Es macht die Vorgänge natürlich sehr viel plastischer, als es in einem Buch überhaupt möglich ist darzustellen.
Der Vergleich von Stammheim Film und Badermeinhof Buch scheint verblüffende Resultate zu bringen.
Das sonst so emotionale Medium Film dient hier der nüchternen Faktendokumentation.
Das sorgsam recherchierte Buch liest sich wie ein Krimi.
Die deutsche Journalistin Andrea Kunze-Müller, die den Film schon vor seiner jetzt geplatzten Uraufführung hatte sehen können und auch Austs Buch kennt, im Vergleich... Das Buch war für mich eine spannende Lektüre, bei der ich manchmal den Hintergrund vergass.
Es ist geschrieben wie ein Kriminalroman.
Der Film ist sehr viel spröder.
Sehr viel für mich vom Text her sehr viel Emotionsloser.
Von den Bildern her natürlich.
Sie kriegen die ganze Kargheit.
Sie kriegen die Haftbedingungen mit.
Sie kriegen diese Isoliertheit der Befangenen mit.
Dadurch sehr viel Emotionsgeladener.
Reinhard Haufs Stammheimfilm soll Mitte Februar auch in Österreich anlaufen.
Ja und hier kann ich gleich einen Hinweis anschließen.
Im heutigen Journal Panorama, Sie wissen ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Rahmen des Abendsjournals, gibt es dann ein ganz aktuelles Gespräch im Zusammenhang mit diesem Film und zwar ein Gespräch mit Stefan Aust zu seinem Buch der Bader-Meinhof, Komplex 18.30 Uhr, Programm Österreich 1, Journal Panorama.
Die Wiener Staatsoper nimmt nach mehr als 20 Jahren wieder Puccinis ersten großen Opernerfolg Manon Lescaut in den Spielplan auf.
Damit haben die Besucher der Wiener Oper ab dem Wochenende die Gelegenheit, zwei Musiktheaterwerke zu vergleichen, die auf der berühmten Erzählung des Abbé Prévost basieren und die einen festen Platz im Repertoire der großen Opernhäuser haben.
Die Wiener Oper spielt in dieser Saison ja auch mehrmals Masnés Manon.
Buccinis Manones Co.
wird von Otto Schenk in den Bühnenbildern von Rolf Langenfass inszeniert, Mirella Freni, Peter Dvorsky, Bernd Weickl, Kurt Rüdl und Wilfried Garmlich sind die Protagonisten der Aufführung, die am Sonntag Premiere hat.
Dirigent ist Giuseppe Sinopoli, der in Wien bereits Verdis frühe Opern Attila und Macbeth erfolgreich betreut hat.
Walter Gellert beginnt seinen Beitrag über die kommende Staatsopernpremiere mit einem Probenausschnitt, in dem Sie Mirella Freni hören können.
Masné fühlt das Stück als Franzose, mit der Atmosphäre von Puder und Menuetten.
Ich werde es als Italiener fühlen, mit der Leidenschaft der Verzweiflung.
Diese Bemerkung Puccini's charakterisiert am besten den Unterschied der beiden Opern, die den aus dem Jahr 1731 stammenden Roman des Abbé Prevost zur Vorlage haben.
Nebenbei sei hier angemerkt, dass die von zahlreichen Verwicklungen bestimmte tragische Liebesgeschichte zwischen dem jungen Degruy und der leichtsinnigen Manon mehrmals dramatisiert wurde, unter anderem auch von Sternheim, und dass sich außer Masnè und Puccini noch Aubert und Henze zu Vertonungen inspirieren ließen.
Als Manon ist an der Wiener Staatsoper Mirella Freni zu hören.
Sie hat auch schon Masnés Manon gesungen, was für sie zum Verständnis der Figur wichtig war.
Bei Masné ist Manon jünger, koketter, leichtsinniger, sagt sie.
Puccini dagegen sieht Manon Lescaut ganz anders.
Leidenschaftlich, voll überströmender Liebe.
Masné sieht sich immer jünger und kockierter aus.
Manon Lescaut und Puccini haben sich gesagt, dass sie sich nicht mehr lieben.
Aber mein Lieb ist immer noch da, immer noch.
Es ist eine andere Art.
Puccini sieht sich Manon in der Leidenschaft, in ihren Lieben, in eine andere Art.
Giuseppe Sinopoli hat Manolis Co.
bereits in London dirigiert und die Oper ebenfalls mit Mirella Freni als Schallplatte produziert.
Für ihn liegt das Geheimnis der Leidenschaftlichkeit der puccinischen Partitur vor allem in den sogenannten Tempi rubati, also den Tempoveränderungen.
Das ist eigentlich die interessanteste Oper für mich von Puccini.
Nicht die einfachste, sicher.
Es ist sehr schwer zu realisieren und einen Blick über das ganze Oper zu haben und diese ganze Rubati immer in eine bestimmte Art zu machen, die nicht kitschig wird, wo die Struktur immer bleiben muss.
Come queste parole profumate, Di magandello spirto, E la scossa pipre d'acqua tale,
Peter Dvorsky bei der Probe zu Puccinis Manoles Chor in der Wiener Staatsoper.
Giuseppe Sinopoli bereitet übrigens ein weiteres Puccini-Opernprojekt vor.
Ich werde nächstes Butterfly machen und möchte ich auch das aufnehmen, werde ich auch und dann ist, glaube ich, mit Puccini eine Pause.
Puccini nicht kitschig zu zeigen, das war auch die Absicht von Regisseur Otto Schenk, dessen Bühnenbildner Rolf Langenfass die vier Szenenbilder der Oper in einem gleichbleibenden Rahmen, ein Gerüst mit sichtbaren Scheinwerfern stellt.
Otto Schenk.
Wir versuchen auch zu zeigen, dass eine Wahrheit
auf einem Theater stattfindet und betonen sowohl das Theater als auch die Wahrheit.
Also unten das, was gespielt, was praktiziert wird, die Leidenschaft, die Menschen, die sollen echt und leidenschaftlich sein.
Glaubhaft, Verita, Verismo heißt das, was erfunden wurde zu der Zeit.
Und was zu dieser Wahrheit führt, was diese Wahrheit ergibt, ist eine Sache des Theaters.
Das Licht kommt nicht von der Sonne, sondern von Scheinwerfern.
Die verstecken wir halt nicht.
Ich kann dir nur sagen, dass ich dich liebe.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
ist.
Die Premiere von Puccini's Manon Lescaut wird übrigens direkt im Hörfunkprogramm Österreich 1 übertragen und zwar schon ab 19 Uhr, also Sonntag ab 19 Uhr und nicht für irrtümlich in den Radioprogrammen ausgedrückt um 19.30 Uhr.
Am Ende des Mittagsschonals stehen bei uns jetzt Kurzmeldungen.
Österreich.
An dem Projekt der OIAG, unter ausländischer Beteiligung ein neues Handelshaus zu gründen, hat sich eine heftige Diskussion entzündet.
Franz Ruhaltinger, der Zentralbetriebsratsobmann der Föst, kritisierte in äußerst scharfen Worten entsprechende Pläne.
Ruhaltinger sieht keine positiven Auswirkungen und keinen Sinn für die Föst.
Im Besonderen lehnte der Zentralbetriebsratsobmann die Vorgangsweise des Managements und der leitenden Stellen ab, die nach seiner Darstellung die Arbeitnehmervertreter nicht rechtzeitig informiert hätten.
Vor allem warnte sich Ruhaltinger gegen den OERG-Aufsichtsratsvorsitzenden Staribacher.
Ruhaltinger forderte auch konkrete Personalentscheidungen, nämlich Abberufungen durch Bundeskanzler Sinowaz.
Verkehrsminister Ferdinand Latziner sagte, die Kooperation mit ausländischen Firmen würde von Vorteil sein.
Zum Vorwurf, die Informationspflicht verletzt zu haben, sagte der Ressortchef, bis jetzt liege nur eine Absichtserklärung, aber noch kein konkreter Vertrag vor.
SPÖ-Clubobmann Sepp Wille unterstützte sinngemäß die Argumentation von Franz Ruhhaltinger und sagte, es sei nicht zumutbar, dass man über konkrete Unternehmenspläne erst über Medien informiert werde.
Für die ÖVP artikulierte Abgeordneter Lichal die Sorge, dass österreichische Firmen zu stark von ausländischem Kapital abhängig werden könnten.
Die Vorsitzende der jungen Generation in der SPÖ, Maria Berger, und der stellvertretende Vorsitzende, Christian Zschapp, haben heute eine positive Bilanz ihrer Beziehungen zur SPÖ gezogen.
Im Hinblick auf die Bundespräsidentenwahl unterstütze man vorbehaltlos Kurt Steirer, wurde erklärt.
Zur Kandidatur von Freda Meisner-Blau wurde festgestellt, man wolle sich mit ihr auseinandersetzen und diskutieren.
Die Verhandlungen über Probleme in der Milchwirtschaft werden heute fortgesetzt.
Die Bauernvertretung besteht nach wie vor auf einer einmaligen Bundeshilfe von 210 Millionen Schilling.
Ursprünglich wollte man diese Summe bis zum 1.
Februar erhalten.
Diese Frist ist nun bis zum 19.
Februar verlängert worden.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
An der Alpen-Nordseite und im Norden einzelne Auflockerungen, sonst stark bewölkt, vor allem im Süden teils ergiebiger Schneefall.
Nachmittagstemperaturen minus zwei bis plus drei Grad, in Föhntälern bis elf Grad.
Das war wieder ein Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Im Namen meiner Kollegen von Redaktion und Technik verabschiede ich mich von Ihnen.