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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen Tag, grüß Gott, Louis Glück ist Ihr Begleiter durch 1 Stunde Mittagschanal.
Das Schwerpunktthema heute, der Tragenabsturz und die Folgen.
Wir berichten aus Schweden, wo sich Verteidigungsminister Grün als persönlich informiert und wir bringen Stellungnahmen der Parteien, unter anderem von Ex-Verteidigungsminister Frischschlager, von ÖVP-Obmann Mock und auch vom SPÖ-Ex-Außenminister Graz.
Weitere Themen, österreichische Klage gegen grenznahe GSSR-Atomkraftwerke, Pressekonferenz des Basler Chemieübeltäters Sandoz, die Finanzkrise der UNO und ein neuer Film aus Großbritannien, er heißt Revolution.
Vorerst ein Nachrichtenüberblick, Elisabeth Mahners ist die Redakteurin, der Sprecher ist Josef Wenzl-Hartig.
Schweden.
Verteidigungsminister Helmut Grönes hat in Helsingborg mit allen dort anwesenden österreichischen Piloten über den Drakenabsturz gesprochen.
Grönes hält sich seit gestern Abend zu einem Kurzbesuch in Schweden auf.
Heute Nachmittag soll ein erster Bericht über die Ursache des Unglücks vorgelegt werden.
Schweden hat eine eigene Untersuchungskommission eingesetzt.
Österreich.
Ein Bauer aus Angern in Niederösterreich hat beim Kreisgericht Korneuburg Klagen gegen Atomkraftwerke in der Tschechoslowakei eingebracht.
Damit soll der bereits begonnene Bau der Kernkraftwerke Mochowce in der Südsowakei gestoppt werden.
Diese Anlagen sind vom Anwesen des Klägers 115 Kilometer entfernt.
Die Finanzierung des Prozesses hat das sogenannte Komitee Österreich gegen Wackersdorf Temmelin übernommen.
Gegen die Atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf hat bereits ein oberösterreichischer Bauer geklagt.
Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das ist ein Rückgang der Teuerungsrate um 0,1 Prozent gegenüber September.
Verursacht wurde dieser Rückgang durch die saisonbedingte Verbilligung von Gemüse- und Fremdenverkehrsleistungen und die Butteraktion.
Die Teuerungsraten vom Oktober betrugen in Italien 5%, in der Schweiz 0,4% und in der Bundesrepublik Deutschland minus 0,9%.
Im Bundeskanzleramt in Wien beginnt heute die vierte Runde der Gehaltsverhandlungen für die mehr als 800.000 öffentlich Bediensteten.
Die Gewerkschaften der Beamten, Eisenbahner sowie Post- und Gemeindebediensteten fordern eine Erhöhung der Bezüge um 4,8%.
Die Arbeitgeberseite hat zuletzt 1,8% geboten.
Die Ende Oktober unterbrochenen Lohnverhandlungen für die Metallbranche werden heute wieder aufgenommen.
Die Arbeitgeber der Fachverbände Eisenerzeugende Industrie und Fahrzeugindustrie haben sich am Dienstag bereit erklärt, in die Kollektivvertragsgemeinschaft der Metallunternehmer zurückzukehren.
Sie bieten nun auch eine Erhöhung der Istlöhne um ein Prozent an.
Etwa 500 Medizinstudenten demonstrieren vor dem Wiener Universitätsgebäude gegen die Politik von Wissenschaftsminister Fischer und Gesundheitsminister Kreuzer.
Hochschülerschaftsvorsitzender Michael Goldinger verlangte die Einleitung von Maßnahmen gegen die Medizinerarbeitslosigkeit noch vor den Wahlen.
USA
Das Verhältnis zwischen Washington und Teheran sowie Berichte über angebliche Waffengeschifte sind in den Vereinigten Staaten nach wie vor politisches Gesprächsthema.
Präsident Reagan hat führende Kongresspolitiker beider Parteien im Weißen Haus über verschiedene Einzelheiten informiert.
Der Sicherheitsberater des Präsidenten will nähere Details veröffentlichen, wenn, wie er sagte, die Zeit dafür reif sei.
Der iranische UNO-Botschafter hat zuvor bestritten, dass seine Regierung mit den USA ein Tauschgeschäft unter dem Motto »Waffen gegen Geiseln« abgeschlossen habe.
Der Diplomat räumte aber ein, dass der Iran mit Wissen der USA auf dem internationalen Markt amerikanische Waffen erworben habe.
Bundesrepublik Deutschland
In der Affäre um den jetzt wieder gewerkschaftseigenen Wohnbaukonzern Neue Heimat hat heute der Vorsitzende der Gewerkschaftsholding, Alfons Lappas, seinen Rücktritt angeboten.
Am Abend wird darüber entschieden.
Lappas hat es vor vier Wochen abgelehnt, vor einem Bundestagsausschuss über die Vorgänge rund um die Neue Heimat auszusagen.
Er wurde daraufhin vorübergehend in Beugehaft genommen.
Später erklärte er sich zur Aussage bereit.
Lappas wird heute vernommen.
Unter anderem interessieren sich die Ausschussmitglieder auch für den Bau der Villa von Lappas im Taunus.
Es gab dazu Zeitungsberichte, Lappas habe diese Villa äußerst günstig von der Neuen Heimat erhalten.
Vor seiner Aussage hat Lappas in einem Schreiben an Gewerkschaftsbundchef Breit die politische Verantwortung für den gescheiterten Verkauf der Neuen Heimat an den Berliner Brotfabrikanten Horst Schiesser übernommen.
Schweiz.
Nach der Verseuchung des Rheins im Gefolge eines Großbrandes beim Chemiekonzern Sandorz in Basel hat sich die Regierung in Bern nun bereit erklärt, Verhandlungen über Entschädigungen aufzunehmen.
Die Umweltminister von fünf Anrainerstaaten des Flusses, Vertreter der Europäischen Gemeinschaft sowie des Konzerns haben in Zürich die grundsätzlichen Probleme erörtert.
Es wurde eingeräumt, dass das Ökosystem des Rheins stark geschädigt und vermutlich für längere Zeit gestört ist.
Über konkrete Maßnahmen, vor allem gegen künftige Störfälle, soll weiter verhandelt werden.
Der Schweizer Innenminister hat zugegeben, dass es während des Großbrandes zu Pannern bei der Auslösung des internationalen Alarms gekommen sei.
China
Der Schweizer Außenminister Pierre Robert, derzeit zu einem Besuch in Peking, hat die Reinvergiftung zwar bedauert, aber auch erklärt, niemand sei vor solchen Unglücksfällen sicher.
Wörtlich sagte der Ressortchef, man habe zu akzeptieren, dass in der hochtechnologisierten Welt von heute solche Zwischenfälle passieren könnten.
Frankreich, Neuseeland.
Auf dem französischen Versuchsgelände, auf dem Muroroa-Atoll im Südpazifik, wurde wieder ein Atomsprengsatz gezündet.
In Neuseeland sprechen Experten vom Beginn einer neuen Testserie.
Es ist der mindestens 80. französische Atomversuch auf Muroroa.
Die Anrainerstaaten des Atolls, vor allem Neuseeland und Australien, haben immer wieder vergeblich gegen die Versuche protestiert.
Österreich.
Nach Unglücken bei Chemietransporten ist es heute in Tirol zu schweren Umweltbedrohungen gekommen.
Drei LKW-Züge aus der Bundesrepublik Deutschland fuhren auf der Brenner Autobahn im Stadtgebiet von Innsbruck aufeinander auf.
Dabei wurde ein Teil der Ladung auf die Fahrbahn geschleudert.
Etwa 2000 Liter hochgiftige Stoffe wie Anilinöl und Hydroquinon traten aus.
Zwei Personen wurden dabei schwer verletzt.
Wenige Stunden später stürzte im Ortsgebiet von Telfs auf der Inntal-Autobahn ein mit 30.000 Liter Diesel beladener Tankzug aus Salzburg um.
Auf der Bundesstraße 4 bei Amelsdorf im Bezirk Horn in Niederösterreich hat sich heute früh ein schwerer Verkehrsunfall ereignet.
Im dichten Nebel peilten zwei Autobusse vom Tal aufeinander.
Etwa 20 Personen wurden verletzt.
Der eine Autobus war mit Pensionisten unterwegs, der zweite mit Schülern.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Der Ostalpenraum verbleibt im Übergangsbereich eines Hochs mit dem Kern über dem Balkan und einer südwestlichen Höhenströmung.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Über den Niederungen vielfach nebelig trüb, Nebelobergrenze zwischen 400 und 800 Metern.
Ausserhalb der Nebelgebiete heiter oder wolkendos.
An der Alpennordseite zeitweise föhnig, Wind aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 5 bis 10 Grad, in Föhnstrichen darüber, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 6 bis plus 1 Grad.
Die Wetteraussichten für Morgen, Freitag.
Keine grundlegende Wetteränderung.
In der Niederung gebietsweise beständige Nebelfelder.
Außerhalb der Nebelzonen heiter bis wolkig.
An der Alpen-Nordseite Föhn-Einfluss.
Wind aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen 5 bis 10 Grad in Föhnlagen darüber.
Die Wetterforscher auf das kommende Wochenende.
Weiterhin nebelig trüb, teils sonnig.
Keine wesentliche Temperaturänderung.
Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien Nebel 3 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt Nebel 2, St.
Pölten bedeckt Hochnebel 3 Grad, Linz Nebel 2 Grad, Ostwind 10 Kilometer in der Stunde, Salzburg Heiter 9 Grad, Innsbruck ebenfalls Heiter 9, Bregenz wolkig 3, Graz wolkendos 7 und Klagenfurt gefrierender Nebe bei minus 1 Grad.
Das waren die Nachrichten und das Wetter ist 12 Uhr und 10 Minuten geworden.
Er galt als einer der besten Bundesheer-Piloten.
Er hatte zehn Jahre Flugerfahrung.
Er hatte mehr als 1000 Flugstunden hinter sich.
Hauptmann Johann Wolf, ein 33-jähriger Familienvater aus der Steiermark.
Seine erst 20.
Flugstunde mit einem Saab Draken war tödlich.
Seither, seit dem Absturz vorgestern in Südschweden, steht die Abfangjägerfrage wieder bei uns im Mittelpunkt in Österreich.
Die Frage der Unfallursachen und die Frage der möglichen Konsequenzen.
Vorerst vor allem, wie konnte das passieren, was statistisch laut Werksangabe von Saab Scania bloß alle 30.000 Flugstunden passiert.
Ein tödlicher Absturz.
Im Fliegerhorst Engelholm in Südschweden eben amtiert eine Untersuchungskommission.
Verteidigungsminister Helmut Grünes und österreichische Experten sind auch an Ort und Stelle und auch unser Reporter Herbert Hamersky meldet sich jetzt von dort.
Hier im Flieglerhorst von Engelholm, das ist die Basis der 10. schwedischen Luftflotte, lässt sich Verteidigungsminister Grünes seit heute früh vom österreichischen und schwedischen Piloten alle Einzelheiten der Trainingsflüge erläutern.
Es geht natürlich nach wie vor um die Frage technisches oder menschliches Versagen als Ursache für den tragischen Absturz.
Es ist schon zu verstehen, dass es hilfreich wäre, eindeutige Aussagen in eine dieser beiden Richtungen machen zu können, weil man dann, besonders in der Wahlkampfzeit, klare politische Entscheidungen treffen könnte.
Nämlich entweder Ausstieg aus dem Tragenvertrag oder dabei bleiben.
Leider für die Politiker dürfte es aber diese eindeutige Festlegung nicht geben.
Ungeachtet dessen, zu welchem Schluss die Kommission tatsächlich gelangt.
Denn ein menschliches Versagen kommt umso eher zustande, je schwieriger diese Bedingungen sind, unter denen die Piloten arbeiten.
Je größer der psychische Druck ist, der auf ihnen lastet.
Konkret leiden unsere Saab-Piloten darunter, dass sie sich von ihrem eigenen System, dem österreichischen Verteidigungssystem, vernachlässigt fühlen.
Sie haben zumindest subjektiv das Gefühl, dass sie unter halbherzigen Entscheidungen leiden.
Man will zwar ein hochkompliziertes Abwehrsystem einführen, scheut sich aber, alle Konsequenzen in Kauf zu nehmen und zu vertreten.
Nämlich, dass es mehr kostet als die bloße Anschaffung, dass viel Treibstoff verbraucht wird, dass die Umwelt durch Lärm und Abgase belastet wird und dass die Piloten eine bessere wirtschaftliche und moralische Rückendeckung brauchen.
Das alles konnten die Piloten dem Minister bereits in der vergangenen Nacht nach seiner Ankunft in Schweden vortragen.
Hier am Fliegerhorst wird Minister Grünes heute noch mit dem Oberbefehlshaber der schwedischen Luftwaffe, General Olsen, zusammentreffen.
Die Mitglieder der Untersuchungskommission kann er nicht sehen, denn die tagen heute in Stockholm.
Sie haben allerdings für heute einen ersten Unfallbericht angekündigt.
Darin wird aber auch noch nichts über die Ursachen stehen.
Lediglich der Unfallhergang wird genau rekonstruiert sein.
Bisher gibt es keine Hinweise auf ein technisches Gebrechen.
Mehr darüber wird man erst nach der Bergung des Flugzeugwracks wissen.
Geplant ist diese Hebung der Überreste des Tragen für heute Nachmittag, falls der heftige Wind in der Bucht von Schöllerwicken nicht stärker wird und falls alle Kräne und Froschmänner in Position gebracht werden können.
Die Schweden sind auch aus anderen Gründen an einer raschen Bergung höchst interessiert.
Das Wrack liegt in internationalen Gewässern und sowjetische U-Boote sollen größtes Interesse an den Radarsystemen der Maschine haben.
Die technische Untersuchung zur Erklärung der Unfallursachen und die Autopsie der Leiche von Hauptmann Wolf sind für nächste Woche vorgesehen.
Einen endgültigen Bericht der gemischten zivil-militärischen Kommission wird es nicht vor Mitte Dezember geben.
Damit scheint auch eine Entscheidung über die Zukunft des Tragenvertrages aus der kritischen Phase des Wahlkampfes verdrängt zu sein.
Aus Engelholm direkt ein Bericht von Herbert Hamersky war das.
Und jetzt ist es Kollegen Erich Aichinger gelungen, auch den Verteidigungsminister Helmut Grünes direkt in Engelholm zu erreichen und ans Telefon zu bringen.
Hier nun dieses Interview.
Herr Minister, Sie sind jetzt sozusagen an Ort und Stelle im Fliegerhorst Engeholm.
Welchen Eindruck haben Sie jetzt vom Fortgang der Untersuchungen gewonnen?
Gibt es für Sie neue Erkenntnisse?
Es gibt noch kein Ergebnis über die Untersuchung.
Das ist auch nicht möglich.
Die Unfallursache wird durch eine staatliche Untersuchungskommission ermittelt.
Bekanntlich haben wir zwei Herren dabei gehabt.
Und zwar dem Militärattaché und einem Flugsicherheitstechniker, den wir heraufgeschickt haben.
Das Urteil wird, das endgültige Urteil, wird sicher erst Mitte Dezember vorliegen.
Eine erste Aussage ist in den nächsten Tagen zu erwarten.
Und auch die Richtung, in der die erste Aussage gehen könnte, wissen Sie heute noch nicht oder können Sie nicht sagen?
Ich habe mir hier am Flughafen Engelholm nur den letzten Flugschied anlassen.
Er ist aufgezeichnet, es sind detaillierte Kenntnisse vorhanden.
Und es ist vor allem auch so, dass ein anderes in der Luft befindliches Flugzeug, der schwedischen Luftwaffe, einen Großteil des Fluges von Hauptmann Wolf,
Und was konnte man da beobachten?
War das sozusagen ein Flug in normaler Höhe?
Können Sie das ein bisschen ausführlicher darstellen?
Ja, das Erste ist, dass es entgegen dem ursprünglichen Flugplan Hauptmann Wolf eine zu enge Kurve direkt nach dem Start gezogen hat, dadurch in südwestlicher Richtung, fast in südlicher Richtung geflogen ist, anstelle im West-Norden
Also wie es sein Auftrag gewesen wäre, entgegen seinem Auftrag.
Ist er in eine Gegend geflogen, wo er eigentlich gar nicht hinfliegen hätte sollen?
Ja, das ist aber sofort korrigiert worden.
Er ist durch die Flugsicherheit auf eine entsprechende Höhe gebracht worden, mit Anweisung, in die Gegenrichtung zu fliegen, um damit eine umgekehrte Schleife anzunehmen.
Und wie ist das dann weitergegangen?
Die Zentrale hat ihn dann weiter dirigiert.
Jawohl, und er ist an einem anderen Flugzeug, einer anderen Staffel, in sicherer Entfernung, aber doch relativ nahe vorbeigeflogen, sodass er ganz genau von diesem anderen Flugzeug beobachtet werden konnte.
Dies ist geschehen bis knapp vor der Absturzstelle, wie sich dann später herausstellt.
Davor ist
Hauptmann Wolf in einer Wolkenbank verschwunden.
Und danach hat man ihn sozusagen nicht mehr gesehen.
Danach, ab diesem Zeitpunkt... Danach war plötzlich am Radarschirm nichts mehr zu sehen und die Flugsicherheit hat den Piloten des anderen Flugzeugs noch gefragt, ob er Wahrnehmungen gemacht hat.
Der konnte nur verneinen und es sind eben drei Hubschrauber sofort in Alarmstärke
Das heißt also, es gibt auch aus dem Funkverkehr keinerlei Hinweise, warum gerade an dieser Stelle der Flug abgebrochen wurde oder tragisch geendet hat?
Es gibt keine Hinweise aus dem Funkverkehr, wobei zu bedenken ist, dass die Flugsicherheit an sich nur dazu da ist, um einen
entsprechenden Sicherheitsabstand, entsprechende Höhen zu gewährleisten, aber nicht einen genauen Verlauf eines Fluges zu bestimmen.
Das ist Aufgabe des Piloten.
Ich weiß, dass die Frage jetzt etwas heikel ist, aber ich nehme an, dass die Kollegen des Piloten über den Flug diskutieren, auch mit Ihnen diskutiert haben.
Welchen Eindruck haben Sie daraus gewonnen?
Ich habe an sich den Eindruck, den wir schon herunten in der Diskussion in Wien feststellen konnten,
Und wir haben uns noch etwas anderes, wir haben den Fluglehrer von Hauptmann Wolf gefragt.
Es hat bisher nie Probleme in der Orientierung oder bei irgendwelchen anderen Flugverhalten gegeben.
Das heißt, sein Fluglehrer hat auf meine konkrete Frage, hat es vorher irgendwelche fliegerischen Probleme gegeben, dezidiert geantwortet, nein, ansonsten hätte er keine Alleinfluggenehmigung an Hauptmann
Und alles das, was sozusagen an doch im ersten Moment nicht so ganz klar entschlüsselbaren Aussagen gemacht wurde, wie schwer zu fliegendes Gerät oder man müsse vielleicht künftig mehr auf die Ausbildung der Piloten, auf die technische Qualifikation wertlegen, da haben Sie keine detaillierteren Informationen jetzt an Ort und Stelle von der österreichischen Piloten-Crew erfahren.
Das wäre zu früh.
Ich bin jetzt dabei, eine Reihe von Einzelthemen mit den Piloten zu besprechen, die nicht den konkreten Unfall, sondern überhaupt die Wünsche der Piloten betreffen.
Und es ist natürlich erkennbar, dass es hier verschiedene Ansätze gibt.
Darüber werden wir ja, wenn Sie, wie geplant, heute Abend in Wien landen, dann im Frühjournal mehr erfahren.
Ich bedanke mich herzlich, Herr Minister, für diesen Anruf aus Schweden.
Antworten von Helmut Grünes auf Fragen von Erich Aichinger zur Tragenuntersuchung in Schweden im Fliegerhorst Engelholm.
Das war ein Live-Gespräch im Mittagsjournal.
Und auch die politische Diskussion um die Abfangjägerfrage ist wieder voll aufgeflangt.
Alle drei Parlamentsparteien haben ja damals beschlossen, 24 gebrauchte Traken, Modell 1958, Baujahr 1967, also 19 Jahre alt jetzt, um 2,4 Milliarden Schilling zu kaufen.
Aber der Widerstand war immer stark.
Nicht nur bei Grünen und der Friedensbewegung, nicht nur bei den Parteijugendorganisationen, sondern vor allem auch bei den Großparteien in der Steiermark, wo ja 244.000 Unterschriften in einem antitrocken Volksbegehren gesammelt wurden und wo Landeshauptmann Josef Kreiner ein neues Heimburg an die Wand gemalt hat, damals, wie die Debatte sehr heiß war.
Und auch die Medien konnten sich mit den Second-Hand-Jets nicht anfreunden.
Abfalljäger las man oder Todesvögel oder fliegende Särge, im freundlichsten Fall Schwedenbomber oder Oldtimer.
Ebenso umstritten wie der Kauf des Drachengeschwaders waren die Stationierungsorte.
Umstritten war die Pilotenausbildung, Stichwort Psychiatrierung, und ein Spitzenoffizier nahm nach der Vertragsunterzeichnung medienwirksam den Hut.
Jetzt wird wieder vereinzelt die Forderung nach dem Ausstieg aus dem Vertrag erhoben.
Unter diesem Thema ging man heute auch bei einigen Pressekonferenzen von Bundespolitikern in Wien nicht vorbei.
Zum Beispiel bei einer Pressekonferenz des FPÖ-Klubobmannes Friedhelm Frischenschlager, der an sich über Minderheitenrechte im Parlament reden wollte.
Vor allem ging es aber hier um die Dragenentscheidung, um die neueste Entwicklung.
Schon deshalb, weil Frischenschlager ja selber als Verteidigungsminister
für den Tragenvertrag mitverantwortlich war.
Robert Stoppacher berichtet von dieser Pressekonferenz.
Der freiheitliche Klubobmann Friedhelm Frischenschlager präsentierte zunächst seine Vorstellungen über den Ausbau der parlamentarischen Minderheitenrechte im Falle einer großen Koalition.
Die Journalistenfragen konzentrierten sich dann aber erwartungsgemäß auf den ehemaligen Verteidigungsminister Frischenschlager, der ja die Unterschrift unter den Tragenkaufvertrag gesetzt hat.
Frischenschlager zeigte Verständnis dafür, dass der tragische Unfall in Schweden wenige Tage vor der Nationalratswahl ein Wiederaufflammen der Tragendiskussion ausgelöst hat.
Eines dürfe aber nicht passieren, meinte Frischenschlager, nämlich, dass man die Notwendigkeit der Luftraumüberwachung in Österreich jetzt überhaupt infrage stelle.
Die Entscheidung, solche Flugzeuge anzuschaffen, sei nach einer jahrelangen Phase der Erörterungen von allen Parlamentsparteien gemeinsam getroffen worden.
Wenn man für die Sicherheit des österreichischen Luftraums etwas tun wolle, müsse das Bekenntnis zur Luftraumüberwachung gelten.
Die Sicherheit der Maschinen ist, so der ehemalige Verteidigungsminister, ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für den schwedischen Tragen gewesen.
Frischenschlager wies auf das Beispiel Finnland hin.
Dort seien die Tragen seit Anfang der 70er Jahre im Einsatz und unfallfrei.
Einer parlamentarischen Untersuchung über die Entscheidungsgrundlagen beim Zuschlag für die Schweden wäre Frischenschlager aber unter bestimmten Bedingungen gar nicht abgeneigt.
Wenn sich herausstellt, durch den Unfall
dass neue Fakten auftauchen, dass also vertraglich fixierte Eigenschaften nicht eingehalten werden, was ich nicht annehme.
Ich sage das ganz deutlich dazu.
Aber wenn durch den Unfall, durch die Untersuchung sich herausstellt, neue Fakten auftauchen, dann bin ich dafür, dass parlamentarische Konsequenzen gezogen werden, dass das parlamentarisch untersucht wird.
Aber ich sage dazu, wirklich aber auch nur dann, weil die Entscheidung ist sauber vorbereitet worden.
Kritiken und Polemiken darf ich Ihnen zufügen zum Trotz.
Frischenschlager will vor allem politische Hintergründe aufgehellt wissen.
Werde ich auch darauf bestehen, dass nicht nur die technischen Entscheidungsdetails offengelegt und geprüft werden.
Dann werde ich darauf bestehen, dass das ganze politische Umfeld der Entscheidung und der öffentlichen parteipolitischen und medialen Debatte um das Flugzeug herum auch
untersucht und die Dinge zusammengestellt werden.
Ich glaube, dass das ein
positiver Aspekt der ganzen Tragödie sein könnte, dass wir uns einmal überlegen, in welcher Art und Weise wir auch sehr schwierige Fragen der äußeren Sicherheit und der militärischen Landesverteidigung, in welcher Art wir derartige Diskussionen und dann letzten Endes Entscheidungen fällen.
Das scheint mir auch sehr notwendig zu sein, wenn ich die Debatte verfolge, die in Österreich nun seit bald drei Jahren in der Sache Luftraumüberwachungsflugzeug geführt wird.
Auch das sollte mit auf den Tisch kommen.
Frischenschlager führte nicht näher aus, wie er sich so eine Untersuchung des Umfeldes vorstellt.
Robert Stopper hat berichtet von einer Pressekonferenz von Friedhelm Frischenschlager, Ex-Verteidigungsminister und jetzt der Klubobmann der Freiheitlichen Partei.
Eine Pressekonferenz haben heute auch gegeben der Obmann-Stellvertreter der Sozialistischen Partei, Heinz Fischer, und der Wiener Obmann Leopold Graz, Ex-Außenminister.
Bei diesem Pressegespräch angekündigt zu aktuellen Themen
ging es nur nebensächlich, also nicht vorrangig um die Drakenfrage.
Das Hauptthema dort war eine sich jetzt anbahnende neue Wahlkampf-Auseinandersetzung zwischen den Großparteien.
Gisela Hopfmüller berichtet darüber.
Am 23.
November wieder zur Stimmen- und Mandatsstärksten Partei gemacht werden.
So klar legt der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Wissenschaftsminister Heinz Fischer das Wahlziel der SPÖ fest.
Die Vorstellung eines ÖVP-Sieges, der laut Fischer unwahrscheinlich sei und der damit verbundene Rechtsruck in Österreich, bereite der SPÖ ein Gefühl des Unbehagens.
Die SPÖ garantiere ein Klima der Offenheit und Liberalität, während man sich bei einem ÖVP-Sieg doch Sorgen um das liberale Klima machen müsste, sagt Fischer und zitiert als Beispiel eine Aussendung des ÖVP-Pressedienstes von gestern.
wo es heißt, ich zitiere wörtlich, dass sich jeder linksbifkinesische Schmutzfink im Klub 2 über Österreich und seinen Präsidenten ausrotzen kann, denn dort agitiert Peter Huemer, der den Vaterlandsverleumdern vom sogenannten Klub Neues Österreich nahesteht.
Ich möchte in aller Ruhe und Sachlichkeit feststellen, dass diese Wissenschaftler und Künstler, die hier
parteioffiziell als Vaterlandsverleumder bezeichnet werden, etwa der Rektor der Hochschule für angewandte Kunst Oberhuber oder die Universitätsprofessorin Erika Weinzierl oder Erwin Ringl, Anton Pellinger etc.
sind.
Und ich möchte den ÖVP-Obmann Dr. Mock in aller Form auffordern, sich von einer solchen Entgleisung
eindeutig zu distanzieren.
Wenn wir nicht nach wie vor bemüht werden, diesen Wahlkampf ruhig und sachlich zu führen, würde ich sagen, das ist ein Jargon und eine Diktion.
die an eine bestimmte Zeitung einer, Gott sei Dank, vergangenen Periode erinnert, wie hier pauschal österreichische Künstler und Wissenschaftler, die einem nicht zu Gesicht stehen, attackiert und als Vaterlandsverleumder etc.
und Schmutzfinken bezeichnet werden.
Und Fischer fordert auch alle Künstler und Wissenschaftler auf, mit ihren Mitteln sich zeitgerecht dagegen zur Wehr zu setzen.
dass sich, wörtliches Zitat, ein kleinkarierter, engherziger Konservativismus wie eine graue Schicht über den Liberalismus legt.
In der SPÖ herrscht nach dem Stimmungstief in der Folge der Bundespräsidentenwahlen jetzt wieder Optimismus, das berichtet der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende und Wiener SPÖ-Chef Leopold Graz.
Die für die Sozialisten bei Wahlgängen so wichtige Mobilisierung in den großen Städten sei z.B.
in Wien durch mehr als 400 Kleinveranstaltungen forciert worden, berichtet Kratz und weist darauf hin, dass sich bei solchen Veranstaltungen gezeigt habe, das ÖVP-Globalargument, es ist in den letzten 16 Jahren alles immer schlechter geworden, zieht nicht bei der Bevölkerung.
Frage an Leopold Graz als ehemaliger Außenminister.
Wie sehr schadet uns im Ausland der Absturz des Tragenabfangjägers und die sich herumrankende politische Diskussion?
Nur wenn wir emotionell und überhastet jetzt aus dem Vertrag aussteigen, kann das Schaden anrichten, sagt Graz.
Nicht ohne Bundeskanzler Wranitzki in der Ansicht zu unterstützen.
Offen halten müssen man sich alles.
Wie jede Pressekonferenz jeder Partei in den letzten Wochen geht auch diese nicht vorbei ohne Erörterung von Koalitionsmöglichkeiten, deren Konstruktionsart samt eventueller Folgen.
Aufhochen lässt hier die Antwort Heinz Fischers auf die Frage, Fredermeißner Blau hat in der letzten Zeit signalisiert, sich die Unterstützung einer Minderheitsregierung vorstellen zu können.
Wie steht die SPÖ dazu?
Bisher war zu diesem Thema von SPÖ-Seite zu hören gewesen.
Ausschließen kann man nichts.
Anders formuliert Heinz Fischer heute auf die Frage, ob er sich so eine Konstruktion für die Sozialistische Partei vorstellen kann.
Ich halte das für sehr unrealistisch und ich halte das für wenig zweckmäßig Spekulationen in dieser Richtung anzustellen.
Ich weiß schon, ob man der ÖVP durchaus richtig sagt, vorstellen kann er sich alles, aber das ist eigentlich eine
feige Antwort, eine nichtsagende Antwort.
Darum sag ich Ihnen lieber, das sind theoretische Überlegungen, denen nicht viel politische Substanz anhaftet.
Soviel aus der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löbelstraße.
Ich gebe zurück ans Studio des Mittagsschanals.
Ein Bericht von Gisela Hopfmüller war das und zum Thema Tragenreaktionen wird später noch einen Bericht geben von einer Pressekonferenz von ÖVP-Obmann Alois Mock.
Themenwechsel jetzt aber um knapp vor halb eins im Mittagsschanal.
Man spricht von Mini Tschernobyl und vom Rheingau, man erinnert an Seveso und Popal.
Die Versäuchung des Rheins mit giftigen Stoffen im Gefolge des Brandes beim Basler Chemiewerk Sandoz hat wieder einmal gezeigt, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den chemischen Werken oft nicht ausreichen, um Katastrophen zu verhindern.
Im Fall Sandoz wurde offenbar gegen gültige Bestimmungen verstoßen, die Lagerhalle war nicht für die Deponie von giftigen Chemikalien geeignet, zumindest war sie
offenbar zu nah am Wasser.
Und nicht weit weg vom Brandherd lagerten ja, wie vor einigen Tagen bekannt geworden ist, sogar
Schachtel mit dem hochgiftigen Fosgen.
Sandoz hat Schadenersatz versprochen, inzwischen ist die Firma trotzdem verklagt worden und sie hat heute zum ersten Mal seit dem Unglück, ich glaube am 1.
November war es, eine Pressekonferenz gegeben in Basel.
Helmut Brandstetter ist bei dieser Pressekonferenz, die noch im Gang ist.
Meine erste Frage an ihn, was sind denn da die wichtigsten Aussagen und haben Sie den Eindruck, dass Sandoz versucht das Ganze zu bagatellisieren?
um kurz einmal die Stimmung zu schildern.
Also das dauert jetzt seit eineinhalb Stunden.
Die erste Stunde wurde informiert.
Seit einer halben Stunde sitzen die Sandoz-Verantwortlichen sozusagen auf der Anklagebank.
Es sind ja über 200 Journalisten, sehr gut informierte, die also genaue Fragen noch stellen.
Sandoz selbst versucht, ich würde sagen, nicht zu parodialisieren, sondern man sagt schon, man fühlt sich moralisch verantwortlich für die betroffenen Menschen, möchte was tun, für die Umwelt möchte man was tun.
Andererseits ist wirklich frappierend,
wie wenig die Chemiker, die hochbezahlten Chemiker selbst noch wissen.
Wenn ich nur zitieren darf, zum Beispiel sagt der für die Umweltanalytik Verantwortliche, bei unvollständiger Verbrennung dieser Produkte, die hier gelagert waren, könnten unbekannte Produkte entstanden sein.
Eine mögliche Langzeitgefährdung als Folge solcher Stoffe ist uns noch unbekannt.
zur Abkühlung einer eventuellen Langzeitgefährdung wurde ein Projekt aufgenommen.
Ähnlich auch der Betriebsarzt, der sagt, bis jetzt hätte man nichts festgestellt, aber man kann nicht ausschließen, dass auch die Bevölkerung doch gefährdet wurde.
Also eine eigenartige Mischung von einerseits Schuld eingestehen und andererseits sagen, wir können den Schaden selbst noch nicht einschätzen.
Herr Brandstetter, wie schaut es denn aus mit der Frage des Schadensersatzes, die ja gestern auch Thema einer Umweltministerkonferenz in Zürich war?
Hat Sandor hier Zahlen bekannt gegeben, was gefordert wird, wie weit man zu gehen bereit ist, wie groß überhaupt der Einschätzung nach ungefähr der entstandene Schaden sein könnte?
Nein, da gibt es keine genaue Aussage.
Man sagt nur, man müsse abwarten, wie die genauen Feststellungen etwa die Verschmutzung des Rheines
lässt sich noch nicht feststellen.
Der Chemiker hat nur gesagt, es lagern jetzt noch einige hundert Kilogramm Quecksilberlagern hier in der Nähe von Sandow.
Lagern im Rhein und die werden jetzt ständig ins Rheinwasser hineingespült.
Andererseits versucht man auch, das jetzt abzupumpen.
Interessant auch, dass der Chemiker gemeint hat, das Rheinwasser ist jetzt nicht mehr so stark mit Sandow-spezifischen Insektiziden belastet.
Also hat einen Lacherfolg dafür bekommen.
Natürlich mit anderen Insektiziden schon.
Und man kann auch erwarten, dass Sandor natürlich dann sagen wird, für gewisse Verschmutzungen sind wir auch nicht verantwortlich.
Aber nein, genaue Zahlen gibt es natürlich nicht.
Bei Sandor sagt man, es wird einige Monate dauern.
War in der Darstellung der Firma die Deponierung in dieser Halle von hochgiftigen Stoffen, eben Insektiziden und so weiter, war die legal?
War eine Genehmigung da?
hat es diese Genehmigung seit dem Jahr 1979 gegeben.
Und zur Frage dann, ist es nicht doch fahrlässig gewesen, sagt man, bitteschön, man konnte einen Brand... Die Argumentation ist so, wir haben nur damit gerechnet, dass es während des Betriebs zu einem Brand kommen könnte.
Da wäre die Betriebsfeuerwehr bereit gestanden.
Wir haben nicht damit gerechnet, sagen die Verantwortlichen, dass es in der Nacht außerhalb des Betriebes passieren kann.
Und dann nehme ich gleich zur Brandursache, die ist bis jetzt noch immer nicht geklärt.
Der Chef der Firewehr hat gesagt, es gibt nach wie vor mehrere Vermutungen.
Eine Vermutung ist ja, Brandstiftung, es ist gestern das Gerücht aufgetaucht, eine Terrorgruppe hätte das gemacht.
Es gibt dafür überhaupt keinen Anhaltspunkt, also keine, es ist bis jetzt nichts gefunden worden.
Es hat gestern geheißen, es wäre irgendetwas, was auf Brandstiftung hinweist.
Vielleicht noch eine Frage, Herr Branstetter, Sie sind allerdings erst, glaube ich, seit gestern oder erst sehr kurz in Basel.
Wie ist denn so in der Bevölkerung die Stimmung?
Sagen die Leute, es reicht uns?
Ist da eine besonders starke Antipathie jetzt gegen die chemische Industrie allgemein zu spüren oder ist es nicht so?
vergessen, dass ein Großteil der Basler Bürger hier von der Chemieindustrie lebt.
Wenn Sie hier etwas außerhalb der Stadt fahren, entlang des Rheins, da steht ein riesiges Chemiewerk neben dem anderen und 37.000 Menschen leben hier davon, dass es stinkt.
Natürlich hat man bis vor zwei Wochen, hat man gesagt, sind wir froh, solange es stinkt, gibt es Arbeitsplätze.
Den Spruch hat es ja auch in Österreich einmal gegeben und jetzt ist man etwas aufmerksamer.
Aber vor allem, was die öffentliche Meinung, was die Zeitungen hier bewegt,
die typische Schlagzeile, die es gestern gegeben hat, wann erfahren wir endlich die volle Wahrheit, dass die Verantwortlichen heute eben das erste Mal erst an die Öffentlichkeit gehen, dass bis jetzt nichts Genaues gesagt wurde, dass über dieses Zürich-Versicherungsgutachten
Die Versicherung hatte 1981 schon darauf hingewiesen, wie schlecht da gelagert wurde, dass man bis jetzt dazu nicht Stellung nehmen wollte.
Das alles verärgert die Leute natürlich, weil dass man morgen mit Chemieproduktion aufhört, das ist natürlich nicht die Frage.
Und es ist hier gefragt worden, ob jetzt gewisse gefährliche Produkte, die ja zum Teil nicht einmal in der Schweiz verwendet werden dürfen, ob man die Produktion von diesen Produkten einstellen wird.
Und das ist abgelenkt.
Das heißt, für die dritte Welt werden diese Mittel, die bei uns schon längst verboten sind, nach wie vor hergestellt?
Ja, es gibt ja die zynische Feststellung, man hat damit den Rhein vergiftet und sonst wäre irgendwas in Afrika vergiftet worden.
Das ist übrigens auch eine Meinung, die schon in den Schweizer Zeitungen auch kommt.
Also ein bisschen ein Bewusstseinsprozess bezüglich chemischer Industrie ist hier jetzt schon im Gange.
Vielen Dank für diese Informationen.
Aus Basel, Helmut Brandstetter war das.
Auf Wiederhören.
Vor fünf Minuten war es halb eins höchste Zeit, anzukündigen, was wir noch planen in dieser Sendung.
Wenn es sich ausgeht, folgendes.
Österreicher gegen Wackersdorf, diese Gruppe, angeführt vom Rechtsanwalt Wille, klagt jetzt die Tschechoslowakei wegen der grenznahen Atomkraftwerke dort, besonders wegen eines geplanten Großkraftwerkes, das dort entstehen soll.
Dazu ein Beitrag über die österreichischen Handelsbeziehungen mit Westeuropa.
Die Handelsdelegierten haben in Wien getagt, wir haben da Informationen eingeholt.
Wir befassen uns mit der Finanzkrise der Vereinten Nationen.
Die Amerikaner wollen ja weniger zahlen.
Das betrifft auch den UNO-Platz Wien.
Dazu ein Bericht.
Und dann der Kulturbeitrag heute behandelt den englischen Großfilm Revolution, der demnächst in Österreich anläuft.
Bevor wir zu diesen Beiträgen kommen, jetzt aber ein Programmhinweis auf eine Sendung von uns heute Abend.
Journal Panorama.
Vergangene Woche starb in Paris Arthur London, ehemaliger stellvertretender Außenminister der Tschechoslowakei und 1952 einer der Angeklagten im Prager Schauprozess gegen Rudolf Slansky und 13 weitere führende Kommunisten.
In seinem Buch »Das Geständnis«, das auch Vorlage für den gleichnamigen Film von Costa Gavras wurde, beschrieb er Jahre später den Mechanismus der stalinistischen Schauprozesse.
Anders als gegenüber der Gestapo im Zweiten Weltkrieg, war auch London gegenüber Stalins Schergen wehrlos gewesen.
Er erklärt den Unterschied so.
Wenn ich von der Gestapo verhaftet worden bin, verheiratet worden bin und martyrisiert worden, so waren das meine Feinde.
Aber in Prag waren doch meine Leute, die ich für meine Leute gehalten habe.
Es kam von der Partei eine Anklage.
Ich habe der Partei jahrelang gedient, für sie gearbeitet.
Ob es in Moskau war, in Spanien, im Lateinamer, im Spanischen Bürgerkrieg, oder im Widerstand hier in Frankreich, in den Konzentrationszeremonien.
Und das war natürlich ein ganz
großer Unterschied von seinen Leuten, von seiner Partei verhaftet, ganz unmenschlich behandelt zu werden.
Ein wenige Monate vor seinem Tod mit Arthur London aufgenommenes Gespräch hören Sie heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Arthur London, also ein Gespräch, das Raimund Löw mit ihm geführt hat.
Mit terroristischen Mitteln gegen Kraftwerke anzukämpfen, die, obwohl jenseits der Grenze, als Gefahr empfunden werden, ist schwierig.
Das zeigen die saarländischen und luxemburgischen Einsprüche etwa gegen Kattenholm, ebenso wie die österreichischen gegen Wackersdorf.
Selbst Schadenersatz für Tschernobyl erhält man nicht, obwohl die Verantwortung hier ja wohl eindeutig ist.
Aber ein internationales Umweltrecht gibt es kaum, auch das Völkerrecht bietet wenig Grundlagen für die geforderten Mitspracherechte.
So ähnlich liegt der Fall auch beim österreichischen Widerstand gegen die grenznahen CSSR-Atomkraftwerke Bohunitsia und Tukhavani, vor allem aber gegen das geplante Mochovce.
Obwohl es hier ja sogar einen bilateralen österreichisch-zirkoslowakischen Vertrag über Informationsaustausch gibt.
Heinrich Wille, der grüne Rechtsanwalt, hat heute in Wien über seine juristischen Versuche gegen die Mailer im Norden berichtet.
Manfred Steinhuber war dabei.
Das bereits in Bau befindliche Atomkraftwerk Mochowce liegt in der Südslowakei etwa 95 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt.
Spätestens seit dem Atomunfall von Tschernobyl weiß man, dass bei einem Störfall in einem Umkreis von 120 Kilometern mit besonders hoher Radioaktivität zu rechnen ist.
Die 120-Kilometer-Zone von Mochowce reicht bis Wiener Neustadt.
Und auch der Bauernhof Georg Mayers in Angern in Niederösterreich liegt in dieser Zone.
Georg Mayer produziert Weizen, Mais, Zuckerrüben und Wein.
Und er geht gegen die GSSR vor Gericht.
Er hat beim Bezirksgericht Gensandorf eine Bauverputzklage und beim Kreisgericht Korneuburg eine vorbeugende Unterlassungsklage eingebracht.
Finanziert werden die Klagen vom parteiunabhängigen Personenkomitee Österreicher gegen Wackersdorf, Temmelin und andere.
Und die Rechtslage ist ähnlich wie bei den Verfahren gegen Wackersdorf, nur mit einem wesentlichen Unterschied.
Ein internationales Übereinkommen mit der Bundesrepublik Deutschland sichert, dass Beschlüsse österreichischer Gerichte von deutschen Behörden vollstreckt werden müssen.
Etwa ein Bauverbot für Wackersdorf, das der Müllviertlerbauer Josef Ammersdorfer beim Bezirksgericht Lehmbach beantwortet hat.
Mit der Tschechoslowakei gibt es aber kein solches Abkommen.
Sollte also das Bezirksgericht Gensandorf ein Bauverbot für das Kraftwerk Mochovce aussprechen, wären die tschechischen Behörden daran nicht gebunden.
Die Chance, Recht zu bekommen, schätzt Rechtsanwalt Heinrich Wille, der den Kläger vertritt, ebenso wie bei den Wackersdorfer fahren mit 50 zu 50 ein.
Und für die Nichtbeachtung einer Gerichtsentscheidung könnten dann Geldstrafen verhängt werden.
Und dafür könnte tschechisches Vermögen in Österreich herangezogen werden.
Rechtsanwalt Wille hat davon auch bereits eine konkrete Vorstellung.
Wir haben zum Beispiel eine Eigentumswohnung bereits festgestellt, dann eine Landwirtschaft, die der GSSR gehört, dann wenn also Donauchschiffe nach Österreich herankommen, die der GSSR gehören, oder LKWs, dann wird man darauf greifen können.
Das klingt doch zumindest für den rechtlichen Laien leicht utopisch, wenn man sich vorstellt, dass österreichische Behörden etwa ein Donauchschiff beschlagnahmen.
Halten Sie so einen Vorgang tatsächlich für denkbar?
Von der rein juristischen Seite her ist er denkbar.
Ob er politisch gemacht werden kann, ist eine zweite Frage.
Wir versprechen uns aber von der ganzen Prozessführung eine Demonstration, eine Information nicht nur der österreichischen Öffentlichkeit über die gefährliche Nähe dieser Kraftwerke, dass keines mehr als 100 Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
Du, Kovani, sogar nur 36 Kilometer.
Und wir erwarten uns auch, dass die Bevölkerung in der CSSR davon in Kenntnis gesetzt wird, dass in Österreich sehr große Besorgnis herrscht.
Denn vorläufig ist unsere Reaktorsicherheitskommission hinübergefahren, hat Überprüfungen vorgenommen und die Tschechen haben groß hinausposant, sogar die kritischen Österreicher haben die Sicherheitsvorkehrungen als richtig und ausreichend bezeichnet.
Das war ein Beitrag von Manfred Steinhuber.
Drei Minuten vor dreiviertel eins, ein Bericht aus dem Ausland jetzt noch einmal.
Ende Oktober hat der amerikanische UNO-Botschafter Vernon Walters dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Javier Perez de Cuellar, mitgeteilt, dass die Vereinigten Staaten im laufenden Haushaltsjahr nur umgerechnet eineinhalb Milliarden Schilling zum UNO-Budget beitragen würden, weniger als die Hälfte des an sich vorgesehenen Betrages.
Laut Beschluss der Generalversammlung sollten die Amerikaner ja 25 Prozent des gesamten UNO-Haushaltes bestreiten.
Durch einen Kongressbeschluss in Washington wurde die Obergrenze ohnehin auf 20 Prozent reduziert.
In den UNO-Hauptquartieren in New York, Genf und Wien hat daraufhin eine hektische Suche nach Einsparmöglichkeiten eingesetzt.
Von einem drohenden Bankrott war die Rede und immerhin hat der Zwang zum Sparen auch eine generelle Diskussion über Aufgaben und Organisation der UNO ausgelöst.
Im folgenden Beitrag analysiert Helmut Oplital die geplanten Einsparungen bei den Vereinten Nationen und auch die Auswirkungen, die sie dann auf den Wiener UNO-Sitz haben werden.
Die UNO wird nun doch nicht, wie schon manche Pessimisten befürchtet hatten, im Jänner ihr New Yorker Hauptquartier schließen müssen.
Und auch die wichtigsten Arbeitsvorhaben und geplanten Großkonferenzen sind in ihrer Substanz vorerst ungefährdet.
Die eingeschränkten Beitragszahlungen der USA haben aber die Diskussion um die Sparmaßnahmen in der UNO nur verstärkt und beschleunigt.
Die Kritik an Verschwendung und Spesenexplosion, bürokratischer Doppelgleisigkeit und administrativer Ineffizienz gab es schon früher.
Die Amerikaner haben ja ihre Beitragskürzungen auch damit begründet, dass das Budget der UNO immer mehr dazu verwendet würde, politische Ziele zu finanzieren,
die denen der Hauptgeldgeberstaaten entgegenstünden.
So bestreiten 15 entwickelte Industrieländer 85% des UNO-Haushaltes, während auf der anderen Seite 107 Mitgliedsländer aus der Dritten Welt zusammen nur 2% des Gesamtbudgets bezahlen.
Beim Abstimmungsverhalten sei es aber genau umgekehrt.
Immer mehr UNO-Resolutionen würden mit einer großen Mehrheit der Dritten Welt und Osteuropas gegen die wenigen Stimmen der Hauptbeitragszahler durchgesetzt.
Auch diese politischen Fragen sollen nun zur Sprache kommen.
Im August hat nun ein Forum von 18 Staatenvertretern, in dem alle wichtigen Interessensgruppen aus den UNO-Mitgliedsländern vertreten sind, einen Katalog von Maßnahmen vorgelegt, der innerhalb von drei Jahren bis zu einem Viertel des derzeitigen UNO-Budgets von rund 10 Milliarden Schilling einsparen soll.
Kernpunkt sind vor allem die Personalkürzungen.
15 Prozent der Planstellen und sogar 25 Prozent der höchsten UNO-Führungspositionen sollen abgeschafft werden.
In konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das, es würde 1889 rund 2000 von insgesamt 12.000 UNO-Beamten weniger geben.
Und gespart werden muss auch bei den Reisespesen, Konferenzen, beim Papierkrieg und bürokratischen Doppelgleisigkeiten.
Immer wieder genannte Beispiele sind etwa die Tatsache, dass es allein drei UNO-Abteilungen für Fragen der Apartheidpolitik in Südafrika gibt.
Oder dass die Entkolonialisierungsbehörde der UNO immer noch in ihrer vollen ursprünglichen Personalbesetzung weiterarbeitet, obwohl die Entkolonialisierung weltweit größtenteils abgeschlossen ist.
Der Einsparungsplan der UNO-Fachleute ist noch kein endgültig beschlossenes Dokument.
Es wird jedoch erwartet, dass die wichtigsten Maßnahmen noch im Dezember von der Generalversammlung verabschiedet werden.
Keinen Konsens wird es aber voraussichtlich über eine amerikanische Forderung geben, dass sämtliche Budgetausgaben nur mit Zustimmung aller Mitglieder beschlossen werden können.
Das würde nach Ansicht vieler Staaten de facto ein universales Vetorecht bedeuten und könnte daher konkrete UNO-Projekte faktisch lahmlegen.
Welche Auswirkungen werden die geplanten und kaum mehr infrage stehenden Budgetkürzungen für den UNO-Sitz in Wien haben?
Es wird jedenfalls betont, dass sich die Einsparungen nicht gezielt gegen Wien als eigenen UNO-Sitz richten, sondern in ungefähr gleichem Ausmaß auch den Hauptsitz New York und die UNO-Büros in Genf betreffen sollen.
Die Anzahl der in Wien einzusparenden Dienstposten ist noch nicht konkret abzusehen, aber in der Donaumetropole sind nur rund 400 der insgesamt 12.000 UNO-Planstellen angesiedelt.
Im Falle von linearen Kürzungen wären es also weniger als 100 UNO-Posten in Wien.
Der große Rest gehört ja zu den UNO-Sonderorganisationen, wie etwa der UNIDO, und die sind von den in New York erwarteten Budgetkürzungen nicht unmittelbar betroffen.
Als wichtigste Wien-betreffende Maßnahme gilt die geplante Abschaffung des Postens eines eigenen Generaldirektors für die Wiener UNO-Vertretung, eine Stelle, die bisher vom Syrer Mawafek Alav ausgefüllt wurde.
Sein Dienstvertrag läuft mit dem 31.
Dezember ersatzlos aus, ebenso wie übrigens auch der seines Generaldirektors-Kollegen am UNO-Sitz in Genf.
Die Stelle soll in Zukunft von einem anderen, ranghohen Beamten einfach mitbetreut werden.
In Wien würde dies voraussichtlich der Generalkommissar des UNO-Hilfswerkes für Palästina, Giorgio Giacomelli, sein.
Kritik gibt es übrigens auch an den in Wien beheimateten UNO-Behörden zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs.
Und zwar vor allem daran, dass sich gleich drei verschiedene Abteilungen mit einem ähnlichen Problemkreis befassen.
Hier wird eine organisatorische Straffung erwartet.
Die für Juni kommenden Jahres geplante große Anti-Rauschgift-Konferenz der Vereinten Nationen mit mehreren tausend Teilnehmern soll jedoch wie geplant in Wien über die Bühne gehen.
Die Finanzen der UNO hat sich Helmut Obletal angeschaut.
Und jetzt, zwölf Minuten vor 13 Uhr, noch einmal wie angekündigt, zurück zur Traken-Diskussion, die nach dem Unglück von vorgestern neu entstanden ist.
Die ÖVP hat sich heute auch mit diesem Thema befasst.
Es gab eine Vorstandssitzung der Volkspartei.
Die Probleme der ÖVP sind ja beim Traken insofern da, als sie da ein bisschen schizophren ist, die Bundespartei war für den Traken und die Steirische Landespartei, die am stärksten betroffen ist,
von Kauf dieser Flugzeuge war immer dagegen.
Ernest Hauer berichtet von einer Pressekonferenz, die Obmann Alois Mock nach der Vorstandssitzung der Volkspartei gegeben hat.
Der ÖVP-Vorstand beschäftigte sich natürlich ausführlich mit der Tragenfrage, aber nicht nur damit.
Eineinhalb Wochen vor der Nationalratswahl wurde zuvor beschlossen, dass eine von der ÖVP geführte Regierung die Zahl der Ministerien um mindestens zwei reduzieren und die der Staatssekretäre auf die Hälfte senken würde.
Alles Mocke hofft sich davon Einsparungen von insgesamt 250 Millionen Schilling pro Legislaturperiode.
Aber nun zum Hauptthema Tragen.
Der ÖVP-Obmann sieht darin auch eine grundsätzliche Frage des politischen Stils.
Ich frage mich, wieso immer zuerst etwas passieren muss, bis man dann sogenannte Nachdenkprozesse einleitet, wie das jetzt von der Regierungsseite angekündigt worden ist.
Ich darf daran erinnern,
Es war seinerzeit bei Zwentendorf so, musste Tschernobyl passieren.
Man hat vorher nicht auf die Sicherheitsfrage entsprechend Rücksicht genommen.
Es war beim Konferenzzentrum so, man hat einen
Volksbegehren gehabt, das größte Volksbegehren der Republik.
Man hat nicht Rücksicht genommen.
Jetzt ist man in der Situation, dass man im Jahr ein Defizit von mindestens 60 Millionen Schilling abdecken muss.
Es könnte mal ein anderer Regierungsstil sein, wo man regiert,
und entsprechend plant und nicht nur eine kurzfristige Politik macht und eine kurzsichtige Politik macht, die dann immer nur Reaktionen und Reparaturmaßnahmen verlangt.
Die Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus dem Tragenvertrag, wie sie seit Dienstag ja vor allem aus der Steiermark zu hören war, wird vom ÖVP-Vorstand in der Form nicht gestellt.
Erst soll im Landesverteidigungsrat die Unglücksursache genau studiert werden, hieß es, dann seien, so mag, die Konsequenzen zu ziehen.
Sollten diese technischen Bedenken auch durch den Unfall und durch die bisherige Flugerfahrung neuerlich bestätigt werden, muss wirklich geprüft werden, welche Möglichkeiten der Vertragsauflösung bestehen.
Der ÖVP-Obmann erinnerte daran, dass seine Partei schon Anfang 1985 im Landesverteidigungsrat die Tragenbeschaffung abgelehnt habe, dass sie der Tragenbeschaffung nicht zugestimmt habe, wie die Formulierung genau ist, wegen Sicherheitsbedenken.
Aber die ÖVP-Bedenken seien auch im Zusammenhang mit dem steirischen Antitragenvolksbegehren niedergestimmt worden.
Als Bundeskanzler würde er jedenfalls den Tragenvertrag genau prüfen lassen, sagte Mock.
Aber das habe er schon vor dem tragischen Unfall angekündigt.
Soviel aus der ÖVP-Zentrale und damit zurück ins Studio des Mittagsschannals.
Ein Bericht von Ernest Hauer war das.
In Wien und in mehreren Landeshauptstädten läuft morgen der englische Großfilm Revolution an.
Die umgerechnet 350 Millionen Schilling teure Breitwandproduktion ist mit Al Pacino, Donald Sutherland und Nastassja Kinski prominent besetzt und stammt von jenem Regisseur,
Hugh Hudson, dessen frühere Streifen, Die Stunde des Siegers und Greystroke, international überaus erfolgreich waren.
Mit Revolution, einer Geschichte aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg des 18.
Jahrhunderts, ist das ein wenig anders.
Der Film gilt in Amerika als großer Flop und hat die britische Filmindustrie in arge Finanznöte gestürzt.
Kein Wunder bei diesen Produktionskosten.
Mehr darüber im folgenden Beitrag von Hans Langsteiner.
Ein Cambridge-Student gewinnt die 100-Meter-Lauf-Olympiade des Jahres 1924.
Es ist die Stunde des Siegers.
Der ländenbeschürzte Dschungelheld ist in Wahrheit ein schottischer Adeliger.
Der siebente Earl of Greystoke.
Kein Zweifel.
Mit seinen beiden bisherigen Filmen hat sich der jetzt 50-jährige Ex-Werbefilmer Hugh Hudson als Berateranwalt britischer Lebensart profiliert.
Damit hat's jetzt bei Hudsons drittem Film, Revolution, vorerst einmal ein Ende.
Revolution blendet zurück in die 70er Jahre des 18.
Jahrhunderts, als sich in Amerika die einstigen englischen Kolonien im blutigen Unabhängigkeitskrieg von ihrem Mutterland abnabelten.
Und da kommen die Briten nun gar nicht gut weg.
Lüstern schielen ihre Lords auf adeligen Damennachwuchs, hechelnd hetzende Hunde bei der Fuchsjagd auch menschliches Wild und als handlungsauslösende Schlüsselszene zu Beginn, da pressen britische Offiziere skrupellos auch Kinder in den Kriegsdienst.
Was hast du gemacht?
Was ist passiert?
Fünf Schillingpaar, die sind für dich.
Und auch noch 150 Morgenland, wenn der Krieg vorbei ist.
Was hast du gemacht, Ned?
Ich bin jetzt Soldatpaar.
Nein, bist du nicht.
Komm mit.
Hey, wo wollen Sie mit dem Jungen hin?
Ich war beim Zahlmeister und als ich wieder hier war, hatte er sich verpflichtet.
Das stimmt.
Aber das ist ein Irrtum, er hat sich nicht verpflichtet.
Auch die Amerikaner erscheinen in Hudson's Film in fahlem Licht.
Hartherzige Bürokraten verweigern den siegreichen Soldaten George Washingtons den versprochenen Sold.
Die Vereinigten Staaten scheinen in Revolution auf der Morschenbasis von Machtgier und Gewalt gebaut.
Sie halten hier alles auf.
Ich habe Ihnen eine Frage gestellt.
Und welche?
Was wurde aus den 150 Morgenland, die man mir versprochen hat?
Die hat der Kongress verkauft an Spekulanten, um die Kriegsschulden zu bezahlen.
In Ordnung?
Ich bin es, die man was schuldet.
Dass solch radikaler Realismus beim traumverliebten Kinopublikum nicht immer gut ankommt, musste schon der Amerikaner Michael Cimino feststellen, dessen ähnlich kritischer Western Heaven's Gate ein vergleichbar großer Flop geworden war.
Vielleicht liegt es aber auch an der für ein derart teures Spektakel ungewohnt unkommerziellen Machart, das Revolution weder in Amerika noch in England rechten Anklang fand.
Das ganze Geschehen ist aus einzelnen Episoden sehr locker gefügt.
Die riesigen Schlachtenpanoramen im 70mm Kinoformat wurden des reportagehaften Eindrucks wegen meist mit wackeliger Handkamera fotografiert.
Und vor allem die von Kerzenlicht illuminierten Abenteueräen des britischen Hochadels erscheinen so distanziert entrückt wie einst den Stanley Kubricks Barry Lyndon.
Mit seinem derart ehrgeizigen Projekt ist Regisseur Hudson zumindest im marktentscheidenden angloamerikanischen Sprachraum kommerziell gescheitert.
Erst ein Fünftel der horrenden Herstellungssumme sind eingespielt.
Die produzierende britische Goldquest-Firma geriet durch Revolution an den Rand des Ruins.
Die künstlerische Zukunft des international dennoch deutlich erstarkten englischen Films dürfte freilich ohne dies anderswo liegen.
Weniger in luxuriösen, an Hollywood orientierten Ebenen, als vielmehr in vergleichsweise kleinen, dafür aber gesellschaftlich konkreten und sozialkritischen Filmen, die derzeit gleich serienweise in die Kinos kommen.
Einige dieser Streifen, wie etwa das Nachkriegsmelodramm »Dance with a Stranger« oder die homosexuelle Pakistani-Love-Story »Mein wunderbarer Waschsalon« laufen auch schon in Österreich.
Andere sind angekündigt.
Ein Bericht unseres Kinoexperten Hans Langsteiner.
Und jetzt haben wir noch einmal Josef Wenzel-Natik im Programm mit den Schlussmeldungen.
Verteidigungsminister Helmut Grünes hält sich derzeit wegen des Drakenabsturzes auf dem Luftwaffenstützpunkt Engelholm in Schweden auf.
Grünes sprach mit den österreichischen Piloten, die dort für den Draken ausgebildet werden und soll noch heute mit dem Oberkommandierenden der schwedischen Luftwaffe zusammentreffen.
Mit den Mitgliedern der Untersuchungskommission, die in Stockholm tagt, hat Grönes noch nicht gesprochen.
Der Verteidigungsminister teilte dem ORF mit, erste Aussagen der Kommission seien für die nächsten Tage zu erwarten.
Ein endgültiges Urteil erst für Mitte Dezember.
Grünes sagte, in den Gesprächen mit den Piloten habe er verschiedene Ansätze zur Kritik festgestellt.
Der Fluglehrer von Hauptmann Wolf, der bei dem Absturz ums Leben gekommen ist, habe ihm, Grünes gesagt, es habe mit Wolf keinerlei Probleme gegeben.
Österreich.
Die innenpolitische Diskussion um den Drakenabsturz dauert an.
Der freiheitliche Klubobmann und frühere Verteidigungsminister Frischenschlager sagte, er wäre für eine parlamentarische Untersuchung, falls sich herausstellen sollte, dass vertraglich fixierte Eigenschaften nicht eingehalten worden seien.
Er nehme dies aber nicht an.
Grundsätzlich sehe er keine Veranlassung, von der in seiner Amtszeit getroffenen Entscheidung abzurücken, die 24 gebrauchten Drackenabfangjäger anzuschaffen, sagte Frischenschlager.
Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Graz meinte zu dem Drackenabsturz, Schaden für Österreich könnte nur dann entstehen, wenn man nun emotionell aus dem Vertrag aussteige.
Der ÖVP-Bundesparteivorstand betonte, der Drackenunfall bestätige die Bedenken der Volkspartei gegenüber dem Dracken.
Die ÖVP habe schon immer darauf hingewiesen, dass der Dracken das unfallgefährdetste Fluggerät sei, das für Österreich zur Auswahl stand.
Ein Bauer aus Angern in Niederösterreich hat beim Kreisgericht Korneuburg und beim Bezirksgericht Genserndorf Klagen gegen Atomkraftwerke in der Tschirgoslowakei eingebracht.
Damit soll der bereits begonnene Bau der Kernkraftwerke von Mokhovce in der Südslowakei gestoppt werden.
Diese Anlage ist vom Anwesen des Klägers 115 Kilometer entfernt.
Die Finanzierung des Prozesses hat das Komitee Österreich gegen Wackersdorf-Temelin übernommen.
Gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf hat bereits ein oberösterreichischer Bauer geklagt.
Schweiz.
Zwei Wochen nach dem verheerenden Brand in der Chemiefirma Sandorz sind noch immer zahlreiche Fragen offen.
Vertreter von Sandorz gaben heute in Basel eine Pressekonferenz.
Demnach ist die Brandursache weiterhin ungeklärt.
Eine Vermutung ist Brandstiftung.
Für einen Terrorakt ergaben sich aber bisher keine Anhaltspunkte.
Die Werksleitung hat nach eigenen Angaben nicht damit gerechnet, dass außerhalb der Betriebszeiten das Feuer ausbrechen könnte.
Daher stand auch keine Betriebsfeuerwehr zur Verfügung.
Die Auswirkungen des Brandes auf die Bevölkerung sind ebenfalls ungeklärt.
Die Chemiker können nicht ausschließen, dass eine Gefahr für die Bevölkerung bestand.
Mögliche Langzeitschäden werden erst untersucht.
Die Wetteraussichten bis zum Abend.
In den niederen Gebietsweisen Nebelfelder sonst sonnig, Nachmittagstemperaturen 5 bis 10 Grad.
Das war wieder eine Stunde Information mit Interviews, Analysen, Berichten und Meldungen.
Das Mittagschanal-Team verabschiedet sich und wünscht einen schönen Nachmittag.