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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim ersten Mittagsschönal nicht nur dieser Woche, sondern des Frühlings 83 begrüßt Sie Louis Glück.
Ein Frühling, dessen politischer Höhepunkt bei uns ja die Nationalratswahl in der April ist.
Der Wahlkampf ist heute einer der drei Themenschwerpunkte der Sendung.
Wir berichten über Wahlveranstaltungen der Parlamentsparteien in wirtschaftlichen Krisenregionen.
Auch der zweite Schwerpunkt kommt aus dem Inland.
Das Verbrechen, das in den letzten Tagen die Öffentlichkeit beschäftigt hat, ist aufgeklärt.
Jener Mann, der letzten Mittwoch in einer Wiener U-Bahn-Station ein kleines Mädchen mit der Hacke schwer verletzt und fast erschlagen hätte, ist gefasst.
Fünf Tage vor der Tat ist der 29-jährige Arthur Schark aus Wien erst aus dem Gefängnis in Krems an der Donau entlassen worden.
Zur Tatzeit war der mehrfach vorbestrafte Mann betrunken, sagt er.
Den entscheidenden Hinweis gab die Mutter des Täters, die nun wohl auch die 60.000 Schilling Prämie erhält.
Dritter Schwerpunkt unserer Berichterstattung ist der Brüsseler Streit um neue Währungskurse.
Konkreter Streit zwischen den abwertungsunwilligen Franzosen und den Deutschen, die nicht die Zeche für die Schwäche des Fonds zahlen wollen.
Die Berichten aus Brüssel aktuell analysieren das Problem an sich und bringen auch eine Auswahl aus den zahlreichen außen- und inländischen Pressekommentaren zum Thema Währungsstreit.
Was gibt's noch im Mittagsschanal?
Beim Eisenstedter WBO-Prozess sagte der Ex-ÖVP-Landeschef Franz Sauerzopf aus, in Budapest gab es ein vielbeachtetes Treffen zwischen dem stellvertretenden PLO-Chef Abu Iyad und einer, wenn auch nicht offiziellen, israelischen Delegation und Griechenland ist geschockt von einem Mord an einem prominenten konservativen Verleger, möglicherweise einem politischen Mord.
Im Kulturteil heute Pop-Nostalgie Bo Diddley gibt in Wien ein Konzert die schwarze Rhythm & Blues-Legende, Vorbild und Inspirator einer ganzen Musiker-Generation von den Beatles und den Stones über die Who bis Jimi Hendrix.
Zuerst jetzt aber der Nachrichtenüberblick, verantwortlich als Redakteur ist Helmut Koller, Sprecherin ist Anneliese Bach.
Österreich.
Der Mordanschlag auf die elfjährige Schülerin Caroline Hertel aus Wien-Leopoldstadt in der U-Bahn-Station Schottenring am vergangenen Mittwoch scheint geklärt zu sein.
Als mutmaßlicher Täter wurde heute früh der 29-Jährige
Er erklärte aber, sich an Einzelheiten nicht mehr erinnern zu können, weil er zur Tatzeit betrunken gewesen sei.
Den entscheidenden Hinweis zu seiner Ausforschung gab seine Mutter.
Sie zeigte bei der Polizei an, dass sie aus der Waschküche eine Hacke fehle, die dergleiche, die sie auf Zeitungsfotos gesehen habe.
Außerdem sei ihr Sohn überaus aggressiv und neiget zu Gewalttaten.
Schack hatte unter anderem zwei Haftstrafen in Stein verbüßt.
Am vergangenen Mittwoch hat er Karoline Hertl in der Damentoilettanlage der U-Bahn-Station überfallen und dem Opfer mit einer Hacke vier Finger abgeschlagen.
Außerdem erlitt die Elfjährige eine schwere Kopfverletzung.
Die Tatwaffe ließ Schack liegen, jetzt gab er bei seiner Einvernahme an, er sei nach dem Überfall einfach weggelaufen.
Zu seiner Ausforschung waren insgesamt 60.000 Schilling Belohnung ausgesetzt worden.
Das Mädchen befindet sich derzeit noch in Spitalsbehandlung.
Bei einer Operation konnten ihm drei Finger wieder angenäht werden.
Europäische Gemeinschaft Die Finanzminister der zehn EG-Staaten beraten seit 9 Uhr in Brüssel über die Neuordnung der Wechselkurse innerhalb des europäischen Währungssystems.
Die Konferenz rund am Wochenende blieb ergebnislos, weil es vor allem über das Ausmaß einer Aufwertung der deutschen Mark und eine Abwertung des französischen Franc zu keiner Einigung kam.
Der europäische Devisenhandel war heute von starker Unsicherheit geprägt.
Nach Angaben von Devisenhändlern in Frankfurt blieb aber das erwartete Chaos aus.
Der französische Franc geriet allerdings stärker unter Druck, wovon der amerikanische Dollar gegenüber allen EWS-Währungen profitierte.
Der Wiener Devisenmarkt wird nach Mitteilung der Nationalbank aufmerksam beobachtet.
Nationalbankpräsident Korin und Bundeskanzler Kreisky haben bereits betont, Österreich werde sich auch weiterhin am Kurs der D-Mark orientieren und bei einer eventuellen Aufwertung mitziehen.
Am Nachmittag werden in Brüssel auch die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft zu einer Gipfelkonferenz zusammentreten.
Dabei sollen vor allem Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit erörtert werden.
Österreich.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat den von ÖGB-Präsident Anton Benja geäußerten Wunsch, das geltende Steuerrecht zu vereinfachen, grundsätzlich begrüßt.
Benja hat in einem von der heutigen Ausgabe der Kronen-Zeitung veröffentlichten Interview eine gründliche Reform des Steuersystems in der nächsten Gesetzgebungsperiode verlangt.
Graf wies jetzt im ÖVP-Pressedienst allerdings darauf hin, dass die derzeitige Regierung in 13 Jahren ihrer absoluten Herrschaft dazu nicht imstande gewesen sei.
Bundesrepublik Deutschland.
In München ist heute Vormittag der Landesvorstand der CSU zu Beratungen über den Stand der Bonner Koalitionsverhandlungen mit den Freien Demokraten zusammengetreten.
Die Gespräche waren am vergangenen Samstag auf morgen vertagt worden.
Meinungsverschiedenheiten zwischen den Unionsparteien und der FDP gibt es offenbar vor allem noch in Fragen der Außenpolitik.
CSU-Vorsitzender Franz Josef Strauß will erst nach Abschluss der Verhandlungen in Bonn bekannt geben, ob er in der neuen Bundesregierung
ein Ministeramt ausüben wird.
Finnland.
Die gestern begonnenen Parlamentswahlen werden heute beendet.
Es zeichnet sich eine sehr hohe Wahlbeteiligung der 3,7 Millionen Stimmberechtigten ab.
Möglicherweise wird die 75-Prozent-Marke früherer Wahlen übertroffen.
Nach ersten Analysen dürfte die gemäßigte konservative Nationale Partei Hauptgewinner der Wahlen sein.
Sie könnte ihren Mandatstand von bisher 46 auf künftig 55 in dem 200-Sitze umfassenden Reichstag erhöhen.
Über 52 Mandate verfügen derzeit die Sozialdemokraten des Ministerpräsidenten Kalevi Sorsa, die bisher mit der Zentrumspartei, den Liberalen und der Schwedischen Volkspartei eine Koalition gebildet haben.
Die Konservativen befinden sich seit 17 Jahren in Opposition.
Jetzt wird in Helsinki eine Regierungsbeteiligung der Konservativen nicht ausgeschlossen.
Jugoslawien.
Der sowjetische Ministerpräsident Nikolaj Tichonow nimmt heute in Belgrad mit der jugoslawischen Führung politische Gespräche auf.
Es ist der erste Besuch eines sowjetischen Spitzenpolitikers in das kommunistische, aber blockfreie Jugoslawien seit Amtsantritt des sowjetischen Parteichefs Yuri Andropov.
In Belgrad erwartet man sich von dem Besuch eine Annäherung beider Länder, aber keine grundsätzliche Einigung in umstrittenen Fragen.
Dazu gehören unter anderem die sowjetische Politik in Afghanistan und Polen.
Ein jugoslawischer Regierungsvertreter sagte, die Regierung in Moskau habe in jüngster Zeit keinen politischen Druck auf Jugoslawien ausgeübt und beide Seiten seien an guten und regelmäßigen Kontakten interessiert.
Die Beziehungen zwischen Belgrad und Moskau werden als stabil bezeichnet.
1948 hatte sich Jugoslawien von der Sowjetunion gelöst, weil es die Außenpolitik Moskaus missbilligte und eine sowjetische Vorherrschaft in der kommunistischen Bewegung ablehnte.
Der amerikanische Nahost-Sonderbeauftragte Philipp Habib ist aus London kommend wieder in Israel eingetroffen.
Heute werden in der Stadt Natanya die Verhandlungen über einen israelischen Truppenabzug aus dem Libanon fortgesetzt.
An diesen Gesprächen beteiligt sich auch eine amerikanische Delegation.
Habib hat bereits gestern mit dem israelischen Außenminister Yitzhak Shamir und mit Verteidigungsminister Moshe Ahrens konferiert, wobei von Fortschritten die Rede war.
Die Verhandlungen über den israelischen Truppenabzug aus dem Libanon wurden in der vergangenen Woche unterbrochen, weil Außenminister Shamir zu Gesprächen mit amerikanischen Regierungsvertretern nach Washington gereist war.
Im nordostindischen Bundesstaat Assam haben beweitete blutige Unruhen am Wochenende mindestens 25 Menschenleben gefordert.
Bei Zusammenstößen zwischen einheimischen und zugewanderten Bengalen wurden mehr als 800 Häuser niedergebrannt.
Die Hauptstadt Gauhati ist zum Sperrgebiet erklärt worden.
Heute tritt zum ersten Mal das im vergangenen Monat gewählte Landesparlament zusammen.
Die Opposition bestreitet die Gültigkeit der von ihr boykottierten Wahlen.
Die Kongresspartei von Ministerpräsidentin Indira Gandhi ist dank der etwa zweieinhalb Millionen wahlberechtigten Zuwanderer als Sieger hervorgegangen.
Die umstrittenen Wahlen haben in Assam eine Welle grausamster Gewalt ausgelöst.
Bundesrepublik Deutschland.
Millionen Schaden verursachte in der vergangenen Nacht ein Brand im Deutschen Museum in München.
Das Feuer ist im Kellergeschoss aus bisher noch nicht bekannten Gründen ausgebrochen.
Nach Angaben der Feuerwehr konnte der Brand zwar verhältnismäßig rasch bekämpft werden, doch wurden durch die große Hitzeentwicklung in der über dem Brandherd liegenden Halle zahlreiche Exponate erheblich in Mitleidenschaft gezogen.
Betroffen sind vor allem Windmaschinen, von denen eine aus dem Jahr 1760 völlig verkohlt ist.
Allein der Gebäudeschaden an dem größten technischen Museum der Welt beträgt nach ersten Schätzungen umgerechnet etwa 10 Millionen Schilling.
Schweden.
Ein kleines polnisches Zivilflugzeug ist heute auf einem Acker
wurden in der vergangenen Woche unterbrochen, weil Außenminister Shamir zu Gesprächen mit amerikanischen Regierungsvertretern nach Washington gereist war.
Im nordostindischen Bundesstaat Assam haben beweitere blutige Unruhen am Wochenende mindestens 25 Menschenleben gefordert.
Bei Zusammenstößen zwischen einheimischen und zugewanderten Bengalen wurden mehr als 800 Häuser niedergebrannt.
Die Hauptstadt Gauhati ist zum Sperrgebiet erklärt worden.
Heute tritt zum ersten Mal das im vergangenen Monat gewählte Landesparlament zusammen.
Die Opposition bestreitet die Gültigkeit der von ihr boykottierten Wahlen.
Die Kongresspartei von Ministerpräsidentin Indira Gandhi ist dank der etwa zweieinhalb Millionen wahlberechtigten Zuwanderer als Sieger hervorgegangen.
Die umstrittenen Wahlen haben in Assam eine Welle grausamster Gewalt ausgelöst.
Bundesrepublik Deutschland
Millionen Schaden verursachte in der vergangenen Nacht ein Brand im Deutschen Museum in München.
Das Feuer ist im Kellergeschoss aus bisher noch nicht bekannten Gründen ausgebrochen.
Nach Angaben der Feuerwehr konnte der Brand zwar verhältnismäßig rasch bekämpft werden, doch wurden durch die große Hitzeentwicklung in der über dem Brandherd liegenden Halle zahlreiche Exponate erheblich in Mitleidenschaft gezogen.
Betroffen sind vor allem Windmaschinen, von denen eine aus dem Jahr 1760 völlig verkohlt ist.
Allein der Gebäudeschaden an dem größten technischen Museum der Welt beträgt nach ersten Schätzungen umgerechnet etwa 10 Millionen Schilling.
Schweden.
Ein kleines polnisches Zivilflugzeug ist heute auf einem Acker zehn Kilometer von der Stadt Kristianstad entfernt gelandet.
Außer acht Erwachsenen waren vier Kinder an Bord.
Die Radarüberwachung der schwedischen Küstenwache hatte vom Einflug der polnischen Maschine nichts bemerkt.
Die Polen stiegen aus dem Flugzeug und baten Bauern der Umgebung, die Behörden zu benachrichtigen.
Im Februar war ein polnischer Hubschrauber in einem militärischen Sperrgebiet in der Nähe von Kristianstadt gelandet.
Auch er war der Radarüberwachung entgangen.
Nun zur Wetterlage.
Der Störungsausläufer eines Atlantik-Tiefs überquert heute Mitteleuropa.
Ein zur Zeit über England gelegenes Frontensystem greift morgen auf den Alpenraum über.
Wetteraussichten bis morgen früh.
Von Westen her Bewölkungsverdichtung, später an der Alpen-Nordseite mitunter etwas Regen.
Mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen 9 bis 16 Grad.
Frühtemperaturen morgen 0 bis 6 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag unterschiedliche.
An der Alpen-Nordseite überwiegend starke Bewölkung und regionale Regen.
Schneefallgrenze um 1200 Meter.
West- bis Nordwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 7 bis 12 Grad.
In 2000 Metern Temperaturrückgang auf minus 4 Grad.
Vorschau auf Mittwoch weiterhin wechselhaft kühler als zuletzt.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 9°, Westwind 5 km pro Stunde.
Eisenstadt-Heiter 15°, Süd 5.
Linz-Heiter 8°, West 5.
Salzburg stark bewölkt, 12°, Nordwest 15.
Innsbruck wolkig, 11°, Ost 5.
Bregenz stark bewölkt, 12°, West 3.
Graz wolkig, 14° Windstil und Klagenfurt stark bewölkt, 12°, Süd mit 3 km pro Stunde.
Soweit also Wetter und Nachrichten im Mittagschanal.
Und zurück zum Thema Nummer 1, auch dieses Nachrichten-Blogs.
Das Wiener Hacken-Attentat auf die 11-jährige Karoline Hertl ist also geklärt.
Der Täter, der dem Mädchen letzten Mittwoch vier Finger abgehackt, fast abgehackt hatte, die konnten noch angenäht werden und sie also fast auch getötet hätte, ist aufgrund des Hinweises seiner Mutter festgenommen worden.
Er ist auch schon geständig.
Josef Brokkal vom Landesstudio Wien berichtet.
Um 8.30 Uhr heute Morgen wurde Arthur Karl Schack verhaftet.
Fünf Tage lang war er fieberhaft gesucht worden.
Gefunden hat ihn die Polizei heute früh auf dem Wiener Städtischen Sozialamt im 9.
Bezirk.
Schack war am 11.
März, also vor zehn Tagen, aus der Haft in Krems entlassen worden.
Nicht frühzeitig, sondern nach voller Verbüßung einer zwölfmonatigen Haftstrafe wegen Diebstahls.
Als Haftentlassener hatte Schack Anspruch auf eine wöchentliche Sozialhilfezahlung.
Der entscheidende Hinweis zu seiner Ausforschung kam von der Mutter Schacks.
Sie war durch die in den Medien immer wieder gestellte Frage, wer kennt die Hacke, mit der die elfjährige Karoline Hertl angegriffen und schwer verletzt worden war, aufmerksam geworden.
Und die Mutter bemerkte, dass eine genau gleich aussehende Hacke aus der Waschküche ihres Wohnhauses in Wien 1, Esslingasse 13 seit Mittwoch letzter Woche, also seit dem Tag des Attentats, fehlte.
Was auch nur die Mutter wissen konnte, ihr Sohn Arthur schläft in dieser Waschküche.
Er ist seiner Mutter und seinen beiden Schwestern unheimlich, weil er unberechenbar und aggressiv ist.
Deshalb wird er am Abend aus der Wohnung ausgesperrt und muss in der Waschküche übernachten.
Die Schwestern Schacks waren es auch, die die Mutter dazu überredeten, den für sie schweren Gang zur Polizei anzutreten.
Seit heute 9 Uhr wird Arthur Karl Schack von Kriminalbeamten verhört.
Seine bisherigen Angaben fasst der Leiter des Wiener Sicherheitsbüros Hofrat Franz Prießnitz so zusammen.
über den Hergang ausgesagt, dass er sich erstens einmal betrunken hat, um die Wirkung des Alkohols noch zu verlängern, sich Schnaps in die Vene spritzte und dann eben diese Hacke fand, mit dem Hintergedanken jetzt irgendetwas zu tun.
Er wäre nach seinen bisherigen ersten Angaben
zu dem Damen-WC am Schottenring gegangen.
Zuerst, wie er sagt, in irgendwelchen sexuellen Absichten.
Er hätte eine kleine Frau, das war das später Opfer, in die Anlage hineingehen gesehen, hat dann in einer Nische gewartet, bis das Mädchen die Kabine verlassen hat und
In diesem Moment, so sagt er, wären ihm irgendwelche sexuellen Gedanken abhanden gekommen.
Er hätte nur mehr die Absicht gehabt, etwas zu tun.
Und das war halt das Zuschlagen mit der Hacke.
Herr Schack scheint mit seiner Mutter ja auch kein sehr normales Verhältnis zu haben.
Er muss in der Waschküche schlafen, weil die Mutter ihn abends aus der Wohnung aussperrt.
Kann das auslösendes Moment für einen generellen Frauenhass sein?
Ich glaube nicht, bitte, das wäre zu früh, das zu qualifizieren, aber es mag vielleicht zu seinen Aggressionstrieben und Absichten beigetragen haben.
Nach den entscheidenden Hinweisen der Mutter versuchte die Polizei Schack ausfindig zu machen.
Aus der Waschküche war er seit dem Tag der Tat ja abgängig.
Dass Schack Sozialhilfeempfänger sein werde, wurde zu Recht vermutet.
Heute früh telefonierten Kriminalbeamte mit allen Wiener Sozialämtern.
Im Sozialamt des 9.
Bezirks in der Weringer Straße wurden sie fündig.
Eine Beamtin, Frau Fried, bestätigte, dass Schack zu den von ihr betreuten Sozialhilfeempfängern gehört.
Heute Vormittag werde er vorbeikommen, um die wöchentliche Sozialhilfezahlung abzuholen.
Daraufhin wies die Polizei Frau Fried an, sie zu verständigen, sobald Schack am Amt auftauche.
Um 8.30 Uhr war es soweit.
Während Schack ahnungslos im Vorzimmer der Beamtin wartete, rasten Kriminalbeamte vom Sicherheitsbüro in das Sozialamt.
Um 8.30 Uhr schlossen sich die Handgelenke um.
schlossen sich die Handschellen um Schacks Armgelenke.
Eine große Erleichterung ist es auch für die Eltern des Opfers des Überfalls Schacks, den Eltern der elfjährigen Karoline Hertl.
Die Zeitungen hatten ja immer wieder berichtet, dass nur die Angaben der Elfjährigen zum Ausfindigmachen des Täters führen könnten.
Die Eltern hatten vermutet, dass dieser daraufhin das Mädchen noch einmal attackieren werde, um sie für immer zum Schweigen zu bringen.
Nun, Karl Arthur Schack ist in Haft im Wiener Polizeigefangenenhaus.
Das war ein erster Bericht von der Aufklärung des Hackenattentats vom letzten Mittwoch in Wien.
Ich gebe zurück an den Moderator.
Das war Josef Brokkal.
Die Pressekonferenz der Polizei zu diesem Fall findet erst um 13 Uhr statt.
Josef Brokkal hat also jetzt schon in aller Eile seine Recherchen fürs Mittagsschonal zusammengefasst.
Der Hackenattentäter Arthur Schack hat die klassische Heim- und Gefängniskarriere hinter sich, wenn man so will.
1973 wurde er wegen verschiedener Diebstähle erstmals in das Strafgefangenenhaus Stein eingeliefert.
Er verbüßte seine Strafe, saß jedoch wegen Kraftfahrzeugdiebstahls von 1974 bis 1977 erneut in Stein.
Nach seiner Entlassung beging er wieder Autodiebstähle, weshalb er im April 1979 eine zweieinhalbjährige Haftstrafe im Gefangenenhaus Krems an der Donau absitzen musste.
Nicht ganz ein halbes Jahr nach seiner Entlassung wurde er im März vergangenen Jahres wegen neuerlicher Diebstähle in die Strafanstalt in Krems an der Donau inhaftiert.
Eine vorzeitige Entlassung des Mannes wegen guter Führung wurde wegen Wiederholungsgefahr unter Vorstrafen abgelehnt.
Am 11.
März heurigen Jahres wurde Schack, der nun die Strafe komplett abgesessen hatte, entlassen.
Das war fünf Tage eben vor dem Attentat auf Caroline Hertl.
Wir fragen den Direktor der Strafanstalt in Stein, Dr. Karl Schreiner, nach seiner Einschätzung der Persönlichkeit des Hackenattentäters.
Ja, ich wäre sozusagen ein bisschen, ich meine, ein Frühkrim im Innenland.
Er ist als Jugendlicher begonnen und hat, das kann man durchwegs sagen, als eine Diebstähle begangen, am besten so als Einbruchstiebstähle, auch kleinere.
Es findet sich also in seinem ganzen bisherigen kriminellen Wehrbegang eine Gewaltkomponente nicht und auch gar kein Hinweis auf irgendeine Sexualkomponente.
Er ist also ein typisches Heimkind, mit 14, mit dem 14.
Lebensjahr hat es also schon begonnen in Egenburg und Angarten und so weiter.
Die Mutter war auch allein in der Erziehung tätig und in der bedauernswerten Lage, dass sie nicht gewachsen waren, was wesentlich ist.
Schon mit 14 hat er also zum Alkoholkonsum sehr geneigt, also zum Alkohol ab Usus und muss also doch als schwerer Alkoholiker bezeichnet werden.
Er hat in der Folge dann eigentlich überall versagt, er hat nichts gelernt, nichts ausgelernt, ist kein Beruf und kein Konkretem nachgegangen, hat eigentlich nach dem Lustprinzip, sagen wir, gelebt, sich auf eine parasitäre Lebensweise eingestellt und war im kriminellen Milieu fixiert.
Was wichtig mir erscheint, seine Intelligenzleistungen sind durchaus durchschnittlich, also er ist keineswegs, sie sind zwar etwas im unteren Bereich, aber
durchwegs im Normalbereich.
Was auffällt, dass er also plötzlich diese Gewaltkomponente entwickelt, unverherrlichbar, ich würde das so deuten, es ist also das letzte Stadium eines Alkoholikers, der also vor dem gänzlichen Abkleiden, wo er sich also noch in sinnlose Aggressionen, möchte ich sagen, verliert.
Das war eine Stellungnahme des Direktors der Strafanstalt Stein, Dr. Karl Schreiner.
Es ist 12.20 Uhr, Themenwechsel jetzt.
Seit vier Jahren gibt es das Europäische Währungssystem, EWS.
Es regelt das Verhältnis der acht wichtigsten Währungen im EEG-Bereich zueinander.
In diesen vier Jahren sind die Wechselkurse bereits sechsmal sozusagen nachjustiert worden.
Die siebente Korrektur ist nun zur bisher größten Krise des EWS geworden.
Der Fortbestand dieser institutionalisierten Absprache über die Kursrelationen ist in Frage gestellt, nachdem sich die Finanzminister am Wochenende in Brüssel nicht auf neue Kurse einigen konnten.
Zugespitzt hat sich die Auseinandersetzung auf eine Machtprobe zwischen den beiden größten EWS-Ländern, Bundesrepublik Deutschland und Frankreich.
Die Franzosen drohten mit dem Austritt aus dem EWS, falls sie zur dritten Abwertung innerhalb eines Jahres gezwungen werden.
Grund der Krise ist,
dass auf dem freien Geldmarkt des internationalen Kapitals in der letzten Zeit die Bewertungen von D-Mark und Franc durch Kursverfall der französischen und Anstieg der deutschen Währung in eine Schere bis zu 10 Prozent hineingeraten sind.
Und dafür liegt der Grund wieder im gestiegenen Vertrauen in die Mark,
und in der Flucht der internationalen Geldmärkte aus dem Franc.
Die dreimal so große Inflation der Franzosen, exorbitante Zuwachsraten beim Außenhandelsdefizit und der Staatsverschuldung, gesunkene Produktivität und Konkurrenzfähigkeit haben die Position des Franc unterhöhlt.
Frankreichs Linksregierung will das aber nicht akzeptieren.
Oder doch diese Frage an Paul Schulmeister direkt aus Brüssel?
Seit neun Uhr beraten die Finanzminister wieder in Brüssel.
Die Stimmung ist schlecht, die Spannung auf einem Höhepunkt.
Der westdeutsche Vorschlag, rund fünf Prozent D-Mark-Aufwertung, drei Prozent Franc-Abwertung, liegt unverändert auf dem Tisch.
Frankreich lehnt ihn weiterhin ab.
Ist es Pokern oder soll das europäische Währungssystem platzen?
Ohne dies ist es für heute suspendiert.
Möglicherweise floaten die Währungen auch morgen noch frei in ihrem Wert nur durch Angebot und Nachfrage bestimmter
Zur späten Mittagszeit treffen die zehn Staats- bzw.
Regierungschefs zu einem Mittagessen zusammen.
Ob die Finanzminister den Währungsstreit beilegen können, bevor sich ihre Chefs um 15 Uhr zum Frühjahrsgipfel der IG versammeln, ist ziemlich fraglich.
Die Situation ist vor allem wegen der innenpolitischen Probleme in Frankreich verkorkst.
Nach dem schweren Dämpfer der Sozialisten bei den jüngsten Gemeinderatswahlen hat Staatspräsident Mitterrand
einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel und eine Regierungsumbildung ins Auge gefasst.
Die Folge?
Seit Tagen immer schärfere Macht- und Flügelkämpfe bei den französischen Sozialisten zwischen linken Staats- und gemäßigten Marktwirtschaftlern.
Das wieder hat am Wochenende den Handlungsspielraum von Finanzminister Delors bei den Brüsseler Verhandlungen krass eingeschränkt.
Jacques Delors, der als möglicher Nachfolger von Premierminister Moreau gilt, sah sich aus innenpolitischen Profilierungsgründen zu scharfen Tönern, vor allem gegenüber den Deutschen, gezwungen.
Sie seien uneinsichtig und arrogant.
Offen drohte Delors mit dem Austritt Frankreichs aus dem europäischen Währungssystem.
Es stellte sich heraus, dass der westdeutsche Finanzminister Stoltenberg offenbar einen Fehler beging, als er als Ratsvorsitzender seine IG-Kollegen zur Wochenendwährungskonferenz nach Brüssel in der Absicht rief, den Streit um Aufwertung der Mark bzw.
Abwertung des Francs noch vor der Gipfelkonferenz aus der Welt zu schaffen.
Stoltenberg hatte die innenpolitische Blockadesituation in Paris unmittelbar vor der für Mittwoch erwarteten Regierungsumbildung zu wenig in Rechnung gestellt.
Statt klarer Beschlüsse daher bisher nur taktieren und lavieren in Brüssel.
Mit Mühe vermied Stoltenberg einen offenen Eklat bei der von ihm einberufenen Konferenz der Finanzminister.
Um die Situation noch komplizierter zu machen, kommt der gewaltige französische Prestigestandpunkt ins Spiel.
Eine dritte Frontabwertung binnen eineinhalb Jahren sozialistischer Führung, das sei eine nationale Schmach, unannehmbar für ihn, so Finanzminister Delors.
Möglicherweise hat sich Mitterrand höchstpersönlich für den Gipfel die Rolle des großen Helden und Einigers vorbehalten.
Herr Schulmeister aus Brüssel, wie immer nun allerdings das Ergebnis der Finanzministerberatungen über diese Wechselkursveränderungen im europäischen Währungssystem aussehen wird, so sind doch auch für Österreich zwei Fragen von besonderem Interesse.
Zum Ersten ist man hier als überrascht über die Härte der Auseinandersetzung zwischen den Franzosen und den Deutschen.
Und zweitens, das ist natürlich die Hauptfrage, welche konkreten Auswirkungen, welche Bedeutung für Österreichs Wirtschaft, für die Österreicher auch, haben allfällige Entscheidungen über veränderte Wechselkurse in Brüssel?
Helmut Gletsander geht diesen Fragen jetzt nach.
Frankreichs eigenwilliger Weg in Währungsfragen hat Tradition.
Schon ein kurzer Rückblick lässt die Erinnerung an den Kampf um das europäische Währungssystem als Währungsverbund in der europäischen Gemeinschaft wach werden, wo die Franzosen-Unterschiedskarte Steuer bis zur Gründung am 13.
März 1979 in zahllosen Verhandlungsrunden von Helmut Schmidt als Hauptbefürworter einer Zone der Währungsstabilität in Europa zahlreiche Zugeständnisse herausholten.
Und schon aus dem Vorläufer des europäischen Währungssystems, der sogenannten Währungsschlange, sind die Franzosen zweimal ausgetreten.
Schon damals ging es um offizielle Abwertungen, die man durch den Austritt aus der Schlange in nicht offizielle Kursveränderungen verwandelte.
Man schwindelte sich schon damals über die wirtschaftlichen und währungsmäßigen Folgen von relativ hoher Inflation, hohen Zahlungsbilanzdefiziten und kräftiger internationaler Verschuldung.
Zugleich gilt aber in Frankreich die Währung bei den Franzosen als sozusagen nationales Gut.
Dennoch immer steckt den Franzosen die Währungsumstellung vom 1.
Jänner 1960 im Gedächtnis, als der alte Franc im Verhältnis von 100 zu 1 in den neuen Franc konvertiert wurde.
Und nicht wenige Franzosen rechnen noch heute mit dem ancien Franc, also praktisch mit Centime.
Dazu kommt, dass landläufig auch in Frankreich die Meinung ausgeprägt ist, dass als Folge einer Abwertung direkt die eigene Geldbörse betroffen wäre, also eine Abwertung um 5% das eigene Geld um 5% weniger wert werden lasse.
Hier liegen die tieferen Ursachen, wenn die Franzosen und insbesondere der französische Finanzminister Jacques Delors massiv gegen eine Abwertung auftritt und die Ungleichgewichte zwischen Frankreich und D-Mark allein den Deutschen und einer kräftigen D-Mark-Aufwertung zuspielen möchte.
Weil die Regierung in Paris um die Sensibilität der Landsleute in Währungsfragen weiß, hat man auch in den vergangenen Wochen Milliardenbeträge zur Stützung des Francs ausgegeben.
Die Bank von Frankreich hat seit dem Dezember des vorigen Jahres, dem Beginn der offenkundigen Francschwäche, umgerechnet etwa 120 Milliarden Schilling an Devisen für den Aufkauf von Francs eingesetzt.
Nach Berichten von Börsenhändlern geschah das aber regelmäßig eher versteckt, während man dem deutschen Partner im europäischen Währungssystem die offene Intervention überließ.
Die harte Position des französischen Finanzministers Delors ist aber darüber hinaus noch in dem Umstand begründet, dass Delors bei einer für Mittwoch erwarteten Regierungsumbildung als neuer Premierminister gilt und er als Einstand dem Franzosen wohl nicht gut eine Abwertung ins Haus bringen kann.
Deshalb das ursprüngliche Verlangen, dass die deutsche Mark massiv aufwerten solle und in der zweiten Verhandlungsrunde dann die Forderung, wenn schon Frankreich geringfügig abwertet, dann müssten das auch andere Mitgliedsländer der europäischen Gemeinschaft, wie die Benelux-Staaten, gleichfalls nachvollziehen, damit Frankreich nicht alleine dasteht.
Soweit der politische Hintergrund der Debatte um Auf- und Abwertungen.
Vom wirtschaftlichen her ist die Situation wohl eindeutig.
Frankreich hatte eine mehr als doppelt so hohe Inflationsrate wie die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich hatte ein hohes Zahlungsbilanzdefizit im Gegensatz zu einer aktiven oder im Durchschnitt ausgeglichenen deutschen Zahlungsbilanz und Frankreich musste insbesondere im letzten Jahr hohe Kredite in anderen Ländern aufnehmen.
Angesichts dieses Ungleichgewichts überrascht die Schwäche des französischen Francs nicht sehr.
Wie ist nun die österreichische Position in der Frage Abwertung des Francs, ja oder nein?
Die Antwort ist für uns, dass sich diese Frage nicht stellt, denn da Österreich den Schillingwert an der D-Mark orientiert, bleibt es für uns in den Folgewirkungen gleich, ob Frankreich abwertet oder die Bundesrepublik Deutschland im vollen Ausmaß aufwertet.
Angesichts des Übergewichts der österreichischen Handelsbeziehungen zur Bundesrepublik Deutschland ist es daher auch keine Frage, dass wir im Schillingwert an der D-Mark bleiben.
Heute Vormittag hat sich im Geldhandel zwischen den Banken eine Abwertung des Francs von rund 3% gegenüber den Kursen vom Freitag ergeben.
Um diese 3% ist also die D-Mark und damit auch der Schilling gegenüber dem Franc gestiegen, wobei man aber allgemein betont, dass das Devisengeschäft heute eher ruhig war.
Offensichtlich, weil man schon seit längerer Zeit mit der Francabwertung gerechnet hat und deshalb schon vor Tagen oder Wochen seine Francbestände in andere Währungen umgewechselt hat.
Eine Analyse von Helmut Klezander.
Wir bleiben noch beim Thema.
Zu den Schwierigkeiten der Brüsseler Experten, zu einer einheitlichen Linie im europäischen Währungssystem zu finden, nehmen auch zahlreiche Zeitungskommentatoren, vor allem des Auslandes, heute Stellung.
Sie alle beleuchten den grundsätzlichen Konflikt zwischen der deutschen und französischen Wirtschaftspolitik, deren unterschiedliche Ausrichtung sich im aktuellen Konflikt widerspiegelt.
Die Auswahl aus den Zitaten und Kommentaren hat Michael Kerbler getroffen.
In der Tageszeitung Die Presse geht der Kommentator davon aus, dass Bonn zur Problemlösung die D-Mark kräftig aufwerten und Paris seine Währung nur mäßig abwerten wird.
Mit der wirtschaftlichen Realität hat diese Lösung freilich wenig zu tun.
Denn die braven Deutschen haben ihr Haus im Großen und Ganzen in Ordnung.
Die Stärke ihrer Währung ist Ausdruck der Leistungskraft ihrer Wirtschaft und des Vertrauens in die Wirtschaftspolitik der neuen Regierung.
Die Franzosen hingegen stehen nach zweieinhalb Jahren Linksregierung vor einem ökonomischen Scherbenhaufen.
Ins selbe Horn stößt der Kommentator in der bundesdeutschen Braun-Schweiger-Zeitung.
Soll die Bundesrepublik die Zeche für die verfehlte Wirtschaftspolitik eines befreundeten Nachbarlandes zahlen?
Diese Frage ist der Kern des Ringens der europäischen Finanzminister um die Wechselkurse.
Bonn scheint aus politischen Gründen zu einem Entgegenkommen auf mehr als halbem Weg bereit, auch um das europäische Währungssystem zu retten, obwohl der Preis, den die Deutschen wieder einmal dafür zahlen, sachlich nicht gerechtfertigt ist.
Denn das EWS kann sowieso nur dann funktionieren, wenn die Mitgliedsländer eine einigermaßen einheitliche Wirtschaftspolitik treiben, es kann diese aber nicht bewirken.
Etwas differenzierter sieht der Kommentator in der Süddeutschen Zeitung die Ursachen des Krachs im Währungsverbund, wenn er unter demselben Titel Folgendes schreibt.
Wer die Denkfehler des europäischen Währungssystems gefließentlich oder gedankenlos übersah, konnte sich für diesen Verbund schon begeistern.
Eine europäische Oase stabiler Währungen in einer weltschwankender Wechselkurse, wer wollte davon nicht angetan sein?
Der Pferdefuß war nur, dass jeder Partner auch seither in der Finanz- und Wirtschaftspolitik weiterhin so werkelt, wie es ihm gerade passt.
Für den Autor steht fest, dass es mit jedem Mal schwieriger wird, aufbrechende Konflikte im Währungssystem zu überbrücken.
Der Kompromiss wird in einer Teilaufwertung der Mark und in einer Teilabwertung des Francs liegen.
Selbst das wäre ein großes Entgegenkommen an Paris.
Doch damit wird zwar der Krach beigelegt, die Sache selbst aber nicht ausgestanden sein.
Der konservative französische Le Figaro kommentiert die Lage auf dem europäischen Währungsmarkt so.
Eine Wende muss und wird gemacht werden.
Das europäische Zwischenspiel wird daran nicht viel ändern, nur dass Paris daraus die Bestätigung für eine Solidarität mit Bedingungen hat ziehen können.
Alle Prallereien sind vergessen.
Wir haben das europäische Währungssystem nicht verlassen.
Ein Arrangement, bei dem eine Aufwertung der Mark durch eine Abwertung des Francs ergänzt wird, bleibt vollkommen möglich.
Das war die Ausgangsposition.
Das sollte auch die Endposition sein.
Der sozialistisch ausgerichtete Le Matin wiederum meint in seinem Kommentar, Deutschland will gerne ein weiteres Mal zahlen, aber unter der Bedingung, eine Garantie dafür zu erhalten, dass die Neuwirtschaftspolitik, die in Frankreich eingeschlagen wird, der Inflation und dem Außenhandelsdefizit und folglich den wiederholten Währungsanpassungen ein Ende bereitet.
Kann Wirtschafts- und Finanzminister Jacques Delors diese Garantie gewähren?
In Wirklichkeit scheint es, dass in Frankreich auf Regierungsebene noch darüber diskutiert wird, was am Tage nach der Währungsoperation zu tun ist, was ja zum Teil die europäischen Verhandlungen blockiert.
Abschließend noch ein Blick in die lachsfarbene Financial Times, die stellvertretend für die Meinungen der britischen Tagespresse zitiert werden kann.
Nach Meinung des Kommentators sprechen drei Punkte dafür, dass Frankreich im europäischen Währungssystem bleibt.
Erstens hat es die Westdeutschen dazu gebracht, ihre Zinsen stärker zu senken, als sie es andernfalls getan hätten.
Zweitens hat auch die britische Labour-Regierung 1976 gelernt, dass Bewegungen im freien Markt
sozialistische Ambitionen ebenso grausam über den Haufen werfen können wie ein System der festen Kurse.
Schließlich haben zehn Jahre mit freien Wechselkursen sich als ungemütliche Erfahrung für Welthandel und Investitionen erwiesen.
Der Trend des Augenblicks ist es, Wege zu suchen, auf denen die nationalen Wirtschaftspolitiken koordiniert und die Sprunghaftigkeit der Wechselkurse reduziert werden können.
12.33 Uhr für das Journalfinale planen wir noch Beiträge über die Sauerzopf-Einvernahme beim Eisenstedter WWO-Prozess, über neue Kontakte Israel-PLO, diesmal in Budapest und über den Rockmusiker Bo Diddley, der in Wien gastiert, zunächst aber jetzt das Thema österreichischer Wahlkampf.
Noch lange fünf Wochen dauert es bis zur Nationalratswahl am 24.
April und die Beobachter sind bisher zumindest darüber einig, dass es am dominierenden Thema in diesem Wahlkampf fehlt.
Am ehesten noch wurde die politische Auseinandersetzung durch Wirtschaftsthemen beflügelt, gibt es Diskussion und Polemik über die unterschiedlichen Wirtschaftskonzepte, vor allem der beiden Großparteien.
Wir haben letzten Montag in der Vorwoche eine erste Zusammenfassung der Wahlkampfreisen der Spitzenpolitiker gebracht.
In der abgelaufenen Woche besuchten nun Kaisiki, Mock und Steger hauptsächlich besonders wirtschaftliche Krisengebiete Österreichs.
Der freiheitliche Parteiobmann war im Großraum Linz und Steier unterwegs, ÖVP-Kanzlerkandidat Alois Mock bereits zum zweiten Mal in der Steiermark und der Bundeskanzler verbrachte sein Wahlkampfwochenende ebenfalls in der Steiermark und auch in Kärnten.
Wilfried Seifert und Fritz Besata
waren mit dabei.
die steirische Landeshauptstadt Graz, Arbeiterkammersaal, Samstag Nachmittag.
Bundeskanzler Bruno Kreisky hat in diesem Wahlkampf, anders als in früheren Jahren, die Zahl seiner täglichen Kundgebungen reduziert.
Er tritt vornehmlich bei Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen auf.
Kreiskys Reden sind stark geprägt von der Erinnerung an die Vergangenheit, an die Erste Republik mit ihrer politischen Unrast und mit ihren vielen hunderttausenden Arbeitslosen.
Das Thema Arbeitslosigkeit findet natürlich gerade in der Steiermark mit seinen strukturschwachen Gebieten mit einer derzeit durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von 8% und Spitzenwerten bis knapp 20% besonderen Widerhall, vor allem dann, wenn der Kanzler den Bezug zur Vergangenheit herstellt.
Damals, als ich zur Arbeiterbewegung gestoßen bin, vor mehr als 55 Jahren,
Es hat in Österreich damals 600.000 Arbeitslose gegeben, in diesem kleinen Land.
Ein grenzenloses Elend hat es in Österreich gegeben, ein Elend, von dem sich die jüngeren Menschen gar keine Vorstellung heute machen können.
Wenn jemand das alles miterlebt hat, dann spricht er aus der Erfahrung dieser Zeit
wenn er sagt, es muss doch das erste Gebot einer solchen Regierung sein, wie wir sie haben, alles zu tun und zu verhindern, dass es jemals wieder so wird wie in den 30er-Jahren.
Hat Kreisky also starken Auftrittsapplaus, wenn er sein Nie-Wieder-So-Wie-in-den-30er-Jahren beschwört, so findet sich auch bei ÖVP-Parteichef Alois Mock ein rhetorischer Rückgriff auf frühere Zeiten.
Mock, der in der Vorwoche das besonders krisengeschüttelte Gebiet an der steirisch-jugoslawischen Grenze bereiste und vor mehreren Tausend Menschen in Leibniz, derzeit 16% Arbeitslosigkeit, und in Radkersburg ebenso viel sprach,
Mock also knüpft beim Ende des Zweiten Weltkriegs, beim Wiederaufbau nach 1945 an.
Gerade in diesem Bezirk möchte ich eines an die Spitze stellen, was mein Ziel ist und wodurch sich eine neue Politik unterscheiden soll.
dass wir wieder eine Politik machen, die zuerst an Österreich und seine Menschen denkt und dann erst an die Parteien und an die einzelnen Politiker.
Wir müssen das wieder umdrehen, so wie es 1945 geschehen ist.
In der Politik muss zuerst das Land kommen, die Probleme seiner Menschen und dann sollen auch die Parteien sich um ihre Ziele bewerben.
Und das ist das, meine Damen und Herren, was ich als neuen Patriotismus bezeichne.
Eines der ständig wiederkehrenden Themen MOKS gilt der Verschwendungspolitik der Regierung.
Bekanntlich will die ÖVP 60 Milliarden Schilling einsparen und davon 40 Milliarden zur Förderung der Klein- und Mittelbetriebe verwenden.
Angesichts der schwindelerregenden Höhe dieser Summe greift MOKS zu folgender Erklärung, wie viel eine Milliarde Schilling überhaupt ist.
gibt seiner lieben Frau beim Frühstück jeden Tag einen Tausender und sagt, du kannst machen damit, was du willst.
Du hast ja sympathische Gäste.
Glauben Sie, wie lange kann er das mit einer Milliarde Schilling machen?
2700 Jahre lang.
Deswegen macht es niemand, weil es so lange dauert.
Setzt die ÖVP in diesem Wahlkampf also auf Sparen und Umschichten, so verteidigt der Bundeskanzler umgekehrt weitere Ausgaben, wie sie in dem von ihm jüngst vorgelegten dritten Beschäftigungsprogramm, Stichwort Semmering Basistunnel, Stichwort Ausbau der Westbahn, enthalten sind.
Zur Kritik der ÖVP an seinen Plänen, die etwa Generalsekretär Graf als Schwindel bezeichnet hatte,
Er soll sich ruhig lustig machen und soll uns ruhig beschimpfen.
Erstens gefällt es den Leuten sowieso nicht, solche Methoden, das wollen sie gar nicht haben.
Und zum Zweiten können wir ja auf gewaltige Projekte hinweisen, die wir verwirklicht haben.
Projekte, etwa den Arlbergtunnel, den Pfändertunnel, die großen Straßenbauvorhaben, die wir zu errichten hatten.
Daher sind wir auch die bedeutendsten Tunnelbauer der Welt heute geworden.
Was wieder zur Folge hat, dass man uns ruft, in andere Länder ruft, wenn solche Bauvorhaben verwirklicht werden müssen.
Kreisgesetzt also auf die Leistungen und auf die neuen Pläne seiner Regierung.
Mock hingegen auf einen allgemeinen Wirtschaftsoptimismus.
Es gibt genügend Arbeit.
Wir müssen sie wieder mit dem Geld finanzieren, das bisher verschwendet wird.
Und es wird Wirtschaftswachstum geben, es wird Aufschwung geben, es wird neue Arbeitsplätze geben, es wird eine stärkere Nachfrage geben, es wird Optimismus geben und es wird wieder aufwärtsgehen in Österreich.
Das ist unser Weg, den wir vorschlagen.
Es muss wieder aufwärts gehen, beschwert Mock die von ihm gewünschte Wende.
Österreich brauche eine neue Politik, eine Politik, für die es unausgesprochen ohne Kanzlerkreis gegehen müsse.
Der wiederum erklärt seinen Zuhörern ganz genau, warum ein Mann seines Alters noch einmal antritt.
Da das so schwere Zeiten sind, die es gegenwärtig gibt, vor allem die Zeiten der Weltwirtschaftskrise und einer weltpolitischen Krise, da habe ich mir halt gedacht,
da sollte ich das doch vielleicht noch einmal tun und nicht jetzt weggehen.
Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher uns am 24.
April auch wieder das Vertrauen schenkt.
Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das ein Zeichen, dass es Zeit zum Wechsel ist.
Der Dritte im Bunde, der freiheitliche Bundesparteiobmann Norbert Steger, der in der Vorwoche zwischen Linz und Steyr pendelte, unterscheidet sich in seinem Wahlkampfstil und seinen Reden doch um einiges von Mock und Kreisky.
Steger versucht, seine Partei als Kontrollpartei und als Kämpferin gegen die Korruption in Österreich darzustellen.
Sein wirtschaftspolitisches Credo, welches vor allem für die verstaatlichte Industrie bis zur Schließung unrentabler Betriebe geht, macht Steger anhand von Einzelbeispielen deutlich.
Meine Damen und Herren, was ist da nicht alles in Steyr schon gesagt worden?
Ich weiß durchaus die Probleme, die hier Steyr hat.
Ich sage Ihnen aber, manche dieser Probleme gibt es auch deswegen, weil dort im Betrieb eine so eindeutige politische Mehrheit bei Betriebsratswahlen da ist, dass man schon glaubt, überhaupt nicht mehr reden zu müssen über gute andere Ideen.
Schauen Sie sich doch an, das, was da in Nigeria passiert mit Steyr.
Wenn es zum Beispiel so ist, und ich erzähle Ihnen das, es ist wirklich so, dass dort innerhalb des Werksgeländes von Steyr als Dienstauto der Range Rover verwendet wird, dann darf man sich doch nicht wundern, dass in Nigeria nicht gerade viel Propaganda für das Produkt gemacht wird, das im Steyr erzeugt.
Ja, wo kommen wir denn hin, wenn die Arbeitnehmer in den Steuerwerken sich das gefallen lassen, wissend, wie schwierig es im ganzen Stahlbereich bereits geworden ist, in der metallverarbeitenden Industrie bereits geworden ist?
Meine Damen und Herren, auch das ist ein Beweis.
Wenn es zu lange absolute Mehrheiten gibt, dann werden die politischen Entscheidungsträger träge, sie fahren weiter in den alten Geleisen, sie denken nicht daran, wirklich etwas zu verändern.
Dieser Satz des FPÖ-Obmanns Norbert Steger stand am Ende unserer Wahlkampf-Reportage.
12 Uhr und 42 in Eisenstadt wurde heute Vormittag die 8.
Verhandlungswoche im WBO-Prozess begonnen.
Erster Zeuge war der frühere burgenländische ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Franz Sauerzopf, Christl Reis berichtet.
Dr. Franz Sauerzopf von Beruf Richter, derzeit Landtagsabgeordneter.
So stellte sich heute einer jener Zeugen vor, die sicher dem Reigen der Politprominenz im WBO-Prozess zuzuordnen sind.
Er sollte Auskunft darüber geben, ob er für den angeklagten niederösterreichischen Baustoffhändler Josef Gleibl bei Dr. Rauchwarter interveniert hat oder nicht und auch darüber, ob er gewusst hat, dass Versicherungsprovisionen, die der Wohnbau Ost zugutekommen sollten, für Parteizwecke verwendet worden sind.
Beides, so Dr. Sauerzopf heute, stimme nicht so, wie es die beiden Hauptangeklagten Rauchwarte und Tietze hingestellt hätten.
Sauerzopf sprach von einem engen freundschaftlichen Verhältnis zu Gleiwel, er sei von diesem auch über die schlechte wirtschaftliche Lage der Baustoffhandlung informiert worden und habe davon aber nur nebenbei Rauchwarte erzählt.
Von einer Intervention in dem Sinne, dass er Rauchwarter aufgefordert habe, Gleibel mit WBO-Geld zu helfen, was dann auch tatsächlich passiert ist, könne keine Rede sein.
Und dann noch eine Vermutung Sauerzopfs.
Das ihn belastende Material an die Wochenpresse, zum Teil waren es Fälschungen, stammt von den Angeklagten.
Das war eine Racheaktion von Rauchwarter und Tize.
Ende Zitat Sauerzopf.
Er, Sauerzopf, habe nämlich die Enthebung Rauchwaters als WBO-Obmann initiiert und habe auch verhindert, dass Titze Obmann der Genossenschaft wird.
Sauerzopf gestand aber zu, dass Rauchwater eine Art politischen Auftrag hatte.
Er sollte mit der Wohnbau Ost im Gegensatz zum Genossenschaftsbau den Bau von Eigentumswohnungen forcieren.
Und auf die Frage des Vorsitzenden Richter-Ellinger, was sagt Ihnen der Frauenname Sibylle?
Dr. Sauerzopf, von diesem Sparbuch auf der Volksbank Mattersburg habe ich erst im Herbst 1981 erfahren.
Auf dieses Konto sind nämlich Provisionen resultierend aus Versicherungsverträgen zwischen Wohnbau Ost und Bundesländerversicherung geflossen, wurden dann aber laut Anklage auch für Parteizwecke verwendet.
Als er Sauerzopf Einsicht in das Konto genommen hat, sei er der Meinung gewesen, es handele sich um Parteispenden der Versicherung.
Und noch ein Zitat Sauerzopfs, jeder kassiert in dieser Partei, nur der Landesparteiobmann steht ohne Mittel da.
Die Einvernahme des Ex-Landesparteiobmannes Sauerzopf dauerte über zwei Stunden lang und war gekennzeichnet von sehr viel Emotionen.
Und zwar von Dr. Sauerzopf selbst, der in sehr langen Antworten auf seine erst zuletzt für ihn erkennbaren Schwierigkeiten in der WBO einging und der im Nachhinein sehr enttäuscht über den Medienwirbel rund um seine Person war.
Von ihm erwartete, neue Aspekte, die zur Wahrheitsfindung beitragen könnten, fanden nicht im erhofften Ausmaß statt.
Emotionen auch vom Staatsanwalt, der kürzere Antworten verlangte.
Wenig Gefühlsregungen hingegen beim früheren Sauerzopf-Parteifreund, dem hauptangeklagten Dr. Ernst Rauchwarther.
Der frühere provisorische Landesdirektor der Bundesländerversicherung, Matthias Gut, ist heute unentschuldigt nicht als Zeuge erschienen.
Das Gericht verhängt über ihn eine Ordnungsstrafe von 5000 Schilling.
Der WBO-Prozess wird am Nachmittag fortgesetzt.
Prominenter Zeuge morgen Nachmittag ist der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig.
der WBO-Prozess, dessen Urteil für Mitte April erwartet wird, ins Ausland noch einmal.
Obwohl die palästinensische Befreiungsfront auch bei ihrem letzten Kongress in Al-Shir nicht vom deklarierten Ziel der Vernichtung Israels abgerückt ist und obwohl auch die Israelis selbst jeden offiziellen Kontakt mit der PLO ablehnen, kommt es doch immer wieder zu informellen Gesprächen beider Seiten.
Im Jänner hat ein Sprecher der israelischen Friedensbewegung mit Uri Avnery an der Spitze, PLO-Chef Yassir Arafat getroffen und nun ist es in Budapest auf Einladung eines ungarischen Friedenskomitees zu einem solchen Gespräch gekommen.
Eine Delegation von Zionisten mit der Chefredakteurin der israelischen Gewerkschaftszeitung Hanna Seema
mit einem Reservegeneral, einem Friedensforscher, einem ehemaligen Knesset-Abgeordneten und drei Journalisten, traf in Budapest den Arafat-Stellvertreter und PLO-Sicherheitschef Abu Iyad.
Es ging um den geplanten Gefangenenaustausch, aber auch um Perspektiven einer Aussöhnung zwischen Palästinensern und Juden.
Obwohl beim Kongress der PLO in Al-Shir die Vertreter eines Dialogs mit Israel, wie Issam Sattawi etwa, ja eine Niederlage erlitten hatten,
und in den Resolutionen verbale Radikalität dominierte, gibt es zumindest von PLO-Seite nun immer stärkere Anzeichen von mehr Realismus in der Nahostfrage.
Über das Treffen in Budapest hat Moshe Meisles in Tel Aviv die besten Informationen.
Das Gespräch, das zuerst in gespannter Atmosphäre geführt wurde, begann über die israelischen Gefangenen, die sich in Händen der PLO befinden.
Die israelische Delegation schlug vor, den Müttern der Gefangenen einen Besuch bei ihnen zu ermöglichen.
Abu Iyad erklärte, dass in den Wiener Verhandlungen praktisch ein Abkommen erzielt wurde und dass nur Differenzen über die Leichen von fünf israelischen Soldaten seinen Abschluss verzögert.
Zwei Leichen befinden sich in den Händen der Syrer und die PLO habe keinen Einfluss auf sie.
Sie wisse auch nichts über die übrigen drei Leichen.
Ahmed Jibril, sein harter Mann, den zwei Gefangenen, die sich in seinen Händen befinden, gehe es jedoch gut und sie werden gut behandelt.
Er habe sie und die sechs Gefangenen in den Händen der PLO persönlich besucht, um ihre Behandlung zu prüfen.
Abu Iyad stimmte im Gespräch zur Erklärung der israelischen Delegation zu, dass der palästinensische Terror Israel nicht bewegen könnte, seine Stellungnahme zum israelisch-palästinensischen Konflikt zu ändern oder die Moral der Israelis zu erschüttern.
Abu Iyad erklärte, dass der Terror dazu beitrage, das palästinensische Problem auf der Tagesordnung zu halten.
Die bisherigen sechs Kriege haben mich gelehrt,
dass es keine militärische Lösung für dieses Problem gebe.
Israelis und Palästinenser müssten nebeneinander leben, sagte er.
Als die israelische Delegation ihn fragte, warum die PLO das Existenzrecht Israels nicht anerkenne, fragte Abu Iyad, was werden wir dafür bekommen?
Würden wir wenigstens von Israel ein Anzeichen dafür sehen, dass es positiv auf einen solchen Schritt reagieren werde?
Arafat ist mit drei Israelis zusammengetroffen und hat damit gezeigt, dass er bereit sei, mit Israel zu verhandeln.
Die Ereignisse der letzten Monate und insbesondere die Demonstration der 400.000 in Tel Aviv haben uns gezeigt, dass es in Israel Leute gibt, mit denen man über die Rechte der Palästinenser reden kann, wenn auch die Palästinenser die Rechte Israels anerkennen sollten.
Die beiden Delegationen konnten zu keiner Übereinstimmung in der Frage gelangen,
ob die Anerkennung des Existenzrechts Israels durch die PLO ihr letzter Trumpf sei und ob eine israelische Geste einen solchen Schritt vorangehen müsste.
Abu Iyad erklärte jedoch, dass er seine Haltung zur Lösung des palästinensischen Problems geändert hätte und dass die Forderung der PLO zur Errichtung eines palästinensischen Staates heute mit dem Abfinden mit der parallelen Existenz eines jüdischen Staates verbunden sei.
Die PLO werde keine gerechte Lösung des Konflikts ablehnen und führe heute eine rationalere Politik.
Sollte Israel bereit sein, die PLO anzuerkennen, würde eine solche Anerkennung gegenseitig sein.
Frau Hanna Seema gab der Hoffnung Ausdruck, dass eines Tages Friede zwischen dem jüdischen Volk und den Palästinensern herrschen werde.
Und Abu Iyad schloss sich dieser Hoffnung an.
worauf das Eis in der Gesprächsatmosphäre zwischen den beiden Delegationen gebrochen wurde.
Ein Beitrag von Moshe Meisels aus Tel Aviv.
Und jetzt zur Kultur.
Bo Diddley, mit bürgerlichem Namen Ellis McDaniel, war Mitte der 50er Jahre einer der ersten Bluesmusiker, der ähnlich wie Jack Barry entscheidend an der stilistischen Entwicklung des Rock'n'Roll Anteil hatte und damit Gruppen wie die Rolling Stones,
Creedence Clearwater Revival, die Who und viele andere beeinflusste.
Heute tritt Bo Diddley in der Szene Wien in der Haufgasse in Wien-Simmering auf.
Konrad Zobel stellt Bo Diddley im folgenden Beitrag als jenen Musiker vor, der den eigenwilligsten und einprägsamsten Beat der Rockmusik schuf.
Bo Diddley mit Bo Diddley, seinem größten Hit, den er in unzähligen Versionen sang.
Hier ein weiteres Beispiel.
Den selben Rhythmus, dieselbe Melodie findet man in vielen seiner Lieder, so in Mona, dass die Rolling Stones später als Not Fade Away herausbrachten.
Bo Diddle Kompositionen verwendeten auch die Animals, Buddy Holly, Johnny Otis, The Yardbirds, Quicksilver Messenger Service, Ronny Hawkins, The Doors, Bob Seger, Wayne Fontana, The Pretty Things, The Searchers, Dr. Feelgood, The Who, Manfred Mann und viele, viele andere.
Bo's meist kopierte Stücke sind Who Do You Love und Roadrunner.
Bo Diddle selbst kopierte am liebsten sein Bo Diddle, etwa als Mr. Krustchef.
Oder in I've Had It Hard.
Bo Diddley hatte es tatsächlich nicht leicht, bevor er 1955 mit 26 Jahren seinen ersten Plattenvertrag erhielt und mit Bo Diddley gleich in die Rhythm & Blues Hitparade kam, hatte sich der in Mississippi geborene und in den schwarzen Ghettos von Chicago aufgewachsene Musiker als Preisboxer und Lastwagenfahrer durchschlagen müssen.
Doch gleich seine erste Platte, eben Bodidle, zündete bei der tanzfreudigen Jugend jenen Funken, der sich über das nächste Jahrzehnt seiner richtigen Bodidleitis ausweitete, wie er 1972 eine seiner Aufnahmen nannte.
Hier hört man auch, welch großen Einfluss Baudibly auf einen Jimi Hendrix hatte.
Mit seinen selbstgebauten Gitarren in V- oder Rechteckform, die mitunter auch mit Pelz besetzt waren, experimentierte er als einer der ersten mit Echo-Hall- und Verzerr-Effekten.
In den späten 60er Jahren wurde es stiller um Bo Diddley, der sich musikalisch nicht mehr weiterentwickelte, aber ein glänzender Unterhalter blieb.
Die Dschungelmusik des King Kong, der Blues-Gitarre, wie es seine Gegner nannten, fand denn auch im Zuge der verschiedenen Rock-Revivals immer wieder großen Anklang.
Und sein hypnotischer Rhythmus wird sicher auch heute Abend das Publikum begeistern, wenn Bo Diddley, ein Bär von einem Mann in bunter Glitzerkleidung, mit großem Cowboy-Hut und schwarzen Brillen, auf der Bühne steht und seine Gitarre bearbeitet.
Ja, das stimmt.
Pro Titli, also heute Abend in der Szene Wien in der Haufgasse in Wien-Simmering.
Da gibt's nur Stehplätze, aber das ist ohnehin echte Tanzmusik.
Wir kommen vier Minuten vor eins noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Mordanschlag auf die 11-jährige Schülerin Caroline Hertel aus Wien-Leopoldstadt in der U-Bahn-Station Schottenring dürfte geklärt sein.
Als mutmaßlicher Täter wurde heute früh der 29-jährige Arthur Karl Schack aus dem 1.
Bezirk verhaftet.
Er hat bereits sein Geständnis abgelegt, allerdings erklärt, er könne sich an Einzelheiten nicht mehr erinnern, weil er zur Tatzeit betrunken gewesen sei.
Den entscheidenden Hinweis zur Ausforschung Schacks gab seine Mutter.
Sie zeigte bei der Polizei an, dass ihr eine Hake fehle, die dergleiche, die sie auf Zeitungsfotos gesehen habe.
Schack hat bereits des öfteren Haftstrafen verbüßt.
Auch in Niederösterreich waren die Kriminalbeamten erfolgreich.
In Zusammenhang mit einem spektakulären Mord an Helmut Wunderl am 7.
Jänner in Kotingbrunn wurde einer der beiden tatverdächtigen Einbrecher, der 34-jährige Manfred Grauser, verhaftet.
Die beiden Täter waren damals bei dem Einbruch überrascht worden.
Auf der Flucht erschoss einer der beiden den ihn verfolgenden Helmut Wunderl aus nächster Nähe.
Der nun Verhaftete Manfred Grauser hat zwar den Einbruchsversuch gestanden, behauptet aber, dass sein Komplize geschossen habe.
Dieser Mann ist angeblich in Kenia verhaftet worden.
ÖVP-Obmann Alois Mock hat heute Einzelheiten seiner Vorschläge für eine Reform des Wahlrechts bekannt gegeben.
Die ÖVP fordert unter anderem kleinere, überschaubare Wahlkreise.
Statt bisher neun sollen 24 Wahlkreise geschaffen werden.
Auf den Stimmzetteln sollen nicht nur die wahlwerbenden Parteien, sondern bei jeder Partei alle Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge angeführt sein.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat den von ÖGB-Präsident Anton Benja geäußerten Wunsch begrüßt, das geltende Steuerrecht zu vereinfachen.
Benja hatte in einem Interview eine gründliche Reform des Steuersystems in der nächsten Gesetzgebungsperiode verlangt.
Graf wies jetzt allerdings darauf hin, dass die derzeitige Regierung für eine Reform 13 Jahre Zeit gehabt hätte.
Europäische Gemeinschaft.
Bei den Beratungen über die Neuordnung des europäischen Währungssystems haben sich Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland geeinigt.
Nach offiziell noch nicht bestätigten Berichten wird der französische Franc um 2,5 Prozent abgewertet, die deutsche Mark wird um 5,5 Prozent aufgewertet.
Nähere Einzelheiten, vor allem über die Frage, welche Länder sich der Franc-Abwertung anschließen, sind noch nicht bekannt.
Bundesrepublik Deutschland.
In München ist heute Vormittag der Landesvorstand der CSU zu Beratungen über den Stand der Koalitionsverhandlungen zusammengetreten.
Dabei dürfte auch die Frage zur Sprache kommen, ob der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß in die Bonner Regierung eintreten soll.
Strauß will seine Entscheidung erst morgen nach Abschluss der Verhandlungen bekannt geben.
Jugoslawien.
Der sowjetische Ministerpräsident Nikolaj Tikhonov nimmt heute in Belgrad mit der jugoslawischen Führung politische Gespräche auf.
Der Besuch ist der erste eines sowjetischen Spitzenpolitikers seit Amtsantritt des sowjetischen Parteichefs Yuri Andropov.
Meinungsverschiedenheiten zwischen Belgrad und Moskau gibt es unter anderem über die sowjetische Politik gegenüber Afghanistan und Polen.
Nun die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Bewölkungszunahme, abends im Westen etwas Regen.
Nachmittagstemperaturen 9 bis 16 Grad.
Das war das Mittagschanal, das war eine Stunde aktueller Information.