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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt einem Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
In den nächsten 60 Minuten erwarten wir Beiträge zu folgenden Themen.
Weiter gespannte Situationen in den von Israel besetzten Gebieten.
Ein amerikanisch-israelischer Vertrag macht Israel zum quasi NATO-Staat.
Parteitag in Rumänien, scheiternde Wiener Opec-Konferenz, wieder Zivildienstverlängerungsversuche, der Alpenverein nimmt gegen das Dorfatal-Kraftwerksprojekt Stellung, heute vor 25 Jahren flog zum ersten Mal eine Raumsonde an einem Planeten vorbei und die neue Wiener Kulturstadträtin Ursula Pasterk gibt eine Pressekonferenz zu den Festwochen 88.
Vor all dem jetzt aber eine von Edgar Theider zusammengestellte Meldungsübersicht, die Josef Wenzel nattekliest.
Belgien.
Bei der gestrigen Parlamentswahl haben die Bürger der bisherigen Mitte-Rechtsregierung unter Ministerpräsident Martin seine Niederlage bereitet.
Die Koalition behielt zwar die knappe absolute Mehrheit der Mandate, verlor aber sechs Parlamentssitze.
Eindeutige Gewinner der Wahl sind die französischsprachigen Wallonischen Sozialisten, die jetzt gemeinsam mit der Flämischen Sozialistischen Partei die stärkste Fraktion stellen.
Regierungschef Martens hat eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten abgelehnt.
König Baudouin muss jetzt einen Politiker mit Parteiengesprächen über die Bildung einer neuen Regierung beauftragen.
Nahe Ostern.
Die Unruhen in den israelisch besetzten arabischen Gebieten dauern an.
Nach Angaben der palästinensischen Presseagentur wurden heute weitere sechs Palästinenser verwundet, vier von ihnen durch Schüsse israelischer Soldaten.
Von israelischer Seite gibt es bisher keine Stellungnahme.
Aus Militärkreisen verlautete lediglich, im Gaza-Streifen seien neuerlich Soldaten von Demonstranten mit Steinen beworfen worden.
Im arabischen Ostteil Jerusalems wurde gestern ein Brandanschlag mit Molotow-Cocktails auf das amerikanische Konsulat verübt.
Verletzt wurde dabei niemand.
Europa, Japan.
Der Dollar ist heute weiter gefallen.
Trotz Stützungskäufen der Bank von Japan gab der US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen und später im Interbankenhandel zwischen Europa und Fernost auch gegenüber der D-Mark weiter nach.
In Frankfurt am Main wurde der Dollar mit 1,62 Mark einen halben Pfennig unter dem Kurs vom Freitagsschluss gehandelt.
Es ist zu erwarten, dass im Laufe des Tages der Dollarkurs auch gegenüber dem Schilling nachgibt.
Österreich
Die Erdölminister der OPEC setzen heute in Wien ihre Beratungen über ein neues Fördermengen- und Preisabkommen fort.
Auch gestern gelang es den Teilnehmern nicht, eine Vereinbarung für 1988 zu schließen.
Der iranische Ölminister Aqa Sadegh hat die Konferenz verlassen und erklärt, er müsse zu Konsultationen mit der Regierung nach Teheran heimreisen.
Ein Mitglied der kuwaitischen Delegation erklärte, mit Ausnahme des Iraks hätten sich grundsätzlich alle OPEC-Mitglieder darauf geeinigt, die Produktionsmenge bis Mitte kommenden Jahres auf 15 Millionen Fass festzusetzen und den Ölpreis von 18 Dollar pro Fass vorerst beizubehalten.
Die oberösterreichischen Behörden untersuchen heute, ob durch die Ölverschmutzung der Donau das Grundwasser in Mitleidenschaft gezogen wird.
Das aus einem Leck gewordenen jugoslawischen Tanker ausgeflossene Heizöl leicht bewegt sich weiter stromabwärts, hat das Gebiet von Niederösterreich aber noch nicht erreicht.
Das Öl ist durch die Kälte teilweise geronnen und kann daher unter den Ölsperren durchgelangen.
Rumänien.
In Bukarest beginnt heute vor dem Hintergrund wachsender Unmutsäußerungen der Bevölkerung über die Wirtschaftslage ein dreitägiger Kongress der kommunistischen Partei.
Im Mittelpunkt steht die schwierige Wirtschaftslage.
Für die Wintermonate wurden wieder Kohle und Strom rationiert.
Nach den massiven Protesten in Brasov, dem früheren Kronstadt von Mitte November, werden immer wieder Kundgebungen und Aktionen der Bevölkerung bekannt.
So wurde vor etwa einer Woche ein Brandeinschlag auf das Lenindenkmal in Bukarest verübt.
Nicaragua, USA.
Der Präsident von Nicaragua, Daniel Ortega, hat die von seinem Bruder, Verteidigungsminister Umberto Ortega bekanntgegebenen Aufrüstungspläne abgeschwächt.
Umberto Ortega hatte erklärt, Nicaragua werde die Zahl seiner Soldaten von 250.000 auf 600.000 erhöhen und sowjetische MiG-Abfangjäger kaufen.
Präsident Ortega sagte dazu in einem Interview für die Washington Post, dies sei nur ein Vorschlag der Armee, der von der Regierung noch nicht angenommen worden sei.
Die für heute geplante weitere Runde der indirekten Verhandlungen zwischen der sandinistischen Regierung Nicaraguas und den Contra-Rebellen ist auf Wunsch der Sandinisten auf Mittwoch oder Donnerstag verschoben worden.
Das waren die Meldungen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh, teils gering bewölkt, teils nebelig trüb, an der Alpensüdseite gebietsweise auch stärkere Bewölkung.
Wind aus Südost bis Südwest, Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 2, Frühtemperaturen morgen minus 12 bis minus 4 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag allgemein störungsfrei, teils sonniges, teils nebelig trübes Wetter, Temperaturen wenig verändert, Wind aus Südost bis Südwest, Tageshöchsttemperaturen am Dienstag minus 3 bis plus 2 Grad.
Messwerte von 12 Uhr Mittag, Wien bedeckt, Hochnebel minus 3 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde, Eisenstadt bedeckt durch Hochnebel minus 2, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde, St.
Pölten bedeckt durch Hochnebel minus 3, Linz bedeckt durch Hochnebel minus 4 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde,
Salzburg, Heiter minus ein Grad.
Innsbruck, stark bewölkt, zwei Grad.
Westwind 20 Kilometer in der Stunde.
Pregens, stark bewölkt, minus ein Grad.
Graz, Nebel minus drei.
Und schließlich Klagenfurt, stark bewölkt bei minus drei Grad.
Das waren die Nachrichten und das Wetter.
Es ist 12.07 Uhr und wir kommen jetzt zum Beitragsteil des Mittagschanals.
In den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland und im Gaza-Streifen geht es also wieder.
Seit sechs Tagen kommt es zu blutigen Zusammenstößen zwischen israelischen Truppen und palästinensischen Jugendlichen, die immer mehr in regelrechte Straßenschlachten ausarten.
Die Demonstranten bewerfen die Israelis mit Steinen, Flaschen und Brandbomben.
Die Israelis schießen mit Tränengas und seit Freitag auch mit scharfer Munition zurück.
Beobachter sprechen von den gewaltsamsten Auseinandersetzungen seit der Besetzung des Westjordanlands und des Gazastreifens durch die Israelis vor 20 Jahren.
Hören Sie näheres über die Hintergründe der Gewaltwelle von Brigitte Fuchs.
Begonnen hat die jüngste Gewaltwelle Anfang November, als israelische Siedler am Gaza-Streifen eine 17-jährige palästinensische Schülerin erschossen.
Wenige Tage später wurde ein israelischer Kaufmann im Stadtzentrum von Gaza von palästinensischen Attentätern erstochen.
Und wieder wenige Tage später kamen vier palästinensische Arbeiter bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben.
Sie wurden von einem israelischen Lastwagen getötet.
Nach Ansicht der Palästinenser ein klarer Racheakt.
Seither haben die blutigen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Besatzern und palästinensischen Demonstranten auch auf die anderen besetzten Gebiete übergegriffen.
Am Wochenende war das Zentrum dieser Auseinandersetzungen die Stadt Nablus im Westjordanland und das benachbarte Flüchtlingslager Balata.
Nach israelischen Angaben ist es in dem von 15.000 Flüchtlingen bewohnten Lager zu blutigen Ausschreitungen gekommen.
Demonstranten hätten israelische Soldaten mit Steinen und Flaschen beworfen, die Israelis hätten zunächst mit Warnschüssen und Tränengas reagiert und seien erst dann in das Flüchtlingslager eingedrungen, als die Unruhen auch weiterhin anhielten.
Als Drahtzieher der Gewaltwelle haben die israelischen Behörden die PLO bezichtigt.
Für die Palästinenser sieht die Sache anders aus.
Ihren Angaben zufolge haben israelische Soldaten das Feuer auf palästinensische Lagerbewohner eröffnet, wobei mindestens vier Menschen getötet und eine beträchtliche Anzahl verletzt wurden.
Die Israelis hätten trotz der vielen Verletzten Ambulanzwagen die Einfahrt in das Flüchtlingslager verweigert.
Insgesamt, so erklärte PLO-Chef Yassir Arafat, bei einer Pressekonferenz in Bagdad seien bei den Krawallen der letzten Tage 23 Palästinenser getötet
und mehr als 200 verletzt wurden.
Eine Zahl, die von den israelischen Behörden allerdings nicht bestätigt wird.
Über einige der Flüchtlingslager ist am Wochenende eine Ausgangssperre verhängt worden.
Trotz dieses Ausgangsverbots hielten die Unruhen aber weiter an.
So etwa wurde in der Altstadt von Nablos praktisch um jeden Straßenzug gekämpft.
In allen besetzten Gebieten wurde die israelische Militärpräsenz erhöht.
Beobachter glauben, zwei Gründe für den Ausbruch der Gewaltwelle zu erkennen.
Erstens, so wird analysiert, habe der Überfall auf ein israelisches Militärlager bei Kiryat Shmona Ende November, bei dem sieben Israelis getötet wurden, radikale Sympathisanten in den Flüchtlingslagern mobilisiert.
Und zweitens sei die Gewaltwelle auch Ausdruck der Frustration vieler Palästinenser über die Tatsache, dass beim Washingtoner Gipfel in der Frage der Regionalkonflikte, also auch des Nahostkonflikts, keine Lösungsansätze gefunden wurden.
Von diesen aktuellen Anlässen aber abgesehen, bleiben jene Ursachen bestehen, die schon in den letzten 20 Jahren immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen geführt haben.
Die Zahl der israelischen Siedler in den besetzten Gebieten nimmt weiterhin zu, obwohl die staatliche Förderung für die neuen Siedlungen seit der Teilnahme der Arbeiterpartei an der israelischen Regierungskoalition stark reduziert wurde.
Von diesen Siedlern fühlen sich die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen immer mehr in die Enge getrieben, wirtschaftlich ebenso wie kulturell und sozial.
Die vielen neu entstandenen Siedlungen haben aber auch die Zahl der israelischen Besatzungstruppen immer mehr in die Höhe schnellen lassen, die für den Schutz der Siedler verantwortlich sind, was wiederum zu neuen Aggressionen der palästinensischen Bevölkerung führt.
In diesem Klima der ständigen Spannung genügt dann oft ein geringer Anlass, der zum ersten Mord und im Gegenzug der Rache zu weiteren Morden führt.
Ein Kreislauf der Gewalt, der, wie sich am Wochenende wieder gezeigt hat, kaum zu durchbrechen ist.
Heute Abend wird sich auch der Weltsicherheitsrat der UNO in New York in einer Dringlichkeitssitzung mit den jüngsten Unruhen im Westjordanland und im Gazastreifen befassen.
Den Antrag für diese Dringlichkeitssitzung hat die BLO gestellt.
Die UNO-Vollversammlung hat sich am Wochenende einmal mehr für eine internationale Nahost-Friedenskonferenz unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und unter Einbeziehung der PLO ausgesprochen.
In einer weiteren Resolution wurde die Besetzung arabischer Gebiete durch Israel mit 99 gegen 19 Stimmen verurteilt und der sofortige Abzug aller Besatzungsgruppen gefordert.
Gerade in Zeiten akuter Probleme Israels mit der palästinensischen Bevölkerung in den besetzten Gebieten Westjordanland und Gazastreifen, Sie hörten dazu einen Beitrag von Brigitte Fuchs, schließt sich Israel nun militärisch noch enger an die USA.
Die Verteidigungsminister der beiden Länder, Rabin und Carlucci, unterzeichnen nämlich heute einen Vertrag, der Israel zu einem Land mit NATO-Status macht, was etwa die Durchführung erweiterter gemeinsamer Manöver ebenso mit sich bringt, wie die totale Öffnung israelischer Häfen und Werften für die US-Mittelmeerflotte.
Näheres berichtet aus Tel Aviv Moshe Meisels.
Der israelische Verteidigungsminister Yitzhak Rabin und der amerikanische Verteidigungsminister Frank Carlucci unterzeichnen heute ein Abkommen über strategische Verständigung und Zusammenarbeit, das Israel die gleichen Präferenzen in Bezug auf amerikanische Waffenlieferungen und Waffenankauf wie den NATO-Mitgliedstaaten zusichert.
Das zehn Jahre in Kraft bleibende Abkommen wird Israel hunderte Millionen Dollar beim Ankauf amerikanischer Kampfausrüstung einsparen und sich nicht wie bisher nur auf den Ankauf spezifischer Rüstungsgattungen beschränken.
Die Amerikaner werden mehr in israelische Rüstungsprojekte investieren.
Und die israelische Rüstungsindustrie wird es leichter haben, auf dem amerikanischen Markt zu konkurrieren, was Israel zusätzliche große Deviseneinsparungen ermöglichen wird.
Unter anderem sind die Amerikaner in der Entwicklung und am Kauf der israelische
Antiraketen-Rakete Popeye interessiert.
Auch die Beteiligung Israels am amerikanischen Kampf der Sterne-Programm soll erweitert werden.
Israel wird als Ersatz für die Einstellung der Herstellung des israelischen Kampfflugzeuges Lavi, die insbesondere von den USA finanziert, jedoch letzten Endes von ihnen als unrentabel befunden wurde,
75 der modernsten amerikanischen AF-16C Kampfflugzeuge zu Sonderpreisen bekommen.
Die amerikanische militärische Hilfe an Israel, die jährlich 1,7 Milliarden Dollar beträgt, soll trotz der amerikanischen Haushaltskürzungen in vollem Umfang aufrechterhalten bleiben.
Die USA werden sich an israelischen militärischen Forschungs- und Entwicklungsplänen, wie zum Beispiel der Anti-Raketen-Rakete der israelischen Flugzeugindustrie Hetz und am Bau von israelischen Raketenbooten des Type SA-5 beteiligen.
Zwischen Jerusalem und Washington besteht seit einigen Jahren ein Abkommen über strategische Zusammenarbeit, das aufgrund des heutigen Abkommens erweitert werden soll.
Dieses Abkommen erreichte während der letzten Monate große strategische Bedeutung, da amerikanische Flugzeugträger und andere Kriegsschiffe fortwährend den israelischen Hafen Haifa auf dem Wege zum persischen Golf anlaufen.
Der Hafen Haifa und seine Schiffswerfte sollen in Zukunft mehr für die Schiffe der amerikanischen 6.
Mittelmeerflotte als Anlaufs- und Überholungsziel dienen.
Auch die gemeinsamen See- und Luftmanöver der amerikanischen und israelischen Kriegsmarinen und Luftwaffen sollen erweitert werden.
Erst kürzlich hat ein gemeinsames Flottenmanöver an der Mittelmeerküste stattgefunden.
Amerikanische Militärflugzeuge benutzen militärische Flugfelder in der israelischen Negev-Wüste zu Übungszwecken.
In Jerusalem äußerte man heute Zufriedenheit über die Unterzeichnung des neuen langfristigen amerikanisch-israelischen strategischen Abkommens und gab der Hoffnung Ausdruck, dass es unter anderem auch der Verbesserung der israelischen Wirtschaft nutzen wird.
Rumänien ist drauf und dran, zum isoliertesten Staat Europas zu werden.
Michael Gorbatschow machte wiederholt deutlich, dass er von der Ceaușescu-Diktatur herzlich wenig hält.
Ceaușescu war der einzige östliche Spitzenmann, der beim vorwöchigen Warsaw-Pakt-Gipfel in der DDR unmittelbar nach den Gesprächen Gorbatschow regeln fehlte, und auch sonst findet sich nirgendwo jemand, der dem Ceaușescu-Regime noch so etwas wie Zukunft einräumt.
Zunehmend reicht auch alle an stalinistischem Vorbild orientierte Repression gegenüber der eigenen Bevölkerung nicht aus, diese weiter stillzuhalten.
Das zeigen die immer häufiger kommenden Nachrichten über regelrechte Hungerevolken.
Der Nahrungsmittel- und Energiemangel wird nämlich immer unerträglicher.
Vor diesem Hintergrund beginnt heute ein Parteitag, bei dem sich Ceausescu, völlig losgelöst von der Realität, noch einmal als geliebter Führer wird feiern lassen.
Aus Bukarest berichtet Otto Hörmann.
Dass man in Rumänien andere Prioritäten hat als anderswo, ist sofort zu bemerken.
Die Gipfelkonferenz von Washington wurde in den gesteuerten Medien nur am Rande notiert und Nikolai Ceaușescu ließ sich beim Ostberliner Blockgipfel ja nur vertreten.
Präsent ist er aber heute am ersten Tag des Zwischenparteitags.
Seit dem frühen Morgen tönt die Marschmusik aus den Radios, wobei aus den Chören unschwer die Wörter Gloria und Nikolai Ceaușescu herauszuhören sind.
Die Stadt liegt zwar im winterlichen Dunkel, aber die rumänischen Fahnen und Ceaușescu-Porträts auf den Prachtbauten verleihen dem kalten Einerlei einige exotische Farben.
Wenn man auf dem Flughafen der Stadt Bucharest ankommt, vermisst man den Glanz, der einem angeblichen Paris des Ostens zukommen sollte.
Die Befeuerung der Landebahn war joghurtverlangt eingeschaltet, bis die Maschine der rumänischen Fluggesellschaft unten war.
Das aus Wien kommende Flugzeug war übrigens bis in die letzte Ecke gefüllt, nicht nur mit Passagieren, denn der Platz unter, neben, zwischen und über den Sitzen war mit Taschen, Kisten und Säcken gestapelt voll, wie in einer Transportmaschine irgendwo in der dritten Welt.
Die spätere Zollkontrolle brachte aus manchem Koffer zu Tage, was heute in Rumänien fehlt.
Anscheinend alles.
Dass Kaffee und Stangen von Westzigaretten sowie Westleitungen beim Zoll zurückbleiben müssen, überrascht nicht.
Man konnte auch die praktischen Auswirkungen der Energiesparmaßnahmen beobachten.
Depressive Beleuchtung, aber auch ein Gepäckstör oder Band, das nur Stottern die Koffer ausspuckte.
Von alldem war nur formelhaft, wenn überhaupt die Rede als heute um 9 Uhr Ortszeit Nikolai Ceaușescu an das Rednerpult trat und seine Rede verlas, stockernd, als hätte er den Text hier zum ersten Mal gelesen, gesehen, aber immer unterstützt von einer Bildregie, die nachsichtig auf das Publikum schaltete, wenn der Kondukator mit dem Text in Schwierigkeiten war.
Das Publikum sollte dies aber nicht hindern, regelmäßig in Jubelrufe auszubrechen und stehende Ovationen zu exerzieren.
Unbewählichen Gesichtes saß hinter ihm seine Frau,
rumänischen Staat.
Man hat versucht aus der Rede den einen oder anderen Hinweis auf die jüngsten Unruhen herauszuhören, aber da war kaum etwas.
Es gab Leute, die meinen, dass heute der Geist der Selbstaufopferung nicht mehr nötig wäre, sagte Ceausescu.
Es gibt Fälle von Bereicherung und andere Vorfälle, die den Prinzipien sozialistischer Ethik fremd seien.
Ceausescus' Antwort darauf, die ideologische Arbeit müsse verbessert werden.
Man wird sehen, ob im Verlauf der Parteikonferenz das eine oder andere dazu noch gesagt wird.
Aber allzu viel Kritik würde nicht ins Bild passen.
Die rumänische Partei bereitet sich auf einen Jahrestag vor, nämlich die Ausrufung der Volksrepublik am 30.
Dezember 1947.
Man hat also ein 40-jähriges Jubiläum, das es triumphal zu feiern gilt.
Und für die 22 Millionen Rumänen schadet das sicher nicht.
Noch ein bisschen mehr, selbst auf Opferung.
Das war Otto Hörmann aus Bukarest.
Wie sehr Nikolai Ceaușescu das Scheitern seiner Politik negiert und mit welchen Mitteln die akuten Probleme der Bevölkerung und der Menschenrechte ignorieren, er seine Macht, die mit dem oft beschworenen Kommunismus oder Sozialismus nichts zu tun hat, zu erhalten versucht, das analysiert nun Karl Stipschitz.
Politische Inhalte sind in der Diktatur Ceaușescus bedeutungslos geworden.
In der rumänischen Politik geht es nur um Personen.
In den vergangenen Jahren hat Ceausescu seine Herrschaft durch ständige Umbesetzungen in den höchsten Partei- und Regierungsämtern abgesichert.
Weil sein Amt oft wechseln muss, der kann sich keine Hausmacht aufbauen, die den Regierenden gefährlich werden könnte.
Vor einer Woche wurde der Finanzminister Alexandru Babe entlassen.
Ihm wurde vorgeworfen, gemeinsam mit dem Internationalen Weltwährungsfonds gegen nationale Interessen Rumäniens gearbeitet zu haben.
Babe war der 36. rumänische Minister, der in den vergangenen zwei Jahren sein Büro räumen musste.
Das einzige Richtmaß für die neuen Leute ist der Grad der Loyalität, der Anhänglichkeit zum Ceaușescu-Clan.
Gefahr droht Nicoli Ceaușescu im 22.
Jahr seiner Regierung weniger von seinen eigenen Leuten als von der Straße.
Am 15.
November haben in Brasov, dem siebenbürgischen Kronstadt, zwischen 10.000 und 20.000 Menschen gegen Ceaușescu demonstriert.
Polizisten wurden angegriffen, ein Parteilokal verwüstet.
Trotz der Zensur, trotz der schlechten Telefon- und Straßenverbindungen gelangten in den letzten Jahren immer wieder Berichte über kleinere Sabotageaktionen, Demonstrationen und örtliche Strikes.
Zuletzt in Timișoara, der Hauptstadt des Spanat in den Westen.
Diese Berichte ergeben zusammengesetzt das Mosaik eines unruhigen Landes, in dem es aber kaum organisierten Widerstand gibt.
Die eher spontanen Demonstrationen sind Ausdruck einer tiefen Verzweiflung.
Die einzige Alternative zum Demonstrieren ist der langsame Selbstmord durch Erfrieren im eigenen Bett.
Der Mann, der dies vor zehn Tagen zu westlichen Journalisten sagte, Alexandra Bancano, Diplomat und ehemaliger kommunistischer Parteijournalist, ist seither nicht mehr zu erreichen.
Er wurde vermutlich verhaftet.
Dieses Schicksal teilen mit ihm die 60-jährige Lehrerin Duina Cornea und der 32-jährige Elektroingenieur Rado Filipescu.
Beide hatten kürzlich einer französischen Fernsehstation in Interviews über das plötzliche Verschwinden einiger Menschenrechtler berichtet.
Bemerkenswert ist, dass sich die meisten der rumänischen Verzweiflungstaten in den westlichen Landesteilen, vor allem in Siebenbürgen, ereignen.
Das hat mehrere Gründe.
In Siebenbürgen, vor allem in den kleinen Landstädten, ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln fast völlig zusammengebrochen.
In vielen Dörfern wurde seit Jahren kein genießbares Fleisch mehr angeliefert.
In Siebenbürgen tritt die gefürchtete Staatspolizei, die Securitate, noch brutaler auf als in den großen Städten.
Zudem wirken in Siebenbürgen, das in der Geschichte vor dem Ersten Weltkrieg, nur ein einziges Mal und nur für die Dauer eines Jahres mit der Wallachei und dem Moldau-Gebieten, dem eigentlichen rumänischen Kernland verbunden war, andere Traditionen als in der christlich-orthodoxen Gegend um Bukarest.
Solche Unterschiede dürften bedeutungslos sein für Nicolai Ceausescu.
Alle Reden und Taten des Bauernsohns, der im nächsten Jahr 70 wird, deuten darauf hin, dass er jeden Kontakt mit der Realität seines Landes verloren hat.
In Wien sitzen heute die OPEC-Erdölminister schon den sechsten Tag zusammen, um Einigkeit über Produktionsmengen und Preis für das kommende halbe Jahr zu erzielen.
Die Konferenz wurde schon mehrmals unterbrochen, weil wieder einmal die 13 Mitgliedstaaten zu unterschiedliche Interessen verfolgen.
Auf der einen Seite die Preisfalken um den Iran, die möchten, dass der Preis für ein Fass Rohöl von derzeit 18 auf 20 Dollar steigt.
Die gemäßigten Mitglieder und der Führung Saudi-Arabiens wollen dagegen den derzeitigen Preis halten und dafür die Fördermengen anheben.
Die 82.
OPEC-Konferenz wird überdies nach wie vor vom Golfkrieg überschattet.
Welche Auswirkungen auf den Konsumenten zu erwarten sind, schildert nun Wolfgang Fuchs.
Die Jahresabschlusskonferenz der OPEC dürfte mit einem faulen Kompromiss enden.
Weil man sich auf ein für alle Seiten akzeptables System von Fördermengen und Preis wieder einmal nicht einigen kann, dürfte das alte Abkommen einfach fortgeschrieben werden.
An das hat man sich innerhalb der OPEC aber ohnehin nicht gehalten.
Es schreibt einen Richtpreis von 18 Dollar pro Fass und eine tägliche Förderung aller 13 Mitgliedstaaten von 16,6 Millionen Bärrel vor.
Davon wären dem Irak etwas mehr als eineinhalb Millionen Bärrel zugestanden.
Angesichts der leeren Kriegskasse hat Bagdad einfach die doppelte Menge aus dem Boden gepumpt.
Auf der anderen Seite der Kriegsgegner Iran, der zwar seine Fördermengen offiziell einhielt, dafür aber bereit war, Sonderrabatte den Kunden einzuräumen.
Kein Wunder also, dass die Preise nur noch formal bei Öl-Ministertagungen in Wien festgesetzt werden, in Wirklichkeit aber die Händler in Rotterdam, New York oder London nach dem Kräftespiel von Angebot und Nachfrage die Preise festsetzen.
Und alles deutet darauf hin, dass spätestens im Frühjahr die Preise weiter sinken werden.
Der Grund?
Die Lager im Westen sind so voll wie noch nie.
Trotz Winterbeginn und damit steigender Nachfrage beim Konsumenten wurden sie sogar in den vergangenen Wochen weiter aufgefüllt.
Allein 20 Millionen Fass iranischen Öls tümpeln auf Tankschiffen auf den Weltmeeren.
Das sind unverkaufte Überschussmengen, die mit weiteren kräftigen Rabatten erst verkauft werden müssen.
Dazu kommen die Überschüsse der anderen zwölf.
Bis zur planmäßigen Sommerkonferenz im Juni dürfte Öl also billiger werden, als es ohnehin jetzt schon ist.
Und das sind doch gute Nachrichten für Autofahrer und Ölofenbesitzer.
Das war ein Beitrag von Wolfgang Fuchs.
Es ist inzwischen 12.25 Uhr, fünf Minuten vor halb eins geworden.
Und weiter geht's jetzt mit einem Programmhinweis auf unser heutiges Abendjournal dessen.
Journal Panorama.
Feindbilder, wie Völker miteinander umgehen.
Heute Österreich und die USA.
Die Amerikaner sind viel offener, sie sind naiver, sie sind kindisch, verspielt.
Und hier ist alles doch eher schwerfällig, morbid, überintellektuell.
Die Leute in Österreich sind sehr freundlich und sehr super und die essen sehr gut auch.
Immer essen.
Klischees und Vorurteile über die Amerikaner und die Österreicher.
Heute Abend ab 18.20 Uhr in Ö1.
Und im Mittagsjournal erwarten wir bis 13 Uhr noch Beiträge zu folgenden Themen.
Wieder Zivildienstverlängerungsversuche.
Der Alpenverein nimmt gegen das Dorfer Talkraftwerksprojekt Stellung.
Heute vor 25 Jahren flog zum ersten Mal eine Raumsonde an einem Planeten vorbei.
Und die neue Wiener Kulturstadträtin Ursula Pasterk stellte das Festwochenprogramm 88 vor.
Wer es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, Dienst mit der Waffe zu versehen, hat in Österreich die Möglichkeit einen Wehrersatzdienst abzuleisten, den Zivildienst.
Dieser dauert ebenso wie der Präsenzdienst insgesamt acht Monate.
Und das sei entschieden zu kurz, tönt es immer wieder aus manchen Bundesheer- und ÖVP-Kreisen, die eine Verlängerung des Zivildienstes verlangen mit der Behauptung, die Zivildiener seien gegenüber den Präsenzdienern bevorzugt.
Die Milizverbände etwa, sie haben seinerzeit sogar ein entsprechendes Volksbegehren durchgeführt, fordern eine Verlängerung des Zivildienstes auf 14 Monate.
Der für die Zivildiener zuständige Innenminister Karl Blecher sagt zu solchen Wünschen deutlich Nein.
Die Befürworter eines längeren Zivildienstes bekommen nun aber Schützenhilfe von Verteidigungsminister Lichal.
Es berichtet Robert Stoppacher.
Im kommenden Jahr wird das Zivildienstgesetz geändert.
Die Novellierung ist notwendig, weil einige eher nebensächliche Regelungen auslaufen.
Im Vorfeld dieser Novellierung ist nun eine Diskussion darüber aufgeflammt, ob nicht überhaupt tiefgreifende und grundlegende Änderungen beim Zivildienst kommen sollen.
Denn Startschuss für die Debatte gaben die Milizverbände mit ihrer einmal mehr erhobenen Forderung, der Zivildienst sollte von der Zeit 8 auf 14 Monate verlängert werden.
Denn die Zivildiener hätten es einfach besser als ihre Kollegen in Uniform, sie seien privilegiert.
Sie arbeiteten kürzer, könnten zu Hause schlafen, müssten sich keinen Disziplinarmaßnahmen unterwerfen und bekämen in der Regel auch mehr Geld.
Zuständig für den Zivildienst ist Innenminister Blecher.
Der will aber von einer Zivildienstverlängerung nichts wissen und verweist auf den verfassungsmäßig verankerten Gleichheitsgrundsatz.
Der SPÖ-Mann Blecher steht damit im Gegensatz zu seinem ÖVP-Regierungskollegen, Verteidigungsminister Robert Lichal, der die Zivildiener gerne zum Längerdienern vergattern würde, es aber aufgrund der Kompetenzlage nicht kann.
Ich könnte mir ebenfalls eine maßvolle Anhebung
der Dauer des Zivildienstes vorstellen, damit einmal dem Vorwurf, Zivildienst sei wesentlich angenehmer als der Militärdienst, Rechnung getragen wird.
Es stimmt, weil hier keine Kasernierung gegeben ist und weil hier die doch stapaziösen Ausbildungsübungen nicht vorhanden sind, sodass man mit Augenmaß sicher an eine Verlängerung des Zivildienstes denken kann, wobei mir diese 14 Monate aber sicher als zu hoch gegriffen erscheinen.
Wie viele Monate könnten Sie sich vorstellen?
Ja, ich glaube, das sollte man den parlamentarischen Beratungen überlassen.
Aber es wäre hier sicher an eine Halbierung vielleicht der zusätzlichen Forderung zu denken.
Das würde vielleicht allen Standpunkten recht tun.
Dann gibt es einen guten österreichischen Kompromiss und der würde in der Mitte liegen.
Und das sind dann zwei Monate.
Also 10 Monate Zivildienst statt bisher 8 Monate?
So ist es.
Denn der Einzelne, der wirklich aufgrund seiner Gewissensgründe und nicht aufgrund gewisser Gründe hier ablehnt, Präsenzdienst zu leisten, der wird seinem Grundsatz auch treu bleiben, wenn dieser Zivildienst statt 8 Monate 10 Monate dauert.
Nun ist es so, dass ein Monat länger Zivildienst 25 Millionen Schilling kostet.
Ist das das wert?
Nun, es wird ja auch gedacht, dass der Grundkurs, der seinerzeit eingeführt wurde, über unser Verlangen, weil hier doch auch eine Angleichung an die Grundausbildung im militärischen Bereich erfolgt wird, wieder aufgegeben werden soll.
Das soll eine Ersparnis bringen.
Dieser Grundlehrgang, für den sich seinerzeit übrigens Robert Lichal als ÖVP-Sicherheitssprecher noch stark gemacht hatte, dauert vier Wochen.
Unterrichtsschwerpunkte sind die Rechte der Zivildiener, erste Hilfe, Zivilschutz sowie politische Bildung und soziale Verteidigung.
Dass dieser Grundlehrgang nun abgeschafft werden soll, darüber herrscht weitgehend Einigkeit.
Innenminister Blecher hält diese Einschulung, die jährlich 20 Millionen Schilling verschlingt, für entbehrlich.
Die Milizverbände wiederum wollen die Abschaffung des Kurses, weil er, wie sie sagen, als Forum für bundesherrfeindliche Propaganda missbraucht worden sei.
Die Diskussionen über eine Neugestaltung des Zivildienstes werden jedenfalls schon zu Beginn des neuen Jahres auf parlamentarischer Ebene ihre Fortsetzung finden.
Minister Lichal rechnet damit, dass in einem Unterausschuss des Innenausschusses der gesamte Themenkomplex überdacht wird, von der Dauer des Zivildienstes angefangen über den Grundkurs bis zur umstrittenen Zivildienstkommission.
Fest steht und die Zahlen beweisen es, dass von einer Beeinträchtigung der Wehrkraft durch den Zivildienst nicht die Rede sein kann.
Die Zivildiener werden seit Jahren weniger.
Im vergangenen Jahr waren es nur noch 3,8% der tauglichen jungen Männer, die den Ersatzdienst absolvierten.
Also weniger als 2000 Personen in ganz Österreich.
Das war ein Beitrag von Robert Stoppacher.
Es ist inzwischen 12.32 Uhr, zwei Minuten nach halb eins geworden.
Anfang Dezember hat der mit dem Nationalpark Hohe Tauern und dem Kraftwerksprojekt Dorfertal befasste Parlamentarische Unterausschuss einen Entschließungsantrag gefasst.
Der Nationalrat möge die Bundesregierung zu umgehenden Verhandlungen mit der Tiroler Landesregierung über die Verwirklichung des Nationalparks Hohe Tauern auffordern.
Die Tiroler Landesregierung beharrt weiterhin auf dem Bau des Dorfertal-Kraftwerks, während sich in der betroffenen Osttiroler Region nach wie vor entschiedene Gegner des Projekts formieren.
Zu diesen Gegnern zählt auch der Österreichische Alpenverein.
Dieser hat heute in Wien eine Broschüre mit dem Titel Almen und Almwirtschaft im Dorfertal vorgestellt.
Eine Broschüre, die volkskundliche Untersuchungen ebenso enthält wie Informationen über den Diskussionsstand rund um das umstrittene Kraftwerk.
Zur Präsentation dieser Alpenvereinsbroschüre sind übrigens erstmals in der Auseinandersetzung um das Kraftwerk auch Kalser Bauern nach Wien gekommen, um über ihr Tal, das sie bedroht sehen, zu informieren.
Es berichtet Gisela Hopfmüller.
In kleinen Schritten geht das Verfahren zur Errichtung des Dorfertalkraftwerks weiter.
Denn seit Anfang November läuft das zweite wasserrechtliche Vorprüfverfahren und etwa zur selben Zeit reichte die Osttiroler Kraftwerkegesellschaft den Antrag auf naturschutzrechtliche Bewilligung bei der Tiroler Landesregierung ein.
Die Diskussion um Pro und Contra Kraftwerk flammt immer wieder auf und der österreichische Alpenverein wird nicht müde, die vielen Argumente gegen das Projekt aufzuzeigen.
Für die nächste Zeit befürchtet Universitätsprofessor Dr. Christian Smekal, der zweite Vorsitzende des Alpenvereins, allerdings eine dramatische Entwicklung.
Wir können davon ausgehen, dass die Kraftwerksbetreiber im Frühjahr dieses Jahres versuchen werden, eine Genehmigung zu erhalten mit den Probebohrungen im Gebiet.
zu beginnen.
Es würden ungefähr 30 Bohrungen dort stattfinden, das würde ein klarer und eindeutiger Einbruch in die Eigentumsrechte der ansässigen Bauern in diesem Gebiet führen und wir fürchten, dass damit unter Umständen eine Eskalation des Problems sich ergeben würde, dass keiner will und dessen Folgen nicht absehbar sind.
Smekal appelliert allseits an die Vernunft.
Keine einseitigen Kraftakte, warnt er.
Die neue Alpenvereinsbroschüre Almen und Almwirtschaft im Dorfertal zeigt unter anderem, wie gut im Moment noch die Almwirtschaft auf der Dorfer Alm funktioniert.
Die Autorin der volkskundlichen Untersuchung, Liesl Knopp, streicht heraus, es gibt keinen Ersatz, sollten die Almflächen verloren gehen.
Die Einkünfte aus der Almwirtschaft und auch die aus dem Fremdenverkehr werden für die Bauern verloren.
Die Agrargemeinschaft Dorfer Alm mit ihren etwa 60 Mitgliedern empfindet dennoch das Beharren der Tiroler Landesregierung auf dem Projekt als Provokation.
Sie spricht von Erpressung.
Formulierte heute der Agrargemeinschaftsobmann Johann Graz.
Als Grundbesitzer müssen wir für ein lebendiges und bewirtschaftetes Tal kämpfen.
sagte er.
Und die Ortsbäuerin von Kals, Marianne Graz, ergänzte.
Wir sind strikt gegen das Kraftwerk, weil das ist eine Zumutung, unter so einer hohen Mauer zu leben, direkt auf den Kopf gesetzt.
Und wir wollen unsere Heimat so erhalten, wie sie ist, noch unberührt.
Es ist wohl, glaube ich, schon genug zerstört worden, dass man nicht das letzte Stück Heimat auch noch zerstören lassen muss.
Und Klaus Unterweger, Gemeinderat aus Kals, formuliert die Position der Bürgerinitiative.
Nämlich in Kals zu sagen, die Mehrheit wäre für das Kraftwerk, das kann nicht die Wahrheit sein.
Der Alpenverein und die Kalser Bauern haben heute Vormittag bei ihrem Pressegespräch wieder einmal hochrangige Schützenhilfe bekommen.
Die zweite Nationalratspräsidentin und ÖVP-Abgeordnete Marga Hubinek kommt ebenso zur Verstärkung wie Umweltministerin Marie-Lis Fleming.
Während Hubinek herausstreicht, wir wissen, den Spitzenstrom, den so ein Speicherkraftwerk erzeugt,
den gibt es jetzt schon im Überfluss.
Mehr brauchen wir nicht, skizziert Fleming ihre weiteren Vorhaben.
Ich bin der Meinung, dass die Verhandlungen, die ich jetzt mit der Tiroler Landesregierung zu führen haben werde, sicherlich nicht leicht sein werden.
Aber der Wille, dort einen Nationalpark zu errichten, ist ja bei allen Verantwortlichen vorhanden.
Und ich möchte hier aber auch noch zwei Dinge ansprechen.
Salzburg und Kärnten sind schon ein bisschen ungeduldig.
Und es besteht bei uns ernsthaft die Überlegung, ob der Bund nicht in einem Artikel 15a Vertrag zuerst einmal mit Kärnten und Salzburg diesen Vertrag Nationalpark Hohe Dauern abschließt und wir Tirol aber jede Möglichkeit, jede Möglichkeit offen lassen, recht rasch hier auch beizutreten.
Soweit Umweltministerin Fleming und ich gebe zurück ans Studio.
Sie hörten einen Beitrag von Gisela Hopfmüller.
In der gestrigen Fernsehpressestunde hat ÖJG-Generaldirektor Hugo Michael Sekira die Maßnahmen des VÖST-Vorstands hinsichtlich der Betriebspensionen verteidigt.
Den Beschluss aus der Vorwoche, die Betriebspensionen durch eine Abfertigung teilweise abzugelten und in Hinkunft nicht mehr zu bezahlen.
Dieser Beschluss hat natürlich großen Unmut unter den Betroffenen ausgelöst.
Umso mehr, als von der Beseitigung der Betriebspensionen die pensionierten Manager und deren Angehörige nicht betroffen sind, da diese Pensionen auf privatrechtlichen Verträgen beruhen.
Hier möchte die VÖS durch eine sogenannte Feststellungsklage versuchen, die Ex-Manager ebenfalls zur Kasse zu bieten.
Der Ex-ÖVP-Generalsekretär und noch ÖVP-Justizsprecher Michael Graf hält es, ausdrücklich als seine persönliche Meinung deklarierend, für möglich, dass man diese Pensionen mit einem einfachen Gesetz beschneiden kann.
Ich bin der Meinung, dass alles, was da an Argumenten vorgeschützt wird, man könne da nichts machen.
dass das jedenfalls für den Gesetzgeber nicht zutrifft.
Ich halte daher einen Eingriff des Gesetzgebers, der auch diese Vertragspensionen in der verstaatlichen Industrie kürzt, analog den Kürzungen, die die kleinen Pensionisten akzeptieren müssen, für durchaus rechtsstaatskonform und es bedarf dazu ganz gewiss keines Verfassungsgesetzes,
Wohl aber wahrscheinlich, da es ein Eingriff in einen Vertrag ist, eines einfachen Gesetzes, also eines Aktes des Gesetzgebers.
Schauen Sie, jeder dieser Pensionisten
kann natürlich von wohlarbeitenden Ansprüchen sprechen, das ist schön und gut, aber wenn diese Betriebe nicht jetzt neue Milliarden vom Steuerzahler bekämen, dann wären sie im Konkurs und der ganze schöne vertragliche Pensionsanspruch wäre Null wert.
Daher ist es sachgerecht, daher auch meiner Meinung nach verfassungskonform, wenn der Gesetzgeber sagt, die Zuwendungen, die ich jetzt
aus der Tasche des Steuerzahlers in Milliardenhöhe vornehme.
Die sind nicht dazu bestimmt, dass man die alten Pensionen in unveränderter Höhe weiterzahlt, sondern dazu, dass man die Betriebe saniert und erhält.
Und da muss eben das Notwendige, nämlich das zukunftsgerichtete Vorrang haben.
Das war die ausdrücklich als solche deklarierte persönliche Meinung des Juristen Michael Graf zur Frage der Kürzbarkeit von privatrechtlich fixierten Pensionen einstiger Föst-Manager.
Und weiter geht's jetzt im Mittagschanal, sozusagen zur Erholung von geballter Information, vorerst mit ein paar Takten Musik.
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Heute, vor 25 Jahren, am 14.
Dezember 1962, wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der Weltraumforschung geöffnet.
Als erster von Menschenhand geschaffener Himmelskörper erreichte die amerikanische Raumsonde Mariner 2 den Planeten Venus und übermittelte beim Vorbeiflug wissenschaftliche Daten zur Erde.
Damit begann eine Serie von Programmen zur Erforschung unseres Planetensystems durch Raumsonden, Satelliten und Landeapparate, die sowohl den USA als auch der Sowjetunion spektakuläre Erfolge gebracht hat.
Einen Überblick über ein Vierteljahrhundert astronautische Erforschung des Sonnensystems gibt nun Roland Machatschke.
Heute sind die Bilder in den Schullehrbüchern zu finden.
Die rötlichen Staub- und Geröllwüsten des Mars, die Kraterwüsten des Merkur, die zerklüfteten Landschaften der Venus unter der undurchsichtigen Kohlendioxidatmosphäre mit ihren Schwefelsäurewolken und die unwirklich erscheinenden Nahaufnahmen des Jupiter und seiner Monde, des Saturn, seiner Ringe und seiner Monde und zuletzt des Uranus, der von der Erde aus durch starke Teleskope nur als lichtschwache, unscharfe Scheibe zu sehen ist.
Vor 25 Jahren gab es noch Wissenschaftler, die glaubten, auf der Venus erstrecke sich ein tropischer Dschungel.
Die dramatische Erweiterung unseres Wissens über den Raum, in dem sich unser Raumschiff Erde bewegt, wäre ohne Weltraumfahrt nicht möglich gewesen.
Für die rechnerischen und flugtechnischen Aufgaben, eine Raumsonde über Milliarden von Kilometern hinweg so zu steuern, dass sie zu einem gegebenen Zeitpunkt in einem bestimmten Abstand an einem Planeten vorbeifliegt, können nur Vergleiche gebracht werden, die leicht absurd klingen.
Etwa von Wien eine Gewehrkugel abfeuern, die auf dem New Yorker Empire State Building eine Fliege trifft.
Die Erforschung des Sonnensystems ist eine Domäne der USA und der Sowjetunion.
Beide begannen mit Visionen zu den beiden Nachbarplaneten der Erde, Mars und Venus.
Die sowjetischen Wissenschaftler spezialisierten sich auf die Venus und konstruierten immer kompliziertere Landeapparate, die bei 500 Grad Temperatur und 90 Atmosphären Druck eine Zeitlang Messwerte und sogar Fernsehbilder des zerrissenen, mit Kratern übersäten Terrains liefern konnten.
Die Sowjets brachten auch Ballonsonden in die Atmosphäre des Planeten und maßen über einige Tage hinweg Temperaturen und Windgeschwindigkeiten.
Die Amerikaner wiederum machten den Mars zum Hauptziel ihres Planetenprogramms.
Vorbeifliegenden Sonden, die aus einigen tausend Kilometern Bilder funkten, folgte mit Mariner 9 der erste von Menschenhand geschaffene Flugkörper, der als Satellit einen fremden Planeten umkreiste und detaillierte Bilder der Oberfläche übermittelte.
Diese Daten bildeten dann die Grundlage für die Missionen Viking 1 und 2, bei denen Landeapparate zur Oberfläche des Mars entsandt wurden.
Die beiden automatischen Stationen funktionierten einige Jahre lang, untersuchten Bodenproben nach Anzeichen für Leben ohne Erfolg und schickten Bilder und meteorologische Daten.
Besonders erfolgreich war die amerikanische NASA auch bei der Erforschung des äußeren Sonnensystems.
Die Sonden Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2 vervielfachten unser Wissen über die großen Planeten Jupiter und Saturn mit ihren komplexen Mond- und Ringsystemen.
Die Entdeckung vieler neuer Monde dieser Planeten, die Identifizierung des roten Flecks auf dem Jupiter nach mehr als 300 Jahren Beobachtung von der Erde aus als gewaltiges Wirbelsturmsystem.
Der Nachweis von Schwefelvulkanen auf dem Jupitermond Io, das sind nur einige Beispiele für die wissenschaftlichen Leistungen dieser Missionen.
Voyager 2 erreichte im vergangenen Jahr den Planeten Uranus, übermittelte eine Fülle von Bildern und Daten und ist derzeit auf dem Weg zum Neptun.
Die Sonde Pionier 10 hat nach 15 Jahren Flug vor wenigen Wochen die Bahn des Pluto gekreuzt und fliegt seither im interstellaren Raum.
Jeden Tag funkt sie Messwerte zur Erde.
Die Signale brauchen sechs Stunden für die sechseinhalb Milliarden Kilometer.
Wissenschaftler der NASA schließen aus einigen Beobachtungen der Sonde, dass es jenseits von Neptun und Pluto noch einen zehnten Planeten geben muss, der sich auf seiner stark elliptischen Bahn sehr weit von der Sonne entfernt und daher von der Erde aus nicht gesehen werden kann.
Und zu erwähnen ist schließlich auch die erfolgreiche Erforschung des hellischen Kometen im Vorjahr durch europäische und sowjetische Raumsonden.
Wie geht es in der Planetenforschung weiter?
Die Sowjetunion beginnt mit der Mission zum Mars und seinem Mond Phobos im kommenden Jahr eine Serie von Flügen zu diesem Planeten, die ihren Höhepunkt in fünf bis sieben Jahren mit einer unbemannten Landung, Entnahme von Gesteinsproben und Rückkehr der Proben zur Erde erreichen soll.
Auch die Amerikaner planen eine Mars-Mission mit Landung und Aussetzung eines fahrbaren Labors in den 90er Jahren.
Das schwach dotierte und durch die Pause nach dem Challenger-Unglück stark verzögerte amerikanische Programm sieht außerdem die Entsendung eines Radarsatelliten zur Venus und einer Landemission zum Jupiter vor.
Zusammen mit den Europäern wird ein Flug zum Saturnmond Titan geplant.
Aber die traurige Tatsache bleibt trotz aller dieser Pläne bestehen.
Das Land, das einst in der Planetenerforschung führend war, hat seit zehn Jahren keine neue Mission gestartet und wird frühestens 1989 versuchen, an die Erfolge der Vergangenheit wieder anzuknüpfen.
Das war ein Beitrag von Roland Machatschke.
Der Winter ist noch gar nicht wirklich angebrochen.
Und schon wird selbstverständlich an den Kulturereignissen des nächsten Sommers gearbeitet.
Heute Vormittag wurde beispielsweise in einer Pressekonferenz das vorläufige Programm der nächstjährigen Wiener Festwochen vorgestellt.
Geplant und verantwortet wird dieses Programm von der noch Festwochen-Intendantin Ursula Pasterk, die ja mittlerweile zur Kulturstadt-Rätin der Bundeshauptstadt aufgestiegen ist.
Von ihrer heutigen Pressekonferenz berichtet Hans Langsteiner.
Das Gedenkjahr 1988 wirft seine Schatten auch über das Kulturgeschehen des nächsten Jahres.
Neben internationalen Theatergastspielen, neben dem großen Musikfest im Musikverein, neben Popkonzerten und einer Filmretrospektive werden die Wiener Festwochen 1988 auch und vor allem an den Einmarsch der Hitler-Truppen in Österreich vor 50 Jahren erinnern.
Wiens Kulturstadträtin Ursula Pasterk zu den Schwerpunkten des von ihr geplanten Festwochenprogramms
Zunächst das Jahr 1938, von dem wir glauben, dass eine nachdenkliche Selbstbesinnung und Selbstbefragung auch von den Festwochen her zu diesem Thema sinnvoll und notwendig sein wird.
Ferner wollen wir wiederum unseren Stellenwert als großes internationales Theaterfestival unter Beweis stellen.
Festwochendramaturg Clemens Rehnoldner erläutert die Zielsetzung des zeitgeschichtlichen Festwochenschwerpunkts.
Wir haben uns gedacht, es ist wichtiger, diesem Datum nicht historisch
allein zu begegnen, sondern die Reaktionen und die Konsequenzen dieses Jahres 1938 vor allem auch auf die Zweite Republik darzustellen.
Im Einzelnen ist ein Festwochen-Symposium, verdrängte Kultur, geplant, das unter dem Ehrenvorsitz der Historikerin Erika Weinzierl das Jahr 1938 nur als Höhepunkt einer von 1918 an registrierten Entwicklung der Kunstfeindlichkeit darstellen soll.
Der Zeit zwischen 1938 und 1945 gilt auch ein Schwerpunkt des nächstjährigen Musikfestes, bei dem an seiner Zeit verfähmte Komponisten wie Franz Schreker und Alexander Zemlinsky erinnert werden soll.
Aus Freiburg kommt, thematisch passend, ein Theater-Gastspiel mit Thomas Strittmatters »Viehjud Levi«, in dem der Leidensweg eines jüdischen Viehhändlers aus dem Schwarzwald nachgezeichnet wird.
Gastspiele teils prominentesten Ranges kommen daneben auch aus Dresden, Hebel's Nibelungen, aus Berlin, wobei Peter Stein seine Drei-Schwestern-Inszenierung erstmals außerhalb der Schaubühne zeigen wird, und aus der Sowjetunion mit einer aufsehnerigen Neudeutung von Pirandellos Sechs Personen suchen einen Autor durch den russischen Regiestar Anatoly Vasiljev.
An Eigenproduktionen zeigen die Wiener Festwochen 88 die bereits ausführlich vorgestellte Produktion der letzten Schubert-Oper Fiera Brass, ein Arbeiterstück von Peter Torini Die Minderleister und eine Friederike Mayröcker Vertonung durch Thomas Pernes Klangtheater, die komische, surreale und absurde Stilmittel verspricht.
George Tabore wird Shakespeare's König Lear inszenieren, das Beinhard-Ensemble seine mehrmals angekündigte Produktion der Schiller'schen Räuber realisieren.
Dazu kommen eine Neuauflage des Kindertheaterfestivals, ein erstes Festival des Bewegungstheaters, eine Reihe von Popkonzerten und eine Filmretrospektive zum Thema Dritte Welt.
An die 60 Millionen Schilling sollen die Wiener Festwochen im nächsten Jahr wieder kosten, von denen Ursula Pasterk folgende Vision entwirft.
festwirken wollen nächstes Jahr wiederum gemeinsam mit den
verantwortlichen Mitarbeitern unter Beweis stehen, dass wir nicht ein Weihspiel sind und nicht weihvoll sein wollen, sondern miteinander feiern wollen, dass wir nicht nur dem Amusement dienen wollen, sondern eher der Muse dienen wollen.
Hat die Stadträtin Pasterk übrigens mittlerweile schon einen Nachfolger für sich selbst als Festwochenintendantin in Aussicht?
Ich bin seit 9.
Dezember angelobt als Stadtrat.
Ich arbeite zwar noch weiter für die Festwochen, aber die Bezüge ruhen seit diesem Tag.
Und wir sind mittlerweile dabei, in unserem Team uns genau zu überlegen, wie das mit der Nachfolge geregelt werden soll.
Ich bin der Meinung und habe mich entschlossen, auch in Übereinkunft mit dem Wiener Bürgermeister, dass dieser Posten auszuschreiben ist.
Die Wiener Festwochen 1988 dauern vom 7.
Mai bis zum 12.
Juni.
Von einer Pressekonferenz der neuen Wiener Kulturstadträtin Ursula Pasterk zum Festwochenprogramm 88 berichtete Hans Langsteiner.
Und was am Vormittag Journalisten vorbehalten war, nämlich Fragen zu stellen an Ursula Pasterk, das können am Nachmittag auch Österreich1-Hörer.
Denn Stadträtin Pasterk ist heute ab 16.05 Uhr Gast im VomTagZuTag-Studio.
Und im Mittagsschornal gibt es vor den Schlussnachrichten, weil es vor einigen Minuten so schön war, jetzt noch einmal ein paar Takte Johann Christian Bach.
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Mehr Zeit für Musik gibt's im Mittagsjournal nicht, denn da sind die letzten Minuten den Schlussnachrichten vorbehalten.
Nahe Osten, in den von Israel besetzten arabischen Gebieten halten die Unruhen an.
Im Gaza-Streifen ist es nach Angaben von Vertretern der Vereinten Nationen heute zu den schwersten Ausschreitungen der vergangenen zwei Jahrzehnte gekommen.
Palästinensische Jugendliche errichteten Straßenblockaden, bewarfen Autos mit Steinern und zündeten Autoreifen an.
Das israelische Militär versicherte, die Situation sei unter Kontrolle.
Die palästinensische Presseagentur meldete, heute seien weitere sechs Palästinenser verwundet worden, vier von ihnen durch Schüsse der Israelis.
Belgien.
Die Mitte-Rechtsregierung von Ministerpräsident Martens hat bei der gestrigen Parlamentswahl eine Niederlage erlitten.
Die Koalition hielt zwar knapp die absolute Mehrheit an Mandaten, sie verlor aber sechs Parlamentssitze.
Die französischsprachigen Wallonischen Sozialisten und die Flämische Sozialistische Partei stellen nun gemeinsam die stärkste Fraktion.
Regierungschef Martens lehnt eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten ab.
Es ist noch unklar, wen König Baudouin mit den Parteiengesprächen über die Bildung eines neuen belgischen Kabinetts beauftragen wird.
Rumänien In Bukarest beginnt heute ein dreitägiger Kongress der kommunistischen Partei.
Im Mittelpunkt der Beratungen steht die akute Wirtschaftskrise.
In der Bevölkerung kommt es immer öfter zu Unmutsäußerungen über die drastischen Sparmaßnahmen.
Vor einer Woche wurde ein Brandanschlag auf das Lenin-Denkmal in Bukarest verübt.
Philippinern Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN, der Gemeinschaft Südostasiatischer Länder, haben zu Beginn ihrer Gipfelkonferenz in Manila Vietnam dazu aufgefordert, seine Truppen aus Kambodscha abzuziehen.
Zugleich forderten die Tagungsteilnehmer Direktgespräche zwischen Hanoi und dem früheren kambodschanischen Staatschef Prinz Sihanouk,
Weiteres Hauptthema der ASEAN-Konferenz ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Die südostasiatischen Länder planen einen gemeinsamen Markt nach dem Vorbild der europäischen Gemeinschaft.
Nicaragua.
Staatspräsident Daniel Ortega hat heute zu den Aufrüstungsplänen von Verteidigungsminister Humberto Ortega Stellung genommen.
Ortega bezeichnete das Vorhaben des Ministers als einen Vorschlag, über den noch die Regierung zu entscheiden habe.
Verteidigungsminister Humberto Ortega, der Bruder des Präsidenten, hatte am Samstag angekündigt, Nicaragua wolle seine Armee bis 1995 auf 600.000 Mann aufstocken und damit verdoppeln.
Europa, Japan.
Der Dollar-Kurs sinkt weiter.
Trotz Stützungskäufen der Bank von Japan hat der Dollar gegenüber dem japanischen Yen und dem internationalen Handel zwischen Europa und Fernost auch gegenüber der D-Mark neuerlich an Wert verloren.
Die gleiche Entwicklung wurde an der Frankfurter Börse registriert.
Der US-Dollar-Kurs dürfte auch gegenüber dem Schilling nachgeben.
Österreich
Die Erdölminister der Organisation Erdölexportierende Staaten setzen in Wien ihre Beratungen zur Festsetzung neuer Fördermengen und Ölpreise fort.
Bis gestern kam eine Vereinbarung für das Jahr 1988 nicht zustande.
Ein Mitglied der kuwaitischen Delegation sagte, mit Ausnahme des Iraks seien grundsätzlich alle OPEC-Mitglieder bereit, den Ölpreis von 18 Dollar pro Fass vorerst beizubehalten und die Produktionsmenge bis Mitte kommenden Jahres auf 15 Millionen Fass festzusetzen.
Die Budgetdebatte im Nationalrat wird heute mit den Abschnitten Inneres und Justiz fortgesetzt.
Die Abstimmung über das Gesamtbudget ist für Donnerstag angesetzt.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Justizausschusses, Michael Graf, hat heute eine positive Bilanz der Arbeit des Ausschusses gezogen.
Graf sagte, der Justizausschuss habe erfolgreich gearbeitet.
Beispielsweise sei durch das neue Produkthaftungsgesetz eine erstaunliche Reformleistung gelungen.
Der Feuerwehreinsatz nach dem Ölverlust eines jugoslawischen Tankers im oberösterreichischen Abschnitt der Donau wird fortgesetzt.
Die Behörden untersuchen, ob durch die Ölverschmutzung das Grundwasser verseucht worden ist.
Auch Brunnen in Donaunähe werden kontrolliert.
Das ausgeflossene Heizöl bewegt sich unterdessen weiter stromabwärts, hat aber noch nicht das Gebiet von Niederösterreich erreicht.
Das waren die Meldungen, die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Teils sonnig, teils nebelig, trüb, im Süden Österreichs teilweise auch stärker bewölkt.
Nachmittagstemperaturen heute zwischen minus drei und plus zwei Grad.
Nähere Informationen zu den Auswirkungen der Heizölverseuchung der Donau erwarten wir übrigens für unser Journal um fünf beziehungsweise fürs Abendjournal, wenn da dann genauere Untersuchungsergebnisse vorliegen.
Und im Abendjournal im Journal Panorama geht es heute in unserer Feindbild-Serie um Österreich-USA.
Das Mittagjournal ist nun zu Ende.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.