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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Sie haben das Mittag-Journal, eine Stunde Information, es begrüßt Sie, Udo Bachmeier.
Dominantes Inlandsthema heute, der sich zuspitzende Kampf um die Führung der Freiheitlichen Partei.
Es ist nun ziemlich sicher, dass Kärntens Landesparteichef Haider doch gegen Bundesobmann Steger kandidiert.
Haider rechnet sich, wie er in einem Interview sagt, keine schlechten Chancen aus, Steger beim FPÖ-Bundesparteitag in Innsbruck abzulösen.
Die starke oberösterreichische Landesgruppe hat sich mehrheitlich für eine Haida-Kandidatur entschieden.
Wir bringen dazu auch Pressestimmen.
Eine Trakentest-Delegation des Bundesheeres ist aus Schweden zufrieden zurückgekehrt.
Das Bundesheer ist von der Leistungsfähigkeit der umstrittenen Trakenflugzeuge überzeugt.
Landwirtschaftsminister Schmidt äußert sich vor Journalisten zum Grünen Bericht.
Darüber hinaus bringt die Wirtschaftsredaktion Informationen über den neuen 500-Schilling-Schein, angeblich verwechslungssicherer als der neue Tausender.
Ausland.
Schwerpunkt der Berichterstattung ist das heute in Alexandria stattfindende Gipfeltreffen zwischen dem israelischen Regierungschef Peres und dem ägyptischen Staatspräsidenten Mubarak, dem ersten Gipfel zwischen den beiden Ländern seit fünf Jahren.
Norwegen kündigt die Drosselung seiner Ölförderung an.
Und die Österreich-Tournee von Ludwig Hirsch ist Gegenstand eines Beitrags der Kulturredaktion.
Der Nachrichtenüberblick ist der erste Mittagsschonal-Programmpunkt, die Meldungen zusammengestellt hat, Rainer Warnecke.
Es liest Wolfgang Riemerschmid.
Österreich.
Die von Sozialminister Alfred Dallinger geplante Frühpensionierungsaktion für Föst-Mitarbeiter stößt in der Freiheitlichen Partei auf Widerstand.
Staatssekretär Holger Bauer sprach vom Entstehen einer neuen Privilegien-Oase für die verstaatlichte Industrie.
Er meinte, prinzipiell sollten Festbedienstete wie andere Beschäftigte behandelt werden.
Man sollte zwar soziale Härten mildern, aber auch die Kosten im Auge behalten.
Konkret verlangte Bauer die Anrechnung freiwilliger Sozialleistungen auf die Sonderunterstützung sowie die Klarstellung der Kosten des Sozialpakets für das Budget.
Das Föstwerk in Kindberg hat beim Arbeitsamt Kurzarbeit angemeldet.
Sollten Verkaufsverhandlungen über die Lieferung von Ölfeldrohren in der kommenden Woche in Moskau scheitern, wird die Belegschaft von 1100 Mitarbeitern voraussichtlich nur mehr ein bis zwei Tage in der Woche arbeiten können.
Der Betriebsrat befürchtet, dass Kurzarbeit auf Dauer die einzige Möglichkeit ist, die Krise im Werk zu überwinden.
Verteidigungsminister Helmut Grönes befürwortet die Anschaffung von Lenkwaffen für das Bundesheer, falls die Parlamentsparteien Einigung über diese Frage erzielen können.
Grönes sagte, er halte es für äußerst wichtig, dass die Lenkwaffenbeschaffung nicht, wie der Ankauf von Abfangjägern, einen innenpolitischen Zwist auslöse.
Dies wäre für Österreich gefährlicher, als diese Lenkwaffen nicht anzuschaffen.
Die Tragenabfangjäger bezeichnete Krünes wörtlich nicht als Traumlösung, sondern als Budgetkompromiss.
Er ergänzte, auch die österreichischen Piloten hätten sich andere Maschinen gewünscht.
Die Personaldiskussion in der Freiheitlichen Partei hält an.
Der Landesparteivorstand der FPÖ Oberösterreich hat mit 18 gegen 6 Stimmen einen Wechsel an der Spitze der Bundespartei befürwortet und eine Kandidatur des Kärntner Landesparteiobmannes Jörg Haider begrüßt.
Der oberösterreichische Landesparteiobmann Horst Schender erklärte, Fürheider habe gesprochen, dass eine gewisse Resignation besser überwunden werden könne, wenn ein neuer Kandidat ins Rennen geschickt werde.
Er schloss aber nicht aus, dass es außer Steger und Heider einen dritten Kandidaten geben könnte.
Schender präzisierte, dass durch den Beschluss der Landesorganisation die einzelnen Delegierten nicht gebunden seien.
Nahe Osten
Das Gipfeltreffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Peres und dem ägyptischen Präsidenten Mubarak wird heute wie geplant in Alexandria stattfinden.
In den Verhandlungen um den umstrittenen Gebietsstreifen Taba am Roten Meer ist es in der vergangenen Nacht doch noch zu einer Einigung über ein internationales Schiedsverfahren gekommen.
Der Taba-Streifen ist 1967 von Israel besetzt und beim Abzug der israelischen Truppen aus dem Sinai 1982 nicht geräumt worden.
Das heutige ägyptisch-israelische Gipfeltreffen ist das erste seit fünf Jahren.
Über die Gesprächsthemen herrscht noch Unklarheit.
Der konservative israelische Likud-Blog verlangt, dass in Alexandria ausschließlich über die Normalisierung der Beziehungen gesprochen wird.
Ägypten hat deutlich gemacht, dass das Palästinenser-Problem im Mittelpunkt stehen solle.
Bei Zusammenstößen zwischen Milizgruppen sind heute im südlichen Libanon drei Angehörige des nepalesischen Kontingents der UNO-Libanon-Truppe verletzt worden.
Sie waren in einen Schusswechsel zwischen den kämpfenden Truppen geraten.
Der stellvertretende UNO-Generalsekretär Goulding hat inzwischen in Aussicht gestellt, dass einige schwer zu verteidigende Stellungen geschlossen werden könnten.
Goulding war nach dem Tod dreier französischer Soldaten in den Libanon gekommen, um über eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen zu verhandeln.
Chile
Anlässlich des 13.
Jahrestages seiner Machtergreifung hat Staatschef Pinochet die Bevölkerung vor neuen Anschlägen von Untergrundorganisationen gewarnt.
In einer Rede vor Luftwaffengeneralen sagte Pinochet, es sei ein Plan für einen revolutionären Krieg entdeckt worden.
Seit dem Anschlag gegen den Präsidenten sind zahlreiche Oppositionspolitiker verhaftet worden.
Drei Oppositionelle sind von schwerbewaffneten paramilitärischen Gruppen aus ihren Wohnungen verschleppt und ermordet worden.
Nach Angaben des chilenischen Menschenrechtsausschusses haben in der vergangenen Nacht wieder drei Regimegegner das gleiche Schicksal erlitten.
Die Witwe des von Pinochet gestürzten früheren Präsidenten Allende hat in Buenos Aires alle Länder der Welt aufgerufen, die chilenische Regierung zu isolieren.
Frau Allende erklärte, man solle Chile vor allem keine Waffen liefern.
USA, Sowjetunion.
Im Zusammenhang mit der Verhaftung des amerikanischen Journalisten Nikola Stanilow dauern die Spannungen zwischen Washington und Moskau an.
Präsident Reagan hat ein Schreiben des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow erhalten.
Darin antwortet Gorbatschow auf die Forderung Reagans nach Freilassung Danilovs.
Einzelheiten der Antwort wurden nicht bekannt gegeben.
Reagan meinte wörtlich, er wolle das Boot nicht ins Schwanken bringen.
Der stellvertretende sowjetische Außenminister Petrovski erklärte, Moskau halte eine Lösung im Fall Danilov für möglich.
Die weitere Entwicklung hänge von den Vereinigten Staaten ab.
Der sowjetische Botschafter in Großbritannien Leonid Samjatin sagte, Moskau halte trotz der Spannungen an den Plänen für ein Gipfeltreffen Reagan-Gorbachev fest.
Norwegen Die britische Premierministerin Thatcher ist zu Gesprächen über Fragen des Umweltschutzes nach Norwegen gereist.
Die britischen Kohlekraftwerke werden für die Luftverschmutzung und den sauren Regen in Skandinavien verantwortlich gemacht.
Die norwegische Regierung hat deswegen mehrfach protestiert.
Die Regierung in London hat gestern ein Programm gegen die Luftverschmutzung verabschiedet.
Frankreich Die in Paris erscheinende Zeitung Le Matin hat in der vergangenen Woche eine sogenannte Nacht der Hacker organisiert.
Nach Angaben der Zeitung sind dabei zehn junge Computerfans unter Aufsicht von drei Experten zwischen Mitternacht und sieben Uhr früh in 20 große Datenbanken in Europa und in den USA eingedrungen.
Die Schüler und Studenten arbeiteten mit Telefonapparaten und Bildschirmtextgeräten der französischen Post.
Nach Angaben von Le Matin wurden unter anderem eine Computeranlage des britischen Verteidigungsministeriums, eine Anlage der Universität von Paris sowie Rechenzentren in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz geknackt.
Die Wetterlage
Bei geringen Luftdruckgegensätzen herrscht heute in Mitteleuropa schwacher Hochdruckeinfluss vor.
Die Wetteraussichten bis morgen früh allgemein heiter oder leicht bewölkt, regional auch wolkenlos.
Während der Nacht Ausbildung lokaler Bodennebelfelder, schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 5 bis 11 Grad.
Die Aussichten für morgen.
In der ersten Tageshälfte vielfach sonnig.
In der Folge von Südwesten her Bewölkungsaufzug in hohen und mittleren Schichten.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 24 Grad.
Das Wetter zum Wochenende.
Am Samstag im Westen strichweise Regen, sonst aufgelockert bewölkt.
Am Sonntag meist wieder sonnig und mäßig warm.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter, 14 Grad, Nordostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 16 Grad.
St.
Pölten, wolkenlos, 13 Grad.
Linz, wolkig, 13 Grad, Ostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Salzburg, heiter, 15 Grad, Südwind 10 Kilometer.
Innsbruck, heiter, 16 Grad, Pregenz, heiter, 13 Grad, stark bewölkt, 12 Grad und Klagenfurt, stark bewölkt, 14 Grad.
12.10 Uhr ist es jetzt gleich zur Führungsdiskussion innerhalb der kleinen Regierungspartei.
Zwei Tage vor Beginn des 18. ordentlichen Bundesparteitags der Freiheitlichen steht die FPÖ so intensiv in einer Obmann-Diskussion wie seit dem Amtsantritt Norbert Stegers im März 1980 nicht mehr.
Der steirische FPÖ-Landeschef Ludwig Rader, der auch noch das Pech hat, nur eine Woche nach diesem vermutlich spannungsgeladenen Parteitag eine Landtagswahl schlagen zu müssen, hat von Katastrophenstimmung in der Partei gesprochen.
Die Steger-Kritiker haben sich auch in einer Art Geheimtreffen formiert, an ihrer Spitze agiert Norbert Stegers Langzeitrivale Jörg Haider.
Seit etlichen Tagen zeichnet sich ab, Haider hat sich offenbar entschlossen, selbst als Gegenkandidat zu Steger bei der Obmannwahl anzutreten.
Offiziell bestätigt hat er sein Antreten, aber bisher noch nicht.
In einem Interview für die Fernsehsendung Inlandsreport, die heute Abend um 20.15 Uhr die FPÖ-Krise vor dem Parteitag beleuchten wird, hat der Kärntner FPÖ-Chef Haider allerdings nun seine Kandidatur nur noch von der Zustimmung seiner eigenen Landesgruppe, also in Kärnten, abhängig gemacht.
Doch dass diese Zustimmung heute Abend bei einer Sitzung der Kärntner Landesparteileitung erfolgt, daran ist wohl kaum zu zweifeln.
Jörg Haider sagte im Gespräch mit Johannes Fischer.
Ich selbst werde versuchen, den Delegierten nichts vorzuschlagen, sondern das aus der Diskussion herauszuarbeiten.
Bei mir selbst ist durch die Entwicklung in den Bundesländern, wo doch maßgebliche Gruppierungen sich positiv für eine solche Kandidatur
ausgesprochen haben, sicherlich die Bereitschaft nicht kleiner geworden anzutreten.
Man kann also sagen, die Bereitschaft ist eher größer geworden, dass Sie antreten.
Ist eher größer geworden.
Richtige Interpretation.
Das heißt also, wenn die Landespartei Leitung ihr größtes Gremium heute Abend sagen sollte, Sie mögen kandidieren, dann würden Sie eine solche Kandidatur annehmen und auch tatsächlich kandidieren.
Unter dieser Voraussetzung, weil ja dann auch unsere Landesgruppe weitgehende Entscheidungen zu treffen hat und mir scheint es wichtig, dass auch hier die Zustimmung vorhanden ist.
Also der etwas populär formulierten Analyse, Jörg Haider hat Norbert Steger drei Jahre lang so lange geärgert, bis er ihn abschießen kann am Parteitag.
Würden Sie so in der Form nicht zustimmen?
Das ist also Ihre Formulierung.
Da kann ich sicherlich nicht zustimmen, denn es muss einem freiheitlichen Funktionär anheimgestellt sein, die Dinge so zu korrigieren, wie es aus seiner Sicht und seiner Verantwortung für richtig befindet und die Wahlergebnisse
die ich in jenen Bereichen erzielt habe, wo ich kandidiert habe, geben mir eigentlich recht.
Und seit 1979 habe ich immerhin überhaupt, weil Spitzenkandidat war, keine Wahl verloren, sondern eher ganz beachtliche Ergebnisse erzielt.
Und das ist immer noch der Maßstab in der Politik.
Was ist der Kern dessen, was Sie Norbert Steger vorwerfen?
Ich glaube, dass zum einen große Ansagen gemacht wurden, die nicht eingetroffen sind und zum anderen eine Reihe von politischen Fehlern basiert sind, die dann eine allgemeine Stimmungslage gebildet haben, die zu einem Glaubwürdigkeitsdefizit geführt haben und die FPÖ und ihre Arbeit heute belastet.
Und daher ist es schade, wenn Minister und Staatssekretäre und Parlamentsabgeordnete mitunter wirklich erfolgreiche Tätigkeit leisten und Erfolge an Land ziehen können, dass das dann insgesamt so belastet ist, dass man sagt, na der FDP glaubt mir im Moment gar nix.
Herr Dr. Haider, angenommen, Sie kandidieren, also jetzt Ihre Landesgruppe vorausgesetzt an diesem Parteitag als Gegenkandidat zu Dr. Steger.
Wie schätzen Sie selber Ihre Chancen ein?
Wenn ich mich entschließe zu kandidieren, muss man ein Risiko auf sich nehmen.
Ich glaube aber, dass die Chancen bei einer Kandidatur nicht schlecht stehen.
Jörg Haider als neuer Parteiabmann der FPÖ sollte es dieses Resultat haben am nächsten Sonntag.
Würde unter Umständen bedeuten, dass der große Koalitionspartner die Koalition mit der FPÖ aufgibt.
Hat das Rückwirkungen auf die Freiheitliche Partei?
Ich glaube, dass man solche Schlussfolgerungen ja nicht ziehen kann, denn dazu gibt es weder Aussagen noch Erklärungen.
Aussagen gibt es in der Richtung ein bisschen.
Es ist ja zu erwarten, dass sich die SPÖ in dieser Phase der parteiinternen Meinungsbildung der FPÖ nicht gerade einmischt, denn das wäre ja nicht sehr demokratisch, wenn eine andere Partei bei uns mitbestimmen will, wer als Obmann tragbar ist und wer nicht.
Das werden wir uns noch immer selber aussuchen.
Und darüber hinaus wird es eben dann Gespräche geben, in welcher Form die Regierung fortgesetzt werden kann.
Das wird nicht an uns scheitern, das habe ich auch schon klargestellt, dass wir uns genauso als Kärntner zu dieser Regierung bekennen und zu dieser Vereinbarung, die wir bis April 87 getroffen haben.
Wenn es von Seiten der SPÖ keine Bereitschaft gibt, dann sind eben die Konsequenzen da, die sie aufgezeigt haben.
Haider hat also nochmals seine Bereitschaft erklärt, gegen Steger anzutreten.
Das vollständige Interview mit Jörg Haider ist wie gesagt Teil eines Berichts über die FPÖ zwei Tage vor dem Innsbrucker Parteitag in der Fernsehsendung Inlandsreport, heute Abend um 20.15 Uhr in FS2.
In Oberösterreich hat nun gestern Abend der FPÖ-Parteivorstand mit 18 zu 6 Stimmen beschlossen, eine Kandidatur Jörg Haiders bei der Obmannwahl zu begrüßen und einen Wechsel an der Parteispitze zu befürworten.
Ausgangsbasis für diesen Beschluss war eine Empfehlung jenes sogenannten Sechser-Ausschusses unter dem FPÖ-Abgeordneten Norbert Gugerbauer, der sich auf die Suche nach einem Gegenkandidaten zu Steger begeben hatte.
Über den oberösterreichischen Landesparteibeschluss gegen Steger sagte Parteichef Horst Schender in einem Gespräch mit Günter Hartl.
der Landesparteivorstand gibt damit zum Ausdruck, dass er eine demokratische Entscheidung am Bundesparteitag begrüßt und für gut hält.
Natürlich ist es auch ein gewisses Votum zugunsten des Dr. Haider durch eine deutliche Mehrheit des oberösterreichischen Landesparteivorstandes, aber es bedeutet das keinerlei Bindung des einzelnen Delegierten, sondern der Delegierte kann frei nach seiner Erfahrung und seiner Information und seiner
jeweiligen Laune entscheiden am Parteitag.
Ich persönlich akzeptiere dieses Ergebnis und habe es natürlich auch in der Öffentlichkeit zu vertreten, wenngleich mir natürlich Kampfabstimmungen keine Freude bereiten, wenngleich ich natürlich es lieber hätte, wenn es einen harmonischen Parteitag gäbe, bei dem größere Streitgespräche unterbleiben.
Was hat letzten Endes in dieser Diskussion des Landesparteivorstandes von Oberösterreich für Dr. Jörg Haider gesprochen?
Man hat gemeint, dass eine gewisse Resignation in der Organisation mit einem neuen Gesicht überwunden werden könnte.
Man hat gemeint, dass man aus einer negativen Phase, aus einer pessimistischen Phase herauskommen würde und dass man die Parteibasis damit besser mobilisieren könnte, wenn ein neuer Kandidat ins Rennen geschickt wird.
Das ist die Meinung vieler in Oberösterreich und das hat auch eine große Rolle bei der gestrigen Diskussion gespielt.
Herr Abgeordneter Schender, Sie persönlich haben sich vor dem Sommer in Salzburg für Norbert Steger ausgesprochen.
Bleiben Sie dabei oder ordnen Sie sich jetzt der Haltung Ihrer Landesorganisation unter, die sich offensichtlich Jörg Haider an der Spitze der Bundespartei wünscht?
Im Juni dieses Jahres haben sich ja alle Landesparteiobmänner einschließlich von Dr. Jörg Haider für eine Wiederkandidatur Dr. Stegers ausgesprochen.
Jetzt ist zwar eine neue Situation gegeben,
Aber ich persönlich bin natürlich, so wie jeder andere Delegierte der Landesgruppe Oberösterreich, nicht an diese Entscheidung gebunden und kann natürlich frei nach meinen persönlichen Erfahrungen und Eindrücken entscheiden.
Man hörte zuletzt, dass Jörg Haider als freiheitlicher Bundespartei, ob man das Ende der sogenannten kleinen Koalition zwischen Sozialisten und Freiheitlichen bedeuten könnte.
Befürchten Sie eine solche Entwicklung und wäre dann die freiheitliche Partei nicht völlig weg vom Fenster der Bundespolitik?
Das kann ich so gut wie ausschließen.
Ich weiß, dass sowohl Dr. Haider als auch alle seine Freunde, die jetzt diese Entwicklung eingeleitet haben,
für die Fortsetzung dieser Koalition mit der Sozialistischen Partei eintreten.
Ich weiß, dass Dr. Haider es ausdrücklich mitträgt, dass die Freiheitliche Partei auf Bundesebene mit den Sozialisten eine Koalition hat.
Und ich glaube auch, dass es zwischen Dr. Haider und der Sozialistischen Partei durchaus auf Bundesebene eine taugliche Gesprächsgrundlage geben könnte.
Herr Abgeordneter Schender, man hört zuletzt immer wieder auch, dass der neue FPÖ-Bundesparteiobmann nach dem Parteitag in Innsbruck weder Norbert Steger noch Jörg Haider heißt.
Es gibt Spekulationen, dass in Innsbruck ein dritter Kandidat präsentiert wird.
mit dem alle Landesorganisationen einverstanden sind.
Wie realistisch sind solche Spekulationen oder Gerüchte oder wie immer man das auch nennen möchte?
Auch das ist durchwegs durchaus nicht auszuschließen.
Diese Möglichkeit ist noch immer vorhanden und eine Konsenslösung
die im Einvernehmen mit dem derzeitigen Bundesparteiobmann Dr. Steger zustande kommen müsste, würde sicherlich auch die Zustimmung der oberösterreichischen Delegierten finden.
der oberösterreichische FPÖ-Chef Schender, dessen Landesgruppe sich mehrheitlich für einen Wechsel an der Bundesparteispitze ausgesprochen hat.
Die spannungsgeladene Personaldiskussion in den Reihen der Freiheitlichen beschäftigt natürlich auch die Kommentatoren der Zeitungen und da wiederum besonders intensiv die Wochenzeitung der FPÖ, die Neue Freie Zeitung.
Gisela Hopfmüller hat Kommentarauszüge ausgewählt.
Wie dramatisch, wie ernst die Lage der Freiheitlichen Partei im Moment ist, wie intensiv der Abwehrkampf Norbert Stegers gegen den angreifenden Jörg Haider.
Für all das ist die heutige Ausgabe der freiheitlichen Wochenzeitung Neue Freie Zeitung ein deutliches Signal.
Da lautet schon eine große Titelzeile auf der Seite 1.
Bundesparteitag, Schicksalsstunden für die FPÖ.
Mehr als eine Seite wird in der Neuen Freien Zeitung einer Zusammenstellung von unterschiedlichsten Zitaten freiheitlicher Spitzenfunktionäre der letzten Tage gewidmet.
Das Ganze verbrämt mit der Erinnerung daran, dass die Landesparteiobmänner Anfang Juni in Salzburg einstimmig beschlossen hätten, Steger zur Wiederwahl vorzuschlagen.
Und der Kommentar von NFZ-Chefredakteur Kurt Piringer liest sich wie ein dramatischer Appell an die eigenen Parteireihen.
Ein Streit um die Besetzung der Parteispitze, der in der gegenseitigen Auflistung von Gehässigkeiten ausartet, etwa im Stil der parteiinternen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen, wäre ein Akt der Selbstzerstörung.
Er würde das Ende der FPÖ als ernstzunehmende politische Kraft bedeuten.
schreibt Piringer.
Er weist darauf hin, dass am gefährlichsten wohl jene Illusion wäre, man müsste nur unter lauten Jubelrufen einen vermeintlichen Retter in der Not auf den Schild heben und schon wären die Probleme der Partei mit einem Schlag gelöst.
Ein Führungswechsel, der jetzt innerhalb weniger Tage herbeigeführt werden soll, ohne dass er vorher in den zuständigen Gremien auch nur erörtert wurde, wäre ein Überrumpelungsmanöver, das keine nützlichen, sondern nur fatale Folgen haben könnte.
Wer einer solchen Aktion den Sieg verdankt, wird nie eine Leitfigur der inneren Stabilisierung sein können, sondern nur zu neuen, schweren Zwistigkeiten ans Stoß geben.
Die FPÖ habe in der Regierung Erfolge zu verbuchen, schreibt Piringer weiter.
Diese Leistung sei untrennbar mit Norbert Steger verbunden.
Verzichtet die Partei auf seinen Kopf, köpft sie sich selbst.
Für Piringer stehen die Freiheitlichen auf dem Prüfstand.
Entweder wir erbringen den Beweis der Geschlossenheit und des gemeinsamen Handelns oder wir danken als Österreichs dritte Kraft ab.
Soweit die freiheitliche Wochenzeitung Neue Freie Zeitung.
In der ÖVP-nahen steirischen Tageszeitung Südost-Tagespost sieht Detlef Habich die wahrscheinlich letzte Chance der dritten Kraft gekommen, sich als solcher eine Lebensberechtigung zu erhalten.
Nur noch eine Minderheit, will Steger.
Aber ebenso nur eine Minderheit scheint in dem allzu quicken Wahlkärtner Haider eine wirkliche Alternative zu sehen.
Der große Rest ist derzeit hin- und hergerissen zwischen seiner steger Antipathie und dem Mangel an einem als seriös empfundenen Gegenkandidaten, schreibt Detlef Habich in der Südost-Tagespost.
Im SPÖ-Zentralorgan Neue AZ heißt es in einem Kurzkommentar, die FPÖ bezieht heute ihre Identität vor allem aus der Tatsache, dass sie in der Regierung sitzt und drei maßgebliche Ressorts besetzt.
Durch das jetzige Provinztheater verspielt sie ihre letzte Chance, sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht.
Ist sie erst einmal zu einer Drei-Prozent-Partei zusammengeschrumpft, interessieren nämlich nicht einmal mehr ihre Obmann-Rangeleien.
Pressezitate von Gisela Hopfmüller zur Lage der FPÖ vor dem Parteitag.
Nächstes Stichwort Draken.
Am späten Abend ist gestern eine Delegation des österreichischen Bundesheeres aus Schweden nach Wien zurückgekehrt.
Der Leiter der Projektgruppe Luftraumüberwachungbrigadier Josef Bernegger, drei Bundesheer-Piloten und zwei Beobachter testeten zwei Wochen lang Drakenabfangjäger.
Das erste der 24 gebrauchten Modelle, die Österreich im vergangenen Jahr gekauft hat, soll ja im Sommer nächsten Jahres geliefert werden.
Mittlerweile sind nicht nur von den ursprünglichen Abfangjägergegnern Bedenken gegen den Tragen laut geworden, auch in Bundesheerkreisen machte man sich über die Leistungsfähigkeit des Gebrauchtfliegers Gedanken.
Verteidigungsminister Helmut Grünes etwa hat mehrfach gemeint, falls sich herausstellen sollte, dass die Leistungen des Traken nicht den von der Herstellerfirma angegebenen Werten entsprechen, wäre ein Rücktritt vom Vertrag denkbar.
Die Testflüge der vergangenen beiden Wochen wurden mit Datenaufzeichnungsgeräten und per Video festgehalten.
Die Auswertung aller Testdaten soll Klarheit über die Leistungsfähigkeit des Traken bringen.
Roland Adrowitzer hat mit Brigadier Wernegger das folgende Telefoninterview geführt.
Herr Brigadier Bernek, es gab ja heftige Bedenken gegen den Tragen.
Auch Minister Grünes hat sich skeptisch zum Tragen geäußert.
Konnten Sie ihn nach der Rückkehr aus Schweden beruhigen?
Ich glaube schon, dass es uns gelungen ist, einigermaßen das durch die öffentliche Diskussion doch wackelnde Vertrauensverhältnis zu unserem Vertragspartner wiederherzustellen.
Wir mussten
feststellen, dass alle überprüften Leistungsdaten, die wir in der Ausschreibung gefordert haben, überboten wurden und die Angaben des Herstellers, gewiss Spezifikation als Vertragsbestandteil, zumindest erreicht und zum Teil auch überboten werden konnten.
Das heißt also, der Draken ist ein Flugzeug, wie ihn die österreichische Armee braucht, wie ihn das Bundesheer braucht, oder könnte es doch besser sein?
Naja, ich würde sagen, der Tragen ist für das österreichische Bundesheer eine vernünftige Lösung.
Wir wissen natürlich, dass es bessere, schönere und natürlich auch wesentlich teurere Flugzeuge gibt.
Mit dem Tragen können wir aber sicher eines, nämlich die derzeitigen Möglichkeiten der Luftraumüberwachung
Sicherung des Luftraumes entscheidend verbessern.
Sie haben den Traken ja nicht selbst getestet.
Sie sind nur in einer anderen Maschine daneben hergeflogen.
Einer Ihrer Piloten ist mit dem Traken mitgeflogen, hat ihn selbst gesteuert.
Was hat er gesagt über die Maschine?
Ja, wir haben ja bekanntlich drei Piloten in Schweden, die jetzt etwa 300 Stunden miteinander haben, also je 100 Stunden pro Pilot.
Ich würde sagen, dass unsere drei Piloten eine sehr vernünftige Einstellung zur Sache haben.
Sie betonen immer wieder nur eines, dass wir alle wissen, dass es mit der Beschaffung des Flugzeugs allein nicht abgetan ist, sondern dass es sicher noch eine Reihe von Umweltbedingungen zu schaffen gibt, damit die Leute vor allem sicher fliegen können und das ist ja das Wesentlichste.
Welche Bedingungen sind das?
Ja, das sind Forderungen an die Infrastruktur,
im Wesentlichen, das heißt also Werkstätten, sonstige Bauwerke, Verbesserungen der Startbahn, natürlich auch die Lärmschutzbauten.
Also alles, was man unter dem Begriff Infrastruktur zusammenrechnen kann.
Und dann natürlich auch rein persönliche Forderungen oder Wünsche zur Verbesserung der eigenen Motivation.
Herr Brigadier, Stichwort Sicherheit.
Es hat ja öfters geheißen, der Draken sei kein sicheres Flugzeug, er habe eine verhältnismäßig hohe Ausfallsquote.
Konnten diese Bedenken von den Piloten ausgeräumt werden?
Soweit wir von unseren Piloten wissen, vielleicht kann man das also rein fliegerisch dadurch ausdrücken, es hat gestern erst einer ausgesagt, er hat zumindest in jenen Flugstunden, die er geflogen hat, noch kein rotes Licht im Cockpit gesehen.
Das heißt also, es ist erst noch in keine Notsituation aufgrund eines technischen Gebrechens gekommen.
Es ist ja überhaupt zur Unfallstatistik oder zur Unfallbilanz des Tages zu sagen, dass die Unfälle in erster Linie auf menschliches Versagen, also auf den Humanfaktor zurückzuführen sind.
Und wir glauben, dass das in erster Linie an der realistischen Flugweise der schwedischen
Die Finnern, die das Flugzeug in einer ähnlichen Aufgabe verwenden wollen wie wir, nämlich ausschließlich in der Luftwaffenüberwachung, haben eigentlich in elf Jahren Betrieb keinen einzigen Unfall gehabt.
Das heißt, der Draken, wenn man den Vergleich ziehen kann zum Autorennsport, ist ein Tourenwagen, aber kein Formel-1-Auto?
Das würde ich nicht sagen.
Der Draken ist ein Hochleistungsflugzeug.
Nur auf die Unfallbilanz bezogen,
liegt er durchaus in jenen Werten, die auch vergleichbare Systeme haben.
Sie haben zuerst gesagt, die Motivation der einzelnen Piloten muss durch Maßnahmen verbessert werden.
Wie kann man das konkreter ausdrücken?
Naja, vielleicht sollte man sich Gedanken machen über höhere Bezahlung, über ein besseres Inhaltsgefüge, über bessere Aufbau- und Ablaufstrukturen.
Eine Tragenrisikoprämie.
Das wäre ein Widerspruch.
Wir sind nicht der Meinung, und das sind auch die Piloten nicht, dass der Traken ein besonders riskant zu fliegendes Flugzeug wäre.
Nein, eine Prämie dafür, dass zweifellos hohe physische und psychische Belastungen auftreten.
Herr Brigadier, abschließend, glauben Sie nach diesen Tests, dass der erste Traken wie geplant im kommenden Jahr geliefert werden wird?
Ein Gespräch, das Roland Adrovice mit Brigadier Bernecker geführt hat.
Verteidigungsminister Helmut Grünes sagt in einer ersten Reaktion auf die Tests in Schweden, er sei etwas beruhigt.
Ein endgültiges Urteil könne aber erst nach der Auswertung aller Daten abgegeben werden.
Und nun bis zum nächsten Beitrag ein paar Takte Musik.
Das war's für heute und wir sehen uns beim nächsten Mal!
Was hören Sie aus Österreich noch in diesem Mittagsjournal?
Landwirtschaftsminister Erich Schmidt zu den Problemen der Landwirtschaft sowie Informationen über den neuen 500-Schilling-Schein.
Ludwig Hirsch ist auf Österreich-Tournee, dazu ein Beitrag der Kulturredaktion.
Und Ausland, da hören Sie Hintergründe zum Gipfel Peres Mubarak in Alexandria.
Zwei Tage nach den Bauernbundvertretern hat heute Landwirtschaftsminister Erich Schmidt zum Grünen Bericht über die Lage der Landwirtschaft 1985 Stellung genommen.
Auf dem Programm seines heutigen Gesprächs mit Journalisten standen aber auch allgemeine agrarpolitische Probleme und eine bevorstehende Reise Schmidts nach Brüssel, wo er mit Agrarkommissär Andrissen zusammentreffen wird.
Darüber hinaus allgemeines über die Pläne von Landwirtschaftsminister Schmidt berichtet Hans Adler.
Neuer Stil in der Agrarpolitik.
Der neue Landwirtschaftsminister Erich Schmidt lässt sich auf keine Pro- und Kontra-Debatte über die Verdienstfragen der Bauern und ihre Auslegung im Grünen Bericht ein, sondern stellt dazu nur allgemein fest.
Es ist gar keine Frage, dass das Jahr 1985 ein schlechtes Einkommensjahr war.
Es ist umgekehrt, aber auch klar, dass es nicht sehr sinnvoll ist, sich auf Jahrestaten allein
in der Darstellung der Einkommensentwicklung zu beschränken, sondern die mittelfristige Entwicklung zu sehen.
Und hier kann man feststellen, dass in den letzten Jahren, wenn man die Periode der letzten zehn Jahre hernimmt, in etwa eine reale Einkommenssteigerung vergleichbar mit jener
der Industriearbeiter in diesem Land festzustellen ist.
Er hat es insofern leicht, als er keine Erklärungen über das vergangene Jahr abgeben muss, das er ja noch nicht zu verantworten hat.
Stattdessen geht Schmidt sofort das Exportproblem an.
Österreichs Agraraußenhandel ist heuer in eine Krise geraten.
Teils, weil wir nicht exportieren konnten, aber hauptsächlich, weil wir so viel importiert haben.
Vor allem Käse und Backwaren.
Besonders dramatisch hat sich das entwickelt,
im Bereich der EG.
Unser Defizit stieg mit den EG-Ländern von 900 Millionen Schilling auf rund 6 Milliarden Schilling.
Schmidt will mit einem Fünf-Punkte-Programm kontern.
Erstens, wir haben kein Marketing im Ausland.
Zweitens, vielfach konzentrieren sich die österreichischen
Exporte auf sehr wenige Abnehmer.
Es müssen neue Märkte erschlossen werden.
Drittens, die Exporte sind rascher durchzuführen.
Zeitliche Verzögerungen von Monaten können
unter Umständen sehr teuer sein.
Eine Million Tonnen Getreide ein Monat lagern kostet 50 Millionen Schilling.
Rasch verkaufen ist also oft billiger als lange nach dem besten Preis suchen.
Viertens, wir sind voll in der von mir bereits angekündigten Initiative der Verarbeitungsindustrie Rohstoffe zu internationalen, zu Weltmarktpreisen zur Verfügung zu stellen, um ihnen die Exportmöglichkeiten, die Exportchancen zu
geben.
Fünftens, es wird in Verhandlungen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vor allem notwendig sein, und ich habe vor, noch im September, das erste Gespräch
mit Herrn Andriessen in Brüssel zu führen, um einerseits Erschwernisse zu verhindern und andererseits Erleichterungen in der Folge zu erreichen.
Ab nächster Woche laufen ständige Konsultationen, Bauern, Landwirtschaftsministerium, Industrie, um neue Exportprodukte zu finden, auch wenn die wieder subventioniert werden müssen.
So teuer wie der Rohstoffexport kann das gar nicht sein.
Und die Frage, wer zahlt das?
Für all die Bereiche, die ich jetzt genannt habe, wird genügend Geld zur Verfügung stehen.
Langfristprogramm Schmitz ist ein neuer Vertragsstatus über den Agrarhandel zwischen Österreich und der EG, der ja derzeit nur auf 15 Jahre alten indifferenten Absichtserklärungen beruht, die längst völlig unzureichend sind und nicht mehr beachtet werden.
Soweit mein Bericht aus dem Ministerium und ich gebe zurück ans Funkhaus.
Hans Adler von einer Pressekonferenz mit Landwirtschaftsminister Schmidt.
12.37 Uhr ist es gleich.
Vorerst in der Berichterstattung ins Ausland.
Gestern war es noch unsicher, heute ist es fix.
Das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Peres und dem ägyptischen Staatspräsidenten Mubarak findet nun doch statt.
Wie geplant werden die Gespräche heute in Alexandria über die Bühne gehen.
Es ist das erste Treffen auf höchster Ebene seit der letzten Zusammenkunft zwischen Beijing und Sadat 1981.
Endgültig grünes Licht für den heutigen Gipfel gab es erst, als in Kairo vergangene Nacht Einigung über den Sinai-Grenzstreifen Taba am Golf von Aqaba erzielt wurde.
Bei Taba handelt es sich um einen nicht einmal 1000 Quadratmeter großen Küstenstreifen, unweit des israelischen Badeortes Eilat am Roten Meer.
Taba wurde 1967 im Sechstageskrieg von Israel besetzt und beim Sinai-Abzug 1982 nicht geräumt.
Heute steht dort ein Luxushotel und der Sandstrand von Taba ist ein beliebtes Ausflugsziel der Israelis.
Seit Jahren belastet der Streit um diesen Flecken Wüste die israelisch-ägyptischen Beziehungen und auch in den letzten Tagen sah es so aus, als würden die fieberhaften Verhandlungen in Kairo von Neuem platzen.
Schließlich hat man sich auf ein internationales Schiedsverfahren zur Lösung des Taba-Problems geeinigt.
Für Ministerpräsident Simon Peres geht es wenige Wochen vor der geplanten Rotation zugunsten des Likud-Chefs Shamir an der Regierungsspitze in Jerusalem nun darum, zumindest ein klimatisch verbessertes Erbe gegenüber der arabischen Welt zu hinterlassen.
Eine Analyse von Raimund Löw.
Seit vielen Wochen angekündigt, bildet das heutige Treffen zwischen Hosni Mubarak und Shimon Peres in Alexandria den bisherigen Höhepunkt eines diplomatischen Finale des israelischen Ministerpräsidenten, das sich im Vergleich zu den ruhigen Jahren seiner vorangegangenen Amtszeit furios ausnimmt.
Nach dem Blitzbesuch bei Marokkos König Hassan und einem Abstecher in das schwarzafrikanische Kamerun wird er heute in Ägypten erwartet.
In einer Woche steht ein Besuch in Washington vor der Tür.
Für die internationale Öffentlichkeit erinnert der Gipfel Mubarak-Peres an Sadat und Begin.
Aber für die beiden Politiker ist es eine Premiere, denn die Erwartungen, die 1978 in den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel gesetzt worden waren, haben sich nur zum Teil erfüllt.
Zwar herrscht zwischen Ägypten und Israel Friede und die israelische Armee hat sie aus der Sinai-Halbinsel zurückgezogen, aber der globale Friedensprozess im Nahen Osten ist nicht vorwärtsgekommen.
Im Gegenteil, die israelische Libanon-Invasion von 1982 führte sogar zu einer deutlichen Abkühlung in den Beziehungen zwischen Jerusalem und Kairo.
Hosni Mubarak, nach der Ermordung Sadats 1981 dessen Nachfolger, bemühte sich vor allem, die Beziehungen seines Landes zur arabischen Welt wieder zu verbessern.
Der aus Protest gegen die Libanon-Invasion zurückgezogene ägyptische Botschafter in Israel ist bis auf den heutigen Tag nicht nach Tel Aviv zurückgekehrt.
Ein Massaker, das ein ägyptischer Polizist im vergangenen Herbst unter israelischen Touristen angerichtet hat und wiederholte Attentate auf israelische Diplomaten in Kairo, haben in der israelischen Öffentlichkeit Empörung hervorgerufen.
Völlig ausgeblieben ist die erhoffte Lösung des Problems der israelisch besetzten West Bank und des Gaza-Streifens.
Die in Camp David vorgesehene Autonomie-Regelung für die Palästinenser ist in all den Jahren nicht einmal in Ansätzen verwirklicht worden.
Wenn Hosni Mubarak heute einen neuen Anfang sucht, dann ist Ägypten in der arabischen Welt nicht mehr so isoliert wie zu Zeiten Sadats.
Mubarak kann sich sogar auf gute Beziehungen zu PLO-Chef Yassir Arafat berufen.
Die Einigung über Taba beinhaltet die Chance für ein neues Kapitel in den israelisch-ägyptischen Beziehungen.
Der ägyptische Botschafter in Israel hat seine Koffer gepackt und ist zur Rückkehr an seinen Posten bereit.
Man erwartet sich eine Verbesserung der Handelsbeziehungen und im Tourismusbereich.
Die große Frage ist allerdings, was dieses Treffen für den Nahostfriedensprozess insgesamt bringen kann.
Hier sind beiden Seiten weitgehend die Hände gebunden.
Peres ist durch das Koalitionsabkommen mit dem Likud-Block verpflichtet, keinerlei territoriale Zugeständnisse zu machen.
Und es ist kaum anzunehmen, dass Likud-Chef Shamir sich nur wenige Wochen vor der Regierungsübernahme vor Tatsachen wird stellen lassen, die seinen Plänen widersprechen.
Vor allem besteht in Israel nach wie vor unveränderter Konsens darüber, dass es keine Verhandlungen mit der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO geben kann.
Das wurde erst jüngst wieder bestätigt, als Yassir Arafat beim blockfreien Gipfel in Harare eine Anerkennung aller UNO-Resolutionen durch die Palästinenser ausgesprochen hat, also auch jener, in denen die Grenzen Israels garantiert werden.
Aber gerade auf gute Beziehungen zu Arafat wird Mubarak wohl schon mit Rücksicht auf seine israelfeindliche Opposition, bestehend aus Nationalisten, Linken und islamischen Fundamentalisten, nicht verzichten wollen.
Dazu muss Ägypten auf Jordanien und Syrien Rücksicht nehmen.
Seit Monaten ist von Kriegsgefahr an der israelisch-syrischen Grenze die Rede.
Jordaniens Hussein, der mit dem Nachbarland Syrien in letzter Zeit verbesserte Beziehungen pflegt,
hat sich trotz amerikanischen Drucks nicht zu einer Teilnahme am Gipfel von Alexandria bewegen lassen.
Einen Erfolg stellt das Treffen auf jeden Fall für die USA dar.
US-Naust-Kommissär Richard Murphy war wesentlich am Taba-Kompromiss beteiligt.
Konstruktive Beziehungen zwischen Israel und Ägypten sind ein Eckstein der amerikanischen Naust-Politik.
Beide Staaten werden pro Jahr mit an die drei Milliarden Dollar aus US-Staatskassen unterstützt und zählen auch im militärischen Bereich zu den engsten Verbündeten der USA.
Alles, was über eine Normalisierung der bilateralen israelisch-ägyptischen Beziehungen hinausginge, wäre als Ergebnis der Gespräche von Alexandria eine Überraschung.
Ebenso wie die anderen arabischen Staaten fordert auch Ägypten eine internationale Nahostkonferenz unter Beteiligung sowohl der PLO als auch der Sowjetunion.
Und das hat man in Israel bis jetzt stets als unannehmbar angesehen.
Hintergründe von Raimund Löw zum heutigen ägyptisch-israelischen Gipfel von Alexandria.
12.43 Uhr, ein großer Sprung jetzt in Richtung Norden.
Als erstes westliches Industrieland hat nun Norwegen bekannt gegeben, die Ölexporte zu kürzen.
Die Regierung in Oslo hat angekündigt, die Ölausfuhren im November und im Dezember um 10% zu drosseln, um den Weltmarktpreis für Öl stabilisieren zu helfen.
Seit zehn Tagen ist darüber hinaus die offizielle Selbstbeschränkung der OPEC in Kraft, die im Sommer in Genf beschlossen wurde.
Eine Maßnahme, die zu einem Anziehen der Ölpreise geführt hat.
Der extreme Preisverfall des schwarzen Goldes ist damit zunächst gestoppt.
Ob die optimistischen Äußerungen einiger OPEC-Experten halten werden, die ein Ansteigen der Ölpreise bis zum Jahresende auf 20 Dollar das Fass sprechen, das bleibt aber weiterhin fraglich.
Mehr von Herbert Huter.
Auffallend an der Ankündigung der Norweger, die Ölexporte zu drosseln, ist vor allem der Zeitpunkt, nämlich die Monate November und Dezember.
Das ist als Signal an die OPEC zu deuten, denn die Scheichs haben ja beschlossen, jetzt im September mit dem Zurückfahren der Ölförderung zu beginnen, aber der Beschluss wurde nur bis Ende Oktober gefasst.
Offenbar will die Regierung in Oslo die OPEC ermutigen, bei der nächsten Konferenz Anfang Oktober die Förderkürzung nicht nur offiziell zu verlängern, sondern auch wirklich einzuhalten.
Dass die norwegische Regierung eine Drosselung der Exporte um 10% angekündigt hat, aber nicht ein Zurückfahren der Produktion selbst, ist offenbar Teil der Politik gegenüber den Ölfirmen, denen das Öl vom Staat abgekauft wird.
So brauchen die Ölfirmen auf ihre Einnahmen nicht zu verzichten und die Ermutigung durch die norwegische Regierung in Form einer Steuersenkung vor den Küsten des Landes weiter nach Öl zu suchen, trotz des niedrigen Preises, um das schwarze Gold aus dem Meeresgrund zu pumpen, das wird nicht entkräftet.
Inzwischen hat der OPEC-Beschluss, die Produktion zurückzufahren, nachhaltige Wirkung gezeigt.
Seit August sind die Ölpreise von 10 auf 15 Dollar angestiegen, haben teilweise die 16-Dollar-Marke überschritten und es sieht vorerst so aus, als ob es für die nächste Zeit bei dem 15-Dollar-Niveau bleiben würde, mit leichten Schwankungen.
Rätselraten herrscht noch darüber, wie weit Saudi-Arabien den Ölhahn zudreht.
Im Juli hatten die Saudis noch knapp 5,5 Mio.
Fass pro Tag gefördert.
Die Augustproduktion war auf mehr als 6 Mio.
geschätzt worden, doch hat sich diese Schätzung als nicht stichhaltig erwiesen.
Riad hat Zurückhaltung verordnet.
Die Produktion der Saudis liegt, letzten Meldungen zufolge, nach wie vor bei etwa 5 Mio.
Fass pro Tag.
Das heißt zwar, dass die Politik des uneingeschränkt offenen Ölhahns beendet wurde, aber die vorgesehene niedrigere Quote von 4,35 Millionen fass ist noch lange nicht erreicht.
Die meisten übrigen OPEC-Länder haben Förderkürzungen bekannt gegeben, außerdem noch Mexiko und die Sowjetunion sowie China.
All das deutet darauf hin, dass die OPEC-Strategie Erfolg hat.
Denn die angekündigten Förderkürzungen haben zunächst einmal dazu geführt, dass die Ölfirmen ihre Lager wieder aufgestockt haben.
Aber nicht nur die Firmen, sondern auch die norwegische Regierung hat beschlossen, das Öl, das sie nicht exportieren will, zu raffinieren und auf Lager zu legen.
Auch wenn die OPEC ihre Förderlimits einhält, auch wenn die übrigen Länder weniger Öl aus dem Boden pumpen, so ist die Versorgung für den Winter, siehe Lagerhaltung, auf jeden Fall gesichert.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet für Österreich mit einem Durchschnittspreis von 16,70 Dollar das Fass für das Gesamtjahr 1986.
Dies, obwohl die österreichischen Ölfirmen im Juni und im Juli um 12 bis 13 Dollar eingekauft haben.
Denn der drastische Ölpreisverfall in den ersten Monaten des Jahres hat sich bei uns erst etwa zwei Monate später bemerkbar gemacht.
Der Ölpreissprung der letzten Wochen von 10 auf 15 Dollar hat in der Bundesrepublik Deutschland Benzin bereits um ungerechnet 20 Groschen teurer werden lassen.
Bei uns in Österreich gibt es noch keine Anzeichen für eine Benzinpreiserhöhung.
Norwegen will mit gedrosselter Ölförderung auch die OPEC dazu animieren, mit der Ölförderkürzung wirklich ernst zu machen.
Sie hörten Informationen von Herbert Huter.
Zurück nach Österreich.
Der Platz in Wien, auf dem die österreichische Nationalbank steht, ist der Otto-Wagner-Platz.
Und Otto Wagner, dem prominentesten Architekten,
Der Jahrhundertwende ist auch die neue 500 Schilling-Banknote gewidmet, die dort heute Vormittag vorgestellt worden ist.
Hans-Christian Unger hat sich den neuen 500er mit der Postsparkasse drauf genauer angesehen.
Die teuerste Ansichtskarte der Wiener Postsparkasse ergänzt die Serie der neun Banknoten, die mit dem Hunderter und dem Tausender gestartet wurde.
Ziert die aktuelle 100 Schilling-Banknote der eher unbekannte Eugen Böhm-Bawerk, Volkswirtschaftler und Finanzminister der Monarchie, und prangt auf dem Tausender, der auch nicht gerade populäre Physik-Nobelpreisträger Erwin Schrödinger, so ist die heute vorgestellte 500 Schilling-Note einem der berühmtesten Architekten des Landes gewidmet.
Otto Wagner, Meister des Jugendstils, Schöpfer der Kirche am Steinhof, der Bauten der Wiener Stadtbahn, der wunderschönen Häuser auf der Wienzeile und eben auch der Postsparkasse als einem seiner Hauptwerke.
Die internationale Beachtung, die das Wien um die Jahrhundertwende neuerdings findet, schlägt sich damit nicht nur in der Kultur, sondern auch in der nüchternen Geldpolitik nieder.
Wenn man in etwa einem Monat, Ausgabetag der neuen Banknote ist der 20.
Oktober, wenn man also in einem Monat einen Otto-Wagner gegen fünf Böhm-Barwerk wechseln kann, dann sind Josef Ressl, der Erfinder der Schiffsschraube, langsam aber sicher von der Bildfläche verschwinden.
Den neuen 500er wollen die Geldmacher in der Nationalbank gerne als Gesamtkunstwerk verstanden wissen.
Denn über das Portrait Wagners und die Ansicht seiner Postsparkasse hinaus füllen die beiden Seiten des Scheins noch zahlreiche grafische Zitate aus dem ornamentalen Werk des Secessionisten.
Und damit gleich zu den technischen Details des 500ers.
Die rotbraune Farbe hat man vom derzeitigen Pendant übernommen und größenmäßig ist er zwischen dem 100er und dem 1000er angesiedelt.
Innerhalb der neuen Serie ist also die Verwechslungsgefahr geringer geworden.
Wobei die Nationalbank einschlägige Vorwürfe kühl kontert.
Kein Durchschnittsbürger, so meint man hier,
verdient sein Geld so leicht, dass er nicht auf die Zahl der Nullen hinter der ersten Ziffer schauen muss.
Im Haus am Otto-Wagner-Platz, dem Sitz der Nationalbank, weisen die Banknoten-Experten lieber auf die größtmögliche Fälschungssicherheit hin und sind stolz darauf, dass ihre Scheine als eine der wenigen aus dem Hartwährungsbereich nicht weltweit nachgeahmt werden.
In einer Broschüre, die anlässlich der Neuemission bei jedem Bankschalter erhältlich ist, sind auch wieder die wichtigsten technischen Details und die fünf für jedermann erkenntlichen Sicherheitsmerkmale angeführt.
Erstens das fühlbare Relief.
Zweitens die Kontraste der Bilder, die sich bei unterschiedlichem Blickwinkel auffallend ändern.
Drittens das Durchsichtsornament auf beiden Seiten, das sich auf den hundertstel Millimeter genau deckt.
Viertens das Wasserzeichen und fünftens schließlich der Sicherheitsstreifen, der nur in der Durchsicht dunkel erscheint.
Bleibt noch eine Frage offen, die in den nächsten Tagen sicher diskutiert werden wird.
Ist der neue 500er auch schön?
Otto Wagner, der große Ästhet, hat immer eine These vertreten.
Nichts, was nicht brauchbar ist, kann schön sein.
Auf Geld trifft dieses Originalzitat insofern zu, als es letztlich theoretisch besagt, dass jedes Geld eigentlich schön ist.
Die Antwort von Nationalbankdirektor Willibald Kranister darauf, ein paar Jahrzehnte später, schön können Banknoten sein, sicher müssen sie sein.
Ein Beitrag von Hans-Christian Unger zum neuen 500er.
12.51 Uhr, ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
Dunkelgraue Lieder, Komm großer schwarzer Vogel oder Zartbitter, das sind einige der LP-Titel von Ludwig Hirsch.
Der Sänger und Schauspieler, der im kommenden Jahr in einem Film von und mit Hermann van Veen einen Zirkusdirektor spielen wird, begibt sich Mitte September wieder einmal in die Manege des Popzirkus und geht auf Tournee durch den deutschsprachigen Raum.
Alles Paletti, heißt das Programm, das Hirsch von Hamburg bis Bozen zum Besten geben wird.
Über die Tournee und über seine nächsten Theaterpläne informiert sie Bettina Reuter.
Gott, wie ich dich begehe, nach dir mich verzehre.
Ja, so schön spricht nur er,
Längst ist er kein Stadttheaterzwerg mehr, der singende Schauspieler Ludwig Hirsch, der sich am Samstag nach Mainz aufmacht, um dort seine sechste Tournee zu beginnen.
Erste Station in Österreich, dieser durch die Bundesrepublik Deutschland, die Schweiz, Südtirol und eben durch seine Heimat führenden Reise, ist am 20.
September Bregenz.
Allein in Österreich folgen dann bis 3.
November 13 Konzerte, darunter in Fürstenfeld, Innsbruck, Wien und Linz.
Lieder, Geschichten, Szenen ist der Untertitel des Programms und die Lieder stammen zum Teil von seiner neuesten LP Landluft.
Ludwig Hirsch.
Wir haben jetzt ein Repertoire ungefähr von 80 Liedern und da haben wir die, naja sagen wir mal die bühnenwirksamsten,
ausgesucht, auch nach diesen Kriterien gegangen, bei welchen Liedern kann ich den Schauspieler am besten hervorkehren.
Und da haben wir also einen ganz großen Querschnitt durch alle diese 80 Lieder genommen.
Also es liegt nicht der Schwerpunkt unbedingt auf Landluft.
Nach Ende der Tournee im November wird Ludwig Hirsch dann bis Februar in der Münchner Alabama-Halle in einem Spektakel auftreten, bei dem unter anderem auch Eddy Konstantin und der Österreicher Kurt Weinzierl mitwirken.
Räuber- und Mördergeschichten von einem Zeitgenossen Shakespeares.
In Wien kann man den Schauspieler Ludwig Hirsch dann vielleicht im Frühjahr nächsten Jahres sehen, wenn es sich in seinem Terminkalender einrichten lässt.
Ja, es gibt Pläne.
Der Michael Schottenberg macht dieses Zeltprojekt, die Widerspenstige Zähmung.
Da hat er mich angerufen, ob ich da mitmachen will.
Prinzipiell möchte ich schon gern, weil ich auch die Maria Bill sehr mag und mit der hervorragenden Schauspielerin und sicher ein sehr lustiges, sehr gutes Team.
Was für eine Rolle?
Ich glaube, das Konzept ist so, dass da jeder alles spielt.
Also da ist nicht irgendeiner festgelegt auf eine bestimmte Rolle, sondern dann spielt man den Vater, dann spielt man wieder den Onkel oder was weiß ich, vielleicht sogar die Schwester.
Ich weiß nicht, was ich alles spiele.
Damit der Theatermensch Hirsch auch während seiner Tournee nicht auf die Schauspielerei verzichten muss, hat er sein Programm ruhiger und leiser zusammengestellt als in den letzten Jahren.
Schon die Dekoration soll das signalisieren.
Eine dunkle Bühne, nur drei Neonröhren sorgen ab und zu für knallige Lichteffekte.
Und in dieser Umgebung singt Hirsch nicht nur, sondern rezitiert auch eigene Texte.
Das sind Stimmungsbilder, wenn man so will.
Also ich hab zum Beispiel der zweite Teil des Abends, da wird Landluft geschnuppert.
Das sind tatsächlich männliche Themen.
Und ich hab da mal eine Geschichte geschrieben von einer alten Bäuerin, die ihren Enkelkindern immer Geschichten erzählt von früher.
Und das hat jetzt irgendwie wunderbar hineingepasst.
Das sind eher lyrische Geschichten.
Diese Art der Konzerte kennt man spätestens seit Konstantin Wecker.
Dieselbe Masche.
Masche hör ich überhaupt nicht gern.
Ich finde, der Konstantin Wecker ist ein hervorragender Poet.
Warum nicht?
Warum nicht so wie er?
Die Platte Landluft verkauft sich nicht so gut wie die anderen.
Die kommende Tournee könnte den Umsatz steigern.
Und dann wäre wohl dem Tourneetitel gemäß ...
Ludwig Hirsch wieder auf Tournee.
Sie hatten einen Beitrag gestaltet von Bettina Reuter.
Und jetzt im Mittagsjournal noch ein Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Zwei Tage vor dem Innsbrucker Parteitag der Freiheitlichen hat sich der Kärntner FPÖ-Obmann Jörg Haider bereit erklärt, gegen den Bundesparteiobmann Norbert Steger zu kandidieren.
In einem Interview für die Fernsehsendung Inlandsreport macht Haider dieser Kandidatur nur noch von der Zustimmung seiner eigenen Landesgruppe abhängig.
Er glaubt, dass seine Chancen bei einer Kandidatur gegen Steger nicht schlecht stünden.
Der Landesparteivorstand der Oberösterreichischen Freiheitlichen befürwortet den Wechsel an der Spitze der Bundespartei und würde eine Kandidatur Haiders begrüßen.
Der Beschluss wurde mit 18 gegen 6 Stimmen gefasst.
Landesparteiobmann Horst Schender bemerkte dazu, für Haider spreche, dass eine gewisse Resignation besser überwunden werden könne, wenn ein neuer Kandidat ins Rennen geschickt wäre.
Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass es neben Steger und Haider einen dritten Kandidaten in Innsbruck geben werde.
Auch die Ringfreiheitlicher Jugend setzt sich mit Mehrheit für eine Kandidatur Haiders gegen Steger ein.
Das Föstwerk in Kindberg hat beim Arbeitsamt Kurzarbeit angemeldet.
Falls Verkaufsverhandlungen über große Lieferungen von Ölfeldrohren in der kommenden Woche in Moskau scheitern, wird die Belegschaft von insgesamt 1.080 Mitarbeitern voraussichtlich nur mehr ein bis zwei Tage pro Woche arbeiten können.
Die Verhandlungen über den Verkauf von 57.000 Tonnen Ölfeldrohren werden am Montag und Dienstag in Moskau stattfinden.
Die geplante Frühpensionierungsaktion für Förstmitarbeiter stößt in der Freiheitlichen Partei auf Kritik.
Staatssekretär Holger Bauer sprach im Morgenjournal vom Entstehen einer neuen Privilegien-Oase für die verstaatlichte Industrie.
Bauer verlangte, Förstbedienstete sollten prinzipiell nicht anders behandelt werden wie andere Beschäftigte.
Man solle und müsse soziale Härten mildern, sagte der Staatssekretär, aber gleichzeitig auch die Kosten im Auge behalten, die sich bei der Frühpensionierungsaktion beim Budget mit 700 Millionen bis zu einer Milliarde Schilling zu Buche schlagen würden.
Für die rund 300.000 österreichischen Metallarbeiter beginnen morgen die Kollektivvertragsverhandlungen der Herbstlohnrunde.
Über die Höhe der Forderungen wird die Metallarbeitergewerkschaft morgen Vormittag entscheiden.
Angestrebt wird eine Erhöhung der Kollektivvertragslöhne um 7 Prozent und der Istlöhne um 5 bis 5,5 Prozent.
Von Seiten der Arbeitgeber wurde darauf hingewiesen, es gebe heuer keinen Spielraum für eine Reallohnerhöhung, weil die Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Stunden bei den Kosten mit 3,9 Prozentpunkten wirksam werde.
Die Tragenabfangjäger erfüllen alle Leistungsangaben des Herstellerwerkes Saab Scania.
Der Leiter der Projektgruppe Luftraumüberwachung, Brigadier Josef Bernecker, teilte nach zweitöchigen Testflügen in Schweden mit, dass alle überprüften Daten die Erfordernisse aus der Bundesheerausschreibung überboten haben.
Verteidigungsminister Helmut Grönes meinte in einer ersten Reaktion, er sei zwar etwas beruhigt, ein endgültiges Urteil könne aber erst nach eingehender Auswertung aller Testdaten abgegeben werden.
Nach dem Monatsbericht des Bonner Wirtschaftsministeriums hat die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland weiter an Schwung gewonnen.
Im ersten Halbjahr 1986 verzeichnete das Bruttosozialprodukt einen Zuwachs von zweieinhalb Prozent.
Die Industrieproduktion wird im Jahresdurchschnitt um drei bis vier Prozent steigen.
Für das nächste Jahr rechnen die Wirtschaftsexperten sogar mit fünf Prozent.
Nahe Osten.
In Alexandria treffen heute Ägyptens Präsident Hosni Mubarak und der israelische Ministerpräsident Shimon Peres zu einem Gespräch zusammen.
Es ist das erste ägyptisch-israelische Gipfeltreffen seit fünf Jahren.
Die Zusammenkunft wurde buchstäblich in letzter Minute durch eine Einigung im Gebietskonflikt um die Region Taba auf der Halbinsel Sinai möglich.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Störungsfreies Schönwetter.
Nachmittagstemperaturen bis 20 Grad.
Ein Hinweis noch auf unser heutiges Journal Panorama.
Sie hören ein Gespräch mit Brigitte Hamann über ihr Buch mit dem Titel Bertha von Sudtner.
Ein Leben für den Frieden.
18.30 Uhr Österreich 1.
Das Mittagjournal ist damit beendet.
Einen recht schönen Tag noch wünscht Udo Bachmeier.