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KI-generiertes Transkript
60 Minuten Mittagsinformation haben soeben begonnen.
Guten Tag verehrte Damen und Herren, sagt Ihnen Adolf Poindl für Redaktion und Technik.
Natürlich hören Sie heute bei uns das Presseecho auf die nach langen Ringen gestern Abend doch gefallene Entscheidung über den Wechsel des bisherigen Finanzministers Androsch in die Führungsspitze der Kreditanstalt Bankverein mit akustischen Rückblendungen auf die direkt Betroffenen.
Die SPÖ-Führung berät zurzeit über neue Wirtschaftsmaßnahmen, darüber gegen Ende des Journals mehr, denn erst um 12.30 Uhr beginnt eine Pressekonferenz darüber.
Aus Österreich kommen noch hinzu ein Gespräch mit dem designierten Staatssekretär und Wirtschaftsforscher Seidel sowie ein Beitrag über den Ruf der gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen nach billigerem Geld.
Auch ein Bericht über die Diskussion um die Möglichkeit die sogenannten Fiskal-LKWs von der Steuer abzusetzen ist geplant.
Zwei Schlagzeilen zu den wichtigsten Korrespondentenberichten.
Vierstündiger Warnstreik der Verkehrsbediensteten in Warschau
und das Hin und Her um eine Freilassung der amerikanischen Geiseln im Iran geht weiter.
Die Kulturredaktion befasst sich unter anderem mit der bevorstehenden Aufführung des Sensationsmusicals Evita im Theater an der Wien und gleich nach den Nachrichten folgt die ausführliche Vorschau auf das voraussichtliche Wetter zum Wochenende.
Nun aber das Wichtigste, zusammengefasst in den Nachrichten, gesprochen von Wilfried Schirlbauer, verantwortlicher Redakteur ist jetzt Raimund Heller.
Österreich.
Die Vereinigung Österreichischer Industrieller hat heute die Berufung des scheidenden Finanzministers Androsch in den Vorstand der Kreditanstalt Bankverein als frivoles Spiel mit dem Kredit einer Bank bezeichnet.
In einer Aussendung der Industriellen Vereinigung heißt es wörtlich, die Art und Weise der Bestellung zeige, dass die Regierung entschlossen sei, ihre Parteiinteressen rücksichtslos durchzusetzen.
Es sei auch höchst bedenklich, wenn an der Art wichtiger Posten mit einer so geringen Vertrauensbasis besetzt würde.
In der Industrie hoffe man, heißt es in der Aussendung abschließend, dass der Aufsichtsrat der CA bei seiner Entscheidung über die Nachfolge Dr. Treichels als Generaldirektor jenes Verantwortungsbewusstsein für die Interessen der Bank zeigen werde, das für die Kontinuität eines Geldinstituts unerlässlich sei.
Andros ist gestern Abend vom Aufsichtsrat der Kreditanstalt mit 14 gegen 13 Stimmen in den Vorstand berufen und zum stellvertretenden Generaldirektor bestellt worden.
Ein Antrag auf Abstimmung über die Einsetzung Andros als Generaldirektor zum 1.
Juli wurde zurückgezogen.
In Wien ist am Vormittag die Wirtschaftskommission der SPÖ unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Kreisky und in Abwesenheit, in Anwesenheit von ÖGB-Präsident Benja zusammengetreten.
Nach Angaben Kreiskys soll dabei die Grundlage für ein längerfristiges Wirtschaftsprogramm ausgearbeitet werden, das von der Gesamtbewegung, d.h.
von Partei und SPÖ-Fraktion im ÖGB, getragen wird.
Nach den Worten von Sozialminister Dallinger lag die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in Österreich im Vorjahr um etwa 15.000 Personen höher als 1979.
Das entspricht einem Anstieg um 0,5 Prozent.
Der Anteil der Frauen an den Gesamtbeschäftigten betrug im vergangenen Jahr 40 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenrate 1980 bezifferte Dallinger mit 1,9 Prozent.
Polen.
Durch einen vierstündigen Warnstreik haben die städtischen Bus- und Straßenbahnfahrer in Warschau am Vormittag den öffentlichen Verkehr völlig lahmgelegt.
Der Warschauer Bezirksverband der Unabhängigen Gewerkschaft Solidarität hat die Arbeitsniederlegung aus Protest gegen die von der Regierung geplante Bestrafung der Arbeiter ausgerufen, die am vergangenen Samstag im Zusammenhang mit dem Kampf um die Einführung der Fünf-Tage-Woche nicht am Arbeitsplatz erschienen waren.
Die Regierung hatte erklärt, die Arbeiter müssten die entfallene Schicht an einem Feiertag einarbeiten oder auf den Arbeitslohn für den vergangenen Samstag verzichten.
Iran, USA.
Die beiden Länder haben nach einem Bericht von Agence France-Presse offenbare Übereinstimmung über die Garantiezahlungen für die Freilassung der amerikanischen Geiseln im Iran erzielt.
Die Agentur meldet unter Berufung auf amtliche Kreise in Teheran, das Schicksal der gefangenen Amerikaner hänge nun von einer Übereinkunft zwischen der Regierung in Washington und den amerikanischen Banken bezüglich der geforderten Freigabe der in den USA blockierten iranischen Guthaben an.
Von amerikanischer Seite wurde die Einigung bisher nicht offiziell bestätigt.
Nach einem Fernsehbericht der amerikanischen Sendergruppe ABC hat der Iran fast alle amerikanischen Vorschläge zur Beilegung der Geiselaffäre angenommen.
Letzter strittiger Punkt soll die Frage der eingefrorenen iranischen Konten sein.
In Washington reagierten hohe Beamte gelassen auf die ultimative Forderung des iranischen Sonderministers Nabawi, die Gelder bis spätestens heute Abend auf ein Sperrkonto in Algerien zu überweisen.
Die offiziellen iranischen Bedingungen für die Freilassung der Geiseln enthielten keine Frist, heißt es dazu in amerikanischen Regierungskreisen.
Italien.
In der Abgeordnetenkammer in Rom wird Ministerpräsident Forlani bei der Terrorismusdebatte heute die Vertrauensfrage stellen.
Es wird damit gerechnet, dass die Vier-Parteien-Regierungskoalition die Abstimmung gewinnen wird.
Forlani sah sich zu diesem Schritt veranlasst, nachdem die Opposition, besonders die Kommunisten, das Verhalten der Regierung im Entführungsfall des gestern freigelassenen Richters Durso heftig kritisiert hatte.
Die Polizei hat unterdessen den 25-jährigen Studenten Giulio Cacciotti verhaftet.
Bei ihm wurde das Original eines Kommuniques der Terrororganisation Rote Brigaden gefunden.
Die Staatsanwaltschaft hat weitere sechs Haftbefehle ausgestellt.
Berlin.
Die CDU, die in West-Berlin in der Opposition ist, hat heute beschlossen, ein Volksbegehren zur Auflösung des Landesparlaments zu beantragen.
Damit werden Neuwahlen in West-Berlin immer wahrscheinlicher, obwohl sich die beiden Koalitionsparteien SPD und FDP bisher gegen diesen Schritt ausgesprochen haben.
Die technischen Vorbereitungen sollen noch heute beginnen.
Anlass für den Schritt der CDU ist der Rücktritt des regierenden sozialdemokratischen Bürgermeisters Dobbe, der mit seinen vier Kandidaten für die Umbildung des Senats, der Stadtregierung von West-Berlin, im Abgeordnetenhaus durchgefallen war.
Die Umbildung war nach dem Rücktritt von vier Senatoren als Folge eines großen Finanzbau-Skandals notwendig geworden.
Die Berliner SPD-Führung hat am Vormittag die Beratungen über einen Nachfolger für Bürgermeister Stoppe fortgesetzt.
Großbritannien Die konservative Regierung unter Margaret Thatcher will das Streikrecht einschränken.
Nach Ansicht von Arbeitsminister Pryor wird die Waffe der Arbeitsniederlegung in Arbeitskämpfen zu oft und zu leicht gehandhabt.
In einem Bericht schlägt der Minister vor, in künftige Kollektivverträge einen Verzicht der Gewerkschaften auf Streiks aufzunehmen.
Außerdem sollen die Arbeitnehmervertretungen verpflichtet werden, für Schäden aufzukommen, die wegen Streiks in Zulieferfirmen für die produzierenden Unternehmen entstehen.
USA Der Außenpolitische Ausschuss des Senats hat gestern Abend die Nominierung von Jane Kirkpatrick zur neuen amerikanischen UNO-Botschafterin empfohlen.
Vor der Abstimmung erklärte die Professorin für politische Wissenschaften an der Georgetown-Universität von Washington,
Die UNO-Politik der Regierung Reagan werde weniger utopisch und gleichzeitig bescheidener sein als unter Präsident Carter.
Bei ihrer zukünftigen Aufgabe werde sie zwar nicht die Konfrontation suchen, ihr aber auch nicht aus dem Wege gehen, wenn dies für die Verteidigung der nationalen Sicherheit der USA und der amerikanischen Werte notwendig sein sollte.
El Salvador.
Die linksgerichteten Untergrundkämpfer in dem mittelamerikanischen Land sind offenbar in die Defensive gedrängt worden.
Einheiten der Regierend noch unter konnten militärische Erfolge gegen die Guerrilleros erzielen.
So meldeten die Regierungstruppen die Einnahme der Provinzhauptstadt San Francisco-Gortera, die sich noch am vergangenen Mittwoch in der Hand der Widerstandskämpfer befunden hatte.
Die Armee kontrolliert nach eigenen Angaben wieder das ganze Land.
Damit dürfte der Versuch der Untergrundkämpfer in El Salvador, die Regierung noch vor der Amtsübernahme des neuen amerikanischen Präsidenten Reagan am kommenden Dienstag zu stürzen, gescheitert sein.
Philippinen Präsident Marcos hat heute in Manila die Abschaffung des seit acht Jahren geltenden Kriegsrechts angekündigt.
Die Beendigung des Ausnahmezustandes soll morgen anlässlich des Nationalfeiertags in Kraft treten.
Die Opposition kommentierte die Ankündigung des Präsidenten als Witz.
Kardinal Sin, der katholische Oberhirte der Philippinen und erklärter Kritiker des Präsidenten, meinte, man sollte zwei Monate abwarten, um zu sehen, ob die Menschenrechte künftig tatsächlich beachtet werden.
Frankreich Österreich wird am 1.
April das erste assoziierte Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation.
Die Grundlage dafür wurde heute durch einen Notenaustausch in Paris zwischen dem österreichischen Botschafter bei der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, Jankowicz, und dem Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation geschaffen.
Das Abkommen gilt für einen Zeitraum von fünf Jahren.
Österreich hat damit die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit elf westeuropäischen Partnern auf dem Gebiet der Weltraumtechnik weiter zu verstärken.
Und nun zum Wetter, nicht in Form des üblichen knappen Berichtes, sondern wie an jedem Freitagmittag vor dem Wochenende in einem etwas ausführlicheren Gespräch mit einem Experten.
Heute ist der Leiter der Wetterabteilung der Hohen Warte, Herr Dr. Hufnagel, bei mir im Studio.
Haben Sie gute Nachrichten für alle, die frei haben und sich nicht nur in den eigenen vier Wänden aufhalten wollen?
Grüß Gott.
Nun um diese Jahreszeit ist es so, dass gutes Wetter recht subjektiv ist.
Manche lieben sonniges Wetter und kaltes Wetter, andere dagegen Schneefall und etwas weniger kaltes Wetter.
Für beides ist eigentlich an diesem Wochenende gesorgt,
Denn die Alpen sind wieder einmal Wetterscheide.
Bei der herrschenden Nordwestströmung gelangen wiederholt Störungen vom Atlantik nach Mitteleuropa.
Sie wirken sich hauptsächlich an der Alpen-Nordseite mit Niederschlägen aus, bringen zeitweise Schneefall, während im Süden und zum Teil auch im Osten die Wetterwirksamkeit dieser Störungen geringer ist.
Hier macht sich zeitweise auch Hochdruckeinfluss bemerkbar.
Dafür ist es im Süden aber auch wieder merklich kälter, speziell nach klaren Nächten.
Stellenweise also neuerlich Schnee.
In den meisten Skigebieten gibt es ja schon genug davon.
Wird da auf den Straßen vielleicht ein Problem?
Das ist durchaus möglich, speziell an der alten Nordseite, wie gesagt, ist zeitweise mit Schneefall zu rechnen.
Er kann zeitweise auch auf den Osten und auf den Süden übergreifen.
Hier wird aber die Intensität des Niederschlags eher gering sein.
Ist Lawinengefahr zu befürchten?
Sie ist zurzeit ziemlich akut.
Speziell in den letzten Tagen sind wieder an der Alpen-Nordseite und im Zentralalpenbereich ergiebige Niederschläge, also Schneefälle, aufgetreten.
Und im Lawinenwarndienst heißt es, dass von Vorarlberg bis Oberösterreich für höher gelegene Verkehrswege eine örtlich sogar akute Lawinengefahr besteht.
Und es ist auch den Skifahrern zu empfehlen, bei ihrer Routenwahl recht vorsichtig zu sein.
Relativ mild, hieß es in den letzten Wetterberichten.
Bleibt es dabei?
Das ist richtig.
Die Störungen, die herankommen, bringen relativ milde Luft vom Atlantik mit sich.
Und hier wird vor allen Dingen an der Alpen-Nordseite ein etwas milderes Wetter mit Tagestemperaturen bis zu ungefähr plus drei Grad zu erwarten sein.
Während im Süden die kalte Luft doch eher dominierend bleibt und speziell nach kalten Nächten doch strenger Morgenfrost auftreten wird.
Und dieser Wettercharakter wird Ihrer Meinung nach während des gesamten Wochenendes anhalten oder ändert sich das Bild am Sonntag?
Es ist so, dass zurzeit ja ein schwacher Zwischenhocheinfluss in Österreich herrscht.
Mit dem Eintreffen der nächsten Störung ist im Laufe des morgigen Tages zu rechnen und die wird zum Teil am Sonntag auch noch wetterwirksam sein und erst dahinter wieder eine leichte Wetterberuhigung einsetzen.
Mittlerweile haben wir auch die Messwerte erhalten, abgelesen in Wien und in den Landeshauptstädten um Punkt 12 Uhr.
Würden Sie uns die Werte bitte bekannt geben?
Hier sieht es so aus in Wien.
Stark bewölkt, plus 2 Grad.
Westwind mit 15 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt-Heiter, plus 3 Grad.
Nordwestwind mit 30 Kilometern pro Stunde.
Linz, stark bewölkt, leichter Schneefall, minus 1 Grad.
West 30, Salzburg bedeckt Schneeschauer, Minus 2 Grad, West 20, Innsbruck stark bewölkt, Minus 1 Grad, Westwind mit 30 km pro Stunde, Pregens stark bewölkt, 0 Grad, Süd 10, Graz heiter, 0 Grad, Nordwind 15 km pro Stunde und Klagenfurt heiter, Minus 5 Grad bei Windstille.
Vielen Dank, Herr Dr. Hufnagel, für diese ausführliche Wettervorschau auf das bevorstehende Wochenende.
Grüß Gott, hoffentlich behalten Sie Recht mit den wesentlichen Aussagen.
Auf Wiederhören.
Und nun, verehrte Zuhörer, Innenpolitik.
Im Haus der SPÖ in Wien tagt seit den Vormittagsstunden die Wirtschaftskommission der Sozialistischen Partei unter dem gemeinsamen Vorsitz von Bundeskanzler Kreisky und ÖGB-Präsident Benja.
Für 12.30 Uhr ist dazu eine Pressekonferenz angesetzt.
Wir werden noch in diesem Journal über erste Ergebnisse dieser Beratungen berichten und zwar direkt gegen Ende der Sendung.
Der Wechsel des bisherigen Finanzministers und Vizekanzlers Hannes Androsch in das Top-Management der Kreditanstalt Bankverein ist also nun perfekt.
Gestern Abend, kurz vor 22 Uhr, fiel die Entscheidung.
Selbst die Arbeiterzeitung wählt heute für einen Kommentar dazu den Titel «Schwere Geburt».
Für den aktuellen Dienst hat Erich Eichinger schon im gestrigen Nachtjournal und natürlich auch im Morgenjournal berichtet.
Er fasst heute die Pressekommentare zu diesem Thema zusammen und bringt dazu noch einmal Ausschnitte aus den Interviews mit Androsch und mit dem Aufsichtsratspräsidenten der CA, dem früheren Vizekanzler Bock.
durch die Hintertür.
Das Haupttor war längst geschlossen, betrat fast genau um 22 Uhr Hannes Androsch seine künftige Wirkungsstätte, das CA-Hauptgebäude am Wiener Schottenring.
Ein von Marmor und Holz geprägtes Palais im Stil des sogenannten Bankenklassizismus, gebaut knapp vor dem Ersten Weltkrieg.
Androschs erste Worte dort?
Das war der Vorschlag des Herrn Bundeskanzlers, eine solche Aufgabe
zu übernehmen und die Parteigremien der Regierungspartei sind darin einheitlich beigetreten und ich habe mich zum Teil gern, zum Teil ungern
bereit erklärt, eine solche Aufgabe zu übernehmen.
Ungern, weil ich gerne in der Regierung war.
Gerne, weil ich das für eine wichtige, interessante und ehrenvolle Aufgabe halte.
Dass die Entscheidung im Aufsichtsrat dem 13.
Vertreter der Sozialisten, 13. der ÖVP und ein freiheitlich Angehöriger
Für Androsch fiel, daran hatte die Festlegung des Freiheitlichen Aufsichtsrates, nämlich ja für einen stellvertretenden Generaldirektor Androsch, den entscheidenden Anteil.
Bedingung der Freiheitlichen war, dass über Kürzungen der Gehälter der Bankdirektoren verhandelt wird.
Andros dazu, da werde ich keine Schwierigkeiten machen, wenn es in den Gesamtrahmen passt.
Im heutigen Sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt merkt Andros außerdem in einem Interview an, dass er jetzt rechtlich keinen Grund mehr sehe, seine Steuerberatungskanzlei Consultatio zu verkaufen, da ein Bankdirektor durchaus Firmenbeteiligungen haben könne.
Erläuterung dazu aus dem Finanzministerium heute Vormittag.
Tatsächlich werde sich Androsch aber selbstverständlich von seiner Consultatio trennen.
Gegen einen Einzug Androschs in die CA-Vorstandsetage hatte sich die ÖVP in der letzten Zeit mit aller Vehemenz ausgesprochen.
sodass der CA-Aufsichtsratsvorsitzende, der Ex-ÖVP-Vizekanzler Bock, sozusagen zu einem Angelpunkt von Vermutungen wurde, die ÖVP könnte mit allen möglichen Geschäftsordnungstricks die Androsch-Bestellung verhindern.
Die 13 ÖVP-Mitglieder, darunter natürlich auch Bock, stimmten gestern jedenfalls gegen Androsch.
Kann es eine gedeihliche Zusammenarbeit in der Zukunft geben, Aufsichtsratsvorsitzender Bock,
Selbstverständlich muss jeder mit ihm zusammenarbeiten.
Wenn die Wahl abgeschlossen ist, dann ist sie gültig und wer hier mitwirken will, muss mit den Funktionären, die bestellt worden sind, zusammenarbeiten.
Ob er persönlich dafür oder dagegen war, darf hier gar kein Maßstab sein.
Und wie wird das dann konkret ausschauen bei der Bestellung zum Generaldirektor, Herr Präsident?
Das werden wir in fünf Monaten sehen, das weiß ich jetzt noch nicht.
Fünf Monate Bewährung also für Androsch.
Wieder Bock?
Ich glaube, das muss man in jedem Geschäft.
Herr Dr. Anders hat ja keine Bankvergangenheit und das Bankgeschäft, meine Damen und Herren, ist ein sehr schwieriges Geschäft.
Wenn er sich nicht bewährt, dann muss er wieder gehen?
Warten wir mal ab.
Summarisches Urteil des Aufsichtsratsvorsitzenden.
Es bestreitet sicher niemand, dass Androsch fachlich geeignet ist.
Die erste Reaktion der ÖVP auf Androschs Einzug in die CA entsprach ganz den Attacken der letzten Tage.
Parteichef Mock sprach von einem unglaublichen Willkürakt.
Selbstverständlich haben sich dieses Themas in den heutigen Zeitungen auch schon einzelne Karikaturisten angenommen.
In der Grazer Kernen Zeitung beispielsweise zeichnet Pietrohausen Kreisky im Gleitflug über dem CA-Gebäude in Höhe der Heckflosse ein kleines Männchen mit riesigem Schnauzbart, Norbert Steger, wobei der Flieger Kreisky genau über der CA die Bombe Androsch auskinkt.
Für geschriebene Kommentare in den heutigen Zeitungen kam die Entscheidung in einigen Fällen zu spät.
Das lässt auch Manfred Scheuch im Zentralorgan der Sozialistischen Partei Arbeiterzeitung anklingen.
Ein bisschen wollte die ÖVP schon ihren Trotz zeigen.
Aber so ganz wollte sie es sich auch wieder nicht mit ihren Gesprächspartnern verderben.
So wurde die Berufung von Hannes Androsch in den CA-Vorstand im Laufe des gestrigen Tages zwar zu einer schweren, aber nicht zu einer Sturzgeburt.
Die ÖVP-Vertreter ließen es sich wohl nicht nehmen, die Sitzung in die Länge zu ziehen und wollten den Tagesordnungspunkt, auf dessen Ergebnis ganz Österreich wartete, nicht vorrangig behandelt wissen, wofür ihnen die Zeitungen, die zumindest Teile ihrer Leserschaft nur unvollständig informieren konnten, sicher keinen Dank wissen.
Andererseits aber verzichteten sie auf zusätzliche Mätzchen und Tricks, mit denen in den letzten Wochen listenreich gespielt worden war.
Mit dem Ergebnis von 14 zu 13 wurde das Revirement in der Kreditanstalt beschlossen und die ÖVP-Seite hat damit nur festgehalten, dass sie einen international anerkannten Wirtschaftsexperten aus parteipolitischen Gründen nicht im Vorstand der größten verstaatlichen Bank haben will.
So wird man es jedenfalls in der Welt draußen eher kopfschüttelnd registrieren, wobei zu hoffen ist, dass das Vertrauen, das Androsch mit seiner Finanzpolitik für Österreich geschaffen hat, auch für die CA bald zu Buche schlägt, meint Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt geht Walter Salzmann vor allem auf die Rolle des Zünglerns an der Waage der Freiheitlichen bei der Androsch-Bestellung ein.
Der Steger-Partei ist es jedenfalls gelungen, innerhalb kürzester Zeit ihres auch so sauberen Männlichens verlustig zu werden.
Da klingt es geradezu peinlich, wenn FP-Spitzenmandatare Stereotyp wiederholen, dass es Androsch ja nicht an der fachlichen Qualifikation fehle oder dass der AKH-Untersuchungsausschuss noch kein Urteil gefällt habe.
Allein die Tatsache, dass die Saubermacherpartei dem Poporz wie der Parteibuchwirtschaft mit großen Tönen im Kampf angesagt hat, gleichzeitig aber gerade diese Art sozialistischer Misswirtschaft unterstützt, indem sie Versorgungsposten für vertriebene Ministerschaft, stellt die Unglaubwürdigkeit der FPÖ unter Beweis, in die diese unterm Szept des Wiener Anwalts geschlittert ist, schreibt Walter Salzmann im ÖVP-Volksblatt.
Ebenfalls in Richtung freiheitlicher Partei ein Kommentarausschnitt aus den oberösterreichischen Nachrichten, verfasst von Reinhard Hampe.
Erinnert sich Reinhard Hampe in den oberösterreichischen Nachrichten.
Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten gewinnt den Ereignissen einen anderen Aspekt ab.
Jahrelang hat Bundeskanzler Bruno Kreisky einen beträchtlichen Teil seiner Energie und seiner Zeit dazu verwendet, Androsch aus seinen Ämtern zu boxen.
Dann hat Kreisky einen beträchtlichen Teil seiner Energie und seiner Zeit dazu verwendet, Androsch in den Vorstand der CA zu boxen.
Und jetzt wird Kreisky einen beträchtlichen Teil seiner Energie und seiner Zeit dazu verwenden, Androsch zum Generaldirektor der CA durchzuboxen.
Jetzt die Frage und gleich die Antwort darauf.
Hätte Kreisky früher einen ungleich geringeren Teil seiner Energie und seiner Zeit dafür verwendet, auf den jungen und ungebärdigen Florensdorf etwas aufzupassen und ihn zu leiten, was dann?
Dann wäre Österreich einiges an Skandalösem erspart, aber ein fachlich zu respektierender Finanzminister und ein begabter Politiker erhalten geblieben.
Und wie geht es nun in der umgebildeten Regierung weiter?
Zweiter Mann im Finanzministerium wird ab nächster Woche der bisherige Leiter des Instituts für Wirtschaftsforschung, Prof. Hans Seidel, sein.
Er wurde dem neuen Finanzminister Salcher als Helfer in Wirtschaftsfragen beigegeben und er hatte gestern seine erste längere Unterredung mit Salcher.
Bedeutsam ist der Zeitpunkt seines Amtsantritts auch, weil ja heute, wie schon gesagt, in der Wiener Löbelstraße die Wirtschaftskommission der SPÖ die Arbeit am neuen Wirtschaftsprogramm für die 80er Jahre begonnen hat, an dessen Verwirklichung der Finanzminister zwangsläufig großen Anteil haben wird.
Hans Adler sprach mit Prof. Hans Seidl über dessen wirtschaftspolitischen Ansichten und darüber, was er sich von der Zusammenarbeit mit Finanzminister Salcher erwartet.
Herr Prof. Seidl, zunächst einmal vielleicht einleitend eine mehr private Frage.
War es nicht eigentlich schöner, hier im Arsenal zu sitzen und Wirtschaftsforscher zu sein und nicht unmittelbare Verantwortung zu tragen als das, was jetzt auf Sie zukommt?
Ich bin mir bewusst, dass der Posten des Wirtschaftsforschungschefs angenehmer war als der des Staatssekretärs.
Es gibt doch so etwas Ähnliches wie ein Pflichtgefühl in mir.
Ich fühle mich ein bisschen als Beamter, obwohl ich also im Institut kein Beamter bin.
Und wenn man mir Aufgaben zumutet, von denen ich glaube, dass ich sie erfüllen kann, dann stehe ich zur Verfügung, obwohl mir bewusst ist, dass es bis zu einem gewissen Grad ein Himmelfortskommando ist.
Apropos Himmelfahrtskommando, Sie arbeiten mit einem Minister zusammen, der sich in die Materie, die man ihm jetzt vorgesetzt hat, erst einarbeiten muss.
Das heißt also, es besteht ja zum Beispiel die Gefahr, dass man an den Minister Wünsche heranträgt.
zu denen er Ja sagt, dann kommt er zu Ihnen ins Ministerium und stellt sich heraus, die sind wirtschaftspolitisch nur unter Schwierigkeiten durchzusetzen oder sogar gefährlich.
Ist das nicht wirklich ein Himmelfahrtskommando?
Nun zunächst einmal, Minister Salcher ist ein äußerst liebenswerter Mensch, ein Mensch mit dem man
wirklich kooperieren kann, der nicht den Chef hervorkehrt.
Wir haben bereits in den ersten Tagen unserer gemeinsamen Zusammenarbeit sehr viele Kontakte gefunden.
Auch die Arbeitsteilung zwischen uns beiden ist eindeutig.
Der Minister hat die Verantwortung, er muss sie auch politisch durchsetzen.
Der Staatssekretär kann ihm helfen, bestimmte Bereiche abzudecken, in denen er zunächst noch nicht die volle Erfahrung hat.
Er kann ihm helfen,
nur ein bisschen die ökonomische Seite abzudecken, wo ich doch seit mehr als 30 Jahren Erfahrung habe.
Denn man sagt manchmal, dass es etwas völlig Neues ist, was sich zu tun hätte.
Im Grunde habe ich doch seit 30 Jahren mehr oder minder Kontakt mit den jeweiligen Finanzministern gehabt.
Ich habe die Republik Österreich als Wirtschaftsforscher seit dem Jahr 1948 bei der OECD vertreten.
Also so ganz neue sind die Dinge nicht, die auf mich zukommen.
Wirtschaftskommission der Regierungspartei und arbeitet an den zukünftigen Richtlinien für die 80er Jahre, wie man das so sagt.
Und Sie sitzen hier im Arsenal, Sie sind also gar nicht dabei.
Soweit mir bekannt ist, werden die Arbeitsgruppen erst ihre Tätigkeiten der Zukunft aufnehmen und ich nehme an, dass ich in bestimmten Arbeitsgruppen mit dabei sein werde, sodass ich also den Entsehungsprozess
und einen Entscheidungsprozess mitmachen werde.
Was halten Sie als nun, nachdem ja die Wirtschaftspolitik jetzt einige Zeit ziemlich still gewesen ist in Österreich, weil man sich eben mit den politischen Geschehnissen beschäftigt hat, als allererste notwendigste Aufgabe des neuen Finanzministers, beziehungsweise darbindend natürlich auch Ihre?
Nun, die vordringlichste Aufgabe jedes neuen Finanzministers besteht darin, eine Bestandsaufnahme zu machen.
Der Finanzminister muss wissen, hält das Budget 1981 unter den geänderten weltwirtschaftlichen Bedingungen, denn das Budget wurde ja zu einem Zeitpunkt erstellt, wo man noch eine positive Wachstumsrate unterstellt hat,
Weiters, der Finanzminister muss fragen, wie schauen die Belastungen der Zukunft aus?
Was bringt das Budget 82 bereits voraussehbar?
Und erst wenn er diese Aufgabe erfüllt hat, dann kann er überlegen, in welcher Weise oder wo liegt der Spielraum für finanzpolitische Aktivitäten?
Wie kann man wirtschaftspolitische Prioritäten durch die Finanzpolitik unterstützen?
Herr Professor, Sie sind ein erklärter Keynesianer.
Das heißt, Sie hängen einer Wirtschaftstheorie an, die, wenn man sie sehr simplifiziert sagt, dass man Konjunktur kaufen kann, wenn man der Staat ist.
Man kann investieren als Staat, man kann quasi einen Anstoß geben in der Krise, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Das heißt also, wenn der Staat genug Geld hat, dann kann er immer wieder im Konjunktureinbruch das nächste Konjunktur hochkaufen.
Nun, zweifelt man in der letzten Zeit etwas an der Machbarkeit dieser Theorie und in Österreich zweifelt man sicherlich mit Recht daran, weil ja die Staatsverschuldung ziemlich hoch ist.
Was also werden Sie dem neuen Finanzminister als wirtschaftspolitische Richtlinie raten?
Nun, dazu muss man Folgendes sagen.
Erstens, Österreich hat bisher Vollbeschäftigung gehabt.
Es ist uns also gelungen, ob mit keynesianischen Mitteln oder nicht, Vollbeschäftigung in einer Welt zu halten, in der die Arbeitslosenraten relativ hoch sind.
Nun muss man
Natürlich überlegen, mit welchen Strategien und Mitteln kann man diese Zielvollbeschäftigung, das ich voll unterschreibe, auch in Zukunft halten.
Dabei sind sicherlich unkonventionelle Maßnahmen auch nötig.
Was die Staatsverschuldung anlangt, so muss man sagen, sie ist in Österreich verglichen mit anderen Ländern noch nicht allzu hoch.
Wenn Sie alle Gebietskörperschaften zusammennehmen, dann ist sie etwa in der Schweiz höher.
Was nicht heißt, dass man so beliebig durch Schuldenmachen die Beschäftigung halten kann.
Man muss natürlich
wie wir sagen, wie wir Konormen sagen, Nachfragesteuerung kombinieren mit Strukturpolitik, mit Maßnahmen, die die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft stärken und so weiter.
Die Fragen an den neuen Staatssekretär im Finanzministerium, Prof. Hans Seidel, richtete Hans Adler.
Weiter im Wirtschaftsbereich und zwar zum Thema Wohnbau.
Schon im vergangenen Jahr haben die Experten des sozialen Wohnbaus darauf hingewiesen, dass ihrer Ansicht nach der öffentlich geförderte Wohnbau verschiedene Entwicklungen durchmacht, die bewirken, dass man sich die Frage stellen muss, ob man überhaupt noch von einem sozialen Wohnbau sprechen kann.
Durch das gestiegene Kreditzinsenniveau, die ständig steigenden Baupreise und andere Faktoren hat sich nämlich ergeben, dass die ursprüngliche Funktion der Wohnbauförderung, also die Unterstützung sozialer Interessen bei der Gewährung von Hilfsmitteln für den Erwerb einer Wohnung, immer weniger erfüllt wird.
Heute haben nun Vertreter der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft neuerlich darauf hingewiesen, dass sie von den Politikern dringend Entscheidungen verlangen, die solche Entwicklungen stoppen.
Hören Sie Markus Sommersacher.
Die Mitglieder der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft schlagen neuerlich Alarm.
Sie, die für immerhin 40 Prozent des jährlichen Wohnungsneubaus in Österreich maßgeblich sind, wollen von den Politikern endlich Grundsatzentscheidungen, die bewirken sollen, dass der soziale Wohnbau wieder mit Fug und Recht als sozialer Wohnbau bezeichnet werden kann.
Zum einen werfen Sie die Frage auf, ob es gerecht sein kann, dass jene, die als Neulinge auf dem Wohnungsmarkt eine Unterkunft suchen, die höchste Aufwandsbelastung in Kauf nehmen müssen, während andere, die vor etwa 10 bis 15 Jahren ihre Wohnungen erwarben,
inzwischen aber wirtschaftlich viel besser gestellt sind, immer noch jenen geringen Wohnungsaufwand zahlen wie beim Erwerb der Wohnung.
Darüber hinaus sehen sich die Vertreter der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft in der unangenehmen Rolle, dass sie die internationalen Kreditverteuerungen, die voll auf Österreich durchgeschlagen haben, beim Kassieren der Miete für die Benützer ihrer Wohnungen voll weitergeben müssen.
Nachdem schon im vergangenen Jahr durch die Angleichung des österreichischen Kreditzinsenniveaus an die internationale Höhe aus diesem Titel eine Verteuerung der Mieten um durchschnittlich 400 Schilling bei einer 100-Quadratmeter-Wohnung resultierte, droht nun für heuer eine neuerliche Verteuerung.
Präsident Dr. Alfred Holloubek vom Verband der Gemeinnützigen schätzt diese Verteuerung folgendermaßen ab.
Wir wissen, dass die Erhöhung des Darlehenszinsfußes um 1% in etwa zwischen 2 Schilling 80 und 3 Schilling pro Quadratmeter und Monat zusätzliche Belastung bedeutet.
Die Erhöhungen, die angekündigt wurden, sind unterschiedlich.
Manche Erhöhungen ein halbes Prozent, ein Dreiviertelprozent, ein Prozent.
Ich bin im Moment, nachdem das Ganze ja im Fluss ist, überfragt, wie es in den Bundesländern draußen aussieht.
Die Wiener Sparkassen stehen derzeit bei einem Zinsfuß oder haben angekündigt zwischen 10,5 und 10,75.
was also eine Erhöhung um etwa ein halbes Prozent ausmacht.
Also 150 Schilling mehr wird man für eine durchschnittliche 100 Quadratmeter Wohnung bezahlen müssen, die durch Mittel der öffentlichen Hand und Kapitalmarktdarlehen von Banken und Kreditinstituten finanziert wurde.
Aus diesem Grund haben die Vertreter der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft Hand in Hand mit den Sparkassenverbänden neuerlich den Versuch unternommen, bei der Nationalbank und beim Finanzministerium gesonderte, also niedrigere Zinssätze für Wohnbaukredite zu erhalten.
Allerdings ist man schon im vergangenen Jahr mit dem gleichen Anliegen beim derzeit noch amtierenden Finanzminister Hannes Androsch auf taube Ohren gestoßen.
soviel zur Kapitalverteuerung, die den Wohnbau belastet.
Daneben will man auch aus dem schon erwähnten Unbehagen die Konsequenzen ziehen, dass die Ungerechtigkeiten im derzeitigen Förderungssystem in der Bevölkerung bewirkt haben.
Hatte schon vor Jahresende Wohnbaustaatssekretärin Beatrix Eipeltauer angekündigt, eine Neuordnung der Wohnbauförderungsrichtlinien herbeiführen zu wollen, kann sich Eipeltauer vom Verband der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft in diesem Punkt also Unterstützung erhoffen.
Denn auch dort macht man sich Gedanken darüber, ob es noch sinnvoll und vor allem gerecht sein kann, dass die Förderung der öffentlichen Hand in gleich hohem Maße nach dem Gießkannenprinzip für jemand vergeben wird, der 12, 15 oder 16.000 Schilling verdient, beziehungsweise für jemand, der 38.000 Schilling monatlich verdient.
Präsident Alfred Holloubek.
Zwischen den 12.000 oder 13.000 Schillingen oder sagen Sie 15.000 Schillingen, es ist also jetzt, um das klarzustellen, gleich und diesen 38.000 Schillingen erhält bitte jeder die gleiche Förderung.
Verdient er aber 40.000 Schillingen, fällt er aus der öffentlichen Förderung überhaupt heraus und dann ist der Wohnungsaufwand gigantisch höher.
Und nun könnte man ja hier eine stärkere Abstufung machen und damit gewisse Schichten stärker fördern und gewisse Schichten weniger.
Das stößt auf sehr große Schwierigkeiten.
Da muss man halt einen Weg finden und wird einen Weg finden schließlich und endlich in Zeiten einer Datenvorarbeitung wird das zweifellos auch möglich sein.
Man hält es ohne weiteres für möglich, dass die einzelnen Bundesländer dazu übergehen könnten, je nach Einkommen des Wohnungswerbers eine andere Förderungshöhe beim Wohnungserwerb zu gewähren.
Nur darüber, wie eine solche stärkere soziale Staffelung vor sich gehen soll, will man sich bei den gemeinnützigen Wohnungsvertretern nicht äußern.
Dafür sollten eben endlich die Politiker geeignete Grundsatzentscheidungen treffen, weist man die Verantwortung von sich.
Die gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaften wollen also billigeres Geld für den Wohnbau, Markus Sommersacher hat berichtet.
Noch einmal der Programmhinweis.
Es findet zurzeit eine Sitzung der Wirtschaftskommission unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Kreisky und ÖGB-Präsident Peña statt.
Wir werden über diese Beratungen gegen Schluss des Journals direkt berichten.
Und außerdem ist noch geplant in der heutigen Mittagssendung ein Korrespondentenbeitrag aus Polen über den Warnstreik der Warschauer Verkehrsbediensteten, ein Kulturbeitrag über die Wiener Aufführung des Musicals Evita sowie eine kleine Programmänderung.
Professor Barnard, der erste Mann, der eine Herztransplantation durchgeführt hat, ist in Wien eingetroffen.
Wir waren
bei seiner Ankunft auf dem Flughafen in Schwechat.
Daher muss die mehrmals angekündigte Diskussion, der Beitrag über die Diskussion um steuerliche Abschreibbarkeit von sogenannten Fiskal-LKWs in das Abendjournal verschoben werden.
Zunächst aber Außenpolitik.
Heute Lostag für die amerikanischen Geiseln im Iran.
Wie oft haben wir das eigentlich schon gehört?
In den vergangenen Wochen.
Mit schöner Regelmäßigkeit wechselten aus Teheran die Hinweise auf eine entscheidende Phase mit Erklärungen, die weitere Hoffnungslosigkeit auslösten.
Nur eines hat sich gewandelt in jüngster Vergangenheit.
Der Rhythmus wechselt rascher.
Heute früh etwa hieß es, das Schicksal der 52 Amerikaner bleibt ungewiss.
Washington sehe die neuen persischen Vorschläge als sehr kompliziert.
Zu Beginn des Mittagsschornals in den Nachrichten wurde ein Agence France Pressebericht wiedergegeben, wonach Washington und Teheran über die Garantiesumme einig seien.
Was hält man in Teheran davon?
Ulrich Tildner.
In den Teheraner Mittagsnachrichten gab es gerade eben keine einzige Meldung zu den Geiselverhandlungen.
Heute am Freitag, dem islamischen Sonntag, sind auch die Ministerien nicht besetzt.
So schießen die Spekulationen wild aus dem Boden.
Fest steht, die iranische Regierung will heute die Entscheidung der US-Regierung zu den Bedingungen über die Freilassung der 52 Amerikaner, die gestern der algerischen Vermittlerdelegation übergeben worden war.
Staatsminister Behzad Nabavi erklärte gestern Abend im Rundfunk, die US-Regierung solle heute bereits einen Teil der in den USA eingefrorenen iranischen Guthaben an die algerische Zentralbank überweisen, sonst würde eine radikale Änderung des iranischen Standpunkts eintreten.
Das bedeutet, ein Teil der Geiseln soll dann vor Gericht gestellt werden.
Über den genauen Inhalt der iranischen Bedingungen ist noch nichts bekannt.
Es soll zwar bei der Summe der US-Zahlungen zu einer Annäherung gekommen sein, dennoch müssen größere Differenzen zu den bisher bekannten amerikanischen Vorstellungen bestehen.
Die Entscheidung wird also eventuell doch heute noch fallen.
Und noch nie war die Möglichkeit der Freilassung der Geiseln so groß wie in diesem Moment.
Die iranische Regierung dürfte vollständig auf die algerischen Vorstellungen
auf den ja ein Kompromiss eventuell möglich ist, eingegangen sein.
Und die Prozessdrohung ist der Versuch der iranischen Regierung, jetzt Stärke zu zeigen.
Denn aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Iraner sich mit ihren Forderungen genau auf der Höhe der Kompromissvorstellung bewegen.
Und das bedeutet hier in Teheran, dass Milliarden, die als Garantiesumme geforderten Beträge, nicht überwiesen werden.
Eine Position, die natürlich von einigen innenpolitischen Gruppen, wie sich bereits bei der Parlamentssitzung am vergangenen Mittwoch zeigte, angegriffen wird.
Mit der jetzt angekündigten Härte und Konsequenz will man nicht nur von dem Problem ablenken, sondern auch zeigen, dass dieser Kompromiss nur kurzfristig bestand und man generell den USA nicht nachgeben will.
In Polen wird wieder gestreikt.
Nicht im ganzen Land, aber immerhin in der Hauptstadt Warschau.
Heute Vormittag gab es einen vierstündigen Warnstreik jener Verkehrsbediensteten, die in der Freien Gewerkschaft Solidarität organisiert sind.
Die Solidarität wollte damit neuerlich betonen, dass sie nicht gewillt ist, Lohnabzüge für Arbeitnehmer hinzunehmen, die am vergangenen Samstag nicht an den Arbeitsplätzen erschienen sind, um das Verlangen nach sofortiger Einführung der Fünf-Tage-Woche durchzusetzen.
Dazu Näheres von Ludwig Tam aus Warschau.
Von 8 bis 12 Uhr ruhte heute der öffentliche Verkehr in Warschau.
Weder Straßenbahnen noch Autobusse fuhren.
Damit hielt sich das Personal der Verkehrsbetriebe an den Aufruf von Masowsche, der zentralpolnischen Organisation der Gewerkschaft Solidarität, mit diesem Kurzausstand die Betriebsleitungen davor zu warnen, Arbeiter, die am Samstag nicht erschienen waren, zur Rechenschaft zu ziehen oder zu benachteiligen.
Da Autobusse und Straßenbahnen nicht zur Verfügung standen, war der Individualverkehr in der Hauptstadt stärker als sonst, was zu entsprechenden Stauungen führte.
Taxistände waren durch längere Schlangen von Wartenden als gewöhnlich gekennzeichnet.
In der Stadt sah man Plakate mit der Aufschrift, wir unterstützen den Protest der Verkehrsbetriebe.
Unterschrieben waren diese Plakate von großen Unternehmen wie Ursus, der Traktorenfabrik, der Warschauer Autofabrik und der Hütte Nowotko.
Gestern Abend hatte der Vizepräsident von Warschau im Fernsehen noch einmal darauf hingewiesen, dass zu dieser Protestaktion und dem vierstündigen Warnstreik kein Anlass bestehe, weil es keine Repressalien gegen Beschäftigte gäbe, die am Samstag nicht zur Arbeit erschienen sind.
Wie schon zuvor der Direktor der hauptstädtischen Verkehrsbetriebe machte jedoch auch der Vizepräsident klar, dass laut Regierungsbeschluss der vergangene Samstag ein normaler Arbeitstag gewesen sei.
Abwesenheit, also entsprechend dem Arbeitskodex wie unentschuldigtes Fehlen behandelt werde.
Das heißt mit einem Lohnabzug.
Andere Maßnahmen seien nicht vorgesehen.
Aber schon diese Lohnkürzung empfindet Masowsche als Repressalie.
Außerdem behauptet die Gewerkschaft, es würden auch Vermerke in den Personalunterlagen gemacht.
Viele Betriebsdirektoren hätten angeordnet, die Jahresprämie zu kürzen.
Die Gewerkschaft verlangt die sofortige Einführung der Fünf-Tage-Woche, ohne dass an anderen Tagen länger gearbeitet wird.
Dies war in den Abmachungen von Danzig im Sommer nicht vorgesehen.
Dort hieß es, in diesem Jahr sollten zusätzliche freie Samstage zugebilligt werden.
Die Regierung wollte ihre Zahl von 16 im Vorjahr auf 25 in diesem Jahr erhöhen und dann pro Jahr je fünf weitere Samstage hinzufügen, sodass 1985 die Fünf-Tage-Woche mit entsprechender Verkürzung der Arbeitszeit bestehen würde.
Lediglich im Untertagebau wurde das freie Wochenende am Samstag und Sonntag sofort verwirklicht, so wie das die Streikenden dort verlangt hatten.
Damit wurde auch die Einführung des Vierschichtensystems abgebrochen.
Für Polen bedeutet das eine katastrophale Abnahme der Kohleproduktion, die 1979 knapp die 200 Millionen Tonnen Grenze überschritten hatte.
Bei der augenblicklichen Tagesleistung in Oberschlesien unter 5 Tage Woche können in diesem Jahr etwa 150 Millionen Tonnen Kohle gewonnen werden.
Optimistische Schätzungen, die darauf beruhen, dass die Bergleute freiwillig am Wochenende einfahren, sprechen von 188 Millionen Tonnen in diesem Jahr.
Nach der Deckung des Eigenbedarfs würden dann noch etwa 22 Millionen Tonnen für den Export zur Verfügung stehen.
Die Hälfte der Menge, die Polen eigentlich ausführen wollte, um dringend benötigte Devisen zu erwerben.
Ähnliche Auswirkungen hätte die stufenlose Einführung der 5-Tage-Woche auch in anderen wichtigen Produktionsbereichen.
So viel aus Warschau.
Ja, Ludwig Tam war das aus der polnischen Hauptstadt.
Und jetzt um 12.43 Uhr zu unserer Programmänderung.
Wie schon gesagt, ist Professor Christian Barnard, jener Arzt, der als erster eine Herztransplantation durchgeführt hat, heute in Wien eingetroffen.
Karl Jarkowski richtete auf dem Schwechater Flughafen einige Fragen an Professor Barnard.
Christian Barnard ist wohl der populärste Herzchirurg der Welt.
Aufsehen erregte er zum ersten Mal am 3.
Dezember 1967, als er die erste Herzverpflanzung der Welt durchführte.
18 Tage lang überlebte dieser Patient.
Insgesamt hat Barnard bisher mehr als 40 Herzverpflanzungen geleitet, elf im letzten Jahr, die letzte im Dezember.
Durch die Verbesserung der Operationstechnik und der Behandlungsmöglichkeit der Organabstoßung sind die Überlebenschancen der Patienten bis auf 70 Prozent gestiegen.
Wie sieht nun Professor Barnard die Zukunft der Herzchirurgie?
Weitere Transplantationen oder das Kunstherz?
Ich weiß nicht, ob ich die Zukunft voraussagen kann, aber zurzeit bevorzugen wir Herzverpflanzungen für Patienten, die wegen Herzmuskelschäden keine Überlebenschance haben.
Aber beim Kunstherz muss die Forschung weitergehen.
Meine persönliche Meinung ist, dass ein Kunstherz nie dasselbe Resultat erreichen kann, wie eine Transplantation.
Zur Frage der Altersbegrenzung, es gibt keine strenge Altersbegrenzung.
Es kommt auf die physische Kondition des Patienten an.
Wir transplantieren ungerne an Patienten, die älter sind als 50 Jahre.
Für Barnard steht also die Herztransplantation im Vordergrund und nach seiner Meinung ist eine Herzverpflanzung billiger als die medikamentöse Behandlung von Herzmuskelkrankheiten.
In der Wiener Herzchirurgie unter Prof. Navratil setzt man hingegen auf das Kunstherz und man sucht hier derzeit nach einem Antriebsmotor.
Ein körpereigener Muskel könnte hier der Durchbruch sein.
Ich kann nur meine persönliche Meinung geben, da ich hier keine Autorität bin, weil ich mich nicht wirklich damit beschäftige.
Aber ich glaube nicht, dass es im menschlichen Körper einen Muskel gibt, der die Herzaktivität übernehmen könnte.
Viele Diskussionen gibt es in letzter Zeit auch über die Sterbehilfe, die Euthanasie.
Barnard schrieb darüber ein Buch mit dem Titel »Gut leben, gut sterben«.
Sein Standpunkt zur Sterbehilfe?
Sterbehilfe?
Ja, dafür bin ich.
Ich glaube, dass es das Ziel der Medizin ist, die Lebensqualität zu verbessern.
Wenn das nicht mehr möglich ist, soll man die medizinische Behandlung beenden.
Das ist für mich Euthanasie.
Aktive Sterbehilfe, also eine Überdosis von Drogen oder die erlösende letzte Injektion, lehnt BANAD ab.
So weit also das Gespräch mit Professor Christian Barnard.
Und nun der vorgezogene Kulturbeitrag, denn die Innenpolitik, die sich noch einmal meldet, ist mit ihrem Beitrag noch nicht so weit.
Die Pressekonferenz hat ja erst vor etwa 15 Minuten begonnen.
Nach mehrmonatigen Renovierungsarbeiten eröffnet das Theater an der Wien am kommenden Dienstag die Spielzeit mit der Premiere des Musicals Evita von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice.
Evita wurde 1978 in London uraufgeführt.
Die Wiener Produktion ist die deutschsprachige Erstaufführung.
Hören Sie Walter Gellert.
Die Engländer Andrew Lloyd Webber und Tim Rice zählen zu den wohl erfolgreichsten Autorenteams des musikalischen Unterhaltungstheaters der Gegenwart.
Mit dem 1972 uraufgeführten Rockmusical Jesus Christ Superstar nützten sie geschickt die Jesuswelle Anfang der 70er Jahre aus.
In London lief das Stück jahrelang und wurde erst kürzlich abgesetzt.
Dass auch der finanzielle Erfolg groß war, das verdankten die Produzenten nicht zuletzt der Wechselwirkung, Aufführung und Schallplatte.
Wie schon bei Jesus Christ erschien auch bei Evita zuerst eine Plattenversion, ehe man an eine Bühnenproduktion herangehen.
Evita schildert die Lebensgeschichte von Eva Perón, der Frau des argentinischen Diktators Juan Perón, die wegen ihrer Hilfsprogramme von den Armen des Landes als Heilige verehrt wurde, die sich aber auch aufgrund des rücksichtslosen Vorgehens bei der Durchsetzung ihrer politischen Ziele viele Feinde schuf.
Eva Perón starb 1952, 33-jährig.
Der Choreograf Larry Fuller hat sowohl in London als auch in den USA und jetzt in Wien an Evita gearbeitet.
Hat sich die Inszenierung des Stückes seit der ersten Produktion verändert?
Die Inszenierung hat sich im Vergleich zur ursprünglichen Produktion weiterentwickelt.
Harold Prince und ich haben die erste Inszenierung in fünf Wochen, also in einer kurzen Zeit für eine neue Produktion, auf die Bühne gestellt.
Wenn man etwas ein zweites oder ein drittes Mal macht, findet man manches, was man besser machen kann.
An der Grundkonzeption hat sich natürlich nichts geändert, aber manche Details sind jetzt mehr sophisticated und ich glaube, wir haben auch manches klarer, deutlicher im Gegensatz zur ersten Version gemacht.
Wie Jesus Christ oder auch Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat
ist auch Evita durchkomponiert.
Noch mehr als diese beiden Werke tendiert Evita in Richtung Oper.
Eine Tendenz, die Harold Prince noch dadurch verstärkt, dass er die Musik weit weniger rockig spielen lässt, als es eigentlich der Wunsch des Komponisten Weber gewesen wäre.
Ein Lied aus Evita wurde 1978 zum Hit des Jahres in England.
Elaine Page, die Londoner Evita.
In Wien wird diese Rolle von Isabelle Wighton verkörpert.
Sie sagt über die Gestaltung Eva Perrons im Musical,
Die Evita wird auf jeden Fall auch negativ dargestellt.
Sie ist auf keinen Fall eine absolut Heilige, eine Frau, die wirklich nur positive Seiten hat, keinesfalls.
Es wird in diesem Musical eindeutig
ihre krasse negative Seite immer wieder gezeigt.
Das halte ich auch für ungeheuer wichtig, denn die war vorhanden.
Sie hat ausgesprochen sich der Methoden, der faschistischen Methoden, die zu dieser Zeit waren, bedient, hat eigentlich diese ganzen Mittel benutzt, um weiter an Macht und Einfluss zu gewinnen.
Und sie war eine Frau, die unter einem ungeheuren Frustrationsdruck stand.
Sie hat als ganz kleines Mädchen angefangen, sich aus diesem Dreck herauszuwurschteln, zu kämpfen und hat alles eigentlich dafür getan, um Macht und Einfluss zu gewinnen.
Und das ist ihr ja auch perfekt geglückt.
Eva Perón sollte in Evita keinesfalls als verklärte Heldin dargestellt werden.
Deshalb führen die Autoren die Figur Che Guevara in die Handlung ein.
Che Guevara hat als Student an Anti-Perón-Demonstrationen teilgenommen.
George Martin, der Regisseur der Wiener und vorher auch der New Yorker Evita.
Ich glaube, Jay ist der Gegenpol zu Evita in dem Stück.
Die beiden haben sich ja nie in Wirklichkeit getroffen, obwohl sie dann auf der Bühne in einer stilisierten Musicalnummer aufeinandertreffen.
Jay hat die Funktion des griechischen Chores.
Er sagt uns, was passiert, er sagt uns, was recht und was unrecht ist, aber er lässt dem Publikum die Entscheidung, ob es Eva mag oder nicht.
What a circus, oh what a show Argentina has gone to town Over the death of an actress called Eva Perón
In Wien spielt der junge Alexander Göbel die dankbare Rolle des Che.
Reinhard Glemnitz, vielen aus der Fernsehserie Der Kommissar bekannt, ist als Perron zu sehen.
In weiteren wichtigen Rollen wirken noch Lilo Raab und Michael Bukowski mit.
Die musikalische Leitung der Aufführung hat, wie fast immer im Theater an der Wien, Johannes Fehring.
Dienstag also, Evita-Premiere im Theater an der Wien.
Die Voraufführungen beginnen im Übrigen ab heute.
Und zum Abschluss, wie angekündigt, noch einmal zurück zur Innenpolitik.
Die eigentlich schon vor einem Jahr gegründete Wirtschaftskommission der SPÖ ist ja heute zu ihrer ersten Sitzung zusammengetreten.
Insgesamt gehören ihr 33 Sozialisten an, darunter die meisten Minister.
Auch der scheidende Finanzminister Andros hat an den heutigen Beratungen teilgenommen.
Aus dem SPÖ-Hauptquartier in der Wiener Löbelstraße melden sich jetzt Wilfried Seifert und Herbert Hutter.
Die schwierigen 80er Jahre, wir werden sie meistern.
Dieses ehrgeizige und auf tausenden Plakaten verkündete Versprechen zu verwirklichen, ist die SPÖ-Wirtschaftskommission an und zusammengetreten.
Bis zum Parteitag der SPÖ Ende Mai in Graz soll ein komplett neues Wirtschaftsprogramm in Arbeitskreisen zusammengestellt und beschlussreif gemacht werden.
Das geltende Wirtschaftsprogramm der SPÖ ist immerhin ein knappes Vierteljahrhundert alt.
Es wurde seinerzeit als erstes Programm der SPÖ unter ihrem neuen Parteichef Kreisky und seinen 1400 Experten beschlossen, 1967-68.
Dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse und Anforderungen seitdem erheblich geändert haben, bedarf weiter keiner Erwähnung.
Insgesamt zehn Arbeitskreise sollen sich mit den Teilfragen des Wirtschaftsprogramms beschäftigen.
Strukturpolitik und Investitionen, Sozialpolitik und Arbeitsplatzsicherung, Energie und Umwelt, Steuerpolitik, Zahlungsbilanz, Wohnbau und Geldpolitik als vielleicht wichtigste Kapitelüberschriften.
Oder, wenn man es von der Problemseite her sehen will, Zahlungsbilanzdefizit, Wohnungsverteuerung, gefährdete Betriebe, gefährdete Umwelt, Energiemangel, steigende Inflation, internationale Konjunkturschwäche.
Im Prinzip, natürlich nicht im Detail, scheinen einige Absichten der Wirtschaftskommission bisher klar zu sein, wenn man sich die Äußerungen einiger sozialistischer Spitzenfunktionäre um die Jahreswende in Erinnerung ruft.
Etwa die mahnenden Worte von ÖGB-Präsident Benja, dass man für Investitionen und Lohnzuwächse zunächst einmal Gewinne erwirtschaften müsse.
Oder die Hinweise von Sozialminister Dallinger, dass man gefährdete Betriebe ohne Zukunftschancen nicht in alle Ewigkeit mit Steuergeldern über Wasser halten könne.
Bekannt ist auch schon, dass an Veränderungen bei Betrieben in Staatsbesitz gedacht wird.
Eine unmittelbare Gedankenverbindung zum Wechsel von Finanzminister Andros in die CA.
Die Betriebe in Staatsbesitz, bisher sozusagen drei- oder, wenn man will, viergleisig verwaltet durch OIAG, verstaatlichte Banken und Finanzministerium direkt, sollen offenbar besser und effizienter als bisher gegliedert werden.
Oder, ins Personalpolitische übersetzt, CA-Manager ins BEE Androsch wird nicht über die gleiche wirtschaftliche Machtposition verfügen wie der gegenwärtige Generaldirektor Treichl.
Soviel zu den wesentlichen Umrissen.
Vor wenigen Minuten hat nun hier in der SPÖ-Zentrale in der Löbelstraße eine Pressekonferenz von Bundeskanzler Kreiskl und ÖGB-Chef Benja begonnen.
Der Herr Bundeskanzler betonte eingangs, der Zeitpunkt für eine Korrektur des SB-Wirtschaftsprogramms sei gerade richtig.
Es sei Zeit für ernste Überlegungen, sagte der Kanzler, bevor die Kuh noch aus dem Stall ist, sprich bevor uns die internationale Krise überrollt.
Er verwies dann auch auf die günstigen Wirtschaftsdaten im Vergleich zum Ausland, also niedrige Inflationsrate, hohe Beschäftigung und eine stabile Währung.
Der Kanzler zu den Zielen des neuen Wirtschaftsprogramms, die er gemeinsam mit ÖGB-Chef Benja erarbeitet hat,
Wir bemühen uns, die Zusammensetzung der Arbeitskreise so zu gestalten, dass die reale Situation
eine entsprechende Berücksichtigung findet.
Wir wollen also hier nicht ein Wunschprogramm erarbeiten, auch nicht eine theoretische, eine allzu theoretische, programmatische Unterlage schaffen, sondern eine, die in der Realität verankert ist und immer wieder auf dem Boden der Möglichkeiten bleibt, die für uns jedenfalls denkbar sind.
Die einzelnen Vorschläge, die im Laufe der Diskussion bis zum Mai in der SPÖ-Parteizentrale einlaufen werden, sollen zunächst einmal auf Parteiebene und auf Hochschulebene genau geprüft und in aller Breite diskutiert werden.
Jedoch, und das betonte der Kanzler ausdrücklich, er werde auch aufmerksam hören, was die zu sagen haben, die der SPÖ-Gesinnung nicht gerade nahe stehen.
Soweit unser Bericht von der Pressekonferenz des Bundeskanzlers und damit zurück zum Mittagsjournal.
Und nach diesem Direktbericht noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Der künftige Staatssekretär im Finanzministerium, Seidel, bezeichnete heute die Überprüfung des Budgets aufgrund der geänderten Lage der Weltwirtschaft als vordringlichste Aufgabe des neuen Finanzministers.
Das Budget sei noch unter der Annahme eines geringen Wachstums im Jahr 1981 erstellt worden.
Diese Prognose sei nun nicht mehr zu halten, sagte Seidel.
Die Industriellenvereinigung hat die Berufung des scheidenden Finanzministers Androsch in den Vorstand der CA scharf kritisiert.
Die Art und Weise der Bestellung zeige, dass die Regierung entschlossen sei, ihre Parteiinteressen rücksichtslos durchzusetzen, heißt es in einer Aussendung.
Polen.
Durch einen vierstündigen Warnstreik haben die städtischen Busfahrer in Warschau heute den öffentlichen Verkehr praktisch völlig lahmgelegt.
Dieser Streik wurde von der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität aus Protest gegen die von der Regierung geplante Bestrafung jener Arbeiter ausgerufen, die am vergangenen Samstag nicht am Arbeitsplatz erschienen sind.
Auch in der westpolnischen Bergbaustadt Lignitz fand aus den gleichen Gründen ein vierstündiger Warnstreik statt, der nicht nur auf die Verkehrsbetriebe beschränkt blieb.
Teheran versucht offensichtlich durch ein Ultimatum an die USA, die Lösung der Geiselfrage vor dem Amtsantritt des künftigen Präsidenten Reagan zu erzwingen.
Strittig ist derzeit noch die sogenannte Garantiezahlung für die Freilassung der Geiseln, wobei es aber Zeichen einer Annäherung gibt.
Italien Ministerpräsident Forlani wird heute in der Abgeordnetenkammer in Rom die Vertrauensfrage stellen.
Die Opposition hat das Verhalten der Regierung im Entführungsfall Durso heftig kritisiert.
Allgemein wird damit gerechnet, dass die Vier-Parteien-Regierungskoalition die Abstimmung gewinnen wird.
Nordirland.
Auf die katholische nordirische Bürgerrechtskämpferin Bernadette Devlin verheiratete Mac Allisky und ihren Gatten wurde heute in der Nähe des Wohnhauses des Ehepaares in Cookstown ein Attentat verübt.
Unbekannte Täter feuerten Schüsse auf das Ehepaar ab, Bernadette Devlin und ihr Mann wurden mit Verletzungen unbestimmten Grades in ein Krankenhaus gebracht.
Bernadette Devlin zählt zu den Gründungsmitgliedern der irisch-republikanischen Sozialistischen Partei und hat in jüngster Zeit die Kampagne inhaftierter IRA-Angehörige für ihre Anerkennung als politische Gefangene unterstützt.
Und hier noch zwei Programmhinweise des aktuellen Dienstes.
Der heutige Brennpunkt um 20 Uhr im Programm Österreich 1 nimmt Bezug auf den Machtwechsel im Weißen Haus.
Das Reagan-Team wird vorgestellt und namhafte Politologen skizzieren die Zukunftsaspekte.
Und das Zweite, um 20.45 Uhr beginnt ebenfalls im ersten Programm die Sendung Politische Manuskripte.
Heute mit Besprechungen der Bücher Das Mädchenorchester in Auschwitz und Warum Auschwitz nicht bombardiert wurde.
Für das Mittagsteam aber, sagt Ihnen jetzt Adolf Poyndl.
Interview: Choreograph Larry Fuller, Sängerin Weicken und Regisseur George Martin
, Einblendung: Musik ("Don't cry for me Argentina"), gesungen von Elaine Page
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Fuller, Larry [Interviewte/r]
, Paige, Elaine [Interpret/in]
, Weicken, Isabel [Interviewte/r]
, Martin, George [Interviewte/r]
Datum:
1981.01.16 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Theater an der Wien [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten