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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zu einer Stunde Mittagsinformation begrüßt Sie Herbert Dobrowolny und das sind die Schlagzeilen des heutigen Mittagsschanals.
Fritz Fertz-Hednitsch wurde erwartungsgemäß zum neuen ÖGB-Präsidenten gewählt.
Umweltministerin Marilice Fleming setzt sich in einer Pressekonferenz mit dem Wasserwirtschaftsfonds auseinander.
Die Bundesrepublik Deutschland macht den österreichischen Frechtern das Leben schwer und verstärkt die Gewichtskontrollen.
Innenminister Blecher beobachtete eine Übung der deutschen Antiterroreinheit GSG 9.
Im Golfkrieg kam es zu einer neuen Eskalation, die Amerikaner versenkten drei iranische Schnellboote.
Eine Analyse der Ereignisse in Tibet gibt es ebenso, wie einen Bericht über die Verleihung des Alternativnobelpreises an den Israeli Mordechai Wanunu.
Die Kulturredaktion berichtet über das Musical A Chorus Line, das im Raimundtheater nun in Voraufführungen gezeigt wird.
Und schließlich gibt es nach der von Christian Auer zusammengestellten Meldungsübersicht die Vorschau auf das voraussichtliche Wetter zum Wochenende.
Nun ist aber vorerst Wolfgang Riemerschmidt am Wort.
Österreich.
Am letzten Tag des ÖGB-Bundeskongresses ist heute der bisherige leitende Sekretär Fritz Fertzett-Nitsch einstimmig zum Nachfolger Anton Benjas als Gewerkschaftsbundpräsident gewählt worden.
Auch die sechs ÖGB-Vizepräsidenten wurden einstimmig bestellt.
In seiner Antrittsrede sagte Ferzettinic, der ÖGB werde weiter und verstärkt für die Rechte der Arbeitnehmer kämpfen.
Schwerpunkte seien die Verwirklichung der 35-Stunden-Woche und die Vollbeschäftigung.
Außerdem wolle man an der Kollektivvertragsfreiheit und an der Forderung nach voller Mitbestimmung für die Arbeitnehmer festhalten.
Zur verstaatlichten Industrie meinte Ferzettinic, eine der wesentlichsten Aufgaben der nächsten Zeit sei die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit dieses Bereichs.
Die Industriellenvereinigung verlangt eine umfassende Pensionsreform nicht nur für die ASVG-Versicherten.
In einer Aussendung betont die Industrie, auch das Pensionsrecht der ÖBB-Bediensteten und der Beamten sei dringend reformbedürftig.
Nach Ansicht der Industrie sollte durch schrittweise Anhebung der Anspruchsvoraussetzungen eine sogenannte Bremse bei den Frühpensionierungen eingebaut werden.
Iran, USA.
Nach Angaben aus Teheran ist bei dem jüngsten Zwischenfall im Persischen Golf ein amerikanischer Kampfhubschrauber abgeschossen worden.
In einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur heißt es, der Hubschrauber sei explodiert und ins Meer gestürzt.
Außerdem sei auch ein amerikanisches Schiff beschädigt worden.
Das Verteidigungsministerium in Washington hat diese Meldung dementiert.
Bei dem Zwischenfall haben amerikanische Kampfhubschrauber drei iranische Schnellboote in Brand geschossen und versenkt.
Mindestens zwei Iraner wurden getötet und vier verwundet.
Der Iran bestreitet die Darstellung der USA, wonach das Feuer von den Schiffen aus eröffnet worden sei.
USA.
Sowjetische Journalisten in den Vereinigten Staaten sollen künftig nicht mehr frei über ihren Wohnort entscheiden können.
Das Außenministerium in Washington teilte mit, die in New York und Washington akkreditierten sowjetischen Korrespondenten dürften in Zukunft nur in den von der Regierung ausgesuchten Wohnungen leben.
Der zuständige Beamte des Ministeriums sagte, amerikanische Journalisten in Moskau seien ähnlichen Beschränkungen unterworfen.
Jene Sowjetjournalisten, deren Mietvertrag noch nicht abgelaufen ist, dürfen aber vorerst in ihren Wohnungen bleiben.
Großbritannien.
Der israelische Atomtechniker Mordechai Wanunu, der in Israel wegen Spionage vor Gericht steht, ist mit dem sogenannten alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Weitere Preisträger sind der Physiker Hans-Peter Dürr, die amerikanische Menschenrechtsaktivistin Frances Moore Lappe, sowie die indische Chipko-Bewegung, die die Rodung von Wäldern an den Hängen des Himalaya-Gebirges bekämpft.
Einen Ehrenpreis geht an den Norweger Johan Galtung, der entschieden für atomare Abrüstung eintritt.
In der in London veröffentlichten Erklärung wird Vanunu für seinen Mut und seine Selbstaufopferung geehrt.
In Israel droht ihm die Todesstrafe, weil er einer britischen Zeitung über Atomanlagen im Süden Israels berichtet hat.
Der alternative Nobelpreis wird am 9.
Dezember in Stockholm den Preisträgern übergeben.
Bundesrepublik Deutschland
Die Regierungskoalition in Bonn hat bei einem Spitzengespräch über die Finanzierung der Steuerreform 1990 die Einführung einer Quellensteuer auf Kapitalerträge in Höhe von 10 Prozent vereinbart.
Erträge aus Lebensversicherungen sollen allerdings weniger stark besteuert werden.
Für kleine Sparer wird es gewisse Freibeträge geben.
Nähere Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt.
Polen.
Das Zentralkomitee hat das Reformprogramm der Regierung gebilligt und zugleich eine Volksabstimmung angekündigt.
Sie wäre die erste über ein Vorhaben der polnischen Parteiführung.
Das Reformprogramm sieht unter anderem einen Abbau der Bürokratie und ein Ende des direkten Einflusses der Regierung auf die Betriebe vor.
Die politische Führung soll nur allgemeine wirtschaftliche Richtlinien ausarbeiten.
Sri Lanka.
Bei einem Bombenanschlag im Hafen der Hauptstadt Colombo sind mindestens drei Werftarbeiter getötet worden.
Zahlreiche Menschen wurden verletzt.
Der Sprengkörper explodierte in einem Büro der Werftarbeitergewerkschaft.
Die Täter haben sich bisher nicht gemeldet.
Die Polizei Sri Lankas vermutet als Motiv Rivalitäten zwischen Gewerkschaftern.
Möglich ist auch ein Attentat der singhalesischen Untergrundorganisation Volksbefreiungsfront, die gegen das Friedensabkommen mit Indien ist.
Im Norden Sri Lankas haben indische Truppen in der vergangenen Nacht mindestens 90 mutmaßliche Tamilen-Freischärler festgenommen, unter ihnen den Anführer der Gruppe Befreiungstiger von Tamil-Ilam.
China.
Der Panchen Lama, nach dem Dalai Lama zweithöchster Führer der tibetischen Lamaisten, hat die jüngsten Unruhen und Demonstrationen gegen die chinesische Herrschaft verurteilt.
In der Pekinger Volkszeitung warnt der Panchen Lama, dass die chinesische Führung zu ihrer früheren streng antireligiösen Politik zurückkehren könnte und tritt für hartes Vorgehen gegen Unruhestifte ein.
In der Erklärung verteidigte er die Politik Chinas gegenüber Tibet.
Der Panchen Lama lebt in Peking und hat einen hohen Posten in der chinesischen Regierung.
Der Dalai Lama, er lebt in Indien im Exil, hat nach den Unruhen der vergangenen Wochen zu gewaltlosem zivilem Ungehorsam aufgerufen.
Österreich
Sechs Tiroler Bürgerinitiativen fordern von der Landesregierung ein generelles Nachtfahrverbot für Lastwagen mit mehr als siebeneinhalb Tonnen.
Die Bürgerinitiativen weisen in einer Aussendung darauf hin, dass der Durchzugsverkehr seit dem Vorjahr um sechs Prozent zugenommen habe.
Zugleich wird daran erinnert, dass ein Nachtfahrverbot in der Schweiz schon seit längerem besteht.
Soweit also der Meldungsüberblick zu Beginn des Mittagschanals am Freitag.
Und wie jeden Freitag gibt es jetzt das Gespräch mit der Hohen Warte in Wien.
Diensthabender Meteorologe ist Dr. Herbert Gmoser.
Grüß Gott.
Wie soll es denn werden?
Das Wetter zum Wochenende wird zunächst schön und mild sein.
Erst am Sonntag verschlechtert sich das Wetter von Südwesten her in Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Teilen der Steiermark.
Im Tagesverlauf des Sonntags wird auch die Wetterverschlechterung auf Salzburg und Oberösterreich übergreifen.
Im Einzelnen sieht der Wetterablauf für das Wochenende so aus.
Heute Freitag erfasst die Wetterbesserung alle Landesteile.
Auch in der Steiermark und in Kärnten wird nachmittags die Bewölkung auflockern.
Morgen Samstag ist es nach Auflösung einzelner Frühnebelfelder allgemein sonnig.
Ab Mittag kommen in Vorarlberg, Tirol und Salzburg Föhn auf.
Gegen Abend setzt von Südwesten in Tirol und Osttirol der Bewölkungsaufzug ein, der am Sonntag im Westen und Süden gebietsweise Regen bringt.
Der Niederschlag erfasst am Sonntag nach Zusammenbruch des Föhns auch Salzburg und Oberösterreich.
In den östlichen Bundesländern tritt am Sonntag eine starke Bewölkung auf.
Bei mäßigen bis lebhaften Winden liegen die Frühtemperaturen zum Wochenende zwischen 6 und 12 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 16 und 21, in Föhnlagen sogar bis 24 Grad.
Das war das Wetter zum Wochenende und zum Abschluss noch die aktuellen Wetterwerte von heute 12 Uhr.
Wien heiter 18 Grad, Westwind mit 15 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 17 Grad, St.
Pölten heiter 16 Grad.
Linz-Heiter 14 Grad und Westwind mit 15 Kilometern pro Stunde, Salzburg-Heiter 15 Grad, Innsbruck-Wolkig 12 Grad mit einem Ostwind und 15 Kilometern pro Stunde, Bregenz-Heiter 16 Grad und Nordwestwind mit 10 Kilometern pro Stunde, Graz bedeckt leichter Regen 12 Grad und Klagenfurt bedeckt 10 Grad.
Vielen Dank, Herr Dr. Gmoser.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 10 Minuten geworden und wir beginnen unsere aktuelle Berichterstattung im Inland.
Der heutige letzte Tag des ÖGB-Bundeskongresses im Austria Center Vienna stand ganz im Zeichen der Wahl des neuen Präsidenten des Gewerkschaftsbundes.
Erwartungsgemäß wurde der seit Monaten designierte Nachfolger Anton Benjas, der leitende Sekretär Fritz Fertz-Hednitsch, einstimmig zum neuen ÖGB-Präsidenten von den Delegierten gewählt.
wie der Vorsitzende der Wahlkommission vorgeschlagen und der Kongress angenommen, wird über den Präsidentenvorschlag Friedrich Werzenitsch einzeln abgestimmt durch Ersuche, die Delegierten, wenn sie mit dem Vorschlag einverstanden sind, die rote Delegiertenkarte zu erheben.
Danke.
Gegenprobe.
Einstimmig angenommen und ich ersuche den Kollegen Werzenitsch hereinzuholen.
Das war sie, die lang erwartete Amtsübergabe im ÖGB.
Nach der Abstimmung wurde Fritz Werzenitsch in den Saal geholt, Shake Hands mit Benja und Dallinger und nach weiteren einstimmigen Entscheidungen für die leitenden Sekretäre Tumpl und Trochter und die sechs Vizepräsidenten ein paar Worte des Dankes an den Kongress und an Anton Benja.
Unmittelbar darauf begann für den neuen ÖGB-Präsidenten die Arbeit.
Mit einem 70-Minuten-Referat mit den bekannten Schwerpunkten Wiedererringung der Vollbeschäftigung als oberstes Ziel, qualitatives Wachstum, Arbeitszeitverkürzung, Mitbestimmung auf allen Ebenen.
Verzetnic betonte aber auch den Umweltschutz und verlangte Verständnis für junge Leute, die sich der Umwelt und dem Frieden verschrieben haben.
Und Verzetnic beschrieb den Stellenwert der kritischen Diskussion im ÖGB.
Innerhalb der Gewerkschaftsbewegung gibt es keine Tabus in der Form, dass eine Diskussion zu offenen Fragen nicht möglich wäre.
Was für gestern galt, muss nicht für alle Ewigkeit Bestand haben.
Aber den Unternehmern und auch all jenen, die uns gegen
die gegenüber uns den ständigen Vorwurf der geistigen Unbeweglichkeit erheben, sei gesagt, und das sehr deutlich, wir werden keine Positionen aufgeben, ohne zu wissen, welche anderen Positionen wir dafür erreichen können, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Werzethnitz stand zur Funktion des ÖGB angesichts seines nicht immer freundlichen Zeitgeists.
Das Floriani-Prinzip, liebe Kolleginnen und Kollegen, aber nicht nur in der Öffentlichkeit, auch in unseren eigenen Reihen, sage ich sehr deutlich, es soll immer nur den anderen treffen,
feiert fröhliche Urstände.
Der Sozialstaat erscheint als Hemmnis der Freiheit, der Markt gilt als Motor, der Unternehmer als führende Kraft.
Betriebsräte, Personalvertreter, die Gewerkschaften, für sie bleibt die Rolle Sand im Getriebe zu sein.
Sand im Getriebe, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn es gegen die Arbeitnehmer geht, das wäre, so glaube ich, ein Ehrentitel für uns Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, den wir uns redlich verdienen sollten.
Dennoch warne ich hier sehr eindringlich davor, das Klima der Gesprächsbereitschaft dadurch zu belasten, dass man provoziert und versucht, auf Biegen und Brechen vorzugehen.
Je weiter die Standpunkte auseinandergehen, desto mehr besteht die Gefahr, dass die Partner aus jenen Bunkern, in die sie sich zurückgezogen haben, nicht mehr herauskönnen.
Folgerichtig legte Verzetnitsch ein Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft ab.
Nicht als Ideologie verstanden, sondern als Form der Austragung der nach wie vor bestehenden Interessengegensätze von Arbeit und Kapital.
Der neue ÖGB-Präsident dann zur Instabilität der Welt.
Nach wie vor überfordern die Weltmächte die Hilfsquellen dieser Erde.
Aber auch ihre eigenen Kräfte, sage ich sehr bewusst, um immer perfektere Waffen, immer wirksamere Vernichtungsmöglichkeiten aufzubauen.
Der wahnwitzige Versuch,
Unverwundbarkeit zu errüsten, zu errüsten, liebe Kolleginnen und Kollegen, muss die Mehrheit der Erdbevölkerung in Asien, Afrika und Lateinamerika als Verhörung des Elends hunderter Millionen Hungernder und Verhungernder empfinden.
Angesichts aller Probleme mit Arbeitsplätzen, Technologie, Wachstum, Ökologie sei aber Panik nicht angebracht.
Beschwörungen des Untergangs dürfen wir als Gewerkschafter nicht bieten, wie die Vertröstung auf einen naiven Optimismus.
Unsere Mitglieder, um das jetzt aus dem Sport zu sagen, auch wenn das kritische Worte hervorrufen könnte, wollen bei den Siegern sein und nicht bei jenen, die ihnen dauernd vorjammern, was nicht geht und was sich negativ entwickelt.
Und immer wieder die Betonung der Vollbeschäftigung neben Bildung, aber auch der Kultur.
Vollbeschäftigung müsse im Vordergrund stehen.
Die Vollbeschäftigung unter dem Ziel der Schaffung einer ausreichenden Zahl von Arbeitsplätzen, um jeden Arbeitsfähigen die Möglichkeit zu geben,
seine Lebensgrundlage durch eigene Arbeit zu sichern, ist die wichtigste Anforderung an unser Wirtschaftssystem.
Da kann man sich nicht verabschieden.
Und vielleicht mag das etwas provokant klingen.
Manager, die im Zusperren von Betrieben ohne andere Lösungen ihr Heil sehen, sind nichts mehr wert als ein Schlüsseldienst, der wesentlich billiger agieren kann in diesem Zusammenhang.
Für die verstaatlichte Industrie müsse die Wiedererringung der Wettbewerbsfähigkeit im Vordergrund stehen, meinte Verzetnitsch dann.
Eine Änderung der Eigentumsverhältnisse führt meiner Auffassung nach keinesfalls automatisch zur Gesundung eines Unternehmens.
Daher ist weder eine Privatisierung in Kernbereichen noch ein Verkauf wesentlicher lebensfähiger Teile ans Ausland zielführend, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Das gilt auch für die Absichten beim Telefon.
Soweit also der neue ÖGB-Präsident.
Er nahm dann auch die Verabschiedung verdienter Funktionäre vor.
Stellvertretend für andere der leitende Sekretär Alfred Ströer und der Vizepräsident Roman Rauter aus der Bauarbeitergewerkschaft.
Vom alten Präsidium fehlen nun auch die Namen Johann Gassner, er ist verstorben, und Karl Sekanina.
Mit dem Lied der Arbeit schloss kurz vor Mittags dieser 11.
Bundeskongress des ÖGB.
entstrang aus diesem treuen Bund die Arbeit hoch, die Arbeit hoch.
Soviel vom 11.
Bundeskongress des Österreichischen Gewerkschaftsbundes.
Berichterstatter war Ernest Hauer.
Seit 1.
April dieses Jahres gilt jenes Gesetz, mit dem der seit drei Jahren bestehende Umweltfonds und der viel längere Zeit arbeitende Wasserwirtschaftsfonds zusammengelegt wurden.
Eine Maßnahme, die durchaus nicht nur auf Zustimmung gestoßen ist.
Umweltministerin Marilice Fleming will nun ganz bewusst einen Akzent für den Neubeginn der Arbeit des aus der Zusammenlegung entstandenen Öko-Fonds setzen.
Und zwar mit einer neuen Geschäftsführung, mit der Auslagerung der Bankfunktion direkt zu einer Bank, mit einer Gesetzesnovellierung und auch mit einer Umweltanleihe.
Darüber referierte heute Umweltministerin Marilice Fleming in einer Pressekonferenz, von der nun Gisela Hopfmüller berichtet.
Die oberste Maxime des ganzen neu organisierten Öko-Fonds ist der Umweltschutzgedanke, streicht Umweltministerin Marilis Fleming heute mehrfach heraus, als sie die Startbedingungen für den aus Umweltfonds und Wasserwirtschaftsfonds entstandenen neuen Fonds erläutert.
In personeller Hinsicht wird der Neubeginn markiert durch einen neuen Geschäftsführer.
Genauer, eine Geschäftsführerin.
Denn von den 24 Bewerbern um diesen Posten hat die einzige Frau das Rennen gemacht.
Und zwar Dr. Christa Folgt, die bisher in der Verwaltung des Wasserwirtschaftsfonds tätig war.
Die nächste Veränderung basiert auf einer Anregung des Rechnungshofes aus dem Jahr 1983.
Der Rechnungshof hatte empfohlen, zur Steigerung der Effektivität des Fonds den gesamten Bankbereich wirklich einer Bank zu übertragen.
Das geschieht nun.
Kontoführung, Liquiditätsmanagement und Finanzplanung werden in Zukunft von der Kommunalkredit AG treuhänderisch durchgeführt.
Ministerin Flemming?
Ich glaube, es entspricht auch dem Grundsatz mehr privat und weniger Staat.
Und wenn der Rechnungshof schon der Meinung ist, dass der Fonds, damals nur der Wasserwirtschaftsfonds, umso mehr natürlich bei einem zusammengelegten Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds, sich auf seine eigentlichen Aufgaben beschränken soll, und dass die gesamte Abwicklung wie Kontoführung, Liquiditätsmanagement und Finanzplanung wirklich nicht Aufgabe eines solchen Fonds sein kann,
Dann ist, glaube ich, jetzt wirklich der allerletzte Zeitpunkt, aber jetzt ganz sicherlich der richtige Zeitpunkt, eine solche Ausgliederung dieser Bereiche vorzunehmen.
Der Auftrag an die Kommunalkredit AG soll jedenfalls bei den Finanztransaktionen mehr einsparen helfen, als er den Fonds an Gebühren kostet.
Von Anfang an soll es auch eine begleitende Kontrolle durch den Rechnungshof geben.
Die Förderungsmittel, so Flemming, werden unter Beachtung maximaler Belastbarkeit der Förderungswerber und minimaler Belastung der Finanzkraft des Fonds erfolgen.
Im Einvernehmen mit den Ländern wurde vom Wasserwirtschaftsfonds ein Investitionsprogramm ausgearbeitet.
Nach diesem sollen bis 1997 alle kommunalen Wasserversorgungs- und Wasserentsorgungsanlagen errichtet sein.
In einer Sitzung des Wasserwirtschaftsfonds im vergangenen Juni wurde der Umweltministerin empfohlen, Förderungsmittel von 2,3 Milliarden Schilling bereitzustellen, berichtet Marelis Fleming.
Ich habe bis gestern diese Förderungen zurückgehalten, weil ich einfach ganz sicher gehen wollte, dass, wenn ich Zusagen in Milliardenhöhe unterschreibe, diese auch eingehalten werden können.
Das ist der Fall.
Wir haben alle finanziellen Aspekte
nicht nur hier in unserem Ministerium, sondern mit dem ebenfalls befassten Wirtschaftsminister und vor allem auch mit dem Finanzminister durchbesprochen.
Ich habe diese zwei ganze drei Milliarden Schilling
gestern unterzeichnet.
Der Ökofonds ist aber auch noch logistisch verbesserungsbedürftig.
Zum Beispiel aufgrund der Tatsache, dass trotz Zusammenlegung von Umweltfonds und Wasserwirtschaftsfonds Förderungswerber des Umweltfonds nur Mittel von diesem und nicht aus dem Wasserwirtschaftsfonds bekommen können.
Doch der Umweltfonds wurde ja 1987 de facto finanziell nicht dotiert.
Um solche Probleme zu bekämpfen, will Ministerin Fleming noch heuer eine Gesetzesänderung veranlassen.
Und überdies soll zwecks Geldbeschaffung noch Ende November die erste Umweltanleihe in der Höhe von einer Milliarde Schilling aufgelegt werden.
Die neue Ökofonds-Geschäftsführerin Christa Voigt will allerdings die Leistungen des Fonds nicht nur an Geldsummen gemessen wissen.
Ich wünsche mir, dass in Zukunft
die Qualität nicht mehr gemessen wird an der Summe, die der Fonds ausbezahlt hat, sondern ich wünsche mir, dass andere Parameter herangezogen werden zur Beurteilung in Sachen Bewältigung der Probleme.
Haben wir es geschafft, die Schmutzfracht aus dem Wasser herauszubekommen?
Haben wir es geschafft, die Luft sauber zu bekommen?
Das werden die wesentlichen Merkmale sein.
Werden unsere Flüsse in vernünftiger Zeit wieder blau sein und eine gute Güteklasse haben.
Die neue Geschäftsführerin Volkt ist jedenfalls optimistisch und damit wieder zurück ans Studio.
Berichterstatterin war Gisela Hopfmüller und wir kommen jetzt acht Minuten vor halb eins zu den Beiträgen aus dem Ausland.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist es gestern im persischen Golf zu einem schweren militärischen Zusammenstoß zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran gekommen.
Amerikanische Kampfhubschrauber haben drei iranische Schnellboote in Brand gesteckt und versenkt.
Von denen aus ist nach amerikanischen Angaben auf eine Hubschrauberpatrouille der amerikanischen Streitkräfte geschossen worden.
Der Iran spricht von einem unprovozierten Angriff und bestreitet, dass die iranischen Schnellboote zuerst gefeuert hätten.
Nach iranischen Angaben gab es wenig später einen zweiten Zusammenstoß, bei dem Revolutionswächter einen US-Helikopter abgeschossen haben wollen.
Bereits am 21.
September hatte ein amerikanischer Hubschrauber das iranische Landungsschiff Iran Air in Brand geschossen, das die Amerikaner beim Minenlegen ertappt haben wollen.
Über die Ereignisse seit gestern informiert im folgenden Raimund Löw.
Nur aus dem Pentagon liegt bis jetzt eine detaillierte Version des gestrigen schweren Zwischenfalls im persischen Golf vor.
Danach ist gegen 19.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit ein amerikanischer Aufklärungshubschrauber 20 Kilometer südwestlich der iranischen Insel Farsi im Norden des Golfes von Revolutionsgardisten aus Schnellbooten beschossen worden.
Die unter Feuer geratene Hubschrauberbesatzung habe per Funk zwei Kampfhubschrauber um Hilfe gerufen.
Mit Raketen und Maschinengewehren schossen die hochmodernen Maschinen auf die iranischen Schnellboote.
Drei gingen in Flammen auf und sanken.
Ein viertes konnte entkommen.
Der Zwischenfall spielte sich in internationalen Gewässern ab und dauerte nur wenige Minuten.
Amerikanische Verluste gab es keine.
Wie viele Personen der iranischen Besatzung getötet wurden, ist nicht bekannt.
Ein amerikanisches Amphibienboot hat in der Folge sechs überlebende Iraner an Bord genommen.
Zwei seien unmittelbar danach an den Folgen von Verletzungen gestorben.
Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sprach davon, dass die Schüsse auf die US-Hubschrauber eindeutig als feindseliger Akt zu werten seien und die amerikanischen Soldaten in Selbstverteidigung zurückgeschossen hätten.
The firing on the US helicopter was clearly a hostile act.
Radikal anders ist die Darstellung des Iran.
Die Schnellboote seien völlig unprovoziert während einer Routinefahrt in internationalen Gewässern attackiert worden.
Es habe sich um einen grausamen US-Angriff gehandelt.
Der Schusswechsel sei nicht von der iranischen Marine ausgegangen.
Die sechs im Meer geborgenen Iraner seien Geißeln der USA.
Heute Vormittag meldete die iranische Nachrichtenagentur IRNA, dass es kurz nach diesem ersten Zwischenfall zu einem zweiten Zusammenstoß gekommen sein soll, bei dem ein amerikanischer Helikopter mit einer Stinger-Rakete abgeschossen und ein US-Schiff beschädigt wurde.
Es gab eine gewaltige Explosion, die den Himmel erleuchtete, heißt es in dem Bericht.
Das Pentagon in Washington zeigte sich noch vor einer Stunde uninformiert.
Ein Sprecher sagte, man gehe davon aus, dass dieser Bericht nicht zutreffend sei.
Dafür meldet jetzt auch Washington einen zweiten Zwischenfall.
Bei Bahrain soll ein US-Helikopter von einer iranischen Ölplattform aus beschossen worden sein.
Die Maschine drehte ab.
Nach der Versenkung der Iran-Air vor drei Wochen durch die US-Navy ist dies auf jeden Fall die zweite schwere Demütigung der Islamischen Republik durch die im Golf kreuzenden US-Streitkräfte.
Die Iraner sprechen von eskalierendem Abenteuertum der USA und kündigen an, dass die USA, Zitat, Hauptopfer des schweren Sturmes im persischen Golf sein werden.
Zitat Ende.
Offizielle Stellungnahmen von iranischen Politikern gibt es bis jetzt noch keine.
In Washington dagegen führte die Nachricht von den Feindseligkeiten zwischen Iranern und Amerikanern im Golf zu einem Aufruhr im Senat.
Mehrere Senatoren haben angekündigt, für heute einen Antrag stellen zu wollen.
Präsident Reagan solle entsprechend dem Kriegsermächtigungsgesetz von 1973 den Kongress einschalten.
Damit würde der Einsatz der amerikanischen Verbände in der Golfregion nicht mehr nur vom Weißen Haus abhängen wie bisher.
Raimund Löw informierte sie über die jüngsten Ereignisse im Golf.
Seit Mitte der Woche hält sich Innenminister Blecher in der Bundesrepublik Deutschland auf.
Der Hauptgrund seines Besuches ist, neben diversen politischen Kontakten, Gespräche mit seinem Ressortkollegen Zimmermann zu führen.
Natürlich ging es dabei vornehmlich um die Bekämpfung der Kriminalität.
So konnten die beiden Minister gestern Einigung über eine verstärkte Kooperation zwischen Österreich und Deutschland bei der Bekämpfung der Schwerkriminalität erzielen und heute soll ein Abkommen über die gemeinsame Vorgangsweise gegen die Bandenkriminalität unterschrieben werden.
Blecher hat sich aber nicht nur am grünen Tisch der Problematik der Verbrechensbekämpfung gewidmet, sondern sich auch praktischen Anschauungsunterricht geholt.
So war er heute Vormittag bei einer Übung der deutschen Terrorbekämpfungseinheit GSG 9 dabei.
Das ist nicht der heimliche Mitschnitt eines Dialogs zwischen einem bayerischen und einem österreichischen Politiker.
Die Zeiten der Animositäten des Bundesinnenministers Zimmermann von der CSU gegen Österreich wegen Wackersdorf sind vorbei.
Zimmermanns Gespräche mit seinem österreichischen Kollegen Karl Blecher werden vielmehr als gewinnbringend bezeichnet.
Und so besichtigte man heute gemeinsam die deutsche Antiterroreinheit GSG 9 in Hangelar bei Bonn.
Die martialischen Klänge stammen von einer Übungsvorführung, übrigens einem Gemisch vieler fernöstlicher Verteidigungstechniken.
Karl Blecher wurde außerdem ein Sondertrupp vorgestellt.
Fünf Mann in schusssicherer Panzerweste mit 9mm Pistole, verschiedenen Maschinenpistolen und Stahlhelm ausgerüstet.
Fallschirmspringer zeigten ebenso ihr Können wie Einsatzmänner, die sich aus einem Hubschrauber blitzschnell auf ein Haus abseilen.
Die 220-Mann-starke Antiterroreinheit GSG 9, weltberühmt seit dem 18.
Oktober 1977, wo sie unter dem Kommandanten Ulrich Wegener 85 Geißeln aus einer Lufthansa-Maschine in Mogadischu befreite, ist das Vorbild für alle derartigen Einheiten.
Frage an Minister Blecher, ob die österreichische Kobra von den Mannen des Helden von Mogadischu
die schon lernen könnte.
Die GSG 9 war das Vorbild für viele europäische Antiterroreinheiten, die in den 70er Jahren aufgestellt worden sind.
Daher auch für das österreichische Gendarmerie-Einsatzkommando, das allgemein Kobra genannt wird.
Ich glaube, wir sind in einem gesunden Konkurrenzverhältnis zu dieser Mutter der Antiterroreinheiten.
Und es gibt da ja auch sehr enge Kontakte, weil man voneinander lernen kann und lernen muss.
Das System in Österreich ist ein bisschen anders als hier.
Der österreichische Beamte, der im Gendarmeereinsatzkommando Dienst tut, weiß, dass er nur auf Zeit dort
als Freiwilliger hinversetzt ist und dass er dann wieder in den normalen Gendarmerie-Dienst zurückgekiedert wird, während die hier tätigen Beamten einer Elite-Einheit angehören und eigentlich nicht damit rechnen, wieder in den normalen Polizeivollzugsdienst zurückversetzt zu werden.
Also eine eigene Elite-Einheit, an so etwas denken Sie nicht für Österreich?
Unsere Meinung ist, dass unser System für unsere Erfordernisse
Bekämpfung zwischen Österreich und Deutschland.
Bei seinem Besuch im Bundeskriminalamt in Wiesbaden habe er festgestellt, dass nicht nur die Deutschen für die Österreicher die wichtigste Informationsquelle seien, sondern auch umgekehrt die Bundesrepublik sich da in erster Linie auf Österreich verlassen kann.
Bei den Gesprächen in Bonn wurde dennoch vereinbart, die Zusammenarbeit noch zu verbessern.
Wir haben jetzt ein Abkommen beraten, das wir noch heuer beschließen wollen, das eine weitere Vertiefung dieser Zusammenarbeit dort vorsieht, wo es grenzüberschreitende Fahndung gegen Schwerkriminelle, nicht nur Terroristen, sondern auch gegen das organisierte Verbrechen, das in Europa immer mehr und mehr zunimmt.
Der Rauschgifter funktioniert ausgezeichnet.
Sie wissen, da haben wir ganz große Erfolge durch die Zusammenarbeit erreichen können.
Aber es gibt organisiertes Verbrechen im Bereich der Computerkriminalität, im Bereich der Wirtschaftskriminalität, im Bereich des internationalen Waffenhandels, im Bereich der verschiedenen Banden, die Banküberfälle großräumig bleiben.
die Kontakte Österreichs zur Trevi-Gruppe.
Das ist die Konferenz der Innen- und Justizminister der IG-Staaten.
Seit April werden die österreichischen Vertreter jeweils am Tag vor der zweimal jährlich stattfindenden Ministersitzung im Voraus informiert.
Helmut Brandstätter informierte sie über den Besuch von Innenminister Karl Blecher bei einer Übung der deutschen Terrorbekämpfungseinheit GSG 9.
Mit 100.000 Dollar, das sind umgerechnet derzeit etwa 1,3 Millionen Schilling, ist ein Preis dotiert, der für vernünftige Lebensführung vergeben wird und der den traditionellen Nobelpreisen Konkurrenz machen möchte.
Alternativ-Nobelpreis wird er daher auch genannt.
Die Preisträger werden von einer internationalen Jury ausgewählt.
Der Name der Preisträger wird seit der Stiftung des Alternativ-Nobelpreises 1980 von der englischen Universität Bradford bekannt gegeben.
Finanziert wird der Preis ganz nach dem Vorbild des traditionellen Nobelpreises aus der Stiftung eines schwedischen Adeligen, der damit Personen auszeichnen möchte, die praktikable Lösungen zu Weltproblemen anbieten.
Die Namen der heurigen Preisträger wurden heute bekannt gegeben, Günther Grafenberger berichtet.
Seit 1981 macht ein junger Deutsch-Schwede namens Jakob von Uexküll der altehrwürdige Nobelstiftung in Stockholm Konkurrenz.
Überzeugt davon, dass es Alfred Nobel als Stifter der Preise so nicht gewollt hat, wie es heute aussieht, dass nämlich nur sogenannte Fachidioten mit den Nobelpreisen ausgezeichnet werden, stiftete Jakob von Uexküll einen neuen Nobelpreis, den er Alternativpreis nannte.
Und er beruft sich, wie die klassische Nobelstiftung auch, auf das Testament Nobels, indem es unter anderem heißt, der Preis soll dorthin fallen, wo im abgelaufenen Jahr der Menschheit der größte Dienst erwiesen wurde.
Diese Worte passen nach Jakobs Meinung viel besser für seine alternativen Preisträger aus dem täglichen Leben, wie etwa des Umweltschutzes, der Architektur, des Brunnen- und Straßenbaus in Afrika oder der Erhaltung gefährdeter Kulturen
Dort, wo Energie gespart werden kann zum Nutzen der Menschheit.
Dort, wo Ausrüstungsgegenstände für Körperbehinderte produziert werden.
Dort, wo die wirklichen Probleme in einer wirklichen Welt liegen, wie Yüksel sagt, und nicht nur technokratische.
Dort sollen meine Preisträger gesucht werden.
Er finanziert seine Preise über eine Stiftung, die Wright Livelihood Foundation, etwa grob übersetzt Gesellschaft für vernünftiges Leben, vom britischen Steuerparadies auf der Insel Man aus und das Geld kommt aus einer wertvollen Briefmarkensammlung mit Spezialgebiet Saudi-Arabien.
Diese Sammlung gilt als eine der besten der Welt.
Er verkauft Raritäten geschickt und das Geld verwendet er, wie gesagt, für die Alternativpreise, deren Preisträger heute in Stockholm bekannt gegeben wurden.
Es sind der in Israel wegen Hochverrates im Gefängnis sitzende Friedensaktivist Mordechai Wanunu, der angeblich das geheime israelische Kernwaffenprogramm verraten habe und von israelischen Abwehrleuten in Rom überfallen und nach Israel gebracht worden war.
Der deutsche Physiker und Professor Hans-Peter Dürr aus München, der als Kritiker des amerikanischen Weltraumprogrammes Krieg der Sterne bekannt geworden ist.
Der Amerikaner Francis Burr Lapp, der die politischen und wirtschaftlichen Ursachen des Hungers in der Welt aufgezeichnet und beschrieben hat, wie man es anders machen könnte.
Und schließlich die indische Shipko-Bewegung im Stadte Uttar Pradesh, die durch gezielte Aktionen das Waldsterben verhindern will.
Einen Ehrenpreis erhielt der norwegische Friedensforscher Johan Galtung.
Es sind also in anderen Worten Friedensaktivisten und Umweltschützler, die wie schon in allen sechs Jahren vorher mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurden.
Sie teilen sich die einmalige Preissumme von 100.000 Dollar und sollen am 9.
Dezember und damit einen Tag vor dem klassischen Nobelfeiern in Stockholm aus der Hand des Idealisten Jakob von Uexküll ihre Diplome und Geldchecks entgegennehmen.
Dass die Israelis den gefangen gehaltenen Mordechai Wanunu zu diesem Zweck nach Stockholm reisen lassen, ist jedoch kaum anzunehmen.
Ein Beitrag von Günther Graffenberger.
Zwei Wochen nach dem Ausbruch der schweren Unruhen in der chinesischen Region Tibet hat sich nach massiven Einsatz von Sicherheitskräften die Lage offensichtlich wieder beruhigt.
Auch am vergangenen Mittwoch, dem 37.
Jahrestag des Einmarsches chinesischer Truppen in Tibet, ist es nicht zu den befürchteten Ausschreitungen gekommen.
Helmut Opletal analysiert im folgenden Beitrag die politischen Konsequenzen der Unruhen in Tibet.
Jedem, der in den letzten Jahren Gelegenheit hatte, das einst verschlossene Dach der Welt zu bereisen, wurde klar, dass sich dort ein heftiger Konflikt zwischen Chinesen und Tibetern anbahnte, der irgendwann einmal offen ausbrechen musste.
Vor allem junge Tibeter sprachen ihre Ablehnung der chinesischen Herrschaft ganz offen aus.
In jedem tibetischen Haushalt sieht man auf einem Ehrenplatz Bilder des Exilführers, des Dalai Lama.
Auf der anderen Seite, bei vielen chinesischen Funktionären und Militärs, spürt man genauso offen ihre Verachtung für die bäuerlichen und grobschlechtigen Tibeter und ihre jahrhundertealte Religion und Kultur.
Kaum einer der chinesischen Funktionäre, die ja fast alle wichtigen Verwaltungsposten besetzt halten, lernt die einheimische Sprache und befasst sich mit der einheimischen Kultur.
Und das in einer Region, wo neun Zehntel der Bewohner Tibeter sind.
Oft hat man das Gefühl, die Chinesen führen sich hier auf wie Kolonisatoren.
Der Unmut, oft auch der Hass der Tibeter wird auf der anderen Seite immer wieder spürbar.
Allerdings gibt es auch Tibeter, die mit der chinesischen Herrschaft ganz gut zurechtgekommen sind.
Immerhin hat sich in den letzten Jahren vieles gebessert.
Schon längst vorbei sind die Zeiten der brutalen Niederschlagung des Volksaufstandes von 1959, der Zerstörung der Klöster und tibetischen Kulturstätten.
Die Religionsfreiheit ist weitgehend respektiert.
Junge Tibeter dürfen wieder als Mönche in die Klöster eintreten.
Und nach eigenen Angaben hat die chinesische Zentralregierung in den letzten 30 Jahren mehr als 20 Milliarden Shilling für den Ausbau der Verkehrswege, des Gesundheitswesens und des Schulsystems in das Land gepumpt.
Es gibt heute eine Universität in Lhasa und in den Städten und auf den Märkten ist eine relative wirtschaftliche Prosperität durchaus spürbar, auch wenn Tibet der Statistik nach immer noch die am wenigsten entwickelte Region Chinas ist.
Nur die politische und wirtschaftliche Macht ist fest in chinesischen Händen geblieben.
Dieser Gegensatz drückte sich auch in den antikinesischen Demonstrationen der letzten Wochen aus.
Der Protest ging von den lamaistischen Mönchen aus, die in der nationalen Frage offensichtlich besonders militant sind.
Die übrige Bevölkerung von Lhasa schloss sich den Unruhen nur zögernd und keinesfalls in großen Massen an.
überhaupt dürfte eine deutliche Nervosität und Überreaktion der chinesischen Sicherheitsbehörden zur Eskalation geführt haben.
Als 21 Mönche eine durchaus friedliche Kundgebung in der Innenstadt von Lhasa abhielten, wurden sie nicht nur sofort verhaftet, sondern auch von der Polizei geschlagen, was sofort den Unmut weiterer Tibeter erregte.
Dann schoss die Polizei in unbewaffnete Demonstranten.
Und die Toten, sechs nach offizieller Darstellung, 19 nach tibetischen Berichten, lösten dann weitere und nun gewalttätige Kundgebungen auch in anderen Städten aus.
Und auch jetzt versucht die Pekinger Zentralregierung ein Ausbreiten der Rebellion durch Massenverhaftungen und eine Verstärkung des Armee- und Polizeiaufgebots in den Griff zu bekommen.
Die Unruhen in Tibet sind ein schwerer Schlag für die chinesische Nationalitätenpolitik, die in den letzten Jahren versucht hat, die nationalen Gefühle, religiösen Überzeugungen und die kulturelle Eigenständigkeit der 55 Volksgruppen stärker zu respektieren.
Doch die politische Macht haben sich die Chinesen vorbehalten.
Diese Minderheiten machen zwar nur 6% der Gesamtbevölkerung aus, besiedeln aber 50% des chinesischen Staatsgebietes und dabei vor allem strategisch bedeutsame Grenzregionen.
Die Unruhen in Tibet könnten auf dem in 14 Tagen beginnenden Parteitag den konservativ-dogmatischen Altmaoisten nun den Rücken stärken, die ohnehin schon seit geraumer Zeit die These verbreiten, dass Liberalisierung nur zu Chaos führt.
15 ausländische Journalisten wurden aufgefordert, Tibet zu verlassen.
Auch der Zugang für Touristen ist beschränkt worden.
Wenn einmal die lästigen ausländischen Zeugen weg sind, würde Peking gegen die Tibeter mit aller Härte vorgehen, befürchten jetzt die Oppositionellen in Lhasa.
Zum Sündenbock hat Peking den traditionellen religiösen und politischen Führer, den Dalai Lama, gestempelt, was die Aussöhnung zwischen gläubigen Tibetern und Chinesen nicht gerade erleichtern dürfte.
Der Dialog der chinesischen Führung mit den Exil-Politikern des Dalai Lama dürfte damit einmal zum Stillstand gekommen sein, nachdem auch der Dalai Lama von Indien aus zu weiteren friedlichen Demonstrationen gegen die chinesische Herrschaft aufgerufen hat.
Aber auch außenpolitisch ist China in der Tibet-Frage unter Druck gekommen.
Der Dalai Lama konnte sich mit seinen Forderungen nach Respekt für die kulturellen und religiösen Gefühle der Tibeter zuletzt bei vielen Politikern in der Welt Gehör verschaffen.
Der US-Senat hat vor wenigen Wochen jede künftige Lieferung von Militärgütern an China von einer Respektierung der Menschenrechte in Tibet abhängig gemacht.
Besondere Funktionäre in Peking haben unterdessen auch schon versichert, dass China weiter eine liberale Nationalitätenpolitik betreiben wolle und dass auch Tibet keinesfalls wieder für Ausländer und damit für Kontakte zu den Nachbarstaaten und zur Weltöffentlichkeit geschlossen werden soll.
Und jetzt um 12.41 Uhr ein Hinweis auf eine Sendung des aktuellen Dienstes heute abends.
In Warschautakt gegenwärtigt das Zentralkomitee der Staatspartei.
General Jaruzelski hat nach dem Vorbild Michael Gorbatschows eine Beschleunigung des Reformprozesses angekündigt.
Bürgermeister sollen gewählt werden und legale Diskussionsclubs sollen in Zukunft ein Stückchen Pluralismus ermöglichen.
Der Bruch zwischen Staat und Gesellschaft ist noch immer total.
Aber die Führer der Solidarität von 1980-81 beginnen, sich auf die neue Situation einzustellen.
So etwa Jacek Kuron, der legendäre Begründer des Komitees zur gesellschaftlichen Selbstverteidigung KOR und einer der politischsten Köpfe der Opposition.
In meiner Meinung nach beruht der totalitäre Staat auf drei Monopolen.
Das erste ist das Monopol der Information, das andere das Monopol der Organisation und das daraus resultierende Monopol der Entscheidungen.
Die Lage in Polen ist nun so, dass das erste Monopol durchbrochen ist, das zweite ist in Banken geraten, das dritte bleibt bisher bestehen, aber wenn die Lage sich so weiterentwickelt wie bisher, dann wird er sich nicht lange halten können.
Mehr darüber, wie polnische Oppositionelle die gegenwärtige Politik der Liberalisierung in Warschau analysieren und was sie von ihr erhoffen, hören Sie heute um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Die Weisung der deutschen Bundesregierung, österreichische Lkw nur mehr mit dem in Österreich gültigen Gesamtgewicht von 38 Tonnen einreisen zu lassen, obwohl in der Bundesrepublik 40 Tonnen zugelassen sind, hat bereits zu ersten Maßnahmen an der deutsch-österreichischen Grenze geführt.
Die Bayern machen Aktion scharf.
Dies, nachdem sich beim Besuch von Außenminister Alois Mock in Bonn eine Einigung über die Frage des Lkw-Transits durch Österreich abgezeichnet hat.
Nur wenige Tage nach der Abreise des österreichischen Außenministers hat der bundesdeutsche Verkehrsminister Jürgen Warnke verfügt, dass österreichische Lastkraftwagen an der Grenze einer Sonderbehandlung unterzogen werden sollten.
Die bayerische Staatsregierung hat rasch geschaltet.
Christian Jörgner vom Landesstudio Salzburg und Herbert Hutter informieren sie.
Auf Wunsch des deutschen Bundesverkehrsministers Jürgen Wanke haben die bayerischen Behörden ohne Vorwarnung scharfe Kontrollen österreichischer Transporter nach Deutschland angeordnet und auch bereits durchgeführt.
Die bisher gewährten Toleranzgrenzen bei Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts wurden aufgehoben.
Künftig dürfen österreichische Transporte nur noch mit dem Höchstgewicht von 38 Tonnen die Grenze überqueren.
Eine Überschreitung von 10% kostet bereits 40 Mark, bei höherem Gewicht wird der Lastzug zurückgeschickt.
Dazu sagte heute Polizeioberkommissar Karl-Heinz Lautenbach von der Zollgrenzstelle Autobahn Salzburg-Walserberg.
Das ist so, wir haben seit gestern den Auftrag, Fahrzeuge des gewaltträglichen Güterverkehrs, die in Österreich zugelassen sind, versteigt zu kontrollieren.
Selbstverständlich beziehen sich diese Kontrollen ausschließlich auf die Einhaltung der Vorschriften, der deutschen Rechtsvorschriften.
Das handelt sich dabei insbesondere um die Vorschriften über die zulässigen Maße und Gewichte der Fahrzeuge, den technischen Zustand, die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeitvorschriften, sowie der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten, sowie natürlich auch das Vorzeigen der geforderten Fahrerlaubnisse.
Wir haben bis heute 1100 Fahrzeuge kontrolliert.
70 Fahrzeuge mussten beanstandet werden.
Bei 30 Fahrzeugen waren die Mängel so schwerwiegend, dass eine Weiterfahrt untersagt werden musste.
Das so wäre momentan der Sachstand.
Wissen Sie, wie lange diese Aktion fortgesetzt werden soll?
Mir ist derzeit nicht bekannt, auf welchen Zeitraum sich diese Aktion beziehen wird.
Ist Ihnen der Grund für diese Aktion bekannt?
In diesem Fall ist es so, dass bei den Staatsministerien des Innern als die oberste Polizeibehörde behält sich Auskünfte über den Hintergrund dieser Schwerpunktaktion vor.
Auf Anfrage hieß es via Telex heute an den ORF wörtlich, diese Maßnahmen sind eine vorläufige Reaktion auf entsprechende Erschwernisse, die den deutschen gewerblichen Güterverkehr seit einiger Zeit in Österreich belastet.
Als erste Auswirkungen der nunmehr verschärften Einreisebestimmungen für Lkw nach Deutschland bildeten sich bereits gestern vor dem Grenzübergang Salzburg-Walzerberg und beim Grenzübergang Steinpass kilometerlange Lkw-Staus.
Die bundesdeutschen Maßnahmen sind die Antwort auf die Abschärfung der Jahreskarte für die Brenner Maut.
Mit dieser Jahreskarte wurde, so die österreichischen Regierungsstellen, regelrechter Missbrauch getrieben, indem nämlich ein und dieselbe Zugmaschine die Sattelauflieger im Pendelverkehr am laufenden Band von Deutschland nach Italien und wieder zurück befördert hat.
Das Auswechseln von Zugmaschine und Sattelauflieger, was von den Frechtern im Zuge des kombinierten Verkehrs auf der Bahn oft als schweres Organisationsproblem hingestellt wird, das funktioniert offenbar sehr gut, wenn es gilt, Mautgebühren zu umgehen.
Auch noch über andere Erschwernisse beim LKW-Transit sind die Deutschen verärgert.
Zum Beispiel darüber, dass Österreich nun darauf besteht, dass das bei uns gültige Gesamtgewicht von 38 Tonnen tatsächlich eingehalten wird.
Auch von den Ausländern.
Wobei Österreich Übergangsfristen eingeräumt hat.
Bis 1.
Juli dürften Ausländer zu 10% überladen nach Österreich herein.
Seither werden 5% mehr als das zulässige Gesamtgewicht toleriert und ab 1.
Jänner 1988 müssen die 38 Tonnen bei uns nahezu auslandslos eingehalten werden.
Für die 5% Überladung müssen die Ausländer eine Gebühr zahlen und abgewogen werden die Lkw am Brenner.
Komplizierter ist das Abwiegen der schweren Brummer an der deutschen Grenze bei Kufstein und Kiefersfelden.
Dort wurde die Brückenwaage von den Bayern vorsorglich abgebaut.
Das war deswegen möglich, weil sich die Grenzstation auf deutschem Gebiet befindet und die Österreicher hatten zunächst keine Möglichkeit zu überprüfen, ob die in Österreich gültigen Höchstgewichte überhaupt eingehalten werden.
Seither behilft man sich fallweise mit einer mobilen Brückenwaage.
Wenn der Zollbeamte eine Überladung feststellt, muss er den Gendarmeriebeamten holen, der dann beim allzu schweren dicken Brummer die Straßenverkehrsordnung zu exekutieren hat.
Das heißt, er zahlt oder er wird zurückgeschickt.
Man wird sehen, ob die Bajowaren jetzt beim Wiedererrichten der Brückenwaage in Kiefersfelden ebenso fix sind wie beim Abbau, wenn es nun gilt, den Österreichern mehr als 38 Tonnen nachzuweisen.
Soweit das derzeitige österreichisch-deutsche-Transithickhack.
Währenddessen laufen die Verhandlungen über eine generelle Erleichterung des Transitproblems mit der EG und mit den Nachbarstaaten Bundesrepublik Deutschland und Italien weiter.
Verkehrsminister Rudolf Streicher war gestern beim Vorsitzenden der EG-Verkehrsminister beim dänischen Verkehrsminister Christensen in Kopenhagen.
Dessen Reaktion auf die Darstellung der österreichischen Transitproblematik wird im Verkehrsministerium als sehr positiv bezeichnet.
Christensen hat zugesagt, die entsprechende Sitzung der EG-Verkehrsminister am 7.
Dezember in Brüssel nicht eher zu beenden, ehe nicht die EG-Kommission von den zuständigen Verkehrsministern ein Verhandlungsmandat für Österreich betreffend die Transitfragen erhalten hat.
Mit den beiden Nachbarländern, Italien und Bundesrepublik Deutschland, gehen die Verhandlungen unterschiedlich weiter.
Die Italiener haben zugesagt, zugunsten der rollenden Landstraße die Ausweitung der Tunnelprofile nach Möglichkeit auf der Brennerbahn zu beschleunigen.
Und erstmals waren sie einverstanden, dass LKW-Kontingente und Bahnprojekte gemeinsam auf den Tisch kamen.
Sie haben zugesagt, die LKW-Kontingente an den immer noch freien Plätzen auf der rollenden Landstraße zu orientieren.
Etwas anders die nördlichen Nachbarn.
Dort war Verkehrsminister Streicher vor genau zwei Wochen.
Der bundesdeutsche Minister Jürgen Warnke wurde mit Vorleistungen Österreichs im Ausmaß von viereinhalb Milliarden Schilling bei den Bahninvestitionen auf der Brennerstrecke konfrontiert.
Jürgen Warnke hat sich, so das österreichische Verkehrsministerium, an einem Ausbau zweier Terminals in München interessiert gezeigt und einer Machbarkeitsstudie zugestimmt.
Knapp zwei Wochen später dürfen österreichische Lkw-Züge jetzt nur mehr mit 38 Tonnen in Deutschland fahren, obwohl das höchst zulässige Gesamtgewicht im Nachbarstaat ja bei 40 Tonnen liegt.
Das Verkehrsministerium in Wien will mit dieser Frage zunächst den Verfassungsdienst beschäftigen.
Und nach diesem Beitrag unsere Wirtschaftsredaktion nun eine musikalische Einstimmung auf unseren Kulturbericht.
Untertitelung.
BR 2018
Neben Cats ist ab morgen in Wien ein weiteres Erfolgsmusical zu sehen.
Im Raimundtheater beginnen die Voraufführungen von Michael Bennets A Chorus Line.
A Chorus Line ist das erfolgreichste Musical aller Zeiten, läuft es doch seit der Premiere im April 1975 ohne Unterbrechung in New York.
Weitere Produktionen von A Chorus Line, in denen die Broadway-Tänzer im Mittelpunkt stehen, fanden bisher unter anderem in der Bundesrepublik Deutschland, in England, Schweden und in Japan statt.
Auf Tourneen wurde der Musical-Erfolg in den Vereinigten Staaten, aber auch in Südamerika gezeigt.
Schließlich wurde A Chorus Line auch von Oscar-Preisträger Richard Attenborough verfilmt.
Aus der Filmversion stammt auch der folgende Ausschnitt, mit dem Walter Gellert seinen Beitrag über die Wien-Premiere des Musicals beginnt.
Singular sensation, every little step she takes.
One thrilling combination, every move that she makes.
Mit A Chorus Line hatte heuer im Sommer im Alter von 44 Jahren an AIDS verstorbene amerikanische Regisseur und Choreograf Michael Bennett dem Broadway Musical neue Impulse gegeben.
Ging es ihm doch darum, in einem Werk des Musikunterhaltungstheaters die Probleme und Sorgen jener Tänzerinnen und Tänzer aufzuzeigen, die in den Shows in der Gruppe auftreten.
Das zunächst Off-Broadway produzierte Musical, das die Situation einer Audition, also eines Vortanzens, zum Inhalt hat, basiert auf 30-stündigen Tonbandprotokollen von Gesprächen, die Bennett mit Tänzern geführt hat.
Bayork Lee, die in Wien A Chorus Line nach der Originalproduktion inszeniert und choreografiert, war Mitglied der Uraufführungsbesetzung.
Wir hatten keine Kostüme.
Michael Bennett wollte eine Show machen, bei der er nicht von Technik und Ausstattung abhängig war.
Er wollte ganz einfach die Tänzer auf der Bühne erzählen lassen und er wollte, dass sie ihr Talent beweisen konnten.
Es gab zwei Workshops und dann kamen der Komponist Marvin Hamlisch und Ed Kleban, der die Liedtexte verfasste, dazu.
Das war aber erst, nachdem wir die Struktur der Show in den Workshops erarbeitet hatten.
Es sind Themen wie Homosexualität, die Zugehörigkeit zu einer Nationalitätenminderheit, der Traum vom Ruhm oder der harte, oftmals sehr niedrigende Alltag eines Gruppentänzers.
Hier ein Probenausschnitt aus der Wiener Aufführung, für die Michael Kunze die Übersetzung geliefert hat.
Wir sind nicht besser dran als die Leistungssportler.
Tut mir leid, darüber kann ich mir jetzt wirklich nicht den Kopf zerbrechen.
Weil ich nämlich die Absicht habe, diese Beine hochzuschmeißen, solange ich es noch kann.
Und wenn ich es nicht mehr kann,
Dann mach ich einfach was anderes.
Richtig.
So wird man Schauspieler.
Nein, das würde Spaß machen.
Ich mein, es ist toll zu entdecken, dass man auch sprechen kann.
Ich hab grad damit angefangen.
Noch nicht sehr gut, aber es wird schon.
Und eins kann ich dir sagen, es ist echt besser, als mit deinem Tanzen jeden Tag den Arsch aufzureißen.
Als Regisseur Zerk ist Staatsopansolatänzer Michael Birkmeier in der Chorus-Line-Aufführung im Raimond-Theater zu sehen und zu hören.
Er stellt seine Fragen über Lautsprecher aus dem dunklen Zuschauerraum an die Tänzer, die sich um acht freie Rollen bewerben.
Eins zum Beispiel musst du mir erklären.
Wenn du deinen Namen schon änderst, warum statt einem portuganischen, einem italienischen Namen?
Weil ich nicht so aussehe.
Nicht jeder sagt, du siehst nicht aus wie ein Puerto Ricaner.
Du siehst nicht aus wie ein Puerto Ricaner.
Ich bin aber einer.
Du meinst also, du siehst aus wie ein Italiener?
Nein, ich wollte bloß jemand anderes sein.
Die Zweckmäßigkeit importierter Originalinszenierungen von Musical-Erfolgen wird des Öfteren in Frage gestellt.
Der Generalintendant der Vereinigten Bühnen Wien, Peter Weck, zu diesem Problem.
Mir scheint wichtig nur zu sagen, dass, wie Sie wissen, wenn ein Stück natürlich in einer derartigen Erfolgsserie immer noch am Spielplan ist in New York, man von den Verträgen her also keine Chance hat, das jetzt in irgendeiner Form anders zu machen.
Ich lege aber großen Wert darauf, dass es nicht so eine Retortengeschichte ist, sondern allein schon durch die Zusammensetzung der Künstler sich natürlich Verschiedenes ergeben wird.
Und es ist auch so, dass durch die Übersetzung man jetzt nicht hier Charaktere einfach aufoktorieren kann, wie sie in New York waren, sondern sich wieder individuell auf diesen, der da ist, einstellen muss.
Und dadurch wird es ein gewisses Eigenleben bekommen.
Keiner sucht ihn je so laut, wie dein Halt.
So nah ist das Unterneinbar, oh ja, sie ist unbeschreibbar.
Wir hätten nie geglaubt, sagt Bayard Lee, dass das Leben der kleinen Tänzer, die in New York Gypsies genannt werden, die von Show zu Show ziehen, so interessant sein könnte, dass es auch nach zwölf Jahren das Theaterpublikum auf der ganzen Welt erfreut.
Auch in Wien scheint Michael Bennets A Chorus Line ein Publikumsrenner zu werden, denn bis Ende des Jahres gibt es nur mehr Restkarten.
Und im kommenden September soll ja bereits die nächste Produktion im Raimund Theater herauskommen, Les Miserables.
Die Vorführungen von A Chorus Line beginnen morgen im Raimund Theater in Wien.
Gala-Premiere ist am kommenden Freitag, dem 16.
Oktober.
Nach diesem Beitrag von Walter Gelert schließen wir nun unsere aktuelle Berichterstattung mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Der bisherige leitende Sekretär des Gewerkschaftsbundes, Fritz Fertzenitsch, ist beim ÖGB-Bundeskongress einstimmig zum neuen Gewerkschaftsbundpräsidenten gewählt worden.
Auch die sechs ÖGB-Vizepräsidenten und die zwei leitenden Sekretäre wurden einstimmig bestellt.
Ferzett-Nitsch betonte, der ÖGB werde weiter und verstärkt für die Rechte der Arbeitnehmer kämpfen.
Wichtigste Ziele seien die Durchsetzung der 35-Stunden-Woche, die Vollbeschäftigung und verstärkte Mitbestimmung der Arbeitnehmer.
Man werde auch an der Kollektivvertragsfreiheit festhalten.
Führende Industriefunktionäre sind heute mit Bundeskanzler Franitzki zusammengetroffen.
Nach dem Gespräch sagte der Obmann der Sektion Industrie in der Bundeswirtschaftskammer, Philipp Schöller, der Industrie dauere die Umstellung der Koalitionsregierung auf die geänderten innenpolitischen Verhältnisse zu lang.
Es gäbe zwar bereits Ansätze zu Reformen, allerdings sei rasches Handeln notwendig.
Die Sanierung der Wirtschaft müsse Vorrang haben.
Nur eine leistungsfähige Industrie, sichere Arbeitsplätze.
FPÖ-Bundesparteiobmann Haider hat eine Erhöhung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge mit Wirkung vom 1.
Jänner 1988 scharf verurteilt.
Haider kritisierte, dem Sozialminister falle nichts anderes ein, als eine arbeitsplatzfeindliche Maßnahme nach der anderen zu setzen.
Und das in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit so hoch sei wie nie.
Die Haltung der ÖVP bezeichnete der FPÖ-Chef als beschämend.
Bundesrepublik Deutschland.
Innenminister Blecher beendet heute einen offiziellen Besuch in Bonn und kehrt am Abend nach Wien zurück.
Während seines Aufenthaltes hat Blecher mit seinem Ressortkollegen Zimmermann Detail seines Abkommens über gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen und eine Vereinbarung über polizeiliche Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus, des Rauschgifthandels und der grenzüberschreitenden Kriminalität besprochen.
Die Bonner Koalition plant die Einführung einer Quellensteuer.
Bei einem Spitzengespräch der Koalitionsparteien über die Finanzierung der Steuerreform wurde eine Quellensteuer auf Kapitalerträge von 10 Prozent vereinbart.
Für kleine Sparer soll es gewisse Freibeträge geben.
Erträge aus Lebensversicherungen will man weniger stark besteuern.
Die Koalition erhofft sich Einnahmen des Staates aus einer Quellensteuer bis zu 5 Milliarden Mark.
Europäische Gemeinschaft.
Die Regierung der zwölf Länder der Gemeinschaft verlangen ein Ende der Militärdiktatur von Staatschef Augusto Pinochet und freie Wahlen in Chile.
In einer in Brüssel veröffentlichten offiziellen Erklärung der Regierungen heißt es, die Rückkehr zu einer wirklich demokratischen Regierung in Chile sei unerlässlich, wenn Frieden und die Respektierung der Menschenrechte dort wiederhergestellt werden sollen.
Iran, USA.
Das Kommando der amerikanischen Marine im Persischen Golf hat die iranische Meldung über den Abschuss eines amerikanischen Hubschraubers als Erfindung zurückgewiesen.
In dem Dementi heißt es, keiner der amerikanischen Hubschrauber sei beschädigt worden und es habe keine amerikanischen Menschenverluste gegeben.
Andererseits bestreitet der Iran die Darstellung des amerikanischen Verteidigungsministeriums, die drei von amerikanischen Kampfhubschraubern versenkten iranischen Schnellboote hätten das Feuer auf die Helikopter eröffnet.
Und das Wetter für Österreich bis heute Abend wechselnd, wolkig, mild.
Und damit sind wir am Ende von 60 Minuten Berichterstattung durch den aktuellen Dienst.
Für das Team von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.