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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt einen Fritz Wendler als Redakteur im Studio.
In den nächsten 60 Minuten erwarten wir Beiträge zu folgenden Themen.
Im Pressefoyer nach der heutigen Ministerratssitzung ging es vor allem um den wieder aktuell gewordenen sogenannten Fall Androsch.
Ein 10-Jahres-Vergleich des Europäer gab, dass in diesem Zeitraum die Kosten fürs Auto weit beträchtlicher stiegen als die Inflationsrate.
Zahlreiche europäische Pressekommentare haben heute das seit gestern fixierte Jahrhundertprojekt eines Tundels unter dem Ärmelkanal zum Inhalt.
Außer England soll bald auch eine zweite Insel mit dem europäischen Festland verbunden werden.
Sizilien.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die gewerkschaftseigene Wohnbaugenossenschaft Neue Heimat hoch verschuldet.
In Israel wurde die Inflationsrate von 800 auf 25 Prozent gesenkt, aber die Arbeitslosigkeit stieg.
Und die Kulturredaktion berichtet über die morgige Gala der Stars in der Staatsoper und über die künstlerische und finanzielle Krise des mit großem Aufwand renovierten Wiener Raimundtheaters.
Vor all dem jetzt aber eine von Elisabeth Mahners zusammengestellte Meldungsübersicht, die Wolfgang Griemisch mitliest.
Österreich, die Diskussionen über die verstaatlichte Industrie dauern an.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf bezeichnete heute die von verstaatlichten Minister Latziner angekündigte Aufhebung der Politikerklausel im ÖIAG-Gesetz als Schwanengesang für die angestrebte Entpolitisierung.
Graf betonte, die Unvereinbarkeitsklausel im ÖIAG-Gesetz müsse nicht abgeschafft, sondern zur Zurückdrängung des Parteieneinflusses auch auf Betriebsräte ausgeweitet werden.
Künftig sollten Mitglieder von gesetzgebenden Körperschaften nicht mehr in den Aufsichtsräten von verstaatlichten Unternehmen sitzen dürfen.
Dies sei unabhängig davon, ob sie von der Belegschaft, von den Parteien oder vom Eigentümervertreter entsandt werden, betonte der ÖVP-Wirtschaftssprecher.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf forderte Bundeskanzler Sinowaz auf, für die angestrebte Reform der verstaatlichten Industrie Zielklarheit zu schaffen.
Graf meinte, die sozialistische Partei spreche mit gespaltener Zunge.
Bundeskanzler Sinowaz verkünde eine Politik der Mitte, Sozialminister Dallinger wolle dagegen linke Ideologie verwirklichen.
Im Vorjahr sind bei Verkehrsunfällen erheblich weniger Menschen ums Leben gekommen als im Jahr davor.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes ereigneten sich 1985 etwa 45.000 Unfälle mit Personenschaden.
Dabei wurden mehr als 58.000 Menschen verletzt und 1358 Personen getötet.
Das bedeutet einen Rückgang der Zahl der Toten um 16 Prozent.
Auch die Zahl der Unfälle und der Verletzten verringerte sich um etwa drei Prozent.
Nach Ansicht des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hängt der Rückgang der schweren Verletzungen mit den Strafsanktionen für das Nicht-Anlegen der Sicherheitsgurte zusammen.
Niederlande
Anlässlich seines Besuches in Den Haag hat der israelische Ministerpräsident Shimon Peres überraschend Verhandlungen zwischen Israel und König Hussein von Jordanien bekannt gegeben.
Bei einem Festbankett sagte Peres, man sei auch dabei, mit dem palästinensischen Volk ernsthaft zu verhandeln.
Einzelheiten nannte der israelische Regierungschef allerdings nicht.
Er hob lediglich hervor, dass König Hussein den Frieden ebenso wünsche, wie die Israelis.
Libanon
Das überwiegend von Christen bewohnte Ostviertel von Beirut ist heute Vormittag von einer heftigen Explosion erschüttert worden.
Die Polizei vermutete in ersten Berichten einen Anschlag mit einer sogenannten Autobombe.
Der christliche Sender Stimme des Libanons meldete, mehrere Häuser seien in Brand geraten.
Die Elektrizitätsgesellschaft wurde aufgefordert, in dem betreffenden Wohngebiet den Strom abzustellen, damit die Feuerwehr Brände rascher löschen könne.
Nähere Angaben liegen zurzeit nicht vor.
Bundesrepublik Deutschland.
Der stellvertretende amerikanische Außenminister John Whitehead wirbt weiterhin für Boykottmaßnahmen gegen Libyen nach den Terroranschlägen in Wien und Rom.
Gestern erörterte Whitehead in Bonn mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher Fragen des internationalen Terrorismus.
Beide Politiker betonten übereinstimmend die Notwendigkeit der gemeinsamen Terrorbekämpfung und der engen internationalen polizeilichen Zusammenarbeit.
Sanktionen gegen Libyen werden von der Bundesrepublik Deutschland jedoch abgelehnt.
Auch Neuseeland hat sich gegen einen Wirtschaftsboykott gegen Libyen ausgesprochen.
Südjemen.
Etwa 700 Ausländer im Südjemen warten nach britischen Informationen weiterhin auf ihre Evakuierung aus dem umkämpften Land.
Britische, französische und sowjetische Schiffe kreuzen vor der Küste und versuchen die Menschen an Bord zu nehmen.
Seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen rivalisierenden Fraktionen der kommunistischen Regierungspartei vor acht Tagen sind bereits 3500 Ausländer aus dem Südjemen evakuiert worden.
Zuletzt trafen mehr als 450 Flüchtlinge, vor allem Sowjetbürger und Syrer, an Bord von zwei Schiffen der sowjetischen Handelsmarine in Djibouti ein.
Über die militärische Lage im Südjemen herrscht weiterhin Unklarheit.
Nach Augenzeugenberichten ist die Hauptstadt Aden durch die Kampfhandlungen fast völlig zerstört worden.
USA, Sowjetunion Die angekündigte Serie der Familienzusammenführungen wird fortgesetzt.
Drei mit Amerikanerinnen verheiratete Sowjetbürger sind nach jahrelangem Warten gestern in den USA eingetroffen.
Sie gehören zu einer Gruppe von insgesamt zehn sowjetischen Staatsbürgern, denen die Behörden in Moskau kurz vor dem Genfer Gipfeltreffen zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow die Ausreisegenehmigung erteilt haben.
Schweiz.
Im Grenzgebiet zwischen der DDR und der Tschechoslowakei hat sich in der vergangenen Nacht ein mittelschweres Erdbeben ereignet.
Nach Angaben des Schweizerischen Erdbebendienstes in Zürich hatte das Beben die Stärke 5,1 nach der Richterskala.
Übermögliche Schäden liegen bisher noch keine Meldungen vor.
Tschechoslowakei.
In Prag haben heute die Trauerfeierlichkeiten für den vor kurzem verstorbenen Literaturnobelpreisträger Jaroslav Seifert begonnen.
Tausende Menschen zogen an dem Sarg mit der Reiche Seiferts im sogenannten Rudolfinum vorbei.
Die Behörden haben für die Begräbnisfeiern mit Staatsakt und Requiem umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Jaroslav Seifert war wegen seines Engagements für die Bürgerrechte in der Tschechoslowakei jahrelang totgeschwiegen worden.
Nach seiner Auszeichnung mit dem Nobelpreis gestattete Prag allerdings umfangreiche Ehrungen.
Die Wetterlage.
In Österreich herrscht zur Zeit Hochdruckeinfluss.
Der Kern eines Tiefdruckgebietes liegt nördlich von Schottland und zieht unter Abschwächung ostwärts.
Eine zugehörige Störung streift morgen Mitteleuropa.
Die Aussichten bis morgen früh.
Heiter oder wolkenlos.
Abends im Westen Bewölkungszunahme.
Schwache bis mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 8 Grad.
Frühwerte minus 9 bis minus 1 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch.
Zunächst meist reichliche Bewölkung und vor allem an der Alpen-Nordseite strichweise etwas Schneefall.
Unterhalb 800 Meter Höhe Regen.
Im späteren Tagesverlauf Bewölkungsrückgang.
Westliche Winde.
Tageshöchstwerte 0 bis 5 Grad.
Die Vorschau auf Donnerstag.
Von Westen her erneut Durchzug einer nur schwach wetterbeirksamen Störung.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkenlos 5°, Eisenstadt wolkenlos 5°, Linz heiter 3°, Salzburg heiter 5°, Innsbruck heiter 1°, Westwien 20 km in der Stunde, Bregenz heiter 2°, Graz heiter 4° und Klagenfurt heiter minus 1°.
Das waren die Nachrichten und das Wetter.
Es ist 12.09 Uhr.
Wir kommen zum Beitragsteil des Mittagschanals.
Die Steuersache Hannes Androsch, die durch die gestrige Profilveröffentlichung des gesamten Gerichtsbeschlusses von Untersuchungsrichter Anton Zellenka eine neuerliche Diskussion ausgelöst hat, war natürlich heute auch Gegenstand von Journalistenfragen beim Pressefoyer nach dem Ministerrat.
In dem 59-seitigen Gerichtsbeschluss, der Anfang Dezember vom Untersuchungsrichter an das zuständige Wiener Finanzamt geleitet wurde, werden zum Teil alte, zum Teil aber auch neue Fakten über die Finanzierung der Villa des jetzigen CA-Generaldirektors mitgeteilt.
Von der Behandlung des Themas im Pressefoyer nach dem Ministerrat berichtet nun Erich Aichinger.
Ein mehr als reserviert auf das Stichwort Hannes Androsch reagierender Fred Sinowaz präsentierte sich heute den Journalisten.
Der Bundeskanzler Sinowaz meinte, diese Frage sei in der Regierungssitzung überhaupt nicht angeschnitten worden.
Es gäbe auch wirklich wichtigere Dinge, die Probleme der Verstaatlichten, die in der Milchwirtschaft, die guten Allgemeinwerte der Wirtschaft.
Der SPÖ-Vorsitzende Sinovac gab dann aber doch Auskunft über den Beschluss des Untersuchungsrichters und die Prüfungen der Finanzbehörden in der Causa des SPÖ-Mitgliedes Hannes Androsch.
Eines Mitgliedes, dessen Parteifunktionen bis Ende Februar ruhen.
Eine Folge der Ruhigstellung des Konflikts der beiden früheren Finanzminister Androsch und Salcher.
Salcher hatte ja letztlich mit seiner Anzeige vor etwa 15 Monaten
den jetzigen Androsch-Beschluss des Untersuchungsrichters sozusagen ausgelöst.
Im Hintergrund steht bei all dem ja die Frage, ob der Aufsichtsrat der größten Bank Österreichs, der Kreditanstalt, im Frühsommer Hannes Androsch neuerlich als Generaldirektor bestellt.
Hören Sie nun eine Zusammenstellung von Journalistenfragen und Antworten des SPÖ-Vorsitzenden Sinowatz.
Was den Gerichtsbeschluss betrifft, so ist der offensichtlich gemacht worden für die zuständige Abgabenbehörde.
Die hat sich jetzt damit zu befassen.
Und ich denke gar nicht daran, dass ich mich also inhaltlich damit auseinandersetze.
Das ist Sache der Finanzbehörde jetzt.
Man steht aber in diesem Frühjahr die Wiederbestellung von Hannes Andrusch zum CA-Generaldirektor heran.
Sollte er jetzt Ihrer Meinung nach wiederbestellt werden oder soll er eher nicht wiederbestellt werden?
Ja, ich glaube, dass man Entscheidungen erstens dann treffen soll, wenn sie heranstehen.
Und zweitens ist es ja auch Angelegenheit der Organe, sich damit dann zu auseinandersetzen.
Ich glaube, es ist am besten, dass man jetzt einmal zuwartet.
Aber es ist sicher Sache des Parteivorsitzenden.
Beispielsweise sollte die SPÖ Floridsdorf Hannes Androsch wieder für eine Funktion nennen, darüber zu entscheiden, ob Funktionen Hannes Androschs weiter zu ruhen haben oder ob er wieder Funktionen übernehmen kann.
Ja, wenn die Bezirksorganisation Floresdorf Anis Androsch wählt, in eine Funktion wählt, dann ist dagegen von mir nichts zu unternehmen.
Die Bezirksorganisation kann das und wird das so machen, wie sie es für richtig hält.
Aber war es nicht Ihr Wunsch, dass sozusagen bis zur Erklärung der Sache diese Funktionen zu Ruhm hätten, eben um störungsfrei klären zu können?
Wenn ich mich richtig erinnere, ist es darum gegangen, dass vor allem jene übergeordneten Funktionen bis auf Weiteres ruhen und dass man gesagt hat, bitte, was die Funktion im Bezirk betrifft, bis zur nächsten Bezirkskonferenz.
Herr Bundeskanzler, sollen die übergeordneten Parteifunktionen des Hannes Androsch ruhen, bis eine Klarheit hergestellt ist?
Ich kann mich jetzt nicht ganz genau entzinnen auf diese damalige Abmachung, aber ich habe das Gefühl, dass gesagt wurde, dass sie ruhen.
Bis zur totalen Klärung.
Bis auf weiteres steht, glaube ich, bis auf weiteres.
Wissen Sie, ich habe so viele Sorgen, die andere Bereiche betreffen, dass ich nicht wortgetreu wiederholen kann, was damals vereinbart wurde.
Worauf will man jetzt eigentlich warten?
Worauf wollen Sie warten, bis irgendwelche Entscheidungen, zum Beispiel über Hannes Androsch als Herr Generaldirektor, ja oder nein, fallen?
Ich warte auf das, was jetzt die Finanzbehörde ermittelt, aufgrund der von Gericht...
bekommenen Unterlagen.
Es kann Jahre dauern, Herr Bundeskanzler.
Ja gut, ist ja nicht meine Sache, dass es Jahre dauern kann.
Ja, aber die Bestellung Hannes Androsch zum Generaldirektor wartet nicht so lange.
Wenn das soweit ist, dass das ausgeschrieben wird und dass das nachher entschieden werden wird, dann muss man sich mit dieser Frage befassen.
Ich sehe nicht ein, warum man jetzt in der ganzen Öffentlichkeit sich darüber Gedanken machen soll.
Einer Ihrer Stellvertreter, Karl Blecher, hat gemeint, wenn der erste negative Bescheid der Finanzbehörde kommt, das wäre für ihn der Punkt.
Man müsse in diesem Fall keine Berufungsmöglichkeiten etc.
mehr abwarten.
Decken Sie diesen Standpunkt?
Ich werde mir das anschauen, wie das so kommt.
Ich glaube auch, dass das ein Zeitpunkt ist, wo man sich mit der Sache befassen muss.
Herr Bundeskanzler, was ist Ihre persönliche Meinung, wenn es zum Beispiel noch keinen Steuerbescheid in der einen oder anderen Richtung der Finanzbehörde gibt, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem entschieden werden muss, ob Hannes Andrusch wieder CA-Generaldirektor werden soll oder nicht.
Wozu würden Sie dann neigen?
Soll es dann er werden, weil die Unschuldsvermutung weiter gelten muss, oder soll es er nicht werden, um das Problem politisch vom Tisch zu bekommen?
Sagen Sie, erstens möchte ich da niemanden vorgreifen und niemanden beeinflussen.
Ich glaube nur, dass
Letzten Endes, solange keine Entscheidung der Finanzbehörde vorliegt, dann sich eigentlich kein Grund da ist, nicht zu bestellen.
Aber wie gesagt, das ist sozusagen meine erste Meinung und das muss man sich jedenfalls dann anschauen und vor allem die, die dazu berufen sind.
Das war ein Ausschnitt aus dem Pressefoyer nach der heutigen Regierungssitzung.
Ich gebe damit zurück an das Studio.
Erich Eichinger berichtete aus dem Pressefoyer nach der heutigen Ministerratssitzung über Journalistenfragen und Antworten von Bundeskanzler Sinovac zu wieder aktuell gewordenen Steuersache Androsch.
Es ist inzwischen 12.15 Uhr Viertel Eins geworden und wir setzen fort mit einem Thema, das für viele immer das Thema Nummer Eins ist, dem Auto.
Autofahren ist im Laufe der letzten zehn Jahre deutlich teurer geworden als die gesamten Lebenserhaltungskosten.
Um wie viel im Einzelnen, das hat die Autofahrerorganisation Aruba aufgrund ständiger Erhebungen des Statistischen Zentralamtes berechnet.
Details aus dem 10-Jahres-Vergleich nun von Hans-Christian Unger.
Das Leben in Österreich, von der Miete angefangen bis hin zum Essen, ist zwischen 1976 und 1985 um knapp 53% teurer geworden.
Das Autofahren allein dagegen um 60%, also deutlich mehr.
Und eines zeigt der Vergleich.
Der Autokauf selbst ist gegenüber dem Anstieg der allgemeinen Inflationsrate sogar etwas billiger geworden.
Das Drumherum allerdings hat sich erheblich verteuert.
Nochmals zur Erinnerung.
Die Inflationsrate ist in den letzten zehn Jahren um 53% gestiegen, während sich die Stundensätze der Automechaniker um 84% und die Reparaturkosten insgesamt, also inklusive der Ersatzteilpreise, um rund 82% verteuert haben.
Und obwohl in den letzten 2-3 Jahren die Treibstoffpreise mehr oder weniger konstant geblieben sind, liegt ihre Teuerungsrate im 10-Jahres-Vergleich ebenfalls erheblich über dem Lebenshaltungskostenindex.
Die gewaltigen Preisschübe von 1981 und 1982 schlagen sich mit einem Plus von 78% für Normalbenzin und 66% für Super nieder.
Ein weiterer wesentlicher Punkt im Rahmen der Autohaltung sind natürlich die Versicherungskosten.
Hier steigt die Kfz-Haftpflicht zumindest auf den ersten Blick gut aus.
Für sie muss man heute gegenüber 1976 nur um etwa 35 Prozent mehr bezahlen.
Der vermutlichen Absicht der Versicherer, mit diesem Argument das monatelange Tau ziehen, um neuerlich höhere Prämien zu gewinnen, hält der Arbe allerdings gleich jetzt ein anderes Argument entgegen.
In den ersten Jahren des Bonus-Malus-Systems hätten die Versicherungen ja auch tatsächlich keine Prämienerhöhungen gebraucht.
Und die Prämienzuwächse der letzten Jahre könnten nicht jetzt schon wieder exorbitant übertroffen werden.
So ist etwa die Haftpflicht 1985 gegenüber 1984 um fast 9% nach oben geklettert.
Die großen Positionen sind es aber nicht allein, die den Betrieb über die Lebenshaltungskosten hinaus verteuert haben.
Denn den Spitzenplatz in der Rangliste halten die Parkgaragen mit einem Preiszuwachs von 146 Prozent.
Die Ursachen dafür laut Arbe, die Kosten für den Winterbetrieb der Garagen, seien deutlich gestiegen.
Und gestiegen ist natürlich auch die Nachfrage der Lenker, was natürlich ebenfalls auf den Preisauswirkungen gehabt hat.
Die zweithöchste Teuerungsrate schließlich verzeichnet die Kfz-Steuer mit einem Plus von 126 Prozent.
Die durchschnittliche Verteuerung der gesamten Autokosten von 60 Prozent innerhalb von zehn Jahren täuscht allerdings über eine Entwicklung hinweg, die etwa Anfang der 80er Jahre eingesetzt hat und die weiter anhalten dürfte.
Die kilometerunabhängigen Kosten, wie etwa der Anschaffungspreis, die Steuer und die Versicherung, haben sich nur um die Hälfte erhöht.
Die kilometerabhängigen Aufwendungen dagegen, dazu zählen beispielsweise die Benzinkosten, um fast 70 Prozent.
Das heißt, auf einen einfachen Nenner gebracht, je mehr einer unterwegs ist, desto unverhältnismäßig teurer wird es.
Oder anders ausgedrückt.
Das früher oft gehörte Argument, es sei ziemlich egal, ob das Vehikel steht oder fährt, stimmt heute also noch weniger, als es damals schon nicht gestimmt hat.
Das war ein Beitrag von Hans-Christian Unger über das ach so geliebte, aber offensichtlich immer teurer werdende Auto.
Und jetzt zu internationalen Themen im Mittagschanal.
In der nordfranzösischen Stadt Lille gaben gestern Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand und die britische Ministerpräsidentin Margaret Thatcher Detail zur Realisierung eines europäischen Jahrhunderttraums.
zur Anbindung Großbritanniens ans europäische Festland bekannt.
Demnach wird bis 1993 ein doppelter Eisenbahntunnel unter dem Ärmelkanal Calais und Folkestone miteinander verbinden.
Im Huckepackverkehr werden dann sogar ganze Lastwagenzüge befördert werden können.
Später soll auch noch entschieden werden, ob zu den Eisenbahntunnels zur Jahrtausendwende auch noch Straßentunnels dazukommen.
Die gestrige französisch-britische Tunnelentscheidung füllt heute die Kommentarspalten zahlreicher europäischer Zeitungen.
Elisabeth Ludl hat Auszüge daraus zusammengestellt.
In fast allen Kommentaren der britischen Zeitungen überwiegen vorsichtig kritische Stimmen zum geplanten Tunnelbau.
So warnt der liberale Guardian vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen, die dieses Projekt bedingt durch Streiks oder Wechselkursschwankungen haben könnte.
Vor allem muss die geografische Verbindung zwischen Großbritannien und dem Kontinent ein Katalysator für schnellere wirtschaftliche, industrielle und politische Integration werden.
Wir müssen jetzt in Europa die Rolle übernehmen, die der EG-Eintritt vor vielen Jahren hätte bringen sollen.
und die Wirtschaftszeitung Financial Times resümiert.
Die Entscheidung eine feste Verbindung zu schaffen und der Umstand, dass es zwischen London und Paris zu einer freundschaftlichen Vereinbarung kam, haben eine symbolische Bedeutung, die weit über kurzfristige Vorteile für die beiden Regierungen hinausgeht.
Die konservative Times sieht in der Vertragsunterzeichnung vor allem eine Niederlage der britischen Regierung und einen französischen Triumph.
Die Wahl des technisch und finanziell sicheren Eisenbahntunnels wird wahrscheinlich als eine weitere von den unnachgiebigen Franzosen verursachte Niederlage für Mrs Thatcher angesehen werden.
Die britische Regierung hatte sich nicht vorher festgelegt, aber klar Autofahrern die Chance bieten wollen, selbst über den Kanal zu fahren.
Schließlich erhielt Frau Thatcher nur wenig, um ihr Gesicht zu wahren.
Die Öffentlichkeit kann nur hoffen, dass er sich nicht als ein ruhmreicher Fehlschlag wie die Concorde erweisen wird.
Der Kommentator der linksliberalen französischen Libération kommt zu dem umgekehrten Schluss.
Der beschlossene Eisenbahntunnel ähnelt einem alten, etwas verrückten Traum, der schließlich ohne große Verrücktheit wahr wird.
Er wurde am 10.
Geburtstag des Concorde-Flugzeuges angekündigt, ist aber das völlige Gegenteil.
Pragmatisch und altmodisch, bescheiden und rentabel.
Wir haben in der europäischen Zusammenarbeit das Alter der Vernunft erreicht.
Man tut nicht mehr so, als liebe man sich sehr, aber man hat gelernt, ohne unnütze Utopie zusammenzuleben.
Auch der konservative Figaro würdigt den Baubeschluss und kommentiert das Ende der Splendid Isolation.
Briten haben sich überzeugen müssen, dass die Isolierung durch das Meer in der Zeit der Raketen und Satelliten keinen ernsthaften militärischen Schutz mehr bietet und dass die wirtschaftlichen Vorteile einer festen Verbindung über den Ärmelkanal eindeutig größer waren als die Nachteile.
Sicherlich ist der Tunnel ein Symbol, aber er ist vor allem ein Werkzeug im Dienst des europäischen Aufbaus.
Soweit die Pressestimmen der Zeitungen aus den beiden unmittelbar betroffenen Ländern.
In den mitteleuropäischen Zeitungskommentaren schwingt ein bisschen Wehmut und Nostalgie über das Ende der Kanalschifffahrt mit.
So schreibt das Hamburger Abendblatt.
Jetzt haben Margaret Thatcher und François Mitterrand die grässliche Verlobung geschlossen, die Zweckehe soll folgen.
Große Banken, große Konsortien haben erkannt, es rechnet sich.
Und bevor das Jahrtausend zu Ende geht, wird der erste Eisenbahnzug von Hüben nach drüben fahren.
Was verlieren wir?
Wir verlieren die Nacht auf See zwischen zwei Welten.
Wer erinnert sich noch an die Dampfer mit den Messingbeschlägen, die Stewards, die würdevoll den Early-Morning-Tea in der Koje servierten?
Die Cafeteria an Bord und der Teeautomat haben ihn verdrängt.
Aber die Hauptsache, die gab, die gibt es noch, das Schiff zwischen Alltag und Königreich.
Unter dem Titel »Ein Tunnel nach Europa« unterschreicht die österreichische Tageszeitung die Presse nicht nur den praktischen, sondern auch den politischen Fortschritt, den dieses Projekt bringen wird.
Wer je per Eisenbahn oder Auto eine Reise nach Großbritannien unternommen hat, schätzt das große Erlebnis, kann aber auch nachempfinden, warum Königin Viktoria allein schon beim Gedanken an die Überquerung des Ärmelkanals Anzeichen von Seekrankheit bekam.
Der Tunnel ist nicht bloß Verkehrsweg, sondern große Politik.
Er ist der Nachvollzug der nach jahrhundertelangen französisch-britischen Kampfhandlungen zustande gekommenen Versöhnung der durch eine schmale Wasserstraße getrennten Nachbarn.
Er ist der Sieg über die Angst vor einer militärischen Invasion der Insel, die trockenen Fußes durchgeführt werden konnte.
Nach dem französisch-britischen Beschluss über das spektakuläre Tundelprojekt durch den Ärmelkanal soll nun auch eine zweite durch eine Meerenge von Europa getrennte Insel an das Festland angebunden werden.
Sizilien, das weniger als drei Kilometer vom süditalienischen Calabrien getrennt ist.
Aller Voraussicht nach wird eine 3.300 Meter lange Hängebrücke für Straße und Bahn die Meerenge überspannen.
Auch wenn der formelle Beschluss der italienischen Regierung noch nicht gefasst ist.
Das 40 Milliarden Schilling-Tauri-Riesenprojekt soll 1993 fertig sein.
Dann könnten Autofahrer und Züge durchgehend bis nach Palermo fahren.
Rolf Gallus berichtet.
Die italienische Regierung hat durch den Abschluss einer Konvention mit der Gesellschaft Stretto di Messina, Straße von Messina, sowohl die vertraglichen als auch die konkreten Voraussetzungen für die Herstellung einer festen Verbindung zwischen Sizilien und dem Festland geschaffen.
Zu 51 Prozent in staatlicher Hand wurde die Gesellschaft vor drei Jahren mit der Ausarbeitung und Federführung des Projekts beauftragt.
Dem Konsortium Stretto di Messina
gehören außer den italienischen Staatsbahnen und der Betriebsbehörde für die Nationalstraßen verschiedene verstaatlichte Großunternehmen und öffentliche Körperschaften an, auf der privaten Seite Großindustrien wie Fiat, Pirelli, Olivetti und so weiter.
Obwohl offiziell die Konvention noch unverbindlich Schaffung eines festen Verkehrswegs von Sizilien nach Kalabrien betitelt ist, also die Überwasser- ebenso wie die Unterwasseralternative anbietet, gilt der Bau einer Brücke über der Meerenge von Messina als so gut wie sicher.
In der Tat sind die 300 mit der Erstellung des Plans betraut gewesenen Experten in 27 Kommissionen aufgeteilt.
am Ende ihrer Studien zu dem Schluss gekommen, dass der Brückenbau aus finanziellen und Sicherheitsgründen dem Tunnelbau bei weitem vorzuziehen sei.
Das heißt, Kostenpunkt 4.000 bis 5.000 Milliarden Lire, umgerechnet 41 bis 51,5 Milliarden Schilling, sowie absolute Widerstandsfähigkeit gegen Erdbeben in einem von hochgradiger Seismizität charakterisierten Gebiet.
Das kolossale Bauvorhaben sieht die Errichtung einer Hängebrücke von 3.300 Metern Länge vor, deren Stahlgurte an vier 380 bis 400 Meter hohen Pfeilern, zwei in Ganseri auf der Landzunge von Messina, zwei bei Canitello an der kalabrischen Küste, ausgehängt werden.
Damit die Hängebrücke auch dem heftigsten Irrtstoß standhalten kann,
wird es sich um eine elastische Konstruktion handeln, die indessen die Verformung des Bauwerks in den zulässigen Grenzen hält.
60 Meter breit wird die Brücke aus zwei Autobahnen, jede mit drei Fahrspuren in beiden Richtungen und einer doppelgleisigen Eisenbahnlinie bestehen.
Um den Schiffsverkehr nicht zu behindern, wird sie 81 Meter über der Meeresoberfläche verlaufen.
Es wird damit gerechnet, dass nach vollendetem Werk jährlich fünf Millionen Autos, zwei Millionen Lastwagen und eine Million Eisenbahnwaggons die Brücke über der Straße von Messina passieren werden.
Heute befördern die Fähren pro Jahr rund drei Millionen Fahrzeuge einschließlich des Zugverkehrs von Kalabrien nach Sizilien und vice versa.
Zu Stoßzeiten sowie in der touristischen Hochsaison bilden sich häufig Kilometerstaus mit stundenlangen Wartezeiten auf beiden Ufern.
Aufgrund der Konvention erhält die Gesellschaft Stretto di Messina zunächst 220 Milliarden Lire zur Entplanung des Brückenkonzepts und zur Vorbereitung der Bauarbeiten.
Das eigentliche Baugesetz muss dann vom Parlament gebilligt werden.
Programmgemäß sollte Ende 1988 oder Anfang 1989 die Grundsteinlegung stattfinden und die Einweihung der Brücke von Sizilien zum Festland würde 1995 erfolgen.
Das war ein Beitrag von Rolf Gallus.
Es ist 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins.
Bis 13 Uhr erwarten wir noch Beiträge zu folgenden Themen.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die gewerkschaftseigene Wohnbaugenossenschaft Neue Heimat hoch verschuldet.
In Israel wurde die Inflationsrate von 800 auf 25 Prozent gesenkt, aber die Arbeitslosigkeit stieg.
Und die Kulturredaktion berichtet über die morgige Gala der Stars in der Staatsoper und über die künstlerische und finanzielle Krise des mit großem Aufwand renovierten Wiener Raimundtheaters.
Und weil wir schon bei Programmhinweisen sind, jetzt gleich auch noch ein auf unser heutiges Abendjournal.
Heute geht es um ein neues Buch des bekannten deutschen Literaturwissenschafters, Soziologen und Philosophen Hans Meier.
Um den Band Aufklärung heute.
In einem Interview beantwortet Hans Meier Fragen, die um das Thema kreisen.
Was bedeutet die Freiheits- und Humanitätsphilosophie eines Voltaire oder Diderot, eines Kant, Lessing oder Schiller heute?
Was kann Aufklärung im Jahrhundert von Auschwitz in einer Zeit zunehmender Irrationalismen bewirken?
Die Grundprinzipien der kantischen, bürgerlichen Aufklärung, die gelten ja nach wie vor.
Und die bedeuten eben, Aufklärung ist eine Freiheitsphilosophie, Aufklärung ist der Meinung, dass jeder Mensch die maximalen, optimalen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung in der Gesellschaft haben soll,
Jeder Mensch also unter Ausschaltung aller Diskriminierungen.
Bei Kant gibt es ja nicht nur den Aufsatz über die Aufklärung, sondern über die Gleichheit der Menschenrassen.
Bei Kant haben sie die schneidende Ablehnung eines Herrschaftsdenkens.
Sehen Sie Südafrika und sehen Sie Kant.
Die Schwarzen sind Untermenschen.
Kant sagt höhnisch, es ist gar kein Grund zu sagen, dass die andere Menschen seien als wir.
Für sie alle gilt die Aufklärung und die entsprechende Diskriminierung.
Die zu kluge und zu schöne Frau, Judith und Dalila, auch das sind diskriminierte Außenseiter.
Aufklärung in dem traditionellen Sinne, da ist noch unendlich viel zu tun.
Hans Maier im Gespräch über Aufklärung heute im Journal Panorama um 18.30 Uhr in Österreich 1.
Nach diesem Abend-Journal-Programm Hinweis jetzt weiter im Mittag-Journal.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es heftige politische und Medienauseinandersetzungen um die gewerkschaftseigene Wohnbaugenossenschaft Neue Heimat.
Diese ist hoch verschuldet.
Insgesamt ist sogar von umgerechnet über 120 Milliarden Schilling die Rede.
Erst gestern sprachen sich sowohl Finanzminister Stoltenberg als auch Wirtschaftsminister Wangemann abermals gegen eine Unterstützung der Neuen Heimat mit staatlichen Mitteln aus.
Für eine solche Unterstützung und eine gleichzeitige Entflechtung in regionale, überschaubare Einheiten der Genossenschaft treten hingegen die Grünen ein.
Berichte, wonach der DGB Vorhabe zur Neue-Heimat-Sanierung, Teile der ebenfalls in seinem Besitz befindlichen Versicherung Volksfürsorge und der Bank für Gemeinwirtschaft zu veräußern, wurden von den betroffenen Firmen und der DGB-Wirtschaftsholding dementiert.
Aus Bonn berichtet Michael Kerbler.
Europas größter Immobilienkonzern, das Wohnbauunternehmen Neuheimat, steht vor dem Ruin.
Die Neuheimat gehört dem Deutschen Gewerkschaftsbund.
Eine Viertelmillion Mieter zählen zu den Kunden des Wohnbaukonzerns und diese zittern nun um ihre Wohnungen.
Aber nicht nur diese 250.000 Bundesdeutschen, sondern auch eine ganze Reihe von Banken aus dem In- und Ausland.
Denn die Verschuldung des gewerkschaftseigenen Unternehmens beträgt sage und schreibe umgerechnet mehr als 120 Milliarden Schilling.
Das ist weit mehr als das Bruttodefizit des österreichischen Budgets, ja nahezu das Doppelte des Netto-Budget-Defizits Österreichs.
Kein Wunder also, wenn angesichts dieser finanziellen Dimensionen Banken und Bundesländer um ihre Kredite bzw.
um ihre Kredithaftungsübernahmen zittern müssen.
Die Gewerkschaft ist nicht mehr in der Lage, aus eigenen Mitteln ihrer neuen Heimat beizustehen.
Der Zusammenbruch kann auch nicht mehr damit aufgehalten werden, dass Wohnungen aus dem Besitz der neuen Heimat verkauft werden, um mit diesem Geld die Schulden zu begleichen.
Denn jährlich hat die neue Heimat allein an Zinsen für aufgenommene Kredite circa 10 Milliarden Schilling aufzuwenden.
Da die Gewerkschaft aus eigener Kraft nicht mehr aus dem neue Heimatschlamassel herauskommt und die Banken die Kreditrückzahlungen nur mehr bis Ende dieses Jahres aufschieben wollen, ist also ein Sanierungskonzept dringend erforderlich.
Der Vorstand der Wohnbaufirma hat sich deshalb auch an die Regierung in Bonn gewandt.
Bundeswohnbauminister Oskar Schneider hat zwar zugegeben, dass das weitere Schicksal der neuen Heimat wegen der 250.000 Mieter dem Staat nicht gleichgültig sein kann, gleichzeitig aber betont, dass die Regierung die neue Heimat nicht subventionieren könne.
Das Geld zur Sanierung muss also woanders herkommen.
Jüngste Berichte, dass die Gewerkschaft Teile gesunder Unternehmen aus ihrem Bereich veräußern will, um den Konkurs der neuen Heimat abzuwenden, wurden gestern erbittert dementiert.
An der Gerüchtebörse wurden das Versicherungsunternehmen Volksfürsorge, Lebensversicherung, aber auch Teile der Frankfurter Bank für Gemeinwirtschaft gehandelt.
Als Ausweg bietet sich noch eine sogenannte Regionalisierung des konkursreifen Unternehmens an.
Das heißt, dass Wohnungen in den verschiedensten Bundesländern von ausgegliederten neue Heimateinzelunternehmern übernommen werden, an denen sich die Gewerkschaft und das betreffende Bundesland gemeinsam beteiligen.
Ein derartiger Weg wurde schon im Bundesland Bayern beschritten, in Hessen angestrebt und auch für die Bundesländer Baden-Württemberg und Berlin ist eine derartige Problemlösung denkbar.
Außerdem ist vorstellbar, dass gegenwärtige Mieter von Neuheimatwohnungen diese ins Eigentum übernehmen und dabei durch Darlehen, die von Bund und Ländern mitfinanziert werden, gestützt werden.
Allen Beteiligten ist aber klar, dass all diese Überlegungen nur Lösungsansätze sind, aber noch kein wirkliches, umfassendes Sanierungskonzept darstellen.
Denn es muss auch geklärt werden, was mit den mehr als 7.500 leer stehenden Wohnungen geschehen soll, die gegenwärtig der neuen Heimat gehören.
Es muss auch geklärt werden, was mit den unbebauten Grundstücken der neuen Heimat geschieht, die zu einer Zeit des Baubooms gekauft wurden und jetzt, da der Mietwohnungsmarkt in der Bundesrepublik übersättigt ist, nur mit hohen Verlusten zu verkaufen werden.
Jahrelange Fehlplanungen, etwa Einkäufe von Grundstücken zu Zeiten, als die eigenen Geldreserven schon zur Neige gingen, das Vorbeiproduzieren von Wohnungen am tatsächlichen Wohnungsbedarf und eine nicht mehr kontrollierbare Ausweitung von Krediten haben die neue Heimat dahin gebracht, wo sie heute steht, nämlich am Rand des Ruins.
Der Gewerkschaftsbund muss es sich jetzt zu einem Zeitpunkt, wo es heftige Debatten um den Streikrechtsparagrafen 116 geht, gefallen lassen, dass das Thema neue Heimat zu einem Wahlkampfthema hochstilisiert wird.
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher von den Freidemokraten erklärte heute in einem Interview ein klares Nein zu einem politischen Tauschhandel zu sagen, nämlich ein Ja der Gewerkschaft zum Streikrechtsparagrafen gegen Steuergelder zur Unterstützung der neuen Heimat einzutauschen.
Trotz dieses Nein der Regierenden in Bonn zu Subventionen für die neue Heimat ist eine Lösung des 120 Milliarden Schilling-Schulden-Problems nur vorstellbar, wenn sich Bund, Länder und Gewerkschaft zusammentun.
Nur so kann ein Konkurs mit weitreichenden Folgen für Mieter, Banken und haftende Bundesländer abgewendet werden.
Übrigens, es gibt auch in Österreich einige neue Heimatwohnbaugenossenschaften, die aber keine Verbindung mit der bundesdeutschen neuen Heimat haben.
Die Linzer neue Heimat gehört zu 94 Prozent der wiener städtischen Versicherung.
Und die niederösterreichische neue Heimat gehört zum Beispiel dem ÖGB, dem Sozialwerk der Bau- und Holzarbeiter und der Zentralsparkasse.
Eine 50-Prozent-Beteiligung der bundesdeutschen Neue Heimat an der österreichischen Infrabau gedenkt der krisengeschüttelte DGB-Konzern nach derzeitigen Informationen aus der Bundesrepublik aufrechtzuerhalten und nicht zu verkaufen.
In Israel wurden im vergangenen Sommer drastische Wirtschaftsmaßnahmen verfügt, unter anderem ein Lohn- und Preisstopp, aber auch Steuer- und Tariferhöhungen und Devisenrestriktionen.
Dies alles wirkte sich auf den Lebensstandard breiter Kreise der Bevölkerung nicht gerade positiv aus.
Aber immerhin gelang es die vor noch nicht allzu langer Zeit 800-prozentige Inflationsrate auf 25 Prozent zu drücken.
Diesem Erfolg steht aber unter anderem ein Anwachsen der Arbeitslosigkeit gegenüber.
Die Regierung der sogenannten nationalen Einheit hält aber jedenfalls am eingeschlagenen Kurs fest und hat auch nicht allzu viele Alternativen.
Da nämlich die Rüstungsausgaben Israels ein Viertel des Gesamtbudgets des Staates ausmachen und ein weiterer riesiger Budgetposten allein für die Tilgung der angehäuften Schulden draufgeht, bleiben zur freien Verfügung nur ganze 35 Prozent des Staatshaushaltes über.
Aus Tel Aviv berichtet Mosche Meisels.
Mit den rigorosen Wirtschaftsmaßnahmen, die ab Juli 1985 in Kraft traten und für den israelischen Bürger eine schwere finanzielle Last bedeuteten, ist es der israelischen Regierung gelungen, die galoppierende Inflation, die bereits 800% und im Vorjahr 500% erreichte, in den Griff zu bekommen und auf 25% pro Jahr zu senken.
Seit Juli 1985 hat die Regierung eine Politik des Preis- und Lohnstops, einer Stabilität des Devisenwechselkurses und einer strengen Preiskontrolle betrieben.
Sie hat weitgehende Staatshaushaltungskürzungen durchgeführt, was den Bürgern große Ausgaben für öffentliche Dienste auferlegte und die Arbeitslosigkeit erheblich erhöht hat.
Damit ist es ihr jedoch gelungen, die Inflationsrate, die vorher bis zu 29 Prozent im Monat erreichte, auf ein bis zwei Prozent im Monat herabzudrücken.
Die niedrigste Inflationsrate war im November 1985 mit einem halben Prozent.
Der dem Parlament unterbreitete Haushaltsvorschlag für das Jahr 1986-87 in der Höhe von circa 20 Milliarden Dollar sieht eine Jahresinflationsrate von 25 Prozent vor.
Trotzdem Israel militärische Hilfe von den USA in der Höhe von 1,8 Milliarden Dollar im Jahr bekommt, betragen die Sicherheitsausgaben im neuen Haushalt 25 Prozent.
40 Prozent sind für Rückzahlung von In- und Auslandsschulden bestimmt und nur 35 Prozent bleiben für die übrigen Staatsausgaben übrig.
Der neue Staatshaushalt, der auf einer weiteren Senkung des Lebensstandards und Verhinderung eines Wirtschaftswachstums basiert, legt dem Bürger weitere Finanzlasten auf.
Die Subventionen für Grundnahrungsmittel werden gestrichen werden.
Posttarife und Verkehr werden teurer werden.
Altersrenten werden gekürzt.
Gesundheitsdienste versteuert und ein Schulgeld in der Höhe von 60 Dollar pro Kind in Kindergärten und Schulen eingeführt.
Dadurch wird Brot um 50 Prozent, Milchprodukte um 15 Prozent und der öffentliche Verkehr um 25 Prozent teurer werden.
Neu ist eine ledige Steuer, laut der unverheiratete und kinderlose Ehepaare mehr Steuern bezahlen müssen.
Die Kürzung des Haushalts um 600 Millionen Dollar wird unter anderem die Anzahl der Arbeitslosen auf 7,5 Prozent von der arbeitsfähigen Bevölkerung anheben.
Das ist der Preis, den der israelische Bürger für die radikale Senkung der galoppierenden Inflationsrate zahlen müssen wird.
Auf die israelische Wirtschaft drückt insbesondere die Auslandsverschuldung, die sich auf 23,5 Milliarden Dollar beläuft und ihre Tilgungstermine.
Allein bei den Amerikanern steht Israel mit über 10 Milliarden Dollar in der Kreide, einschließlich 8,7 Milliarden Dollar für Rüstungsanschaffungen.
Im Jahre 1986 drücken auf die israelische Wirtschaft kurzfristige Schulden in Höhe von 3,45 Milliarden Dollar, wobei jeder Israeli dem Ausland 5.470 Dollar schuldet.
Die Regierung verspricht, dass es ihr mit ihrer rigorosen Wirtschaftspolitik gelingen wird, eine gewisse Stabilität zu erreichen.
Im Jahre 1986 wird die israelische Wirtschaft unter privater und öffentlicher Verbrauch stagnieren und erst 1987 ist beabsichtigt, vorsichtig eine Trendwende anzustreben, ohne die wirtschaftliche Stabilität zu gefährden.
Die erfolgreiche Bremsung der Inflation, die ein Wirtschaftswunder bildet, hängt davon ab, ob es der Regierung gelingen wird, den Staatshaushalt weiter zu kürzen.
Dieser Weg bedeutet jedoch große Opfer für die israelische Bevölkerung, von der bereits nach einer Feststellung der Nationalen Versicherungsanstalt 14 Prozent oder 86.000 Familien unter der Armutsgrenze leben.
Moshe Meisels berichtete aus Tel Aviv.
Und bevor wir zu den Beiträgen der Kulturredaktion kommen, zwischendurch jetzt noch einige Takte Musik.
Nach den vielversprechend klingenden Plänen für die Erhaltung und Revitalisierung des Ronnacher und der Wiedereröffnung des Raimondtheaters im vergangenen Herbst scheint das Wiener Theatersterben, dem noch bis zum Jahr 1960 unter anderem die Skala und das Stadt- und das Bürgertheater zum Opfer gefallen sind, endgültig gestoppt.
Aber mit der jeweiligen Finanzierung der Renovierung der Bühnen sind nicht alle Probleme gelöst.
Den Spielbetrieb künstlerisch und materiell erfolgreich zu gestalten, ist womöglich noch schwieriger.
Und so gerät auch das Raimond-Theater nach der missglückten Galaeröffnung im September und zwei Operetten-Flops in heftige Turbulenzen.
Erbärmliche Pleiten, urteilte ein Kritiker.
Und dementsprechend sind auch die Besucherzahlen.
Wie die dafür Verantwortlichen reagieren, hat Erich Gabriel herauszufinden versucht.
Die Eröffnungsreden der sich zuständig fühlenden Politiker im neu reichlänzenden Raimund-Theater am 22.
September waren noch euphorisch.
Immerhin hatte man an die 180 Millionen zusammengekratzt, um die traditionsreiche Bühne, an der zum Beispiel Rudolf B. in den 20er Jahren mit bedeutenden Schauspielern literarisch wichtige Stücke aufführte, vor dem endgültigen Verfall zu retten.
Dass man dabei auch gleich in der Direktionsetage einen VIP-Raum installierte, war wohl nicht egoistisch, sondern hoffentlich ironisch gemeint.
Jetzt, vier Monate später, hat der brutale Theateralltag die Euphorie vertrieben.
Zwei Premieren sind daneben gegangen und das Publikum hat darauf reagiert und erscheint eher schwerlich.
Die Presse reagiert ebenfalls und stellt den neuen Direktor Kurt Huemer bereits in Frage.
Der fühlt sich ungerecht behandelt, da man die 180 Millionen Renovierungskosten mit seinem Budget verwechselt.
Das heißt, ich habe genau dasselbe Budget, das vorher im Raimond Theater war.
Und das liegt beträchtlich zum Beispiel unter dem Theater in der Wien mehr als die Hälfte.
Und eine Operette oder ein Musiktheater ist natürlich teuer.
Und wenn ich jetzt engagiere,
dann scheitern viele Pläne, die ich habe oder im Engagementabsichten daran, an den Gagen.
Der zuständige Kulturstadtrat Mirkwitschger akzeptiert dieses Argument allerdings nicht, da wenn man die Kosten der Gastspielproduktionen im Theatern der Wien abrechnet, wie zum Beispiel Theater der Jugend, Ballettfestival und Festwochenproduktionen, ist das Budget auch nicht höher als im Raimundtheater.
Herr Direktor Hämmer, wird sicher gut daran tun, die Budgetprobleme in den zuständigen Gremien zu besprechen und mit uns auszudiskutieren, wenn es notwendig ist.
Aber über den Budgetrahmen und über die Voraussetzungen des Theaters weiß er Bescheid und hat er Bescheid gewusst, wie er die Funktion angetreten hat.
Die Auswahl der ersten beiden Produktionen mit Viktoria und Jehusa und Der Vetter aus Dingsda kann man kaum als experimentell bezeichnen.
Und trotzdem ist auch der Verwaltungsdirektor Franz Häusler, der übrigens dieselbe Funktion im täglich ausverkauften Theater an der Wien hat, über den Kartenverkauf nicht gerade glücklich.
Die Auslastung im Maimun-Theater entspricht in etwa der Auslastung vor dem Umbau.
Es ist uns also nicht gelungen, bisher die neuen Publikumskreise zu erschließen.
Wir haben aber die alten auch nicht verloren.
Nur das Reiz des neuen Hauses hätte ich erhofft, dass es doch mehr werden."
Die Auslastung war allerdings auch schon vor der Renovierung eher katastrophal.
Nach Theaterheute-Aufzeichnungen schwankte sie in den letzten Jahren zwischen 37 und 63 Prozent.
In dieser Spielzeit sind noch zwei Produktionen im Raimund Theater geplant.
Das Musical Hans Christian Andersen in der Regie von Irene Mann und das Weiße Rössl mit Kurt Pscherer als Regisseur.
Und diese beiden Produktionen möchte Kurt Huemer in Ruhe vorbereiten.
Wenn man mich natürlich nach zwei Premieren schon abschießt, es ist fünf nach zwölf, dann scheint mir doch der Wind von irgendwo her zu wehen.
Es kann nicht allein an diesen zwei Premieren liegen.
Naja, der Wind könnte von daher wehen, wo die Überlegung angestellt wurde, dass man im Theater an der Wien den so erfolgreichen Peter Weck hat, dessen bisher einzige Produktion Cats seit drei Jahren läuft, und der auch der geeignete Mann sein könnte, das Raimund-Theater zum Erfolg zu führen.
Stadtrat Markwitschka zerstreut allerdings diese Gerüchte.
Und ich glaube auch, man kann nicht Theaterdirektoren gegeneinander aufrechnen.
Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Theaterdirektoren in Wien, die sehr gut arbeiten.
Und auch der Herr Direktor Hohemmer bemüht sich außerordentlich.
Und ich glaube, man soll ihm auch noch die Chance geben, seine nächsten Produktionen herauszubringen und dann urteilen.
Interessant wäre noch zu untersuchen, welche Qualifikation man in Wien haben muss, um ein großes Theater zu leiten.
Kurt Hohemmer hat Erfahrung als Operettendarsteller und Regisseur, aber keine als Theaterleiter.
Aber so ein Anfänger war ja auch Peter Weck.
Ob er nur die Ausnahme von der Regel ist?
Von der künstlerischen und finanziellen Krise des mit großem Aufwand renovierten Raimondtheater, Erich Gabriel berichtete, jetzt zur Staatsoper.
Diese ist morgen Schauplatz der Gala der Stars einer New Yorker Fernsehanstalt.
Es ist das erste Mal, dass dieser Sender eine der größten Fernsehstationen des öffentlich-rechtlichen amerikanischen Fernsehnetzes mit dieser in den USA schon traditionellen Veranstaltung außer Landes geht.
Der ORF, der die Gala gemeinsam mit dem amerikanischen Sender ausrichtet, überträgt den Galaabend morgen ab 19.30 Uhr in FS2 und im Hörfunkprogramm Österreich 1 direkt.
In den USA wird die Gala im März ausgestrahlt, wobei die Direktorin der New Yorker City Opera Beverly Sills als Moderatorin agieren wird.
Die Liste der morgen in Wien auftretenden Opernstars reicht von Franziska Reitzer über Agnes Balzer, Mirella Freni, Edita Grubarowa und Giulia Migenes bis zu Margret Preiss, Hermann Prey, Leonie Risanek und Bernd Weichl.
James Levine dirigiert die Wiener Philharmoniker und es wirkt auch der Wiener Staatsopernchor mit.
Den folgenden Beitrag hat Walter Gellert gestaltet.
Die Wiener Staatsoper war bereits gestern Vormittag Schauplatz von Proben für die morgige Gala der Stars, die 1980 ins Leben gerufen wurde, um die Verbundenheit von Channel 13 New York mit Kunst und Kultur zu demonstrieren.
Ein Blick auf die bisherigen Programme zeigt, dass man nicht nur die Stars der Met eingeladen hat, sondern auch Spitzentänzer wie Natalia Makarova oder Rudolf Nureyev und Größen des Konzertsaals wie Yehudi Menuhin oder Isaac Stern.
Das Wiener Programm ist ganz auf Oper ausgerichtet, wobei auch hier Sänger engagiert wurden, die dem amerikanischen Publikum ein Begriff sind.
Die wienerische Note dieser Gala der Stars wird durch einen großen Fledermausblock im zweiten Teil der Veranstaltung betont.
Sängerstars stellen sich für Galaveranstaltungen dieser Art gerne zur Verfügung, da eine Einladung zum einen eine Anerkennung bedeutet und zum anderen zumeist auch damit karitative Zwecke verfolgt werden.
Die Gala der Stars wurde vom ORF ja heuer in den Gesamtrahmen der Aktion Licht ins Dunkel gestellt.
Leonie Rüsenig zum Beispiel ist mit der Arie der Gioconda zu hören.
Diese Rolle hat sie in Berlin mit großem Erfolg gesungen, konnte sie aber in Wien nie vorstellen.
Singt sie gerne in solchen Gala-Vorstellungen?
Es hat seine Reize.
Man bemüht sich natürlich.
Es kann auch daneben gehen, hoffentlich nicht.
Ich bin ein bisschen angegratzt.
Ich bin erst zwei Tage aus New York zurück.
Aber ich singe eigentlich ganz gerne in einer Gala.
Ich habe dieses Star-an-Star-Reihen ganz gerne.
Man kann sich so ein bisschen messen.
Francisco Arraiza, der als Rudolf aus Puccini's Poem zu hören ist, weist auf den kulturpolitischen Aspekt der Veranstaltung für die Vereinigten Staaten hin.
Es ist wirklich in erster Linie für den doch eine Reihe von großen Sänger vorzustellen, mit natürlich den schönsten Melodien, Arien etc., damit man vielleicht ein etwas breiteres Publikumskreis greifen kann.
Dieses Phänomen, das wir hier in Europa haben, wo Oper mehr oder weniger als selbstverständlich gilt für alle Schichten und für alle Altersgruppen, was auch immer, ist in Amerika lange nicht so.
In Amerika befindet man sich in vielen Städten noch in dem Prozess des Aufbauens und solche Veranstaltungen sind natürlich sehr willkommen, sehr interessant.
Mit der Overtüre zu Mozart's Zauberflöte beginnt James Levine morgen Abend den zweiten Teil der Operngala in der Wiener Staatsoper, in dem vor allem österreichische Komponisten zu hören sein werden.
Johann Strauss, Mozart und Schubert, sozusagen eine geballte Ladung österreichischer Kultur für ein amerikanisches Millionenpublikum.
Sänger der Wiener Staatsoper zählen und zählten immer wieder zu den Stützen der Metropolitan Opera.
Leonie Röseneck zum Beispiel und Bernd Weickel, der auch schon viele Erfahrungen mit Auftritten bei Galaabenden hat.
Hier singe ich heute oder jetzt probieren wir die Maskenball-Arie.
Und sonst bemühe ich mich halt, französische oder italienische Arien bei diesen Sachen zu machen.
Deutsche Arien passen schlecht, sie haben nicht diesen Show-Charakter.
Versuchen Sie da auch Neues auszuprobieren?
Ich nicht, nein.
Das tue ich nicht, weil ich zu viel Angst habe, dass es mir nicht gelingt.
Eine Besonderheit für den morgigen Galaabend in der Wiener Staatsoper hat sich Hermann Prey ausgedacht.
Der deutsche Sänger wird keine Opern-Arie singen, sondern sich für Franz Schubert einsetzen.
Ich singe ja zwei Orchesterungen.
Einer, den Erlkönig, orchestriert von Franz Liszt, und den Ihr Bild aus dem Schwangesang, dieses Heine-Gedicht, orchestriert von Alban Berg.
Und es gibt auch noch wunderbare andere Instrumentierungen von Reger, von Brahms, von Benjamin Britten.
Und diese Orchestrierungen geben mir Gelegenheit in großen Symphoniekonzerten, was ich jetzt auch in New York gemacht habe mit New York Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta.
Schubert-Lieder vor einem großen Publikum zu singen, was sonst normalerweise nicht in Liederabende geht.
Und dadurch ist es mir möglich, auch hier auf breiter Ebene, eben durch das Fernsehen, Schubert auch in Amerika populärer zu machen, als er leider immer noch ist.
Er reitet so spät durch Land und Wild.
Es ist der Vater in seinen
Das war ein Beitrag von Walter Gellert zur morgigen Gala der Stars in der Wiener Staatsoper.
Der ORF überträgt diese, wie erwähnt, ab 19.30 Uhr direkt in den Programmen Österreich I und FS II.
Und im Mittagsschanal gibt es jetzt noch einmal eine Meldungsübersicht.
Österreich.
Bundeskanzler Sinovac sagte heute auf Journalistenfragen, das Thema Androsch sei in der Regierungssitzung nicht erörtert worden.
Sinovac fügte hinzu, der jüngste Gerichtsbeschluss sei offensichtlich für die zuständige Abgabenbehörde gemacht worden und er denke nicht daran, sich damit zu befassen.
Er wolle auf das Ergebnis der Ermittlungen der Behörde warten und möchte niemandem vorgreifen, aber auch niemanden beeinflussen, sagte Sinovac.
Auf die Frage, ob Androsch in der SPÖ wieder eine Funktion ausüben könne, sollte er von seiner Bezirksorganisation Wien-Floridsdorf gewählt werden, meinte der Bundeskanzler, dagegen sei von ihm aus nichts zu machen.
Im Zusammenhang mit den von Minister Latziner angekündigten Maßnahmen in der verstaatlichten Industrie, besonders der Aufhebung der Politikerklausel im ÖIAG-Gesetz, sprach ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf heute von einem Spanengesang für die angestrebte Entpolitisierung.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf meinte wiederum, die sozialistische Partei spreche mit gespaltener Zunge.
Bundeskanzler Sinowaz verkünde eine Politik der Mitte, Sozialminister Dallinger wolle dagegen linke Ideologie verwirklichen.
Das Autofahren ist 1985 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 4,2% teurer geworden.
Die Teuerungsrate der Autokosten liegt damit um 1% über dem allgemeinen Verbraucherpreisanstieg.
Am stärksten gestiegen sind dabei im Jahresabstand die Haftpflichtversicherungsprämien.
Bei Verkehrsunfällen sind in Österreich im Vorjahr erheblich weniger Menschen ums Leben gekommen als 1984.
Insgesamt betrug der Rückgang der Zahl der Toten 16 Prozent.
Nach Ansicht des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hängt dies unter anderem mit den Strafsanktionen für das Nicht-Anlegen der Sicherheitsgurte zusammen.
Bundesrepublik Deutschland
Neuartige Schneeketten, die sich automatisch um die Räder legen, werden zurzeit bei der Feuerwehr in Frankfurt erprobt.
Die Ketten sind in Zylindern an den Achsen der Einsatzfahrzeuge untergebracht.
Von dort können sie bei Straßenglätte per Knopfdruck ausgeworfen werden.
Eine besondere Mechanik sorgt dafür, dass sie sich dann ohne fremde Hilfe um die Räder legen.
Italien.
Im ganzen Land beginnt heute Abend ein Streik der Tankstellenpächter.
Die Aktion soll bis Samstag 7 Uhr früh dauern.
Dem Streikaufruf werden hauptsächlich die Tankstellenpächter abseits der Autobahnen Folge leisten.
Lediglich am Donnerstag muss damit gerechnet werden, dass auch auf den Autobahnen Tankstellen geschlossen sind.
Der ÖAMTC macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass die Mitnahme von Treibstoff in Reservekanistern nach Italien verboten ist.
Libanon.
Im überwiegend von Christen bewohnten Beiruter Vorort Funel-Tschubak kam es in den Mittagstunden zu einer heftigen Explosion.
Nach ersten Informationen dürfte eine Autobombe vor einem Büro der christlichen Verlange-Partei von Staatspräsident Amin Jumayel explodiert sein.
Nach ersten Informationen gab es mindestens 20 Tote und zahlreiche Verletzte.
Südjemen.
Etwa 700 Ausländer im Südjemen warten zurzeit auf ihre Evakuierung.
Britische, französische und sowjetische Schiffe kreuzen vor der Küste und warten auf eine Gelegenheit, die Menschen an Bord zu nehmen.
Unterdessen herrscht über die militärische Lage im Südjemen weiterhin Unklarheit.
Nach Augenzeugenberichten ist die Hauptstadt Aden durch die Kampfhandlungen fast völlig zerstört worden.
Niederlande.
Anlässlich seines Besuches in Den Haag hat der israelische Ministerpräsident Shimon Peres überraschend Verhandlungen zwischen Israel und König Hussein von Jordanien bekannt gegeben.
Peres hob hervor, dass König Hussein den Frieden ebenso wünsche wie die Israelis.
Einzelheiten gab er allerdings nicht bekannt.
Bundesrepublik Deutschland.
Der stellvertretende amerikanische Außenminister John Whitehead wirbt weiterhin für Boykottmaßnahmen gegen Libyen nach den Terroranschlägen in Wien und Rom.
Gestern erörterte Whitehead in Bonn mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher Fragen des internationalen Terrorismus.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Sonnig.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 8 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsschonals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.
Einblendung: Direktor Huemer, Kulturstadtrat Mrkwicka
Mitwirkende:
Gabriel, Erich [Gestaltung]
, Huemer, Kurt [Interviewte/r]
, Mrkwicka, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1986.01.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten