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KI-generiertes Transkript
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Ein Samstag-Mittag-Journal mit viel Information aus dem Ausland.
Dazu begrüßt Sie im Namen von Redaktion und Technik Reinhold Henke.
Heute läuft die Anmeldefrist für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Moskau ab.
Wir geben einen Überblick, welches Echo der amerikanische Boykottaufruf hatte und berichten auch noch aus Moskau, wo die Vorbereitungen so laufen, als ob es wirklich gar keine Boykottbewegung gäbe.
In Südkorea nehmen die Unruhen kein Ende.
Auf die Besetzung einer ganzen Stadt durch aufständische Folter jetzt der militärische Gegenschlag.
Wir erwarten dazu ein Gespräch mit unserem Korrespondenten Hans Kirchmann.
Weil die internationale und das internationale Geschehen um Afghanistan, Iran und Moskau, um nur die wichtigsten zu nennen, das Weltinteresse eigentlich voll in Anspruch nimmt, sind die Indokiner-Flüchtlinge aus Vietnam und Kambodscha eigentlich jetzt fast ganz in Vergessenheit geraten.
Wie es um die Flüchtlinge nach dem Abflauen des Weltinteresses an ihnen bestellt ist, das erzählt unser Indokiner-Mitarbeiter Werner Rieder, der gerade auf Kurzbesuch in Wien ist.
Das Gegenteil von Desinteresse herrscht schließlich an der Kernenergie.
Das Thema darf auch heute nicht fehlen.
Herbert Huter untersucht in einem Beitrag, wie es in Zwentendorf technisch gesehen aussieht und was wiederum technisch gesehen notwendig wäre, um Zwentendorf in Betrieb zu nehmen.
Außerdem befassen sich die Kommentatoren der heutigen Zeitungen überwiegend mit dem Thema Atomenergie.
Gestern haben ja die Gegner ihre Haltung deponiert.
Und schließlich Kultur im Mittagsjournal.
Sie hören einen Beitrag über ein bisher unbekanntes Adagio von Anton Bruckner und einen Bericht vom Festival des Freien Theaters in München.
Jetzt aber die Meldungsübersicht.
Chefin vom Dienst ist heute Elisabeth Mahners und Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
Österreich.
Nach Angaben der Austria-Presseagentur haben sich die Gerüchte über eine bevorstehende Reise von Bundeskanzler Kreisky in den Iran bis zur Wahrscheinlichkeit verdichtet.
Kreisky hat Meldungen internationaler Nachrichtenagenturen in einem Telefongespräch gegenüber dem ORF weder bestätigt noch dementiert.
Kreisky sagte, es habe Kontakte und Besprechungen in diese Richtung gegeben, es sei noch nichts klar.
In diesem Zusammenhang wies er auf seine Reise nach Griechenland hin, die er am Dienstag antreten will.
Man hält es für denkbar, dass Kreisky bereits morgen nach Teheran reist und am Montag direkt vom Iran nach Athen fliegt.
Der Bundeskanzler soll nach Angaben von Sprechern der Sozialistischen Internationale vom schwedischen Sozialistenchef Palme und dem spanischen Sozialistenführer González bei seiner Mission im Iran begleitet werden.
Der Generalsekretär der Sozialistischen Internationale, Carlson, erklärte vor Journalisten, an eine regelrechte Vermittlungstätigkeit zur Befreiung der Geißeln sei nicht gedacht.
Die drei prominenten europäischen Sozialistenführer wollten in Teheran an Ort und Stelle die Chancen für eine Lösung des Konfliktes um die amerikanischen Geiseln erkunden.
Niederlande
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag will heute sein Urteil in der Klage der Vereinigten Staaten gegen den Iran verkünden.
Bereits im Dezember hat das Gericht die unverzügliche Freilassung der amerikanischen Geiseln angeordnet.
Der Iran ignorierte die Aufforderung und erklärte, der Internationale Gerichtshof sei in dieser Frage kein zuständiges Gremium.
Iran.
Die Revolutionsregierung dürfte eine neue Welle von Hinrichtungen angeordnet haben.
In der vergangenen Nacht sind im Iran insgesamt elf Personen hingerichtet worden.
Unter den Schüssen eines Exekutionskommandos starben in Teheran sechs Mitglieder der militanten Forgan-Gruppe.
Sie sollen die Ermordung prominenter islamischer Führer geplant haben.
Ein Revolutionsgericht in der Stadt Abadan ließ fünf Todesurteile vollstrecken.
Den Delinquenten war vorgeworfen worden, in der Erdölprovinz Khuzistan Sabotageakte verübt zu haben.
Die Schweizer Botschaft in Teheran, sie nimmt die Interessen der USA im Iran wahr, hat alle Amerikaner zum Verlassen des Landes innerhalb der nächsten zwei Wochen aufgefordert.
Ein Sprecher bestätigte, dass die Botschaft kurzfristig Visa für die iranischen Familienmitglieder von Amerikanern ausstelle und in einigen Fällen sogar die Flugscheine bezahle, um eine schnelle Abreise aus dem Iran zu ermöglichen.
Die Zahl der noch im Iran lebenden amerikanischen Staatsbürger wird auf 200 geschätzt.
Die meisten von ihnen sind mit persischen Staatsangehörigen verheiratet.
Südkorea Die bürgerkriegsähnlichen Unruhen im Südwesten des Landes dauern mit unverminderter Intensität an.
Heute früh ist die südkoreanische Armee in die umkämpfte Stadt Gwangju einmarschiert.
Die Bewohner von Gwangju wurden aufgefordert, alle Waffen abzugeben.
Regierungsvertreter in Zivilkleidung, die Armschleifen mit der Aufschrift Waffensammler tragen, haben, begleitet von schwerbewaffneten Soldaten, die Arbeit aufgenommen.
Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Armee sind in der vergangenen Nacht sechs Menschen getötet worden.
Mehrere Personen wurden verletzt.
Der frühere Geheimdienstchef Kim Jaekyu ist heute früh in einem Gefängnis bei Seoul hingerichtet worden.
Kim Jaekyu war wegen Mordes an den ehemaligen Präsidenten Park Chung-hee zum Tode verurteilt worden.
Hingerichtet wurden auch vier Mitangeklagte.
Sowjetunion
Für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Moskau ist heute Anmeldeschluss.
Nach Angaben des ORF-Korrespondenten in der sowjetischen Hauptstadt haben bisher 102 Nationen erklärt, Sportler nach Moskau zu entsenden.
Eine endgültige Teilnehmerzahl soll am kommenden Montag bekannt gegeben werden.
Zuletzt haben die Olympischen Komitees von Japan, den Bahamas und Puerto Rico den Boykott der Moskauer Spiele beschlossen.
Hingegen wird Venezuela Sportler zu den Sommerspielen entsenden.
Trotz der Entscheidung wichtiger Verbündeter, sich dem Rückbeukot der Sommerspiele anzuschließen, betrachten die Vereinigten Staaten ihre Kampagne gegen die olympischen Sommerspiele in Moskau als außergewöhnlichen Erfolg.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington behauptete, 55 nationale olympische Komitees hätten eine Teilnahme an den Spielen abgelehnt, 69 Staaten würden Sportler entsenden und 21 hätten noch keine Entscheidung getroffen.
Sowjetische und afghanische Truppen sind nach amerikanischen Angaben in der vergangenen Woche in Kabul äußerst brutal gegen demonstrierende Jugendliche vorgegangen.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington erklärte wörtlich, die Demonstranten seien auf verbrecherische Weise mit Wasserwerfern und Schusswaffen vertrieben worden.
Dabei sollen insgesamt sieben Menschen, darunter vier junge Mädchen, ums Leben gekommen sein.
Frankreich.
Staatspräsident Giscard d'Estaing hat sein Treffen mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev in Warschau gegen Kritik im westlichen Bündnis verteidigt.
In einem Fernsehinterview unterstrich Giscard d'Estaing das Recht Frankreichs auf eigenständige Außenpolitik.
Vorwürfe, wonach er die Solidarität mit dem Westen gebrochen habe, wies der französische Staatspräsident entschieden zurück.
Die Unterredung mit Brezhnev habe in erster Linie dazu gedient, alle Gesichtspunkte der derzeitigen internationalen Lage zu besprechen, sagte Giscard d'Estaing.
USA Der ägyptische Vizepräsident Mubarak ist in Washington mit Präsident Carter zu Gesprächen über die Fortsetzung der Verhandlungen über eine Autonomie für die Palästinenser zusammengetroffen.
Mubarak erklärte nach einer Unterredung mit Außenminister Maski, die israelische Haltung widerspreche dem Geist der Vereinbarungen von Camp David.
Aufgrund dieser Vereinbarungen müsse auch der zukünftige Status Jerusalems Gegenstand von Verhandlungen sein.
Der ägyptische Vizepräsident wird am kommenden Montag in Bonn den deutschen Außenminister Genscher über die Ergebnisse seiner Beratungen in den USA unterrichten.
Israel.
Die Forderung Ägyptens nach einer Überprüfung des israelischen Standpunktes in der Jerusalem-Frage ist von Ministerpräsident Begin zurückgewiesen worden.
Begin vertrat die Ansicht, es liege an der Regierung in Kairo, über die Fortsetzung der Autonomie-Verhandlungen zu entscheiden.
Österreich.
Die Diskussion um die Atomenergie setzt sich auch heute fort.
Der Gesundheitssprecher der ÖVP, Wiesinger, fordert Gesundheitsminister Salcher in einer Presseaussendung auf, in den Debatten über Zwentendorf Stellung zu nehmen.
Dem Gesundheitsministerium komme kompetenzmäßig ein Großteil der Verantwortung für die Inbetriebnahme eines Kernkraftwerkes in Österreich zu, deshalb müsse Salcher im Interesse der Bevölkerung zur Frage der Endlagerung des Atommülls
der internen Betriebssicherheit und zu konkreten Alarmplänen Stellung nehmen, meint Wiesinger.
Die Proponentin des Anti-Atom-Volksbegehrens für den Umbau von Zwentendorf in ein konventionelles Kraftwerk, Schmitz, hat mit Nachdruck Zweifel an der Durchführbarkeit des Volksbegehrens zurückgewiesen.
Der Pfingstreiseverkehr in Österreich hat bereits gestern einen hohen Blutzoll gefordert.
Sechs Personen starben bei Verkehrsunfällen, 201 Menschen erlitt Verletzungen.
Die Exekutive nahm 85 Führerscheine ab.
Im vergangenen Jahr kamen am ersten Tag des Pfingstreiseverkehrs zehn Menschen ums Leben.
Unterdessen hat sich die Situation auf Österreichs Straßen weitgehend entspannt.
Der Höhepunkt des Reise- und Ausflugsverkehrs wurde gestern in den späten Nachmittagsstunden verzeichnet.
Zu längeren Wartezeiten kommt es derzeit nur noch an den Grenzübergängen nach Ungarn und in die CSSR.
Die Wetterlage.
Das Tief im Süden zieht weiter ostwärts.
Sein Einfluss auf unser Wettergeschehen nimmt ab.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden teilweise noch starke Bewölkung und etwas Niederschlag.
Sonst wechselnd aufgelockert bewölkt, gebietsweise auch heiter.
In den Abendstunden in Nordstaulagen vereinzelt Aufkommen von Regenschauern.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Nordwest bis Ost.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 18 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht 2 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
An der Alpen-Nordseite und im Osten wechselnd aufgelockert bewölkt, mitunter auch regional heiter.
Vereinzelt Niederschlag.
Im Süden allmählicher Bewölkungsrückgang und weitgehend niederschlagsfrei.
Schwachwindig.
Frühtemperaturen 2 bis 8 Grad, Tageshöchstwerte 13 bis 19 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien heiter 16 Grad, Nordostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkig, 16° Nordwind, 20 km.
Linz, heiter, 16° Windstill.
Salzburg, heiter, 16° Nordwestwind, 20 km.
Innsbruck, stark bewölkt, leichter Regenschauer, 12° West, 20.
Bregenz, heiter, 13° Nordost, 5.
Graz, stark bewölkt, 15° Südwind, 5 km.
Und Klagenfurt, heiter, 14° Ostwind, 5 km in der Stunde.
Zwölf Uhr und elf Minuten ist es im Mittagstag.
Wir haben zu Beginn der Nachricht, meine Damen und Herren, gemeldet, dass Bundeskanzler Bruno Kreisky morgen gemeinsam mit dem Schweden Olaf Palme und dem Spanier Felipe González als Vertreter der Sozialistischen Internationale nach Teheran zu einer Art Vermittler-Tätigkeit, Vermittler-Mission aufbrechen soll.
Wir wollten daher natürlich nähere Einzelheiten über die Reise Kreiskis in den Iran erfahren.
Kreiski soll also morgen früh fahren, aber der Bundeskanzler wollte zum gegenwärtigen Zeitpunkt zumindest keine Stellungnahme zu dieser Iran-Mission der Sozialistischen Internationale abgeben.
Weiter aus Land, gleich im Mittagsjournal in Südkorea geht es drunter und drüber.
Die bürgerkriegsähnlichen Unruhen nehmen dabei kein Ende.
Nachdem Aufständische eine ganze Stadt, knapp eine Million Einwohner immerhin, in ihrer Gewalt gehalten haben, entschloss sich nun die südkoreanische Armee zum Gegenschlag und marschierte in der Stadt Gwangju ein.
Großes Desaster und Hans Kirchmann, unser Korrespondent, ist unten am Telefon und die Frage, was gab es eigentlich in der Folge dieses militärischen Eingreifens in Südkorea?
Heute Nacht noch rückte eine Spezialtruppe der Regierungsarmee in die Provinzhauptstadt Gwangju ein.
Sie walzte die Kontrollposten der Rebellen nieder und erschoss 24 Studenten.
Im Morgengrauen setzten dann die Regierungsgruppen nach, unterstützt von Panzern und Kampfflugzeugen.
Die Straßen waren noch von den Wracks ausgebrannter Autos mit zersplittertem Glas und Schutt bedeckt.
Fünf Tage erbitterter Straßenschlachten davor haben ihre Spuren hinterlassen.
Für morgen hatten die Einwohner von Guangzhou ein Massenbegräbnis geplant.
Weit mehr als 100 Leichen sind am Marktschatz aufgebahrt.
Die zerschundene Bevölkerung ist es notvergessend müde.
Obwohl auch der zweite Versuch, über Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung zu gelangen, am Ende gescheitert war, hatte doch keiner mit einem direkten Einmarsch der Armee gerechnet.
Die Stadt hatte vielmehr eine Delegation aus christlichen Priestern weiter Konfessionen zu den Regierungssoldaten geschickt,
die als Ausdruck des allgemeinen Friedenswillens etwa 100 gesammelte Gewehre überreichte.
Auch in Guangzhou selbst wurden Waffen eingesammelt.
Darüber, wie sich nun das Militär verhält, gibt es widersprüchliche Berichte.
Das Kriegsrichtkommando mit Sitz in Seoul hat angeblich die Freilassung von nahezu 900 Bürgern und Studenten angeordnet, die vorher in Gwangju festgenommen worden waren, hat aber die angeblichen Rädelsführer festgehalten.
Tausendlose finden noch Verhöre statt, es gibt Besichte über Foltermethoden, die unter Tagschung je bekanntlich weit verbreitet waren.
Setzt die Armee diese Art von Gräuelpraxis fort,
die in Guangzhou so viel Erbitterung ausgelöst hatte.
Dann kann es zu neuer Konfrontation, neuen Straßenkämpfen und Blutbällern kommen.
Und danach sieht es auch nach dem Stand der letzten Meldungen hier aus, es gibt Verstärkungen für die Rebellen aus allen Teilen der Provinz Südschola.
Und das könnte die Position der Widerstandskämpfer auch ihrerseits starken.
Dann ist
der Volksaufstand wieder auf dem Grade der letzten Tage.
Dennoch hat der Volksaufstand selbst, und das macht Kwang-Sung und der Einmarsch der Regierungstruppen dort klar, erheblich Einbuße dadurch erlitten, dass der amerikanische General Wickham als Oberkommandierende am 38.
Breitengrad Teile der auch ihm unterstellten südkoreanischen Truppen
der Befehlsgewalt des Militärregimes überstellt hat.
Das hat den Generälen den Rücken gestärkt, den Amerikanern verständlicherweise heftige Kritik aus der Bevölkerung eingetragen.
Herr Kirchmann, aber es hat Gerüchte gegeben, dass direkt auch amerikanische Truppen verwickelt seien.
Das dürfte offensichtlich nicht stimmen, nicht?
nirgendwo als Meldung vor und ich habe danach wohl gefragt, in Seoul selbst, keine Bestätigung dafür erhalten.
Seoul ist, das nicht nur am Rande merkt, durch ein anderes Ereignis ohnehin von heute Morgen gekennzeichnet.
Dies scheint überhaupt ein Tag zu sein, an dem die Militärs in Südkorea in die Offensive gingen, denn in Seoul führten sie Kim Jae-kyu,
den früheren Chef des Geheimdienstes, der den Alleinherrscher Park Chung-hee am 26.
Oktober des vergangenen Jahres erschossen hatte, und vier andere in einem Geheimprozess verurteilte dem Henker zu.
Sie starben alle durch den Strick.
Und das bedeutet Unruhe erst einmal in Seoul, weil gerade dort viele in jüngster Zeit gefordert hatten, Kim Jae-kyu als Volksheld und als Tyrannenmörder zu begnadigen.
Stattdessen aber kam es zu einer Hinrichtung im Eilverfahren.
Herr Kirchmann, eine grundsätzliche Frage zur Situation in Korea, also Nord- und Südkorea.
Nordkorea ist ja irgendwo ein Verbündeter Pekings.
Ist das jetzt eine unangenehme Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und dem abhängigen Nordkorea von Peking, abhängigen Nordkorea?
Danach sieht es nicht aus.
Zunächst einmal gibt es ja eine ungeheure diplomatische und handelspolitische Annäherung zwischen China und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Im Gefolge dieser Entwicklung hat sich Nordkorea schrittweise von Moskau abgewandt.
Dafür gibt es ganz eindeutige Belege, wie zum Beispiel, was typisch asiatische Methode der Analyse auch ist.
die Gästetafel in Nordkorea.
Wenn dort also ein politischer Empfang stattfindet, dann sind dort die Sowjets regelmäßig heute auf dem 160.
Platz, während die Chinesen die erste Stelle annehmen.
Dennoch ist Nordkorea nie so weit gegangen, sich selbst abhängig zu machen von Peking, also einer Art Satellit zu werden und versucht,
zwischen Moskau und Peking weiter das bekannte Schaukelspiel zu treiben, Profite von dieser Spaltung auch selbst zu ziehen.
Es sieht im Augenblick so aus, dass die Amerikaner, die ja sehr stark in der Aufklärung sind, nicht die geringsten Indizien dafür nennen können, dass etwa Truppenbewegungen in Nordkorea auf eine Interventionsabsicht in Richtung Südkorea schließen lassen.
Und das wäre politisch im Rahmen der geschilderten Entwicklung der letzten Jahre auch für Nordkorea eine sehr türichte Unternehmung, weil Nordkorea außerordentlich stark verschuldet ist mit etwa 30 Milliarden Dollar, vor allem an westliche Staaten und von Peking dauernd gemahnt wird, nämlich diese Schulden etwa abzutragen, sondern gleichzeitig auch in ein normales Verhältnis
zum Recht der Welt zu kommen.
Versuche Nordkoreas in diese Richtung hat es auch gegeben, dadurch, dass zum Beispiel die Wiedervereinigungsgespräche wieder aufgenommen worden sind.
Also ich glaube, wenn man alles zusammenrechnet, kann man überhaupt nicht darauf schließen, dass Nordkorea etwa jetzt wenig friedvolle Absichten hätte, obwohl man natürlich als Militärstrategie damit rechnen und dagegen auch vorbeugen muss.
Ja, danke vorerst für diese Informationen, Herr Kirchmann, und auf Wiederhören.
Es ist nun 12 Uhr und 18 Minuten noch weiter westlich von Korea kommt es zu Kämpfen zwischen der Bevölkerung und der Militär in Afghanistan.
Nämlich sowjetische und afghanische Truppen sind gemeinsam in Kabul äußerst brutal gegen demonstrierende Jugendliche vorgegangen.
Dabei sollen übrigens insgesamt sieben Menschen darunter vier junge Mädchen ums Leben gekommen sein.
In der Frage des Boykotts der 22.
Olympischen Sommerspiele in Moskau ist jetzt ein formal an sich wichtiger Termin verstrichen oder fast verstrichen.
Heute ist nämlich Nennungsschluss für die Teilnahme in Moskau und daher ist es jetzt auch interessant zu wissen, welche Staaten sich dem Boykottaufruf der Vereinigten Staaten angeschlossen haben und welche nicht.
Vorher aber noch zur Erinnerung.
Am 27.
Jänner forderte Kater erstmals die befreundeten Staaten auf, nicht nach Moskau zu fahren, wenn, und das sagte Kater wörtlich, wenn die Sowjetunion ihre Truppen nicht innerhalb eines Monats aus Afghanistan abzieht, werde ich so viele Nationen wie möglich bewegen, sich Amerikas Boykott der Sommerspiele in Moskau anzuschließen.
Zitat Ende.
Nun, wie jeder weiß, haben sich die Russen keineswegs aus Afghanistan zurückgezogen und dennoch ist die Reaktion der befreundeten Staaten auf den Boykott-Aufruf eher zurückhaltend.
Das heißt, man muss da zwei teilen.
Die Regierungen der Verbündeten Staaten äußerten sich meist solidarisch mit Katar, aber die nationalen Olympischen Komitees entschieden sich anders, weil sie Sport und Politik, wie sie meinten, nicht vermischen möchten.
Wie es nun um den Boykott steht, das erfahren Sie von Louis Glück.
Auch heute, wenn die olympischen Anmeldeschalter schließen, ist ein präziser Überblick darüber, wer nun nach Moskau fährt und wer nicht, kaum möglich.
Anfang der kommenden Woche wollen sowohl das Internationale Olympische Komitee als auch das Organisationskomitee der Sommerspiele genaue Listen veröffentlichen.
Nach allen Unterlagen, die zur Verfügung stehen, beträgt gegenwärtig die Zahl jener Länder, die sich dem Boykott-Appell aus Washington angeschlossen haben oder zu einem kleinen Teil aus anderen Gründen nicht fahren, 56.
Als vorläufig letztes Land hat Japan heute abgesagt.
81 Länder haben ihre Absicht bekundet, an den Spielen teilzunehmen.
Zwar figurieren auf diversen Listen Mauritius und Puerto Rico alternierend als Teilnehmer und Nichtteilnehmer, aber die Konturen sind klar, wenn man von solchen Marginalien absieht.
Bis jetzt 56 Boykottländer attestieren der Kateraktion einen zumindest quantitativen Erfolg.
Das State Department prognostizierte eine endgültige Zahl über 60.
In Moskau wiederum spricht man von mehr als 100 Teilnehmern, eine wohl zu optimistische Voraussage.
Da die Sowjetunion das Ausmaß der Gefolgschaft für Katar herunterspielt und das mit dem Hinweis illustriert, dass erst drei Länder offiziell in Moskau ihr Nichtkommen deponiert hätten, muss man Erfolg oder Misserfolg des Boykotts am Maß der Solidarität mit den beiden globalen Rivalen messen.
Und hier fällt eine größere Homogenität des prosowjetischen Lagers ins Auge.
Der klassische Ostblock kommt sowieso, aber auch viele blockfreie Staaten ließen sich durch den Überfall auf das blockfreie Afghanistan nicht abschrecken.
Und einer Boykott-Empfehlung der vor kurzem in Pakistan beendeten islamischen Außenministerkonferenz ist eine Reihe von Mitgliedern dieser Moslemstaatengruppe nicht gefolgt.
Das sowjetische Hemd war etwa Syrien, Libyen oder dem Irak näher als Al-Azrok.
Keine Überraschung.
Dass mit dem Südjemen ein Land auf der Boykottliste steht, dass der sowjetischen Einflusssphäre zugerechnet wird, ist eine Ausnahme.
Wobei bei vielen kleinen Ländern, die auch sportliche Zwergstaaten sind, die politische Interpretation des Fernbleibens fehl geht.
Es sind oft Länder, die schon aus finanziellen Gründen kaum zu Olympischen Spielen fahren.
Andersherum dürften gerade hier bei manchem Teilnehmer aus Moskau auch finanzielle Anreize gekommen sein.
Die Teilnehmerliste umfasst aber auch viele Länder, die zum westlichen Lager gehören, womit wir zum Aspekt der Solidarität zurückgekehrt sind.
Denn etwa aus Westeuropa kamen nur die Absagen der Bundesrepublik sowie Norwegens und der Kleinstaaten Monaco und Liechtenstein.
Dass Kater vor allem zwischen Madrid und Stockholm, zwischen Rom und London scheiterte, darf aber nicht ohne weiteres als ein neues Beispiel der atlantischen Krise gewertet werden.
Denn die Politiker taten das irre, um Kater zu folgen.
Aber die in den IOC-Statuten ja formell fixierte Autonomie der nationalen Komitees kam nur in den freien Demokratien zum Tragen, Sportbehörden sind sonst den staatlichen untergeordnet.
So ignorierten die Komitees von Italien, Großbritannien, Belgien, Holland, Spanien, Irland, Island und Luxemburg die Boykott-Empfehlungen ihrer Regierungen.
Ebenso auch Australien.
Das Signal aus Bonn verhalte ungehört.
Gerade hier erwies sich Carters Druck als ungeeignetes Mittel, er provozierte den Widerstand der Sportfunktionäre, die die Priorität anderer als sportpolitischer Maßnahmen gegen die UdSSR monierten.
Den Sportführern den illusionären Versuch der Trennung von Sport und Politik vorzuwerfen, ist selbst realitätsfern.
Der europäische Schulterschluss gegen die Vereinnahmung des Sports durch die Politik war notwehr gegen den durchaus erkannten, allzu drohenden Griff der Politik nach dem Sport.
In einer Welt der Krisen fühle sich der Sport als oberste moralische Instanz überfordert, heißt es.
Dass die Nichtteilnahme von fast 60 Ländern eine große sportliche Abwertung der Spiele bedeutet, ist schließlich klar.
Mehr als ein Viertel der Weltklasse wird fehlen, besonders durch Amerikaner und Deutsche in der Leichtathletik und im Schwimmen.
An nachsichtsreichen Sportnationen fehlen außerdem Kanada, Japan, China, Argentinien und auch Kenia.
Dazu kommt der Einzelboykott besonders von Reitern, Schützen, Seglern und im Landhockey.
Die Bewerbe in diesen Sportarten werden nicht Weltklasse-Niveau haben.
Aus Österreich etwa fehlen die Reiter mit der Medaillen-Hoffnung Hugo Simon an der Spitze.
So steht es also um den Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau.
Das war eine Zusammenfassung von Louis Glück.
In Moskau selbst tut man ihnen das so, als ob es eigentlich gar keine Boykott-Diskussion gäbe.
Dort laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung am 19.
Juli auf vollem Turm.
Wie das berichtet nun Klaus Kunze direkt aus Moskau.
Die Taxifahrer lernten indessen nicht nur please und thank you zu sagen, sie fragen auch in Englisch, Französisch und Spanisch wohin und wissen den Fahrpreis mehrsprachig zu nennen.
56 Tage, keine zwei Monate mehr, bleiben von heute bis zur feierlichen Eröffnung und das gastgebende Moskau bereitet sich an allen Ecken und Enden sichtbar und spürbar auf die 22.
Sommerspiele vor.
Für das Moskauer Organisationskomitee, aber auch für die vielen anderen an der Vorbereitung Beteiligten an dem bevorstehenden Ereignis gibt es überhaupt keinen Zweifel mehr.
Die Spiele finden statt.
Was sich jetzt noch in der sowjetischen Hauptstadt und in den anderen in die Sommerspiele einbezogenen Städte Leningrad, Kiew, Tallinn und Minsk abspielt, das sind schon die Feinheiten der Vorbereitung.
Denn die Sportstätten wurden fertiggestellt.
Das Olympische Dorf ist so gut wie bezugsfertig.
Die neu entstandenen Hotels warten mit ihren deftigen Preisen auf die Touristen aus aller Welt.
Und sie werden kommen, wenn auch nicht in den von der Veranstalterin ursprünglich erhofften Zahlen.
So gut sich die Sache mit den ersten Olympischen Spielen in einem sozialistischen Land angelassen hatte, die Sowjetunion machte sich mit dem Einmarsch der Roten Armee in Afghanistan schließlich selbst einen Strich durch die Rechnung.
Aber von dem Moment an, als US-Präsident Carter neben den amerikanischen wirtschaftlichen Maßnahmen die Welt zum Boykott der Moskauer Spiele aufrief, versuchten die sowjetischen Veranstalter zu retten, was zu retten war.
Die Bilanz wird vom Internationalen Olympischen Komitee in der kommenden Woche endgültig gezogen werden.
Heute, am 24.
Mai, läuft die Erklärungsfrist für die nationalen olympischen Komitees über Teilnahme oder Nicht-Teilnahme ab.
Es kommt Licht in den Nebel, wie es ein hoher sowjetischer Sportfunktionär ausdrückte, in den Nebel einer mit psychopathischem Eifer betriebenen Boykott-Bewegung.
Für die sowjetische Bevölkerung, wie die meisten Menschen, mit denen man heute hier in Moskau spricht, stellt sich der Zusammenhang mit Afghanistan überhaupt nicht dar.
Dies zweifellos ein Ergebnis der konsequenten sowjetischen Propaganda, die vom ersten Moment an versuchte, den schwarzen Peter an Präsident Carter zurückzugeben, die plötzlich keinen Zusammenhang zwischen Sport und Politik mehr wahrhaben wollte und die Sportler als die Leidtragenden einer sowjetfeindlichen Kampagne darstellte.
Hand in Hand damit gingen sowjetischen Veranstalter auf den sehr geschickten Kurs, sich in allem, was die Durchführung und Vorbereitung der Spiele betrifft, peinlich genau an die Beschlüsse des IOC zu halten.
Der Erfolg scheint nun nicht auszubleiben.
Wenige Stunden vor Anmeldeschluss sieht die Liste der teilnehmenden Länder nicht schlecht aus, wenn auch mit der Bundesrepublik Deutschland und den USA zwei wichtige sportliche Mannschaften nicht antreten werden.
In Moskau bedauert man die Absagen, aber man verzichtet auch darauf, den boykottierenden Staaten zu drohen.
So werden trotz Boykott den Journalisten Arbeitsplätze reserviert, nach den Schlachtenbummlern ihre Plätze bleiben.
Das war es aus Moskau von Klaus Kunze, 12 Uhr und 27 Minuten ist es im Mittagsschonal.
In dieser Woche ist ja in Österreich wieder die Kernkraftdiskussion in voller Hitze aufgeflammt.
Die Gesellschaft für Energiewesen hat Umfragen vorgelegt, denen zufolge derzeit in einer Volksabstimmung eine Mehrheit für die Nutzung der Kernenergie in Österreich zu erwarten wäre.
Die Regierung schließlich bestätigte ihren Standpunkt von selbst nicht initiativ zu werden.
Die ÖVP wiederum bestätigte ihren Nein zu Zwentendorf aus Sicherheitsgründen.
Ein neues Volksbegehren für die Inbetriebnahme von Zwentendorf wird ebenso gestartet.
Die Unterschriftensammlung klauft bereits.
Ebenso wie ein Gegenvolksbegehren.
Sie können also vielleicht sogar dann bei beiden Volksbegehren sich beteiligen.
Das ist die eine Seite.
Technisch oder wissenschaftlich hat sich seit der Volksabstimmung vom November 1978 insbesondere in der Entsorgungsfrage noch immer nichts geändert.
Hören Sie folgenden Bericht über den Ist-Zustand von Zwentendorf, besonders was die Genehmigungsverfahren betrifft von Herbert Hutter.
Grundlage für die derzeitigen Arbeiten im Kernkraftwerk Zwentendorf sind die Punkte 1 und 2 des Beschlusses der Generalversammlung der Gemeinschaftskraftwerke Dullner-Feldgesenb-BH, also der GKD vom 9.
November 1978, vier Tage nach dem Neuen zu Zwentendorf.
Dort heißt es erstens, alle Arbeiten mit dem Ziele einer Fertigstellung und der Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes sind ab sofort einzustellen.
Und zweitens, darüber hinaus sind seitens der Geschäftsführung der GKT alle Schritte zur Einstellung des Genehmigungsverfahrens zu treffen.
All diese Schritte sind natürlich so zu unternehmen, dass der finanzielle Schaden möglichst gering bleibt, mit anderen Worten.
Der vorhandene Brennstoff und die Anlagen sind in einem solchen Zustand zu halten, dass sie ein eventueller Käufer in einwandfreiem Zustand übernehmen kann oder dass sie im Falle einer Revision des Atomsperrgesetzes wieder in ihre ursprüngliche Funktion treten können.
Zwei Jahre lang haben nun die Gesellschaften der GKT mehrere hundert Millionen Schilling für die Konservierung des Kernkraftwerks ausgegeben, bis heuer im Frühjahr eine der beteiligten Landesgesellschaften mit dem Gedanken gespielt hat, auszusteigen.
Es ist nicht dazu gekommen und am 7.
März dieses Jahres wurde in einer Gesellschaftsversammlung beschlossen, die Konservierung bis Ende 1984 fortzusetzen.
Es sei denn, das Kernkraftwerk wird in Betrieb genommen oder in ein Gaskraftwerk umgebaut.
Für den Fall eines politischen Startschusses zur Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes würde nach Angaben der Elektrizitätswirtschaft ein bis zwei Jahre vergehen müssen, bis Zwentendorf als Kernkraftwerk Strom liefern kann.
Während durch die Rohrleitungen warme Luft geblasen wird, um ein Anrosten oder einen sonstigen Schaden zu verhindern, ist eine Reihe von aggregatenvollen Pumpen bereits zerlegt und fein säuberlich in Plastik verpackt worden.
Das sind größtenteils Teile, die von der Genehmigungsbehörde im Rahmen des Strahlenschutzverfahrens bereits geprüft worden sind.
Diese Funktions- und Abnahmeprüfungen waren Teile der gesamten Betriebsbewegung, die aufgrund des Volksentscheides ausgesetzt wurde.
Sollte nun eine Fortsetzung der Arbeiten am Kernkraftwerk wieder gesetzlich erlaubt werden, so müssen all diese Pumpen und Aggregate wieder zusammengebaut und neu zur Begutachtung eingereicht werden.
Der intakte Zustand vom November 1978 wird für die Betriebsbewilligung also wieder nachzuweisen sein.
Die Errichtungsbewilligung des Kernkraftwerkes steht ja außer Streit, das Kernkraftwerk steht.
Nun zu den Lagern für die Brennelemente.
Hier ist die Errichtung des Lagers für neue Brennelemente und für abgebrannte Brennelemente bewilligt.
Nicht bewilligt ist der Betrieb für das Lager der abgebrannten Brennelemente im Reaktorgebäude.
Allerdings dürfen in dem ursprünglich für strahlende, abgebrannte Brennelemente vorgesehenen Lagerbecken zurzeit die neuen Brennelemente in ihrer Eigenschaft als spaltbares, aber nicht strahlendes Material gelagert werden.
Dies war insofern nötig, als er das ursprüngliche Lager für die neuen Brennelemente nicht ausgereicht hat, um einen gesamten Brennstoffkern zu beherbergen.
Der gesamte Brennstoff ist aber bereits in einer Nacht- und Nebelaktion bei Hubschrauber im Herbst 1978 geliefert worden.
Was nun ein Dauerzwischenlager betrifft, so ist ein entsprechendes Projekt bei der Behörde eingereicht, aber noch nicht behandelt worden.
Soweit zum Kernkraftwerk selbst.
Außerdem ist noch ein Wasserrechtsbescheid für den eventuellen Betrieb Zwentendorfs Kernkraftwerk nötig.
Und zwar geht es um die Ableitung leicht radioaktiven Kühlwassers in die Donau.
Hier hat das Gesundheitsministerium bereits grünes Licht gegeben, natürlich alles erst vor der Abstimmung von 1978.
Die Bestätigung durch das Landwirtschaftsministerium steht nach wie vor aus.
Das war eine Zusammenfassung von Herbert Huter und weiter geht's mit der Inlandspresse.
Schau, auch die Kommentatoren befassen sich heute mit dem Thema Kernenergie.
Hans Langsteiner hat sich durch die Zeitungen durchgelesen.
Praktisch einziges Thema der heutigen innenpolitischen Kommentare ist die neu aufgeflammte Atomdiskussion.
In der Presse bezeichnet Rolf Rothmeier Zwentendorf als eines der sichersten Atomkraftwerke der Welt und meint dann weiter Wirtschaftlich, technisch und vom Standpunkt der Sicherheit sind die Entscheidungsgrundlagen pro oder kontra Zwentendorf durchaus überschaubar.
Viel leichter jedenfalls als andere Erwägungen, die hoch über dem Boden der Realität schweben.
In der österreichischen Praxis aber bleibt die Entscheidung für oder gegen Atomkraft dennoch eine politische.
Bedauern über den politischen Charakter der Atomdiskussion findet sich auch im heutigen Leitartikel des Kurier.
Hans Rauscher untersucht dort vor allem die Rolle der ÖVP, deren Zustimmung für eine Aufhebung des Atomsperregesetzes eher notwendig wäre.
Es liegt also an der ÖVP.
Und die kann dieser Schlüsselstellung nicht froh werden.
Denn einerseits sind die meisten führenden Männer der Partei grundsätzlich von der Notwendigkeit der Atomenergie überzeugt, die führenden Frauen nicht.
Aber andererseits zeigen Umfragen, dass im Parteivolk die Atomgegner derzeit überwiegen.
Laut Umfragen mit 62 Prozent.
Rauscher schließt.
Auf die Position der ÖVP in der Atomdebatte geht auch Günther Traxler in der Sozialistischen Arbeiterzeitung ein.
Wenn er schreibt.
auch wenn man angeblich nicht völlig auf der Linie der heiligmäßigen Dame liegt.
Einig ist man sich indes in der unbedingten Ablehnung der Nutzung der Kernenergie, was jedenfalls nicht auf der Linie des Beschlusses liegt, den die ÖVP 1978 gefasst hat und an den sie sich offiziell gebunden fühlt.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt leitet Martin Stieglmeier die Haltung seiner Partei zur Atomfrage unmittelbar aus dem im Salzburger Grundsatzprogramm der ÖVP verankerten Vorrang für den Schutz der Gesundheit und die Sorge um die Umwelt ab.
Daher ist die Haltung der Volkspartei zur Atomkraft, Sicherheit hat Vorrang, nicht ein Herumtaktieren, sondern die logische Folge aus dem Salzburger Programm.
Hätten die Sozialisten selbst geglaubt, dass Zwentendorf sicher genug ist, sie hätten keine Volksabstimmung durchzuführen brauchen.
Für Hermann Polz in den oberösterreichischen Nachrichten ist die Revidierung des seinerzeitigen Atom-Nein bereits eine mehr oder weniger beschlossene Sache.
Die Vorstellung, wir könnten umspült von Atomstrom die Insel der Seligen spielen, liebliche Held allein von konventioneller Energie, war denn doch etwas zu naiv.
Sie ist mit Sicherheit unhaltbar, ohne gleichzeitig Pläne zu entwerfen und Maßnahmen einzuleiten für eine künftige Rationierung der Energie.
Wahrscheinlich aber wäre es sie sogar mit solchen Konzepten.
In den Salzburger Nachrichten schließlich urteilt Karl-Heinz Ritschl hart über den derzeitigen Verlauf der österreichischen Atomdiskussion.
Es ist eine unseriöse Politik einer Regierungspartei, lauthals von der Respektierung eines demokratischen Abstimmungsergebnisses zu sprechen und gleichzeitig auf eine Änderung hinzuarbeiten.
Natürlich ist jeder Beschluss nicht auf Ewigkeit zugeschnitten.
Es ist rechtens unmöglich, Gesetze zu revidieren.
Aber die jetzt eingeschlagene Gangart ist zutiefst beschämend, weil sie die Achtung vor einem Wählerentscheid letztlich vermissen lässt.
Hier wird gepokert.
Die Regierung werde nicht aktiv, man sei aber für die Atomenergie.
Der Klubchef kündigt einen Termin für ein Volksbegehren an.
Finanzminister und Gewerkschaftspräsident benutzen ein Staatsvertragssymposium, um von der Notwendigkeit der Atomenergie zu sprechen und so weiter und so fort.
Nein, wie hier ein Spiel mit verteilten Rollen abläuft, das ist kein Charakterstück, das entspricht einer Schmiere.
Das waren die heutigen Zitate der Tageszeitungen in der Inlandspresse.
Schaut's euch einmal an, fast 12 Uhr und 36 Minuten ist es nun.
Wie sehr weltpolitische Ereignisse und Entwicklungen relativ sind, meine Damen und Herren, das kann man sehr deutlich am Beispiel des Flüchtlingselends in Indokina beurteilen.
Noch im Vorjahr haben sich sowohl die Weltpresse als auch alle möglichen internationalen und nationalen Organisationen wie auch alle möglichen Regierungen über das unvorstellbare Massenelend in Indokina aufgeregt.
Übrig geblieben ist davon so gut wie nichts.
Oder merken Sie noch etwas von einer Anteilnahme am Elend der Kambodscha- oder Vietnamflüchtlinge?
Andere Weltereignisse wie Iran, Afghanistan oder die Olympischen Spiele in Moskau, wie wir es bereits gehört haben, nehmen das internationale Interesse so sehr in Anspruch, dass für das Indochina-Problem eigentlich kein Platz mehr bleibt.
Es sind aber nicht die verschobenen Gewichtungen, die so ungut auffallen.
Nein, schlimm ist, dass man automatisch annimmt, dass es das Problem der Flüchtlinge vielleicht gar nicht mehr gibt, weil man nichts darüber hört.
Unser Indokiner Korrespondent Werner Rieder ist momentan in Wien zu Gast bei uns im Mittagsschnall.
Für uns ist es die Gelegenheit zu fragen, Herr Rieder, wie groß ist das Flüchtlingsproblem eigentlich wirklich noch?
Ja, es gibt nach wie vor in Kambodscha sowohl als auch von Vietnam herunter Flüchtlingsströme, allerdings nicht mehr in dem Maß wie im letzten Jahr.
In den Lagern entlang der kambodschanischen Grenze mit Thailand sind etwa 180.000 Menschen noch zusammengepfercht und zum Teil sehr
unmenschlichen Zuständen und die Versorgung mit Lebensmitteln ist immer wieder unterbrochen, weil auch leider von thailändischer Seite nicht alle Lastwagenkonvois, die von Bangkok aus zur kambodschanischen Grenze gehen, durchkommen.
Das andere Problem ist für die vietnamesischen Flüchtlinge, die nach wie vor von Vung Tau aus, hauptsächlich dem Hafen von Saigon,
auf kleinen Booten ins südvietnamesische Meer auslaufen und die neuerdings, das heißt seit etwa zwei, drei Monaten, mit einem Problem konfrontiert sind, das letztes Jahr überhaupt noch nicht aktuell war, nämlich Überfälle von Piraten und zwar vor allem im Golf von Thailand.
Und da muss man hinzufügen, Piraterie gab es in diesen Gewässern der, kann man sagen, insgesamt fast 20.000 Inseln, wenn man also die Inseln Indonesiens, Malaysias und
Der Philippinen zusammenfasst schon seit Jahrhunderten.
Nur während der letzten 50, 60 Jahre war es ein kleines Problem, das eigentlich kaum größere Schiffe oder Konvois berührt hat.
Aber jetzt, weil die Piraten eben wissen, dass die Vietnamesen, die auslaufen von Vung Tau,
in ihren Koffer oder was sie dabei haben, immer meist Gold bei sich haben.
Sie haben ihr ganzes Besitztum in Gold umgetauscht, bevor sie geflüchtet sind.
Überfahren sie diese Schiffe und es gab also Meldungen von wirklich grauenhaften Szenen, dass sich die Vietnamesen an Bord der Schiffe zur Wehr setzten.
Sie wurden von den Thai-Piraten einfach über Bord ins Meer geworfen.
Das sind also alles Thailänder, die Piraten?
Das sind Thailänder, ja, die im Golf von Thailand ihre Stützpunkte haben.
Die thailändische Gewässerlinie ist ja fast 1200 Kilometer und die thailändische Regierung sagt, sie seien einfach nicht in der Lage, diese riesigen Gewässer zu überwachen.
Und dann sagen sie auch noch mit Recht, wir müssen zunächst dafür sorgen, dass unsere Grenze oben in Kambodscha sicher bleibt und dass es keine übergreifenden Kämpfe nach Thailand gibt.
Und wir können nicht unsere Kräfte gleichzeitig in Gold von Thailand konzentrieren und oben an der Grenze zu Kambodscha.
Es gab also wie gesagt Fälle, wo bis zu 40 vietnamesische Flüchtlinge von Thai-Piraten über Bord geworfen wurden, nur weil sie sich geweigert haben, ihre letzte Habe, das wirklich letzte was sie hatten, als Flüchtlinge eben herzugeben.
Es wurden Frauen missbraucht und es wurden hinterher, nachdem die Schiffe ausgeraubt waren,
brachte man die Flüchtlinge zu einer einsamen Insel im Golf von Thailand, setzte sie aus und versenkte ihr Boot, nur mit dem Zweck zu verhindern, dass die Flüchtlinge hinterher Küstenwachboote alarmierten, um sie den Thai-Piraten auf die Fersen zu setzen.
Das hat es mehrmals gegeben und es scheint wirklich keine Möglichkeit zu geben, dem Einhalt zu gebieten.
Die Regierung in Bangkok hat schon die amerikanische Flotte, das Flottenkommando,
aufgefordert oder gebeten vielmehr, ihnen dabei behilflich zu sein.
Die Frage gibt sich, ob nicht ein Geleitschutz möglich ist.
Die Vietnamesen, die aus Saigon flüchten, hat man doch immer gehört, dass die mehr oder weniger so zumindest halb offiziell flüchten, weil sie ja in Gold die Ausreise bezahlen müssen, die Ausreisegenehmigung.
Dass da nicht irgendeine Art von Geleitschutz möglich ist, auch privater möglicherweise?
Die Frage ist, wer sollte den Geleitschutz machen?
Die vietnamesische Regierung selbst würde es bestimmt nicht tun, denn für sie sind diese Vietnamesen chinesischer Abstammung, das ist auch der Grund, warum sie aus Vietnam hinaus geekelt werden und flüchten müssen, wirklich nicht mehr interessant in dem Moment, wo sie das Land verlassen.
Und die Thailänder selber haben ja auch kein Interesse an erstens diese Flüchtlinge aufzunehmen.
Und das andere Problem ist, die Boote der Piraten sind normale Fischkutter, die als solche zunächst überhaupt nicht kenntlich sind.
Also die einzige Möglichkeit wäre effektiv, dass die thailändische Küstenwache im Golf von Thailand, der im Grunde Thailands Gewässer ist, da besser aufpasst und vielleicht den Booten Gleitschutz gibt.
Thailand hat auch noch ein weiteres Problem.
Sie haben nämlich sehr wenig Öl, also sehr wenig Treibstoff.
Und sie sagen, es sei für sie ungeheuer teuer, tagelang ein Flüchtlingskonvoi oder zwei, drei Flüchtlingsboote Gleitschutz zu geben, bis die ein sicheres Ufer erreicht haben.
Wenn man hört, wie gut die Piraten bewaffnet sind, fällt einem eigentlich ein bisschen die Frage ein,
ob das nicht möglicherweise Agence Provocateurs sind, die auch irgendein Interesse haben, nicht nur das Räuberische, dass die von irgendeinem Staat oder von irgendeiner Interessensgruppe unterstützt werden.
Von wo haben die die Waffen sonst?
Das scheint einwandfrei Restbestände aus dem Vietnamkrieg zu sein, denn noch vor 1975 hatten diese Piraten im Grunde nur alte Vorderlader und bestenfalls mal ein
eine Maschinenpistole oder so etwas.
Aber seit 1975, also seitdem die Amerikaner überstürzt von Südvietnam abgezogen sind und unter Zurücklassung, also gewaltige Werte an einsatzfähigen Waffen, haben auch die Piraten plötzlich in dem südchinesischen Meer
unter anderem Granatwerfer an Bord, sie haben zwei Zentimeter Schnellfeuergewehre, zwei Zentimeter Maschinenpistolen und sie haben Handgranaten, also alles Waffen, die sie vorher nicht hatten und es scheint irgendwie da einen Weg gegeben zu haben, dass die ersten Vietnamflüchtlinge oder aber auf dem Landweg von Vietnam wir
wir Thailand und Kambodscha, dass da Waffen auf dunklen Wegen in die Hände der Piraten gefallen sind.
Und erst diese Tatsache befähigt sie jetzt, also wirklich Angriffe im großen Stil durchzuführen.
Sie haben unter anderem auch schon 8.000 Tonnen Tanker angegriffen und ihnen die Kommandobrücke zerschossen.
Oder auch Jachten zum Beispiel, die Tatsache, dass am Wochenende
sowohl in Singapur als auch in Malaysia kaum eine Yacht über die Drei-Meilen-Zone ausläuft, weil sie draußen effektiv Angst haben müssen, dass sie von Piraten gekrappert sind.
Viele sind gekrappert worden, die Yachten verschwanden, die Leute verschwanden.
Nur wenn sie Glück hatten, kamen sie also ohne Uhren und ohne Instrumente und ohne allem, was Wert hat, mit den Schiffen zurück.
Oft werden auch die Schiffe versenkt und die Leute auf der Insel ausgesetzt, nur mit dem Bestreben, den Opfern unmöglich zu machen, sofort die Küstenwache zu verständigen, die dann die Piraten verfolgen würde.
Ja, danke Werner Ried, eine gewisse Entwicklung zum Besseren für die Flüchtlinge gibt es immerhin.
Thailand und Malaysia schickten die Flüchtlinge wenigstens nicht mehr zurück, also eine kleine Besserung.
12 Uhr und 44 Minuten ist es nun.
In der Frage der Autonomie der Palästinenser in West-Jordanien und Gaza kommt es nicht und nicht zu einem Erfolg.
Was so viel Versprechen in Camp David seiner Zeit zwischen Carter, Sadat und Begin begonnen hatte, bröckelt nun endgültig scheint es ab.
Gemeint ist das Vertragswerk, in dem ausgemacht wurde, dass am 26.
Mai, also übermorgen, die feierliche Verkündung eines Abkommens über die geplante Autonomie der Palästinenser erfolgen wird.
Zwei Tage vor diesem Termin ist also keine Rede mehr davon.
Im Gegenteil, Ägyptens Präsident Sadat hat in der Vorwoche als Ärger darüber, dass Israel keine Zugeständnisse machen will, sogar weitere Verhandlungen vorerst abgelehnt.
Nun ist Außenminister Mubarak wieder in Washington, um mit Präsident Carter darüber zu verhandeln, unter welchen Voraussetzungen diese Autonomie-Verhandlungen, die für Ägypten wirklich so wichtig sind, fortgesetzt werden könnten.
Wie sieht es mit der palästinenser Autonomie nun aus?
Dazu eine Analyse von Hans Benedikt.
Zunächst zur Erinnerung.
Das Abkommen von Camp David, ausgearbeitet im Wochenendblockhaus Präsident Jimmy Carters und unterzeichnet im Weißen Haus, enthält zwei Zielsetzungen.
Erstens, den israelisch-ägyptischen Friedensvertrag unter amerikanischer Patronanz.
Er wird fast reibungsfrei verwirklicht.
Zweitens die Grundidee, aber eben nur die Grundidee, einer Vollautonomie der Palästinenser in Westjordanien und Gaza, zeitlich auf fünf Jahre begrenzt, mit anschließender Entscheidung über den zukünftigen politischen und nationalen Status der Palästinenser und mit der Funktion eines Fundaments für ein zukünftiges, umfassendes Nahostfriedenswerk.
Daran sollten nicht nur Israel, Ägypten und die USA beteiligt sein, sondern auch das Königreich Jordanien und vor allem die Palästinenser selbst.
Diesen Komplex wollten Israel, Ägypten und die USA so gründlich vorbereiten, dass die Palästinenser und Jordaniens König Hussein in den Verhandlungsprozess eintreten könnten.
Zu dieser Vorbereitung hatten sich Präsident Anwar al-Sadat und Ministerpräsident Menachem Begin ein Jahr vorgenommen.
Dieses Jahr läuft am 26.
Mai ab.
Es wäre falsch zu sagen, dass es ein ergebnisloses Jahr war.
Begin und Sadat haben Fortschritte gemacht, aber nur in den Randbereichen des Palästinenser-Problems, nicht in seinem Kernbereich.
Sie haben beispielsweise ein juristisches und wirtschaftspolitisches Konzept für ein autonomes Westjordanien und Gaza gefunden.
Sie wissen heute, wie sie den Autonomie-Prozess abwickeln werden, aber sie wissen noch nicht, was der Inhalt dieser Autonomie sein sollte, was die Palästinenser tun dürfen, wenn sie sich selbst regieren, was sie nicht tun dürfen,
weil es der mindestens fünf Jahre in Westjordanen und Gaza verbleibenden israelischen Militärhoheit vorbehalten sein soll.
Weil sie noch nicht einig darüber sind, wie viel israelisches Militär in den autonomen Gebieten verbleiben soll, wo es stationiert werden soll, um die Sicherheit Israels und die Sicherheit der autonomen Gebiete zu gewährleisten.
weil Sadat und Begin noch nicht darüber einig sind, wie viele israelische Siedler in den autonomen Gebieten bleiben dürfen, ob sie exterritorial sein sollen oder ob für sie dasselbe Recht und dieselbe Autorität gelten sollten wie für die autonomen Palästinenser.
Und alle diese Ungewissheiten und Gegensätze stellen nicht nur die Verwirklichung des Autonomieplans in Frage, sie fördern auch den von der PLO befohlenen und heute praktisch geschlossenen Widerstand der Palästinenser gegen eine Autonomie.
Israel, Ägypten und die USA sind nicht nur untereinander uneinig, sie sind von den Palästinensern, der PLO und fast der gesamten arabischen Welt isoliert.
Wenn es eine gleichermaßen andrechenbare Verschuldensfrage gäbe, dann ist es Begins und Sadats taktisches Verhalten.
Beide wollen jeder für sich und seine nationalen Vorrangsinteressen heute schon den Endzustand eines zukünftigen palästinensischen Lebensraums festlegen.
Begin will einen Endzustand, der Israels biblisch-historische Gebietsansprüche verkörpert, aber auch seine maximalen Sicherheitsansprüche gemessen an den heute bestehenden Gefahren.
Eine Ableitung daraus wäre ein autonomer Zustand auf unbegrenzte Zeit, ohne absehbare Chancen einer späteren nationalen Eigenständigkeit.
Sadat wiederum sucht heute schon einen Endzustand, der seine Friedenspolitik vor der arabischen Welt legitimiert und auch ägyptisch-innenpolitisch gegen die zunehmende Opposition absichert.
Dies durch ein deklariertes Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser, das ihnen nach 5 Jahren Autonomie den Schritt zum eigenen Staat erlauben würde.
Die Palästinenser wollen auch das Selbstbestimmungsrecht zum eigenen Staat, aber nicht so wie Sadat in 5 Jahren, sondern eben heute.
Darin werden sie von Westeuropa unterstützt, durch die Initiative Bundeskanzler Bruno Kreiskis, durch die Regierungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft.
Für sie ist die PLO der bestgeeignete Verhandlungspartner Israels, weil unmittelbar ist der Repräsentant der Palästinenser.
Das ist der innerste Problembereich, in dem jede Entwicklung von internen Prozessen diktiert wird.
In der PLO von der permanenten Auseinandersetzung zwischen radikalen Terroristengruppen und den Kräften um Yassir Arafat, die nach westeuropäischer Auffassung gemäßigt oder bereit zur Mäßigung wären.
In Israel von der Auseinandersetzung in Begins Regierungskoalition, aber auch in der großen sozialistischen Oppositionspartei.
Jeder neue Terroranschlag, so wie jener in Hebron, wird die Verfechter einer restriktiven Palästinenser-Politik in Israel und die Extremisten in der PLO direkt gegeneinander mobilisieren.
Und das wird die augenblicklich herrschende Unbeweglichkeit in der Palästinenser-Frage nur verlängern.
Das war eine Analyse von Hans Benedikt und 11 Minuten vor 1 Uhr nun zur Kultur.
Als musikalische Sensation wird nämlich die Entdeckung eines Adagios zur dritten Symphonie Anton Bruckners gewertet, die vor kurzem in Wien gelungen ist.
Dieses Adagio wird heute Morgen und Montag im Musikvereinssaal im Rahmen eines Konzertes der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Claudio Abbado aufgeführt.
Dazu berichtet Brigitte Hofer leider ohne Musikbeispiel.
Nachdem vor einigen Wochen in London eine bisher unbekannte Mozart-Handschrift gefunden wurde, spricht man nun in Wien von einer musikhistorischen Überraschung ersten Ranges.
Ein bisher unbekannt gewesenes Adagio zu Anton Bruckners dritter Symphonie wurde entdeckt.
Durch die wissenschaftlich begründete Neugier des Bruckner-Forschers Leopold Nowak, dem Herausgeber von Bruckners kritischer Gesamtausgabe.
Er ist von der besonderen Eigenheit Bruckners ausgegangen, dass dieser uns viele seiner Werke nicht nur in einer Fassung, sondern in zwei oder mehreren Fassungen hinterlassen hat.
Und so kam es dann zu der Entdeckung.
Universitätsprofessor Nowak.
Bei der dritten Sinfonie ist das ganz besonders arg.
Hier gibt es nämlich drei
handschriftliche Forschungen, zwei gedruckte Forschungen.
Die Arbeit an der Dritten Sinfonie hat mich nun aus dem Studium mit den Handschriften dazu geführt, dass ich in den Stimmen, die die Gesellschaft der Musikvereine besitzt, entdecken musste, dass im Adagio zwei Stellen überklebt sind.
Die Loslösung dieser
Blätter hat zur Erkenntnis geführt, dass hier ein Adagio verborgen ist, versteckt ist, kann man ja sagen, dass weder mit dem in der ersten Fassung noch mit dem in der zweiten Fassung der Sinfonie übereinstimmt, also zwischen diesen beiden Sinfonien ein eigener Sinfoniesatz dasteht, der beispielsweise um elf Takte länger ist als in der ersten Fassung, und der nun, und das ist das Überraschende für die Musikwelt,
auch allein gespielt werden muss.
Man kann ihn mit keiner der anderen Fassungen dieser 3.
Sinfonie verbinden, weil ja jede dieser Fassungen ihr eigenes Arrangement hat.
Wieso es dazu gekommen ist, dass Bruckner das jetzt so bearbeitet hat, das entzieht sich natürlich unserer Erkenntnis.
Er hatte ja zwischen der 1.
Fassung und der 2.
Fassung der 3.
Sinfonie die 4. und die 5.
Sinfonie.
geschaffen und als er mit der 5. fertig war, begann er auf einmal wieder die 3. zu bearbeiten und aus dieser ersten Beschäftigung entstand dieses nun neu entdeckte Adagio, das sich zusammensetzt aus dem Fragment in der Gesellschaft der Musikvereine und aus jenen Bogen, die sich im Autograf der 2. der 3.
Sinfonie in der Nationallieder erhalten haben.
Bei den Wiener Philharmonikern wurde nach dieser Entdeckung schnell gehandelt.
Dazu deren Vorstand Professor Alfred Altenburger.
Die Schwierigkeit war bei diesem Projekt, dass es natürlich in ein bereits fertiges Programm aufgenommen werden musste.
Es kam natürlich die Kombination mit den Festwochen dazu, was erwünscht war und das Programm Erwartung, was wir jetzt haben, die Erwartung von Schönberg und die vierte Tchaikovsky ist an sich schon ein
ausgewachsenes Programm, jetzt den Bruckner noch dazuzunehmen, ist natürlich für das Orchester bei der bereits vorgegebenen Probenzeit, wo wir keine zusätzliche Probenzeit finden konnten, eine sehr harte, wirklich intensive Arbeit gewesen.
Aber die Kollegen haben auch die Notwendigkeit eingesehen.
Das heißt, Notwendigkeit, dass es natürlich schön ist und wünschenswert, solche Dinge zu machen.
Und das Orchester war ebenso spontan bereit, das zu tun wie Maestro Arbado.
Und Claudia Arbado gibt eine kurze musikalische Charakteristik dieser neugefundenen Fassung.
Die Andante in der Adagio, die Dreivierteltacht, das ist die schönste Sache von dieser Adagio, finde ich.
Es ist etwas kürzer.
Und er schreibt auch am Anfang, Adagio aber bewegt quasi Dante.
Dann schreibt später noch einmal Adagio, feierlich als Charakter.
Und es ist fantastisch, es ist für Wagner geschrieben, der Titel ist »Wagneria«, »Die Symphonie«, und da kann man etwas von Tristan hören, etwas von Tannhäuser,
Dieses Adagio, das Bruckner übrigens 1876 in Wien komponiert hat, wird voraussichtlich beim heutigen Publikum nicht die gleiche Reaktion hervorrufen, wie die Uraufführung der gesamten dritten Symphonie Bruckners.
Diese Aufführung endete mit einem handfesten Skandal.
Das Werk stieß auf vehemente Ablehnung des Publikums.
Das war ein Beitrag zur Entdeckung eines Adagios zur 3.
Sinfonie Anton Bruckners und die gibt es morgen im Programm Österreich 1 ab 11 Uhr im Sonntagskonzert zu hören.
Als vor knapp zehn Jahren zum letzten Mal ein Experiment der Theatertreffen in Frankfurt stattfand, da glaubte man die Phase des theatralischen Experimentierens vorbei.
Inzwischen aber hat sich Ende der 70er Jahre in München eine ähnliche Veranstaltung entwickelt, und zwar das Münchner Theaterfestival.
In den kommenden zweieinhalb Wochen bis 8.
Juni ist München damit die Hauptstadt des Experimentellen Theaters.
Klaus Kolberg sprach darüber mit dem Organisator des Festivals, Thomas Petz.
Herr Petz, was hat sich verändert seit der Experimenta und wie hat sich Ihr Festival im Laufe der vier Jahre entwickelt?
Ich will bei meiner Entwicklungsskizze da beginnen, wo Sie auch begonnen haben, bei der Experimenta.
Die Experimenta in Frankfurt ist an einem typisch deutschen Phänomen gescheitert, nämlich an ihrer Liebe zur Literatur.
Die Experimenta in Frankfurt hat versucht, über das literarische Experiment,
zum theatralischen Experiment zu kommen und die späteren Entwicklungen der Theater in den 70er Jahren, die wir auch zeigen auf dem Festival, sind Versuche über das theatralische Experiment wieder zum Theater zu kommen und nicht auf dem Weg über Literatur.
So war ja auch der internationale Weg in New York auf Broadway, in London, in Paris, in Rom oder in Amsterdam.
Bei uns hat sich in den letzten vier Jahren doch sehr viel getan.
Nicht nur, dass wir dreimal so groß sind als 1977, da es nicht etwa aus Größen waren, sondern deswegen war die Anforderung, die Anfrage so groß war.
Bei uns hat sich das Festival von einem Studentenfestival, glaube ich, hinentwickelt zu einem Festival, das
allen Bürgerschichten dieses Landes, sei es Studenten, sei es Freaks, sei es ganz normale Bürger, Theatergänger, Kunstfreunde, allen Leuten offen steht.
Ich finde, das ist eine erfreuliche Entwicklung und wir haben damit ein Ziel erreicht, das wir uns gesetzt haben, nämlich möglichst viele verschiedene Leute mit möglichst verschiedener Kunst alle zusammenzubringen.
Sie haben in diesem Jahr ein ganz besonders attraktives Programm zustande gebracht.
Welche Truppen werden in München spielen?
Wir haben 20 Premieren im Abendprogramm und circa weitere 40 Premieren im Nachmittags- und Außenprogramm.
Im Abendprogramm beginnt es bei Ariane Nuschkin und ihrem Mephisto mit dem Teatro di Soleil bis hin zu Pina Bausch und ihrem Wuppertaler Tanztheater.
Dazwischen spanische Gruppen wie La Quadra, Quadro Tablas aus Südamerika, El Teatro Campesino und New York Street Theater aus New York, eine ganze Reihe von deutschen Gruppen, auch welche aus Italien.
Ich glaube, wir haben auf diesem Festivalprogramm all das zusammengebracht, was im Moment an besten Ergebnissen zu haben ist.
Und Sie haben auch mehrere Auftragsproduktionen mitstimuliert, sogar mitfinanziert.
Ja, der Trend der Zukunft wird sicher hingehen, weiter Co zu produzieren.
Und zwar Co-Produktionen zu machen, sowohl mit anderen Städten als auch mit anderen Festivals, mit anderen Theatern, auch mit anderen Medien wie Fernsehen oder Kino.
Weil die Dinge, die man heute gerne machen möchte, kann man alleine gar nicht mehr finanzieren.
Wir haben in diesem Jahr fünf Gruppen
mit größeren oder kleineren Beträgen unterstützt, um ganz bestimmte Produktionen machen zu können.
Wir werden das im nächsten Jahr sicher noch ausführlicher betreiben.
Ist das auch das unterscheidende Moment gegenüber anderen Veranstaltungen wie Arena Wien, Erlanger Studententheater oder Saarbrücken mit seinen französischen Gastspielen?
Das eine Charakteristikum, das uns unterscheidet von anderen größeren und kleineren Festivals, ist, dass wir diesen Weg eingeschlagen haben.
Und das andere, was uns unterscheidet, ist, wir sind mit Sicherheit das einzige Festival, das über 50 Prozent seines Etats direkt für künstlerische Gasung ausgibt und das einzige Festival, das sogar über 50 Prozent aus seinem Gesamtetat selbst einspielt und beibringt.
So viel über das Münchner Theaterfestival und nun Kurzmeldungen.
Österreich.
Die Gerüchte über eine bevorstehende Reise von Bundeskanzler Kreisky in den Iran haben sich heute verdichtet.
Kreisky wollte solche Pläne gegenüber dem ORF weder bestätigen noch dementieren.
Der Kanzler sagte, es habe Kontakte und Besprechungen in diese Richtung gegeben, er wolle aber dazu nichts sagen.
Der Generalsekretär der Sozialistischen Internationale Carlson sagte in Stockholm, der schwedische Sozialistenchef Palme und der spanische Sozialistenführer González wollten gemeinsam mit Kreisky in Teheran die Chance für eine Lösung des Konfliktes um die amerikanischen Geißeln erkunden.
Eine noch stärkere Betonung der Arbeitnehmerorientierung innerhalb der ÖVP hat deren stellvertretender Bundesparteiobmann Jäger anlässlich einer Tagung mit Betriebs- und Kameräten in Feldkirch gefordert.
Jäger begründete diese Forderung mit dem eingetretenen Wandel in Richtung Arbeitnehmergesellschaft.
Iran.
Die Schweizer Botschaft in Teheran, die zurzeit die Interessen der USA in Persien wahrnimmt, hat alle Amerikaner aufgefordert, das Land innerhalb von zwei Wochen zu verlassen.
Die Zahl der noch im Iran lebenden amerikanischen Staatsbürger wird auf 200 geschätzt.
Südkorea.
Die bürgerkriegsähnlichen Unruhen im Südwesten des Landes dauern an.
Heute früh ist die reguläre Armee in die umkämpfte Stadt Gwangju einmarschiert.
Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Armee kamen sechs Menschen ums Leben.
Sowjetunion.
Nach Angaben des ORF-Korrespondenten in Moskau haben sich bis heute, dem letzten Tag für die Anmeldung zu den Olympischen Sommerspielen, 102 Nationen für eine Teilnahme entschieden.
Die endgültige Teilnehmerzahl will das Organisationskomitee am Montag bekannt geben.
Das, meine Damen und Herren, war das Mittagsjournal am Samstagmittag.
Die nächste Journalsendung gibt es am kommenden Dienstag um 7 Uhr Ö1.
Wie immer, bis dahin verabschiedet sich Reinhold Henke und noch einen schönen Nachmittag.