Mittagsjournal 1983.03.17

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
    Am Mikrofon ist Herbert Dobrowolny.
    In der kommenden Stunde werden wir Sie über folgende Ereignisse informieren.
    Der ÖVP-Kanzlerkandidat Alois Mock präsentierte heute zwei neue Nationalratskandidaten, die Jungunternehmerin Helga Rabel-Stadler, die sich der Probleme der berufstätigen Frauen annehmen möchte, und Ottmar Karas, der als Obmann der jungen ÖVP Jugendanliegen im Hohen Haus vertreten soll.
    Die Atomlinie, die Karras vertritt, geht übrigens nach Aussage von MOK über die Auffassung der Gesamtpartei hinaus.
    In der Inlandspresseschau hören Sie Kommentatoren Reaktionen auf die gestrige Pressekonferenz von SPÖ-Klubchef Heinz Fischer.
    Er hatte ja gestern gemeint, ein Erfolg für die Vereinten Grünen Österreichs von Professor Tollmann würde eine absolute SPÖ-Mehrheit gefährden.
    Die weiteren Schlagzeilen der Beiträge aus Österreich.
    Schweigemarsch zur Unterstützung der verfolgten Christen in aller Welt.
    Länderbank-Generaldirektor Wranitzki nimmt zum Vorgänger Management Stellung.
    Er meint, emotionale Entscheidungen dürften bei der Führung eines Bankinstitutes nicht sachliche Entscheidungen in den Schatten stellen.
    Und nach dem U-Bahn-Attentat auf ein elfjähriges Mädchen in Wien stellen wir die Frage, wie steht es um die U-Bahn-Kriminalität.
    Aus dem Ausland berichten wir über den Streit in der Bundesrepublik Deutschland, über die geplante Volkszählung, über die Tatsache, dass die UdSSR in Syrien Abwehrraketen des Typs SAM aufstellt und aus Turin über einen Korruptionsskandal, der die Linkskoalition der Stadt erschüttert.
    Die Kulturredaktion bringt ein Gespräch mit dem Maler und Grafiker Rudolf Hoflehner.
    Zu Beginn stehen wie immer die Nachrichten aus aller Welt.
    Verantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Manners, Sprecher Wolfgang Grimerschmid.
    Bundesrepublik Deutschland.
    CDU und die FDP haben heute in Bonn ihre Koalitionsverhandlungen aufgenommen.
    Politiker beider Seiten zeigten sich zuversichtlich, dass sie Einigung über das neue Programm der Regierung erzielen können.
    Umstritten ist allerdings die Innen- und Rechtspolitik.
    In diesem Bereich strebt die FDP eine Liberalisierung an, die Unionsparteien dagegen drängen auf die Verschärfung einiger Bestimmungen, beispielsweise beim Demonstrationsstrafrecht.
    Eine Kontroverse zeichnet sich auch über die sogenannte Investitionsanleihe ab.
    CDU und CSU wollen diese zusätzliche Steuer für Besserverdienende einbehalten, die FDP will sie, wie im Wahlkampf versprochen, zurückzahlen.
    Offen ist weiter, ob CSU-Chef Franz Josef Strauß in der neuen Regierung ein Ministeramt übernehmen wird.
    Österreich.
    Der Preis für Ofenheizöl wird heute offiziell um 50 Groschen je Liter auf sechs Schilling herabgesetzt.
    Eine entsprechende Verordnung hat Handelsminister Josef Staribacher ausgearbeitet, nachdem bei der Sitzung der amtlichen Preiskommission keine gemeinsame Lösung erzielt worden ist.
    Benzin- und Dieseltreibstoff sind bereits gestern billiger geworden.
    Heute wollen Wien und Niederösterreich eine Tarifsenkung für Strom und Fernwärme bekannt geben.
    Die Verwilligungen auf dem Energiesektor sind eine Folge der Ölpreissenkung durch die OPEC.
    ÖGB-Präsident Peña hat sich für das Verbleiben von Bundeskanzler Kreisky auch bei einem Verlust der absoluten SPÖ-Mehrheit bei den Nationalratswahlen ausgesprochen.
    In einem Interview für die Kronenzeitung meint Peña, er würde in diesem Fall dem Bundeskanzler, wie viele andere Parteifreunde auch, empfehlen, ein Koalitionskabinett zu führen.
    Dazu erklärte Kreisky auf Anfrage der Sozialistischen Arbeiterpartei,
    der Sozialistischen Arbeiterzeitung, er bleibe bei seiner Entscheidung und werde nicht Kanzler einer Koalitionsregierung sein.
    Innenminister Lanz schätzte heute die Chancen der SPÖ, bei den kommenden Nationalratswahlen wieder die absolute Mehrheit zu erlangen, mit ähnlicher Skepsis ein wie gestern SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer.
    Lanz sagte, die absolute Mehrheit sei so knapp vor Nationalratswahlen immer auf des Messers Schneide gestanden.
    Jedoch würde unser Wahlrecht die Mandatzuteilung an jetzt neu kandidierende Kleinparteien begünstigen.
    Dies bezeichnete Lanz als einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor.
    Bürgermeister Graz meinte, er sehe eine Gefahr darin, dass viele Menschen in Wien es als selbstverständlich betrachten, dass Bundeskanzler Kreisky wieder in seiner Funktion bestätigt werde und daher möglicherweise nicht zur Wahl gehen würden.
    Eine Prognose, ob seiner Ansicht nach eine vierte Partei in das Parlament einziehen werde, wollte Graz nicht stellen.
    Der Fremdenverkehr leistet nach den Worten von Bundeskammerpräsident Rudolf Salinger einen entscheidenden Beitrag zur Beschäftigungssicherung und spielt besonders bei der Jugendausbildung eine entscheidende Rolle.
    Vor dem Sektionstag der Bundessektion Fremdenverkehr sagte Salinger, in den österreichischen Fremdenverkehrsbetrieben würden gegenwärtig 138.000 Menschen beschäftigt.
    Die Zahl der Lehrlinge sei seit 1975 um mehr als 40 Prozent auf 16.000 gestiegen.
    ÖVP-Obmann Alois Mock schlug vor dem Sektionstag einen Fremdenverkehrsbeirat auf Bundesebene vor.
    Damit könnte die Fremdenverkehrspolitik wirksamer koordiniert und gestrafft werden, meinte Mock.
    Dem gestern Nachmittag in der Wiener Schottenringpassage überfallenen elfjährigen Mädchen geht es den Umständen entsprechend gut.
    Vom Täter fehlt weiter jede Spur.
    Den Ärzten des Wiener Allgemeinen Krankenhauses ist es in einer mehrstündigen Operation gelungen, drei der vier abgetrennten Finger anzunehmen.
    Der linke Mittelfinger konnte nicht replantiert werden.
    Das Gehirn ist durch den Axtschlag auf die Schädeldecke nicht verletzt worden.
    Nach Auskunft des Krankenhauses ist das Kind bei Bewusstsein.
    Beamte des Wiener Sicherheitsbüros haben mit einer ersten Einvernahme begonnen.
    Der psychische Zustand der Elfjährigen kann jedoch noch nicht beurteilt werden.
    Bei den Behörden sind bisher zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.
    Eine konkrete Spur hat sich allerdings noch nicht ergeben.
    USA.
    Die für gestern erwartete Abstimmung des amerikanischen Repräsentantenhauses über die sogenannte Freeze-Resolution ist auf kommende Woche verschoben worden.
    Die Resolution enthält einen Appell an die amerikanische Regierung und an die Sowjetunion, ihre Atomwaffenarsenale auf dem derzeitigen Stand einzufrieren.
    Anträge, die den Appell abgeschwächt hätten, wurden von den amerikanischen Abgeordneten mehrheitlich abgelehnt.
    Präsident Reagan vertritt die Ansicht, die Fries-Resolution würde die USA unterlegen machen und ihre Verhandlungsposition bei den Genfer Gesprächen mit der Sowjetunion schwächen.
    Naher Osten.
    Bei seiner Reise durch den Nahen Osten ist der frühere amerikanische Präsident Jimmy Carter gestern vom syrischen Staatschef Assad empfangen worden.
    Carter und Assad erörterten die Rolle Syriens bei den Bemühungen um einen Nahostfrieden.
    In einem Kommentar zum Besuch des amerikanischen Ex-Präsidenten erklärte der syrische Rundfunk, Carter sei zwar gekommen, um die Früchte der israelischen Invasion im Libanon zu pflücken, man habe ihn jedoch trotzdem empfangen, weil Syrien niemals einen Dialog ablehne.
    Das staatliche israelische Fernsehen hat gestern ein vor vier Tagen gemachtes Interview ausgestrahlt, in dem der frühere amerikanische Präsident den Abzug der israelischen Truppen aus allen besetzten Gebieten fördert.
    Bundesrepublik Deutschland.
    König Hussein von Jordanien trifft heute bei seinem Besuch in Bonn zu Gesprächen mit Bundeskanzler Helmut Kohl und Außenminister Hans-Dietrich Genscher zusammen.
    Hauptthema der Unterredungen sind die Aussichten für einen Frieden im Nahen Osten.
    Die Regierung in Bonn misst Jordanien eine bedeutende Rolle bei der Lösung des Nahostkonfliktes bei.
    Polen.
    In Danzig sind neuerlich mehrere Regimekritiker festgenommen worden.
    Die polnische Polizei meldet die Zerschlagung einer, wie es heißt, illegalen Gruppe, die für das vergangene Wochenende zu Demonstrationen aufgerufen haben soll.
    Die Zahl der Verhafteten wurde bisher nicht bekannt.
    Angeblich wurden in Danzig Flugblätter gefunden, in denen zu öffentlichen Unruhen aufgerufen wird.
    Italien.
    Zwei Skandale um Amtsmissbrauch und Korruption stehen zurzeit im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion.
    In Rom befasst sich ein Untersuchungsgericht mit Vorwürfen gegen Mitglieder des obersten Richterrates, der höchsten juristischen Kontrollinstanz.
    30 Angehörige des Richtergremiums sollen durch gefälschte Spesenabrechnungen umgerechnet mehr als 300.000 Schilling öffentlicher Gelder für Speisen und Getränke ausgegeben haben.
    In Turin ist nach einem Bestechungsskandal die gesamte Regionalregierung des Piemont zurückgetreten.
    Wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs wurden der stellvertretende Bürgermeister der Stadt sowie acht Stadträte und Regionalräte festgenommen.
    Die Wetterlage.
    Eine flache Hochdruckzone reicht vom Ostatlantik über den Alpenraum bis Südrussland.
    An ihrer Nordflanke ziehen morgen atlantische Störungen ostwärts und streifen in abgeschwächter Form die Alpen-Nordseite und den Nordosten Österreichs.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, meist aufgelockert bis stark bewölkt, im Süden und Osten zeitweise auch heiter, schwachwindig.
    Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 2 bis plus 6 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen.
    Im Süden vielfach sonnig.
    Im übrigen Bundesgebiet zunächst aufgelockerte Bewölkung.
    Im weiteren Tagesverlauf vom Westen her Bewölkungsverdichtung und nachfolgend stellenweise etwas Regen.
    Schwachwindig.
    Tageshöchsttemperaturen 8 bis 16 Grad.
    Die Wettervorschau.
    Bei aufgelockerter Bewölkung zeitweise auch sonnig.
    Mild.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien, heiter, 13°, Nordostwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt, heiter, 13°, Nordwind 10 km.
    Linz, heiter, 9°, West 3.
    Salzburg, stark bewölkt, 8°, Windstill.
    Innsbruck, bedeckt, 8°, Windstill.
    Bregenz, bedeckt, 8°, Nordwest 3.
    Graz, Heiter, 13 Grad, Südwest, 5 Kilometer.
    Und Klagenfurt, Heiter, 10 Grad, Südostwind, 3 Kilometer in der Stunde.
    12.11 Uhr wird es jetzt.
    Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
    Heute Vormittag präsentierte die österreichische Länderbank ihre Bilanz für das Jahr 1982.
    Nach den Problemen der Jahre 1980 und 1981, Stichworte dazu Konkurs Klimatechnik und Konkurs Eumig und der Firmenzusammenbruch von Funder, die ja alle Länderbankkunden waren, nach diesen beiden Jahren hatte dieses zweitgrößte österreichische Geldinstitut, das sich im Mehrheitseigentum des Staates befindet, die wohl schwierigste Zeit in seiner mehr als hundertjährigen Geschichte zu überstehen.
    Auf einen einfachen Nenner gebracht kann man sagen, dass sich die Länderbank wieder erholt hat und das neue Management unter Generaldirektor Wranitzki sozusagen die Aufräumungsarbeiten beendet hat.
    Noch immer offen ist aber die Frage, wie es um den alten Länderbankvorstand, in dessen Ära die Geschäftsverbindungen zu den Konkursfirmen aufgebaut wurden, bestellt ist.
    Helmut Glitzander führte dazu mit Generaldirektor Franz Wranitzki das folgende Gespräch.
    Herr Generaldirektor, Frau Nitzke, Sie sind jetzt zwei Jahre im Amt und Sie wurden in die Länderbank geholt, um nach den Zusammenbrüchen der Länderbankkunden Klimatechnik, AMIG und Funder wieder Ordnung zu schaffen.
    In diesen zwei Jahren hat es eine Reihe von Untersuchungen, Erhebungen und Gutachten gegeben.
    Wie steht es nun um die Beurteilung der Geschäftsführung Ihrer Vorgänger Generaldirektor Erndl und dem zuständigen Kreditdirektors Trönnert?
    Es stimmt, es sind einige Gutachten verfasst worden und diese Gutachten sprechen davon, dass möglicherweise die früheren Vorstandsmitglieder vom Zusammenbruch dieser Firmen rechtzeitig gewusst haben müssen und daher die Kreditgewährung früher einstellen hätten sollen.
    Nun ist aber
    in allen vorgelegten Gutachten die Beweiskette dafür, dass hier wirklich schuldhaftes Verhalten vorliegt, nicht geschlossen.
    Und wir in der heutigen Vorstand, in Wahrnehmung seiner Verantwortung um die Bank,
    Wir müssen auf der einen Seite alle Möglichkeiten ausschöpfen, um allfällige Schadenersatzansprüche geltend zu machen.
    Wir müssen aber auf der anderen Seite natürlich auch das Risiko abwägen, dass der Bank dann entsteht, wenn wir Rechtsstreitigkeiten vom Zaun brechen, ohne dass Beweisketten geschlossen sind und wir daher allfällige Prozessausgänge nicht abschätzen können.
    Herr Generaldirektor Voranitzki, wie ist denn nun die Situation in diesem Rechtsstreit?
    Sie haben gemeint, da könnte ein Schaden für die Länderbank entstehen.
    Ist ein Geldinstitut, das Image eines Geldinstitutes etwas so heikles?
    Ich bin davon überzeugt, dass ein Geldinstitut sicherlich mit ganz, ganz großer Sorgfalt und Vorsicht vorgehen muss.
    Wir haben uns abgesichert, um unsere Rechte zu wahren.
    Wir müssen jetzt sehen, wie die Strafbehörden sich entscheiden, ob sie zusätzliches Beweismaterial an den Tag bringen.
    Wir selber sind ja keine Detektive und auch keine Richter.
    Und wenn dieses Material dann vorliegt, dann werden wir uns endgültig entscheiden.
    Wir können aber in einer sehr unsicheren Angelegenheit und einer unsicheren Rechtslage nicht mutwillig Prozesse einleiten, deren Verlauf wir nicht abschätzen können, weil dann die vielen Freunde, die der Länderbank großes Vertrauen entgegenbringen, über uns urteilen würden, wenn wir uns auf eine solche unsichere Angelegenheit eingelassen hätten.
    Herr Generaldirektor, das ganze Problem hat ja doch, abgesehen vom sachlichen Aspekt, auch eine emotionelle Seite.
    Der Länderbank ist ein Schaden in der Größenordnung von rund 4 Milliarden Schillingen entstanden.
    Zur Bedeckung dieses Schadens werden in irgendeiner Form auch die österreichischen Steuerzahler herangezogen.
    Und wenn man es so vollständig ausdrücken will, es geschieht nichts.
    Diese Meinung könnte man ja auch sein.
    Ich glaube nicht, dass man es so sehen kann.
    Sie haben recht, dass hier auch Emotionelles mitspielt.
    Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, dass nach den Geschehnissen des Jahres 80-81 meine Kollegen und ich hier eine
    große Bürder übernommen haben und dass unsere eigenen Emotionen sicherlich auch in eine bestimmte Richtung ausschlagen, die sie sich vorstellen können.
    Aber man darf ein großes Geldinstitut nicht auf der Basis von Emotionen führen, sondern durch Nüchternes und sachliches Abwägen der Chancen und der Möglichkeiten.
    Herr Generaldirektor, Frau Nitzke, ich habe einleitend festgestellt, dass Sie in die Länderbank gerufen wurden, um Ordnung zu schaffen.
    Nun, nach zwei Jahren Ihrer Tätigkeit, wie steht die Länderbank in Österreich, wie steht die Länderbank international da?
    Ich glaube, dass unser Geschäftserfolg des Jahres 1982, den wir heute der Öffentlichkeit vorstellen, sich sehen lassen kann.
    In einer Zeit, in der wir ja in Österreich bekanntlich eine sehr unterentwickelte Konjunktur haben und die Kreditnachfrage ausbleibt, ist es uns doch gelungen, Marktanteile nicht nur zu halten, sondern sogar dazu zu gewinnen, sowohl im Kreditgeschäft wie im Einlagengeschäft.
    Es ist darauf zu verweisen, dass wir wiederum nach einem dividendenlosen Jahr für 1982 10% Dividende ausschütten werden.
    Das heißt, die Bank arbeitet wieder mit Gewinn.
    Und ich möchte auch darauf hinweisen, dass die Beteiligungsgesellschaften, also die vielen Industriegesellschaften, an denen die Bank beteiligt ist und auch die Kreditinstitute, an denen sie beteiligt,
    ist für das Jahr 1982 mit einer Ausnahme alle mit Gewinn abschließen werden und auch von der internationalen Warte her gesehen haben wir unser Geschäft ausgebaut und sind sogar ein sehr willkommener Partner im internationalen Bankgeschäft.
    Herr Generaldirektor, ich danke für das Gespräch.
    Helmut Glissander sprach mit Generaldirektor Franz Franitzki von der österreichischen Länderbank.
    Zwölf Uhr und siebzehn Minuten war es soeben.
    Die österreichische Volkspartei hat nach einigen parteiinternen Diskussionen ihre Kandidatenliste für die nächste Nationalratswahl vorerst fertiggestellt.
    Während manche Bereichssprecher wie Gesundheitsexperte Wiesinger oder Wehrsprecher Erma Korer mit nicht abgesicherten oder gar aussichtslosen Listenplätzen Vorlieb nehmen müssen, hat Parteichef Mock am Beginn dieser Woche vor allem zwei neue Kandidaten in den Vordergrund gerückt, die im sogenannten Reststimmenverfahren mit ziemlicher Sicherheit in den Nationalrat einziehen dürften.
    Die Salzburger Ex-Journalistin und Unternehmerin Helga Rabel-Stadler und ÖVP-Jugendschef Ottmar Karras.
    Heute präsentierte Alois Mock die beiden künftigen Parlamentsneulinge persönlich in einer Pressekonferenz, von der nun Hans Langsteiner berichtet.
    Als Verkörperung sachpolitischer Prioritäten und grundsätzlicher Weichenstellungen hat ÖVP-Chef Alois Mock heute die beiden neuen Kandidaten präsentiert, deren politische Meinung er, wie Sie es später gleich hören werden, gleichwohl nicht immer voll teilt.
    Mock zunächst grundsätzlich über die Signalwirkung der Nominierung von Helga Rabe-Stadl und Ottmar Karras.
    Insgesamt wollen wir damit den Menschen auch zeigen, dass wir auf den Aufschwung in unserer Politik setzen, auf den Aufschwung wirtschaftlich,
    dass wir auf die Unternehmer dieses Landes rechnen.
    Dr. Stadler ist Geschäftsführerin in einem Unternehmen in Salzburg.
    Wenn wir auf den Aufschwung setzen, setzen wir auch auf eine moralische Erneuerung.
    MOK fordert in diesem Zusammenhang die Parteien zur Selbstbeschränkung auf.
    erinnerte an seinen gestern erneuerten und präzisierten Vorschlag zum Privilegienabbau.
    Auf arbeitslose Einkommen sollte von ÖVP-Politikern auch in der Oppositionsrolle verbindlich verzichtet werden.
    Und für den Verzicht etwaiger ÖVP-Minister auf ihr Nationalratsmandat will MOK sogar eine verfassungsrechtliche Regelung.
    Dann die Präsentation der beiden neuen Kandidaten.
    Die Salzburger Wirtschaftstreibende Helga Rabel-Stadler sieht sich in dieser Reihenfolge als Salzburgerin, Unternehmerin und als Frau und will sich vor allem der Mietrechtsreform, der Flexibilität von Arbeitszeiten und der Schaffung eines wirtschaftsfreundlichen Klimas widmen.
    Ich glaube, dass wir seit 13 Jahren auf dem falschen Weg sind.
    Man legt zuerst den Unternehmern solche Prügeln in Form von Steuern und anderen Lasten vor die Füße, dass sie dann zum Staat als Almosenempfänger kommen müssen.
    Zur Fristenlösung, erklärte Rabel-Stadler, sie sei gegen eine Rückkehr zur Strafbarkeit der Abtreibung, wolle aber eine bessere Beratung der Schwangeren.
    Ein anderes kontroversielles Thema stand dann im Mittelpunkt der Aussagen von ÖVP-Jugendobmann Ottmar Karras, der ja anders als sein sozialistisches Bandar Josef Tschapp den Fahrschein ins Parlament schon in der Tasche hat.
    Karras zählte nämlich neben dem Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit auch den Kampf gegen Zwentendorf zu seinen Hauptanliegen.
    Ich werde mich massiv dafür einsetzen, dass endlich in diesem Lande eine Energiepolitik gemacht wird und ein Energieplan in die Tat umgesetzt wird, der von der Atomkraft Abstand nimmt.
    Über die Atomkraft, wer obwohl es eine Volksabstimmung gibt,
    obwohl der Energieverbrauch in Österreich zurückgeht, weiterhin an geistlos fortgeschriebenen Zuwachsraten festhält.
    Wer hier die Nuancen des Luxus und die Varianten der Verschwendung nicht umkehrt und die Alternative wieder in Zwentendorf sieht und den Energieplan nicht ändert, handelt gegenüber uns jungen Menschen und der Zukunft unverantwortlich.
    Dazu die reservierte Stellungnahme von Parteichef Alois Mock.
    Diese Meinung, die er vertritt, ist viel schärfer und geht weiter als die Auffassung der Gesamtpartei.
    Mock dennoch resümierend, auch er sehe keinen Anlass, Zwentendorf in Betrieb zu nehmen.
    Soweit mein Bericht aus der ÖVP-Zentrale und damit zurück zum Studio.
    Der Kanzlerkandidat der österreichischen Volkspartei Alois Mock präsentierte zwei neue Nationalratskandidaten Helga Rabel-Stadler und Ottmar Karas.
    Hans Langstein informierte sie darüber.
    Im Zuge des sich verschärfenden Wahlkampfs für den 24.
    April gewinnt eine Partei, von der noch nicht einmal sicher ist, ob sie die nötigen Unterschriften für die Kandidatur in allen Wahlkreisen erhält, immer mehr so etwas wie das Image eines Züngleins an der Waage.
    Die Vereinten Grünen Österreichs des Geologieprofessors und Anti-Zwendendorf-Kämpfers Alexander Tollmann sind es, die immer mehr ins Fadenkreuz der übrigen Parteien kommen.
    Auf der einen Seite macht die SPÖ der Tollmann-Gruppe den Vorwurf, ganz bewusst auf eine Kandidatur bei den Wiener Gemeinderatswahlen zu verzichten.
    Auf der anderen Seite will man auch von Kontakten Tollmanns zu Kanzler Kreis gewissen und schließlich gibt es auch tatsächlich Anzeichen dafür, dass sich rund um die Vereinten Grünen auch braune Farben scharen.
    Wie auch immer, SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer rechnete gestern vor, dass im Fall eines Wahlerfolgs von Tollmann die absolute Mehrheit der Regierungspartei zu 50 Prozent dahin wäre.
    Dazu Kommentare aus heutigen Tageszeitungen, zusammengestellt von Fritz Pesata.
    In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit spricht Helmut Gries davon, dass die Tollmann-Liste in der Steiermark von Leuten unterstützt wird, denen Kontakte zur nationaldemokratischen Partei Norbert Burgers nachgesagt werden.
    Gries dazu.
    Ob Tollmann alles recht ist, ist nicht die Frage.
    Dass er es sich gefallen lässt, dass Leute dieser Art für ihn werben, setzt ihn ins Unrecht.
    Und zwar gegenüber allen jenen seiner Anhänger, denen bisher grün und alternativ mehr bedeutet hat, als die Chance, einen Sitz im Parlament zu bekommen.
    Soweit die sozialistische Grazer Neue Zeit.
    Auch das steirische ÖVP-Blatt Südost Tagespost nimmt zu einer Postwurfsendung der Tollmann-Gruppe kritisch Stellung, in der es geheißen hatte, dass die Politiker tüchtige Österreicher in die Frühpension schickten, anstatt Gastarbeiter zu kündigen.
    Fragt sich das steirische ÖVP-Blatt, saftig frisches Grün als schmutzig braune Tarnfarbe?
    Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung heißt es zum gleichen Thema bei Peter Pellinker.
    Alexander Tollmann gleicht einem Zauberlehrling, der sich in die Politik gestürzt hat.
    Die sich an ihn anhängenden rechtsextremen Besen, die Ausnutzung durch Busseck, die Ansammlung von Glücksrittern um ihn, die wird er nicht los.
    Schlimm, wenn durch einen solchen Zauberlehrling klare Mehrheiten in Österreich infrage gestellt werden.
    Genau diese Frage, ob nämlich durch die Kandidatur der Tollmann und Fuchs-Gruppe die absolute SPÖ-Mehrheit am 24.
    April gefährdet ist, hatte SPÖ-Kluboban Fischer gestern mit 50 zu 50 beantwortet.
    Hans Rauscher im Kurier glaubt allerdings, dass die SPÖ-Sorgen über die Kandidatur der Vereinten Grünen eher taktischer Natur wären.
    Rauscher erinnert in seinem Kommentar daran, dass die SPÖ im Wahlkampf vor vier Jahren mit dem Slogan Taus, Götz, nein danke zögernde linke Jungwähler zur Entscheidung für Kreisky gewonnen hatte.
    Und so Rauscher weiter, dass die SPÖ vier Jahre später mit einer Warnung vor einer Koalition Mock-Tollmann neuerlich dies versucht.
    Die Situation ist heute ähnlich.
    Wieder fällt die Entscheidung in der letzten Wahlkampfphase.
    Und wieder versucht die SPÖ, die schwankenden Jungwähler mit einer Gruselkoalition ins eigene Lager zu schrecken.
    Diesmal heißt die Kombination jedoch nicht Tauß-Götz, sondern Mock-Tollmann-Steger.
    Das ist die neue Rechtsmehrheit, von der Heinz Fischer spricht.
    Sie ist wenig realistisch, aber darauf kommt sie im Wahlkampf ja nicht an.
    Einen anderen Aspekt der politischen Diskussion um die Tollmann-Gruppe sieht Dieter Lehnhardt in der Tageszeitung Die Presse.
    Dem SPÖ-Club-Chef Fischer wird es gar nicht aufgefallen sein, dass er rund die Hälfte seiner gestrigen Pressekonferenz den Themen Grünpartei, Umweltschutz, Zwentendorf und Tollmann Chancen widmete oder, weil befragt, widmen musste.
    Der Spitzenkandidat der Grünen sieht, wie man hört, in dieser Hinsicht seine kühnsten Erwartungen übertroffen.
    Nichts wäre ihm furchtbarer gewesen, als systematisch verschwiegen zu wirken.
    Doch davon keine Rede.
    Seine Gegner haben Tolman in wenigen Wochen populärer gemacht, als er selbst es in Jahren vermocht hätte.
    Das war die heutige Inlandspresseschau, zusammengestellt von Fritz Pesater.
    Der österreichische Zweig der internationalen Solidaritätsbewegung für verfolgte Christen veranstaltet morgen einen Schweigemarsch durch die Wiener Innenstadt.
    Unter anderem nehmen daran auch der katholische Bischof Florian Kuntner und der Vertreter der evangelischen Kirche Oskar Zakrawski teil.
    Heute gab es schon eine Pressekonferenz, bei der die Situation verfolgter Christen in vielen Ländern geschildert wurde.
    Jürgen Jungwirth war dabei.
    Wir leben im Jahrhundert der größten Christenverfolgungen aller Zeiten, heißt es in der Zeitschrift, Christen in Not.
    Zu keiner Zeit sind so viele Menschen wegen ihres Glaubens an Jesus Christus unterdrückt, diskriminiert, inhaftiert und auf grausame Weise umgebracht worden und zu keiner Zeit so viele Gotteshäuser geschlossen oder zerstört worden wie in unserer.
    Wir denken an den marxistisch-atheistischen Kommunismus, dessen Opfer nicht gezählt werden können, an den Islam und die Opfer seines in vielen Ländern repressiven Verhaltens gegenüber den Christen und an die zahlreichen Opfer unter den Gläubigen in anderen repressiven Staaten in Lateinamerika, Afrika und Asien.
    Vor allem mit der Situation der Christen in den Ostblockstaaten hat sich der Schweizer Pfarrer Eugen Voss beschäftigt.
    Er erzählt über die Situation der Christen in den meisten Ostblockstaaten,
    Sie werden seit vielen Jahren, genau genommen seit 1917, in Osteuropa, zuerst in Russland, in der Sowjetunion und dann nach 1945 in weiteren Ländern Osteuropas, behindert, verfolgt, unterdrückt.
    Und dieses Ausmass ist dermassen gross.
    dass für diese Menschen, die selber keine Stimme haben, stellvertretend gesprochen werden muss.
    Dieser Schweigemarsch ist, so paradox das klingt, eine Art des stellvertretenden Sprechens.
    Was es in diesen Staaten bedeutet, Christ zu sein und seinen Glauben auch auszuüben, beschreibt Eugen Voss an Beispielen.
    Im Augenblick, wo jemand den Raum der Kultfreiheit verlässt und zum Beispiel außerhalb des Gottesdienstraumes Kindern über den religiösen Glauben erzählt, eine biblische Geschichte erzählt, wird dieser Mensch bereits straffällig.
    Eltern, die ihren Kindern regelmässig biblische Geschichten erzählen, droht ein Gerichtsverfahren.
    Es ist sogar vorgekommen, dass Eltern die elterlichen Rechte abgesprochen worden sind.
    In solchen Bereichen muss man ständig wachsam sein.
    Man muss auf diese Gefahren aufmerksam machen und man muss den betroffenen Menschen zeigen, dass man sie nicht vergisst.
    Mit der Situation der Christen in den mittelamerikanischen und südamerikanischen Staaten beschäftigt sich der österreichische Pater Manfred Gniewasser von der Caritas.
    In den letzten zehn Jahren hat es zum Beispiel 900 getötete Priester gegeben und eine Zahl von Laien, die nicht feststellbar ist.
    Die Art und Weise, wie diese Menschen zu Tode kommen, die sind furchtbar, wenn man die Beschreibungen liest.
    Die Menschen werden verstümmelt, die Menschen werden gefoltert, sie werden gequält und letztendlich getötet.
    In welchen Ländern?
    Diese Verfolgung findet vor allem statt und das ist zum Teil eine Massenverfolgung.
    In Guatemala zum Beispiel ist es zurzeit eine Massenverfolgung, wo ganze Dörfer ausgerottet werden.
    Die Länder, die besonders betroffen sind, sind eben Guatemala, El Salvador, zum Teil auch Honduras, dann in Südamerika ist es Chile, findet eine Verfolgung statt, in Argentinien, Paraguay, Uruguay, Brasilien.
    Auf ähnliche Art und Weise wie die Kirche oder wie Christen verfolgt werden in Lateinamerika findet das auch statt auf den Philippinen in einem immer verstärkten Ausmaß und etwa auch in Südafrika.
    Wie die internationale christliche Solidarität bekannt gibt, werden in mehr als 50 Ländern Christen wegen ihres Glaubens gefoltert, eingesperrt und getötet.
    Ein Beitrag von Jürgen Jungwirth.
    Es ist 12 Uhr und 30 Minuten, Sie hören das Mittagsschonal des aktuellen Dienstes, Halbzeit bei uns in der Berichterstattung und Zeit einen Blick auf das Programm zu werfen, das wir Ihnen bis 13 Uhr noch präsentieren wollen.
    Die Schlagzeilen dazu, Bundesrepublik Deutschland, der Streit um die geplante Volkszählung nimmt an Intensität zu.
    Syrien, UdSSR stellt SAM-Raketen auf.
    Italien, Hintergründe des jüngsten Korruptionsskandals in Turin.
    Und Wien, nach U-Bahn-Attentat auf Mädchen in Wien, wie steht es mit der U-Bahn-Kriminalität in der Bundeshauptstadt.
    Die Kulturredaktion bringt dann noch ein Gespräch mit dem Maler und Grafiker Rudolf Hoflehner.
    Nun aber ins Ausland.
    In der Bundesrepublik Deutschland gehen seit Wochen die Meinungen über die für April geplante Volkszählung auseinander.
    Die Bundesregierung hat jetzt eine Aufklärungsoffensive gestartet, um die gegenteiligen Meinungen zu dieser Volkszählung zu entkräften.
    Die Einwände können mit den Begriffen Verstoß gegen das Datenschutzgesetz und Eingriff in die Privatsphäre des Bürgers zusammengefasst werden.
    So hieß es in den letzten Tagen, Mitglieder der Moon-Sekte hätten sich als freiwillige Helfer aufgedrängt, um so an Daten heranzukommen, und auch Versicherungsvertreter hätten auf diesem Weg versucht, Kontakt zu potenziellen Kunden herzustellen.
    Dem allen möchte die Bundesregierung eine Riegel vorschieben.
    Sie argumentiert, dass diese Erhebung aus investitionsplanerischen Gründen wichtig sei.
    So lautet der Slogan, wende einige Minuten deiner Zeit auf, damit dein Staat für viele Jahre für dich Vorsorge treffen kann.
    Gottfried Zmeck informiert Sie aus Bonn.
    Die Koalitionsverhandlungen, die heute im Bonner Kanzleramt begannen, verdecken diesen Streitpunkt.
    Die Befürworter sehen sie als eine notwendige Maßnahme, um über die erforderlichen Planungstaten verfügen zu können.
    Für die Gegner handelt es sich um ein Volksverhör.
    Die Diskussion um die für 27.
    April geplante vierte Volkszählung reißt nicht ab.
    Aufgrund des massiven Widerstands sah sich die Bonner Regierung veranlasst, eine groß angelegte Aufklärungskampagne über den Sinn der Volkszählung zu starten.
    Reichlich spät, wie viele Beobachter meinen.
    Zur besseren Information der Bürger richtet das Statistische Bundesamt ab 28.
    März einen Telefondienst zum Themenkomplex Volkszählung ein.
    Zusätzlich sind Werbespots im Fernsehen geplant.
    Vor der Presse erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Horst Waffenschmidt, es handle sich um eine relativ schlichte und diskrete Erhebung, die nicht die Intimsphäre der Bürger berühre.
    Der Fragenkatalog sei im Vergleich zur letzten Zählung im Jahr 1970 fast um die Hälfte reduziert worden.
    Sensible Fragen wie zur Einkommenshöhe, über Vermögensverhältnisse oder frühere Eheschließungen und ähnliches würden nicht gestellt werden.
    Die Bürger, sagte Waffenschmidt, sollten sich nicht ins Schlepptau derer nehmen lassen, die sich mit ihren Boykottaufrufen generell gegen die Tätigkeiten des Staates wenden wollten.
    Für Bundesinnenminister Zimmermann käme die von mehreren Seiten geforderte Verschiebung der Volkszählung einer Verschwendung von Millionen an Steuergeldern gleich.
    Mit dem Beharden auf der termingerechten Durchführung nimmt die Bonner Regierung eine Kraftprobe mit den Boykott-Anhängern in Kauf.
    Innenminister Zimmermann zur Volkszählung?
    Diese Volkszählung findet ja auch nicht, deswegen statt weil der Staat nun etwa diese Angaben bräuchte,
    Wir brauchen diese Angaben für den Bürger, die Zahl seiner Arbeitsstätten, seine Berufe.
    Wir müssen wissen, wer heizt mit Holz, Kohle, Gas, wo geschieht das, wie viele Wohnungseinheiten.
    Der Wohnungsbauminister, die ganze Bauwirtschaft ist darauf angewiesen, die statistischen Unterlagen zu erhalten, die für die Planung der nächsten zehn Jahre notwendig ist.
    Nirgendwo hat jemand Grund gehabt, besorgt zu sein.
    Doch das Unbehagen in der Bevölkerung ist unübersehbar.
    Mehr als 500 Gruppen haben bundesweit zum Boykott aufgerufen.
    Vor allem die Bundestagsfraktion der Grünen machte die Verhinderung der Volkszählung zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte.
    Die Forderung nach einem Aufschub wird auch einer der ersten Schritte der SPD-Opposition im neuen Bundestag sein.
    Doch auch einige Länderregierungen setzen sich für eine Verschiebung ein, darunter auch der bayerische Ministerpräsident Strauß und der Kieler Regierungschef Barschl.
    Die Hamburger SPD-Landesregierung plädiert für eine Verschiebung um zwei Jahre.
    Der SPD-Senat will über den Bundesrat die Überarbeitung der Fragebögen durchsetzen.
    Dazu der Hamburger Bürgermeister Klaus von Donany, SPD.
    Uns geht es darum, unter Einhaltung des Datenschutzes alle Bürger davon zu überzeugen, dass es zweckmäßig ist, sich zu beteiligen.
    besteht eine Gefahr, dass dies nicht so ist, dann ist die Volkszählung keine wirkliche Zählung.
    Als einen der Hauptkritikpunkte führen die Gegner an, der Datenschutz sei nicht ausreichend gewährleistet.
    Sie befürchten, dass die aus der Volkszählung gewonnenen Erkenntnisse an Polizei, Melde- und Finanzbehörden weitergeleitet werden könnten.
    Vor allem an der Methode der Durchführung entzündet sich weitere Kritik.
    Das beginne, so der hessische Datenschutzbeauftragte Simitis, mit der Auswahl der Zähler.
    Diese würden vor allem in kleineren Gemeinden die Befragten persönlich kennen, was zweifelhaft erscheinen lasse, ob die Angaben auch wirklich vertraulich behandelt würden.
    Die angekündigte Prämie in Bayern für nicht gemeldete Deutsche von 2,50 Mark und für Ausländer von 5 Mark mache die Volkszählung zur Fahndung.
    Semitis bezweifelt auch, dass die Angaben zur Person wieder gelöscht werden, wenn die statistischen Taten gespeichert sind.
    Mittlerweile haben nach zwei Hamburger Rechtsanwältinnen auch die von der FDP abgespaltenen liberalen Demokraten beim Bundesverfassungsricht in Karlsruhe einen Antrag auf einstweilige Anordnung gegen den Vollzug des Volkszielungsgesetzes gestellt.
    Ihrer Meinung nach würden einige der Fragen von der Verfassung garantierte Grundrechte verletzen.
    Nun muss also zunächst die Entscheidung der Richter in Karlsruhe abgewartet werden.
    Gottfried Zmeck über die divergierenden Meinungen für die für die Bundesrepublik Deutschland geplante Volkszählung.
    Bezeichnungen wie Briefmarken, Zigaretten und Blumensträuße haben in der norditalienischen Industriestadt Turin seit kurzem andere Bedeutung als die echt damit umschriebenen Gegenstände.
    Briefmarken, Zigaretten und Blumensträuße waren Codenamen für Bestechungssummen, die da bis ins Bürgermeisteramt geflossen sein sollen und die man sich telefonisch ausgehandelt hat.
    Konkret geht es um einen Korruptionsskandal, der die von einer Linkskoalition regierte Stadt Turin erschüttert.
    Bisher sind zehn Regional- und Kommunalpolitiker in Haft, unter ihnen der sozialistische Vizebürgermeister.
    Die aus Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten gebildete Regierung der Region Piedmont ist am Dienstag zurückgetreten.
    Der Rücktritt des von einem Kommunisten geführten Stadtrates wurde für heute Vormittag erwartet.
    Rolf Gallos meldet sich aus Rom.
    in Turin der seit 1975 ununterbrochen amtierende, auf einer Kernkoalition zwischen Kommunisten und Sozialisten beruhende Stadtrat zurückgetreten, infolge eines Bestechungsskandals bei der Vergabe öffentlicher Aufträge.
    Damit hat die seit Monaten anhaltende Welle von Korruptionsskandalen in Italien einen neuen Höhepunkt erreicht.
    Nicht nur die städtischen politischen Kräfte der Linken, vielmehr das Image sowie das Ansehen der ganzen Stadt haben unter den Missetaten einer korrupten Clique von kommunal und regional Exponenten gelitten, gelten doch Turin und Piemont im Volksmund seit eh und je als Häusen Italiens, also in erster Linie als völlig unbestechlich.
    Dem scheint nicht mehr so, seit die Turiner Staatsanwaltschaft
    Insgesamt zehn in hohen und höchsten Ämtern tätig gewesene Ortspolitiker als mutmaßliche Drahtzieher der Betrugsaffäre festnehmen ließ, darunter fünf Sozialisten, einen Kommunisten und drei christlich Demokraten.
    Letztere, obwohl in der Opposition stehend, sind der Beihilfe beschuldigt.
    Der einzige nicht parteigebundene Verhaftete ist ein übel benäumterter Geschäftsagent
    der die Korruptionslawine ins Rollen brachte.
    Den Gipfel erreichte die Offensive der Justiz am vorigen Samstag, als die Untersuchungsbehörde Haftbefehle gegen den stellvertretenden Bürgermeister von Turin, den 38-jährigen Sozialisten Enzo Biffi Gentili, dessen Bruder Giovanni, ein Spitzenvertreter der SPI, schon bei der ersten Verhaftungsrunde festgenommen worden war,
    und drei weitere Stadt- bzw.
    Regionalstaat-Mitglieder.
    Er ließ.
    Seinen Ursprung hat der Skandal in dem Umstand, dass die Stadt Turin in Zusammenarbeit mit der Regionalverwaltung Clemont eine Datenbank zur Vereinfachung der öffentlichen Verwaltungsabwicklung einrichten wollte.
    Die Verhandlungen mit einer einschlägigen US-Firma scheiterten indessen an gewissen Provisionen und Schmiergeldern, die in einem verwirrenden Strudel aus verschiedenen Amtskassen in aufnahmebereite Taschen flossen.
    In wenigen Wochen weitete sich der unredliche Schacher zu einem Riesenbetrug anhand von Immobilien und Grundstückstransaktionen aus.
    In der Tat wurden die zehn Festgenommenen von der Staatsanwaltschaft samt und sonders wegen Bandenbildung, Zwecksunterschlagung, Hinterziehung von Geldern bei amtlichen Angelegenheiten, illegale Gewinnbeteiligung bei öffentlichen Aufträgen angezeigt.
    Zwar beeilten sich die verhafteten Politiker, ihre Ämter niederzulegen und von ihren Parteien wurden sie bis auf weiteres suspendiert.
    Aber niemand glaubte den Betäubungen des KPI-Bürgermeisters von Turin, Diego Novelli.
    Die ganze Intrige sei ohne sein Wissen hinter seinem Rücken gesponnen worden.
    Es verdichteten sich vielmehr die Anhaltspunkte.
    Er habe sie gedeckt, um den Skandal zu verhindern.
    Daraus hat Novelli nun die Konsequenz gezogen, indem er die Demission der ganzen bisher als musterhaft geltenden Stadtregierung von Turin erklärte.
    Wie die Krise ausgehen wird, vermag niemand vorauszusehen.
    Vielleicht werden sogar kommunale Neuwahlen in Turin notwendig werden.
    Inzwischen ermittelt in Rom die Untersuchungsbehörde gegen 32 Mitglieder des obersten Richterrats
    Die höchsten juristischen Instanz des Landes wegen überhöhter Spesenrechnungen, insbesondere bei Banketten, Kaffeepausen und gastronomischen Abendveranstaltungen in kleineren Kreisen.
    Rolf Gallus über den jüngsten Korruptionsskandal in der norditalienischen Stadt Turin.
    Während die Vereinigten Staaten immer noch versuchen, eine Libanon-Lösung zu finden, die im Rahmen einer umfassenden gesamten Ostlösung auch Syrien einbezieht, hat sich nun Moskau offenbar dazu entschlossen, massiv auf die syrische Karte zu setzen.
    Lange Zeit hatten ja die Kreml-Herren gezögert, ihr angeschlagenes Image in der arabischen Welt nicht nur mit Worten, sondern auch mit konkreten Taten aufzupolieren.
    Nun sind die Sowjets aber offenbar schon seit einigen Monaten dazu übergegangen, das Regime des syrischen Präsidenten Hafez al-Assad militärisch wieder aufzurüsten.
    Und das mit modernsten Waffen, wie beispielsweise SAM-5-Raketen, die erstmals außerhalb des Ostblocks aufgestellt wurden.
    Hören Sie näheres von Marcel Pott.
    Die Sowjetunion hat nicht nur die syrischen Verluste aus der Libanon-Invasion der Israelis ausgeglichen, sondern Damaskus verfügt heute über neue und höchstmoderne Waffensysteme.
    Wenn man bestimmten Quellen glauben darf, so besitzt Syrien jetzt ein um 10 Prozent stärkeres Militärpotenzial als vor dem israelischen Angriff im letzten Sommer.
    Die Absichten Moskaus im Nahen Osten Flagge zu zeigen,
    und das Feld nicht allein den USA zu überlassen, sind an folgenden Tatsachen erkennbar.
    Zwei hochmoderne Raketenbasen, betrieben von sowjetischen Mannschaften, sind jetzt auf syrischem Territorium gefechtsbereit.
    Eine dritte, nahe der jordanischen Grenze, befindet sich noch im Aufbau.
    Dieses Boden-Luft-Raketensystem ist damit zum ersten Mal außerhalb des direkten Machtbereichs des Warschauer Pakts installiert worden.
    Syrien ist mithilfe dieses Systems in der Lage Flugobjekte bis zu einer Reichweite von rund 270 Kilometern und bis zu einer Höhe von 30 Kilometern zu beschießen.
    Mit anderen Worten, das Gebiet erstreckt sich vom Süden Israels und von Jordanien bis zur Türkei und von der westlichen Ecke des Irak bis nach Zypern.
    Nach Angaben westlicher Diplomaten und Militärexperten in Damaskus und in Washington
    umfassen diese Basen jeweils einen ganzen Komplex verschiedener SAM-Raketensysteme.
    Das Herz des Ganzen aber bildet die SAM-5-Rakete.
    Offenbar haben sowjetische Techniker ein besonderes Befehls- und Kommunikationssystem in Syrien installiert, das den Sowjets erlaubt, diese Waffen direkt über Satelliten zu kontrollieren.
    Die SAM-5 ist 16 Meter lang und jede Raketenbasis besteht aus zwei Batterien mit jeweils zwölf Geschossen.
    Man geht davon aus, dass jetzt mehr als 50 SAM-5-Raketen in Syrien gelagert sind.
    Die Reichweite der SAM-5 macht es theoretisch möglich, israelische Flugzeuge über Libanon oder kurz nach dem Start in Israel selbst zu treffen.
    Darüber hinaus kann Syrien offenbar ja mit Hilfe der sowjetischen Bedienungsmannschaften das fliegende Radarsystem AWACS der Amerikaner bedrohen und auch die kleinere israelische Ausgabe mit dem Namen Falkenauge, mit dem die Israelis ihre Luftangriffe lenken.
    Die Sowjets haben nach Angaben bestimmter Quellen rund 4.500 Techniker, Militärberater und Soldaten in Syrien stationiert.
    Unklar ist trotz der offiziellen syrischen Stellungnahmen, ob die Syrer selbst oder die Sowjets über den Einsatz des SAM-5-Raketen entscheiden.
    Fest steht jedenfalls, dass diese sowjetischen Waffen auf syrischem Boden die militärische Spannung im Nahen Osten erhöht hat.
    Nicht nur die bisher herrschende Luftüberlegenheit der Israelis ist möglicherweise bedroht, wie israelische Militärs einräumen,
    sondern auch die Flugzeuge der 6.
    Flotte der USA, die im östlichen Mittelmeer operiert.
    Zusammengefasst ist die Situation folgende.
    Eine große Anzahl sowjetischer Waffensysteme in Syrien, amerikanische Marines in Libanon und israelische und syrische Truppen, die sich in der libanesischen Beka-Ebene direkt gegenüber liegen.
    Manche Beobachter schließen nicht aus, dass es dort zu einem erneuten Waffengang kommt,
    sobald sich das Wetter mit dem einsetzenden Frühling bessern wird.
    Nicht auszuschließen ist zudem, dass die Israelis die SAM-5-Raketen Syriens mit einem Präventivschlag zu zerstören versuchen.
    Und wenn es nur darum gehen sollte, die amerikanischen Friedenspläne für das Westjordanland und den Gazastraßen zum Scheitern zu bringen.
    12.45 Uhr, dreiviertel eins zurück nach Österreich.
    Das elfjährige Mädchen, das gestern Abend in einer Toilettenlage bei einer Wiener U-Bahn-Station von einem unbekannten Täter mit einer Hacke niedergeschlagen worden ist, dürfte nach Angaben der behandelnden Ärzte mit dem Leben davonkommen.
    Es hatte einen Schädeldachbruch mit Gehirnquetschung erlitten.
    Drei der vier Finger, die der Elfjährigen von dem Unbekannten mit einer Hacke abgetrennt wurden, konnten vom Ärzteteam wieder angenäht werden.
    Mittlerweile konnte das Mädchen von Kriminalbeamten befragt werden und eine erste Personenbeschreibung des Täters abgeben.
    Der Mann ist 18 bis 20 Jahre alt, 1,80 m bis 1,85 m groß, schlank und schwarzhaarig.
    Der Attentäter trug eine schwarze Hose und ein dunkles T-Shirt mit hochgekrempelten Ärmeln.
    Während die Fahndung nach dem Täter auf Hochtouren läuft, wird in der Öffentlichkeit über die Sicherheit in der Wiener U-Bahn und in den angrenzenden Stationen und Bereichen diskutiert.
    Mehr darüber im folgenden Beitrag von Manfred Kronsteiner.
    Im Hinterkopf tragen viele Menschen und vor allem Frauen die Horrorvision, in unterirdischen U-Bahn-Gängen und auf den Bahnsteigen einem Unbekannten ausgeliefert zu sein.
    Der Fall der 11-jährigen Caroline nun hat mit seinem ganzen Schreckenscharakter die Öffentlichkeit für das Problem der U-Bahn-Kriminalität sensibilisiert.
    Wie kann so etwas geschehen, wo doch immer wieder von der Überwachung der Stationen gesprochen wird, fragen sich viele.
    Kaum überwacht wurden bisher, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, gegen mögliche U-Bahn-Verbrechen, die Damen-Toiletten und in einer solchen wurde ja auch der Anschlag verübt.
    Zwar wird die Wiener Polizei sicherlich auch in Hinkunft nicht alle WC-Anlagen in Stationsbereichen rund um die Uhr kontrollieren können.
    Aber in Hinkunft werden Kriminalbeamtinnen immer wieder die Toiletteanlagen inspizieren.
    So viel hat man aus dem Fall der elfjährigen Caroline also gelernt.
    Der gestrige Mordeinschlag auf das Mädchen ist allerdings, so meint die Polizei, kein typischer Fall von U-Bahn-Kriminalität.
    Dieser Anschlag hätte in jeder beliebigen Toilette verübt werden können.
    Mit der bisherigen Überwachung im Allgemeinen zeigt sich Polizei-Vizepräsident Dr. Rudolf Steinkellner voll zufrieden.
    Denn, so argumentiert er, die Wiener könnten sich in der U-Bahn im internationalen Vergleich gesehen sicher fühlen.
    Ich wage zu behaupten, dass wir
    weil unsere Kriminalität ausserordentlich gering ist.
    Man kann nicht einmal von einer besonderen U-Bahn-Kriminalität sprechen.
    Sie ist so gering, dass es zum Beispiel in den vergangenen Jahren, dass sie nicht angestiegen ist.
    und dass die überwiegende Anzahl aus der U-Bahn Verwaltungsübertretungen darstellen.
    Das Problem in Zahlen.
    1981 wurden im Bereich der U-Bahn 148 Diebstähle verübt.
    Ein Jahr später ging diese Zahl auf 141 zurück.
    Die Sachbeschädigungen, allgemein als Vandalismus bezeichnet, blieben gleich.
    51 Fälle von U-Bahn-Vandalismus wurden gezählt.
    Dennoch bei der Bevölkerung existieren in den U-Bahn-Stationen nach wie vor Ängste, die zum Teil auch psychologisch begründet sein könnten.
    Angesichts des heuer bereits öfter aufgetretenen Fußball-Rocker-Unwesens in U-Bahn-Stationen scheinen diese Ängste auch irgendwie berechtigt.
    Doch Steinkellner kann sich nicht vorstellen, wie man die Überwachung noch effizienter gestalten könnte, außer mit noch mehr Personal.
    Für jede neue Teilstrecke der U-Bahn gab es bisher übrigens auch Personalaufstockungen bei den Polizeikontrollen.
    Ich würde sagen, es wird nicht viele U-Bahnen geben, wo eine derart intensive Kontrolle vorgenommen wird.
    Wir machen ständige Kontrollen durch Wachebeamte.
    Wir machen ständige Kontrollen durch Kriminalbeamte.
    Es gibt diese berühmten oder bekannten Aktionen Maulwurf, Aktion Blankquadrat.
    die Kriminalbeamten streifen und sie erstrecken sich auf alle U-Bahn-Stationen.
    Es ist auch so, dass in der U-Bahn-Station Karlsplatz und Stephansplatz sich ein Wachzimmer befinden.
    in den frequentiertesten U-Bahn-Stationen.
    Also, es ist am Praterstern in der Nähe der U-Bahn-Station das Wachzimmer.
    Es gibt das Wachzimmer Taubstumangass in der Nähe der U-Bahn-Station.
    Ich kann mir kaum vorstellen, wie man die Überwachung noch intensiver gestalten könnte.
    Die U-Bahn ist allerdings noch ein relativ junges Kind der Verkehrsbetriebe und man wird vielleicht noch darauf gefasst sein müssen, dass die bisherigen positiven Erfahrungen negativeren weichen.
    Bis jetzt scheinen diese Zahlen allerdings keine Entwicklung in diese Richtung anzudeuten, meint der Polizeifize.
    In den letzten beiden Jahren blieb die Zahl der Körperverletzungen in U-Bahn-Bereichen mit 71 Fällen gleich und wie Steinkellner meint, damit auch gleich nieder.
    Das waren bisher keineswegs die gefürchteten Rockerfällen, das waren Auseinandersetzungen, nicht nur zwischen Jugendlichen, das waren also tätliche Auseinandersetzungen, die man vielleicht als Raufhandel bezeichnen kann.
    Aber bitte bedenken Sie, das sind 71 Fälle im gesamten U-Bahn-Bereich Wien während eines ganzen Jahres.
    Was nicht in allen Stationen gewährleistet werden kann, ist eben die komplette Rundumüberwachung, die sich die Bevölkerung wünscht.
    Und so wird man öfters von so manchem Fahrgast hören, ich habe auch heute keinen Polizisten in der U-Bahn gesehen.
    Ein Beitrag von Manfred Kronsteiner von unserer Kronik-Redaktion.
    12 Uhr und 51 Minuten Kulturbericht im Mittagsjournal steht jetzt auf dem Programm.
    Rudolf Hoflehner gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Maler und Bildhauer.
    Seine Plastiken sind in den großen Museen Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland zu finden.
    Der nun 67-Jährige hat Österreich vor einigen Jahren auf der Biennale in Venedig vertreten und hat 20 Jahre lang an der Stuttgarter Universität gelehrt.
    Heute Abend wird eine große Ausstellung von Rudolf Hoflehner in der Neuen Galerie in Wien eröffnet.
    Aus diesem Anlass das folgende Gespräch, das Brigitte Hofer mit dem Künstler führte.
    Herr Professor Hoflehner, diese Ausstellung hier in der Neuen Galerie ist ja nach langer Zeit wieder eine Ausstellung in Wien.
    Die letzte große Ausstellung von Ihnen gab es vor vielen Jahren jetzt schon im Museum des 20.
    Jahrhunderts.
    Wieso so lange keine Ausstellung in Wien?
    Es hat sich keine Möglichkeit ergeben.
    Ich habe dann einmal auf der Biennale ausgestellt, auch die letzten Sachen, die ich im Museum des 20.
    Jahrhunderts ausgestellt habe.
    Und jetzt bin ich nach 20-jähriger Lehrtätigkeit in Stuttgart an der Akademie wieder zurückgekehrt, bin in Pension.
    Und habe mir gedacht, ich müsste, weil ich jetzt wieder in Wien lebe, mich vorstellen, was ich in der letzten Zeit gemacht habe.
    Die Bilder sind hauptsächlich in der Toskana entstanden und zum Teil auch in Stuttgart.
    Das sind hauptsächlich großformatige Bilder.
    Und bin bei dem Thema geblieben, dass ich die menschliche Figur und den Menschen an sich
    in seiner Existenz darstellen möchte.
    Es gibt ja hier ein Bild, das heißt Mensch im Zentrum, dem Sie also diesen Titel gegeben haben.
    Und vielleicht gehen wir also von diesem Bild einmal aus.
    Es geht eigentlich in der Hauptsache darum, dass der
    der Mensch in den Mittelpunkt gerückt wird, und zwar mehr in einer realistischen Auffassung zum Unterschied meiner vorhergehenden Arbeiten, was eine plastische Tätigkeit war, wo ich mehr eine idealistische, vom Griechenland, von der Antike beeinflusste, idealistische Auffassung gehabt habe.
    Und mag es die Anwesenheit in Stuttgart gewesen sein oder überhaupt die ganze Entwicklung innerhalb der Kunst oder überhaupt der politischen Entwicklung,
    scheint mir diese rein abstrakte, idealistische Auffassung nicht mehr so zeitgemäß, nicht mehr so richtig, auch was meine eigenen Gedanken über den Menschen betrifft, und habe mich eben mehr auf das Existenzielle und auf das Ausgesetztsein in dieser Welt konzentriert und habe auch die Einsamkeit mehr oder weniger dargestellt.
    Ich habe hauptsächlich, eigentlich fast nur,
    Bilder, wo der Einzelmensch vorkommt, kaum zu zweit oder in Gruppen.
    Und hier wird eben versucht, das Menschenbild von heute einzufangen.
    Wenn wir jetzt eine dieser existenziellen Ideen herausnehmen, nehmen wir zum Beispiel den Begriff der Schönheit.
    Wo findet man den zum Beispiel in einem ihrer Bilder oder in mehreren Bildern manifestiert?
    Ja, da habe ich eigentlich nur die einzige Möglichkeit gesehen, dass ich das auch in einer Frauendarstellung manifestiere.
    Es ist ja so, dass ich, und das liegt wahrscheinlich an meiner Person auch, dass ich das Männliche schon als sehr etwas Aggressives und Hypotrophes ansehe und hier natürlich die ganze Darstellungsform, sei es in den Farben, sei es in den Formen, eben zu extremen Expressionen kommt.
    Während das Weibliche für mich etwas Ruhendes, eine ruhende Polis und vielleicht wirklich eine Utopie für die Menschheit wäre.
    Sie sagen, Ihre Weltanschauung hat sich sehr geändert im Laufe Ihres Lebens.
    Hat sich dieser Begriff oder dieser Wunsch oder diese Vorstellung von den Frauen nicht auch im Laufe Ihres Lebens geändert?
    hat sich auch geändert.
    Es liegt eigentlich daran, dass man älter wird und dass man die Welt dann wieder anders sieht.
    Man kann auch sagen, ich habe einmal Sand gespielt und damals beim Sandspielen war die Welt eine ganz andere wie heute.
    wie heute.
    Es klingt ein bisschen nach der modischen Welle, und das möchte ich eigentlich nicht.
    Diese Entwicklung nimmt man Ihnen sicher ab, denn Sie haben gesagt, Sie haben im Frühjahr mal Sand gespielt, Sie haben aber auch dazwischen eine lange Zeit ja als Bildhauer gewirkt, was Sie jetzt nicht mehr tun.
    Ja, mache ich nicht.
    Das habe ich aufgegeben, das hat verschiedene Gründe.
    Einerseits konnte ich das nicht mehr sehen, dass
    Eine Plastikformie, ich habe eisenmassiv gearbeitet, dass das nur mehr als Eisenplastik gesehen wurde.
    Ich habe immer vorgehabt, Menschen darzustellen, wenn es auch ganz vereinfacht und idolhaft war, Menschen darzustellen und so machen.
    Und es wurde dann immer angesprochen und auch in den Schriften, in Büchern und Interpretationen als Eisenplastik gesehen.
    Und auch bei Ausstellungen, die dann ausgewählt wurden, das Eisen, das Material Eisen in der Kunst.
    Und das hat mich wahnsinnig gestört.
    Es war so diffamierend?
    Es ist mir überhaupt nicht um Eisen gegangen, sondern es ist mir um den Menschen gegangen.
    Und da konnte ich also diese ganzen organischen Formen, die ich vorgehabt habe, vor allem für weibliche Formen, nicht realisieren.
    Und da bin ich dann eben auf Zeichnen und auf Radierungen und dann auf die Malerei übergegangen.
    Und diese Malerei, einen großen Überblick, bekommen wir jetzt in der Neuen Galerie in Wien.
    Ja, ich hoffe, dass das verstanden wird, so wie ich es gemeint habe.
    Der Maler, Bildhauer und Grafiker Rudolf Hoflehner im Gespräch mit Brigitte Hofer.
    Wir schließen das Mittagsschonal mit den neuesten Kurzmeldungen.
    Österreich.
    ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock präsentierte heute in Wien die beiden Nationalratskandidaten Helga Rabel-Stadler und Otmar Karas.
    Frau Rabel-Stadler sagte vor Journalisten, sie wolle sich für ein wirtschaftsfreundliches Klima in der Politik einsetzen.
    Otmar Karras betonte, dass er den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und gegen das Kernkraftwerk Zwentendorf als vordringlich erachte.
    ÖGB-Präsident Benja hat sich für das Verbleiben von Bundeskanzler Kreisky auch bei einem Verlust der absoluten SPÖ-Mehrheit bei den Nationalratswahlen ausgesprochen.
    Kreisky erklärte dazu, er bleibe bei seiner Entscheidung und werde nicht Kanzler einer Koalitionsregierung sein.
    Der Generaldirektor der Länderbank, Franz Wranicki, hat erklärt, über eine mögliche Schadenersatzklage gegen Mitglieder des ehemaligen Länderbankvorstandes sei noch nicht entschieden.
    Nach Angaben Wranickis haben seine Vorgänger möglicherweise von Firmenzusammenbrüchen so rechtzeitig Kenntnis erhalten, dass sie Kredite hätten einstellen können.
    Jedoch sei die Beweiskette für ein schuldhaftes Verhalten nicht geschlossen.
    Im WBO-Prozess befasste sich das Gericht in Eisenstadt heute mit den widersprüchlichen Aussagen des Angeklagten Walter Zimper zur Finanzierung des Umbaus eines ÖVP-Parteilokals in Wiener Neustadt.
    Der Vorsitzende verlangte Aufklärung über die von Zimper bisher angebotenen vier Varianten zur Finanzierung des Umbaus.
    Zimper blieb aber auch heute einen eindeutigen Hinweis auf die Herkunft der Gelder schuldig.
    Laut Anklage ist der Umbau des ÖVP-Lokals mit insgesamt 400.000 Schilling aus WBO-Geldern finanziert worden.
    Der Preis für Ofenheizöl wird heute offiziell um 50 Roschen je Liter auf 6 Schilling herabgesetzt.
    Eine entsprechende Verordnung wurde von Handelsminister Josef Starrybacher ausgearbeitet.
    Verbilligungen auf dem Energiesektor sind eine Folge der Ölpreissenkungen durch die OPEC.
    In Niederösterreich wird Strom am 1.
    April billiger.
    Nach Angaben der NEWAG wird der Strompreis um fünf Groschen je Kilowattstunde gesenkt.
    Zum gleichen Zeitpunkt wird auch die NIO Gas die Gaspreise für Industriekunden um drei Prozent herabsetzen.
    Innenminister Erwin Lanz schätzte heute die Chancen der SPÖ auf die absolute Mehrheit ähnlich skeptisch ein wie gestern SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer.
    Lanz meinte, das Wahlrecht würde die Mandatszuteilung an neu kandidierende Kleinparteien begünstigen.
    Der Zuwachs der durchschnittlichen realen Pro-Kopf-Einkommen um ein Prozent war in Österreich im Vorjahr höher als in einer Reihe anderer westlicher Länder.
    Nach Angaben der Industriellen Vereinigung sind im Vorjahr die Reallöhne in den USA nur um 0,2 Prozent, in Großbritannien um 0,6 und in Dänemark um 0,7 Prozent gestiegen.
    Besser placiert als Österreich sind Frankreich, Italien und Japan.
    Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Im Osten und Süden teilweise sonnig, sonst meist stark bewölkt.
    Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad.
    Mit diesen frühlingshaften Aussichten beenden wir 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
    Die Redaktion meldet sich wieder ab 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendjournal.
    Für Redaktion und Technik des Mittagjournals verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

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    Nachrichten
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Länderbank hat Verfolgung der Verfehlungen des alten Vorstandes nicht eingestellt
    Interview: Generaldirektor Vranitzky
    Mitwirkende: Kletzander, Helmut [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Chef Mock präsentiert Nationalrats-Kandidaten der Öffentlichkeit
    Einblendung: ÖVP-Klubobmann Mock, Helga Rabl-Stadler, Othmar Karas
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r] , Rabl-Stadler, Helga [Interviewte/r] , Karas, Othmar [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz - Schweigemarsch zur Unterstützung der verfolgten Christen aus aller Welt
    Einblendung: Pfarrer Eugen Voss, Pater Manfred Kniewaser
    Mitwirkende: Jungwirth, Jürgen [Gestaltung] , Voss, Eugen [Interviewte/r] , Kniewasser, Manfred [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    BRD: Weiterhin Streit um geplante Volkszählung
    Einblendung: Innenminister Zimmermann, Hamburgs Bürgermeister Dohnany
    Mitwirkende: Zmeck, Gottfried [Gestaltung] , Zimmermann, Friedrich [Interviewte/r] , Dohnanyi, Klaus von [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Italien: Turiner Korruptionsskandal
    Mitwirkende: Gallus, Rolf [Gestaltung]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    UdSSR rüstet Syrien mit modernsten Raketensystemen aus
    Mitwirkende: Pott, Marcel [Gestaltung]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    U-Bahn-Kriminalität in Wien: Polizei findet Sicherheit ausreichend
    Einblendung: Polizeivizepräsident Dr. Rudolf Steinkellner
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , Steinkellner, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rudolf Hoflehner nach längerer Zeit wieder Ausstellung in Wien
    Einblendung: Rudolf Hoflehner
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Hoflehner, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.17 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Neue Galerie [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1983.03.17
    Spieldauer 01:00:07
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Henke, Reinhold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1983.03.17 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-830317_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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